1600041780 a:2:{s:7:"content";s:22751:"
Die Bewusstseinschichten des Menschen aus buddhistischer Sicht
Vortag von Dr. Yoichi Kawada\ in Walldorf am 16. September 2001
(Fortsetzung eines Vortrags aus dem Vorjahr)
Heute werde ich meinen Vortrag aus dem letzten Jahr fortsetzen und zunächst kurz zusammenfassen, was ich damals gesagt habe.
Zur Einführung in das Thema „Neunte Bewusstseinsschicht“ möchte ich etwas zum Terroranschlag in New York sagen. Hierzu haben SGI-Präsident Daisaku Ikeda und die SGI-USA eine Botschaft an den amerikanischen Präsidenten Bush geschickt. Präsident Ikeda hat sein tiefes Bedauern über die Geschehnisse zum Ausdruck gebracht und dem „Land der Freiheit“ Amerika Mut zugesprochen. Insbesondere bittet er die Mitglieder der SGI in Amerika, unsere Bewegung weiter fortzusetzen. Er sagt, die grundlegende Lösung liege darin, dass jeder einzelne eine Verbindung von Herz zu Herz zu anderen schafft. Über die Bedeutung dieser Aussage möchte ich kurz sprechen.
Präsident Ikeda sagte in seinem 25. Friedensvorschlag: „Wenn man vom Frieden spricht ist er schon nicht mehr so weit entfernt. Die Welt wird Schritt für Schritt in Richtung Frieden gehen, wenn jeder die anderen wertschätzt und durch sein ei genes Verhalten die Kette von Freundschaft und Vertrauen in seine r Umgebung knüpft“. An diesem Punkt waren wir letztes Mal an gelangt nämlich bei der Frage, was existiert in der Tiefe unseres Lebens? Sowohl aus buddhistischer als auch aus tiefenpsychologischer Sicht haben wir diese Frage beleuchtet.
Unser Bewusstsein und unsere Gedanke n gehören zur Sechsten Bewusstseinsschicht. Diese sammelt über die Fünfte Bewusstseinsschicht die Informationen aus der Umgebung ein - durch Hören, Sehen usw., und integriert sie. Die Siebte Bewusstseinsschicht ist das, was in der europäischen Wissenschaft der Tiefenpsychologie untersucht wird: Der Zustand des Unbewussten ist die Manas-Schicht. Auch das habe ich letztes Mal schon erwähnt. Auf die Manas-Schicht folgt die Alaya-Schicht als Achte Bewusstseinsschicht. Heute wollte ich meinen Vortrag mit der Achten Bewusstseinsschicht beginnen, aber wegen der grausamen Terrorakte von New York möchte ich ihn um ein paar weitere Worte zur Siebten und zur Achten Schicht ergänzen.
Die Achte Bewusstseinsschicht ist wie ein schnell fließender Strom, ohne Pause unentwegt weiterfließt. Das habe ich am Beispiel des russischen Wissenschaftlers Rognow erläutert. Unser Leben ist ein fließender Strom, der sich ständig verändert und immerzu weiterfließt. Das ist es, was bei uns allen in der Tiefe unseres Lebens existiert. Durch die Achte Schicht, die Alaya-Schicht, erscheint die Siebte, durch diese wiederum die Sechste, dann die Fünfte. Mit der Fünften Bewusstseinsschicht leben wir unser Alltagsleben Im allgemeinen empfinden wir die Sechste Bewusstseinsschicht als den Mittelpunkt unserer Existenz.
Jetzt hören Sie mithilfe der Fünften Bewusstseinsschicht meine Stimme. Ich weiß nicht, ob Sie mein Gesicht sehen, aber jedenfalls gehört auch Sehen zur Fünften Bewusstseinsschicht. Auf jeden Fall arbeitet Ihr Bewusstsein in diesem Augenblick auf der sechsten Schicht. Es kann natürlich sein, dass irgend jemand unter uns sich bereits in der Siebten Bewusstseinsschicht befindet, wo das Reich der Träume angesiedelt ist. Menschen im Koma oder im Tiefschlaf befinden sich in der Siebten Bewusstseinsschicht. Genau auf dieser Siebten Schicht erhalten wir in Wirklichkeit unser Leben. Deshalb sind die Funktionen, die für eine konstante Körpertemperatur sorgen, unser Immunsystem und das Nervensystem sowie den Blutkreislauf und die Atmung in Gang halten, dort angesiedelt. Wenn man daher in tiefem Schlaf liegt, reguliert sich die Körpertemperatur von alleine und man atmet unwillkürlich weiter.
Obwohl wir in diesem Zustand nicht bei Bewusstsein sind, hält die Siebte Schicht die lebensnotwendigen Funktionen aufrecht. Wenn man nur bewusst atmen könnte, wäre es lebensgefährlich, einzuschlafen. Auch wenn die Körpertemperatur im Schlaf absinken würde, könnte man sich nicht angstfrei zur Ruhe begeben.
Ab hier beginnt nun die Besonderheit der buddhistischen Sichtweise. Es wird vielleicht ein bisschen kompliziert, aber ich möchte es trotzdem gerne vortragen. Im Buddhismus wird die Frage gelöst warum die Menschen sich vor dem Tod fürchten. Jeder Mensch empfindet tief in seinem Inneren Angst vor dem Tod. Der Buddhismus erklärt den Grund dafür: in der Tiefe des Herzens, nämlich mit der Siebten Bewusstseinsschicht, betrachtet man die Achte Schicht. Wie gesagt, die Achte Bewusstseinsschicht fließt ständig dahin wie ein reißender Fluss. Das ist das wahre Wesen der Achten Bewusstseinsschicht. Dennoch wird sie oft als statische, unverwechselbare „Seele“ betrachtet. Das ist die übliche, verbreitete Sichtweise. Man sieht die Achte Bewusstseinsschicht an wie etwa einen Stein, wie etwas, das sich nicht ändert, als unveränderliches Selbst. Bei dieser Sichtweise bekommt man Angst davor, irgendwann unweigerlich zu verlöschen und zu verschwinden. Diese Vorstellung löst Angst aus. Man reagiert automatisch mit dem Wunsch, sich selbst zu schützen, unbedingt. Es ist ein grundsätzlicher Egoismus, im Buddhismus mit „ga“ bezeichnet zu deutsch: Ego. Aus der Betrachtungsweise der Achten Bewusstseinsschicht als etwas Statischem und Unveränderlichem resuItieren alle Egoismen und egozentrischen Taten, hier haben sie ihren Ursprung.
Gestern habe ich an einem Symposium der SGl-D und der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste teilgenommen. Dabei wurden auch die schrecklichen Ereignisse von New York thematisiert. Wir haben darüber diskutiert, woher dieser Hass und diese Aggressivität von Menschen kommen. Was können wir dagegen tun, gibt es eine Lösung? Der Buddhismus sagt, dass die Siebte Bewusstseinsschicht, das Ego, sich selbst beschützen will und auf drohende Schäden oder Nachteile mit Aggression reagiert. Durch diesen Ärgerzustand schützt man sich selbst. Daraus entsteht Arroganz, die auf andere herabsieht, ihnen nichts zutraut, sie verachtet und sich schließlich als Diskriminierung zeigt. Man sieht dann nur noch die Unterschiede zwischen sich und anderen und reagiert aggressiv darauf. Manchmal werden Religionen oder sonstige Weltanschauungen benutzt, um ein solches Verhalten zu rechtfertigen. Besonders Extremisten sind von diesem Ego gesteuert. Das ist aber keine Frage der betreffenden Religion oder Ideologie, sondern die beschriebene Tendenz existiert bei allen Menschen. Das ist eine Entdeckung und Erkenntnis des Buddhismus.
Wir betrachten die Nikken-Sekte als extremistisch, weil sie in ihrem Ego gefangen ist, und wir wollen das Böse daran eliminieren, Es wäre sehr interessant, Nikkens Geist einmal psychoanalytisch zu untersuchen. Könnte jemand das tun? Nikken macht Unterschiede zwischen Laiengläubigen und Priestern und hält sich als Hohepriester für etwas Besseres. Einfache Gläubige setzt er als nicht ebenbürtig herab. Daran sieht man, dass ganz in der Tiefe des Herzens von Extremisten wie Nikken ständig Angst und Schrecken vor dem Tod wirbeln. Sie treten als Aggressivität zutage. Auch Nikken wird davon umgetrieben. Vor einiger Zeit haben wir in Japan den Giftgasanschlag der AUM-Sekte auf die U-Bahn in Tokyo erlebt. Die AUM-Leute behaupten, dass ihre Lehren dem Buddhismus entstammten, wobei diese Lehren in Wirklichkeit ein Sammelsurium und Durcheinander von verschiedenen zusammengeworfenen Lehren sind. Auch AUM gehört zu den Extremisten.
Selbstliebe (ga-ai), selbstsüchtige Arroganz (ga-man) und eigennützige Gedanken (ga-ken), die aus dem Ego entspringen, haben ihre Wurzel in ga-chi, dem buddhistischen Begriff für die „fundamentale Dunkelheit“. Man hat nämlich das Gesetz von engi (entstehende Beziehung) nicht verstanden. Man lebt nur für sich selbst, und aus eigensüchtigen Begierden und aus Arroganz attackiert man andere. In der Tiefe dieser Menschen lauert die Angst vor dem Tod, und um die zu verdrängen oder zu überspielen, diskriminieren sie andere und unterdrücken sie. Diese Funktion bezeichnen wir als ga-chi. Dann betrachtet man vom Siebten Bewusstsein aus, das aus der Achten Schicht entstanden ist, letztere wie etwas Unveränderliches, und daher kommen die Angst und die furchtsamen Gedanken.
Wir als Buddhisten verstehen, dass die Energie des Lebens wie ein strömender Fluss ständig kommt und geht, kontinuierlich und unaufhörlich. Mit anderen Worten, ein Energiefluss. Wenn wir begreifen, dass diese Energie mit der aller anderen verschmilzt und weiterfließt, dann bedeutet andere zu opfern, um die eigene Energie zu bewahren, nichts anderes als sich selbst zu opfern. Wenn ich ein Beispiel nennen darf: Zu Beginn einer Ehe sind Charakter und lnteressen der beiden Partner sehr unterschiedlich, aber nach zehn oder zwanzig Jahren des Zusammenlebens werden sie einander immer ähnlicher. Obwohl sie unterschiedlich aussehen und verschiedene Charaktere haben, gleicht ihre Atmosphäre sich an. Diese Atmosphäre ist die Achte Bewusstseinsschicht. Bei Freundschaften ist das auch so. Wenn man mit einem guten Freund zehn oder zwanzig Jahre lang ständig Umgang hat, wird man einander in der Tiefe der Alaya-Schicht ähnlicher, wenn auch die äußerlichen Unterschiede bestehen bleiben.
Wenn man über eine längere Zeit miteinander zu tun hat, vertieft sich der Austausch der Energie des Lebens. Dann kann man einander nicht mehr belügen und sich gegenseitig nichts vormachen, schließlich versteht man auch ohne Worte, was der andere denkt und fühlt.
Dinge direkt auszusprechen geschieht mit dem Bewusstsein, aber bei vielen Leuten stimmen das gesprochene Wort und das, was in der Achten Bewusstseinsschicht vor sich geht, nicht überein. Zu Beginn einer Bekanntschaft kann man andere mit Worten betrügen, aber auf die Dauer wird es nicht funktionieren. Wenn sich der Austausch über die Achte Schicht allmählich vertieft, beginnt man, die Lügen zu durchschauen.
Dieser Austausch des Lebens zwischen uns ist im Buddhismus eine „entstehende Beziehung“, engi. Sie breitet sich von nahestehenden Personen weiter aus, in das ganze Volk und noch weiter bis hin zur gesamten Menschheit. Auch zu anderen Lebewesen wie z.B. Tieren verbreitet sie sich. Zum Schluss ist sie wie ein Fluss, der ins Meer mündet, wie in den buddhistischen Schriften steht.
Wenn man diese Dinge versteht kann man andere schätzen, Freundschaften in der eigenen Umgebung aufbauen und Vertrauen gewinnen. Mit einem solchen Herzen handelt man auch entsprechend. Das nennen wir ein „gutes Herz“ oder „Herz der Buddhaschaft“. Für solche Menschen ist es leicht, die Angst vor dem Tod zu überwinden. Unser Leben wird durch den Tod oder durch die Vernichtung des Körpers nicht „Nichts“, sondern die Energie des Karmas, die Energie des Lebens geht in den großen Kosmos ein, so wie ein Fluss ins Meer mündet.
Wenn man das wirklich spürt, verschwindet die Angst vor dem Tod. Dann kann man Ärger und Aggressivität, Arroganz und Diskriminierung, die wir grundsätzlich in uns haben, überwinden.
Wenn man Buddhismus studiert und diese Dinge verinnerlicht, dann ist es gut. Aber wenn jemand das nicht kann, was machen wir dann? Man kann die Bewegung empfehlen, die einen ein „gutes Herz“ entwickeln lässt. Der Zweck einer Gesellschaft besteht darin, miteinander und füreinander zu leben. Auf der Basis von gegenseitigem Vertrauen und gemeinsamem Handeln kann man den ursprünglichen Egoismus des Siebten Bewusstseins überwinden.
Präsident Ikeda führt Dialoge mit Menschen christlichen Glaubens und auch mit Vertretern des Islam wie z.B. Professor Teheranian. Präsident Ikeda sagte, historisch beding sei es schwierig für Christentum und Islam, einen Dialog miteinander zu führen. Buddhismus kann dabei eine Brücke sein, weil die buddhistische Anschauung des Lebens anders ist. Egal ob christlicher, islamischer oder hinduistischer Glaube, es gibt von der Konstruktion des Lebens her keinen Unterschied, sondern nur Menschen. Deswegen könne es möglich sein, dass der Buddhismus zwischen Christentum und Islam vermittelt.
In der Seikyo-Zeitung von heute hat Präsident lkeda ein Essay über den mittlerweile verstorbenen Arabien-Forscher Torao Kawasaki veröffentIicht, der Professor an der Soka-Universität war. Die Essayreihe heißt „Wunderbare Begegnungen“, die Folge über Professor Kawasaki „Mensch ist Mensch, überall“. Darin zitiert er Professor Teheranian. Wie Sie wissen, ist Teheranian Direktor des Toda-Friedens-Instituts. Er stammt aus Iran. In dem Essay geht es auch um Terrorismus. 1,2 Milliarden Menschen auf der Erde sind Moslems. Aber nicht alle sind gewalttätig. Islam ist kein monolithischer Block, und Extremismus oder Fundamentalismus ist nur ein Teil von ihm. Natürlich sind alle terroristischen Taten absolut böse und dürfen niemals zugelassen werden. Aber Islam ist nicht das gleiche wie Terrorismus, ebenso wenig wie dies bei Christentum oder Hinduismus der Fall ist. Vor ein paar Jahren gab es wie gesagt die Terroranschläge der AUM-Sekte, die aus buddhistischen Ursprüngen stammte.
Die Frage, warum Menschen das Leben anderer opfern und ihren eigenen ursprünglichen Egoismus durchsetzen wollen, hat die buddhistische Lehre gelöst. Wie gesagt, haben Menschen Angst vor dem Tod. Diese Angst vor dem Tod möchten sie auf einer falschen Ebene oder auf falsche Weise überwinden. Der Terrorismus zeigt das ganz klar. Nun das Zitat von Professor Teheranian: „Das Wort ‚Dschihad‘ im Islam wird zwar oft als ‚heiliger Krieg’ übersetzt. Aber genauer gesagt, wenn man zu militärischer Gewalt greift, nennt man das den ‚äußeren kleinen Dschihad‘. Der ‚innere Dschihad‘ dagegen bedeutet, böse Gedanken sowie die eigene Habgier und den eigenen Hass zu überwinden und seinen Geist zu reinigen. Er wird auch ‚großer Dschihad‘ genannt. Im übrigen ist, wenn es um die Ausübung militärischer Macht geht, die Islamischen Lehre nur für den Fall der Selbstverteidigung erlaubt.“ Präsident Ikeda stellt diese Aussage in seinem Essay vor. Was Professor Teheranian sagt, ist dasselbe, was auch der Buddhismus erläutert, nämlich dass es darauf ankommt, sich innerlich von Begierden, Hass, Aggressivität zu reinigen. Wir nennen das „Irdische Begierden in Erleuchtung verwandeln“.
Die islamische und die christliche Lehre gehen davon aus, dass man dazu Gott bräuchte, dass man durch die Liebe des Schöpfers diese Negativität überwinden könne. Der Buddhismus erläutert hingegen, wie ich vorhin erwähnt habe, die Beziehung zwischen Manas- und Alaya-Schicht. In diesem Bereich kann man die unterschiedlichen Begierden überwinden und in ein „gutes Herz“ verwandeln. Diese Lösung und Änderungsmöglichkeit suchen wir unmittelbar in unserem eigenen Leben. Das ist das Besondere im Buddhismus. Das Zusammenwirken der transformierten Begierden und des „guten Herzens“ ist die ursächliche Kraft für den Weltfrieden. Ich habe leider nicht mehr so viel Zeit und fürchte, ich werde wieder nicht zur Behandlung der Neunten Bewusstseinsschicht kommen, wie ich es eigentlich wollte. Aber weil es ein sehr wichtiger Punkt ist, möchte ich das bisher Gesagte noch werter fortsetzen.
Warum unsere Bewegung ursächlich (für Weltfrieden) ist, möchte ich näher erläutern. Sie kennen ja das Wort Karma. Es ist der Ursprung unseres Lebens. Der Buddhismus erläutert zwei verschiedene Karmas. Fukyogo (individuelles Karma) und Kyogo (gemeinsames Karma).
Fukyogo bedeutet „nicht das Gleiche wie bei anderen, sondern eigenes Karma“. Wie vorhin gesagt, wenn der Austausch zwischen den Alaya-Schichten intensiver wird, dann entsteht mit anderen gemeinsames Karma. Es kann Familienkarma sein oder das Karma guter Freunde. Das ist Kyogo. Das gemeinsame Karma verbreitet sich in die Familie, die Umgebung, das Volk. Auch Kontinente wie Europa oder Asien haben gemeinsames Karma. Zum Schluss erweitert es sich zum Karma der Menschheit
Wenn Sie z.B. in Ihrer Familie als einziger praktizieren und ein „gutes Herz“ entwickeln, werden die anderen davon positiv beeinflusst. So entsteht gemeinsames Karma. Familienkarma ist nicht so lange, aber das Karma eines Volkes kann mehrere hundert oder tausend Jahre dauern, gutes und schlechtes inbegriffen. Aus buddhistischer Sicht sammelt sich das Karma der Zehn Welten an. Dies vorausgesetzt, sind wir diejenigen, die Karma ändern können. Wenn innerhalb eines Volkes Diskriminierung oder Hass existiert, dann soll jeder einzelne das ändern und entsprechenden Einfluss auf andere nehmen. Nur so lässt sich Karma ändern. Auch wenn innerhalb eines Volkes nicht viele Leute praktizieren, können wir durch unser gemeinsames Karma andere Menschen beeinflussen, Hass in „gute Herzen“ verwandeln.
Egal an welche Religion man glaubt, egal welcher Ideologie man folgt, nur durch Menschen kann man Menschen ändern. Weil wir alle Menschen sind. Menschen in ihrer tiefsten Tiefe eine Änderung zu ermöglichen, das ist der Sinn unserer Bewegung. Kernpunkt dieser Bewegung sind wir, die glauben und Daimoku chanten.
Warum es notwendig ist, Daimoku zu chanten - ab jetzt geht es endlich um die Neunte Bewusstseinsschicht: Präsident Ikeda sagte in der „Weisheit des Lotos Sutras“ (4. Band): „Es gibt eine Art und Weise, Minusenergie (schlechtes Karma) in Plusenergie (gutes Karma) zu verwandeln.“ Dafür muss man gutes Karma Stück für Stück ansammeln. Das ist die allgemeine Art und Weise - Gutes tun, einander ermutigen. So kann man gutes Karma ansammeln. Aber in der Realität wirft man in aller Regel eigenhändig das wieder um, was man mühsam aufgebaut hat. So sind die meisten Menschen. Im Alltag tauchen finanzielle Probleme, auch politische und sonstige Schwierigkeiten auf. Es ist notwendig, durch gute Handlungen die Situation zu ändern.
Aber es gibt noch eine andere, subjektive Art und Weise, wie man durch eigenes gutes Karma seine Umgebung verändern kann. Das ist die Praxis des Buddhismus Nichiren Daishonins. Präsident lkeda sagt dazu: „Das Universum selbst umfängt den Strom der Achten Bewusstseinsschichten.“ Wie ich vorhin gesagt habe, fließt dieser Strom in das große Meer hinein. Das gesamte Universum selbst ist also die Neunte Bewusstseinsschicht, nämlich die ursprüngliche Reinheit. Wer das verstanden hat, ist ein Buddha.
Das Leben des ursprünglichen Universums selbst wurde von Shakyamuni Buddha in Indien zum ersten Mal in der Geschichte als Gesetz der Sonne erläutert. Das war der Beginn des Buddhismus. Shakyamuni Buddha erläuterte das Licht seiner Erleuchtung in drei Stufen: bei Sonnenuntergang, um Mitternacht und in der Morgendämmerung. Bei der Morgendämmerung erläuterte er das ursprüngliche universale Gesetz und manifestierte das Leben des Buddhas.
Bei Sonnenuntergang erläuterte er das Gesetz der entstehenden Beziehung, d.h., wie ich vorhin erwähnte, die Siebte und Achte Bewusstseinsschicht, über die alle Menschen miteinander zu tun haben. Um Mitternacht jedoch verschwand das Gesetz der entstehenden Beziehung, und in der Morgendämmerung hatte er alle Begierden und die fundamentale Dunkelheit zerbrochen und den Zustand der Buddhaschaft erreicht, als ob die Sonne den ganzen Himmel zum Erstrahlen gebracht hätte. So verstand Shakyamuni das ursprüngliche Universum. Darüber sagt Präsident lkeda: „Es war ein historischer Moment. Die Sonne der Freude, die die ganze Menschheit bescheint, ging in diesem Augenblick auf.“
Dies wurde im Buddhismus später als Amala ‚ nämlich Urreinheit des Kosmos, erläutert.
Nichiren Daishonin schuf zum aller ersten Mal in der Geschichte eine bei allen Menschen wirksame Methode, das Leben des Buddhas der Urreinheit des Kosmos zu manifestieren.
Präsident Ikeda sagt weiter: „Wenn die Urreinheit in den Menschen sich gegenseitig berührt und miteinander in Kontakt kommt, dann kann man aus seinem Karma schöpferischen Wert schaffen. Das kann das Herz des Volkes, das Herz der Menschheit erreichen.“
Nichiren Daishonin sagt in der Gosho: „Die Neunte Bewusstseinsschicht ist die Hauptstadt des Königreichs der Wahrheit.“ Diese Hauptstadt des Königreichs der Wahrheit hat er als Mandala eingeschrieben Wenn wir zu diesem Mandala Daimoku chanten, können wir das Leben der Neunten Bewusstseinsschicht zur Achten, Siebten usw. dringen lassen. Dann geht, genauso wie bei Shakyamuni Buddha, die Sonne der Ewigkeit auf, während wir Daimoku chanten Wenn wir von diesen Sonnenstrahlen beschienen werden, was ist dann? Dann kann man alles in Weisheit verwandeln.
Heute habe ich nicht so viel Zeit, deswegen hier nur eine wortwörtliche Erläuterung.
Amala shiki heißt die Neunte Bewusstseinsschicht, Die Amala-Schicht erscheint als Hokkaitaishochi, eine Weisheit, die das ganze Universum aus Erde, Wasser, Feuer, Wind, ku und shiki umfaßt. Diese Weisheit ist die Weisheit, die im Gohonzon enthalten ist. Wenn sie hervorgeholt wird, ändert sich die Achte Bewusstseinsschicht. Die Achte Bewusstseinsschicht wird Daienkyochi genannt. Das ist ein Zustand der Weisheit wie ein Spiegel, der alle Phänomene des Universums zeigt. Dieser Zustand beeinflusst und verändert die Siebte Bewusstseinsschicht. Wie vorhin gesagt, beinhaltet die Siebte Bewusstseinsschicht unseren ursprünglichen Egoismus. Das kann als Byodoshochi bezeichnet werden. Es ist die Weisheit, alle Diskriminierung verschwinden zu lassen und alle Gesetzmäßigkeiten im Universum zu erkennen. Die Sechste Bewusstseinsschicht kann zur Weisheit Myokansatsuchi werden. Das ist eine Weisheit, die die Tendenzen der Menschen genau betrachtet, das Mystische Gesetz erläutert und Zweifel verschwinden lässt. Die Fünfte Bewusstseinsschicht wird zu Joshosachi.
Das ist die Weisheit, für sich und für andere das Karma zu ändern. Alle unsere acht Bewusstseinsschichten in Weisheit zu verwandeln, das ist die Kraft des Gohonzons. Diesen Punkt wollte ich heute eigentlich erläutern, konnte ihn aber nur im Überblick darstellen. Deshalb möchte ich ein andermal wiederkommen und ihn genauer erläutern. Es ist ein buddhistisches Gesetz, die (Acht) Schichten in Weisheit zu verwandeln und zusammen mit der ganzen Menschheit und der Natur zu existieren.
";s:12:"content_meta";N;}