1600041780 a:2:{s:7:"content";s:7437:"

Studium mit Frau Takahashi zum Thema Wohltaten

Was sind eigentlich Wohltaten oder Nutzen (Kudoku). Die Überlieferung der mündlichen Lehren - die Ongi Kuden - erläutern dazu:

ku = das Böse verringern

doku = das Gute erschaffen

Das bedeutet, dass negative Charaktermerkmale ruhen oder in positive umgewandelt werden. Positive Charakterzüge werden verstärkt.

Wie kann man diesen Nutzen erhalten? Nutzen erhält man durch die Tat der Verbrei­tung (= Shakubuku). In der Übersetzung bedeutet Shakubuku:

shaku = falsche Ansichten brechen

buku = zum Ursprung des eigenen Lebens führen

Die Tat, andere Menschen zum Ursprung ihres eigenen Lebens zu führen, beinhaltet bereits Nutzen für sich selbst. Die Quelle des Nutzens ist im eigenen Leben vorhanden. Der Nutzen erscheint nicht von außerhalb, sondern ist im Leben bereits enthalten.

In den Ongi Kuden wird Kudoku auch übersetzt mit der Reinigung der sechs Sinne. Rei­nigung der sechs Sinne bedeutet, Reinigung und Verstärkung des eigenen Lebens. Die Reinigung der sechs Sinne und die daraus entstehenden Nutzen und Wohltaten sind eins.

Die Reinigung der sechs Sinne bedeutet im einzelnen:

1. Reinigung des Sehens

Reinigung des Sehens bedeutet, seine Einsicht zu vertiefen und in sich das Auge der Weisheit zu öffnen, so dass man in der Lage ist, das Wesen oder auch die Probleme ei­nes Menschen mit einem Blick zu erkennen. Reinigung des Sehens bedeutet auch, die Zukunft der Familie, des Wohnortes, des Bezirks oder Bereiches, kurz der Gesellschaft er­kennen zu können.

2. Reinigung des Hörens:

Reinigung des Hörens bedeutet, da\~ Wesen eines Menschen, seine Probleme an sei­ner Stimme erkennen zu können. Ebenso kann, - ähnlich wie bei der Reinigung. des Se­hens - die ‘Stimme’ der Zeit gehört werden. Das bedeutet, dass man Entwicklungsten­denzen in der Gesellschaft genau erkennen kann.

3. Reinigung des Geruchssinns:

Reinigung des Geruchssinns bedeutet, die einzelnen Gerüche besser unterscheiden zu können und auch das Wesen eines Menschen an seinem ‘Geruch’ zu erkennen.

4. Reinigung des Geschmackssinns:

Die Reinigung dieses Sinnes umfasst nicht nur den Geschmack, sondern meint auch die Funktion der Sprache. Die Reinigung dieses Sinnes bedeutet, anderen Menschen Freude zu bringen, durch die Art, wie man ihnen vom Gesetz erzählt. Es bedeutet, ein Meister des Dialogs zu werden.

5. Reinigung des Tastsinns:

Die Reinigung des Tastsinns bedeutet, eine würdige Gestalt zu haben, jemand zu sein, den andere Menschen gern anschauen. Das hat nichts mit äußerlicher Schönheit zu tun.

6. Reinigung des Bewusstseins:

Die Reinigung des Bewusstseins bedeutet, einen klaren Kopf zu haben, das heißt man ist in der Lage sofort das wesentliche zu verstehen und lässt sich nicht durch Äußerlich­keiten und Ausschmückungen ablenken. Alles worüber eine Person mit gereinigtem Bewusstsein spricht, basiert auf dem mystischen Gesetz, egal ob sie über Politik, Wirtschaft, Verkehr, oder Ernährung spricht. Das Leben einer Person, deren Bewusstsein gereinigt ist, basiert auf dem mystischen Gesetz.

Damit bedeutet die Reinigung der sechs Sinne im Grunde ‘menschliche Revolution‘. Das heißt, durch die Verbreitung des Gesetzes kann man seine eigene menschliche Revolution vorantreiben. Das Leben wird gereinigt, stabilisiert und die Kapazität wird vergrößert.

Warum erhält man diesen Nutzen?

Das Leben ist immer in Wechselwirkung mit seiner Umwelt. Die Kommunikation mit der Umwelt findet durch die sechs Sinne statt. Die sechs Sinne sind der Schnittpunkt zwi­schen dem Mikrokosmos und dem Makrokosmos. Mit seinen sechs Sinnen nimmt der Mensch Informationen auf, erfasst und beurteilt sie, Die sechs Sinne sind also der Ein- und Ausgang zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos. Durch die Reinigung der sechs Sinne, stehen Mikrokosmos und Makrokosmos in Einklang miteinander, Die ‘Frequenz‘ des mystischen Gesetzes kann mit gereinigten Sinnen störungsfrei aufgenommen wer­den. Die Reinigung der sechs Sinne kräftigt und befreit das Leben. der Mensch kann sei­ne Buddhaschaft so verwirklichen wie er ist. Wenn die Basis des Lebens stimmt, stimmt alles.

Das heißt nicht, dass die Probleme einfach verschwinden, Es bedeutet vielmehr, dass der Mensch von Problemen und Schwierigkeiten nicht mehr besiegt wird, Damit ist un­ser Glück nicht von der Umgebung abhängig, Andererseits kann man nicht verleug­nen, dass das Glück eine Beziehung zur Umwelt besitzt. Jemand völlig ohne Mittel, des­sen Kinder vor Hunger weinen, ist nicht glücklich. Glück ist eine Relation zwischen der Außenwelt und der eigenen Lebenskraft.

Wenn das Leben von der negativen Umgebung abhängig ist, wird man Unglücklich, die Umgebung regiert uns. Wenn man nicht von seiner Umgebung abhängig ist, ist man glücklich.

Das Ziel unserer Ausübung ist eine dynamische Harmonie mit sich selbst und seiner Um­welt. Ein stabiles Ich ist in der Lage seine Umwelt zu ändern, Schwierigkeiten können als eine Art Prüfung oder Herausforderung gesehen werden, die der Anlass zu zukünftigem Glück und anschließender Freude darstellen.

Solch ein Lebenszustand zu erreichen, bedeutet Kudoku. Dieser Lebenszustand setzt ei­ne tiefgreifende Änderung des eigenen Selbst voraus, Basierend auf dieser tiefgreifen­den Änderung, ändert sich das gesamte Leben.

Viele Menschen denken bei dem Begriff Kudoku vorrangig an materiellen Nutzen und schließen daraus, der Buddhismus Nichiren Daishonins sei niedrig. Der Begriff Kudoku bedeutet auch ‘Werte schaffen’. Jeder Mensch orientiert sich an Werten, die ganz un­terschiedlich sein können.

Der Buddhismus lehrt das Gesetz des Lebens. Das heißt, das tägliche Leben kann ganz konkret geändert werden. Der Buddhismus umfasst sowohl den spirituellen als auch den materiellen Aspekt des Lebens, da beides Ausdruck eines Lebens ist, Deshalb ist es klar, dass sich durch die Reinigung der Sinne beide Aspekte des Lebens ändern. Die Verbes­serung sowohl des spirituellen Aspektes als auch des materiellen ist der Beweis, dass un­ser Leben gereinigt ist. Durch die Erfüllung der Wünsche entsteht ein tiefe Befriedigung im Leben, unser Leben ist erfüllt und voller Lebensfreude.

Das Bestreben des Menschen seine Wünsche zu erfüllen, führt zu dem buddhistischen Prinzip von ‘Bonno soku bodai’ (= irdische Begierden in Erleuchtung verwandeln). Irdi­sche Begierden sind nicht negativ, sondern stellen eine starke Triebfeder des Lebens dar. Wichtig ist allerdings Weisheit, um die Wünsche zum Guten zu führen. Lebenskraft und Weisheit reinigen unser Leben und verwandeln alles ins Positive. Präsident Ikeda sagte, dass man sich ohne zu zögern ein großes Ziel setzten soll und kann, denn ein Wunsch ist die Triebfeder zum Guten. Um jede Schwierigkeit zum Anlass für Glück und Verbesserung zu machen und aus ihnen einen Wert zu schaffen, ist es wichtig seine Lebensenergie voll auszunutzen.

Die Verbreitung und die Ausübung besitzen bereits in sich Nutzen. Unsere Bewegung ist eine Bewegung für die Verbreitung des Glücks. Durch den Dialog von Mensch zu Mensch können wir ein Netzwerk des Glücks für die gesamte Welt schaffen.

(23.10.1998)

";s:12:"content_meta";N;}