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Die Grundlage für Frieden in Asien und auf der ganzen Welt
Botschaft Präsident Ikedas zu einer landesweiten Konferenz für Präfekturleiter im Soka Kulturzentrum in Shinanomachi, Tokyo am 26. April 2001. SGI Newsletter No. 4694 vom 14. Juni 2001.
Danke Ihnen allen für Ihre Bemühungen, an dieser Konferenz für Präfekturleiter teilzunehmen.
Kosen-rufu ist ein unaufhörlicher geistiger Kampf. Jede dieser Konferenzen ist eine wichtige Versammlung, die den Rhythmus zum Sieg in unserer Bewegung vorgibt. Ich möchte Ihnen zum Andenken an diesen Anlaß eine Botschaft widmen.
Mit der Ankunft des 3. Mai 2001 haben wir endlich den Berg von Kosen-rufu im 21. Jahrhundert erstiegen. Ich möchte den Leitern aller Gebiete, Präfekturen und Bezirke, die gemeinsam mit mir viele steile Berge hinaufgestiegen sind, meine aufrichtige Dankbarkeit und mein Lob ausdrücken.
In den Ongi Kuden, die ich in meiner Jugend intensiv studiert habe, sagt Nichiren Daishonin: “Nam-myoho-renge-kyo ist die Praxis, sich zu bemühen.” (Gosho Zenshu, p. 790) “Sich bemühen” hat hier zwei Bedeutungen: rein, in im Sinne von unbefleckt und unaufhörlich im Sinne von ständiger Aktivität. Sich zu bemühen, bedeutet mit ganzem Einsatz und konzentriert voranzugehen, immer voran, ohne Pause oder Zögern. Das ist der Kern des Buddhismus Nichiren Daishonins.
Leiter sollten sich tapfer und kraftvoll bemühen und einen ernsthaften, umfassenden Kampf führen. Der Sieg liegt in solchen hartnäckigen Bemühungen. Schwierigen Herausforderungen auszuweichen oder zu versuchen, vor ihnen davonzulaufen, führt zu Niedergang und Zerstörung.
Gestern (25. April 2001, bei der fünften Honbu-Leiterversammlung) haben wir einen kraftvollen Aufbruch auf das Jahr 2030 gemacht, den 100. Jahrestag der Gründung der Soka Gakkai. Es war auch der Anfang eines neuen Zyklus von sieben Glocken. Wir wollen vorangehen und jedes der kommenden 7- und 10-Jahresintervalle zu einem Meilenstein des Sieges und der Hoffnung machen.
Der 3. Mai 2008 wird das Ende der “ersten Glocke” sein. Das Jahr 2010 wird der 80. Jahrestag der Soka Gakkai sein. Der 3. Mai 2015 wird die “zweite Glocke” abschließen. Das Jahr 2020 wird das 90 Jubiläum der Soka Gakkai sein. Richten wir unseren Blick darauf, das Jahr 2030, den 100. Jahrestag, mit einem strahlenden Sieg zu krönen. Während dieser Zeit werden wir auch die “dritte Glocke” (2015-22) und die “vierte Glocke” (2022-29) einläuten.
Das Jahr 2050 wird das 120. Jubiläum der Soka Gakkai und der Abschluß des zweiten Zyklus der sieben Glocken sein. Dann werden die Mitglieder des ersten Jahrgangs der Soka Universität von Amerika und die Mitglieder der Schüler- und Zukunftsabteilung das selbe Alter erreicht haben, wie ich jetzt. Junge Menschen zu erziehen, heißt die Zukunft heranzuziehen. Ich freue mich aus ganzem Herzen auf den Tag, an dem alle Jugendlichen von heute in allen Bereichen der Gesellschaft aktiv sein werden.
In der Gosho Das Zurückzahlen von Dankesschuld sagt der Daishonin: “Wenn Nichirens Mitgefühl wirklich groß und umfassend ist, wird Nam-myoho-renge-kyo sich zehntausend Jahre und weiter in die Zukunft verbreiten, in alle Ewigkeit.” (WND, p. 736) Jeder von Ihnen hat die edle und stolze Aufgabe, zu einer Quelle zu werden, die in den nächsten zehntausend Jahren den Fluß von Kosen-rufu nährt.
Machen Sie alles zu Ihrem Verbündeten
Der große Minister und Stratege Zhuge Kongming (181-234), dessen Geschichte durch den chinesischen Klassiker Die drei Reiche berühmt wurde, sagte: “Wenn dem befehlenden General der Mut fehlt, ist es genau so, als es überhaupt keinen General gäbe.”[^1] Für einen Anführer von Kosen-rufu bedeutet Mut Verbreitung. Jemand, der diesen Geist verliert, kann nicht wirklich ein Leiter von Kosen-rufu genannt werden.
Kongming sagte auch: “Das Geheimnis des sicheren Sieges liegt in der Fähigkeit, auf Veränderung zu reagieren.”[^2] Wir müssen in einem Kampf geschickt auf die sich verändernden Umstände reagieren. Die wichtige Frage ist, ob wir eine Situation schaffen können, in der der Sieg sicher ist, und das hängt zur Gänze von unserer Fähigkeit ab, die Gelegenheiten auszunützen, die sich ergeben. Wir müssen einen Weg nach vorne öffnen, mit einem brennenden Geist der Verbreitung. Wir müssen jeden Umstand zu unserem Vorteil verwenden können, ohne irgendeine Gelegenheit zu verpassen.
In einem Brief an die Ikegami-Brüder und ihre Frauen, die in einem Gebiet lebten, das ein Teil des heutigen Tokyo ist und die wir als große Vorgänger im Glauben ansehen können, schreibt Nichiren Daishonin:
Nichirens Lehre war anfänglich besonders schwer zu glauben, aber nun, da meine Prophezeiungen sich erfüllt haben, haben diejenigen, die grundlos verleumdeten, begonnen zu bereuen. Selbst wenn in der Zukunft andere Männer und Frauen meine Gläubigen werden sollten, werden diese Sie in meinem Herzen nicht verdrängen. Unter jenen, die zuerst glaubten, haben viele später ihren Glauben aufgegeben, aus Angst, daß die Gesellschaft sie ablehnen würde. Unter ihnen gibt es einige, die mir noch wütender Widerstand leisten als jene, die von Anfang an verleumdeten.
Zu Lebzeiten von Shakyamuni Buddha glaubte der Mönch Shunaksatra zuerst an den Buddha, aber verleumdete ihn auch so bösartig, daß selbst der Buddha ihn nicht davor retten konnte, in die Hölle des unaufhörlichen Leidens zu fallen. (WND, p. 502)
Was die betrifft, die sich gegen die wohlwollende Welt von Soka gewendet haben, die aus Egoismus und Habgier und aus häßlicher Eifersucht ihre Schuld mit Boshaftigkeit vergolten, ihre Kameraden verraten und die Organisation verlassen haben – welchen Neid und welche Ärger müssen sie jetzt verspüren, wenn sie uns diesen strahlenden 3. Mai feiern sehen! Welche Einsamkeit und Reue müssen sie jetzt in der Tiefe ihres Herzens fühlen!
Josei Toda, der zweite Präsident der Soka Gakkai, sagte oft: “Wenn diejenigen, die die Soka Gakkai verunglimpft haben, sich voller Reue sagen werden ‚O nein, was habe ich getan‘ – das wir die Zeit von Kosen-rufu sein.”
Ich habe mich bei der gestrigen Versammlung wirklich über die Anwesenheit der Mitglieder der Familien Makiguchi und Toda gefreut, die bei bester Gesundheit sind. Dieses Jahr ist der 130. Geburtstag des ersten Präsidenten der Soka Gakkai, Tsunesaburo Makiguchi, und der 50. Jahrestag des Amtsantritts von Herrn Toda.
Zur Feier dieser Jahrestage wurden gemeinsam mit der Honbu-Leiterversammlung Generalversammlungen der Gebiete Shin’etsu[^3] und Hokuriku[^4] abgehalten, den Geburtsorten von Herrn Makiguchi bzw. Herrn Toda. Mitglieder von Shin’etsu und Hokuriku, ihr habt wirklich hart gekämpft! Gratulation!
Die Versammlung am 25. April war auch die Generalversammlung von Tokyo. Wie ich gehört habe, wird der Bezirk Koto in Tokyo, an dessen ländliche und freundschaftliche Atmosphäre ich so viele liebe Erinnerungen habe, eine Leiterversammlung zum Andenken von 50 Jahren Kosen-rufu in Koto abhalten. Der Bezirk Sumida, mit dem ich eine tiefe Beziehung habe, wird den 3. Mai als Ausgangspunkt von Kosen-rufu in Sumida feiern. Mein Geburtsbezirk Ota wird den 29. April, den Tag von Ota, und der Bezirk Toshima den 5. Mai, den Tag von Toshima, feiern. Meine Glückwünsche aus ganzem Herzen.
Außerdem bete ich für das Glück und den Ruhm meiner Gefährten im gesamten Gebiet von Tokyo, in den Bezirken Meguro, Arakawa, Adachi, Nakana, Shinjuku und Setagaya, so wie in Machida, Kitatama und den anderen Bezirken.
Perioden von siebenhundert Jahren
Wenn wir den langen Lauf der Geschichte betrachten, sehen wir, daß Nichiren Daishonin 700 Jahre nach der ersten Weitergabe des Buddhismus von Korea nach Japan erschienen ist. Das war auch 700 Jahre nach der Zeit des Großen Lehrers Tiantai in China.
Nichiren Daishonin sagt in der Gosho: “Jetzt, mehr als 700 Jahre nachdem der Buddhismus nach Japan gebracht wurde … verbreitet sich dieses große Gesetz, von dem in früheren Zeitaltern niemand gehört hat, in ganz Japan. Wie beruhigend zu wissen, daß nicht nur die Menschen hier, sondern auch in Indien, China und im gesamten Land Jambudvipa die Buddhaschaft erlangen werden können!” (WND, p. 482)
Die SGI, die die Prophezeiung des Buddha für die Verbreitung des Gesetzes auf der ganzen Welt verwirklicht, wurde 700 Jahre nach dem Kampf des Daishonin für das Gesetz gegründet. Ohne die SGI wären das Lotus-Sutra und die Gosho nichts weiter als Sammlungen leerer Worte.
Der Abschluß jeder dieser siebenhundert Jahre dauernden Perioden ist von historischen Kämpfen zum Schutz des Lebensnervs des Gesetzes begleitet worden. Der Buddhismus kann nur beschützt werden, indem man einen erhabenen und großartigen Kampf des Glaubens führt. Eine Stelle im Nirvana-Sutra, die der Daishonin zitiert, erklärt, daß 700 Jahre nach dem Tod des Buddha ein Schurke in der Gestalt eines Weisen oder Buddha erscheinen wird, der versuchen wird, das Gesetz zu zerstören (vgl. Gosho Zenshu, p. 651)
Die Soka Gakkai hat entschlossen gekämpft und eine Verschwörung korrupter Priester besiegt, die versucht hat, das Gesetz zu zerstören, und die, wie diese Stelle vorhersagt, 700 Jahre nach dem Tod des Daishonin erschienen ist. In beispielhafter Einheit von Itai Doshin wollen wir mit dem 3. Mai einen neuen Aufbruch machen und vorangehen und im neuen Jahrhundert laut eine neue Runde von sieben Glocken läuten.
Ein grosser Musiker über den Klang des Daimoku
Die Zahl sieben hat einen mystischen Rhythmus, der sehr tiefgründig ist. Wir finden sie in den sieben Schriftzeichen des mystischen Gesetzes, das der grundlegende Rhythmus des Universums selbst ist. Der große Geiger Sir Yehudi Menuhin, mit dem ich ein unvergeßliches Treffen hatte, bemerkte, daß er den Klang von Nam-myoho-renge-kyo leicht zu summen finde und daß er einen sehr angenehmen Rhythmus habe. Wie der Daishonin zeigt, wenn er sagt: “Es ist die Kraft des buddhistischen Gesetzes, die die Götter der Sonne und des Mondes ihre Runden über die vier Kontinente ziehen läßt.” (WND, p. 685), bewegen sich auch die Himmelskörper im Takt mit dem Rhythmus des mystischen Gesetzes.
Gemeinsam mit der Soka Gakkai vorangehend, einer Vereinigung, die sich der Verwirklichung des Willens und Befehls des Buddha widmet, wollen wir auf der Grundlage des Rhythmus des mystischen Gesetzes, das das Universum und alles Leben durchdringt, die Siegesglocke des Fortschritts, der Erfüllung und der Erweiterung läuten. In einem solchen Vorangehen gibt es bestimmt keinen Stillstand, Stagnation oder Sackgasse.
Es fällt mir auch auf, daß sieben Jahre eine wichtige Zeitspanne im Kampf des Daishonin gewesen ist. Sieben Jahre, nachdem er im Alter von 32 Jahren am 28. April 1253 die Gründung seiner Lehre verkündet hatte, ermahnte er den damaligen Herrscher im Jahr 1260 mit der Eingabe seiner historischen Abhandlung Rissho Ankoku Ron. Etwas über sieben Jahre später, Anfang 1268, wurde an Japan die offizielle Forderung gestellt, dem mongolischen Reich seine Gefolgschaft anzuerkennen. Die erste mongolische Invasion Japans, die der Daishonin in der Rissho Ankoku Ron vorhergesagt hatte, fand 1274 statt, und die zweite mongolische Invasion folgte wieder sieben Jahre darauf (1281). Alle sieben Jahre wurde die Gesellschaft in große Unruhe gestürzt und die Fanfare von Rissho Ankoku erklang mit immer stärkerer Klarheit durch das Land.
Die SGI hat einen intensiven Austausch mit der Republik Mongolei, dem ehemaligen Sitz des mongolischen Reiches.
Die Soka Gakkai hat voller Stolz beginnend mit ihrer Gründung im Jahr 1930 die ersten sieben Glocken eingeläutet und das letzte Jahr, 2000, war das 70. Jubiläum der Soka Gakkai. Man könnte sagen, daß dieser Kampf die Verdichtung von 700 Jahren Kampf in eine Zeitperiode von 70 Jahren dargestellt hat.
Das Daimoku, das unsere Mitglieder chanten, die Verzweigung von Beziehungen, die mit dem Buddhismus gebildet werden und das gewaltige Glück, das die Mitglieder in den vergangenen 70 Jahren angehäuft haben sind von wirklich astronomischem Ausmaß. Das ist unbestreitbar. Die SGI leuchtet heute mit zahllosen fähigen Menschen und fließt über vor unendlicher Energie.
Wir beginnen jetzt eine neue Folge von sieben Glocken und richten unseren Blick auf das Jahr 2050. Das wird eine Zeit sein, in der die SGI die Solidarität der Weltbürger weiter ausbaut und in Asien und der ganzen Welt eine unerschütterliche Grundlage des Friedens errichtet.
Die Glocke des Friedens erklingt, wenn jede Person kraftvoll zu dem Bewußtsein ihrer Aufgabe erwacht. Wenn wir uns in diesem ernsthaften geistigen Kampf mit ganzem Herzen ausdauernd bemühen, erklingt die Siegesglocke der Gerechtigkeit.
Werden Sie Meister der Ermutigung
Die Worte eines Leiters sollten frisch und ansprechend sein und das erfordert ständiges Lernen. Ich möchte Ihnen die Worte einiger Philosophen weitergeben.
Der Schweizer Denker Carl Hilty (1833-1980) sagte: “Die wahrhaftigste Hilfe, die wir jemandem geben können, der leidet, ist nicht, ihm seine Bürde abzunehmen, sondern seine beste Kraft hervorzurufen, damit er sie tragen kann.”[^5] Die große Kraft, von der Hilty spricht, ist der Glaube. Ich hoffe, daß alle Leiter der SGI “Meister der Ermutigung” werden, die jedem helfen können, kraftvoll aufzustehen und in den Kämpfen des Lebens entschlossen zu triumphieren.
Der französische Denker Jean-Jacques Rousseau (1712-78) sagte:
Sanftmut, die die ansprechendste der Tugenden ist, ist manchmal auch eine Schwäche der Seele. Tugend ist nicht immer sanft. Sie weiß, wie sie sich gegen das Laster passend bewaffnet; sie brennt vor Empörung über das Verbrechen.[^6]
Tsunesaburo Makiguchi, der erste Präsident der Soka Gakkai, sagte: “Wenn Sie nicht den Mut haben, der Feind einer bösen Person zu werden, können Sie nicht der Freund einer guten Person sein.”[^7]
In seinem berühmten Werk Civil Disobedience (Ziviler Ungehorsam) apelliert der amerikanische Philosoph Henry David Thoreau (1817-62): “Wieso schätzt sie [die Regierung] nicht ihre weise Minderheit? … Wieso ermutigt sie nicht ihre Bürger, wachsam zu sein, um ihre Fehler zu finden, damit sie besser handeln kann, als sie es von ihnen verlangt.”[^8] Das stimmt tief überein mit Präsident Todas strenger Ermahnung: “Junge Menschen sollten die Politik genau beobachten.”[^9]
Eine persönliche Folge von sieben Glocken
Kürzlich hat mir eine junge indische Frau namens Namrata Sharma einen Brief geschrieben, in dem sie ihre Ziele im Leben darlegt, eine persönliche Folge von sieben Glocken. Mit ihrem Einverständnis und mit tiefer Dankbarkeit dafür, daß sie ihre Gedanken mit anderen teilt, möchte ich einige ihrer Ziele vorstellen.
Namrata Sharma stammt aus einer prominenten Familie in Indien und sowohl sie als auch ihre Schwester haben an der Soka Universität studiert. Nachdem der Rückkehr in ihre Heimat hat sie ihre Forschungen in einem Band mit dem Titel Value Creators in Education[^10] veröffentlicht und auf rührende Weise mir als Gründer der Soka Universität gewidmet und mir ein Exemplar geschenkt. Sie ist eine herausragende Studentin und Gelehrte und arbeitet zur Zeit an ihrem Doktorat in Erziehungswissenschaft in London. Im Jahr 2008, der ersten Glocke, hat sie zwei Ziele: die Fertigstellung ihrer Doktorarbeit und eine Welt, die frei von Nuklearwaffen ist.
Im Jahr 2015, der “zweiten Glocke,” ist ihr Ziel die Errichtung einer starken Grundlage für die Studentenabteilung der jungen Frauen in Indien und die Gründung einer Lehrerakademie in Indien, die sich auf “Soka Erziehung” oder wertschaffende Erziehung spezialisiert.
Im Jahr 2043, der “sechsten Glocke” hofft sie, daß das Schulsystem in Indien ein Vorbild für wertschaffende Erziehung sein wird und daß man auf der ganzen Welt Schulen und Universitäten sehen kann, die die selbe Pädagogik anwenden.
Im Jahr 2050, der “siebenten Glocke” will sie als Gipfel ihres Lebens einen neuen Plan für die nächsten sieben Glocken erstellen, während sie über die Entwicklung und das Glück der Studenten wacht, die sie erzogen hat.
Es ist wirklich wunderbar, sich vorzustellen, wie diese junge Frau, die aus dem Geburtsland des Buddhismus kommt, um an der Soka Universität zu studieren, die Glocke der humanistische Erziehung läuten wird. Meine Frau und ich waren von ihrer Entschlossenheit tief berührt und wir haben mit ihrem Brief auf unserem Altar Daimoku gechantet.
Ich hoffe, daß jeder von Ihnen sich gleichermaßen bemühen wird, seinen Lebenszustand stark zu erweitern, ungeheures Glück und Nutzen anzusammeln und eine bedeutende Geschichte zu hinterlassen, während Sie gleichzeitig mit den sieben Glocken eigene Ziele hochhalten.
Am 25. April 1273 vollendete Nichiren Daishonin in seinem Exil auf der Insel Sado die Abhandlung Das Wahre Objekt der Verehrung zur Betrachtung des Geistes. In seinem Kommentar zu dieser Schrift schreibt Nichikan Shonin (1665-1726): “Wenn man diesen Gohonzon annimmt und an ihn glaubt und Nam-myoho-renge-kyo chantet, wird das eigene Leben augenblicklich zum Objekt der Verehrung von dreitausend Bereiche in einem einzigen Augenblick des Lebens. Es wird zum Leben von Nichiren Daishonin.”[^11] Er sagt auch: “Die Kraft des Buddha und die Kraft des Gesetzes bewundernd und verehrend, müssen wir uns bemühen, unsere eigene Kraft des Glaubens und der Praxis zu entwickeln. Verbringen Sie dieses Leben nicht umsonst um es dann in alle Ewigkeit zu bereuen.”^12
Wenn wir das mystische Gesetz Nam-myoho-renge-kyo chanten, wird unser Leben selbst zum Objekt der Verehrung und zu Nichiren Daishonin. Daher brauchen wir überhaupt nichts zu fürchten. Wir können unmöglich besiegt werden. Unser Leben selbst ist die höchste “Glocke der Hoffnung.”
Wenn wir das mystische Gesetz chanten, sendet unser Leben gewissermaßen eine Frequenz aus, die uns mit anderen Menschen, mit der Gemeinschaft, mit allem verbindet. Während wir unser eigenes Glück aufbauen und zum Wohlergehen der Gemeinschaft beitragen und mit allen um uns Bande der Harmonie und der Freundschaft errichten, erschaffen wir eine Einheit in Richtung zum Frieden, die die gesamte Welt umfaßt.
Shakyamunis unermüdliche Reisen
Shakyamuni und seine Schüler reisten ständig auf dem weiten indischen Subkontinent umher, um den Menschen zu helfen. Ich habe einmal mit dem bekannten indischen Philosophen Lokesh Chandra (Direktor der Internationalen Akademie der Indischen Kultur) über ihre Reisen gesprochen.
Der Gazellenpark in Varanasi (dem heutigen Sarnath in der Nähe von Benares), wo Shakyamuni zum erste Mal das Gesetz verkündete, liegt ungefähr in der Mitte des weiten Gebietes, in dem er im Lauf seiner lebenslangen Reisen, um die Menschen zur Erleuchtung zu führen, umherwanderte.
Von dort aus machte Shakyamuni zu Fuß häufige Reisen in des Königreich Shravasti (östlich des heutigen Delhi) in etwa 250 Kilometer Entfernung und nach Rajagriha, der Hauptstadt des Königreichs Magadha (im Süden der heutigen Provinz Bihar), eine Entfernung von 300 Kilometern. Er ging auch in das Gebiet Kammasadhamma (nördlich des heutigen Delhi), das mehr als 700 Kilometer entfernt ist. In seinem Mut und seinem unermüdlichen Geist, zu den Menschen zu reisen, die ihn brauchten, stand Shakyamuni niemandem nach.
Ein buddhistischer Text beschreibt, wie eine Gottheit, die sich wundert, wieso Shakyamunis Schüler nicht in größerer Anzahl anwesend sind, sagt: “Wohin sind diese [beredten und gelehrten] Schüler des Gotama gegangen?” worauf eine andere Gottheit antwortet “Sie sind nach Magadha und nach Kosala gegangen, und einige sind in das Land Vajji gegangen.”[^13] So weit ich weiß, gibt es Aufzeichnungen, die andeuten, daß eine Schülerin Shakyamunis im Laufe von mehr als 50 Jahren nach Anga, Magadha, Vajji, Kashi und in andere Gebiete gereist ist.
Es war eine große Freude, Dr. Chandra sagen zu hören, daß seiner Meinung nach die Soka Gakkai, durch ihre Aktivitäten in globalem Maßstab die Reisen von Shakyamuni und seiner Schüler im der modernen Zeit fortsetzte – und daß die SGI der Welt den barmherzigen Humanismus des Buddhismus vermittle.
Wenn die Menschen keine konkreten Handlungen für das Gesetz und für die Menschen setzen, wird die Religion und die Philosophie, die sie hochhalten, untergehen.
Überall begrüßen die edlen Mitglieder der SGI den 3. Mai 2001, während sie für Kosen-rufu kraftvoll handeln, sprechen und kämpfen. Das ist sicher ein Zeichen dafür, daß die SGI im 21. Jahrhundert eine überragende Entwicklung als Weltreligion nehmen wird.
Bitte richten Sie allen Mitgliedern in jeder Region, jeder Präfektur und jedem Bezirk im ganzen Land meine herzlichsten Grüße aus. Jeden Tag, morgens und abends, schicke ich Daimoku und bete aufrichtige für die schnelle Genesung und für ein langes Leben aller, die an Krankheit leiden.
Im Mai, der für uns ein Monat ruhmreicher und tiefer Bedeutung ist wollen wir fröhlich vorangehen und wir wollen siegen. Ich freue mich darauf, Sie alle bald bei bester Stimmung wieder zu sehen!
[^1]: Hiroshi Moriya, Shokatsu Komei no Heiho (Die Strategie von Zhuge Kongming), Tokyo 1999, p. 131.
[^2]: Ibid., p. 128
[^3]: Shin’etsu: Die Präfekturen Nagano und Niigata
[^4]: Hokuriku: Die Präfekturen Ishikawa und Toyama
[^5]: Rückübersetzung aus englischem Zitat in: Carl Hilty, Kibo to Kofuku (Hoffnung und Glück), übers v. Hideo Akiyama, Tokyo 1971, p. 133
[^6]: Nach engl. Übers in: The Collected Writings of Rousseau, Bd. 2, Hg. Roger D. Masters u. Christopher Kelly, Hanover, NH 1992, p. 111
[^7]: Makiguchi Tsunesaburo Zenshu (Gesammelte Werke von Tsunesaburo Makiguchi), Tokyo 1987, Bd. 10, p. 151.
[^8]: The Works of Thoreau, Hg. Henry Seidel Canby, Boston MA 1937, p. 796.
[^9]: Toda Josei Zenshu (Gesammelte Werke von Josei Toda), Tokyo 1981. Bd 1, p. 286.
[^10]: Value Creators in Education; Japanese Educator Makiguchi and Mahatma Gandhi and their Relevance for the Indian Education. New Delhi, 1998.
[^11]: Nichikan Shonin Mondanshu (Die Kommentare Nichikan Shonins), Tokyo 1980, p. 548.
[^13]: The Book of the Kindred Sayings, Teil 1, übers v Rhys Davids, Oxford 1993, p. 253.
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