1600041780 a:2:{s:7:"content";s:22942:"
Wir praktizieren unseren Glauben, um wirklich glücklich zu werden
Wir praktizieren unseren Glauben, um unser Leben zu genießen, um ein wirklich glückliches Leben zu führen. Die Gosho „Glück in dieser Welt“^1^, die wir nun studieren möchten, erläutert die „geheime Lehre“, die dies möglich macht. Es ist ein kurzer Brief, der aber eine vollständige Erläuterung der grundlegenden Prinzipien des Glaubens enthält. Wenn wir diese Gosho tief verstehen, haben wir das Geheimnis des Glaubens und des Lebens verinnerlicht.
Nam-Myoho-Renge-Kyo zu chanten ist die größte Freude
„Es gibt kein größeres Glück für die Menschen als Nam-Myoho-Renge-Kyo zu chanten.“
Es hat eine wirklich große Bedeutung, wenn sofort zu Beginn der Gosho von „Menschen“ gesprochen wird. Es bedeutet die ganze Menschheit. Die Lehren des Daishonin sind ohne Ausnahme für das Wohl aller Menschen.
Der Buddhismus ist eine Lehre, die für alle Menschen da ist, nicht nur für die Japaner oder die Menschen aus einem bestimmten Land oder einer bestimmten ethnischen Gruppe. Letztendlich, so erklärt Nichiren Daishonin, gibt es für alle Menschen - egal ob sie reich oder arm, berühmt oder unbekannt, mächtige Politiker oder einfache Bürger, Künstler oder Wissenschaftler sind - kein wahres Glück, keine wahre Freude oder Erfüllung im Leben bis auf das Chanten von Nam-Myoho-Renge-Kyo. Wenn wir Daimoku chanten verschmilzt unser Leben mit dem des Buddhas und ermöglicht es uns, dessen unbegrenzte Kraft hervorzuholen, um unsere Menschliche Revolution zu machen und anderen zu helfen, dasselbe zu tun.
Ruhm, Reichtum oder sozialer Status allein garantieren kein Glück. Viele reiche Menschen leiden unsagbar in ihren Villen. Einige Menschen sind von ihrer Eitelkeit so gefangen, dass sie keine innere Ruhe (seelischen Frieden) finden. Viele berühmte Menschen sind unglücklich, sobald sie nicht mehr im Mittelpunkt des Interesses stehen. Nehmen wir als Beispiel zwei Menschen, die in der gleichen Firma arbeiten, die selbe Arbeit haben und deren materielle Situation und sozialer Status ähnlich sind. Einer von ihnen ist glücklich, der andere aber verzweifelt. Solche Unterschiede zwischen Menschen, die sich oberflächlich nicht wesentlich unterscheiden, sind nicht sehr ungewöhnlich. Der Unterschied liegt im Herzen der Menschen, ihrem inneren Zustand. Man kann auch nicht sagen, dass der Fortschritt in der Wissenschaft oder die ökonomische Entwicklung automatisch Glück bringen. Ob wir glücklich oder unglücklich sind, hängt letzten Endes von uns selbst ab. Wir können kein wahres Glück finden, ohne unseren Lebenszustand zu erhöhen. Aber wenn wir unseren inneren Zustand erneuern, verändert sich unsere ganze Welt. Das Mittel um eine solche Veränderung vorzunehmen, ist das Chanten von Nam-Myoho-Renge-Kyo.
„Das Sutra sagt: ,Die Menschen dort (in meinem Land) sind glücklich und fühlen sich wohl.’^2^ “
Dieser Abschnitt ist aus dem Jigage-Teil des 16. Kapitels des Lotos-Sutras. Er bedeutet, dass diese Welt ein Ort ist, wo die Menschen ein glückliches und erfülltes Leben führen sollten. Wir rezitieren diesen Abschnitt jeden Morgen und Abend, wenn wir Gongyo machen.
Wir werden in diese Welt geboren, um das Leben zu genießen. Wir werden nicht geboren, um zu leiden. Dies ist der Ausgangspunkt des Lotos-Sutras. In dieser Welt „glücklich zu sein und sich wohlzufühlen“ bedeutet, in seiner Arbeit und seinem Familienleben Freude zu empfinden und sich gerne zu bemühen, anderen durch unsere buddhistischen Aktivitäten zu helfen. Wenn wir einen wirklich hohen Lebenszustand haben, dann können wir, auch wenn unschöne Dinge passieren, sie als interessante Bereicherung unseres Lebens betrachten, so wie eine Prise Salz den Geschmack einer Süßspeise verbessern kann. Wir können wirkliche Freude im Leben empfinden, was auch geschehen mag.
Dieser Abschnitt versichert uns, dass wir in jedem Fall eine solch starke Lebenskraft entwickeln können. Und er ermutigt uns, uns in der buddhistischen Praxis auf dieses Ziel hin zu bemühen.
„Glücklich sein und sich wohlfühlen“ bedeutet hier die Freude, die aus dem Gesetz kommt.
„Die Freude, die aus dem Gesetz kommt“ zu erfahren heißt, das ewig unveränderte Mystische Gesetz zu genießen und die Kraft und Weisheit, die daraus kommen, zu erleben. Im Gegensatz zu dieser Freude können wir von der Freude sprechen, die aus der Erfüllung diverser Wünsche stammt. Obwohl sie wie echte Freude erscheinen mag, ist solche Freude immer zeitlich begrenzt und oberflächlich. Sie kommt nicht aus der Tiefe des Lebens, und bald folgt ein Gefühl von Freudlosigkeit und Unzufriedenheit.
Der Glaube ermöglicht es uns, ewige Freude aus dem Gesetz zu holen. Wir sollten es in unserem Herzen eingravieren, dass wir selbst diese Freude erfahren. Deshalb hängt unser Glück nicht von anderen ab. Niemand kann uns glücklich machen, nur durch unsere eigenen Bemühungen können wir glücklich werden.
Es gibt deshalb keinen Grund, auf andere neidisch zu sein. Es ist nicht notwendig, gegenüber anderen Groll zu hegen oder unser Glück von anderen Menschen abhängig zu machen. Wir selbst haben die Kraft, unserem Leben jede Richtung zu geben, die wir wünschen. Sich von anderen Menschen oder der Umgebung herumzerren zu lassen, ist nicht die Art zu leben, die das Lotos-Sutra lehrt. Wahres Glück heißt nicht, einen Moment glücklich zu sein und schon im nächsten unglücklich. Die Neigung zu überwinden, andere Menschen oder unsere Umgebung für unsere Leiden verantwortlich zu machen, wird es uns ermöglichen, unseren Lebenszustand merklich zu erhöhen.
In letzter Konsequenz ist der Glaube für uns selbst, nicht für jemand anderen. Wir praktizieren natürlich für uns selbst und für andere, und für die Verwirklichung von Kosen-rufu, doch wir selbst sind die Empfänger aller unserer Bemühungen im Glauben. Alles was wir tun, trägt zu unserer Entwicklung und zur Erhöhung unseres Lebenszustandes bei und zur Errichtung der „Welt der Buddhaschaft“ in unserem Leben. Wenn wir mir dieser Entschlossenheit praktizieren, verschwinden unsere Leiden. Die „Welt der Buddhaschaft“, die von dem Staub der Leiden verdeckt wurde, beginnt zu leuchten, und wir können frei und unbeschwert die Freude genießen, die aus dem Gesetz kommt.
Wahrer „Frieden und Sicherheit“ ist der Mut, Schwierigkeiten zu überwinden
„Sie gehören offensichtlich zu den ‚Menschen’‚ und ‚dort’ bezeichnet die ganze Welt, zu der Japan gehört.
‚Gliicklich sein und sich wohlfühlen’ heißt zu erkennen, dass unser Leben, d.h. Körper wie Geist, wir selbst wie auch unsere Umgebung, das Wesen von Ichinen sanzen und der Buddha der absoluten Freiheit sind.“
Der Daishonin sagt, dass dieser Abschnitt „Die Menschen dort (in meinem Land) sind glücklich und fühlen sich wohl“ sich auf Sie (die Zuhörer) bezieht. Doch egal wie oft wir diese Gosho lesen oder studieren, wir haben leider immer noch die Tendenz zu denken: „Das mag für andere zutreffen, aber meine Situation ist anders.“ Besonders wenn wir mit Schwierigkeiten von allen Seiten zu kämpfen haben, wenn es scheint, als ob unser Herz vor Kummer zerbrechen wird, denken wir „Aber für meine Leiden gibt es keine Hilfe“. In diesem Abschnitt sagt uns der Daishonin, dass dies in jedem Fall nicht wahr ist.
Shijo Kingo, der Empfänger dieses Briefes, war von seinen Kollegen verleumdet und verschiedener Vergehen angeklagt worden. Sein Lehnsherr hatte ihm deshalb seine Gunst entzogen. Dies alles geschah durch den Neid seiner Kollegen. Kingo hatte das Vertrauen seines Lehnsherren genossen, aber wenn es notwendig war, sagte er direkt, was er dachte. Damit hatte er sich viele Feinde geschaffen.
Es ist vielleicht ein Teil der menschlichen Natur, schon auf Kleinigkeiten neidisch zu sein. Die Menschen bemühen sich, jemanden, auf den sie neidisch sind, zu übertrumpfen, und freuen sich dann über das Unglück des anderen. Wir sollten uns von dieser erbärmlichen Tendenz nicht besiegen lassen. Es ist wirklich sinnlos, sich in einem solchen emotionalen Wirbelsturm fangen zu lassen und von einem Hochgefühl in einem Moment zu tiefer Niedergeschlagenheit im anderen zu schwanken.
Wie in dem Abschnitt „die Freude, die aus dem Gesetz kommt (selbst zu erfahren)“ schon angedeutet wird, ist der Schlüssel, eine solche innere Stärke zu entwickeln, dass wir allem, was uns begegnet, vom Standpunkt der Buddhaschaft, dem Lebenszustand des absoluten Glücks, begegnen können. Wie der Daishonin sagt, ist es das konstante Daimoku-Chanten, das uns in die Lage versetzt, dies zu tun.
Wie der Daishonin mit dem Absatz ‚unser Leben, d.h. Körper wie Geist, wir selbst wie auch unsere Umgebung’ schon andeutet, ist der Buddhismus keine abstrakte Theorie, die nur unseren Geist betrifft. Er sagt auch nicht, dass wir unsere subjektive Betrachtung von anderen Menschen und unserer Umgebung ändern müssen. Die Wohltaten und guten Ursachen, die wir in der Tiefe unseres Lebens ansammeln, werden sowohl auf der materiellen Ebene wie auch in unserer Umgebung sichtbar. In unserem Körper und Geist, unserem Selbst und unserer Umgebung, unserer Einstellung zum Glauben, die unsichtbar ist, verändert sich alles mit großer Kraft und Stärke in die bestmögliche Richtung - für unser Glück und die Erfüllung unserer Wünsche.
Jemand, der dieses Prinzip in die Praxis umsetzt, ist der „Buddha der absoluten Freiheit“. Für den Moment wollen wir eine detaillierte Diskussion dieses Begriffs beiseite lassen. Es genügt im Moment zu sagen, dass der Buddha der absoluten Freiheit ein Buddha ist, der, während er ein gewöhnlicher Mensch bleibt, die unbegrenzte Freude, die aus dem Gesetz kommt, erhält und genießt. Genauer gesagt ist der Buddha der absoluten Freiheit Nichiren Daishonin. Im weiteren Sinn bezieht sich dieser Begriff auch auf die Menschen, die sich bemühen, Kosen-rufu zu verwirklichen und eine direkte Glaubensverbindung mit dem Daishonin haben.
Der Daishonin interpretiert „absolute Freiheit“ als „die Fähigkeit frei zu erhalten und zu benutzen.“ „Die Fähigkeit frei zu erhalten und zu benutzen“ ist das Prinzip von Ichinen sanzen“.^3^
Josei Toda, der zweite Präsident der Soka Gakkai, erklärte, dass der Gohonzon ein unerschöpflicher Schatz von Wohltaten sei. Nichikan Shonin erklärte: „Wenn Sie den Glauben an diesen Gohonzon auch nur für kurze Zeit annehmen und Nam-Myoho-Renge-Kyo chanten, wird kein Gebet unbeantwortet, kein Vergehen ungesühnt bleiben, alle Wohltaten werden erscheinen und die ganze Richtigkeit des Gesetzes wird bewiesen.“^4^
In welchem Umfang wir die tiefe und unermessliche Freude, die aus dem Gesetz kommt, „erhalten“ und ,,genießen“ können, hängt nur von unserem Glauben ab. Schöpfen wir nur ein kleines Glas Wasser aus dem Ozean oder füllen wir einen großen Swimmingpool damit auf? Können wir reichlich davon empfangen und immer mehr benutzen? Dies wird nur von unserem Glauben entschieden.
Wenn Sie in Ihrem Herzen entschieden haben, „ich allein bin nicht in der Lage, glücklich zu werden“ „nur meine Leiden werden für immer ungelöst bleiben“, dann wird dieser Teil Ihres Geistes oder Ichinens Ihre Wohltaten blockieren.
Deshalb will Nichiren Daishonin in diesem Abschnitt Shijo Kingo, der unter großen Schwierigkeiten litt, sagen: „Auch Sie können in jedem Fall so glücklich werden, wie es das Sutra sagt.“ Er unterstreicht das große Mitgefühl des Daishonin.
„Es gibt kein größeres Glück, als an das Lotos-Sutra zu glauben. Es verspricht uns ‚Frieden und Sicherheit in diesem Leben und gute Umstände für das nächste’^5^ “.
Es gibt ein Sprichwort, das lautet: „Ein kleines Herz gewöhnt sich an Leiden und wird gefügig, während ein großes Herz sich über das Unglück erhebt.“ Wahres Glück ist nicht die Abwesenheit von Leiden; man kann nicht jeden Tag einen blauen Himmel haben. Wahres Glück bedeutet ein Selbst (ein Ich) aufzubauen, das würdevoll und unbezwingbar wie ein großer Palast jeden Tag erlebt, ob es regnet, schneit oder stürmt.
Einen Zustand von „Frieden und Sicherheit in diesem Leben“ zu erreichen bedeutet nicht, ein Leben zu führen, das frei von allen Schwierigkeiten ist. Es bedeutet, dass wir den unerschrockenen Mut und die Überzeugung aufbringen können, gegen jede Schwierigkeit, die auftreten mag, zu kämpfen und sie zu überwinden, ohne davon auch nur ein wenig ins Schwanken zu geraten. Das ist der Zustand von „Frieden und Sicherheit in diesem Leben“. Wie schon in dem Satz „und wenn Sie verstehen wollen, was sich in der Zukunft zeigen wird, dann betrachten Sie die Umstände, die in der Gegenwart existieren“^6^ angedeutet wird, einen großen Zustand von Glück und Sicherheit in diesem Leben zu errichten, ist der Beweis, dass wir in der Zukunft die Wirkung der guten Umstände erleben werden, d.h. an einem Ort geboren werden, der für unser weiteres Wachstum förderlich ist.
Einige Religionen lehren, dass die Menschen nach dem Tod glücklich werden, selbst wenn ihr jetziges Leben sehr unglücklich ist. Dies ist nicht die Lehre des Lotos-Sutras, die erläutert, dass wir sowohl die Gegenwart als auch die Zukunft voll genießen können. Dies ist die Essenz des Buddhismus. Um ein solches Leben aufbauen zu können, müssen wir durch das Chanten von Daimoku eine starke Lebenskraft entwickeln und die Realitäten unseres Lebens herausfordern. Durch solche Bemühungen können wir „Frieden und Sicherheit in diesem Leben“ und „gute Umstände für das nächste“ erfahren.
„Lassen Sie sich nicht von den Schwierigkeiten der Gesellschaft stören. Schließlich kann niemand Problemen ausweichen, selbst Heilige und Weise nicht.“
Der Daishonin sagt, dass selbst Heilige und Weise den Problemen nicht ausweichen können. Die Menschen in der Gesellschaft nehmen an, dass wenn jemand herabgesetzt und verfolgt wird, diese Person wohl schlecht oder böse sein muss. Vom Standpunkt des Buddhismus aus gesehen, ist es möglich, dass Menschen verbal attackiert werden und Schwierigkeiten begegnen, selbst wenn sie schuldlos sind. Die Menschen können einen guten Menschen verleumden oder über ihn schreiben, er wäre schlecht, Lügen als wahr und die Wahrheit als Lüge darstellen. Dies ist eine Tatsache in der Gesellschaft.
Auch Shijo Kingo litt unter Schmähungen. Aber der Daishonin sagt ihm: „Lassen Sie sich nicht von den Schwierigkeiten des Lebens stören.“ Wer sich zu verleumderischen Anschuldigungen herablässt, hat als Mensch verloren, nichts ist niedriger oder gemeiner. Wir sollten uns von solchen verächtlichen Dingen nicht im geringsten beirren lassen. So wie man keinen Dreck in den Mund nimmt, so darf man solchen Schmutz nicht in sein Herz lassen. Der Daishonin rät Shijo Kingo, das feige Verhalten seiner Ankläger aus seinem Gedächtnis zu verbannen, Der römische Philosoph Seneca schrieb, dass der Pfeil der Verleumdung das Herz einer weisen Person nicht treffen kann.
Viel menschliches Unglück kommt von Menschen, die an Dingen verzweifeln, die durch Verzweiflung nicht verändert werden. Wir sollten uns nicht über Dinge Sorgen machen, die nicht dadurch gelöst werden können. Wichtig ist, einen goldenen Palast der Freude im Herzen zu errichten, den nichts erschüttern kann - ein Lebenszustand wie ein klarer blauer Himmel über dem Sturm, eine Oase in der Wüste, eine Festung über den hohen Wellen.
Es ist wichtig, dass wir gegen Ungerechtigkeit mit einem erhabenen und beherzten Geist kämpfen. Während Nichiren Daishonin einen entschiedenen Kampf gegen das Böse führte, der ihn beinahe das Leben kostete, rief er (zu Shijo Kingo, der ihn zum Hinrichtungsort Tatsunokuchi begleitete): „Sie sollten über dieses große Glück hocherfreut sein.“^7^ Und er sah voller Überzeugung voraus, dass seine Schüler „sich zusammenschließen würden und ihm folgen“^8^ Selbst ein kleines Staubkorn von ,Bösem’, das Menschen unglücklich macht, sollte nicht geduldet werden. „Frieden und Sicherheit in diesem Leben und gute Umstände für das nächste“ zu erreichen, liegt in dem Kampf mit dem Glauben unerschütterlichen Mutes.
„Chancen Sie einfach Nam-Myoho-Renge-Kyo, und wenn Sie Sake trinken. bleiben Sie zu Hause bei Ihrer Frau.“
In dem Moment, in dem Shijo Kingo einen Fuß vor seine Tür setzte, war er in Gefahr, von seinen Feinden angegriffen zu werden. Der Daishonin warnt ihn, nicht unvernünftig zu handeln, sondern zu Hause zu bleiben und Daimoku zu chanten und rät ihm, dass er und seine Frau sich gegenseitig ermutigen sollen. Er lehrt seinen Schüler mit anderen Worten die Wichtigkeit des Glaubens, um eine glückliche und harmonische Familie aufzubauen. Der Daishonin drängt Shijo Kingo, glücklich in der Gegenwart zu leben, ohne über Geschehnisse in der Vergangenheit zu brüten oder darüber zu grübeln, was in der Zukunft geschehen mag. Glück liegt nicht weit weg in der Ferne. Es liegt im Hier und Jetzt.
„Leiden Sie, worunter man leiden muss, und freuen Sie sich, worüber man sich freuen kann. Betrachten Sie Leiden und Freude als Tatsachen des Lebens und chanten Sie unter allen Umständen weiter Nam-Myoho-Renge-Kyo. Dann werden Sie die grenzenlose Freude des Gesetzes erleben.“
In Zeiten des Leidens, chanten Sie Daimoku. In Zeiten der Freude, chanten Sie Daimoku. In der Lage zu sein, zu chanten, ist in sich selbst Freude. Im Leben gibt es sowohl Zeiten des Leidens als auch Zeiten der Freude. Es sind alles unersetzbare Szenen im Drama des Lebens. Ohne Leiden könnten wir die Freude nicht schätzen. Ohne sowohl Freude als auch Leiden zu kennen, könnten wir die Tiefe des Lebens nicht erfahren.
„Leiden Sie, worunter man leiden muss,“ sagt Nichiren Daishonin. Leiden ist im Verlauf des Lebens unvermeidlich. Deswegen müssen wir uns auf diese harten Zeiten vorbereiten und die innere Stärke haben, über unseren Gefühlen von Sorge und Angst zu stehen.
Wir müssen das „ruhige Licht des Mondes der Erleuchtung“^9^ - die Welt der Buddhaschaft - in unserem Leben scheinen lassen. Dann werden irdische Begierden in Erleuchtung verwandelt, und wir können alles, was in unserem Leben passiert, benutzen, um unser Glück zu nähren.
„Freuen Sie sich, worüber man sieh freuen kann“ heißt, die „mystische Lotus-Blume in unserem Herzen“^10^ strahlend erblühen zu lassen, mit einem Gefühl von Wertschätzung und Freude. Jemand, der Freude finden kann, der etwas wertschätzt, erlebt eine Hochstimmung und Freude im Leben, die ständig weiter wächst. Das ist die Aufgabe des Herzens.
Selbst wenn sich die Wellen auf der Oberfläche kräuseln, ist der Ozean in seiner Tiefe ruhig und unveränderlich. Es existiert Freude und Leiden im Leben; deshalb müssen wir ein tiefes und unzerstörbares Selbst entwickeln, das von diesen Wellen nicht berührt wird. Jemand, der dies erreicht, erlebt die Freude, die aus dem Gesetz kommt. Auf der Reise von Kosen-rufu werden die Dinge nicht immer glatt gehen. Aber wir sind ewige Freunde. Menschen, die sich in guten Zeiten zusammenfinden, aber sich im Stich lassen, wenn es schwierig wird, sind keine Freunde. Für das Leiden anderer blind zu sein und zu sagen, „das geht mich nichts an“ ist kein freundschaftlicher Geist. Wahre Freunde teilen sowohl Leiden als auch Freude.
Wir leiden zusammen, freuen uns zusammen und lassen zusammen unser Leben erblühen. Wir betrachten sowohl Leiden als auch Freude als Tatsachen des Lebens und chanten weiter Nam-Myoho-Renge-Kyo, was auch geschieht. Diese Freundschaft und diesen Zusammenhalt im Glauben aufrechtzuerhalten, ist die ewige Richtlinie für uns, die wir auf Kosen-rufu zugehen. Lassen Sie uns mit einer starken Einigkeit im Glauben vorangehen.
„ Verstärken Sie Ihren Glauben mehr denn je.“
Als Nichiren Daishonin zur Exekution nach Tatsunokuchi geführt wurde, rannte Shijo Kingo sofort an seine Seite. Er nahm die Zügel des Pferdes, auf dem der Daishonin ritt, und stand ihm mutig bei. Er schwor, sich selbst zu töten und dem Daishonin in den Tod zufolgen. Er war ein Mensch mit sehr starkem Glauben, der auf dem Weg von Meister und Schüler kühn voran ging. Selbst zu Shijo Kingo, der einen solch starken Glauben besaß, sagt der Daishonin: „Verstärken Sie Ihren Glauben mehr denn je.“ Was wir in der Vergangenheit getan haben, ist eine Sache. Was wir von jetzt an tun aber zählt. Alles hängt von der Stärke unseres Glaubens ab. Glaube ist Stärke. Es ist die größte Kraft, die die Menschen haben.
Wir erhalten die Kraft des Buddhas und die Kraft des Gesetzes, verkörpert im Gohonzon in Übereinstimmung mit unserer Kraft des Glaubens und der Praxis. Glaube ist die „geheime Kunst“, um unser tägliches Leben mit der innewohnenden Kraft des Universums zu verschmelzen.
Shijo Kingo bemühte sich im Glauben so, wie es der Daishonin lehrte. Nachdem seine Schwierigkeiten vorüber waren, zeigte er den tatsächlichen Beweis des Mystischen Gesetzes durch die Rückgewinnung des Vertrauens seines Lehnsherren und die Verdoppelung seines Lehens. Seine Kollegen, die ihn verfolgt hatten, erlebten höchst bedauerliche Konsequenzen.
So zu praktizieren, wie der Daishonin es lehrte, ist der grundlegende Geist der SGI. Wir gehen voran in genauer Übereinstimmung mit den Lehren der Gosho. Solange wir diesen Punkt nicht vergessen, können wir einen großen Sieg im Leben und in unseren Bemühungen für Kosen-rufu erreichen.
Die Gosho ist eine ewige Lehre, und wir sollten dankbar sein, sie zu haben. Weil wir dieser Lehre begegnet sind, können wir ein wunderbares Leben des ewigen Sieges führen.
";s:12:"content_meta";N;}^1^ Deutsche Gosho, Band 1‚ Seite 23
^2^ Lotos-Sutra, Kapitel 16
^3^ Japanische Gosho, Seite 759
^4^ aus seinem „Kommentar des Wahren Objekts der Verehrung“
^5^ Lotos-Sutra, Kapitel 5
^6^ Deutsche Gosho, Band 2, Seite 183
^7^ Deutsche Gosho, Band 1‚ Seite 189
^8^ Deutsche Gosho, Band 1, Seite 185
^9^ Japanische Gosho, Seite 1262
^10^ Japanische Gosho, Seite 978
Quelle: FORUM November/Dezember 1998