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Vorlesermaterial Oktober 2002 „Das Öffnen der Augen“

Der wichtige Punkt, dem wir uns in diesem Monat widmen:

Es ist das höchste Glück im Leben, für den großen Wunsch von Kosen-rufu zu leben.

„Der große Wunsch“ (der ursprüngliche Wunsch, der aus unserem Leben hervorgeht) ist der Wunsch des Buddhas, allen Menschen zu ermöglichen, ihre Buddhaschaft zu verwirklichen.

Im Leben derjenigen, die sich dem großen Wunsch von Kosen-rufu widmen, erscheint der Lebenszustand des Buddhas. Die Bemühung um die Erfüllung dieses großen Wunsches lässt uns zu starken Menschen werden. Wir fassen den gleichen Entschluss, den der Buddha fasste, und wir bemühen uns unendlich für dessen Verwirklichung. Darin liegt der Weg unserer menschlichen Revolution, bzw. der Weg zum Aufbau des eigenen Glücks und das der anderen.

Aus diesem Grund lehrt uns der Daishonin, dass wir dieses zeitlich begrenzte Leben für denselben großen Wunsch, den auch er hatte, nutzen sollten.

Der Abschnitt der Gosho „Das Öffnen der Augen“ (B II, S. 185 - 186)

„Dies nun sage ich in aller Klarheit: Sollen mich die Götter verlassen. Sollen alle möglichen Verfolgungen über mich kommen. Dennoch werde ich mein Leben für das Gesetz geben. Shariputra praktizierte 60 Äonen lang den Weg der Bodhisattwas, jedoch verlor er diese hohe Position, weil er die Beschimpfung des Bramahnen nicht ertragen konnte, der um sein Auge gebettelt hatte. Von denen, die die Samen der Buddhaschaft in der Zeit von gohyakujintengo oder den Tagen von Daitsu Buddha (sanzen-jintengo) erhielten, haben viele in späteren Zeiten die Samen aufgegeben und sind aus ihrem hohen Zustand gefallen und in der Hölle verblieben, weil sie bösen Begleitern folgten.

Ob man durch Gutes verführt oder von Bösem bedroht wird, wenn man das Lotos-Sutra verwirft, bestimmt man sich selbst für die Hölle. Ich werde hier ein großes Gelübde ablegen. Selbst wenn man mir die Herrschaft Japans anbieten würde, wenn ich nur das Lotos-Sutra aufgeben und die Lehren des Kammuryoju-Sutras akzeptieren und mich auf die Wiedergeburt im Westlichen Reinen Land freuen würde, selbst wenn man mir sagen würde, dass mein Vater und meine Mutter enthauptet würden, wenn ich nicht das Nembutsu rezitiere - was für Hindernisse mir auch begegnen mögen, solange Menschen der Weisheit nicht beweisen, dass meine Lehren falsch sind, werde ich die Ausübungen anderer Sekten nie akzeptieren! Alle anderen Sorgen sind für mich nicht mehr als Staub im Wind.

Ich werde die Säule Japans sein. Ich werde das Auge Japans sein. Ich werde das Große Schiff Japans sein. Dies ist mein Schwur, und ich werde ihm nie entsagen!“

Erläuterung der Worte:

Shariputra : Einer der 10 wichtigsten Schüler Shakyamunis. Er war bekannt als der Erste an Weisheit.

60 Äonen: Äonen (Kalpas) bedeutet eine nach unserer Zeitrechnung unermesslich lange Zeitdauer. In den Sutren sind verschiedene Beispiele beschrieben, um die Länge von einem Kalpa zu erklären. Z.B. ist ein Kalpa länger als die ganze Zeit, während der man versucht einen Felsenberg mit einer Seitenlänge von 4000 ri (= ca.4km) einmal in 100 Jahren mit einem schmalen weichen Tuch abzuwischen, bis der Felsenberg dadurch völlig abgetragen wird.(aus Daichido-ron)

Die Beschimpfung des Bramahnen, der um sein Auge gebettelt hatte: Als Shariputra in früheren

Zeiten 60 Äonen lang den Weg des Bodhisattwas ausübte und dabei die Ausübung der Gaben (die Ausübung anderen Menschen Sachen und Nutzen zu geben) praktizierte, erschien ein Bramahne(der höchste Stand der indischen Kasten, der die religiösen Feierlichkeiten verwaltete) als ein Blinder und bat ihn um die Gabe eines Auges. Shariputra gab ihm eines seiner Augen, auf das der Bramahne spuckte und mit seinen Füssen trat. Als Shariputra dies sah, konnte er nur eines denken - dass solch ein Mensch unmöglich gerettet werden könne und kam so von dem Weg des Bodhisattwas ab.

Von denen, die die Samen der Buddhaschaft in der Zeit von gohyaku-jintengo oder den Tagen von Daitsu Buddha (sanzen-jintengo) erhielten: Das sind diejenigen, die von ShakyamuniBuddha, der in der Zeit von gohyaku-jintengo die Erleuchtung erlangt hatte, den Samen der Buddhaschaft erhielten, sowie diejenigen, die von dem 16. Prinzen des Daitsu-chisho Buddha, der in der Zeit von sanzen-jintengo erschien, den Samen der Buddhaschaft erhielten. (Der

  1. Prinz des Daitsu-chisho-Buddha ist der Shakyamuni Buddha in seiner früheren Existenz)

Böse Begleiter: Die Menschen, die andere an ihren buddhistischen Ausübungen hindern oder sie durch falsche Lehren irreführen. Sie heißen auf Japanisch „Aku-chishiki“. Chishiki bedeutet „den Menschen bekannt“, somit Freunde sowie Bekannte. „Aku-chishiki“ ist das Gegenteil von „Zenchishiki“, gute Begleiter.

Hintergrund und Zusammenfassung

Diese Gosho wurde im Februar 1271 an Shijo Kingo adressiert, aber an alle Schüler des Daishonin von seinem Verbannungsort Tsukahara auf der Insel Sado aus geschrieben.. Der Daishonin war 50 Jahre alt (nach jap. Altersrechnung 51) . Damals befand er sich inmitten der schlimmsten Verfolgungen in seinem Leben, wie die Tatsunokuchi-Verfolgung am 12. September des Vorjahres und der anschließenden Verbannung auf die Insel Sado. Seine Schüler erlitten ebenfalls Unterdrückungen wie die Beschlagnahmung ihres Territoriums, Verweisung, Geldstrafe, Inhaftierung usw. Viele der Anhänger hegten Zweifel und gaben nacheinander den Glauben auf, indem sie daran zweifelten, dass der Daishonin wirklich ein Ausübender des Lotos-Sutras sein könnte, weil er keinen Schutz der Himmlischen Götter erhielt und seine Verfolger, die Übeltäter, keine sofortige Bestrafung erlitten. Mit dieser Schrift „Das Öffnen der Augen“ ging er auf solche Zweifel und Kritik direkt ein und erklärte schlussfolgernd, dass er der ursprüngliche Buddha im Späten Tag des Gesetzes sei. Deshalb wird diese Gosho „Schrift der Offenbarung des wahren Objekts der Verehrung als Person“ genannt.

Am Anfang dieser Gosho werden die drei Kategorien der Tugend aufgezählt, die alle Menschen respektieren sollten; das sind die drei Tugenden - des Herrschers, des Meisters und der Eltern. Anschließend überprüft er eine Lehre nach der anderen - den chinesischen Konfuzianismus, den indischen Brahmaismus und allerlei buddhistische Schulen - ob die jeweils verehrten Persönlichkeiten mit den drei Tugenden ausgestattet sind. Er beurteilt die einzelnen Lehren nach ihrer Tiefe bzw. ihrer Oberflächlichkeit. Durch diese Methode macht er klar, dass das großartige Gesetz zur Verwirklichung der Buddhaschaft in den Tiefen der Sätze des Juryo-Kapitels des Lotos-Sutras verborgen ist.

Die Sutren zitierend führt er weiter den Beweis, dass den Ausübenden des Lotos-Sutras, die diese Lehre im Späten Tag des Gesetzes verbreiten, die Verfolgungen der „drei großen Feinde“ begegnen wird. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass die Ausübenden des Lotots-Sutras wegen ihres eigenen Karmas mit Schwierigkeiten konfrontiert werden. Auch der Grund, warum die Übeltäter keine sofortige Bestrafung erleiden, wird erläutert. Daraufhin zeigt er den hohen Lebenszustand des ursprünglichen Buddhas, indem er in dieser Situation den großen Wunsch ausspricht, alle Menschen zu erretten und formuliert den Entschluss von „Fushaku shinmyo“ - sein Leben dafür einzusetzen.

Ferner werden die Wohltaten, die man durch das Beibehalten des mystischen Gesetzes erhält und die Bedeutung der Tat von Shakubuku verdeutlicht. Zum Schluss erklärt der Daishonin, dass er der Ausübende des Lotos-Sutras, der mit den „Drei Tugenden“ des Buddhas ausgestattete, nämlich der ursprüngliche Buddha im Späten Tag des Gesetzes ist: „Ich, Nichiren, bin Herrscher, Lehrer, Vater und Mutter für alle Menschen Japans“(Dt. Gosho B. II, S. 197).

Der Kernpunkt des Inhalts

Es ist das höchste Glück im Leben, für den großen Wunsch von Kosen-rufu zu leben.

Der Abschnitt, den wir in diesem Monat lernen möchten, drückt die innere Verfassung und den Entschluss des Daishonin aus, egal welch großen Schwierigkeiten er begegnen würde, den buddhistischen Weg fortzusetzen, um alle Menschen zu erretten.

Wie oben im Hintergrund und der Zusammenfassung der Gosho erwähnt, überprüft er die Lehren, um die Fragen zu beantworten, „warum der Ausübende des Lotos Sutras keinen Schutz der Himmlischen Götter erhält“ und „warum die Übeltäter keine sofortige Bestrafung erleiden“. Die Schlussfolgerung, die der Daishonin daraus zog, war jedoch der folgende Absatz, der seine tiefgründige Entschlossenheit zeigt:

„Sollen mich die Götter verlassen“ - - - - -

Wollen die Schutzgötter mich verlassen, sollten sie das tun.

Bei mir, Nichiren, geht es um noch Wertvolleres.

„Sollen alle möglichen Verfolgungen über mich kommen.“

Mir macht es nichts aus, egal wie viele Verfolgungen nacheinander auftreten. Bei mir, Nichiren, geht es um noch Wichtigeres.

„Ich werde dennoch mein Leben für das Gesetz geben.“

Mir bleibt nichts anderes übrig, als mit dem Einsatz meines ganzen Lebens zu kämpfen.

Denn für das, was wichtiger als mein eigenes Leben ist, will ich mein Leben geben!

Was ist denn hier mit dem so wichtigen Ding gemeint? Das ist der große Wunsch, Kosenrufu zu realisieren. Das ist der große Wunsch des Buddhas, der im Lotos-Sutra gezeigt wird.

Inmitten der Verfolgung, auf der Insel Sado, die damals noch viel kälter war als heute, auf dem Begräbnisplatz Tsukahara in einer baufälligen Hütte, die ihn weder vor Schnee noch vor Hagel schützen konnte, und sogar als Verbannter, dem man ständig nach dem Leben trachtete, bekräftigte der Daishonin seine Entschlossenheit wie ein Löwe: „Ich will alle Menschen erretten!“

Er rief alle seinen Schüler dazu auf: „Gerade inmitten großer, harter Herausforderungen kann man mit dem Einsatz des eigenen Lebens, seinen großartigen Lebenszustand als Mensch sichtbar machen. Lasst uns zusammen kämpfen! Lasst uns miteinander ein Leben für den großen Wunsch führen!“

„Öffnet eure Augen für den großen Wunsch Nichirens!“ ist der in seiner Schrift„das Öffnen der Augen“ enthaltene Grundgeist.

Über den „großen Wunsch“ spricht Präsident Ikeda ausführlich im ersten Teil seines Dialogs „Die Welt der Schriften Nichiren Daishonins“. Lesen Sie ihn bitte mit großer Sorgfalt und geben Sie den Inhalt bei Ihrer Vorlesung weiter. (Besonders den Abschnitt von S. 14 unten bis S. 21)

Der Entschluss, den Präsident Ikeda fasste, als er am 3. Mai 1960 das Amt des 3. Präsidenten der Soka Gakai übernahm, war genau dieser Satz: „Sollen mich die Götter verlassen. Sollen alle möglichen Verfolgungen über mich kommen. Dennoch werde ich mein Leben für das Gesetz geben!“

Während der ganzen 42 Jahre hat er mit diesem Geist gekämpft, genauso wie er sich damals entschlossen hatte. Damit hat er den Weg für die weltweite Kosen-rufu-Bewegung geöffnet.

Jetzt ruft er uns erneut auf: „Lasst uns für den großen Wunsch von Kosen-rufu zusammen kämpfen, um die friedliche Welt, von der die Menschheit immer träumte, aufzubauen!“ Es ist an der Zeit, mit unserem Meister zusammen aufzustehen und für Kosen-rufu zu kämpfen! Denn dies ist die Aufgabe, für die wir in diese Welt geboren sind, und wir können selbst glücklich werden, indem wir diese unsere Aufgabe erfüllen.

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