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Philipps-Universität Marburg, Fachbereich Erziehungswissenschaften
Seminar: Individualisierung - Freiheit - Wertefreiheit (Bönner / Rehbein), WS 96/97
Referentin: Wiebke Wendt
Datum: 21.Januar 1997
Thema: Pädagogische Folgerungen - Werteerziehung\ Tsunesaburo Makiguchi: Philosoph - Buddhist - Pädagoge
1) T. Makiguchi (1871-1944), engagierter Grundschullehrer und Reformpädagoge
1903 Veröffentlichung "Die Geographie des menschlichen Lebens"
Studien philosophischer Werke (z.B. Sokrates, Plato, Kant)
Studien der Werke von Erziehungsreformern (Rousseau, Pestalozzi)
1928 Konversion Makiguchis zum Buddhismus Nichiren Daishonins
1930 Gründung der buddhistischen Laienorganisation "Soka Kyoiku Gakkai" (Gesellschaft zur Schaffung von Werten in der Erziehung auf der Grundlage des Buddhismus Nichiren Daishonins)
Veröffentlichung "Die Pädagogik zur Schaffung von Werten"
1940 Präsident der Soka Kyoiku Gakkai
1943 Verhaftung wegen Widerstands gegen die Zwangsmaßnahmen des Militärs
Am 18.11.1944 stirbt Makiguchi nach 17monatiger Haft im Alter von 73 Jahren an Unterernährung
2) Was sind Werte?
Der Buddhismus betrachtet das Leben selbst und die Würde des Menschen als den größten Wert.
Makiguchi: - Das menschliche Leben ist ein Prozeß der Werteschaffung.\
Güte: sozialer Wert, der sich auf die Gemeinschaft bezieht
Nutzen: Wert, der das Leben des Einzelnen betrifft
Schönheit: ästhetischer Wert von Außen, der zeitlich begrenzt ist
3) Ziele der Erziehung
Herzens- und Charakterbildung - Selbsterziehung - "Menschliche Revolution"
Änderung der Gesellschaft ist nur durch Änderung des Individuums möglich
Förderung des sozialen Bewußtseins: die Gesellschaft besteht aus Individuen\ wie ein Körper aus Zellen
\ 4) Was ist Glück?
Die buddhistische Vorstellung von Glück: Das Glück, das von außerhalb an einen herangetragen wird, gehört in die Kategorie des relativen Glücks, wohingegen das Glück, das man aus dem Innern seines Lebens eigenständig hervorbringt, absolutes Glück darstellt.
Ziel des Buddhismus ist, das Glück der gesamten Menschheit zu ermöglichen.
5) Reformvorschläge zur Erziehung
Alltagsbeobachtungen sollten der Ausgangspunkt sein
Förderung von Kreativität
Chancengleichheit, Abschaffen von Privilegien
in der Erziehung sollte an die nächsten 100 Jahre gedacht werden
Charakterbildung heißt auch, daß gelehrt werden sollte, wie man als Mensch leben kann
6) Erziehungseinrichtungen und Aktivitäten der Soka Gakkai
Wiederaufbau der Soka Gakkai nach Ende des 2. Weltkriegs durch Josei Toda
Weiterführung der Gedanken und Visionen Makiguchis und Todas durch Daisaku Ikeda
heute ist die Soka Gakkai die weltweit größte Friedensbewegung\ mit etwa 20 Millionen Mitgliedern in 118 Ländern
seit 1968 Kindergärten, Schulen und Universitäten in Japan,\ in den letzten Jahren auch im Ausland
D. Ikeda: "Das Ziel der Soka Gakkai ist nicht weniger als dies:\ ein Ethos der der Weltbürgerschaft zu vermitteln."
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