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Essay 13:

Neue

Menschliche

Revolution

Okinawa-Geist

Dieses Jahr ist für mich das “Eröffnungsjahr für weitere zehn Jahre zum Aufbau der Grundfesten der Weltverbreitung”. Als ersten Schritt besuchte ich die Philippinen und Hongkong in China und sofort nach dieser Reise Okinawa. In der Festung des Friedens - dem Trainingszentrum Okinawa - wurde ich von dem blauen Korallenmeer, verschiedenen wunderschönen Blumen und den lieben, tapferen Mienen vieler Freunde willkommen geheißen. Okinawa ist ein Hafen der asien- und weltweiten Verbreitung des Buddhismus. Und der japanische Frühling beginnt in Okinawa. Deswegen habe ich mich entschlossen, nach Okinawa zurückzukehren; von dort will ich einen neuen Frühlingswind der Verbreitung wehen lassen.

Während meines Aufenthaltes in Okinawa gaben die Freunde von Miyakojima mir verschiedene Unterlagen über die regionale Geschichte. Darunter auch über das deutsche Schiff “R. J. Robertson”. Auf den verschiedenen Inseln Okinawas gibt es zahlreiche Berichte, wie die Bewohner ausländischen gestrandeten Schiffen zu Hilfe kamen. In Miyakojima geschah unter anderen das folgende, typische Ereignis.

Im Juli 1873 fuhr ein deutsches Handelsschiff namens “Robertson” von China nach Australien. Vor Miyakojima in der Höhe des Dorfes Ueno geriet es auf hoher See in den Gewässern von Miyaguni in einen Taifun und erlitt Schiffbruch. Die Dorfbewohner entdeckten das Schiff, aber das Meer tobte, und die Rettung gestaltete sich äußerst schwierig. Der Abend kam. Die Dorfleute wollten der Schiffsbesatzung Hoffnung und Mut geben und zündeten am Strand ein Feuer an. In der Morgendämmerung wälzte die Brandung sich noch immer seewärts statt - wie normalerweise - in Richtung Küste. Bei solchem Wellengang ruderten sie ihre kleinen Boote hinaus und retteten die Schiffbrüchigen unter Gefahr für das eigene Leben. Der deutsche Kaiser, dem der Kapitän des Schiffes nach seiner Heimkehr berichtet hatte, sandte zum Dank ein Schiff der Kriegsmarine mit Geschenken nach Miyakojima und ließ ein Denkmal zur Erinnerung an das Ereignis aufstellen.

Jetzt wurde in Ueno das “Deutsche Kulturdorf” eröffnet, um diesen Geist der Brüderlichkeit weiterzugeben, und zum internationalen Austausch. Es ist Tradition in Okinawa, die engen Grenzen des Nationalismus zu überwinden und zwischenmenschliche Verbundenheit zu schätzen.

Im Juni 1995 wurde im “Friedens-Gebets-Park” in der Stadt Itoman ein Monument für diejenigen errichtet, die im Okinawa-Krieg den Tod fanden. Auf diesem Monument sind nicht nur die Namen der japanischen Kriegstoten, sondern auch die von zehntausend auf amerikanischer Seite gefallener Soldaten eingraviert. Obwohl Okinawa in dieser Schlacht umfangreiche Opfer bringen mußte, weil die japanische Armee Okinawa aufgegeben hatte, um die Hauptinsel Honshu zu verteidigen, löste der Tod der Soldaten aus Feindesland trotz allem Trauer bei der Bevölkerung aus. Es gibt fast nirgends sonst auf der Welt ein solches Monument mit so vielen Namen gefallener ehemaliger Feinde. Dort schlägt das Herz, das Frieden schafft und den Krieg haßt, anstatt als Opfer seinen Groll weiterzuvermitteln. Davor habe ich tiefen Respekt.

Die Augen von Okinawa schauen immer in die weite Welt hinaus. Kyuso Toyama, der aus der Stadt Kin stammt und einen Weg der Auswanderung nach Hawaii ebnete, schrieb folgendes Gedicht:

“So laßt uns gehen -

fünf Kontinente sind unsere Heimat.

Aufrecht, entschlossen

und mit der Erinnerung

an das steinerne Monument Kin

in unseren Herzen.”

Unsere Freunde von Okinawa sind mit der Philosophie der Barmherzigkeit in alle Welt hinausgeflogen. In Südamerika z.B. der verstorbene Generaldirektor der SGI Peru, Kensei Kishimoto; der Generaldirektor der SGI Bolivien, Takeshi Kamiya; der Generaldirektor der SGI Chile, Yoshimasa Chinen. Ferner in Afrika die Frauenabteilungsleiterin der Zentrale von Sambia, Hatsuko Kalabula. Viele, viele andere Mitglieder aus Okinawa sind überall auf der Welt aktiv, in den Vereinigten Staaten, in Europa, in Südostasien.

Ich nenne diesen Geist des Weltbürgertums, dieses Pioniertum des Humanismus, die so lebendig sind unter den Menschen von Okinawa, den Geist von Okinawa.

Dies ist auch der Geist der Soka Gakkai.

Okinawa weinte Tränen des Unglücks wegen der bitteren Erfahrung des Krieges. Deswegen müssen wir es unbedingt in eine Insel des Glücks für das 21. Jahrhundert verwandeln. Dafür sollten wir mit dem Okinawageist aufstehen, in unserem eigenen Leben die Geschichte der “Menschlichen Revolution” schreiben und das Licht unserer Persönlichkeit in die Gesellschaft leuchten lassen. Ringe der Freundschaft, Ringe des gemeinsamen Glaubens sollen sich mehr und mehr ausweiten. Auf diesem Boden soll ein Vorbild für Kosen rufu entstehen.

“Schaut auf unser Okinawa!” Stolz sollen wir darauf sein. Und wollen zusammen das Licht des Sieges nach ganz Japan und in die ganze Welt senden.

(Übersetzung von Kimiko Brummer aus der Seikyo Zeitung vom 1. März 1998)

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