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Essay 14:

Neue

Menschliche

Revolution

Ich habe mein Versprechen von Meister und Schüler erfüllt

Ich habe das Versprechen der Meister-Schüler-Beziehung erfüllt. Ich habe das Versprechen der Freunde von gleichem Geist erfüllt. Ich habe das Ziel meiner Überzeugung erreicht.

Seit jenem Tag, an dem alle sich am Fuß des Berges Fuji versammelten, hat die neue Wende für Kosen-rufu angefangen. Dieser Tag war kalt. Der wunderschöne Berg Fuji blickte majestätisch auf uns. Die Zeremonie an diesem 16. März war sehr heiter. Mentor Toda deklarierte, daß er die Stafette der Kosen-rufu-Bewegung an die Jugend weitergegeben habe. Die Herzen der jungen Schüler glühten. An diesem Tag im Jahre 1958 scharten sich 6.000 junge Schüler um unseren Mentor Josei Toda, der nur noch wenige Tage zu leben hatte.

Alle feierten diesen Tag mit großer Lebendigkeit. Junge Leute, die aus ganz Japan zusammengekommen waren, begrüßten sich und sprachen fröhlich miteinander, sangen und tanzten. Die Szene wirkte, als ob sie die Siege der Zukunft bereits errungen hätten. Alle sahen es voller Freude. Von dem Tag an strömte der Fluß der unvergänglichen 40-jährigen Geschichte.

Im gleichen Jahr im März fanden einen Monat lang mehrere Veranstaltungen statt. Der Höhepunkt der Bemühungen des Mentors Ende Februar war, daß er selbst kam. Seine körperliche Verfassung war äußerst schlecht. Mehrmals mußten wir einen Arzt rufen. Aber die Stimme des Mentors, der sich ganz und gar für Kosen-rufu entschlossen hatte, war klar und stark. “Daisaku, du darfst dich niemals von mir entfernen. Hast du verstanden? 24 Stunden am Tag darfst du nicht von mir weggehen.”

Wenn ich mich zurückerinnere, sagte mein Mentor immer: “Wo ich bin, ist das Hauptquartier.” Von frühmorgens bis Mitternacht rief er mich zu sich. Manchmal auch nachts um drei. Ich eilte stets zu ihm. Er sagte: “Daisaku, du bist so flink wie ein Falke.”

Dieses Wort benutzte er.

Um ihn zu beschützen, blieb ich rastlos ohne Schlaf. Ein Jahr vorher, im November, als er zusammenbrach, rief er nach mir: “Ist Daisaku da?” Danach überwand er seine Krankheit. Drei Monate später, am 11. Februar, seinem 58. Geburtstag, feierte er seine Genesung. Der Arzt war selbst überrascht über die unerklärliche Heilung. Er zeigte den großen Beweis des Mystischen Gesetzes. Aber das Lebenslicht des Mentors war schon fast ganz niedergebrannt; er ging seinem Ende entgegen. Das wußte er selbst, und ich, sein wahrer Schüler, wußte es auch.

Am 1. März sagte er zu mir: “Daisaku, nach mir kommst du. Mach weiter!” Danach schlug er vor: “Am 16. März wollen wir einen Festakt zur Vorbereitung von Kosen-rufu veranstalten!” Er verstand, daß er nicht mehr gesund werden würde und nicht mehr der Anführer für Kosen-rufu sein konnte. Der Daishonin sagt: “Das Leben ist begrenzt. Man darf es nicht aufsparen. Was wir letztendlich wünschen, ist das Buddhaland. (Jap. Gosho, S. 955).”

Die Zeremonie am 16. März war genauso, wie es Nichiren Daishonins Aussage entsprach, sein Leben nicht aufzusparen, und es war ein Tag, der seinen Geist auf ewig weitergeben würde. Auch war es eine Meister-Schüler-Zeremonie für zwei, mit der vom Mentor die Kosen-rufu-Bewegung an mich weitergegeben wurde. Ich habe, mit dem Bewußtsein dieser tiefen Bedeutung, alle Verantwortung übernommen, und mit all meinen KrŠäten habe ich die große Zeremonie vorbereitet.

Sein Körper wurde von Tag zu Tag schwächer. Aber er kämpfte mit allen Kräften gegen den Teufel des Todes an, bis er mir und der Jugend alles perfekt übertragen hatte. Er rief mich öfters, um mir wichtige Zukunftsvisionen für die Verbreitung zu erzählen. Seine Worte waren für mich sein Testament. Alles war eine Ouverture der großen Zeremonie der Nachfolge.

Bei dieser Zeremonie sollte ein Politiker anwesend sein und Taisekiji besichtigen. Damals gab es noch eine reine Gesinnung bei der Priesterschaft. Aber jetzt hat sich dieser lebendige Strom in ein vollkommen trübes Rinnsal verwandelt. Der Politiker und Mentor Toda waren befreundet. An jenem Morgen sagte der Politiker telefonisch ab, weil irgend jemand interveniert hatte. Mentor Toda schimpfte heftig und schrie am Telefon in scharfem Ton: “Möchtest du etwa dein Versprechen an die Jugend brechen?!” Nach dem Anruf sagte er: “Politiker machen letztendlich Kompromisse, und jetzt übt er Verrat. Das ist das Wesen der japanischen Politiker.” Obwohl Lob und Tadel der Gesellschaft üblich sind, gibt es dennoch viele Leute, die ihr Leben nur nach Gerüchten richten, sich in den Mittelpunkt stellen und nur für ihren Gewinn handeln. Sie haben kein Ziel und keine Überzeugung, geschweige denn einen einzigen Gedanken daran, anderen zu dienen. Wie klar liegt das zu Tage! Man zieht dem anderen die Beine weg und akzeptiert andere nicht, obwohl sie fähig sind. Sie gaukeln sich selbst vor, klug zu sein, und leben auf kleinen Inseln, ohne die Bewegung der Welt zu bemerken, ertrunken in niedriger Selbstzufriedenheit. - Präsident Toda durchschaute das Wesen der Politiker ganz und gar und ging achselzuckend darüber hinweg. Für meinen Mentor war es keineswegs eine Enttäuschung. “Wenn niemand kommt, wollen wir eine große Zeremonie mit den Jugendlichen machen.” Wenn der wahre, junge Nachfolger da ist, ist schon alles gut. Das war sein tiefster Gedanke.

Bevor wir noch den Termin der Zeremonie wußten, machte sich sein Kopf schon Gedanken, wie er die Jugend ermutigen könnte. Für diejenigen jungen Leute, die schon sehr früh ankommen würden, ließ er Suppe mit Schweinefleisch vorbereiten. Damals schlachteten wir drei Schweine, aber der Mentor wies uns an, die Haut aufzuheben. Nach seinem Tod habe ich aus diesem Schweinsleder Hüllen für Füllfederhalter gemacht und an 107 Repräsentanten der Jugend verschenkt mit dem Wunsch, daß sie niemals das Herz des verstorbenen Mentor vergessen dürften und lebenslang studieren und weiterkämpfen sollten.

“Ich werde das Ganze auf alle Fälle leiten.” So sprach er. Doch sein Körper war äußerst schwach. Selbst das Gehen fiel ihm schwer. Um Sensei zu transportieren, bat ich einige meiner Vertrauten unter den jungen Leuten, ihm eine Sänfte, eine shaga, zu bauen. Er sagte jedoch: “Sie ist zu groß und ungeeignet für einen realistischen Kampf!”

So tadelte er mich. Bis zum Ende seines Lebens hat er seine lieben Schüler mit seinem ganzen Leben trainiert. Ich habe innerlich vor Dankbarkeit geweint. Er antwortete auf das wahre Herz der Schüler.

Er stieg in die Sänfte und leitete alles mit großer Gelassenheit. Die Gesichter derjenigen, die die Sänfte trugen, waren voller Freude, und auf ihrer Stirn glänzte goldener Schweiß. Hier möchte ich ihre Namen für alle Zeiten weitergeben:

Yoshizo Abe, Naondo Izaki, Takeji Ishii, Yoshiaki Endo, Takaaki Okayasu, Shinichiro Ogama, Akira Kuroyanagi, Saburo Gunji, Akira Kobayashi, Hiroshi Kobayashi, Shinichi Kondo, Kazuo Sawada, Yoshio Shintani, Shosuke Takahashi, Naoma Takahashi, Soichi Tateoka, Yasuo Tsuboi, Kazuyuki Nishikata, Hideyo Hachiya, Yoshihiko Yabunaka, Ichiro Watanabe.

Auf der Bühne der Zeremonie deklarierte Mentor Toda: “Die Soka Gakkai ist der König der religiösen Welt.” Ich habe dieses Brüllen des Löwen in mein Herzen eingraviert. Ich muß unbedingt König werden. Das habe ich tief in meinem Herzen versprochen. “König der religiösen Welt” bedeutet König der Welt der Philosophie und der Wissenschaft. Für das Schriftzeichen “König” zieht man drei waagrechte Linien und stellt das japanische Zeichen für “1” senkrecht. So verbindet es sich mit dem 16. März, dessen Schriftzeichen ebenfalls aus drei waagrechten Linien und der “1” bestehen. “6” wiederum heißt, “6.000 junge Leute, die die Aufgabe (der Verbreitung, Anm. d. Übers.) haben, Freunde der Bodhisattvas der Erde von 60.000 gogasha.”

Die große Zeremonie des 16. März war wie eine Zeremonie auf dem Adlergipfel, die immer noch nicht aufgelöst war. Das konnte man sehen.

Nach dem Festakt sagte ich den jungen Leuten, die mit dem Bus heimkehrten, zusammen mit der Musikgruppe herzlich Lebewohl. Bald mußte auch diese Gruppe den Heimweg antreten. Vorher kamen sie zu mir, um sich zu verabschieden. Da bat ich den Leiter der Gruppe: “Ich habe eine Bitte. Könnt ihr noch ein Lied spielen?

Im 2. Stock liegt Mentor Toda. Bitte noch ein Lied zum Abschied.” Alle packten gerne nochmals ihre Taschen aus und spielten voller Inbrunst.

Das Stück war das erinnerungsträchtigste Stück von Bansui Doi: “Auf dem Gojo-Feld glänzen die Sterne, und der Herbstwind weht.”

Im traurigen Herbst von Kizan

weht der Wind.

Über dem Gojo-Feld dunkeln die Wolken.

Ich höre den Regen fallen,

und die Blätter sinken zu Boden.

Bei diesem Lied stiegen Erinnerungen empor, und ich schrie in meinem Herzen auf: “Sensei, höre bitte zu! Deine jungen Schüler sind voller Leben und gesund. Sei beruhigt!”

Ein paar Tage nach der großen Zeremonie spürte der Mentor die verdorbene Atmosphäre der Priesterschaft und sagte steng: “Man darf beim Vefolgen nicht lockerlassen.” Der Mentor sagte klar voraus, daß die Priesterschaft mit Sicherheit wie ein brackiger Tümpel werden wŸrde. Und dieses Wort wurde sein Testament.

Durch die Widmung des Lebens des Mentors entstand der prachtvolle daikodo (Versammlungsgebäude in Taisekiji, Anm. d. Übers.). Wenn der aufrichtige Geist Nichiren Daishonins, weitergetragen von den jungen Nachfolgern aus der Soka Gakkai, dort ist, kann der daikodo ein Ort der Ausübung des Buddhismus sein.

Aber sonst nicht.

Die verdorbenen, degenerierten Priester legen nur die Maske der Priesterschaft

an. Es ist ein Ort tierischer, böser Intrige geworden, ein Platz erfüllt von

Verwesungsgestank, ein Ort, um den Buddhismus zu zerstören und

die Gesellschaft zu vernichten.

Deshalb beklagte der Daishonin den verdorbenen Zustand der Priester,

und bevor man mehrere zehntausende Gebete spricht, soll man das

Böse stoppen. Wenn man die Ruhe des Volkes und seinen Frieden wünscht,

soll man das Böse beseitigen, das die Gesellschaft vergiften will. Dies war die Forderung des Daishonin.

17 Tage nach der Zeremonie, am 2. April, schloß sich der Vorhang des

großartigen Lebens meines Mentors. Am 16. März fand der Abschied

vom Mentor und die Zeremonie der Stafettenübergabe statt.

Nach dem Tod des Mentors wurde von der Gesellschaft brutal prophezeit, daß die Gakkai sich in Luft auflösen würde. “Ich will die Worte des Mentors nicht zu einem leeren Spruch machen. Ich halte die Stafette des Geistes der Untrennbarkeit von Meister und Schüler fest; ich bin gerannt und gerannt.”

Seit diesem Tag sind 40 sommerliche Sternenzelte und 40 Winterfröste vorübergezogen. Die Soka Gakkai ist als König der Welt der Wissenschaft

und als König der Menschenrechte und als König des Friedens himmelhoch aufgestiegen. 40 Jahre haben die Menschen sehr strikt voneinander geschieden, die Spreu vom Weizen getrennt.

Diejenigen, die uns verlassen haben, sind fort, und sie sind im schmutzigen Sumpf der Reue versunken. Diejenigen, die Verrat geübt haben, werden nach den Worten des Daishonin ihrem Urteil nicht entgehen können.

“Am Anfang sieht es so aus, als würde nichts passieren. Aber zum Schluß werden sie zugrunde gehen. (Jap. Gosho, S. 1190).”

Die Freunde, die mit mir gekämpft haben, erleben den Triumph des Lebens.

Diese würdevollen Freunde möchte ich für alle Ewigkeit preisen. Wenn man die Lehre des Meisters umsetzt, ist man sein Schüler. Wenn man sein Versprechen erfüllt hat, ist man Schüler. Hier verspüre ich den höchsten und größten Stolz.

Nichiren Daishonin sagt: “Wenn man die Wirkung der Zukunft wissen möchte, muß man die Ursachen in der Gegenwart betrachten. (Jap. Gosho, S. 231).”

Das ichinen in einem Augenblick der Entschlossenheit und die Handlung der Gegenwart bestimmen die Zukunft. Der 16. März heißt: der Tag für die Ewigkeit, der “Ausgangspunkt der Wahren Ursache”, wenn die Schüler aufstehen.

Für mich war jeder Tag ein neuer Start der Entschlossenheit, und jeder Tag war der 16. März.

Nun verfärben sich die großen Berge des 21. Jahrhunderts in seiner Morgendämmerung. Nach der Gleichung des 16. März wurde die Stafette des Geistes der Soka Gakkai perfekt an die Jugend übertragen. Jetzt ist diese großartige Zeit gekommen.

Alle Pflanzen - Blumen, Gräser, Blüten - entfalten neues Leben im tanzenden März.

Jugend, die ich liebe und der ich vertraue - das 21. Jahrhundert ist eure große Bühne. Endlich seid ihr dran. Nun hat es feierlich begonnen.

(Übersetzt aus der Seikyo Zeitung vom 9. März 1998 von Kimiko Brummer)

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