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Über das Gebet

Dieser Text ist die Zusammenfassung einer Vorlesung von SGI-USA Vize-Generaldirektor Greg Martin, die er am 9. Juni 1995 gehalten hat. Er hat der Veröffentlichung dieser Zusammenfassung zugestimmt.

I

ch würde heute Abend gerne über zwei Abschnitte in der Gosho "Über das Gebet" sprechen. Und zwar über die Sätze "Es kann niemals sein, dass die Gebete eines Ausübenden des Lotos-Sutras unbeantwortet bleiben" und "Wie könnte es sein, dass Ihre Gebete ohne Antwort bleiben?".

Viele von uns haben es bereits erlebt, dass ihre Gebete ohne Antwort blieben. Ich möchte heute abends über die Natur des Gebets im Buddhismus sprechen, und wie wir die Kraft und die Wohltat, die wir durch unsere Gebete erhalten, vervielfachen können.

Unsere buddhistische Ausübung sollte keine endlose Mühsal sein, in der selbst kleinste Änderungen unseres Karmas Äonen dauern. Der Buddhismus des Daishonins zielt darauf ab, unser tägliches Leben und unser Karma geradezu dramatisch zu verändern. Wenn das nicht passiert, dann muss man sich fragen weshalb. Verspricht der Daishonin nicht, dass unsere Gebete beantwortet werden?

Garantiert werden all unsere Gebete beantwortet, aber manchmal ist die Antwort eben ein "Nein!". Manchmal, wenn wir für etwas beten, das nicht gut für uns ist, kommt die Antwort als "Nein!". Deshalb möchte ich über das Wesen des Gebets im Buddhismus sprechen.

Das Gebet im Buddhismus unterscheidet sich sehr von dem Gebet, das wir vielleicht als Kinder kennen gelernt haben. Wenn wir den Unterschied nicht verstehen, dann werden wir dahin tendieren, so weiterzubeten, als würden wir mit einer äußeren Kraft in Kontakt treten wollen. Hier würden wir nur die oberflächlichen Aspekte des Buddhas übernehmen, während wir innerlich unseren frühen Denkarten verbunden blieben.

Die Gebete der westlichen Traditionen versuchen, mit einer transzendenten Macht zu kommunizieren, die über uns steht. Diese Macht existiert nicht im Leben der Menschen - sie muss irgendwo anders gefunden werden. Gebete richten sich deshalb auf dieses "Andere". Diese Art von Religion basiert auf der Voraussetzung, dass Menschen in der Tiefe ihres Wesens fehlerhaft sind; dass wir in unserem tiefsten Inneren "nicht gut" sind. Unsere Gebete werden dann durchdrungen von Gefühlen der Schuld und der Unzulänglichkeit.

Im Buddhismus ist die "Quelle" oder die "Kraft" in uns selber. Ein buddhistisches Gebet richtet sich nach innen. Wir suchen Unterstützung von unserer eigenen inneren Buddhanatur. Im buddhistischen Verständnis sind Menschen innerlich wertvoll, würdig und gut. Wir besitzen die Buddhanatur, und deshalb sind buddhistische Gebete erfüllt von einem Sinn für Verantwortung und Anerkennung.

Traditionelle westliche Gebete können durchaus pessimistisch und oberflächlich sein. Der Buddhismus dagegen hat eine grundsätzlich optimistische Sicht auf das Leben. Diese geht sehr tief. In der Gosho steht: "Man schmeißt Gold nicht weg, weil der Beutel schmutzig ist; man ignoriert die Sandelholzbäume nicht wegen des fauligen Geruchs der sie umgebenden Erandabäume und man hört nicht auf, Lotosblüten zu sammeln, nur weil der Teich im Tal, wo sie wachsen, trübe ist." (Dt. Gosho Bd. 2)

Dies zeigt uns die grundsätzlich positive und optimistische Sicht des Lebens, die dem Buddhismus Nichiren Daishonins innewohnt. Unser Gebet sollte so sein, dass wir versuchen, die Lotosblüten im Schlamm unseres eigenen Lebens sammeln. Daimoku zum Gohonzon zu chanten zielt darauf ab, unsere Augen zu öffnen, um diese Lotos-Blüte zu sehen. Es ist extrem schwierig für uns zu erkennen, was in der Tiefe unseres Lebens liegt. Der Daishonin gab uns ein Gebet, um unsere Augen zu öffnen und die Schätze, die wir besitzen, erkennen zu können.

Wenn Sie vor dem Gohonzon chanten und nach irgendeiner Kraft da draußen suchen, die kommt und für ein Wunder sorgt, dann suchen Sie am falschen Platz. Unsere Buddhanatur liegt im tiefen dunklen Lagerhaus unseres Lebens. Da ist sie nicht einfach zu finden. Wir tendieren dazu, unsere Buddhanatur in Bereichen unseres Lebens zu suchen, in denen wir klar und einfach sehen können. Innerhalb unseres Lebens liegt nicht nur der Grund unseres Leidens, sondern auch die Lösung all unserer Probleme.

Wenn Sie nach außen gerichtet beten, werden Ihre Gebete nicht beantwortet. Nichts wird passieren.

Der Buddhismus lehrt nicht "irdische Begierden führen zu Wohltaten". Und der Buddhismus lehrt auch nicht, dass Wohltaten und Erleuchtung dasselbe wären. Er lehrt, dass irdische Begierden zur Erleuchtung führen.

Wir alle wissen, dass bestimmte Dinge in unserem Leben nun einmal passieren. In der Gosho "Glück in dieser Welt" sagt Nichiren Daishonin: "Leiden Sie, worunter man leiden muss, und freuen Sie sich, worüber man sich freuen kann. Betrachten Sie Leiden und Freude als Tatsache des Lebens. (...) Schließlich kann niemand Problemen ausweichen, selbst Heilige und Weise nicht." (Dt. Gosho, Bd. 1, S.23)

Bestimmte "Dinge" passieren eben selbst Heiligen und Weisen. Der Buddhismus akzeptiert diese Tatsache, und dass wir darunter leiden. Daraus entsteht der tiefe Wunsch, dieses Leiden auszulöschen. Jeder hat den Wunsch, sein Leiden zu überwinden. Dies inspiriert uns dazu, so zu handeln, dass wir unser Leiden überwinden.

Doch weil es uns an Weisheit fehlt und weil es in unserem Leben Illusionen gibt' tun wir manchmal das Falsche, auch wenn wir es aufrichtig gemeint haben. Wir setzen eine schlechte statt einer guten Ursache. Obwohl wir unser Bestes geben, leben wir dennoch mit Illusionen.

Stellen Sie sich einmal vor, die Seattle Mariners (ein US Baseball Team), ein Team von entschlossenen, hervorragenden Athleten, würde nach Guatemala geschickt, um an der Fußballweltmeisterschaft teilzunehmen. Den Mariners würde gesagt werden: wenn ihr gewinnt, dann bekommt ihr für den Rest eures Lebens jedes Jahr eine Million Dollar. Natürlich sind sie daraufhin motiviert wie verrückt! Aber wir sagen ihnen nichts über die Spielregeln des Fußballs.

Also gehen die Mariner raus aufs Fußballfeld, mit ihren Schlägern und ihren Handschuhen, und wollen die Weltmeisterschaft gewinnen. Sie spielen, so gut sie können, aber leider nach den Regeln des Baseballs, weil sie die Fußballregeln nicht kennen. Also versuchen sie, den Ball mit ihrem Baseballschläger zu treffen und sie werden dafür ermahnt. Trotz ihrer Aufrichtigkeit spielen sie eben nach den falschen Regeln. Sie beherrschen das Spiel nicht, weil sie die Regeln nicht kennen. Das Leben ist genauso. Sie werden unglücklich sein, wenn Ihr Leben von Illusionen erfüllt ist, ganz gleich wie ehrlich oder entschlossen oder hart Sie auch arbeiten. Sie werden weiterhin uninformierte, schlechte Ursachen setzen und damit den Kreislauf ihres Karmas fortsetzen, was wiederum zu fortdauerndem Leiden führt. Ihr tiefer Wunsch, Ihr Leiden auszulöschen, wird sogar noch stärker. Deshalb erscheint es manchmal so, als ob alles um so schlimmer wird, je mehr sie versuchen, es in Ordnung zu bringen.

Shakyamuni Buddha sagte, wir sollten unsere Wünsche auslöschen, um die Wege des Leidens verlassen zu können. Für uns ist dies nicht nur wenig praktikabel, es führt sogar in eine Sackgasse. Nichiren Daishonin sagte, dass wir irdische Begierden in Weisheit umwandeln können. Wenn wir leiden, dann können wir Daimoku vor dem Gohonzon chanten und für die Weisheit beten, die zugrundeliegende Ursache für unser Leiden klar zu sehen und die richtige Ursache setzen zu können. Weisheit erlaubt es uns, diese karmische Kette zu durchbrechen. Wir sammeln Weisheit an, die unsere Handlungen lenkt, die uns vom Leiden befreit, was unseren Glauben vertieft. Jetzt sind wir auf einem völlig anderen Lebenspfad.

Die Absicht unseres Gebets im Buddhismus ist es, Illusion in Weisheit zu verwandeln. Weisheit ist die größte Wohltat unserer buddhistischen Ausübung. Unsere Gesellschaft tendiert zu der Aussage, dass es Sinn und Zweck des Lebens sei, so viel materiellen Besitz wie nur möglich anzuhäufen. Der Buddhismus sagt: dies ist nicht der Sinn des Lebens.

Kürzlich kam ein Mann zu mir und sagte, dass er Hilfe brauche wegen seines "finanziellen Karmas". Er fuhr dann fort, mir genau zu erklären, wie tief und grundlegend seine negativen Tendenzen im Bezug auf finanzielle Angelegen-heiten seien. In den zehn Jahren seiner Praxis war es ihm nicht möglich gewesen, sie zu überwinden. Meine erste Frage an ihn war: "Was machen Sie beruflich? Er sagte, er sei gerade arbeitslos. Ich fragte ihn, weshalb. Er sagte, er habe seinen Job sechs Monate vorher gekündigt. Ich fragte weshalb. Er sagte, er sei in eine Auseinandersetzung mit seinem Chef geraten und er habe das Gefühl gehabt, kündigen zu müssen. Ich fragte ihn nach dem Job, den er vorher gehabt hatte. Er sagte, er sei gefeuert worden, weil er wütend auf seinen Boss geworden sei. Er sagte, er habe auch den Job, den er davor gehabt hatte, gekündigt.

Dieser Mann hatte in den zehn Jahren seiner Praxis insgesamt acht Jobs gehabt und wieder verloren. Ich fragte ihn, wie er es erwarten könne, finanziell mehr Glück zu haben, wenn er denn ohne Job sei.

Buddhismus ist keine Magie. Zu denken, dass man ohne eine Arbeit ein Vermögen anhäufen kann ist unrealistisch. Er sagte mir dann, seine eigentliche Frage sei: "Warum habe ich das Karma so autoritäre Vorgesetzte zu haben?" Viele von uns denken, dass die schlecht Erfahrungen, die wir machen, unser Karma seien. Wir denken, dass Karma außerhalb von uns selbst existiert, aber das ist falsch. Wir sind nicht die einzigen, die schlechte Erfahrungen machen. Jeder Mensch macht schlechte Erfahrungen. Was also ist Karma?

Karma ist unsere Unfähigkeit mit den Dingen, die uns passieren, umzugehen. Wir wissen nicht, was wir machen sollen und tun das Falsche. Im Endeffekt schaffen wir nur neue Probleme.

In diesem Fall wies ich diesen Mann auf die Tendenz hin, über seinen Boss wütend zu sein. Es war sehr deutlich zu sehen, aber für ihn war es sehr schwer zu erkennen, dass sein Problem der Ärger war. Im Buddhismus heißt es, Ärger zu haben bedeutet, das Gift der Arroganz in sich zu tragen. Ich sagte diesem Menschen, dass er lernen müsse, seine arrogante Haltung und seinen Ärger zu kontrollieren oder er würde nie in der Lage sein, eine Stelle zu behalten. Er war ein wirklich begabter Mensch, aber dies verführte ihn dazu zu denken, er könne an seiner Arbeitsstelle machen, was er wollte und die anderen schlecht behandeln. Um damit aufzuhören, ständig seine Arbeit zu verlieren, musste er sich zunächst mit seinem Karma auseinandersetzen. Dies bedeutete, sich nicht von seinem Ärger besiegen zu lassen und aufrichtig dafür zu beten, auf die verschiedenen Situation anders, also nicht mit seinem Ärger, zu reagieren. Er ist nun seit drei Jahren bei derselben Firma beschäftigt und hat sich gerade ein Haus gekauft.

Was also ist die größere Wohltat: eine neue Stelle (die er vermutlich wieder verloren hätte) oder die Weisheit, den Grund für sein Problem zu erkennen und es nie wieder wiederholen zu müssen? Viele Menschen würden viel Geld für die Erkenntnis der wahren Natur ihrer Leiden geben.

Im Buddhismus geht es um die innere Entwicklung. Die erwachende Weisheit über das wahre eigene Wesen. Diese Weisheit ist wertvoller als all die kleinen Wohltaten, die wir nach und nach ansammeln. Einige von uns verfangen sich in dem Streben nach materiellen Dingen und denken: "Das wird ein wundervoller tatsächlicher Beweis sein.

Das glaube ich nicht. Wie oft haben Sie schon einen Millionär gesehen und zu sich selbst gesagt: "Ich frage mich, welche Religion dieser Mensch praktiziert. Vielleicht sollte ich konvertieren?"

Natürlich ist es nicht falsch, sich um materielle Dinge zu bemühen, aber es ist nicht der Sinn des Lebens. Die Menschen suchen nach Mitteln, sich selbst zu verändern. Das ist das Wesen der buddhistischen Gebete. Nichiren Daishonin sagt nicht, dass Wünsche zu Wohltaten werden, sondern dass Wünsche zum Teil der Selbsterkenntnis werden.

Unsere (inneren) Veränderungen werden natürlich in unserer Umgebung reflektiert und wir erhalten (materielle) Wohltaten. Wenn wir jedoch nur die Wohltaten suchen, ohne vorher den inneren Prozess durchzumachen, wird im Prinzip nichts passieren. Der Gohonzon hat kaum Kraft, Ihre äußere Umgebung zu verändern. Der Gohonzon hat die ganze Kraft, Sie selbst zu verändern. Wenn Sie den Gohonzon dazu benutzen, sich selbst zu verändern, dann verändern Sie Ihre Umgebung. Das ist ein großer Unterschied. Wir sollten uns vor dein Gohonzon entscheiden, unsere Probleme zu lösen oder unsere Leiden zu überwinden.

Wenn Sie mit dieser Entschlossenheit zum Gohonzon beten, werden Sie staunen, was Sie über sich selbst herausfinden und was Sie in Ihren Leben verändern müssen. Buddhismus beschäftigt sich mit der inneren Veränderung, nicht mit der äußeren. Natürlich wird es Wohltaten und äußere Veränderungen geben, aber es kommt wirklich in erster Linie auf die innere Veränderung an.

Wir haben schon viel über die große Kraft dieses Buddhismus gehört. Die Kraft des Glaubens und die Kraft der Ausübung holen die Kraft des Buddhas des Gesetzes hervor. Wo sind diese Kräfte des Buddhas und des Gesetzes? Im Gohonzon? Nein. Die Kraft des Buddhas und die Kraft des Gesetzes liegen in der Buddhaschaft Ihres eigenen Lebens. Die Kraft des Glaubens und die Kraft der Ausübung wecken diese Kräfte und lassen sie zutage treten. Die Stärke unseres Glauben entscheidet, inwieweit wir die Kraft des Buddhas und die Kraft des Gesetzes in unserem Leben zeigen können.

Der Pfad unseres Lebens ist schon sehr ausgetreten. Wir haben diesen Weg schon verschiedene Lebenszeiten lang verfolgt, die gleichen Entscheidungen getroffen, die gleichen Dinge getan. Wir haben uns nicht einmal bewusst gemacht, dass wir im Kreis gehen und immer wieder zum selben Ort zurückkehren.

Die Kraft des Buddhas und des Gesetzes erheben sich, weil wir unsere Stimme des Buddhas benutzen, um zum Gohonzon zu beten. Wir beten zum Gohonzon, damit wir mit Weisheit und Stärke unsere Probleme überwinden. Wir sollten mit dieser Entschlossenheit beten. Wir mögen zwar keine Ahnung haben, was wir tun sollen, aber das macht nichts. Deshalb praktizieren wir. Wenn wir schon wüssten, was wir tun müssen, würden wir nicht leiden. Wir hätten es schon verändert.

Wir müssen diese Entschlossenheit aufbringen, und dann brauchen wir Weisheit. Chanten Sie Daimoku zum Gohonzon, studieren Sie die Gosho, lesen Sie die Reden von Daisaku Ikeda und holen Sie sich Rat bei erfahrenen Mitgliedern. All diese Bemühungen führen Sie zu dem Grundproblem Ihrer Leiden.

Als Beispiel: Lesen Sie die Reden von Daisaku Ikeda nicht einfach nur so, sondern mit der Einstellung: "Ich habe ein Problem, ich brauche Weisheit. Dann fangen Sie an, zu lesen und plötzlich kommt ein Abschnitt, der Sie persönlich anspricht. Setzen Sie diese Führung in die Tat um. Das ist ein Ausdruck von Weisheit, der Weisheit Ihres Mentors, Ihres Lehrers. Damit bauen Sie eine persönliche Beziehung mit Ihrem Mentor auf. Sie werden sehen, er zeigt Ihnen, wie Sie gewinnen können. Wenn Sie keine Weisheit suchen, werden Sie auch keine finden. Wenn Sie nur Wohltaten suchen, werden Sie keine Weisheit finden. Weisheit ist der wertvollere Schatz.

Wir praktizieren den Buddhismus, um jemand zu werden. Was für eine Art von Person wollen wir werden? Wir versuchen, ein erleuchteter Buddha zu werden. Manchmal mag das zu abstrakt erscheinen. Aber erleuchtet zu werden, das eigene Leben zu erleuchten, ist etwas, was wir jeden Tag tun können. Jedes Mal, wenn wir vor dem Gohonzon Daimoku für die Weisheit chanten, das Grundproblem unserer Leiden zu erkennen und etwas tun zu können, um glücklich zu werden, suchen wir Erleuchtung. Die Buddhaschaft ist nicht etwas, was in weiter Ferne liegt und von uns irgendwann vielleicht erreicht werden kann, Jeden Morgen und Abend verwirklichen wir die Buddhaschaft.

In der Gosho "Die Person und das Gesetz" heißt es: "Da das Gesetz das Höchste ist, gebührt der Person Ehre; da der Person Ehre gebührt, ist das Land heilig." (Dt. Gosho, Bd. 1, Seite 33). Da die Lehre, die wir angenommen haben, wahr ist, wird jeder, der diese Lehre annimmt, zu einer Respektsperson' zu einem Buddha.

Weil wir den Gohonzon annehmen, verwirklichen wir die Buddhaschaft. Wo auch immer Sie hingehen, ist das Land des Buddhas. Die Küche wird zur Küche des Buddhas. Die Schule wird zur Schule des Buddhas. Wie viele von Ihnen finden das Land des Buddhas an Ihrem Arbeitsplatz? Wer sollte den Buddha mit zur Arbeit nehmen? Sie sind die Person mit Gohonzon. Sie sind derjenige, der den Lebenszustand des Buddhas hervorbringen und mit zur Arbeit nehmen sollte. Aber Sie haben ihn zuhause vor dem Altar gelassen. Wenn Sie morgens Daimoku zum Gohonzon chanten mit der Entschlossenheit: "Ich werde den Lebenszustand des Buddhas mit mir nehmen und meine Arbeitsstelle verändern; ich brauche Weisheit, ich brauche Stärke, aber ich werde diese Veränderung schaffen" - dann werden Sie staunen, was für eine Kraft Sie schon jetzt besitzen.

In der Menschlichen Revolution schreibt Daisaku Ikeda: "Wenn ein Mensch an etwas Falsches glaubt, egal was es ist, wird es ihn in die Tiefen der Verzweiflung ziehen. So ist es auch mit einer Gruppe von Menschen, der Gesellschaft, sogar einer ganzen Nation. Etwas Falsches mit der Wahrheit zu verwechseln und daran zu glauben, ist eines der schrecklichsten Dinge in dieser Welt." Wenn Sie an falsche Dinge glauben, versetzt es Sie sofort in die Hölle. Ihre grundlegenden Überzeugungen sind die wichtigsten Dinge auf der Welt. Wenn Ihr Leben auf Täuschungen und Illusionen basiert, werden Sie in der Hölle leben und leiden, und nicht in der Lage sein, sich davon zu befreien. Wir praktizieren, um die Regeln des Lebens zu lernen und unsere Einstellung zum Leben zu verändern. Sobald Sie die Regeln kennen, können Sie das Spiel für den Rest Ihres Lebens frei gestalten.

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aisaku Ikeda sagt weiterhin: "Keine noch so guten Absichten, keine noch so harte Arbeit hilft dann. Wenn ein Mensch an etwas Falsches oder Unwissenschaftliches glaubt, dann lädt er unweigerlich das Unglück ein.

Und weiter: "Ein Mensch kann sein Vertrauen in eine bestimmte Lehre investieren, oder in die Wissenschaft, in eine Religion, in sein Land, seine Firma, seine Verwandten, seine Freunde, in seine Überzeugungen oder in die Medizin oder Technik. Menschen wären völlig handlungsunfähig, würden sie nicht an irgend etwas glauben. Selbst ein Mensch, der sich mit seinem Atheismus brüstet, handelt unbewusst ebenfalls auf der Basis eines Glaubens. Alle menschlichen Angelegenheiten sind nichts weiter als die Gesamtsumme aller Taten, die auf einem Glauben beruhen.

Glaube ist nicht etwas vom Leben Getrenntes. Und er ist auch nicht auf auserwählte Gruppierungen beschränkt. Wie weit sich ein Mensch dessen bewusst ist, an was er glaubt - das ist entscheidend. Die meisten Menschen stellen sich nicht einmal die Frage, ob die Substanz ihres Glaubens absolut korrekt ist. Ob richtig oder falsch, gut oder böse - darauf wird überhaupt nicht geguckt und munter weitergemacht. Genau dort gelangen wir zur Wurzel unseres Unglücks.

Wie oft haben wir unser ureigenstes Glaubenssystem überprüft? Wie oft bin ich Menschen begegnet, die nach 15 oder 20 Jahren Praktizieren festgefahren sind und nicht weiterkommen? Das Praktizieren wurde Ihnen zum Problem. Wenn wir dann der Sache auf den Grund gehen, dann merken wir, dass sie in ihrem Kopf all die richtigen Buddhisten-Sachen wissen, doch in ihrem Herzen immer noch dem Glauben anhängen, jemand anders wäre dafür verantwortlich. Sie sind im Zustand von Dotai ishin, oder "eins im Körper, viele im Geist."

Sie reden wie ein Buddhist, doch in ihrem Inneren haben sie keine buddhistischen Glaubensgrundsätze. Sie haben ihre eigenen Glaubensgrundsätze nicht überprüft. Aus diesem Grunde wird ihre buddhistische Ausübung irgendwann keinen Nutzen mehr bringen. Sie versuchen nicht, das, an was sie glauben, in etwas umzuwandeln, was richtig ist.

In der Gosho "Rissho Ankoku Ron" steht: "Deshalb müssen Sie die Grundsätze, die Sie in Ihrem Herzen tragen, schnellstmöglich ändern und das eine wahre Fahrzeug annehmen, die einzige gute Doktrin des Lotos-Sutras.

Mit anderen Worten: Wir chanten Daimoku vor dem Gohonzon. Der Gohonzon ist kanjin no honzon, oder das Wahre Objekt der Verehrung, mit dem man die Wahrheit über sein Leben erkennen kann. Wenn Sie Daimoku chanten und dabei diese Wahrheit suchen, setzt eine oft erschreckende Selbsterkenntnis ein, die Mut erfordert, und Sie werden ebenfalls in der Lage sein zu entdecken, dass Sie auch eine Buddhanatur besitzen.

Wenn Sie nicht den Mut aufbringen, einen Blick auf die wahre Natur Ihres Lebens zu werfen, dann können sie auch nicht die Buddhanatur finden. Sie müssen diesen Mut aufbringen, hinzuschauen.

Die Frage ist nun: funktioniert denn jedes beliebige Gebet? In der Menschlichen Revolution fragt sich Daisaku Ikeda, ob Daimoku genug sei und seine Schlussfolgerung lautet: Nein. Daimoku ist die Basis für alles, doch für sich allein ist es nicht genug. Daimoku muss in die anderen Bereiche unserer Ausübung geleitet werden.

In der Gosho "Über die Verwirklichung der Buddhaschaft in diesem Leben" steht: "Trotz allem, selbst wenn Sie Myoho-Renge-Kyo chanten und daran glauben, und doch gleichzeitig denken, dass das Gesetz außerhalb Ihrer selbst liegt, dann nehmen Sie nicht das Mystische Gesetz an, sondern eine unterlegene Lehre. (Dt. Gosho, Bd. 1, S.43)

Was bedeutet das? Wenn Sie denken, dass die Ursache Ihres Problems oder die Lösung zu Ihren Problemen außerhalb Ihrer selbst liegt, dann nehmen Sie nicht das Mystische Gesetz an, sondern irgendeine unterlegene Lehre, selbst während Sie vor dem Gohonzon Daimoku chanten. Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Selbst während Sie Daimoku vor dem Gohonzon chanten, doch dabei glauben, dass die Antwort außerhalb Ihrer selbst liegt - dann praktizieren Sie nicht einmal Buddhismus, obwohl Sie Daimoku chanten.

In dieser Gosho steht weiterhin: "Unterlegene Lehre" heißt alle anderen Sutras außer diesem, die alle nur vorübergehend und vorläufig sind. Keine vorläufige Lehre führt direkt zur Erleuchtung, und ohne den direkten Weg zur Erleuchtung können Sie nicht die Buddhaschaft verwirklichen, selbst wenn Sie für zahllose Äonen Leben um Leben praktizieren.

Stellen Sie sich das einmal vor: Sie machen Gongyo, chanten Daimoku, verbreiten den Buddhismus, geben auf Versammlungen, nehmen an Spendenaktionen teil ... Leben um Leben für zahllose Äonen, ohne je Ihr Karma zu ändern, ohne je Erleuchtung zu erlangen. Das ist ein niederschmetternder Gedanke.

Nichiren Daishonin will hier deutlich machen, wie wichtig es ist, nicht außerhalb unserer Selbst zu suchen. Versuchen Sie nicht, Kraft außerhalb Ihrer selbst zu gewinnen. Suchen Sie die Lösung ihres Problem innerhalb Ihrer selbst. Sie sind das Problem. Sie sind auch die Lösung.

Wenn Sie vor dem Gohonzon Daimoku mit dem Gebet chanten: "Gib mir die Weisheit zu wissen, was ich tun muss, dann werden Sie erstaunt sein, welche Fortschritte Sie machen. Gebete, die nach außen gerichtet sind, werden nicht im Geringsten helfen, selbst wenn Sie sie für den Rest Ihres Lebens beten.

Hier gibt Nichiren Daishonin die strikte Anweisung, keine Zeit in dem Versuch zu verschwenden, die Dinge außerhalb Ihrer selbst zu korrigieren, während Sie Daimoku chanten. Der Gohonzon hat fast keine Macht in der äußeren Sphäre, aber er hat ein Universum von unbegrenzter Macht, Sie zu verändern und Ihr Leben zu reformieren. Öffnen Sie Ihr Leben und erkennen Sie Ihre wahre Natur. Setzen Sie sich mit dem Wesen Ihres eigenen Lebens auseinander. Es ist von einem der drei Gifte gekennzeichnet: Dummheit, Ärger oder Habgier. Wenn Sie herausfinden wollen, welches es ist, brauchen Sie sich bloß zu fragen: "Bin ich dumm, gierig oder zornig?" Eines von den dreien ist es bestimmt! (Gelächter)

Nichiren führt diesen Gedanken weiter aus: "Wenn Sie die Erleuchtung außerhalb Ihrer selbst suchen, dann bleibt jede Anstrengung oder jede gute Tat sinnlos. Zum Beispiel kann ein armer Mann keinen einzigen Pfennig gewinnen, wenn er nur den Reichtum seines Nachbarn zählt, auch wenn er Tag und Nacht nichts anderes täte." (ebd.) Wenn man nicht begreift, heißt es weiter, dass all das in einem selbst passiert und nicht irgendwo draußen, dann kann man sein Karma nicht ändern. Ihre Ausübung wäre dann eine endlose Mühsal.

Drehen wir diesen Spieß um. Werfen Sie einen Blick auf Ihr Leben. Gibt es irgendeinen Bereich in Ihrem Leben, wo das Chanten darüber wie eine endlose Mühsal erscheint? Es kann Ihr Job sein, Ihre Beziehungen, Ihre Kinder oder irgend etwas anderes. In allen anderen Bereichen kann es Ihnen gut gehen, aber wenn es um Beziehungen geht, zum Beispiel, können Sie absolut unbuddhistisch sein und keinen Nutzen erhalten. Das kann Jahre so weitergehen. Sie geben vielleicht sogar auf, weil es so schmerzhaft ist.

Das Problem ist nicht der Buddhismus. Es ist auch nicht das Problem, dass Sie ein "so schweres Karma" haben. Das Problem ist, dass Sie an der falschen Stelle suchen. Sie sind das Problem, denn Sie suchen nicht innerhalb Ihrer selbst. Denn es ist leichter, sich draußen umzusehen.

Angenommen, Sie haben ein riesiges Problem, das Sie überwinden wollen und Sie nehmen sich vor, 1 Million Daimoku zu chanten. Irgendwo beim 999.500-sten Daimoku dämmert es Ihnen plötzlich und Sie erkennen: "Vielleicht bin das Problem ja ich!" Wenn Sie das schon von vornherein wissen, dann können Sie den Prozess ein bisschen verkürzen. Fangen Sie mit dem Wissen an: Ich bin das Problem. Auf diese Weise können vielleicht schon beim Chanten von 50.000 Daimoku Fortschritte erzielen statt bei einer Million!

Die Qualität unseres Gebets ist genauso wichtig wie die Quantität. Ideal wäre es, Daimoku von Qualität und Quantität zu chanten. Die Qualität unseres Daimoku ist jedoch von größter Wichtigkeit.

Wenn wir unsere Ausübung betrachten, dann sehen wir sie nur aus einem Blickwinkel und für uns sieht sie immer richtig aus. Meistens denken wir, dass wir alles richtig machen. Doch jemand anders kann deutlich sehen, wenn etwas nicht mehr stimmt. Das gilt besonders dann, wenn Sie jemanden kennen, der schon sehr lange praktiziert. Deshalb lassen wir uns von anderen beraten.

Wenn Sie sich einen Rat holen, was glauben Sie, was man Ihnen sagen wird? Chanten Sie Daimoku, nicht wahr? Haben Sie schon einmal den Hinweis bekommen: "Ich glaube, Sie chanten zuviel Daimoku?" Nein, natürlich nicht!

Sie wissen bereits, was man Ihnen abschließend sagen wird. Die Person, die Ihnen Rat gibt, weiß was Sie Ihnen abschließend sagen wird. Warum sich dann überhaupt Rat holen? Weil das Daimoku, was Sie im Moment chanten, den Gohonzon nicht erreicht. Etwas läuft schief und Sie sind frustriert. Sie brauchen jemanden, der Ihnen den Fehler aufzeigt. "Deine Einstellung ist nicht buddhistisch. Du hast den richtigen Geist verloren und du chantest mit einer falschen Einstellung." Dies sollte unser Gebet wieder zum Gohonzon führen, damit sich die Wirkungen wieder entfalten können.

Wenn wir unsere buddhistische Perspektive verlieren und unsere Aufmerksamkeit nach außen richten, anderen die Schuld geben oder denken, dass das Problem außerhalb von uns selbst liegt, gibt es keine warnende Stimme in uns, die sagt: "Aufpassen. Du schaust nach außen." Diese Einstellung schleicht sich ein, und auf einmal verliert das Daimoku seine Kraft und die Freude verschwindet.

Man beginnt zu denken: "Vielleicht habe ich vorher nie eine wirkliche Wohltat bekommen. Vielleicht hat diese Praxis für mich nie wirklich funktioniert." Zweifel tauchen auf und so bekommt der Glaube Risse. Deshalb brauchen wir eine Führung. Unsere Organisation ist eine Organisation, die die Menschen zu ihrem richtigen Glauben führen soll, damit die Menschen ihre Gebete klar kriegen, die ganzen nichtbuddhistischen Gedanken loswerden und sich in ihrem Gebet auf das Daimoku für ihre Menschliche Revolution konzentrieren. Gleich danach bekommen die Menschen Wohltaten. Das kommt nicht durch die Führung, sondern durch das Gebet der Menschen. Die Führung hilft den Menschen, ihre Praxis zu korrigieren.

Im Buddhismus macht es einen großen Unterschied, wie wir beten. Was heißt es, als Anhänger des Lotos-Sutras zu beten? Ein Aspekt ist, dass der Ausübende des Lotos-Sutras für drei Dinge praktiziert. Als Anhänger des Lotos-Sutras werden Ihre Gebete nicht beantwortet, wenn Sie nicht für andere praktizieren, wenn Sie nicht studieren und wenn Sie kein Daimoku zum Gohonzon chanten.

Sie wissen selbst, ob Sie auf diesen drei Gebieten Ihr Bestes tun. Wenn Ihre Praxis die Kraft verloren hat, Wohltaten hervorzubringen, würde ich sofort auf diese drei Aspekte der Praxis sehen und mich fragen: "Tue ich wirklich mein Bestes beim Studium, in der Praxis für andere und für mich selbst?" Wenn Sie wollen, dass Ihr Leben sich schneller bewegt, müssen Sie diese drei Aspekte Ihrer Praxis verstärken.

Einige Mitglieder glauben, dass Daisaku Ikeda im Februar 1990 sagte, dass tatsächlicher Beweis im täglichen Leben dasselbe wäre wie die Praxis für andere. Das ist nicht so. Das eine ist so wichtig wie das andere. Wir sollten in unserem täglichen Leben tatsächliche Beweise zeigen, aber das ist nicht dasselbe. Wir praktizieren in zwei verschiedenen Bereichen. Daisaku Ikeda sagte uns, nicht für Wohltaten auf Kosten der anderen zu praktizieren. Bemühen Sie sich, beides zu verwirklichen. Das Studium ist dabei die wichtigste Unterstützung.

Das Gebet der Anhänger des Lotos-Sutras wird beantwortet, weil sie in diesen drei Bereichen praktizieren. Die Anhänger des Lotos-Sutras suchen keine persönlichen Wohltaten, sondern Erleuchtung und die Weisheit, ein Buddha zu werden. Natürlich erhalten Sie Wohltaten, wenn Sie ein Buddha werden.

Daisaku Ikeda sagte: "Gebete im Buddhismus enden nicht mit dem Gebet an sich, sie schließen auch die Handlungen mit ein, die man unternimmt, um sie zu verwirklichen. Es ist wie ein Pfeil, der mit der Sehne zurückgezogen wird, um dann voller Energie vom Bogen geschossen zu werden. Gebet ohne Handlung ist Idealismus und Handlung ohne Gebet ist nutzlos... Ein großes Gebet kommt aus einem großen Verantwortungsbewusstsein.

Ein weiterer Aspekt unseres Karmas, der oft missverstanden wird: Wir denken unser Karma ist etwas außerhalb von uns selbst. Das Benehmen eines anderen jedoch ist nicht unser Karma. Ihr Karma ist, dass Sie nicht wissen, wie Sie mit diesem Verhalten umgehen sollen. Sie reagieren auf dessen Verhalten falsch. Das ist Ihr Problem. Ihr eigenes Verhalten ist Ihr Karma. Manchmal denken wir, wir müssten ziemlich schrecklich sein, wenn wir mit einer so schreckliche Person konfrontiert werden. Das stimmt nicht. Die andere Person kann ganz objektiv gesehen schrecklich sein.

Die Frage ist: "Warum leiden Sie?" Sie haben das Karma, auf diese Person zu treffen, aber sie würde sich sowieso auf diese Weise verhalten. Nicht Sie sind es, die diese Person dazu gebracht haben. Fragen Sie sich lieber, warum Sie nicht in der Lage sind, mit dieser Person umzugehen. Warum macht Sie diese Person so wütend? Warum lassen Sie es zu, dass diese Person Sie unglücklich machen kann? In einem solchen Fall haben Sie das Karma, unfähig zu sein, mit diesen Dingen in ihrer Umgebung umzugehen. Das ist Ihr Problem.

Wenn Sie Daimoku dafür chanten, mit dieser Person zurechtzukommen, stärker als diese Person zu sein, so dass Sie nicht länger von ihr angegriffen werden, haben Sie ihre Umgebung schon umgewandelt.

Daisaku Ikeda fährt in der gleichen Rede fort: "Ein echtes Gebet erwächst niemals aus einer unverantwortlichen oder indifferenten Einstellung gegenüber Ihrer Arbeit, Ihrem täglichen Leben oder Ihrer Existenz selbst. Diejenigen, die Verantwortung für alles übernehmen, was sie betrifft und ernsthaft an Verbesserungen arbeiten, werden starke Gebete hervorbringen. Das tägliche Leben und das Leben selbst sind Kampfplätze. Werden Sie gewinnen oder verlieren? Das Ergebnis ist nicht immer davon abhängig wie viel Erfahrung oder Fähigkeiten Sie mitbringen. Am wichtigsten ist Ihr Entschluss zu gewinnen. Dann beten Sie aufrichtig mit aller Kraft, wodurch Sie große Weisheit hervorbringen, während Sie jede nur denkbare Anstrengung machen, ihr Ziel zu erreichen."

Fangen Sie an mit einem Entschluss. Zum Beispiel: "Ich will mein Leid überwinden. Ich werde es tun." Wenn Sie keine Vorstellung davon haben wie, brauchen Sie Weisheit und Stärke. Solch ein stärkendes Gebet bringt Ergebnisse.

Daisaku Ikeda sagt in der Neuen Menschlichen Revolution: "Buddhismus ist eine Lehre unübertroffener Vernunft. Deshalb muss die Kraft des Glaubens sich durch Studium, der Entwicklung seines Einfallsreichtums und durch doppelten Einsatz gegenüber anderen manifestieren. Ernsthaftes Daimoku ist die Quelle für die Energie, diese Dinge hervorzubringen. Ihr Daimoku muss wie ein Versprechen sein... Natürlich gibt es alle möglichen Arten des Gebetes. Einige Leute mögen beten, dass alles vom Himmel fällt, ohne dass sie irgendwelche Anstrengungen machen müssten. Eine Religion, die zu solchen Gebeten ermutigt, wird die Menschen ruinieren.

Gebet bedeutet in Nichiren Daishonins Buddhismus, Daimoku zu chanten, das auf einem Versprechen oder einem Gelöbnis basiert. Der wesentliche Kern dieses Eides ist es, Kosen-rufu zu verwirklichen. Das bedeutet, kräftig und mit Entschlossenheit zu chanten: "Ich will Kosen-rufu in meinem Land verwirklichen. Dafür werde ich großartige tatsächliche Beweise in meiner Arbeit zeigen. Ich bitte darum, die Fähigkeit zu entwickeln, mein größtmögliches Potential hervorzubringen." Dies zeigt die Art, wie unsere Gebete sein sollten.

Es ist ebenso wichtig, klare und konkrete Ziele davon zu entwickeln, was wir jeden Tag erreichen wollen, um dann dafür zu beten und uns herauszufordern, jedes einzelne zu erreichen. Diese ernsthafte Entschlossenheit wird Weisheit und Einfallsreichtum entstehen lassen und dadurch zum Erfolg führen. Kurz gesagt, um im Leben zu gewinnen, brauchen wir Entschlossenheit und Gebet, Einsatz und Einfallsreichtum. Man ist fehlgeleitet, wenn man vom schnellen Geld träumt, davon, einem außergewöhnlichen Glücksfall zu begegnen oder einer gewitzten Möglichkeit, Geld zu machen. Dies ist kein Glaube, sondern nur Einbildung. Das Gebet im Buddhismus funktioniert absolut, aber es muss korrekt sein. Alles hängt davon ab, mit welcher Einstellung wir beten. Was wir tun und denken, während wir Daimoku vor dem Gohonzon chanten, macht den Ganzen Unterschied zwischen einem Rinnsal an Nutzen oder absolut unglaublichen Wohltaten.

Bitte denken Sie darüber nach, ob Sie wirklich die Einstellung eines Buddhisten haben oder darauf warten, dass andere Ihnen helfen. Wie ist Ihre Einstellung vor dem Gohonzon? Spielen Sie das Opfer oder sind Sie erfüllt von der Entschlossenheit, ihre Leiden zu überwinden?

"Ich brauche Weisheit und Kraft, aber ich werde es schaffen." - Mit dieser Art des Gebetes, gibt es meiner Meinung nach nichts, was Sie nicht erreichen können.

Quelle: FORUM Januar 1998

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