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Essay 20:

Neue

Menschliche

Revolution

Die Aufgabe der Seikyo Zeitung

Die Zeitung erschafft die Zeit.

Die Zeitung zerbricht das Bšse.

Die Zeitung ermutigt.

Napoleon sagte:

"Was die alte Dynastie zum Einsturz gebracht hat, war nicht Voltaire, auch nicht Rousseau. Es waren die Zeitungen."

Der Dichterfürst (Victor) Hugo sagte:

"Ohne Zeitungen wäre es nicht zur Französischen Revolution gekommen."

Wenn das Volk sich erhebt, spielen immer die Zeitungen eine Rolle.

"Laß uns eine Zeitung herausbringen, unser eigenes Blatt! Jetzt ist die Zeit der Presse."

Das sagte PrŠsident Toda sehr nachdrücklich zu mir.

Es war am Jahresende 1950, als das Unternehmen meines Mentors gerade stürmische Zeiten erlebte. Wir saßen in einem Restaurant in der Nähe der Station Shinbashi in Tokyo.

Mein Mentor blickte gelassen in die weitere Zukunft von Kosen-rufu, während er allein im Kreuzfeuer heftiger Kritik stand.

Dann, in einer kalten Februarnacht des folgenden Jahres, sagte er:

"Endlich werden wir unsere Zeitung herausgeben. Ich werde Generaldirektor. Und du sollst Vize-Generaldirektor werden! Laß uns tüchtig arbeiten!”

Ich werde nie das entschlossene Gesicht meines Mentors vergessen, als er so eindringlich mit mir redete.

Daß unsere Seikyo Zeitung gegründet wurde, begab sich zwei Monate später, am 20. April 1951. Die Auflage betrug zu Anfang 5.000 Exemplare. Alle 10 Tage erschien sie. Mit zwei Seiten fingen wir an.

Wenn ich das heute mit der Tageszeitung mit einer Auflage von 5,5 Millionen Exemplaren vergleiche, kommt es mir vor, als lebte ich in einer völlig anderen Welt.

Es war ein kleiner Schritt, doch die Vision meines Mentors war absolut grenzenlos.

Als wir diskutierten, welchen Namen wir der Zeitung geben sollten, gab es die Vorschläge "Kultur-Zeitung" oder "Soka-Zeitung" oder "Welt-Zeitung" usw.

Präsident Toda sagte lächelnd: "Es wäre schön, sie zum Beispiel ,Kosmos-Zeitung' zu nennen, mit dem Gedanken an die Zukunft."

Schließlich entschied man sich für "Seikyo Zeitung". Aber mein Mentor hatte die Kühnheit, eine Zeitung zu schaffen, die den Buddhismus als Grundgesetz des großen Kosmos in der ganzen Welt verbreitet.

Mein Mentor selbst schrieb auf der 1. Seite der Startausgabe eine Abhandlung: "Was ist Überzeugung?" und führte ständig eine kräftige Feder, um den Fortsetzungsroman "Die menschliche Revolution" und die Kolumne "Suntetsu" (Das Epigramm) zu schreiben.

Ich übernahm die Spalte der Vorstellung wichtiger Persönlichkeiten der Geschichte: "Dichter der Revolution und der Leidenschaft", Byron, "Der große Musiker des Schicksals", Beethoven, und "Jugend des Fortschritts", Napoleon, usw.

Ich erinnere mich sehnsüchtig daran, wie ich als junger Abteilungsleiter für Öffentlichkeitsarbeit eine Diskussionsbasis bildete, um falsche Nachrichten in der Presse unschädlich zu machen.

Aber die Seikyo Zeitung sollte ewig und unveränderlich die Wahrheit berichten.

Sowohl meinem Mentor als auch mir prägte sich beim Schreiben der Manuskripte das Gefühl ein, sie seien "Briefe an unsere lieben Mitglieder".

"Ich möchte, daß diese Zeitung in ganz Japan und sogar in der ganzen Welt gelesen wird." Das sagte mein Mentor und fing im 5. Jahrgang ab Anfang 1956 an, Politikern in asiatischen Ländern die Seikyo Zeitung zu schenken. Z.B. dem Premierminister Nehru in Indien, Präsident Magsaysay auf den Philippinen, Mao Tse Tung und Tschou En-lai in China, insgesamt zehn Personen. In einem Begleitbrief schrieb er folgendes: "Ich wünsche Ihnen, daß Sie durch diese Zeitung Ihr Verständnis des Buddhismus vertiefen und sich noch mehr um die Zivilisation im Osten bemühen." Mein Mentor versuchte, durch die Seikyo Zeitung einen Aufbruch von Freundschaft und Frieden im Osten zu ermöglichen. Es gab Menschen, die über seine Idee völlig überrascht waren, aber ich habe die tiefe Absicht meines Meisters geradewegs verwirklicht.

Der im Osten geborene Kämpfer für die Menschenrechte, Gandhi, brachte ständig Zeitungen heraus, sogar im Gefängnis. Seine Autobiographie, die er im Gefängnis zu schreiben begonnen hatte, wurde in der Zeitung veröffentlicht und von Millionen von Lesern verschlungen. Durch die Zeitungen wandte er seine eigene Überzeugung des "gewaltlosen Widerstandes" an und ermutigte das Volk. Auch wir haben mit der Seikyo Zeitung durch alle Verfolgungen hindurch den Weg der Gerechtigkeit und der Wahrheit beschritten und die Lehre des neuen Humanismus der Soka in der ganzen Welt verbreitet.

Ein Frauenabteilungsmitglied bekam einmal einen unerwarteten Anruf von einer alten Bekannten. Diese wollte die Seikyo Zeitung abonnieren. Ihr war ein vergilbter Artikel vor Augen gekommen, der als Packpapier verwendet worden war, und dieser Artikel begeisterte sie glühend. Es gibt Fachleute, die der Meinung sind, daß "jetzt die Soka Gakkai und die Seikyo Zeitung das Gewissen der japanischen Gesellschaft sind". Das alles kommt von der kostbaren Selbstlosigkeit der Mitglieder.

Nun naht, am 20. April, der 47. Gründungstag der Seikyo Zeitung. Das 50. Jubiläum findet mystischerweise im Jahr 2001 statt.

Diese dunklen sozialen Verhältnisse der Jahrhundertwende. Die Gangster einer verantwortungslosen Presse. Eine chaotische Gesellschaft ohne Philosophie. Unter solchen Umständen hat die Seikyo Zeitung, die "Presse der Wahrheit", die Aufgabe, als Sonne der Hoffnung das 21. Jahrhundert zu erhellen. Ich werde auch weiterhin meine ganze Kraft an das Schreiben verwenden.

Meine lieben Mitglieder - errichten wir mit vereinten Kräften das "Schloß der Presse für das Volk".

(Übersetzung aus der Seikyo Zeitung vom 15. April 1998 von Kiyoshi Monma)

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