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Forum 5/92

Vielfalt der Menschen, gleiches Ziel

VON YOSHIHARU MATSUNO

"Selbst ein einzelner Mensch mit sich widersprechenden Zielen wird am Ende gewiss versagen. Doch hundert oder tausend Leute können bestimmt ihre Ziele erreichen, wenn sie in ihrem Herzen einig sind."(Dt. Gosho Bd.1, S.24)

"To be or not to be? That is the question!" Wie oft haben wir im täglichen Leben solch eine Frage gestellt. Wir müssen schließlich doch in jedem Augenblick eine Entscheidung treffen, weil keine Entscheidung auch eine Entscheidung ist. Das Leben zwingt uns ständig, uns zu entscheiden. Wenn jemand anderes für uns entscheidet und wir akzeptieren diese Entscheidung, dann haben eigentlich wir entschieden, nicht der andere. Das Leben ist eine permanente Wiederholung von Herausforderungen und Fragen. Wenn wir wegen sich widersprechenden Zielen nichts tun, keine Entscheidung treffen, dann ist eben diese Untätigkeit unsere Entscheidung. Ziellosigkeit und Gleichgültigkeit sind auch eine eindeutige Entscheidung. Da wir sowieso jeden Augenblick entscheiden müssen, sollten wir noch bewusster und wachsamer entscheiden, um bewusster und klarer über die Folgen unserer Entscheidung zu werden. Das bedeutet Eigenverantwortlichkeit für unser Leben.

Wie kann man entscheidungsfreudiger werden? Einige Anregungen dazu:

1.) Um täglich bewusst entscheiden zu können, ist es wichtig, dass man intensiv und ausreichend Gongyo macht und Daimoku rezitiert, noch vormittags. Man sollte sich mehrere kleine Entscheidungen für den Tag vornehmen und am Ende des Tages Bilanz ziehen. Frühzeitig aufzustehen ist die kleine, aber wichtige Entscheidung des Tages, die uns dies ermöglicht!

2.) Betrachten Sie jeden Tag so, als ob Sie neu geboren würden und als ob dieser Tag Ihr ganzes Leben wäre. Die Buddhaschaft zu manifestieren heißt, ohne die Last der Vergangenheit und ohne die Angst vor der Zukunft in jedem Moment leben zu können. Entscheiden Sie mit Zuversicht für das Hier und Jetzt.

3.) Entscheiden Sie sich für das Glück der Mitmenschen in Ihrer Umgebung. Wenn wir für das Glück anderer das Daimoku rezitieren, denken und handeln, können wir frei sein von unserem Ego. Diese Freiheit von dem eigenen Ego-Gefängnis ist ein Genuss und eine große Freude.

4.) Nicht immer kann man, auch nach reiflicher Überlegung, ein klare Entscheidung treffen. Manchmal erscheint eine Entscheidung genauso gut wie eine andere. Aber die wichtigste Entscheidung Ihres Lebens haben Sie schon längst getroffen, nämlich die Entscheidung für den Gohonson (das höchste Objekt der Verehrung in uns und im Universum). Mit dieser Entscheidung des Herzens können Sie niemals unglücklich werden! Alle anderen Entscheidungen sind im Vergleich dazu relativ. Bei allen Entscheidungen haben Sie mit dem Glauben an den Gohonson die Möglichkeit, Gift in Medizin zu verwandeln, d.h. negative Folgen einer getroffenen Entscheidung in etwas Positives umzuwandeln.

Wie ist es möglich, dass mehrere, ganz unterschiedliche Menschen, in ihrem Ziel eins werden? Die Antwort auf diese Frage ist einfach, wenn wir uns darüber bewusst werden, was alle Menschen, ohne Unterschied, in ihrem Herzen zutiefst suchen: unzerstörbares Glück für sich und andere.

In der Gosho steht: "Wer Nam-Myoho-Renge-Kyo chantet, tritt in seinen eigenen Palast ein." Die Bewegung der SGI bedeutet nichts anderes, als die Bewegung von Menschen, die in ihrem eigenen "Palast" als König leben, ohne Neid, Diskriminierung und Angst. Unser Leben ist im "Seins-Modus", wie es Erich Fromm bezeichnet, voll ausgestattet, obwohl wir im "Haben-Modus" verschiedene Beschränkungen erleben. Nichiren Daishonin schrieb: "Zuerst chantete nur ich, Nichiren, Nam-Myoho-Renge-Kyo, dann folgten zwei, drei, hundert, die chanten und andere lehren. Gleichermaßen wird sich die Verbreitung in der Zukunft entwickeln. Ist das nicht gemeint mit "aus der Erde hervortreten"?

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