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5. Honbu-Leiterversammlung der Soka Gakkai
Zu einem neuen Ziel – der Hundertjahrfeier der Soka Gakkai am 3. Mai 2030
(Bei der 5. Honbu-Leiterversammlung der Soka Gakkai zur Feier des Tags der Soka Gakkai am 3. Mai, gleichzeitig die erste gemeinsame Generalversammlung für die Gebiete Tokyo, Shin’etsu und Hokuriko im Tokyo Toda Memorial Auditorium in Sugamo am 25. April 2001)
Der 3. Mai 2001, ein Ziel, das einmal so weit entfernt schien, ist endlich hier! Wir sind endlich an diesem bedeutenden Meilenstein angelangt, der dank Ihrer tatkräftigen gemeinsamen Bemühungen mit großem Sieg geschmückt ist.
Eine bekannte Persönlichkeit hat erstaunt gesagt: “Egal wie sich die Zeiten ändern, die Soka Gakkai ist immer kraftvoll und voller Leben. Sie blüht und wächst immer weiter. Es ist wirklich erstaunlich.”
Da wir nun unser wichtiges Ziel des 3. Mai 2001 erreicht haben, möchte ich heute vorschlagen – wenn Sie alle zustimmen – daß wir zu einem neuen Ziel am 3. Mai 2030, dem hundertsten Jubiläumsjahr der Gründung der Soka Gakkai, aufbrechen.
Zu dieser Zeit werden Sie alle bedeutend älter sein als jetzt! Aber sehen Sie sich nur Dr. Joseph Rotblat, Nobelpreisträger und emeritierter Präsident der Pugwash-Konferenzen an, den ich letztes Jahr in Okinawa getroffen habe. Er ist über 90 und noch immer bestens in Form!
Das Lotus-Sutra lehrt das Prinzip, daß der Glaube das Leben verlängert. Unendliche Lebenskraft tritt hervor, wenn wir den Glauben an das mystische Gesetz annehmen. Das ist der Kern des Buddhismus. Wir wollen auf uns achtgeben und jede Bemühung machen, um unser Leben auf das höchste Maß zu verlängern und uns bei guter Gesundheit und in Hochstimmung zu diesem frischen Meilenstein des 100. Jahrestages der Soka Gakkai wieder treffen!
Sieg des menschlichen Geistes
Guiseppe Mazzini (1805-72), ein führender Verfechter der italienischen Unabhängigkeit, sagte einmal:
Ich kenne historisch gesehen keine einzige große Errungenschaft des menschlichen Geistes, keinen einzigen Schritt zur Vervollkommnung der menschlichen Gesellschaft, der seine Wurzeln nicht in einem starken religiösen Glauben gehabt hat.[^1]
Ein Sieg, der seinen Wurzeln nicht im religiösen Glauben hat, ist nicht dauerhaft. Wahrer, dauernder Sieg, hat seine Wurzeln in festem Glauben. Das ist eine Tatsache, die von der Geschichte bestätigt wird.
Ein Freund meines Herzens, der französische Schriftsteller Victor Hugo, hat auch gesagt: “Wir, die wir glauben, was können wir fürchten?”[^2] Wer etwas hat, an das er wirklich glaubt, ist furchtlos. Wie Nichiren Daishonin sagt – nichts kann einer Person mit starkem Glauben gleichkommen.
Eine Grundlage für zukünftige Jahrtausende
Die Bewegung der Soka Gakkai für Kosen-rufu ist jetzt in jeder Hinsicht zur Stütze Japans im 21. Jahrhundert geworden. Wir in der Soka Gakkai lassen uns von den unglaublichen Verleumdungen und Beschimpfungen, auf die wir treffen, nicht abschrecken, ja wir konnten alle diese Jahrzehnte lang durch alle Versuche, unsere Bewegung zu untergraben oder zu zerstören, nicht erschüttert werden. Es gibt keine andere Organisation wie die unsere. Die Zukunft Japans wird von der Entwicklung der Soka Gakkai entschieden werden. Das ist das Zeitalter, in das wir jetzt eingetreten sind. Zum ersten Mal in der menschlichen Geschichte ist es uns gelungen, eine große Flut des Weltfriedens und von Kosen-rufu zu schaffen, etwas, wofür Nichiren Daishonin uns sicher loben würde. Natürlich müssen wir unabhängig von unseren bisherigen großen Errungenschaften immer wachsam bleiben. Ich möchte die Zukunft unserer Bewegung der Jugend übergeben und erklären, daß eine feste Grundlage für das nächste Jahrtausend, ja für die nächsten zehn Jahrtausende, in jeder Weise vollendet ist.
Das Netzwerk der SGI wächst auf 165 Länder und Gebiete
Vor kurzer Zeit habe ich einen Bericht erhalten, daß zwei weitere Länder unserem globalen Netzwerk der SGI hinzugefügt worden sind. Es sind erstens Grenada, ein wunderschöner Inselstaat in der Karibik und zweitens Mosambik, ein Land, das auf dem großen Kontinent der Hoffnung Afrika kraftvolle Entwicklung erreicht hat. Das Netzwerk der SGI umfaßt heute alle fünf Kontinente des Globus und erstreckt sich auf 165 Länder und Gebiete. Wir haben eine großartige Solidarität von Weltbürgern errichtet, die überall ohne Beispiel ist.
Hier in dieser Versammlung sind auch Mitglieder, die 18 Länder und Gebiete in Übersee vertreten, darunter Südkorea, Brasilien und Spanien. Danke, daß Sie von so weit zu uns gekommen sind.
Die zentralen Figuren, die in diesen beiden Ländern, die sich unserem Netzwerk angeschlossen haben, die Aktivitäten für Kosen-rufu leiten, sind nebenbei bemerkt beide Frauen. Die zentrale Figur in Mosambik ist eine Ärztin und jene in Grenada ist Angestellte einer Fluglinie. Sie sind mit der festen Entschlossenheit aufgestanden, für die Entwicklung von Kosen-rufu in diesen Ländern die volle Verantwortung zu übernehmen. Das ist wunderbarer Beweis, der ein Zeichen dafür ist, daß wir wirklich in ein Zeitalter der Frauen eingetreten sind.
Dankbarkeit für die Mütter und die Zusteller der Seikyo Shimbun
Der kommende 3. Mai ist auch der erste Muttertag der Soka Gakkai im 12. Jahrhundert. Glückwunsch an alle unsere Mütter! Wir sollten gegenüber den großartigen Müttern von Kosen-rufu in ganz Japan und auf der Welt die größte Dankbarkeit haben. Einen herzlichen Applaus für sie!
Es freut mich auch zu sagen, daß wir kürzlich [am 20. April 2001] das
Alle sind Präsidenten, alle sind Helden von Kosen-rufu
Der Buddhismus ist eine Lehre von großer unvoreingenommener Weisheit. Aller Mitglieder sind Präsidenten, alle Mitglieder sind Gruppenleiter. Alle sind Helden von Kosen-rufu. Das ist die Soka Gakkai.
In den frühen Tagen der Soka Gakkai hatten wir Leiterpositionen wir “Korpschef” und ähnliches, die wegen ihres militärischen Klangs kritisiert wurden. Mein Mentor Josei Toda, der zweite Präsident der Soka Gakkai, der gegen den Militarismus gekämpft hatte, verwendete diese Bezeichnungen absichtlich. Er sagte: “Wir sind im Wesen nicht militaristisch. Unser Ziel ist Frieden [nicht Krieg.]” Ich sagte auch zu Herrn Toda: “Auch im Christentum gibt es eine Gruppe, die sich stolz die Heilsarmee nennt und die verschiedene Aktivitäten in der Gesellschaft durchführt, um zur Wohlfahrt der Menschen beizutragen.”
Manche Leute haben auch behauptet, daß unsere japanischen Gakkai-Lieder wie Militärmusik klingen. Ein angesehener Gelehrter aus Übersee, der unsere Organisation gut kennt, hat dazu gemeint: “Ich habe oft die Brass Band Gakkai-Lieder spielen gehört und mir gefällt das außerordentlich. Sie sind erfüllt von der Leidenschaft, für das Wohlergehen der Menschheit zu arbeiten und von der Freude der menschlichen Revolution. Es ist erhebende Musik, die aus dem Herzen kommt, so wie die Musik Beethovens.”
Nur edle Menschen können edle Taten anerkennen
So wie die Menschen es leid werden, einen immer in den selben Kleidern zu sehen, werden sie überdrüssig, wenn Leiter immer von den selben Dingen sprechen. Es wird ihnen zum Beispiel auf die Nerven gehen, wenn Sie jedes Mal, wenn Sie den Mund aufmachen, über “Itai Doshin” sprechen. Es wird ihnen nicht gelingen, ihre Botschaft zu vermitteln.
Ich möchte hier auf die Worte des amerikanischen Denkers und Dichters Henry David Thoreau eingehen. Er hat auch das Denken Mahatma Gandhis und von Dr. Martin Luther King stark beeinflußt, die beide für gewaltloses Handeln eingetreten sind. Thoreau stellte die Frage: “Wenn eine edle Tat vollbracht wird, wer wird sie anerkennen?”[^3]
In unserem Fall bezieht sich edle Taten auf Aktivitäten, wie anderen vom Buddhismus zu erzählen, seine Prinzipen und Lehren weithin zu verbreiten und anderen zu helfen, Erleuchtung und echtes Glück zu erlangen und dafür zu arbeiten, dauernden Weltfrieden zu schaffen – das alles, was wir tun und noch dazu kostenlos tun. [Gelächter] Doch es gibt auf der Welt ist zu viele Taten, die nur von persönlichem Vorteil oder Ehrgeiz für den persönlichen Aufstieg motiviert sind.
Wer kann dann selbstlose, altruistische Bemühungen richtig schätzen? Thoreau sagt: “Wer selbst edel ist … Wie kann ein Mann das Licht sehen, der kein inneres Licht in sich hat, das darauf antwortet?”^4 Nur edle Menschen könne edle Taten schätzen, sagt er.
Manchmal treffen wir bei unseren Bemühungen zur Verbreitung des Buddhismus auf Feindseligkeit oder Ablehnung, anstatt das Verständnis der anderen Person zu gewinnen. Das Lotus-Sutra sagt voraus, daß die Menschen, die den Buddhismus verbreiten, auf Angriffe von arroganten Laien und arroganten Priestern treffen werden – die ersten beiden der drei starken Feinde des Buddhismus.
Das Sutra lehrt, daß der Buddhismus sich durch die über zehntausend Jahre des späten Tags des Gesetzes für alle Ewigkeit verbreiten wird. Wir wollen daher mit einem solchen großen Herzen und einer solchen Vision vorangehen, daß wir gelassen sagen können: “Es gibt keinen Grund zur Eile. Wir können in den nächsten zehntausend oder zwanzigtausend Jahren allmählich das Verständnis der Menschen gewinnen!”
Lassen Sie mich Ihnen noch einige Worte Thoreaus vorlesen, die ich gerne habe: “Die eine große Regel des Schreibens – und wenn ich Professor für Rhetorik wäre, würde ich darauf bestehen – ist die Wahrheit zu sagen. Das als Erstes, als Zweites und als Drittes.”[^5] Wichtig ist es, einfach die Wahrheit zu sagen. Erschöpfen zu sprechen, bis man seine Botschaft vermittelt hat.
Eine Universität, die sich der Erschaffung des Friedens widmet
Dr. Torblat, der emeritierte Präsident der Pugwash-Konferenzen, den ich zuvor erwähnt habe, ist ein großer Wissenschaftler, der einen unermüdlichen Kampf geführt hat, um eine Welt zu verwirklichen, die frei von Kernwaffen ist. Er ist ein wirklich bewundernswerter Mann. Zu meiner Freude habe ich kürzlich einen Brief von ihm erhalten.
Erstrangige Menschen schätzen die Freundschaften, die sie geschaffen haben und bemühen sich gewissenhaft, sie aufrechtzuerhalten. Ich möchte Ihnen diesen Brief vorlesen.
Lieber Präsident Ikeda!
Ich schreibe, um Ihnen anläßlich der Eröffnung der Soka Universität von Amerika, der Erfüllung eines Ihrer Träume, zu gratulieren.
Sie werden auf der ganzen Welt für Ihre unaufhörlichen Bemühungen um universal Frieden, um die Errichtung einer Kultur des Friedens, bewundert. Es ist äußerst wichtig, daß die junge Generation von der Idee einer Kultur des Friedens erfüllt wird. Das kann durch Erziehung erreicht werden, der Art von Erziehung, die – um Ihre eigenen Worte zu zitieren – die Liebe zur Menschheit fördert, den Charakter entwickelt und die Grundlage für die Verwirklichung des Friedens liefert. Die Soka Universität von Amerika zielt darauf ab, diese Art von Erziehung anzubieten und ist daher ein Bestandteil Ihrer lebenslangen Bemühungen.
Ich sende Ihnen meine besten Wünsche für den Erfolg dieses wertvollen Zentrums der Erziehung.
Mit den wärmsten Grüßen an Sie und Ihre Frau
Ihr
Joseph Rotblat
3. Mai wird in Kalifornien zum Tag der Soka Universität von Amerika erklärt
AM 3. Mai wird endlich die Einweihung der Soka Universität von Amerika Aliso Viejo stattfinden. Der erste Jahrgang wird aus über 100 herausragenden Studenten aus der ganzen Welt bestehen. [Die Aufnahmezeremonie für den ersten Jahrgang wird am 24., August 2001 stattfinden.]
Gleichzeitig mit der Einweihung sind verschiedene Veranstaltungen auf dem Campus der SUA geplant. Am 2. Mai wird die Linus und Ava Hellen Pauling-Halle eröffnet, eines der akademischen Gebäude der neuen Universität.
Die Eröffnung der Ausstellung Linus Pauling und das zwanzigste Jahrhundert wird auch am selben Tag stattfinden. Mitglieder der Familie Pauling sowie international anerkannte Wissenschaftler, die mit Dr. Pauling zu dessen Lebzeiten in Verbindung standen und andere distinguierte Gäste werden an dieser Versammlung teilnehmen.
Am 3. Mai, habe ich gehört, wird eine feierliche Einweihungszeremonie mit 2.000 Teilnehmern stattfinden. Unter ihnen werden viele Universitätspräsidenten und Akademiker aus verschiedenen Teilen der Welt, Mitglieder des Senats und des Repräsentantenhauses des Staates Kalifornien und Vertreter des ersten Jahrgangs der SUA sein. Es wurde auch bekanntgegeben, daß in der Zeremonie der 3. Mai vom Staat Kalifornien offiziell zum “Tag der Soka Universität von Amerika” erklärt wird.
Am darauf folgenden Tag, dem 4. Mai, wird auch zur Feier der Einweihung ein spezieller Vortrag und ein Konzert mit dem Sinfonieorchester von Aliso Viejo stattfinden. Die gesamte Gemeinde Aliso Viejo hat mitgeholfen, die Eröffnung der SUA zu feiern.
Schon vor der lange erwarteten Einweihung der Universität treffen zahlreiche Glückwunschbotschaften von internationalen führenden Persönlichkeiten und lieben Freunden auf der ganzen Welt ein. Ich möchte Ihnen heute einige davon vorlesen.
Arbeit für den Frieden und für internationale Zusammenarbeit
Zuerst eine Glückwunschbotschaft der Premierministerin Helen Clark aus Neuseeland:
Der Campus in Aliso Viejo wird in einer wunderschönen Umgebung gute Einrichtungen anbieten und Studenten aus der ganzen Welt anziehen.
Die langjährige Arbeit von Dr. Ikeda und der SGI für den Frieden und die internationale Zusammenarbeit übersteigt Schranken von Klasse, Kultur und Nationalität. Ich bin zuversichtlich, daß dieser selbe Geist der neuen Universität Leben einhaucht und wünsche allen das Beste für die Zukunft.
Gratulation!
Das Potential für Hoffnung, Mut und altruistisches Handeln entwickeln
Wir haben auch eine Botschaft vom ehemaligen Präsidenten der Philippinen, Fidel Ramos, erhalten:
Es ist lobenswert, daß die Soka Universität ihre Mission fortsetzt, unter ihren Studenten das Potential für Hoffnung, Mut und altruistisches Handeln zu entwickeln. Das bereitet die jungen Menschen sowie auch ihre Mentoren und die ältere Generation darauf vor, den Herausforderungen des neuen Jahrtausends mit größerer Verantwortung gegenüber sich selbst und der globalen menschlichen Familie zu begegnen.
Ich darf auch dem Gründer der Soka Universität, Dr. Daisaku Ikeda, für seine Vision von Frieden durch Erziehung meine Glückwünsche aussprechen.
Mabuhay (fortgesetzten Erfolg) der Soka Universität von Aliso Viejo, Kalifornien, USA!!!
Kosen-rufu ist eine geistige Befreiungsbewegung
Was ist die Bedeutung dieses Tages, des 25. April, in der Weltgeschichte? Es ist der triumphale Befreiungstag Italiens, der Tag, an dem es den Sieg über den Faschismus erlangte. An diesem Datum im Jahr 1945, am Ende eines langen Kampfes, in dem alle Menschen sich tapfer zusammengeschlossen hatten, wurde endlich ganz Italien befreit.
Für uns in der Soka Gakkai liegt der eigentliche Kampf um das 21. Jahrhundert vor uns. Es ist entscheidend, daß wir in ganz Japan einen Sieg erlangen, weil Kosen-rufu eine Bewegung zur Erlangung wahrer Befreiung ist, zum Schutz der Gerechtigkeit und der Menschenrechte. Unsere Entwicklung wird zum Glück Japans und der ganzen Welt beitragen. Das war der Wunsch von Nichiren Daishonin, und es war der sehnlichste Wunsch meines Mentors, Präsident Toda. Wir haben keine Wahl, als diesen Traum unfehlbar zu verwirklichen. Heute ist ein wichtiger Aufbruch auf dieses Ziel hin.
In Italien wird gerade zum Andenken an den Befreiungstag eine Ausstellung mit dem Titel Drei große Anführer des Friedens gezeigt. Die Ausstellung zeigt das Leben und die Errungenschaften von Mahatma Gandhi., Martin Luther King und von mir selbst. Es erfüllt mich mit tiefer Bescheidenheit, neben solchen großartigen Personen aufgenommen worden zu sein.
Der Verfall der Priesterschaft wurde von den Behörden engineered
Wenn wir uns Japan zuwenden ist nebenbei bemerkt der 25. April der Tag, an dem die Meiji-Regierung im Jahr 1972 ein Edikt über Priester veröffentlichte. Es war das Jahr, das auf das Geburtsjahr des 1. Präsidenten der Soka Gakkai, Tsunesaburo Makiguchi, folgte. Das Edikt sagte: “Von nun an steht es buddhistischen Priestern frei, Fleisch zu essen, sich zu verheiraten und ihre Haare wachsen zu lassen.” Es war eine Anweisung, die nur den eigenen Zielen der Regierung diente, ohne auf die Lehren des Buddhismus Rücksicht zu nehmen.
Oberflächlich gesehen erschien der Inhalt des Dekrets sehr großzügig, da es den Priestern substanzielle Freiheiten gab. Aber das zugrundeliegende Motiv seitens der Behörden war, den japanischen Buddhismus zu untergraben, indem es den moralischen Verfall und die Korruption der Priester ermutigte, damit Shinto als Staatsreligion etabliert werden konnte. Das ist ein Beispiel für die erschreckende diabolische Natur der Autorität.
Es hat auch in unseren eigenen Reihen Personen gegeben, die dumm der heimtückischen Natur der Autorität unterlagen, arrogant und korrupt wurden, und vom Weg der menschlichen Ehrlichkeit und Anständigkeit abgewichen sind. Präsident Toda hat diese grundlegend korrumpierende Natur der Macht scharf durchschaut. Deshalb rief er uns ständig dazu auf, gegen Mißbrauch von Autorität zu kämpfen.
Der buddhistische Klerus in der frühen Meiji-Zeit [1868-1912] konnte die wahre Absicht der Regierung nicht erkennen und nahm das Edikt beim Wort und akzeptierte glücklich seine Bestimmungen und der moralische Verfall folgte bald darauf nach. Leider waren, wie die Aufzeichnungen aus der damaligen Zeit zeigen, viele Priester begeistert, als sie das Edikt lasen. Einige weinten sogar vor Dankbarkeit und sagten “die Barmherzigkeit der Regierung übersteigt sogar die des Buddha!”
Die Entwürdigung des edlen Geistes des Daishonin
Natürlich war die Priesterschaft der Nichiren Shoshu keine Ausnahme. In einem in der Taisho-Zeit (1912-1926) vom Haupttempel veröffentlichten Magazin können wir so trotzige Erklärungen finden wie “Priester sind auch Menschen. Sie haben das Recht … Mätressen zu halten.”
[Ein Artikel in der Ausgabe des Magazins der Nichiren Shoshu Jinenmyo (Natürlicher Klang) sagt: “Priester sind auch Menschen. Sie haben das Recht, eine Frau zu nehmen, Fleisch zu essen, Kinder zu haben und Mätressen zu halten.”]
Der darauffolgende moralische Verfall der Priesterschaft der Nichiren Shoshu und seine beklagenswerte Entwicklung zu einem immer verschlosseneren, engeren Orden, in dem priesterliche Familienbeziehungen über alles zählten und in dem Nepotismus herrschte, sind bekannt. Und heute ist die Priesterschaft zu einer Schule degeneriert, die vollkommen von den Lehren Nichiren Daishonins abgewichen ist.
Der Daishonin schreibt:
Ich habe weder Weib noch Kind, noch esse ich Fisch oder Geflügel. Ich wurde nur dafür beschuldigt, daß ich versucht habe, das Lotus-Sutra zu verbreiten. Obwohl ich weder Weib noch Kind habe, bin ich im ganzen Land bekannt als Mönch, der die Verhaltensregeln bricht und obwohl ich weder eine einzige Ameise noch eine Maulwurfsgrille getötet habe, hat sich mein schlechter Ruf im ganzen Reich verbreitet. (WND, p. 42)
Der Daishonin, der sich sein ganzes Leben lang edel darum bemühte, Menschen zum Glück zu führen, wurde von den Menschen im ganzen Land verleumdet und auf das Übelste beschimpft – alles auf Anstiftung derer, die auf ihn eifersüchtig waren. Aber im Bewußtsein, daß die Verfolgungen, die ihn befielen, mit der Prophezeiung des Lotus-Sutra übereinstimmten, sagte der Daishonin über seinen Geisteszustand: “Ich kann meine Freude unmöglich ausdrücken.” (WND, p. 43)
Nikken und die Priester der Nikken-Sekte haben diesen edlen Geist entehrt und sind völlig verkommen und degeneriert geworden. Diese Tatsache möchte ich für zukünftige Generationen klar verzeichnen.
Präsident Toda sagte oft:
Obwohl sie Priester genannt werden, verheiraten sie sich, essen das selbe Essen, tragen die selben Kleider und chanten das selbe Nam-myoho-renge-kyo wie wir. Sie sind genau so wie wir, oder? In diesem Fall sollten Priester mit Selbstachtung nicht so tun, als ob sie etwas Besseres wären, sondern gleichberechtigt mit uns zusammen für Kosen-rufu arbeiten.
Es freut mich, daß heute hier bei uns unsere Freunde sind, Reformpriester – Priester von Kosen-rufu – die auf die Art und Weise, die Präsident Toda beschrieben hat, mit der Soka Gakkai zusammenarbeiten.
Eine harmonische Gemeinschaft von Gläubigen
Das Ideal des Daishonin einer harmonischen Einheit der Gläubigen (Jap. wagoso) findet sich heute nur in der Soka Gakkai. Obwohl in diesem Ausdruck “Gläubige” mit dem chinesischen Schriftzeichen für “Priester” (Jap. so) bezeichnet werden, bezieht sich der Ausdruck nicht nur auf den Klerus. Dieses chinesische Schriftzeichen wird auch verwendet, um die Gemeinschaft der Gläubigen zu bezeichnen, die sowohl Priester als auch Laien umfaßt – den Sangha, wie er zur Zeit Shakyamuni genannt wurde – der die Lehren des Buddhismus korrekt beibehält und praktiziert.
Auf der Grundlage dieses Verständnis besteht die Gemeinschaft der Gläubigen aus den Menschen, deren Glaube auf Kosen-rufu ausgerichtet ist. Es geht nicht um äußere Erscheinung oder um Formalitäten. Wir, die korrekt auf Kosen-rufu zugehen, verkörpern daher auch als Laien eine harmonisch vereinte Gemeinschaft von Gläubigen im wahrsten Sinn.
Gehen Sie mit stolzer Überzeugung voran
Abschließend möchte ich einige Worte des berühmten indischen Dichters Rabindranath Tagore zitieren: “Befriedigung aus der Verleumdung anderer zu erlangen ist die Unterhaltung der Schwachen.”[^6] Die Geschichte zeigt uns, daß es immer kleinliche Menschen geben wird, die großartige Menschen kritisieren und angreifen.
Der Daishonin schreibt: “Von Narren gelobt zu werden ist die größte Schande” (WND, p. 287). Josei Toda sagte: “Vom großen Weisen [Nichiren Daishonin] gelobt zu werden ist die größte Ehre im Leben.” Kämpfen wir mit dieser stolzen Überzeugung weiter.
Bitte richten Sie nach Ihrer Rückkehr in ihre jeweiligen Gebiete allen Mitgliedern meine besten Grüße aus.
Nochmals Gratulation zum heutigen Tag! Danke!
[^1]: Bolton King, The Life of Mazzini, ed. Ernest Rhys. London, 1914, pp. 223-24.
[^2]: Victor Hugo, Les Misérables. Übers. von Lee Fahnestock u. Norman MacAfee, New York 1987, p. 1000.
[^3]: Henry D. Thoreau, Reform Papers, ed. Wendell Glick. Princeton 1973, p. 148.
[^5]: Henry S. Salt, Life of Henry David Thoreau, ed. George Hendrick, Willene Hendrick and Fritz Oehlschlaeger. Urbana & Chicago, 1993, p. 115.
[^6]: Rabindranath Tagore, Towards Universal Man. London 1961, p. 200.
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