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Gosho-Studium 2

Antwort an Kyo'o

1) Man sagt, dass der Löwe, der König der Tiere, drei Schritte vorwärts tut, sich dann konzentriert, um zu springen, und dabei die gleiche Kraft entfesselt, ob er nun eine winzige Ameise fängt oder ein reissendes Tier angreift. Beim Einschreiben des Gohonzons zu ihrem Schutze bin ich, Nichiren, dem Löwenkönig gleich. Das ist es, was das Sutra meint mit „der Kraft eines angreifenden Löwen...„

2) Glauben Sie mit Ihrem ganzen Herzen an dieses Mandala.

3) Nam-Myoho-Renge-Kyo ist wie das Brüllen des Löwen. Welche Krankheit kann daher ein Hindernis sein?

4) Es steht geschrieben, dass diejenigen, die das Daimoku des Lotos-Sutra annehmen und beibehalten, von Kishimojin und ihren zehn Töchtern beschützt werden.

5) Sie werden tiefe Freude wie Aizen und dauerhaftes Glück wie Bishamon haben.

6) Wo immer Ihre Tochter herumtollen oder spielen mag, ihr wird kein Leid geschehen; sie wird frei von Furcht sein so wie der Löwenkönig. Von Kishimojins zehn Töchtern ist der Schutz von Kodainyo der stärkste.

7) Aber Ihr Glaube allein wird all diese Dinge bestimmen. Ein Schwert wird in den Händen eines Feiglings nutzlos sein. Das mächtige Schwert des Lotos-Sutra muss geschwungen werden von jemand, der mutig im Glauben ist. Dann wird er so stark sein wie ein Dämon, der mit einem Eisenstab bewaffnet ist.

8) Ich, Nichiren, habe mein Leben mit Sumi-Tinte eingeschrieben, deshalb glauben Sie von ganzem Herzen an den Gohonzon. Des Buddhas Wille ist das Lotos-Sutra, aber meine, Nichirens, Seele ist nichts anderes als Nam-Myoho-Renge-Kyo.

( Gosho Band I, Seite 72 )

Hintergrund und Zusammenfassung.

-Der vorliegende Brief wurde im August 1273 (dem 10. Jahr der Bun’ei-Periode) von Nichiren Daishonin geschrieben, der 51 Jahre alt war und sich im Exil auf der Insel Sado befand.. Der Daishonin schrieb diesen Brief als Antwort an Shijo Kingo, der darüber berichtete, dass seine Tochter Kyo'o schwer erkrankt war.

-Shijo Kingo stellte unter den Schülern und Gläubigen des Daishonins eine Zentralfigur dar, genau wie Toki Jonin, und diente Herrn Ema, einem der Führer des mächtigen Familienclans der Hojo. Er war auch ein begabter Arztt. Obwohl nicht bekannt ist, wann und aus welchem Grund er anfing, den Glauben auszuüben, lässt es sich annehmen, dass die direkte Begegnung mit dem Daishonin ihn dazu geführt hat. Der Daishonin, der seine Lehre im Jahr 1253 zum ersten Mal verkündete, begab sich unmittelbar danach zur Stadt Kamakura, der politischen Hauptstadt des damaligen Japan, und begann, seine Lehre zu verbreiten. Dabei richtete er durch eine Beziehung mit einer älteren Dame der Familie Ema, der der Daishonin bei einem Rechtsstreit in der Provinz Awa geholfen hatte, eine kleine Behausung in Matsubagayatsu ein und machte diese zum Zentrum der Verbreitung. Man kann wohl annehmen, dass Shijo Kingo dem Daishonin in der frühen Phase der Verbreitung dessen Lehre begegnete und alsbald anfing, den Glauben auszuüben. Kingo müsste ungefähr 20 Jahre alt gewesen sein.

-Shijo Kingo suchte stets nach der Lehre des Daishonins und übte den Buddhismus rein und konsequent aus. Er und seine Frau Nichigen-nyo erhielten zahlreiche Briefe von ihrem Meister, Selbst im jetzigen gesammelten Gosho-Werk sind 35 Briefe an Shijo vorhanden, so viele Schriften hat sonst kein Gläubiger erhalten. Beim Inhalt dieser Briefe handelt es sich um verschiedene wichtige Themen und Prinzipien, welche wir zur Vertiefung unseres Glaubens im täglichen Leben erlernen können und sollten, wie zum Beispiel: „der Glaube, Hindernisse zu überwinden„, „der Glaube für das Glück der Familie„, „das Verständnis über die Beziehung zwischen Arbeit und Aktivität des Glaubens„, „Bedeutung des Gohonzons„, „Krankheit der Kinder„, „wie wir Eintracht schaffen und die Kosen-rufu Bewegung zusammen vorantreiben können„ usw..

Ausserdem bekam Shijo als Repräsentant aller Schüler sehr wichtige Thesen oder Abhandlungen wie „das Öffnen der Augen„(Dt. Gosho Band II) und „über die Verfolgungen, die dem Buddha widerfahren„(Dt. Gosho Band I). Und selbst im „Brief von Sado„(Dt. Gosho Band I), die der Daishonin an alle seine Schüler adressierte, steht Shijos Name zusammen mit dem Toki Jonins und einigen anderen.

Der erste der 35 Briefe, die er und seine Frau vom Daishonin erhielten, stammt vom Mai 1271, dem 8. Jahr der Bun’ei-Periode, und der letzte aus dem Jahr 1282, dem 5. Jahr der Koan-Periode. Das bedeutet, dass die meisten Briefe in einem Zeitraum von 9 Jahren, nämlich vom Zeitpunkt der Tatsunokuchi-Verfolgung an bis zur Einschreibung des Dai-Gohonzons verfasst wurden. (Tatsunokuchi-Verfolgung: September 1271, Einschreibung des Dai-Gohonzons: Oktober 1280, Nichirens Dahinscheiden: Oktober 1282 )

Das war der wichtigste Zeitraum, in dem der Daishonin seine ursprüngliche Identität als Wahrer Buddha offenbarte und schliesslich sein letztendliches Ziel des Erscheinens in dieser Welt verwirklichte. Shijo Kingo kämpfte gerade in dieser bedeutungsvollen Zeitspanne mit verschiedenartigen Problemen und Hindernissen.

-Er war derjenige, der bei der Tatsunokuchi-Verfolgung sofort zum Daishonin eilte und ihn bis zum Hinrichtungsort begleitete, indem er die Zügel des Pferdes hielt, auf dessen Rücken der Daishonin sass. Shijo Kingo war fest entschlossen, bis zum Ende mit dem Daishonin zusammen zu gehen und gleich aus dem Leben zu scheiden, falls der Daishonin hingerichtet würde.

Als sie in Tatsunokuchi ankamen und die Vorbereitung für die Hinrichtung begann, konnte Kingo seine Gefühle nicht mehr zurückhalten und sagte zum Daishonin unter Tränen: „Dies sind Ihre letzten Augenblicke.„ Der Daishonin hingegen schalt ihn, indem er antwortete: „Wie unüberlegt Sie sind! Sie sollten über dieses grosse Glück hocherfreut sein. Erinnern Sie sich nicht an Ihr Versprechen?„ (Gosho Band I, Seite 189). Jedoch pries der Daishonin später das Verhalten von Kingo mehrmals: „Wie könnte ich das jemals vergessen?„(Japanische Gosho, Seite 1193) oder „Ich war zutiefst bewegt!„(Gosho Band I, Seite 96)

Es war sicher und unvermeidlich, Verfolgungen zu begegnen, wenn man zu Lebzeit des Daishonin dessen Schüler werden wollte. Obwohl sich die meisten Menschen darüber bewusst waren und verschiedentliche Verfolgungen bis dahin überwinden konnten, gab es doch leider viele Schüler und Gläubige, die wegen der Tatsunokuchi-Verfolgung oder bei des Daishonin Verbannung auf die Insel Sado und im darauffolgenden Sturm der Unterdrückung ihren Glauben aufgaben. Unter solch unerbittlichen Zuständen hielt Shijo Kingo nie inne, sein Leben für die Lehre einzusetzen. Er ermutigte andere Schüler und Gläubige und kämpfte zusammen mit dem Daishonin. Sein Glaube ist wirklich vorbildlich. Ferner schickte er mehrmals seinen Boten mit Gaben zur Insel Sado, und auch er selbst besuchte den Daishonin dort.

-Im September 1274, dem 11. Jahr der Bun’ei-Periode, bemühte sich Kingo, seinen Dienstherrn Ema in den Buddhismus des Daishonin einzuführen, dessen Familie von jeher zur Nembutsu-Schule gehört hatte. Ema Mitsutoki, ein frommer Anhänger des Priesters Ryokan vom Tempel Gokuraku-Ji war, ignorierte ihn zuerst und begann, Kingo gering zu schätzen. Kingos Kollegen, die schon auf diese Gelegenheit gelauert hatten, fingen an, ihn zu verleumden. Im Hintergrund soll Ryokan intrigiert haben. So begann eine Zeit der verschiedenartigen und ständig eskalierenden Verfolgungen gegen Shijo Kingo. Im Jahr 1276 wurde ihm ein Gut weggenommen und mit einem schlechteren vertauscht. Im Juni 1277 nahm er zusammen mit einem Schüler des Daishonins namens Sanmi-bo an einem buddhistischen Treffen teil, die Ryusho-bo veranstaltete, der - einst ein Priester der T'ien’tai Schule - zur anderen buddhistischen Schule überwechselte und nun in die Obhut Gokuraku-ji Ryokans kam. Sie führen dort eine Debatte. Danach wurde Shijo beschuldigt, in die buddhistische Versammlung mit bewaffneten Soldaten eingedrungen zu sein und sie gestört zu haben. Weiterhin wurde er ermahnt. er solle ein Gelöbnis schreiben und bei seinem Dienstherrn einreichen, dass er seinen Glauben an das Lotos Sutra aufgeben werde. Ihm wurde regelrecht angedroht, dass man ihm im Weigerungsfalle seine Domäne wegnehmen werde. Das war eine der Intrigen von Anhängern Ryokans, die dachten, dass die meisten Schüler und Gläubigen des Daishonins allesamt ihren Glauben aufgeben würden, falls Kingo, der als ihr Anführer fungierte, seinen Glauben aufgeben würde.

Der Daishonin, der den Charakter Kingos sehr gut kannte, gab ihm bei jedem Erscheinen von Problemen und Hindernissen genaue, ausführliche Führungen und ermutigte Kingo ständig mit vollem Einsatz. Shijo Kingo wiederum versprach dem Daishonin, er werde niemals ein solches Gelöbnis schreiben und seinen Glauben an das Lotos Sutra bis zum Ende beibehalten, selbst wenn man ihm seine Domäne wegnehmen würde.

Als der Daishonin das erfuhr, pries er Kingos unerschütterlichen Glauben und schrieb zugleich im Namen von Kingo einen langen Brief an dessen Dienstherrn Ema, um die wirkliche Lage aufzuklären. (Japanische Gosho, Seite 1153)

-Shijo Kingo berichtete dem Daishonin über die Einzelheiten der Ereignisse und bat ihn jeweils um Führung. Die zahlreichen Briefe, die er unter solch ernsten Umständen erhielt, sind heute im gesammelten Gosho-Werk angesammelt. Der Daishonin schrieb sehr präzise wie auch praktisch für die Lösung des Problems wie zum Beispiel; „Sie dürfen Ihren Dienstherrn nicht verlassen, selbst wenn er Ihr Gut wegnehmen würde.„ Und er gab ihm die tiefgreifende Führung, dass Kingo gerade in diesem Augenblick Mut und Zuversicht entwickeln und seinen Glauben durch und durch praktizieren sollte, denn zweifelsohne stellt sich im Laufe der Zeit immer klar heraus, dass derjenigeden Kampf am Ende gewinnen kann, der den wahren Buddhismus beibehält und ihn ausübt.

Hierzu schrieb der Daishonin in einer Gosho: „Seit meiner Kindheit habe ich, Nichiren, niemals für die weltlichen Dinge dieses Lebens gebetet, sondern unbeirrbar danach getrachtet, Buddha zu werden. In letzter Zeit jedoch habe ich ununterbrochen um Ihretwillen zum Lotos-Sutra, zu Shakyamuni Buddha und dem Gott der Sonne gebetet, weil ich davon überzeugt bin, dass Sie ein Mensch sind, der das Wesen des Lotos-Sutras ererben kann.„ (Dt. Gosho Band III, Seite 239)

Um der tiefen Erwartung des Daishonin zu entsprechen, war Shijo Kingo fest entschlossen, den Kampf mutig aufzunehmen und seinen Glauben unbeirrt auszuüben, um dadurch sein Karma zu ändern und seine Lebensaufgabe für Kosen-rufu zu erfüllen.

-Im September 1277, als Ema Tokimitsu, Kingos Dienstherr, schwer krank wurde, liess er als letzte Rettung Kingo wieder zu sich holen, weil Kingo einst Emas Krankheit geheilt hatte. Aufgrund der Führung des Daishonin behandelte Kingo aufrichtig die Krankheit Emas und pflegte ihn. Als Folge wurde die Krankheit Emas geheilt, und so konnte Kingo das tiefe Vertrauen seines Herrn wieder gewinnen, der Kingo erlaubte, zum täglichen Dienst im Amt der Regierung eine Begleitung zu haben. Im darauffolgenden Jahr bekam Kingo Güter, die drei Mal grösser waren als die zuvor. Über diesen Sieg im täglichen Leben freute sich niemand so riesig wie der Daishonin selbst.

-Auf was in diesem Beispiel besonderes hinzuweisen werden sollte, ist die Tatsache, dass Shijo Kingo nach über 20 Jahren Ausübung des Glaubens ein solches Hindernis erleben musste, und dass er es überwinden konnte. Man kann sein Karma nicht einfach unbewusst oder „automatisch„ ändern und somit glücklich werden, solange man nur seinen Glauben einfach beibehält. Je fester und ernsthafter wir uns entschliessen, den Glauben auszuüben, desto stärker erscheinen Hindernisse (und „Teufel„), die uns um so stärker herausfordern. Ausserdem zeigt sich unser Karma in solchen Umständen deutlich und offen. Wenn wir mit der Ausübung des Glaubens anfangen, wird nicht ein einziges unserer Problem einfach verschwinden, und wir werden durch die Praxis sogar noch grössere Probleme hervorrufen. Doch dadurch, dass wir uns trotz alledem davon nicht besiegen lassen und unseren Glauben kontinuierlich ausüben, können wir unser Karma gründlich „reinigen„ und unsere menschliche Revolution verwirklichen.

Weil Shijo Kingo seinen Kampf stets zum Siege führen konnte, indem er die Führung seines Meisters suchte und ausführte, ist er für uns alle ein Beispiel für einen rechtschaffenen Gläubigen, der seinen Glauben in die Tat umsetzte und dadurch ein glückliches Leben erschaffen konnte.

-Dieser Brief des Daishonin „Antwort an Kyo'o„ wurde, wie eingangs erklärt, von der Insel Sado ans Ehepaar Shijo Kingo und Nichigen-nyo geschrieben. Da ihre Tochter Kyo'o erst ein Jahr alt war, war der Brief natürlich eigentlich an das Ehepaar gerichtet. Im Mai 1271, dem 8. Jahr der Bun’ei-Periode, hatten sie ihr erstes Kind bekommen, eine Tochter, die vom Daishonin Tsuki-maro genannt wurde. In diesen beiden Namen beglückwünschte der Daishonin sie, dass ihr erstes Kind ein vom Glück erfülltes Leben führen möge wie ein Voll (maro) - Mond ( tsuki), und dass das zweite Kind das Erbe des tiefen Glaubens übertragen möge wie ein König des Sutras [kyo (Sutra)'o (König)].

-Nun wurde dieses zweite Kind mit etwa einem Jahr krank. Die Krankheit der Kinder ist für die Eltern schwerer zu ertragen als ihre eigne. Nach dem Bericht liess sich vermuten, dass Shijo Kingo und seine Frau sehr tief darüber besorgt waren. Der Daishonin brachte zuerst seine Dankbarkeit für die Gabe des Ehepaars zum Ausdruck und ermutigte sie beide durch den herzlichen Brief mit den Worten: „Seit ich von Ihnen über Kyo'o Gozen gehört habe, bete ich jeden Augenblick des Tages für sie zu den Göttern der Sonne und des Mondes.„ ( Dt. Gosho, Band I Seite 72)

Wir können uns vorstellen, wie sehr die beiden sich darüber gefreut und sich ermutigt gefühlt haben. In dieser Schrift können wir klar erkennen, wie sehr strikt und streng der Daishonin gegen jede Macht und Autorität auftrat, die die Menschen unterdrückt und unglücklich macht. Er war stets vollauf darum bemüht war, jeden einzelnen Menschen,so sanft und barmherzig zu ermutigen, der wegen eines schweren Schicksals mit aller Kraft kämpfte.

-Im Verrlaufe der Gosho ermutigte der Daishonin das Ehepaar, den kürzlich verliehenen Gohonzon stark und fest entschlossen beizubehalten. Ferner erklärte er die Bedeutung des Gohonzons, die Einstellung des Glaubens, und er schrieb über den Zustand des absoluten Glücks.

Erläuterung zum Absatz 1)

-Hier wird die Einstellung, mit der der Daishonin den Gohonzon einschrieb, als „Shishi-Funjin-Shiriki„ („mit der Kraft des angreifenden Löwen„) ausgedrückt, der aus dem 15. Kapitel des Lotos-Sutra stammt, dem Yujutsu-Bon, in dem erläutert wird, dass unzählige Bodhisattwas aus der Erde erschienen. Dieser Satz drückt die unbesiegbare Kraft des Buddhas aus.

Der Daishonin, der bei der Verfolgung von Tatsunokuchi seine wahre Identität offenbarte, fing dann an, vom Standpunkt des ursprünglichen Buddhas im Späten Tag des Gesetzes aus den Gohonzon einzuschreiben. Zu der Zeit, in der dieser Brief geschrieben wurde, manifestierte ihn der Daishonin und verlieh ihn an einzelne Personen. Dabei erläutert er, dass er seine ganze Kraft für das Einschreiben des Gohonzons einsetzte.

Im Gohonzon sind alle sogenannten 84.000 buddhistischen Lehren enthalten, welche Shakyamuni sein ganzes Leben lang lehrte. Der Gohonzon ist Ausdruck des Lebens des gesamten Universums. Eine sehr tiefe Bedeutung, warum der Gohonzon manifestiert wurde, liegt darin, dass wir Menschen ohne jeglichen Unterschied in unserem Alltagsleben die konkrete Ausübung durchführen können, die zur Verwirklichung der Buddhaschaft führt. Hierin besteht ein klarer Unterschied zu allen anderen Ausübungsarten der buddhistischen Lehren überhaupt, die nur bestimmten Menschen die Buddhaschaft zuerteilt.

Erläuterung zum Absatz 2)

-„Mandala„ ist ein Wort aus Sanskrit, der einen alt-indischen Sprache und bedeutet eine volle Rundung wie ein vollkommener Ring. Es wird auch als eine Ansammlung all des Glücks übersetzt. Da der im Gohonzon eingeschriebene unfehlbare Nutzen lediglich aufgrund unseres starken Glaubens erscheint, ermutigt und fordert der Daishonin uns dazu auf: „Glauben Sie daran stärker denn je!

-Was heisst dieses „stärker denn je!„ für unseren Glauben? Diesbezüglich gibt es folgende Erläuterungen bzw. Bedeutungen aus verschiedenen Goshostellen.

1. „mugi-wasshin„ („Glaube, weiß wie Schnee„) (Japanische Gosho, Seite 725) - an den Gohonzon glauben ohne jeden Zweifel, durch und durch, und davon überzeugt sein, dass der Gohonzon absolut ist.

2. nicht mit einer halbherzigen Einstellung, es könnte oder würde irgendwo noch etwas besseres geben, sondern einzig allein auf den Gohonzon vertrauen.

3. den Glauben ausüben, in dem wir uns weder von den „Drei Hindernissen und Vier Teufeln„ noch von den „Drei starken Feinden„ besiegen lassen.

4. wie eine Gosho (Japanische Gosho, Seite 1190) besagt; „Verstärken Sie Ihren Glauben Tag für Tag und Monat für Monat!„, dürfen wir unseren Glauben nicht träge werden lassen, sondern wir müssen unseren Entschluss stets aufs Neue erfrischen.

5. nicht passiv bleiben, sondern aktiv und selbstverantwortlich handeln.

6. einen beständigen Glauben beibehalten, so kontinuierlich wie das fliessende Wasser.

Erläuterung zum Absatz 3)

-Durch das Rezitieren des Daimoku verstärkt sich die in unserem Leben ursprünglich innewohnende Kraft, die mit der Kraft des Nam-Myoho-Renge-Kyo gleichgestellt werden kann. Wie das Brüllen des Löwen wirkt die immense Kraft des Daimoku in unserem Leben so unvorstellbar stark, dass die negativen Funktionen des Lebens wie Krankheit oder Begierde schlicht weggeblasen werden können.

-Die eigentliche Heilungskraft der Krankheit ist die Lebenskraft des einzelnen Menschen selbst. Durch das Rezitieren des Daimoku können wir diese Kraft verstärken und weiter entfalten. Hier spiegelt sich ein Teilaspekt des „Subjekts„ (Sho-ho) im buddhistischen Prinzip „Untrennbarkeit vom Subjekt und seiner Umgebung (E-Sho Funi)„ wieder.

Erläuterung zum Absatz 4)

-Hier geht es um den anderen Teilaspekt, die „Umgebung (E-ho)„. Zum Beispiel ergibt es sich im Fall einer Krankheit, dass man durch starken Glauben einen guten und kompetenten Arzt begegnet oder genau die passenden Medikamente einnehmen kann und vieles mehr, zur Verwunderung anderer. Solche günstigen Umstände oder Situationen spielen positiv und effektiv mit. „Kishimojin und zehn Töchter„ weisen auf solche Funktionen als „buddhistische Götter„ symbolisch hin.

-Wenn wir das Daimoku rezitieren, aktivieren wir die ursprüngliche Kraft des Lebens, nämlich die Kraft von „Nam-Myoho-Renge-Kyo,„ und demzufolge auch die Wirkungen der buddhistischen Götter, wodurch unser gesamtes Leben sich in Richtung auf das Glück hin bewegt wird.

-Über das „Das Brüllen des Löwen (Shi-Shi-Ku)„ steht in einer Gosho:

„(Das erste) shi von shi[sho] (Meister) - [de]shi (Schüler) –Ku (Brüllen) bedeutet das Mystische Gesetz, welches der Meister verleiht (vererbt), (das zweite) shi von shi-shi-Ku heisst wiederum das Mystische Gesetz, welches der Schüler erhält (ererbt), und Ku von bedeutet die Anrufung (Stimme), die der Meister und der Schüler zusammen rezitieren„ (Japanische Gosho, Seite 748), wenn wir im Geist des Prinzips „Einheit von Meister und Schüler„ das Daimoku rezitieren. Wenn wir im gleichen Geist und Herzen für die Verwirklichung der Kosen-rufu das Daimoku rezitieren, können wir alle Hindernisse und jede Art der „teuflischen Funktionen„ besiegen. Das Daimoku zu rezitieren wie das Brüllen des Löwen ermöglicht uns das ichinen, nämlich den augenblicklichen Zustand des inneren Lebens des gewöhnlichen, sterblichen Menschen zum ichinen des Buddhas zu verändern. Aus diesem Grund erklärt der Daishonin. „Welche Krankheit kann daher ein Hindernis sein?„

Führung von Präsident Ikeda zu den obigen Themen.

-Bevor Alexander der Grosse seinen Feldzug nach Orient und in die ferne asiatische Welt unternahm, traf er sorgfältig alle dafür notwendigen Vorbereitungen. Dazu gehörte auch, dass der junge Kaiser sein gesamtes Vermögen und alle Schätze, die er besass, an seine Dienerschaft verteilte, indem er sagte: „Hier nehmt alles! Seit bitte unbesorgt und folgt mir!„

Einer seiner Adjutanten fragte ihn, ohne seine Verwunderung zu verbergen: „Verehrter Kaiser, wollt Ihr uns alles geben? Dann wird Eure Schatzkammer ganz leer. Was macht Ihr denn danach?„

Alexander lächelte ihm zu: „Ich habe noch nicht alles verteilt. Meinen besonderen geheimen Schatz besitze ich noch.„ Der Adjutant fragte weiter: „Mein verehrter Kaiser, wo befindet sich dieser? Ich kann nirgends etwas sehen!„ Alexander antwortete: „Mein geheimer Schatz ist die ‚Hoffnung‘. Nichts ist wertvoller als diese!„

Aus der Hoffnung ergibt sich alles andere. Wenn wir die Hoffnung hervorrufen, können wir alles andere natürlicherweise erreichen. Einzig und allein die Hoffnung kann die in den Menschen tief verborgene Kraft hervorbringen, sie ist sozusagen ein „Wunderhorn„. Die „Flamme„, die diese Hoffnung am hellsten auflodern lässt, ist der „Glaube„. Glaube selbst ist „Hoffnung für alle Ewigkeit„.

-Der amerikanische Schriftsteller Langbridge (1849 - 1923 ) erzählte: „Zwei Männer schauten aus dem Gefängnis hinaus. Der eine zu den Sternen am Himmel, der andere auf den Matsch am Boden.„

Weiter und immer weiter zu leben, indem wir die Sterne anschauen und zur Sonne emporschauen, das ist Hoffnung. Einst habe ich eine Geschichte gehört, die sich folgendermaßen ereignete: In einem Land lebten eineiige Zwillingsbrüder. Der eine wurde ein hervorragender Pädagoge und der andere ein Dieb. Warum? Sie stammten aus einer armen Familie und waren beide in ihrer Jugendzeit von zu Hause zusammen fortgegangen. Alles ging schief. Aus Geldmangel versuchten sie , jeweils in verschiedene Häuser einzudringen, um zu stehlen. Einer wurde gefasst und ins Gefängnis gebracht, wo er sein Leben verkommen liess. Er wurde schliesslich ein richtiger Dieb. Der andere wurde ebenfalls ertappt. Aber die Familie, die in diesem Haus lebte, ermutigte ihn, indem sie zum jungen Mann sagte: „Du bist noch jung, du kannst noch mal von vorne anfangen„. Sie verhalf ihm zu einer Arbeit und gab ihm Hoffnung, sich weiterzubilden. Durch diese „Hoffnung„ angeleitet wurde er nun Lehrer, ein grossartiger Pädagoge, der den jüngeren Menschen wiederum „Hoffnung„ weiter geben konnte. Beide fingen zwar ganz unten an, aber der eine schaute die Sterne an und der andere den Matsch.

-Hier haben wir Freunde, die aus verschiedenen Teilen der Welt kamen. In der südlichen Hemisphäre herrscht zur Zeit ein strenger Winter. Jedoch wird gesagt:

„Wenn der Winter gekommen ist, steht der Frühling unweit bevor„,

„Es gibt keine Nacht, der kein Morgen folgt„,

„Jeder Winter wird zum Frühling„ und

„Solange man lebt, gibt es immer Hoffnung„.

Solange wir Menschen mit einer grossen Hoffnung leben, können wir uns unendlich entwickeln. Deshalb dürfen wir im Leben niemals aufgeben, was auch immer geschehen mag, und wir dürfen uns keinesfalls besiegen lassen. In der Tiefe unseres Herzens herrscht „Frühling„. Es gibt in uns „Morgen„ wie auch „Sonne„. Wir müssen unser Haupt emporheben.

Hoffnung ist „Leben„,

Verzweiflung ist „Tod„,

Hoffnung ist „Sieg„, und

Resignation ist „Niederlage„.

-Mein guter Freund Dr. Norman Cousins (1912 - 1990), als „Gewissen Amerikas„ bekannt, nannte sein letzes Buch die „Lebenskunde der Hoffnung„. Das war ein sensationelles Werk, in dem er versuchte, medizinisch zu beweisen, dass die Kraft der Hoffnung auch unseren eigenen physischen Körper gesünder macht.

Er sagte: „Der starke Wille, weiter leben zu wollen, setzt die Pharmafabrik des Körpers in Gang.„ Der 2. Präsident der Soka Gakkai Toda hatte immer gesagt: „Unser menschlicher Körper ist eine Pharmafabrik.„ Der These von Dr. Cousins zufolge gibt unser Gehirn dem Körper einen Befehl, in Anwendung der im Körper vorhandenen chemischen Waffen gegen die Krankheit zu kämpfen.

So gesehen ist einzig allein die „Hoffnung„ für die Sieg des Lebens der Befehlshaber. Die „Hoffnung„ ist sowohl die „stärkste Waffe im inneren Arsenal jedes einzelnen Menschen„ als auch eine „geheime Waffe„.

-Lachen kann körperliche „Endorphine„ und andere endokrine Substanzen sehr rege freisetzen, die Schmerzen verringern.

Dr. Cousins zitiert Joshua Billings: „Medikamente sind gerade nicht lustige Dinge. Aber lustig zu sein, ist ein grossartiges Medikament.„ Er setzt fort: „Das wertvollste unter allen Dingen, die ich in den vergangenen zehn Jahren bei meiner medizinischen Schule gelernt und erkannt habe, ist, wie wichtig es ist, die Patienten zu ermutigen und ihnen zu verhelfen, as Selbstvertrauen wieder zu gewinnen.„ Was dort gemacht wird, ist sicher kein Trost, um Kummer oder Leid vorübergehend zu lindern:

„Das ist eine Methode, mit seinem ganzen Leben zu kämpfen, alle Energiequellen des Patienten anzuzapfen und zu bündeln. Das heisst, der, um die innere Apotheke in Produktion zu setzen und sie auf Hochtouren arbeiten zu lassen, ist nichts anderes als Selbstvertrauen und Hoffnung.„

-Cousins machte folgendes Experiment. Er entnahm jemandem ein kleines Quantum Blut und wiederholte das nach fünf Minuten. So konnte man feststellen, wie sich die Immunkörper änderten, je nachdem, was man innerhalb dieser kurzen Zeit dachte Das heisst, wenn man sich schöne Dinge vorstellt, nehmen die Kräfte des Immunsystems zu, und es wird stärker. Wenn man im Gegenteil hoffnungslose Gedanken hegt, wird die Kraft der Immunität geringer. Solche Ergebnisse fand er bei vielen Patienten.

Die Menschen, die unter Einsamkeit oder chronischem Stress leiden, verlieren allmählich ihre Abwehrkraft gegen Krankheiten. „Ich bin nicht allein„ - wer diese Freude hat, aktiviert seine Immunkräfte. Deshalb sprechen Sie bitte Ihre Freunde an. Menschen, die anderen Hoffnung schenken, können bei sich selbst Hoffnung hervorrufen.

-Die Ursache des Übergewichts der Menschen wurde früher bis in die Achtziger Jahre im Zusammenhang mit Cholesterin, das allein auf die tägliche Ernährung zurückzuführen war, verstanden. Aber heute ist bekannt geworden, dass die Ursache auch persönlicher Stress ist. Bei Studenten, die kurz vor der Prüfung stehen, oder Steuerberatern, die starkem Termindruck ausgesetzt sind, erhöht sich der Cholesterinspiegel. Es gibt also keine Krankheit, die rein körperlich, noch eine, die ausschliesslich seelisch ist. Es war eine Entdeckung, die zur Lebensphilosophie des Buddhismus führt, nämlich dass Körper und Geist zwar „zwei doch untrennbar„ sind.

Derartige Tatsachen erforschte Dr. Cousins an der medizinischen Fakultät der Universität von Kalifornien in Los Angeles (UCLA). Er selbst hatte die Erfahrungen gemacht, in seiner Jugendzeit eine Tuberkuloseerkrankung und mit 50 Jahren die komplizierte Kollagenkrankheit zu überwinden.

Das war keine blosse Theorie, die am grünen Tisch erdacht wurde, sondern er besaß die Grossartigkeit des Herzens, das entschlossen war; „Ich siege unbedingt!„ mit seinem eigenen Leben bewiesen.

Wer mutig ist, kann sich einen Weg bahnen.

„Hoffnung lässt das Herz wieder brennen und schafft neue Energie, die unsere weitere Entwicklung vorantreibt und die nächste Stufe erreichen lässt. Und wenn man Träume hat und danach lebt, merkt man, dass man ein Mensch ist,„ so sagte Dr. Cousins.

Ich denke genauso. Nur in dem Augenblick, in dem er nach dem Ziel strebt und wirklich kämpft, wird der Mensch zum Menschen. Wenn man einem solchen Kampf aus dem Weg geht, degeneriert man und wird wie ein Tier. Hoffnung entsteht durch Kampf und Bemühungen.

Dr. Cousins fuhr fort: „Auch wenn es unmöglich zu sein scheint, sein Ziel zu erreichen, ist es doch viel besser, trotz düsterer Aussicht sein Ziel in weiter Ferne ins Auge zu fassen und darauf zuzugehen, als das Vorwärtsgehen aufzugeben. Der Tod ist nicht das grösste Unglück im Leben, sondern das grösste Unglück ist, zu sterben, ohne seine höchsten Entwicklungsmöglichkeiten entdeckt zu haben.„

„Sowieso bleibe ich so, bei mir kann sich nichts ändern.„ Oder „das ist die äusserste Grenze für mein Leben„ usw. Wer hat denn überhaupt die Begründung, alles derartig zu bestimmen? Der Mensch ist ein „Mikrokosmos„. Solange er Hoffnung hegt, kann er sich grenzenlos entwickeln.

( SGI-Trainingskurs, am 04. Juli. 1999 )

Erläuterung zum Absatz 5)

König Aizen, der auf der linken Seite des Gohonzons in Sanskrit gezeichnet ist, deutet auf ein buddhistisches Prinzip hin: „Begierde in die Buddhaschaft zu verwandeln (Bonno-soku-bodai). König Bishamon, der darüber ebenso eingeschrieben ist, soll die Funktion besitzen, den Buddhismus zu beschützen und den Menschen das Glück zu gewähren.

Die beiden buddhistischen Götter in diesem Absatz stellen zwei verschiedene Elemente des Glücks dar. „Aizen„ stellt einen glücklichen Zustand dar, den man nach Erfüllung der Wünsche empfindet, und „Bishamon„ einen Zustand des Glücks, der im Inneren unseres Lebens kurzfristig schwer erkennbar, jedoch in einer langen Zeitspanne immer klarer und offensichtlicher wird. Die erste Art der Auswirkung wird „offensichtliche Nutzen (Ken-Yaku)„ genannt und die letztere heisst „verborgene Nutzen (Myo-Yaku)„, die für unsere Leben noch wesentlicher sind. Das wahre Glück für uns liegt darin, dass wir diese beiden Arten von Nutzen in unserem eigenen Leben realisieren können.

Erläuterung zum Absatz 6)

Hier wird über die Bedeutung des „absoluten Glücks„ erklärt. Unabhängig davon, unter welchen Umständen in der Gesellschaft wir auch immer leben mögen, können wir unser Leben mit Zuversicht und von grosser Freude erfüllt führen. Das ist ein Zustand, in dem man erleben kann: „das Leben zu leben selbst ist voller Freude und wunderschön.„

Hier darf nicht falsch verstanden werden, dass wir dabei überhaupt weder Probleme haben noch Hindernissen begegnen werden. Wie ein Löwe, der König der Tiere, sollten wir gerade Probleme und Schwierigkeiten zum Sprungbrett für unsere eigene Entwicklung machen. Das ist das absolute Glück, welches wir durch die Ausübung des Buddhismus immer und letztendlich verwirklichen wollen und können. Um uns des Lebens selbst erfreuen zu können, dürfen wir es uns keinesfalls verdriessen lassen noch durch Mutlosigkeit in die Verzweiflung geraten. Und gerade dieses Glück können wir nicht realisieren, wenn wir Leid und Unglück anderer Menschen nicht ins Herz nehmen oder diese Menschen gar ignorieren. Indem wir uns für die Vervollkommnung als Mensch und für das Glück anderer Menschen voll und ganz einsetzen, baut sich dieser glückliche Zustand in unserem Leben auf. Die tägliche Ausübung, nämlich Gongyo und Daimoku einerseits und die Tat der Verbreitung andererseits, sich dem Glück anderer Menschen zu widmen, und der mutigen Kampf gegen teuflische Funktionen ermöglichen uns, die Basis unseres Lebens vom Grund auf zu verändern und eine sichere stabile Laufbahn des Lebens für alle Ewigkeit einzuschlagen.

Erläuterung zum Absatz 7)

-Selbst wenn ein Schwert äusserlich wunderschön als auch qualitativ vortrefflich hergestellt worden ist, ist es doch von Unnutz, falls derjenige, der es handhaben will, weder die entsprechende Technik beherrscht noch Mut besitzt. Das gilt genauso für die „Benutzung„ des Gohonzons, des scharfen Schwertes des Lotos-Sutras. Um das Schwert maximal nutzen zu können, muss man einen tiefen „Glauben„ hervorbringen. Je nach der Stärke der „Glaubens- und Ausübungskraft„ werden die Kräfte des Buddhas und Gesetzes in unserem Leben erscheinen.

-Durch ernstes, aufrichtiges Gebet zum Gohonzon können wir solch eine Überzeugung entfalten: „Ich werde diese Krankheit unbedingt durch den Glauben lösen und überwinden.„ „Ich muss unbedingt gesund werden, um meine Aufgabe für Kosen-rufu zu erfüllen.„ Aufgrund der gewonnenen Zuversicht können wir auf natürliche Weise Nutzen aus der modernsten Medizin ziehen.

Erläuterung zum Absatz 8)

-Hier wird erläutert, dass der Gohonzon, den der Daishonin manifestierte, grundverschieden ist vom Buddhismus Shakyamunis. Shakyamuni als auch T'ien-T'ai erklärten seinerzeit, dass die Buddhanatur in jedem Leben aller Menschen vorhanden ist. Jedoch konnten das Wesentliche der Buddhanatur und die grundlegendste Ursache für die Verwirklichung der Buddhaschaft nicht klar stellen und definieren

Nichiren Daishonin war derjenige, der als erster offenbarte, dass dieses Wesen „Nam-Myoho-Renge-Kyo„ heisst und das er als das Objekt der Verehrung (Gohonzon) manifestierte. Erst durch seine wurde der Weg zur Verwirklichung der Buddhaschaft für alle Menschen ohne Unterschied geöffnet.

-Sowohl für Gläubige als auch für Schüler des Daishonin war Nichiren selbst jemand, auf den sie sich aus ihrem Glauben heraus voll und ganz verlassen konnten. Aber nach seinem Tod gab es niemanden mehr, auf den man sich so verlassen kann. Aus diesem Grund, nämlich für das Glück jedes einzelnen Menschen, schrieb er sein Leben mit Sumi-Tinte ein und hinterliess den Gohonzon der ganzen Menschheit. Dieser Absatz besagt: der Gohonzon ist das Leben des Buddhas Nichiren selbst und weist darauf hin, dass wir beim Gebet zum Gohonzon den Daishonin treffen können.

Führung von Präsident Ikeda zu den obigen Themen.

-Der Juli ist ein mystischer Monat. Es war an einem 16. Juli, an dem Nichiren Daishonin seine ,,Rissho Ankoku Ron" (,,Über die Befriedung des Landes durch die Errichtung des Wahren Gesetzes") den damaligen Machthabern überreichte. Und es war der Monat, in dem sowohl unsere Mentoren Makiguchi und Toda als auch ich ins Gefängnis kamen. Und im Juli wurden mein Mentor Toda und ich wiederum aus der Haft entlassen.

1957 kam ich ins Gefängnis. Worüber sprach mein Meister Toda am Neujahrstag dieses Jahres? Er sprach über die Hoffnung: ,,Wenn ich grosse Persönlichkeiten aus der Vergangenheit betrachte, dann sehe ich, dass sie sich niemals von Stürmen und Schwierigkeiten im Leben besiegen liessen. An normalsterblichen Massstäben gemessen, müssen ihre Ziele wie unerfüllbare Träume erschienen sein. Aber sie hegten weiter unbeirrt Hoffnung und verzagten nie. Der Grund dafür ist, dass sie ihre Hoffnung nicht nur aus Habgier für sich selbst oder aus egoistischen Gründen bewahrten, sondern vollkommen davon überzeugt waren, dass ihr Vorhaben dem Glück der Menschheit nützen würde.

Im ursprünglichen Buddha, Nichiren, erwachte mit 16 Jahren der grosse Wunsch, die Menschheit zu retten, und er erlangte die Erleuchtung zur Philosophie des Universums. Bis zum Alter von 32 Jahren studierte er und festigte seine Überzeugung. Als er schließlich mit 61 Jahren starb, hatte er auf kein Stück der Hoffnung und des Traumes verzichtet, die er in seiner Jugend hatte, und in seinem Leben alles verwirklicht. Unabhängig davon, ob man älter oder jünger ist, sollte man sich seine feste Zuversicht bewahren und danach leben. Die daraus entstehende Lebensenergie erscheint im Gohonzon, dem Leben Nichiren Daishonins, des Wahren Buddhas, nach dem Grundsatz manifestiert, dass Person und Gesetz eins sind. Das müssen wir uns ganz klar machen."

-Der Gohonzon ist eine unendliche Quelle der Hoffnung. Der Buddhismus Nichirens ist der Buddhismus der Hoffnung. Als Nichiren Daishonin zum ersten Mal den Gohonzon einschrieb, befand er sich gerade mitten in der grossen Verfolgung von Tatsunokuchi, die zu seiner Verbannung auf die Insel Sado führte. Dort bestand Lebensgefahr für ihn, und es war wie der Aufenthalt in einem Gefängnis. Im „Gefängnis„ also, an einem absolut hoffnungslosen Ort, schrieb er den Gohonzon ein, der der ganzen Menschheit Hoffnung gibt.

Diese Tatsache ist von grösster Bedeutung. Nichiren schrieb den Gohonzon nicht für einen prachtvoll geschmückten Tempel ein. Seine Umgebung war alles andere als luxuriös, und er wurde von den Machthabern abgelehnt. Unter dem Druck schwerer Verfolgungen liess er die grosse Hoffnung für Kosen-rufu wie eine Sonne leuchten, indem er seinen Geist, bis zum Ende durchzuhalten und zu kämpfen, in den Gohonzon einfliessen liess.

,,Ich, Nichiren, habe mein Leben mit Sumi-Tinte eingeschrieben..." (Dt. Gosho Band 1, Seite 72). So sagte er selbst, dass er den Geist für Kosen-rufu in den Gohonzon einfliessen liess. Deshalb gibt es klipp und klar bei denjenigen, die den Glauben an Kosen-rufu verloren haben, keine echte Verschmelzung mit dem Gohonzon mehr. Genau wie der Daishonin es sagt: ,,Nur im Glauben kann man den Gohonzon finden." ( Gosho Band 1, Seite 123 )

Im kämpferischen Glauben existieren sowohl der Gohonzon als auch die Buddhaschaft. ,,Suchen Sie diesen Gohonzon keinesfalls ausserhalb Ihrer selbst." (Dt. Gosho Band 1, Seite 122). Meister Toda hatte im Gefängnis keinen Gohonzon. Aber er besass kämpferischen Glauben für Kosen-rufu. Deshalb konnte er im Gefängnis die Erleuchtung erlangen.

-Im Gegenteil: selbst wenn man einen Gohonzon hat, aber keinen Glauben, nützt einem das gar nichts. Der Hohepriester Nichikan sagte zu diesem Objekt der Verehrung: (Er ist der) ,,Kanjin no honzon", und kanjin bedeutet wörtlich, ,,sein Herz zu betrachten" (kan = betrachten, jin = Herz). Die Silbe no sollten wir dabei als sein (des Buddhas) Vermächtnis ansehen. Bitte vergesst das nie.„

In Nichikans Nissho Kikigaki steht: ,,Die Silbe no ist von allergrösster Wichtigkeit... Nochmals: ihr solltet no als Nichikans Vermächtnis mit dem Glauben weitergeben." Der Gohonzon Nichirens ist Kanjin no honzon. Kanjin no honzon bedeutet kurz gesagt: ,,Der Gohonzon des Glaubens. No bezeichnet und betont dabei den Aspekt des Glaubens.

In Nichiren Daishonins Buddhismus gibt es das Prinzip Juji soku kanjin, das heisst, der Glaube, den Gohonzon anzunehmen, ist gleichzeitig *kanjin („den Gohonzon annehmen und beibehalten ist identisch mit der Buddhaschaft„). Deshalb bedeutet Kanjin no honzon* ,,Gohonzon des Glaubens".

Denjenigen, die das vergessen und den Glauben verloren haben, sowie den bösen Menschen, die Kosen-rufu aus dem Sinn verloren haben, muss man entgegentreten.

Der Daishonin sagt: ,,Die Erleuchtung zu suchen, ohne Verleumdungen zurückzuweisen, ist so aussichtslos wie der Versuch, Wasser inmitten des Feuers oder Feuer mitten im Wasser zu finden." ( Gosho Band 1, Seite 153 )

( SGI-Trainingskurs, am 04. Juli. 1999 )

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