1600041780 a:2:{s:7:"content";s:26816:"

Gosho-Studium für Juli und August 2000

„Über die Prophezeiung des Buddhas“

„Wenn jedoch in dieser Phase nach dem Tod des Buddhas jemand nicht weiter an den vier Richtungen und drei Lehren festhält und zum Glauben an das Lotos-Sutra übertritt, welches der Wahre Mahayana ist, werden alle Götter und zahllosen Bodhisattwas aus der Erde ihn als den Ausübenden des Lotos-Sutra beschützen. Unter ihrem Schutz wird er das wahre Objekt der Verehrung errichten, verkörpert durch die fünf Schriftzeichen Myoho-Renge-Kyo, und es der ganzen Welt bringen.

Er war wie mit Bodhisattwa Fukyo, der im Mittleren Tag von Buddha Ionnos Gesetz lebte. Er verbreitete die Lehre der vierundzwanzig Schriftzeichen, die begannen „Ich verehre zutiefst ....“, und wurde verfolgt und mit Stöcken angegriffen. Die Worte der vierundzwanzig Schriftzeichen von Fukyo unterscheiden sich von meinen, Nichirens, fünf Schriftzeichen, aber ihr Geist ist der gleiche. Die Methode der Verbreitung ist ebenfalls genau die gleiche, am Ende von Buddha Ionnos Mittleren Tag wie heute zu Beginn des Späten Tag des Gesetzes. Bodhisattwa Fukyo war ein Mensch von Shozuiki, und ich, Nichiren, bin ein gewöhnlicher Sterblicher von Myoji-soku. Beides sind Anfangsstufen der Praxis.“

( Gosho Band I, Seite 159 )

( Jetzt im Späten Tag des Gesetzes verloren alle Lehren des Theravada- ( Hinayana ) und vorläufigen Mahayana-Buddhismus ihre Kraft sowie Wirkung. Demzufolge verließen alle buddhistischen Götter ihr Land, und danach bleiben ausschließlich solche Menschen zurück, die den Ausübenden des Lotos-Sutras verfolgen. )

1) Dennoch, wenn jemand in der Zeit nach dem Tod des Buddhas seine irrige Beharrlichkeit auf die vier Geschmäcker ( Shimi ) und die drei Lehren ( Sankyo ) aufgibt und zum Glauben an das Lotos-Sutra, den Wahren Mahayana, zurückkehrt und es annimmt, werden alle Götter und die unzähligen Bodhisattwas aus der Erde ihn als den Ausübenden des Lotos-Sutras beschützen. Dieser Mensch wird die Kraft des Schutzes erhalten und das wahre Objekt der Verehrung von der essentiellen Lehre, die in der zweiten Hälfte des Lotos-Sutras erläutert wird ( Honmon ), nämlich die fünf Schriftzeichen Myoho-Renge-Kyo in der ganzen Welt verbreiten.

2) Es ist beispielsweise wie Bodhisattwa Fukyo, der im Mittleren Tag des Gesetzes zu Zeiten des Buddhas Ion‘no lebte und die Lehre der vierundzwanzig Schriftzeichen, die beginnen; „Ich verehre Sie alle zutiefst ...“, in seinem Land verbreitete und dadurch eine große Verfolgung, von der ganzen Nation mit Stöcken angegriffen zu werden, hervorrief. Obwohl seine vierundzwanzig Schriftzeichen und meine fünf Schriftzeichen in ihren Worten verschieden sind, ist das, was beabsichtigt und ausgedrückt wurde, dasselbe. ( Was die Methode der Verbreitung anbetrifft ), stimmen die beiden Zeiten, am Ende des Mittleren Tags des Gesetzes seinerseits und jetzt zu Beginn des Späten Tags des Gesetzes meinerseits, vollkommen überein. Bodhisattwa Fukyo war ein Mensch von Shozuiki, der Ausübungsstufe „anfängliche Freude“ und ich, Nichiren, bin ein gewöhnlicher Sterblicher von Myoji-soku, der Ausübungsstufe „das Wahre Gesetz durch die wörtliche Erklärung zu verstehen und fest daran zu glauben“.

( aus dem japanischen Original, Seite 507 )

Hintergrund und Adressat

  1. Die vorliegende Gosho wurde im Mai 1273 in Ichino-Sawa auf der Insel Sado geschrieben, als Nichiren Daishonin 51 Jahre alt war. Der Adressat der Gosho ist nicht ausdrücklich gekennzeichnet, jedoch lässt sich aus dem Inhalt des Briefes vermuten, dass der Daishonin nicht an eine bestimmte Person, sondern auch an alle Schüler und Gläubigen geschrieben hat.

  2. Während der gesamten Zeit der Verbannung, die sich über drei Winter erstreckte, unter den härtesten Umständen der Verfolgung auf der Insel Sado, schrieb und hinterließ Nichiren Daishonin mehr als vierzig Briefe und Abhandlungen, um die Schüler und Gläubige, die sich in großen Schwierigkeiten befanden, zu ermutigen und zu lehren, was den Glauben beizubehalten bedeutet.

  3. Es war wirklich eine kurze Zeitspanne, in der Nichiren Daishonin trotz seiner – in jeder Hinsicht unvorstellbar schwierigen Situation – gerade um der zukünftigen Verbreitung seiner Lehre willen, am intensivsten zahlreiche Briefe und Abhandlungen schrieb. Zu den Goshos, die in dieser kurzen Zeit geschrieben wurden und bereits in die deutsche Sprache übersetzt worden sind, gehören z.B. „Das Öffnen der Augen“, „Das Wahre Objekt der Verehrung ( für die Anschauung des eigenen Herzens )“, „Das Erbe des letztendlichen Gesetzes des Lebens“, „Über den Schatzturm“, „Der Brief aus Sado“, „Das wahre Wesen des Lebens“, „Über die Ausübung der Lehren des Buddhas“ und viele wichtige Schriften. Diese Schriften offenbaren die wahre Identität Nichiren Daishonins als den ursprünglichen Buddha im Späten Tag des Gesetzes, stellen den wahren Buddhismus für die ganze Menschheit theoretisch klar und erläutern ausführlich die grundlegenden Prinzipien für die Ausübung der Lehre.

  4. Was hier besonders zu beachten ist, ist die Tatsache, dass der Daishonin diese Gosho, die wir diesmal studieren, gleich nach den zwei Hauptwerken, nämlich „Das Öffnen der Augen“, geschrieben im Februar 1272, und „Das Wahre Objekt der Verehrung ( für die Anschauung des eigenen Herzens )“, gezeichnet im April 1273, geschrieben hat. Als ursprünglicher Buddha im Späten Tag des Gesetzes zeigt Nichiren Daishonin hiermit seine wahre Identität umso deutlicher und weist klar auf das Gesetz hin, das im Späten Tag des Gesetzes verbreitet werden sollte; dazu fordert er alle Schüler und Gläubigen auf. Diese tiefe Absicht des Daishonin wollen wir auch beherzigen, indem wir studieren.

Zusammenfassung

  1. Diese Gosho ist, so wie der Titel des Briefes unmissverständlich zeigt, ein Schreiben, in dem Nichiren Daishonin Kosen-rufu, nämlich die Verbreitung seiner Lehre im Späten Tag des Gesetzes prophezeit. Zu Beginn dieser Gosho zitiert der Daishonin einen Abschnitt aus dem 23. Kapitel des Lotos-Sutras: „In der fünften Fünfhundert-Jahre-Periode nach meinem Tod verwirklicht Kosen-rufu und läßt nie zu, dass sein Fluss versiegt“ und erklärt, dass er selbst einzig und allein derjenige ist, der Shakyamunis Prophezeiung in dieser realen Welt sowie in der Gesellschaft tatsächlich bewahrheitet hat. Zum Beweis dafür zitiert er wiederum einen Abschnitt aus dem 10. Kapitel des Lotos-Sutras: „Wenn Hass und Neid sogar schon zu Lebzeiten des Buddhas so stark ausgeprägt waren, um wieviel schlechter wird es nach seinem Fortgehen auf der Welt sein?“

  2. Und ferner offenbart er seine tiefe Überzeugung sowie seine Prophezeiung, dass sich der wahre Buddhismus Daishonins bestimmt in der ganzen Welt verbreitet wird. Es wird erklärt, dass gerade in der jetzigen Zeit, im Späten Tag des Gesetzes, in dem der Buddhismus Shakyamunis seine Gültigkeit verlor und nicht mehr in der Lage ist, die Menschen aus Leid und Kummer zu retten, die unzähligen Bodhisattwas aus der Erde erscheinen werden und den Gohonzon, das wahre Objekt der Verehrung sicher verbreiten.

  3. Nachdem festgestellt wurde, dass Shakyamunis Lehre bereits unter den Menschen in Indien und auch in China verloren ging, erklärt der Daishonin, dass es außer ihm niemanden gibt, der das Lotos-Sutra verbreitet und dadurch große Verfolgungen erleidet, so wie Shakyamuni voraussagte, und er selbst folglich in den drei Ländern, Indien, China und Japan, der einzige Ausübende des Lotos-Sutra ist.

  4. Als seine eigene Prophezeiung erklärt der Daishonin: „Ich sage, dass der Buddhismus ganz gewiss in Japan erscheint und von dort, vom Osten aus, sich verbreiten wird.“ ( Seite 162 ) Das bedeutet, dass der wahre Buddhismus zweifelsohne in Japan erscheint, um alle Menschen im Späten Tag Gesetzes zu retten, und sich in der ganzen Welt verbreiten wird. Abschließend drückt der Daishonin seine große Freude und sein tiefes Mitgefühl aus, dass er trotz fortgesetzter Verfolgungen den Weg zum Glück aller Menschen öffnen kann.

  5. Der Daishonin schreibt: „Das Oberflächliche abzulegen und das Tiefe zu suchen, erfordert Mut.“ ( Seite 163 ) Das ist der Weg, den der Daishonin sich in dieser Existenz ausgesucht hat, um sein eigentliches Ziel zu verwirklichen. Das war nicht nur sein eigener Entschluss, sondern er fordert gleichzeitig seine Schüler und Gläubigen auf, mit demselben Mut und Entschlossenheit für die Verwirklichung von Kosen-rufu zu leben.

Erläuterung zum Absatz 1)

Dennoch, wenn jemand in der Zeit nach dem Tod des Buddhas seine irrige Beharrlichkeit auf die vier Geschmäcker ( Shimi ) und die drei Lehren ( -Sankyo ) aufgibt und zum Glauben an das Lotos-Sutra, den Wahren Mahayana, zurückkehrt und es annimmt, werden alle Götter und die unzähligen Bodhisattwas aus der Erde ihn als den Ausübenden des Lotos-Sutras beschützen. Dieser Mensch wird die Kraft des Schutzes erhalten und das wahre Objekt der Verehrung von der essentiellen Lehre, die in der zweiten Hälfte des Lotos-Sutras erläuert wird ( Honmon ), nämlich die fünf Schriftzeichen Myoho-Renge-Kyo in der ganzen Welt verbreiten.

  1. Hierin bekräftigt der Daishonin als Ursprünglicher Buddha, der im Späten Tag des Gesetzes unter den Menschen, deren Ansicht sowie Anschauung verdreht sind, das Lotos-Sutra korrekt ausübt, seine unerschütterliche Überzeugung, das mystische Gesetz, nämlich Nam-MyohoRenge-Kyo in der ganzen Welt zu verbreiten, indem er den Schutz aller buddhistischer Götter und Bodhisattwas aus der Erde erlebte. Das mystische Gesetz, das Nichiren Daishonin im Späten Tag des Gesetzes verbreitet, ist der Gohonzon, „das wahre Objekt der Verehrung für die Anschauung des eigenes Herzens“, dessen Bedeutung in der etwa zwanzig Tage zuvor geschriebenen gleichnamigen Abhandlung klar erläutert wurde.

  2. Der Daishonin erörtert, dass die Verbreitung des Buddhismus in der ganzen Welt durch den Schutz buddhistischer Götter und der Bodhisattwas aus der Erde ermöglicht werden kann. Was sind die „buddhistischen Götter ( Shoten-Zenjin )“? Sie stehen für alle Funktionen in der ganzen objektiven Welt, welche nicht nur Menschen, sondern auch der Gesellschaft, in der sie leben, einschließlich alle Phänomene der Natur enthalten.

  3. Die grundlegende Natur der Erleuchtung ( Ganpon-no-Hossho **)** manifestiert sich als Bonten und Taishaku.“ ( Gosho Band III, Seite 275 ) Das bedeutet, dass alle Funktionen der verschiedenen objektiven Welten und Umgebungen auf das Glück aller Menschen und die Verwirklichung des Friedens hin getrieben und sich manifestieren werden, wenn sich die unserem Leben innewohnende Buddhanatur offenbart. Das bedeutet wiederum, dass die Menschen, die sich für die Verwirklichung von Kosen-rufu in der ganzen Welt widmen, von allen buddhistischen Göttern ohne Ausnahme beschützt werden.

  4. Ferner der „Schutz der unzähligen Bodhisattwas aus der Erde“ weißt darauf hin, dass Kosenrufu durch die Kraft und den Einsatz solcher Menschen verwirklicht werden kann, die das mystische Gesetz beibehalten und sich mit demselben Geist wie Nichiren Daishonin unermüdlich dem Glück aller Menschen widmen. Als der Daishonin diesen Brief schrieb, befand er sich in einer äußerst lebensbedrohlichen Situation, jedoch war in seinem Herzen eine unerschütterliche Überzeugung von weltweiter Kosen-rufu entfacht.

  5. Heute, über 700 Jahre später, wie er klar prophezeite, ist seine Lehre in 158 Ländern der Welt verbreitet. Dazu hat die SGI beigetragen. SGI Präsident Ikeda, an der Spitze dieser Bewegung, ist stets darum bemüht, die Welt unermüdlich zu bereisen, um die Menschen zu ermutigen und mit hervorragenden Persönlichkeiten für die Errichtung des dauerhaften Weltfriedens und das Glück der Menschen im jeweiligen Land Gespräche zu führen. Er ist unbestritten derjenige, der durch seinen tatkräftigen Einsatz einen völlig neuen Weg zum Ziel der Verbreitung des Buddhismus Nichiren Daishonins hin bahnt und weiter in der ganzen Welt. Und wir, die Mitglieder der SGI, haben – zusammen mit Präsident Ikeda im Zentrum der Bewegung – den Buddhismus des Daishonin in der Gesellschaft verbreitet und für das Wohlergehen der Gesellschaft beigetragen und somit die Prophezeiung Nichiren Daishonins bewahrheitet. Lasst uns mit tiefem Bewusstsein als Bodhisattwas aus der Erde stolz und mutig voranschreiten.

Erläuterung zum Absatz 2)

Es ist beispielsweise wie Bodhisattwa Fukyo, der im Mittleren Tag des Gesetzes zu Zeiten des Buddhas Ion‘no lebte und die Lehre der vierundzwanzig Schriftzeichen, die beginnen; „Ich verehre Sie alle zutiefst ...“, in seinem Land verbreitete und dadurch eine große Verfolgung, von der ganzen Nation mit Stöcken angegriffen zu werden, hervorrief. Obwohl seine vierundzwanzig Schriftzeichen und meine fünf Schriftzeichen an ihren Worten verschieden sind, ist das, was beabsichtigt und ausgedrückt wurde, dasselbe. ( Was die Methode der Verbreitung anbetrifft ), stimmen die beiden Zeiten, am Ende des Mittleren Tags des Gesetzes seinerseits und jetzt zu Beginn des Späten Tags des Gesetzes meinerseits, vollkommen überein. Bodhisattwa Fukyo war ein Mensch von Shozuiki, der Ausübungsstufe „anfängliche Freude“ und ich, Nichiren, bin ein gewöhnlicher Sterblicher von Myoji-soku, der Ausübungsstufe „das Wahre Gesetz durch die wörtliche Erklärung zu verstehen und fest daran zu glauben“.

  1. Hier wird erläutert, dass die Art und Weise der Verbreitung von Nichiren Daishonin und Bodhisattwa Fukyo übereinstimmen. Bodhisattwa Fukyo war, wie im zwanzigsten Kapitel des Lotos-Sutras beschrieben ist, ein Name, den Shakyamuni in seiner früheren Existenz während der Zeit der Ausübung als ein Bodhisattwa trug. Nach dem Tod des Buddha Ion’no, nahte das Ende des Mittleren Tags des Gesetzes, also in einer Zeit, in der seine Lehre von den Menschen weder korrekt noch aufrichtig ausgeübt wurde und eine arrogante Priesterschaft großen Einfluss ausübte, lehrte Fukyo das Lotos-Sutra von den 24 chinesischen Schriftzeichen, welche heißen: „Ich verehre Sie alle zutiefst und verachte keinesfalls. Was ist der Grund dafür? Weil Sie alle den Weg des Bodhisattwas ausüben und mit Recht die Buddhaschaft verwirklichen können“ ( Lotos-Sutra, Seite 567 ).

  2. Fukyo bedeutet, nicht zu verachten. Weil er niemals jemanden verachtete, heißt er auch der „stets nicht verachtende Bodhisattwa ( Bodhisattwa Jyo-Fukyo )“. Bodhisattwa Fukyo setzte seine Ausübung fort und respektierte alle Menschen, jedoch Sie verachteten ihn umgekehrterweise und schenkten ihm keinen Glauben. Sie verfolgten ihn sogar mit Stöcken und Steinen. Trotz alledem ließ sich Bodhisattwa Fukyo nicht verdrießen und verkündete seine Lehre unermüdlich weiter. Dadurch erhielt er den Nutzen, seine sechs Sinnesorgane zu reinigen, nämlich seine menschliche Revolution zu vervollständigen, und verlängerte sein Leben. Und weiter fortgesetzt in seinem Leben verkündete er das Lotos-Sutra für alle Menschen. Als die Menschen, die ihn die ganze Zeit verachteten und verfolgten, sahen, dass Bodhisattwa Fukyo seine Lehre unbeirrt predigte, entschlossen sie sich, ihre Einstellung und ihr Verständnis über ihn und seine Lehre zu ändern. Schließlich begannen sie, gänzlich an ihn zu glauben.

  3. Obwohl die Menschen anfingen, die Lehre des Bodhisattwa Fukyo anzunehmen und auszuüben, mussten sie wegen ihrer Vergehen vorerst höllisch leiden, und erst danach konnten sie gerettet werden. Dieser Vorgang wird als die Beziehung von Dokku, dem Leiden durch das Gift, genannt. Hierbei steht das Gift für die Stärke der Wirkung, die uns von der tiefen Begierde befreit. Selbst wenn wir unseren Freunden, die Probleme haben und leiden, über unsere durch die Praxis des Buddhismus gesammelten Erfahrungen erzählen, fangen sie aber nicht alle gleich an, mit uns zu praktizieren. Manche von ihnen fangen sogar gerade dadurch an, sich von uns zu distanzieren oder uns zu kritisieren. Aber vom buddhistischen Aspekt haben wir für sie durch unsere Handlung eine Möglichkeit bzw. Beziehung geschaffen, den Buddhismus Nichiren Daishonins so schnell wie möglich zu praktizieren, ganz genau wie Bodhisattwa Fukyo es seinerzeit tat.

  4. „Obwohl seine vierundzwanzig Schriftzeichen und meine fünf Schriftzeichen in ihren Worten verschieden sind, ist das, was beabsichtigt und ausgedrückt wurde, dasselbe.“ Was ist dasselbe? Was hier gemeint ist, ist die gemeinsame unerschütterliche Überzeugung von ihnen beiden, dass alle Menschen die Buddhanatur besitzen. Darüber hinaus haben sie ihre Gemeinsamkeit darin, dass sie trotz der schlechten gesellschaftlichen Situationen und ihres niedrigen sozialen Status ihre Lehren mit großer Geduld und Mitgefühl fortgesetzt verbreiteten, um alle Menschen, unabhängig davon, ob sie gleich praktizieren oder nicht, zum Glück zu führen, indem sie selbst unaufhörlich verfolgt wurden.

  5. Als sich Nichiren Daishonin nach der Verfolgung von Tatsunokuchi für einige Tage in Teradomari, einer kleinen Ortschaft an der Küste des japanischen Meers einige Tage aufhielt und auf das Boot wartete, dessen Abfahrt nach Sado wegen des Unwetters verzögert wurde, schrieb er in einem Brief, der als „Brief aus Teradomari“ bekannt ist, an Toki Jyonin folgendes: „Im Lotos-Sutra wird die Zeremonie für die Verkündung der Lehre, die alle Buddhas von den drei Existenzen predigen, manifestiert. Die einst im Fukyo-Kapitel erläuterte Art und Weise der Verbreitung der Lehre stimmen mit denen des Kanji-Kapitels, das ich jetzt mit meinem Leib lese und erlebe, überein; was im Kanji-Kapitel gelehrt und von mir ausgeübt wird, hängt mit dem vergangenen Fukyo-Kapitel zusammen. Das Kanji-Kapitel in der Gegenwart sollte in der Zukunft der Inhalt des Fukyo-Kapitel sein. Zu dem Zeitpunkt werde ich Bodhisattwa Fukyo sein, ( der in der Vergangenheit verehrt wurde ).“ ( japanische Gosho, Seite 953 )

Es wurde zwar einmal erklärt, dass Bodhisattwa Fukyo die frühere Existenz Shakyamunis war. Jedoch drückt der Daishonin im obigen Abschnitt der Gosho seine Überzeugung klar aus, dass das Fukyo-Kapitel im tieferen Sinne auf das Erscheinen Nichiren Daishonins hinweist, der seine Lehre als der ursprüngliche Buddha im Späten Tag des Gesetzes verbreitet.

Eine kleine Erläuterung über den Bodhisattwa Fukyo

  1. Der Buddha ist weder eine imaginäre Erscheinung noch lebt er in irgendeiner erdichteten Welt. Der wahre Buddha ist derjenige, der in dieser realen Welt, voller Probleme erfüllt, lebt. Er geht unter die Menschen, teilt Kummer und Leid mit ihnen und ermutigt sie von ganzem Herzen. Jemand, der unermüdlich und konsequent solche Taten fortsetzt, wird Buddha genannt. Was aber hierbei besonderes bezeichnend ist, dass derjenige, der für das Glück aller Menschen kämpft, gerade aus diesem Grund von arroganten Machthabern sowie Priestern verfolgt und sogar selbst von den Menschen, für deren Glück er sich gänzlich einsetzt, verachtet und gehaßt wird. Er wird beschimpft, verleumdet und mit Stöcken und Steinen angegriffen. In solch einer Gesellschaft, in der mit Verfolgungen jeder Art ununterbrochen zu rechnen ist, existiert der Buddha.

  2. In irgendeiner wohl behüteten Welt lebend, abgeschieden von der strengen Realität des Lebens, bezeichnet man sich selbst als erleuchtet. Nein, das ist sicher nicht der Buddha. Er lebt inmitten der turbulenten Gesellschaft und führt die Menschen zum Glück. Weil er an der Spitze der Menschen voranschreitet, wird er unweigerlich kritisiert und verfolgt. Er wird dabei auch noch verletzt werden. Wenn jemand ungeachtet der Tatsache, dass die Menschen leiden, nur versucht, selbst an Kritik und Verletzung vorbeizugehen, der ist nicht der Buddha.

  3. Der Daishonin schreibt in einem Brief „Die drei Arten von Schätzen“, adressiert an Shijo Kingo, folgendes: „Der Schlüssel zu allen Lehren Shakyamunis ist das Lotos-Sutra, und der Schlüssel zur Ausübung des Lotos-Sutras wird im Fukyo-Kapitel gelehrt. Was bedeutet Bodhisattwa Fukyos tiefe Achtung vor den Menschen? Die wahre Bedeutung des Erscheinens von Shakyamuni Buddh in dieser Welt lag in seinem Verhalten als Mensch.“ ( Gosho Band II, Seite 258 )

Das Verhalten des Menschen – wie ein Mensch sein Leben lebt. Um das zu zeigen und zu lehren, erschien Shakyamuni in dieser Welt und lehrte das Gesetz. Was er letztendlich lehrte, war in der Art und Weise der Lebensführung Bodhisattwa Fukyos offenbart.

  1. Bodhisattwa Fukyo setzte seine Ausübung fort, da er davon überzeugt war, dass alle Menschen ohne Ausnahme die Buddhanatur besitzen, und musste jedoch deshalb beschimpft und falsch angeschuldigt werden – in der heutigen Zeit beispielsweise mit der Gewaltausübung durch unseriöse Medien oder Presse vergleichbar – und es gab auch Menschen, die versuchten, physische Gewalt anzuwenden, nämlich ihn mit Stöcken zu prügeln oder Steine auf ihn zu werfen.

  2. Aber als er die Gefahr so nahe spürte, lief er flink weit weg und brachte sich in Sicherheit außerhalb der Reichweite der Steine und predigte die Lehre von vierundzwanzig Schriftzeichen unerschrocken weiter. Er war im wahrsten Sinne des Wortes der Ausübende der Lehre mit Ausdauer und Unbeugsamkeit, und er war gegen jede Anwendung von Gewalt. Das Lotos-Sutra befindet sich im Gegenpol jedweder Gewalt. Die Ausübung des Lotos-Sutras bedeutet für uns daher der tiefe geistige Kampf gegen die Gewalt.

  3. Bodhisattwa Fukyo nahm sich vor, wie er leben wollte, und hielt seinen Entschluss bei und kämpfte bis zum Ende, unabhängig davon, ob die anderen ihre Meinung oder Entschlossenheit ändern. Er ließ sich nicht stören. Er redete weder besonderes schön noch stellte sich dar, als ob er jemand gewesen wäre, der hervorragende Fähigkeiten gehabt hätte, sondern er war ständig darum bemüht, die Lehre schlicht und ehrlich zu verbreiten. In seiner Handlung pulsiert der Geist des Lotos-Sutras. Was hier gezeigt wird, ist von der heutigen Zeit aus gesehen, die Bemühung der Mitglieder der Soka Gakkai. Gerade in der stetigen Ausübung von „Fukyo, andere Menschen niemals zu verachten“, mit der Entschlossenheit, dass wir selbst Bodhisattwa Fukyo sind, können wir für immer Nutzen und Wohltaten erleben.

( aus dem Gespräch über die „Weisheit des Lotos-Sutra“, Nr. 40 )

Glossar

Vier Geschmäcker: Die ersten vier der fünf Geschmäcker, die die gesamten Lehren Shakyamunis bezeichnen. Also die ersten vier Geschmäcker weisen auf alle Lehren und Sutren hin, die vor dem LotosSutra gepredigt wurden, und das fünfte ist das Lotos-Sutra selbst Im Nirvana-Sutra werden sie erläutert, wie die Milch je nach Vergärungs- und Herstellungsprozessen schmeckt. Der große Lehrer T’ien-t‘ai klassifizierte die gesamten Lehren Shakyamunis, so dass diese fünf Geschmäcker wiederum mit den fünf Perioden der Lehren zu vergleichen sind; die erste ist die Kegon-Periode, die zweite Agon, die dritte Hôtô, die vierte Han‘nya und die fünfte ist die Lotos-Sutra- und Nirwana-Periode.

Drei Lehren: Die ersten drei der vier Lehren, die T’ien-t’ai von China in Bezug auf den Inhalt der gesamten Lehren Shakyamunis einteilte. Diese werden als vier Lehren von Kehô ( nach Inhalt der Lehren ) genannt. Sie sind (1) Zô-kyo, (2) Tsŭ-kyo, (3) Betsu-kyo und (4) En-kyo, die vollkommene Lehre. Die hier aufgeführten drei Lehren beziehen sich auf die ersten drei Lehren außer der En-kyo und weisen auf die vorläufigen Lehren hin.

Außerdem gibt es noch die vier Lehren von Kegi ( nach Art und Weise der Verbreitung der Lehren). Sie sind (1) Ton-kyo, schnell wirkende Lehre, (2) Zen-kyo, allmählich wirkende Lehre, (3) Himitsu-kyo, tiefgründige Lehre und (4) Fujyô-kyo, die Lehre, die von den Menschen unterschiedlich verstanden wird und ihnen ermöglicht, ihre Buddhaschaft dadurch zeitlich unbestimmt zu verwirklichen.

Shozuiki: die erste der fünf Stufen der Ausübung desjenigen, der sich darüber freut, vom Lotos-Sutra zu hören – erläutert im 17. Kapitel des Lotos-Sutras

Myoji-soku: die zweite der sechs Stufen der Ausübung des Bodhisattwas, der das Lotos-Sutra zum ersten Mal hört, die Theorie von Ichinen Sanzen durch die wörtliche Erläuterung versteht und ohne Zweifel daran fest glaubt. Der Große Lehrer T’ien-t’ai erstellt sie in seinem Hauptwerk „Maka-Shika ( Tiefe Konzentration und Einsicht ).“ Die sechs Stufen sind: (1) Ri-soku, theoretisch ein Buddha zu sein, (2) Myoji-soku, (3) Kangyo-soku, durch die Ausübung die innere Buddhanatur anzuschauen, (4) Sôjisoku, die erste zwei Arten von Zweifeln zu überwinden und die Tugend, die sechs Wahrnehmungsorgane zu reinigen, zu gewinnen. Zum Teil ähnlich der Erleuchtung, (5) Bunshin-soku, alle drei Arten von Zweifeln außer der fundamentalen Dunkelheit zu überwinden und die Buddhanatur der jeweiligen Stufe der 51 von 52 Stufen der Ausübung entsprechend zu offenbaren (6) Kukkyo-soku, die fundamentale Dunkelheit vollständig zu besiegen und die Buddhanatur vollkommen zu offenbaren. Diese entspricht der 52. Stufe der Ausübung.

Erstellt von Studienabteilung der SGI-D

";s:12:"content_meta";N;}