1600041780 a:2:{s:7:"content";s:19878:"
Gosho-Studium für Juni 1999
Über die Ausübung der Lehren des Buddhas.
1) Es ist jetzt klar, daß diejenigen, die in diesem Land geboren werden und an dieses Sutra glauben, wenn es im Späten Tag des Gesetzes verbreitet wird, Haß und Neid begegnen werden, sogar noch stärker als der Haß und Neid zu Lebzeiten des Buddhas. In jenem Zeitalter war der Lehrer ein Buddha, und seine Schüler waren große Bodhisattwas und Arhats. Außerdem verkündete der Buddha das Lotos Sutra nur, nachdem er jeden, der es hören sollte, gründlich gelehrt und ausgebildet hatte; das gilt für alle Wesen, das heißt, Menschen im Zustand von Nin und Menschen im Zustand von Ten - sowohl Laien als auch Priester und Nonnen - einschließlich der acht Arten von niederen Wesen. Trotzdem war Shakyamuni Haß und Neid ausgesetzt. Nun im Späten Tag des Gesetzes müssen wir um so mehr Feindseligkeiten erwarten, auch wenn die Lehre, die Fähigkeit der Menschen und die Zeit für die Verbreitung übereinstimmen. Denn dies ist das Zeitalter des Streites, in dem das reine Gesetz verlorengegangen ist. Außerdem ist der Lehrer nur ein gewöhnlicher Mensch, und seine Schüler stammen von den ungläubigen Menschen, die mit den drei Giften beschmutzt sind. Aus diesem Grunde weisen die Menschen den tugendsamen Lehrer zurück und wenden sich stattdessen bösen Priestern zu.
( Gosho Band I, Seite 141 )
2) Außerdem können Sie es nicht vermeiden, den Drei Starken Feiden zu begegnen, sobald Sie ein Anhänger des wahren Ausübenden des Lotos-Sutra, dessen Ausübung mit den Lehren des Buddhas übereinstimmt, geworden sind. Deshalb sollten Sie, von dem Tag an, an dem Sie den Glauben an diese Lehre annehmen, voll darauf vorbereitet sein, den drei Arten von Verfolgungen zu begegnen, die jetzt, nach dem Tode des Buddhas, gewiß furchtbarer sind. Obwohl meine Schüler das schon gehört hatten, erschraken einige so sehr, als kleine wie auch große Verfolgungen uns gegenüberstanden, daß sie sogar ihren Glauben aufgaben. Habe ich Sie nicht im voraus gewarnt? Ich habe Sie Tag und Nacht direkt aus dem Sutra gelehrt, das besagt: "Da Haß und Neid sogar zu Lebzeiten des Buddhas im Überfluß vorhanden sind, um wieviel schlimmer wird es nach seinem Tode auf der Welt sein?" Sie haben keinen Grund, plötzlich erschreckt sein, wenn Sie sehen, wie ich von meinem Haus vertrieben werde, verwundet oder offiziell gerügt und verbannt werde - dieses Mal in eine entfernte Provinz.
( Seite 141 )
3) Wie traurig ist es doch, daß das ganze japanische Volk sich daran erfreut, mich, Nichiren, und meine Schüler unter den Händen der Drei Starken Feinde leiden zu sehen! Was gestern einem anderen geschah, kann einem heute selbst zustoßen. Ich, Nichiren, und meine Schüler haben nur noch eine kurze Zeit auszuhalten, so lange, wie der Tau braucht, um in der Morgensonne zu verschwinden. Wenn unsere Gebete für die Buddhaschaft beantwortet sind und wir im Land der ewigen Erleuchtung wohnen, wo wir die unendliche Freude des Gesetzes erfahren, welches Mitleid werden wir empfinden für jene, die endlos in den Tiefen der Hölle leiden! Wie sie uns dann beneiden werden!
( Seite 147 )
4) Das Leben vergeht in einem Augenblick. Ganz gleich, wieviele schreckliche Feinde wir treffen mögen, verbannen Sie jede Angst und denken Sie niemals daran zurückzufallen. Selbst wenn jemand mit einer Säge unseren Kopf abschneiden wollte, uns mit Lauzen durchstechen oder unsere Füße fesseln und sie durchbohren wollte, müssen wir, so lange wir leben, weiter Nam-Myoho-Renge-Kyo, Nam-Myoho-Renge-Kyo chanten. Dann, wenn wir bis zum Augenblick unseres Todes chanten, werden sofort Shakyamuni, Taho und alle anderen Buddhas des Universums zu uns kommen, genau so, wie sie es während der Zeremonie am Adlergipfel versprachen. Sie werden unsere Hände nehmen und uns auf ihren Schultern tragen und uns zum Adlergipfel bringen. Die beiden Heiligen(1), die beiden himmlischen Götter(2) und die zehn Töchter der Kishimojin werden uns beschützen, während alle buddhistischen Götter einen Baldachin über unsere Köpfe heben und Fahnen hissen werden. Sie werden uns unter ihrem Schutz zum Land des Buddhas geleiten. Wie kann man solch eine Freude nur beschreiben! Nam-Myoho-Renge-Kyo, Nam-Myoho-Renge-Kyo.
Nichiren
Der fünfte Monat des zehnten Jahres von Bun'ei (1273)
Postscriptum: Halten Sie diesen Brief immer bei sich und lesen Sie ihn immer wieder.
( Seite 147 ).
(1) Die Bodhisattwas Yakuo und Yuze.
(2) Bishamon und Jikoku, zwei der vier himmlichen Götter.
Hintergrund und Zusammenfassung
1. Diesen Brief schrieb Nichiren Daishonin im Mai 1273 im Alter von 51 Jahren in Ichino-Sawa auf der Insel Sado an seine Schüler. Der Daishonin verfaßte auf der Insel Sado mehrere Briefe von großer Wichtigkeit. Der hier vorliegende Brief wurde als Ermutigung an alle seine Schüler gerichtet. Gerade einen Monat zuvor hatte der Daishonin die Abhandlung über „das wahre Objekt der Verehrung“ verfaßt, welche als Schrift der Offenbarung des wahren Objekt der Verehrung aus der Sicht des Gesetzes bekannt ist.
2. Seit der Verkündung seiner Lehre am 28. April 1253 wies der Daishonin auf die irreführenden Lehren der anderen buddhistischen Schulen hin und führte hingegen konsequent die Verbreitung des mystischen Gesetzes durch. Andererseits nahmen diejenigen, die politischen Einfluß ausübten, Verunglimpfungen gegenüber der wahren Lehre an, welche durch die Priester anderer Schulen betrieben wurden, und verfolgten ihn verschiedentlich. Gerade die Hinrichtung in Tatsu-no-Kuchi in Kamakura, der damaligen Hauptstadt, und die Verbannung auf die Insel Sado waren im Leben des Daishonins die größten und zugleich schwersten Verfolgungen. Diesen Verfolgungen und Vertreibungen konnten sich die Schüler und Gläubigen des Daishonins auch nicht entziehen. In dieser Zeit der massiven Verfolgungen gab es nicht selten solche Schüler und Gläubigen, die anfingen, Zweifel an der Lehre und Gerechtigkeit des Daishonins zu hegen.
Ein schwerwiegender Zweifel entstand, warum man derartige Verfolgungen erleiden muß, obwohl im 5. Kapitel des Lotos Sutras steht, „daß man in dieser Welt und Existenz friedlich so wie sicher leben kann“. So gaben sie schließlich um des eigenen Wohls willen ihren Glauben auf.
In dieser Situation schrieb der Daishonin den vorliegenden Brief, um die Zweifel seiner Schüler und Gläubigen zu klären. Darüber hinaus könnte man noch tiefer verstehen, daß er uns Menschen alle klar und deutlich lehren wollte, wie und nach welchem Maßstab wir heute im Späten Tag des Gesetzes den Buddhismus ausüben sollten.
3. Zu Beginn dieser Gosho erläutert der Daishonin, daß diejenigen, die im Späten Tag des Gesetzes die wahre Lehre annehmen, diese verbreiten und den „Buddhismus ausüben, so wie der Buddha lehrt,“ von den drei starken Feinden verfolgt werden, welche noch größer sind als solche, die zu Lebzeiten Shakyamunis erschienen. Der Daishonin erklärt, daß wir uns nicht erschrecken lassen sollten, selbst wenn unvorstellbar große Verfolgungen, wie im Sutra klar erläutert, auf uns zu kommen mögen.
4. Ferner antwortet der Daishonin auf die Frage, warum „Haß und Neid, die noch stärker als die zu Lebzeiten des Buddhas sind“( 10. Kapitel des Lotos Sutras ), und „drei starke Feinde“ erscheinen, obgleich im 5. Kapitel des Lotos Sutras steht, daß derjenige, der das mystische Gesetz beibehält und ausübt, „in dieser Welt und Existenz friedlich so wie sicher“ leben kann.
Diese Frage beinhaltet 2 Bedeutungen. Die eine ist, ob der Daishonin, der in dieser Welt und Existenz weder friedlich noch sicher lebt, doch nicht der Ausübende des Lotos Sutras sein kann, und die andere zeigt, daß diese beiden Prinzipien sich widersprechen.
Zur ersten Bedeutung der Frage widerlegt der Daishonin solch eine Ansicht, und stellte fest, daß dies eine oberflächliche Betrachtung ist, indem er einige Beispiele aufzeigt. Selbst Shakyamuni und der Bodhisattwa Fukyo begegneten verschiedenen Verfolgungen.
Zur zweiten Bedeutung der Frage erläutert er, daß sowohl „große Verfolgungen“ als auch „friedlich und sicher leben“ die Wahrheit des tatsächlichen Lebens darstellen, und er weist uns auf ein wichtiges Prinzip hin, durch das wir unseren wahren „friedlichen und sicheren“ Lebenszustand befestigen können, während wir uns von den Verfolgungen, die auf dem Weg der Verwirklichung der Kosen-rufu unweigerlich erscheinen, doch nicht besiegen lassen und gerade diese überwinden.
5. Es wird auch konkret erläutert, wie die Ausübung im späten Tag des Gesetzes sein sollte, nämlich das mystische Gesetz rein, ungemischt mit Lehren anderer buddhistischer Schulen, anzunehmen und beizubehalten( Ausübung für sich ) und dieses Gesetz zu verbreiten( Ausübung für andere ). Shakubuku ist genau die richtige Art der Ausübung, die der „Zeit“ im späten Tag des Gesetzes entspricht. Es wird klargestellt, daß der Daishonin, der beim Kampf für die Verbreitung des wahren Buddhismus den drei starken Feinden begegnet, im wahrsten Sinne des Wortes die Person ist, die den „Buddhismus ausübt, so wie der Buddha lehrt.“
6. Zum Schluß versichert der Daishonin, daß derjenige, der trotz – wie auch immer gearteter - Verfolgungen den wahren Buddhismus durchweg verbreitet, die Buddhaschaft zweifelsohne verwirklichen kann, und gleichzeitig fordert er uns auf, den Glauben auszuüben, wofür man nicht scheut, sein Leben einzusetzen.
Über den Ausdruck „Nyosetsu-Shugyo“.
1. Im deutschen Titel der Gosho „ über die Ausübung der Lehren des Buddhas“ wird das Wort „Buddha“ benutzt, wogegen die Bedeutung des Wortes „Nyo – so wie“ nicht erscheint. „Nyosetsu-Shugyo“ bedeutet wortwörtlich, daß man (Setsu - die Lehre) ausübt, so wie (der Buddha) lehrt. Der „Buddha“, der in dieser Gosho genannt wird, weist auf Shakyamuni hin. Das heißt, daß man (die Lehre) ausüben soll, so wie Skakyamuni in seinen Sutren und zwar in seiner höchsten Lehre, Lotos Sutra, lehrte. Jedoch liegt die wahre Absicht des Daishonins darin, daß wir die Lehren des Daishonins genau so ausüben sollen, so wie der Daishonin lehrt.
Für unsere Ausübung ist der Punkt „ausüben, so wie der Buddha sagt“ von großer Wichtigkeit. Wir neigen oft und unbewußt dazu, den Buddhismus nach unserem eigenen Stil oder unseren sehr persönlichen Umständen angepaßt, zu praktizieren. Nach „Lust und Laune“ zu praktizieren – das ist keine richtige „Ausübung“. Solange wir ungünstige Dinge zu meiden oder etwas anstrengenden Umständen zu entkommen versuchen, können wir uns keinesfalls entwickeln und geschweige denn, die Buddhaschaft verwirklichen.
2. „Shugyo – die Ausübung“ sollte für uns bedeuten, daß wir unsere eigene Schwäche herausfordern und die „starre Schale“ unseres eigenen Lebens durchbrechen. Aufgrund der aufrichtigen Einstellung, sich fortwährend herauszufordern, wird es für uns möglich, das schwierigste Unterfangen des Lebens zu schaffen, nämlich unser Karma zu ändern. Und was bei der Ausübung des Buddhismus wichtig ist, den „suchenden Geist“ zu entwickeln, nämlich offenherzig und aufrichtig zu lernen. Unter den Mitgliedern gibt es auch solche, die ihre eigene Ansicht zum Mittelpunkt stellen und davon ausgehend den Buddhismus des Daishonins zu sehen versuchen und solche, die das buddhistische Prinzip ihrer eigenen Meinung beliebig angepaßt anzuwenden und auszulegen versuchen. Die Praxis basierend auf der eigenen Anschauung wird schließlich in die Sackgasse geraten.
Ohne auf seiner persönlichen Meinung zu bestehen, selbst wenn man nicht alles sofort verstehen kann, sollte man zuerst versuchen, das Herz des Buddhas, der sich dem Glück aller Menschen widmet, anzunehmen und mit festem Glauben zu praktizieren. Das ist der kürzeste Weg für unser Glück und unsere Entwicklung.
3. Im Bezug auf Shariputra, den weisesten aller Schüler Shakyamunis, der die Weisheit des Buddhas nicht durch seine Intelligenz, sondern auch nur durch den Glauben verstehen konnte, erläutert Präsident Ikeda in seiner Vorlesung über das „Hoben- und Juryo-Kapitel des Lotos Sutras“ folgendes:
„ Die Menschen im Zustand des Lernens konnten nicht durch ihre beschränkte Weisheit, sondern durch den „Glauben“ in die Welt der unendlichen Weisheit des Buddhas eintreten. Der „Glaube“ im Buddhismus bedeutet das „reine Herz“, „offene Herz“ und „geschmeidige Herz“. Zweifel, Angst, Reue und ähnliches, solche schwarze Wolken vom Herzen wegzublasen und es vor der Großartigkeit unbefangen zu öffnen, das ist unser Glaube und die Funktion unseres Menschenlebens. Der „Glaube“ ist die „Kraft“, wodurch wir als Mikrokosmos den Makrokosmos spüren. Ernst mit dieser Kraft nämlich mit der Kraft des Glaubens konnten die Menschen im Zustand des Lernens in die Welt der grandiosen unermeßlichen Weisheit des Buddhas eintreten.
4. Letztendlich kann die „Ausübung, so wie der Buddha lehrt – Nyosetsu-Shugyo“ mit der „Untrenntbarkeit von Meister und Schüler – Shitei-Funi“ gleichgesetzt werden. Der Schüler lernt und erlernt die Lehren seines Meisters und übt diese demgemäß ernst aus. In der „Ongikuden - Aufzeichnung der Vorlesung (des Daishonins) über die Lehre des Lotos-Sutras“ steht: „Shi-Shi-Ku bedeutet die Lehren des Buddas, die Lehren weisen auf das Lotos Sutra – genau gesagt Nam-Nyoho-Renge-Kyo hin, und Shi von Shi(Meister)-Shi(Schüler)-Ku(Brüllen) bedeutet das mystische Gesetz, welches der Meister verleiht/vererbt, Shi von Shi(Meister)-Shi(Schüler)-Ku(Brüllen) heißt wiederum das mystische Gesetz, welches der Schüler erhält/erbt, und Ku von Shi(Meister)-Shi(Schüler)-Ku(Brüllen) bedeutet die Stimme/Anrufung, die der Meister und der Schüler zusammen rezitieren.“
(japanische Gosho, Seite 748)
( Anmerkung: Shishi von Shishi-Ku ist phonetisch gleich und die Schreibweise fast gleich, aber es bedeutet der Löwe.
Erläuterung zum Text 1)
1. Das ist der erste Abschnitt der Gosho. Hier wird erklärt, daß man sich davon bewußt werden sollte, diesen Glauben unter dem gleichzeitigen Auftauchen von Schwierigkeiten bzw. Verfolgungen auszuüben, weil im Leben des aufrichtig Ausübenden von Nam-Myoho-Renge-Kyo die große Verfolgung unweigerlich erscheint. Da im Lotos Sutra sebst eindeutig steht, daß die Verfolgung erscheint, ist das wiederum ein Beweis für die richtige Ausübung.
Erläuterung zum Text 2)
1. Wie im Text steht; „Ich habe Sie Tag und Nacht direkt aus dem Sutra gelehrt“, hat der Daishonin seine Schüler und Anhänger in täglichen Gesprächen stets gelehrt, mit welcher Entschlossenheit sie den Verfolgungen entgegentreten sollten. Jedoch wenn sich die Verfolgungen tatsächlich ereigneten, gab es nicht gerade wenige an der Zahl, die sich davor fürchteten, daß sie selbst in die Verfolgungen verwickelt werden könnten, und gaben somit schließlich ihren Glauben auf. In der Zeit, in der dieser Brief geschrieben wurde, gab es besonders viele Schüler und Anhänger, die ihren Entschluß durch die drohende Verfolgung doch erschüttern ließen.
Was war der wahre Grund?
Hierfür steht in der Gosho „Über Verfolgungen, die dem Buddha widerfahren“ folgendes: „Wir gewöhnlichen Sterblichen sind so dumm, daß wir die Warnungen in den Sutren oder Abhandlungen nicht fürchten, solange sie uns nicht direkt betreffen.“ ( Gosho Band I, Seite 179 )
Oft können wir uns nicht vorstellen, daß alles, was im Buddhismus gelehrt wird, auf uns zutrifft. Wir hören zwar, was gesprochen wird; und wir reden mutig davon, was gesagt werden soll. Jedoch falls sich die Verfolgung tatsächlich ereignet, geben viele Mitglieder ihren Glauben auf, weil sie sich vor Verlust von Ruhm und Stellung in der Gesellschaft schützen wollen und sich von ihrer eigenen Feigheit besiegen lassen.
2. Gegenwärtig leben wir in einer grundlegend unterschiedlichen gesellschaftlichen Lage, als sie es vor 700 Jahren war, und in der wir heutzutage keine Verfolgungen um Leben und Tod erwarten. Nichtsdestotrotz ist das Prinzip des menschlichen Lebens gleich. Falls wir die Lehre des Daishonins lediglich als abstrakt oder unrealistisch betrachten, werden wir keinesfalls in der Lage sein, Probleme wie Schwierigkeiten zu überwinden.
Wir wollen uns erneut entschließen, uns die Lehre des Daishonins tief ins Herz einzuprägen.
Erläuterung zum Text 3)
1) Als die Menschen damals von der mißlungenen Hinrichtung des Daishonins in Tatsuno-kuchi und seiner darauffolgenden Verbannung auf die Insel Sado erfuhren und auch sahen, daß seine Schüler und Anhänger durch die Staatsgewalt verfolgt wurden, verabscheuten sie die Gläubigen, und sie freuten sich sogar über deren Mißhandlung. Die Menschen konnten sicher nicht die tiefe Bedeutung des Buddhismus des Daishonins verstehen. Sie sahen nur ein Phänomen an der Oberfläche des Geschehens. Außerdem hatten sie nur einseitige Informationen darüber seitens Hohen Priestern anderer buddhistischer Schulen und Beamten hohen Ranges aus Regierungskreisen. Selbst wenn sie die wahre Bedeutung des Buddhismus nicht verstehen konnten und sich deshalb von Machthabern doch beirren ließen, waren sie folglich unvermeidlich selbst diejenigen, die wegen des Vergehens gegen die buddhistischen Lehren über mehrere Existenzen hindurch im Zustand der Hölle leiden mußten. Diese Tatsache bedauert der Daishonin von tiefstem Herzen: „ Wie traurig ist es doch, daß...“
Erläuterung zum Text 4)
1) Für seine Schüler und Anhänger, die gerade leiden mußten, gab der Daishonin eine Ermutigung, daß sie durchhalten mögen, weil das momentane Leid in diesem „einen Leben“, welches aus der Sicht der „drei Lebensexistenzen“ lediglich ein Augenblick ist, ähnlich wie der Tau und der Frost im Nu mit der aufsteigenden Morgensonne verschwinden werden. Das ist die große Freude darüber, daß sie im Schutz aller Buddhas und buddhistischer Götter alsbald im Buddhasland wieder geboren werden, solange sie Daimoku rezitieren und diesen Glauben aufrichtig ausüben, selbst wenn sie wegen der Verfolgung getötet werden sollten. Das bedeutet sicher nicht, daß man Leiden ertragen soll, um nach dem Tod im Buddhasland geboren zu werden. Es handelt sich um das tiefe, dauerhafte und unzerstörbare Glück und die Freude des Lebens, welche die Schüler und Anhänger des Daishonins durch die Überwindung von Leiden erleben können. Wie sollten uns von augenscheinlichen Phänomenen der Dinge nicht irritieren lassen.
2) Zum anderen ist die „Freude im Buddhismus – Jijyu-Horaku“ die unermeßliche Freude, die man sich durch die Erleuchtung des mystischen Gesetzes zu eigen machen kann. Alle Freuden, die wir im täglichen Leben erleben, gehen mit der Zeit verloren und sind doch vergänglich. Wie wunderbar die Tatsache ist, daß wir jetzt als Mensch in der Welt erschienen sind und dem Gohonzon begegnen konnten und von ihm allen Mitmenschen erzählen können, wollen wir uns umso tiefer bewußt werden. Wir möchten tief verstehen, daß Nichiren Daishonin diesen Brief damit abschließt: „ Wie kann man solch eine Freude nur beschreiben!“
";s:12:"content_meta";N;}