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Präsident Ikedas Rede bei der 14. HLV

Einigkeit Vervielfacht unsere Stärke

Bei der 14. Honbu-Leiterversammlung der Soka Gakkai, gleichzeitig die 2. Generalversammlung der Präfektur Kanagawa und die 2. Generalversammlung der Präfektur Shizuoka am 1. Februar 2002 in der Soka International Friendship Hall in Sendagaya, Tokyo.

Der Februar dieses Jahres ist das zweihundertste Jubiläum des großen französischen Schriftstellers Victor Hugo (geboren am 26. Februar 1802). Sein Meisterwerk Les Misérables bleibt bis zum heutigen Tag in meinem Gedächtnis eingegraben. Die Tiefe der Liebe, die der Held des Romans, Jean Velajean und seine Adoptivtochter Cosette zeigen, hat viele Leser bewegt.

Im Juli ist das zweihundertjährige Jubiläum der Geburt eines weiteren berühmten französischen Schriftstellers, von Alexandre Dumas (geboren am

  1. Juli 1802). Der Autor von Die drei Musketiere und Der Graf von Monte Christo wurde im selben Jahr wie Hugo geboren.

Zur Feier des zweihundertsten Geburtstags dieser beiden Meister der Feder wird das Victor Hugo Literaturhaus in Frankreich beginnend im März eine Ausstellung mit dem Titel Hugo und Dumas zeigen. Das französische Ministerium für Kultur und Kommunikation hat die Ausstellung zum offiziell anerkannten Teil der Zweihundertjahrfeiern erklärt. Unter Mithilfe der Bibliothèque national de France (Französische Nationalbibliothek) und anderer Einrichtungen wird die Ausstellung etwa 240 seltene Stücke, darunter Originalmanuskripte, Briefe und Photographien zeigen, die als nationale Kulturschätze klassifiziert sind.

Jedes Stück ist ein Schatz Frankreichs und ein Schatz der gesamten Welt. Ich habe hinter der Bühne gearbeitet und mich bemüht, Maßnahmen zu setzen, um die Bewahrung wichtiger Kulturgegenstände sicherzustellen.

Der Direktor des Victor Hugo Literaturhauses, Philippe Moine, ist heute hier bei uns.

Das Volk ist der Souverän!

Victor Hugo war ein Krieger des Wortes. Er verurteilte Handlungen, die das Volk verunglimpften und er verlor niemals seinen gerechten Zorn. Es kann keine Gerechtigkeit geben, wenn wir nicht Zorn über das Unrecht verspüren und dagegen kämpfen. Alles andere ist nur Schwindel und Feigheit. Der Daishonin zitiert eine Stelle aus den Schriften, die bezeugt: „Jemand, der den Übeltäter vom Bösen befreit, handelt als seine Eltern.“[^1] (WND, p. 286) Diese Einstellung des Buddhismus ist richtig.

Victor Hugo freute sich auf ein Zeitalter, das „das Volk krönt und [das menschliche Wesen] heiligt.“[^2] Dr. Sun Yat-sen, der Vater des modernen China, war auch davon überzeugt, daß das Volk der Souverän ist. Und Nichiren Daishonin sagte den einfachen Männern und Frauen, die als seine Anhänger das mystische Gesetz hochhielten klar, daß sie alle Buddhas sind.

[Der Daishonin schreibt zum Beispiel: „Abutsu-bo ist daher der Schatzturm selbst und der Schatzturm ist Abutsu-bo selbst.“ (WND, p. 299)]

Zu glauben, daß es Berühmtheit oder klingende Titel sind, die eine Person großartig machen, ist eine Täuschung. Die Menschen sind alle gleich. In unserer Welt heute wird weithin anerkannt, daß die Souveränität beim Volk liegt. Das Volk ist am edelsten und verehrungswürdigsten. Darauf sollten wir stolz sein und daraus Mut fassen.

Egal wie viel Macht oder Autorität ein Mensch haben mag, er kann sie nicht mit sich nehmen, wenn er stirbt. Wie die Gosho sagt: „Wenn man in einen solchen bösen Ort [d. i. die Hölle] fällt, bedeutet die Tatsache, daß man einmal ein Herrscher oder ein General war, nichts. Gequält von den Wächtern der Hölle ist man nicht anders als ein Affe an einem Strick.“ (WND, p. 1026)

Zum Fortschritt, zur Humanität!

Victor Hugo führte einen lebenslangen Kampf der Worte gegen den Mißbrauch der Autorität, der die Rechte der Menschen mit Füßen tritt. Eine Gruppe mutiger Menschen war gleichen Geistes wie er und erhob sich, um sich ihm im Kampf anzuschließen. Wer waren sie? Es waren seine Söhne und seine Freunde und sie gründeten eine neue Zeitschrift, die ein neues Zeitalter gestalten wollte.

[Sie gründeten im Mai 1869 eine Widerstandszeitschrift mit dem Titel Rappel (Aufruf), um den Diktator Napoleon III. zu kritisieren.]

„Worte sind wichtig! Gründen wir eine Zeitschrift! Worte werden unsere Munition, unsere Musketen sein. Wir wollen sie benützen, um gegen das heimtückische Wirken der Autorität zu kämpfen. Schreiben wir!“ Das war ohne Zweifel die Einstellung, mit der die jungen Männer ihre Unternehmung begannen.

Eine neue journalistische Kraft trat in Erscheinung. Hugo schrieb seinen Söhnen und jungen Freunden, die die Zeitung begonnen hatten: „Sie werden die jugendliche und strahlende Gesellschaft von Poeten ermutigen, die heute mit solchem Glanz entsteht. … Mit allen magischen Worten - Pflicht, Ehre, Vernunft, Fortschritt, Vaterland, Humanität, Freiheit – werden Sie den Wald des Widerhalls erwecken, der in diesen Jugendlichen existiert. … Meine Freunde, und Ihr, meine Söhne, geht! Kämpft eure tapfere Schlacht! Kämpft sie ohne mich und mit mir.“[^3]

Unmittelbar nach ihrem ersten Erscheinen erreichte die Zeitschrift eine Zirkulation von 50.000. Ihr Inhalt war sehr interessant, erfüllt von kraftvollem Kampfgeist gegen Ungerechtigkeit und sie gewann weite Unterstützung und eine treue Leserschaft.

Ein Kampf der Worte für Wahrheit und Gerechtigkeit

Die Behörden versuchten, die Zeitschrift zu unterdrücken. Korrupte Macht verhält sich in jedem Zeitalter gleich.

[Die Herausgeber wurden mit hohen Geldstrafen belegt, ihre Wohnungen durchsucht und sie wurden verhaftet.]

Aber das war ein Beweis für die Richtigkeit der Position der Zeitung. Die jungen Journalisten erbten Hugos unerschrockenen Geist und sein Gerechtigkeitsgefühl und setzten ihren Kampf fort.

Junge Menschen erben den Geist ihrer Vorgänger und stehen auf. Das ist ein natürlicher Prozeß.

Auch die Soka Gakkai ist in das Zeitalter der Jugend eingetreten. Die Jugendabteilung hat einen frischen Aufbruch gemacht und ihre Aktivitäten sind wirklich herausragend. Die Jugend ist entschlossen aufgestanden. Daher haben wir heute eine wirklich solide und verläßliche Jugendabteilung.

Hugo rief aus: „Wer mit seinem Blick auf die Gerechtigkeit gerichtet lebt, wird sagen und immer wieder sagen, daß ein Verbrechen ein Verbrechen ist, daß Meineid Meineid ist, … daß Schmutz Schmutz ist, daß ein Schurke ein Schurke ist.“[^4]

Die Soka Gakkai ist eine Organisation der Wahrheit und Gerechtigkeit. Kosen-rufu ist ein Kampf der Worte für Wahrheit und Gerechtigkeit. Deshalb ist es wichtig, klar zu verkünden, daß Übel Übel ist und es anzuklagen.

Ich möchte unseren jugendlichen Helden der Worte, den Mitgliedern der Jugendabteilung, diese Zitate von Hugo widmen: „Sprecht, schreibt, debattiert, lehrt, erleuchtet. Erleuchtet Euch selbst und erleuchtet andere. Heute ist die Wahrheit in euren Händen.“ Und „Macht den Gedanken zu einem Wirbelwind.“

Meine jungen Freunde der Jugendabteilung, ich zähle auf Euch!

Ermutigung des Daishonin an Frauen

Dies ist das Jahrhundert der Frauen. Wir wollen ein Zeitalter erschaffen, in dem die Frauen der Welt vor Glück strahlen. Mit diesem tiefen Wunsch möchte ich Ihnen einige Worte vorlesen, die Nichiren Daishonin weiblichen Anhängern in Orten, die jetzt zu den heutigen Präfekturen Shizuoka und Kanagawa gehören, geschrieben hat. Einige dieser Frauen hatten ihre Ehemänner verloren, einige hatten ihre Kinder verloren und andere pflegten ernsthaft erkrankte Kinder; einige standen vor Hindernissen in Form von Problemen ihres Mannes in der Arbeit.

Der Daishonin schickte diesen Frauen, die alle inmitten verschiedener Härten und Leiden ihr Bestes gaben, herzliche und ausführliche Ermutigung. Er unterstützte sie kraftvoll. Das ist das Zeichen eines echten Leiters. Wir können das tiefe Mitgefühl des Daishonin in jedem Satz seiner Ermutigung spüren, die zu sagen scheint: „Ich weiß, daß Sie jetzt leiden, aber ich bin Ihr Freund für das ganze Leben. Ich werde Ihnen Ermutigung und Unterstützung schicken, so lange ich lebe.“

Der Daishonin schreibt an Shijo Kingo und seine Frau Nichigen-nyo in Kamakura, deren kleine Tochter Kyo’o krank war: „Unglück wird sich in Glück verwandeln“ (WND, p. 412) Egal welchen Umständen Sie jetzt gegenüberstehen, versichert er ihnen herzlich, werden Sie sicher in der Lage sein, alle Widrigkeiten zum Besten zu wenden und Gift in Medizin zu verwandeln.

An die Frau von Omosu [die ältere Schwester von Nanjo Tokimitsu] in Shizuoka schreibt er: „Wer jetzt an das Lotus-Sutra glaubt, wird Glück aus zehntausend Meilen Entfernung ansammeln.“ (WND, p. 1137) Das Glück wird sich, genau wie der Daishonin sagt, aus zehntausend Meilen Entfernung um uns sammeln, wenn wir an den Gohonzon glauben, Daimoku chanten und für Kosen-rufu arbeiten.

In einem anderen Brief an Nichigen-nyo schreibt der Daishonin: „Sie werden jünger werden und Ihr Glück wird sich anhäufen.“ (WND, p. 464) Wer in seinem Glauben gewissenhaft ist, wird starke Lebenskraft genießen, jünger werden und Glück ansammeln. Die Worte des Daishonin sind niemals falsch.

Zum Anfang eines neuen Jahres schrieb er auch an eine Mutter, die verschiedene Leiden und Schwierigkeiten ertragen und überwunden hatte: „Ich habe Ihre Nachricht gelesen, daß Ihre Freude sich zum Anfang des Frühlings entfaltet hat wie die Kirschblüten und angewachsen ist wie der volle Mond.“ (WND, p. 1091) Und die berühmte Stelle: „Jeder Winter wird zum Frühling“ (WND, p. 536) sandte er an eine Mutter in Kanagawa [die Laiennonne Myoichi in Kamakura].

Eine Philosophie der Hoffnung für ein dunkles Zeitalter

Die Gesellschaft als Ganzes scheint heute in Düsternis gehüllt zu sein. Es ist so, als ob wir in einen dunklen Tunnel eingetreten wären. Das ist genau der Grund, wieso wir allen Menschen um uns voller Kraft die Philosophie der Hoffnung, die Stimme der Ermutigung und die Kraft der Führung geben sollten. Diejenigen von uns, die das immer weiter tun, sind echte Leiter und ihr Leben strahlt die Tugenden des Buddha aus, der sich der Aufgabe widmet, andere zum Glück zu führen.

Dies ist der Morgen, der Frühling des Jahrhunderts der Frauen. Bringen Sie bitte durch Ihre gemeinsamen Bemühungen die Blumen des Glücks und der Freundschaft in der Gesellschaft zu üppiger Blüte.

Die Mitglieder der Frauenabteilung und der Junge-Frauen-Abteilung sind wirklich lobenswert. Wir leben in einer Welt, in der viele Menschen nur an ihr eigenes Glück denken, doch Sie tragen verschiedene persönliche Schwierigkeiten und Leiden und leihen gleichzeitig Ihren Freunden in Not Ihr Ohr und geben ihnen Worte der Ermutigung. Sie arbeiten ernsthaft für Kosen-rufu und bemühen sich, anderen den Buddhismus nahezubringen. Wie wunderbar das ist!

Es gibt vielleicht Menschen, die scheinbar einen höheren gesellschaftlichen Rang genießen oder glücklicher zu sein scheinen als Sie, aber eine Person, die an das mystische Gesetz glaubt und es verbreitet, ist bereits die glücklichste Person auf der Welt und ein großer Anführer. Wieso? Weil das mystische Gesetz der Weg zum absoluten Glück ist. Weil das mystische Gesetz eine Lehre ist, die uns zu der Wahrheit erweckt, daß alle lebenden Wesen Buddhas sind. Nichts übertrifft das mystische Gesetz – das ist die Wahrheit, die in den Schriften des Daishonin vermittelt wird.

„Ich bin glücklich, denn ich halte das mystische Gesetz hoch“ – sprechen Sie einfach mit dieser Überzeugung zu anderen über den Buddhismus. Egal, was Ihre gegenwärtige Situation sein mag, jeder, der chantet und das mystische Gesetz verbreitet, ist ein Abgesandter des Buddha. Ich hoffe, daß Sie alle stolz auf die Tatsache sein werden, daß Sie unermeßliches Glück anhäufen und auf einem direkten Kurs zum ewigen Glück vorangehen.

Frauen respektieren

Es ist besonders wichtig, daß Männer Frauen respektieren und schätzen. Wie würden Sie sich fühlen, wenn ein anderer Mann mit Ihrer Frau schimpfen würde? Das alleine sollte ausreichen, um klarzumachen, daß männliche Leiter gegenüber weiblichen Mitgliedern niemals eine arrogante Haltung einnehmen dürfen. Ein Mann, der sich Frauen gegenüber als Herr aufspielt, ist der dümmste von allen.

Einheit ist Sieg, Zwietracht ist Niederlage

Heute sind Mitglieder der SGI-Italien bei uns und ihre Vertreter haben mir einen Druck von Giuseppe Mazzini (1805-72) überreicht, einem anerkannten Denker und Verfechter der italienischen Unabhängigkeit. Ich bin zutiefst dankbar.

Lassen Sie mich einige Worte von Mazzini zitieren. Er sagte einmal: „Gemeinschaft vergrößert Ihre Kraft um das Hundertfache.“[^5] Wie wahr diese Worte sind. Einheit ist Sieg, Zwietracht ist Niederlage. Der Grund für die Stärke der Soka Gakkai ist ihre feste Einheit in allen Situationen gewesen.

Mazzini sagte auch: „Wenn Ihre Allianz von Gefährten breiter, enger und umfassender wird, wird auch Ihr Weg der Reform sich entwickeln.“[^6] Unser „Weg zur Reform“ ist der Weg der menschlichen Revolution. Eben durch unsere Solidarität mit unseren Gefährten können wir unsere menschliche Revolution durchführen. Ohne diese Solidarität ist das erregende Drama der menschlichen Revolution unmöglich.

Wir sind die Soka-Familie

Die Ausstellung Zhou Enlai – Der große Anführer des Volkes in der Region Chubu hat ungeheuren Widerhall gefunden. Der chinesische Premier Zhou Enlai (1898-1976) sagte, daß es keine größere Kraft auf der Welt gibt als die Kraft eines geeinten Volkes. Er war wirklich ein weiser Anführer. Sein Blick war immer auf das Volk gerichtet.

Das Volk ist die Grundlage – der Ausdruck das Volk inkludiert jeden – jung und alt und überall auf der ganzen Welt. Auch wir in der SGI leben unter den Menschen. Wir gehen gemeinsam mit den Menschen voran. Das unterscheidet uns so sehr von gewissen engstirnigen Autoritäten.

Deshalb ist Premier Zhou Enlai auf die Soka Gakkai als Organisation aufmerksam geworden, deren Beginn und deren Bemühungen aus der Einheit der Menschen entstanden sind und deshalb hat er ungeheures Vertrauen in uns gesetzt.

Wir sind die Soka-Familie. Wir wollen diese wunderschöne Einheit auf der ganzen Welt weiter stärken und siegreich in Harmonie und guter Stimmung vorangehen.

Kanagawa und Shizuoka – Wie die Morgensonne

Meine Glückwünsche zu den Generalversammlungen von Kanagawa und Shizuoka! Die beiden Präfekturen sind seit dem Beginn des neuen Jahres mit strahlender Energie vorwärtsgegangen. Insbesondere Kanagawa hat landesweit in der neuen Gesamtzahl der Mitglieder der Junge-Männer-Abteilung den ersten Platz eingenommen. Glückwunsch auch an Shizuoka, das an vierter Stelle steht. Die Präfektur Aichi ist an zweiter Stelle, Ibaraki an dritter und Saitama an fünfter. Die Präfektur Toyama hat auch wunderbare Bemühungen gemacht. Alle haben sich bis aufs Letzte herausgefordert. In nur etwas mehr als einem Monat, vom letzten Jahr bis Jänner hat die Junge-Männer-Abteilung in Japan 6.181 neue Haushalte zum Buddhismus des Daishonin gebracht. Das ist ein wunderbarer Rekord! Danke vielmals für Ihre harte Arbeit!

Seien Sie Kämpfer für Gerechtigkeit und Integrität!

Ich möchte gerne einen Brief vorlesen, den Nichiren Daishonin an seinen jungen, 19-jährigen Schüler Nanjo Tokimitsu geschrieben hat. Tokimitsu, den wir als großen Vorläufer der Jugendabteilung im Glauben bezeichnen können, war der Vorstand eines Dorfes in der heutigen Stadt Fujinomiya. Er war ein lokaler Leiter. Da wir von Fujinomiya sprechen – ich möchte den Mitgliedern dort zu ihren kühnen und triumphalen Fortschritten gratulieren!

Nanjo Tokimitsu kämpfte, wie es sich für einen jungen Menschen gehört, mit Mut und der Furchtlosigkeit eines Löwen, inmitten der Verschwörungen böser Priester, die mit korrupten Behörden gemeinsame Sache machten und gegen die Intrigen gemeiner Verräter und jener, die ihren Glauben aufgegeben hatten. Der Daishonin sagt:

Wenn Personen von Rang Sie wegen Ihres Glaubens tadeln, sehen Sie sie als würdige Gegner des Lotus-Sutra an. Betrachten Sie es als eine Gelegenheit, die so selten ist wie das Blühen der Udumbara-Pflanze oder wie daß die blinde Schildkröte auf ein treibendes Stück Sandelholz trifft, und antworten Sie ihnen fest und entschlossen. (WND, p. 800 f.)

Er sagt Tokimitsu, daß sich voll jugendlicher Kraft zur Wehr setzen und ungerechte Verfolgung begrüßen und begierig den Kampf aufnehmen soll.

Der Daishonin sagt weiter:

Schamlos Freundschaft heuchelnd, werden sie versuchen, Sie zum Aufgeben Ihres Glaubens zu manövrieren, in der Absicht, später über Sie zu lachen und Sie auch vor anderen lächerlich zu machen. Lassen Sie sie alles sagen, was sie zu sagen haben und sagen ihnen dann: „Anstatt mir in der Gegenwart vieler Menschen Ratschläge zu geben, wieso ermahnen Sie sich nicht zuerst selbst?“ Mit diesem Satz stehen Sie abrupt von Ihrem Platz auf und gehen Sie fort. (WND, p. 801)

Wir haben verräterische Personen gesehen, die vorgegeben haben, Freunde zu sein und dabei Mitglieder getäuscht und sie dazu gebracht haben, ihren Glauben aufzugeben und wir werden in der Zukunft wahrscheinlich auch solche Menschen treffen. Es ist wichtig, daß die Jugend solche Menschen klar durchschaut und sie gründlich widerlegt und besiegt. Das ist der strenge Befehl des Daishonin.

Deshalb rufe ich die jungen Menschen auf, weise und scharfsichtig zu sein. Seien Sie Jugendliche, die Kämpfer für Gerechtigkeit und Integrität sind. Junge Menschen, die über Unrecht hinwegsehen, sind keine echten Jugendlichen, sie sind Feiglinge ohne Rückgrat.

Die Soka Gakkai ist die edelste Organisation der Welt. Ich hoffe, daß Sie sich in der Sache der Wahrheit und Gerechtigkeit kein Blatt vor den Mund nehmen werden und entscheidend über die Personen triumphieren, die versuchen, unter uns Verwirrung und Uneinigkeit zu säen.

Bauen Sie zur Verbreitung von Wahrheit und Gerechtigkeit in Ihrer Generation mutig die stärkste Jugendabteilung aller Zeiten auf_.

Mit dem echten Geist Nichiren Daishonins vorangehen

Ich möchte die SGI-Mitglieder aus Übersee herzlich begrüßen, die heute hier sind und die für das edle Ziel, Buddhismus zu studieren, um Kosen-rufu voranzubringen, so weite Entfernungen gereist sind. An Sie alle aus Brasilien Italien, den Vereinigten Staaten, Kanada, Neuseeland, Indien, Thailand, Singapur und Südkorea – danke! Der Buddha des Späten Tags des Gesetzes, Nichiren Daishonin, freut sich ohne Zweifel über ihren edlen suchenden Geist im Glauben und lobt Sie.

Von einer Person zu Menschen in 180 Ländern

Dieses Jahr feiern wir den Meilenstein des 750 Jahres seit der Gründung des Buddhismus des Daishonin (am 28. April). Und diesen Monat feiern wir auch den Geburtstag des Daishonin (am 16. Februar). In Gemeindezentren in Japan und auf der ganzen Welt werden spezielle Gongyoversammlungen abgehalten, um den Geburtstag des Daishonin in diesem glücklichen Jahr zu feiern.

Von der Geschichte von Kosen-rufu gesehen, das sich im späten Tag des Gesetzes ewig entfalten wird, sind wir wirklich glücklich, zu einer so bedeutenden Zeit zu leben und mit einem so seltenen und wunderbaren Rhythmus übereinzustimmen.

Das Daimoku von Nam-myoho-renge-kyo, das Nichiren Daishonin alleine am

  1. April 1253 zum ersten Mal chantete, als er die richtige Lehre des Buddhismus gründete, ist jetzt von der Soka Gakkai in 180 Länder und Gebiete auf der ganzen Welt verbreitet worden. Das alles ist das Ergebnis der tapferen Bemühungen unserer Mitglieder auf der ganzen Welt. Ich möchte Ihnen allen meine aufrichtigste Anerkennung aussprechen.

Bitte vertrauen Sie darauf, daß Ihre edlen Bemühungen für Kosen-rufu der höchste Ausdruck der Dankbarkeit für unseren Gründer Nichiren Daishonin sind.

Ohne die Soka Gakkai wäre das Lotus-Sutra falsch

Der Daishonin wünschte sich Glück und Frieden für alle Menschen der über zehntausend Jahre des späten Tags des Gesetzes. Er dachte an die weite Verbreitung des mystischen Gesetzes auf der ganzen Welt. Dieser Buddhismus überschreitet die engen Grenzen einer einzelnen Sekte oder Schule und ist offen für die gesamte Menschheit, er ist eine menschliche Religion, eine universale Religion.

Der Daishonin schreibt:

Jambudvipa [die Welt, in der wir leben] mißt in der Breite siebentausend Yojana[^7] und umfaßt achtzigtausend Länder. Während der zweitausend Jahre des Frühen und Mittleren Tags des Gesetzes war das Lotus-Sutra noch nicht weithin verbreitet worden. Und wenn wir nicht sicherstellen, daß es zu unseren Lebzeiten weithin verbreitet wird, wird Shakyamuni ein Buddha großer Lügen gewesen sein, werden die Worte des Zeugnis von Buddha Viele Schätze so unerheblich wie Schaum gewesen sein und werden die Bestätigungen der Emanationen des Buddha, die sich aus den zehn Himmelsrichtungen versammelten, so zerbrechlich gewesen sein wie die Blätter des Wegerich. (Gosho Zenshu, p. 335)

Es ist niemand anderer als die Soka Gakkai, die den Eid des Daishonin zur weiten Verbreitung des mystischen Gesetzes entschlossen ausführt. Wenn die Soka Gakkai nicht erschienen wäre, wären die Sutrenstellen, die die weite Verbreitung des Gesetzes im Späten Tag vorhersagen, falsch gewesen, ebenso die Gosho. Sie wären alle falsch.

Die Gosho erhellt klar, wie ungeheuer edel und wichtig Sie alle sind.

Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und bescheidener Einsatz

Der zweite Präsident der Soka Gakkai, Josei Toda, lehrte uns über die edle Aufgabe, die wir besitzen. Er sagte: „Wir sollten darauf vertrauen, daß wir, die Mitglieder der Soka Gakkai, edle Personen sind, denen die Aufgabe anvertraut wurde, als Abgesandte des Buddha zu dienen. Wir dürfen uns selbst nicht mit Geringschätzung betrachten. Wir sind alle Emanationen des Daishonin.“

Wir in der Soka Gakkai, die das mystische Gesetz verbreiten, sind die Abgesandten des Buddha und die Emanationen des Daishonin. Daher werden wir, die dem Buddha ebenbürtig sind, egal wie unruhig die Zeiten sind, niemals unglücklich sein oder von Schwierigkeiten besiegt werden. Deshalb hoffe ich, daß Sie, egal was geschieht, immer in heiterer Stimmung nach vorne drängen, und immer vorangehen werden.

Auf der Grundlage des Gesetzes von Ursache und Wirkung werden Menschen, die mit Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und bescheidenem Einsatz für Kosen-rufu kämpfen, am Ende immer siegen. Wer dagegen Lügen spinnt und Intrigen webt, und versucht, die Soka Gakkai zu zerstören, eine Organisation, die in Übereinstimmung mit dem Willen und Befehl des Buddha handelt, folgt einem Pfad, der ihn letztlich in die Welt der Hölle führt. Das ist die strenge Lehre des Daishonin.

Jeden Morgen und Abend chante ich aufrichtig Daimoku für unsere Mitglieder in Japan und auf der ganzen Welt, mit dem Gebet, daß sie nicht besiegt werden, daß sie absolut triumphieren werden. Ich möchte, daß jedes Mitglied ohne Ausnahme ein großer Sieger sein wird. Das ist mein echter und aufrichtiger Wunsch.

Die Intrigen von Verleumdern

Der Blick der Soka Gakkai ist auf die Welt gerichtet – nicht auf einen isolierten Tempel, der von Verleumdern des Gesetzes bevölkert ist. Die Gosho sagt nebenbei bemerkt klar, daß in dem chaotischen Zeitalter des späten Tags des Gesetzes verleumderische und arrogante Priester erscheinen werden, die versuchen werden, die Kontrolle über Tempel zu erlangen, um ihre eigenen, unterlegenen Lehren zu verbreiten. (vgl. Gosho Zenshu, pp. 525-26)

Aus Eifersucht auf die Soka Gakkai, die die Lehren des Daishonin auf der ganzen Welt verbreitete, haben Nikken und seine Kollegen einen Plan ausgeheckt, um die harmonische Einheit der Gläubigen zu zerstören. Diese Undankbaren besetzen noch immer den Tempel, der mit den aufrichtigen Spenden unserer Mitglieder geschmückt und verschönert worden ist. Keine Spur vom reinen Geist des Glaubens, der sich für Kosen-rufu einsetzte, hat dort überlebt. Es ist ein Nest teuflischer Funktionen.

Wer hat zum ersten Mal in der Geschichte des Buddhismus die weite Verbreitung des Gesetzes durchgeführt, wie der Daishonin es angewiesen hat? Lassen Sie mich hier und jetzt mit Nachdruck erklären: Es waren wir, die Mitglieder der Soka Gakkai, und niemand anderer.

„Die Soka Gakkai ist eine Angelegenheit der Welt“ – Arnold Toynbee

Der große britische Historiker Arnold Toynbee (1889-1975) verkündete laut die beispiellose Bedeutung der Verbreitung des Buddhismus durch die Soka Gakkai. Ich habe Dr. Toynbee vor etwa 30 Jahren getroffen. Unser Dialog ist bis heute in 24 Sprachen veröffentlicht worden.

[Präsident Ikeda traf Dr. Toynbee zwei Mal, im Jahr 1972 und 1973 insgesamt 10 Tage lang und hielt einen Dialog mit ihm. Der Dialog wurde später unter dem Titel Choose Life veröffentlicht.]

Dr. Toynbee hat ein wunderbares Vorwort zur englischen Übersetzung meines Romans Die Menschliche Revolution beigetragen. Darin schrieb er:

Der Aufstieg der Soka Gakkai nach dem Krieg ist nicht nur eine Angelegenheit des Landes, in dem er begann – die Soka Gakkai ist bereits eine weltweite Angelegenheit, wie die Übersetzung von Herrn Ikedas Buch ins Französische und ins Englische zeigt. Die Soka Gakkai ist eine buddhistische Gesellschaft, und der Buddhismus war die erste Missionsreligion, die ihre Botschaft an alle [Menschen] richtete ... [Nichirens] Horizont und seine Anliegen wurden nicht von der japanischen Küste begrenzt. Nichiren war der Meinung, daß der Buddhismus, so wie er ihn sah, ein Mittel zur Rettung seiner Mitmenschen überall ist. In ihrer Arbeit für die menschliche Revolution führt die Soka Gakkai Nichirens Auftrag durch.

Glaube erfüllt vom wahren Geist des Daishonin

In seinem Vorwort dachte Dr. Toynbee auch über die Frage nach „Was sind die Ursachen für den Erfolg der Soka Gakkai nach dem Krieg?“ und kam zur folgenden Schlußfolgerung:

Die grundlegende Ursache war der Glaube, mit dem diese Gemeinschaft und ihre Leiter in unserer Zeit vom Gründer Nichiren inspiriert waren, dessen Geist auch im siebenten Jahrhundert nach seinem Tod noch voller Kraft ist. Dieser Glaube hat ihnen den Mut und die Beständigkeit gegeben, Verfolgung zu ertragen und die Aufrichtigkeit, die sie mit ihrer Ausdauer gezeigt haben, hat die Herzen und den Geist ihrer Landsleute zu dieser Lehre geöffnet und geholfen, der Soka Gakkai ihren ungeheuren Zuwachs an Zahl zu gewinnen.

Wir in der Soka Gakkai besitzen Glauben, der mit dem wahren Geist und dem Vermächtnis des Daishonin erfüllt ist. Wir besitzen Mut, Ausdauer und Aufrichtigkeit.

Der Nikken-Sekte fehlt der Glaube, der sich Kosen-rufu widmet. Sie wird nur von Profitdenken und Neid verzehrt. Wie der größte Historiker des

  1. Jahrhunderts verbürgt, hat die Soka Gakkai auf der ganzen Welt erstaunliches Wachstum erreichen können. Das ist alles Ihren Bemühungen zuzuschreiben, unseren Mitgliedern, die gemeinsam für Kosen-rufu arbeiten.

Auf den Sieg in fünfzig Jahren hin

Die Februar-Kampagne von vor 50 Jahren war eine goldene Leistung, die mit dem siebenhundertsten Jahrestag der ersten Deklaration von Nam-myoho-renge-kyo des Daishonin zusammenfiel.

[Im Jahr 1952 war Präsident Ikeda Berater des Gebietes Kamata und erreichte im Monat Februar den damaligen Rekord von 201 neuen Haushalten, die der Soka Gakkai beitraten. Das öffnete den Weg zur Verwirklichung von Präsident Todas Ziel von 750.000 Haushalten Mitgliedern.]

Jetzt ist der Februar des 750. Jahres der Deklaration von Nam-myoho-renge-kyo durch den Daishonin. Die Soka Gakkai ist zur ersten buddhistischen und Friedensorganisation in Japan, nein auf der ganzen Welt, gewachsen. Die Bühne unserer Unternehmungen wird sich von jetzt an noch weiter entfalten. Wir wollen mit dem dynamischen Schwung der Morgensonne vorangehen und das mystische Gesetz kraftvoll chanten und verbreiten, die erste Lehre im ganzen Universum.

In noch einmal 50 Jahren werden wir den 800. Jahrestag der Gründung der Lehre des Daishonin feiern. Wie weit werden wir bis dahin Kosen-rufu voranbringen können? Ich vertraue alles unseren Mitgliedern der Jugendabteilung und Zukunftsabteilung an. Ich zähle auf Sie!

Auf den inneren Geist konzentrieren

Heute sind Mitglieder der SGI-Frankreich bei uns. Die Hauptfigur ein einem Roman des französischen Schriftstellers Romain Rolland erklärt an einem Wendepunkt der Handlung: „Meine erste Pflicht ist es, keinen schwachen Geist zu haben!“[^8] Herr Toda hat uns immer gelehrt: „Das Leben muß mit Mut gelebt werden!“ und „die Gakkai muß mit Mut vorwärtsgehen.“

Mahatma Gandhi, der Vater der indischen Unabhängigkeit, der nebenbei bemerkt eine enge Freundschaft mit Rolland genoß, schrieb: „Womit sich der Reformer befassen sollte ist eine radikale Veränderung mehr im inneren Geist als in der äußeren Form.“[^9] Äußere Formen wie Titel und gesellschaftliche Position sind nicht wichtig. Echte Reformer – die großen Menschen, die ein neues Zeitalter schaffen – konzentrieren sich auf den inneren Geist.

Das ist menschliche Revolution

Sie alle handeln Tag und Nacht für Ihr eigenes Glück und das Glück anderer und arbeiten, um den inneren Geist zu bereichern. Sie alle sind solche Reformer.

Mit meinem tiefen Wunsch für Ihre Gesundheit, langes Leben und aktive Bemühungen, beende ich meine Rede.

Meinen Dank an alle, die von weit her, einschließlich Übersee, gekommen sind! Ich wünsche Ihnen das schönste Glück!

[^1]: Zhang’ans Kommentar zum Nirvana-Sutra

[^2]: Victor Hugo: Napoleon the Little, New York, Howard Fertig 1992, p. 213.

[^3]: Nach Victor Hugo: „Aux cinq rédacteurs-fondateurs du Rappel, Actes et Paroles, Bd. 2, Pendant l’Exil (1852-1870), Paris, Albin Michel, 1938, p. 287.

[^4]: Victor Hugo, Napoleon the Little, New York, Howard Fertig 1992, p. 163.

[^5]: Bolton King, The Life of Mazzini. New York, E. p. Dutton & Co., 1914, p. 271.

[^6]: Giuseppe Mazzini, Ningen Gimu Ron (Über die Pflichten des Menschen), Tokyo, Iwanamia Shoten, 1952, p. 88.

[^7]: Yojana (Skt.): Eine Maßeinheit im alten Indien, die der Entfernung entspricht, die der Vorstellung nach die königliche Armee in einem Tag marschieren konnte. Ein Yojana entspricht 7 Kilometern.

[^8]: Romain Rolland (The Enchanted Soul) jap. Übersetzg. von Masakiyo Miayamoto, Tokyo Iwanami Shoten 1972, Bd. 2, p. 194.

[^9]: Mahatma Gandhi, The Collected Works of Mahatma Gandhi, Ahmedabad, The Publication Division, Ministry of Information and Broadcasting, Government of India, 1973, Bd. 55, p. 62.

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