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1. Honbu-Leiterversammlung der Soka Gakkai

Alles hängt von unserem Einsatz und unserer Entschlossenheit ab

Rede Präsident Ikedas bei der ersten Honbu-Leiterversammlung der Soka Gakkai, die zusammen mit der 1. nationalen Generalversammlung der Frauenabteilung und der ersten Generalversammlung der Region Tohoku am

  1. Jänner 2001 in der Tokyo Makiguchi Memorial Hall in Hachioji, Tokyo abgehalten wurde.

Ein glückliches neues Jahr! Glückwunsch auch zum Beginn des neuen Jahrhunderts mit der 1. Honbu-Leiterversammlung, der 1. nationalen Generalversammlung der Frauenabteilung und der ersten Generalversammlung der Region Tohoku!

Tohoku ist in ein neues Zeitalter eingetreten. Es ist eine strahlende Zeit für diese nordöstliche Region Japans. Die Rede, die der Leiter der Region Tohoku, Kuniyaki Yamada, gerade gehalten hat, war wunderbar.

Alles hängt von den Menschen ab. Der Buddhismus wird von Menschen verbreitet und die Geschichte wird von den Menschen geschaffen. Das ist ein Kernpunkt.

Ein lebhafter Beginn

Die Soka Gakkai hat das 21 Jahrhundert mit dem Besuch zahlloser Gäste begonnen, die uns ihren Respekt erwiesen und ihre Wünsche überbracht haben. Unsere wunderbare Allianz von Soka ist lebendiger und kraftvoller denn je.

Ich habe auch Grußbotschaften von über einem Dutzend führender Persönlichkeiten der Welt erhalten, darunter vom ehemaligen sowjetischen Präsidenten Gorbatschow, der seine Hoffnung zum Ausdruck gebracht hat, daß wir uns bald treffen und miteinander sprechen werden.

Das Jahr 2001 wird ohne Zweifel noch mehr illustre Gäste aus der ganzen Welt hier bei uns in Hachioji als Besucher sehen.

Besuch eines berühmten Archäologen in Hachioji

Der berühmte deutsche Archäologe des 19. Jahrhunderts, Heinrich Schliemann (1822-90), hat nebenbei bemerkt auch einmal Hachioji besucht. Schliemann ist bekannt für seine Entdeckung der Ruinen der antiken Stadt Troja in der Türkei und für viele andere wichtige archäologische Entdeckungen. Viele von Ihnen werden seinen Namen kennen.

Schliemann war ein Mensch, der seine Jugendträume verwirklichen wollte. Er war entschlossen, sie unbedingt zu realisieren. Und die Welt kennt ihn als jemanden, der genau das getan hat. Seine zahlreichen bedeutenden archäologischen Entdeckungen haben die Geschichtsbücher neu geschrieben.

[Anm. der Redaktion: Es heißt, daß Schliemann, der als junger Bub von der Geschichte des trojanischen Krieges fasziniert war, mit 8 Jahren beschloß, eines Tages die Ruinen der antiken Stadt Troja zu finden. Er litt als junger Mann unter großen Schwierigkeiten, unter anderem dem frühen Tod seiner Mutter und kämpfte mit Armut. Aufgrund seiner wirtschaftlichen Schwierigkeiten konnte er seine Schulbildung nicht abschließen und begann mit jungen Jahren zu arbeiten. In seiner Freizeit lernte er im Selbststudium Fremdsprachen, von denen er mehr als ein Dutzend fließend beherrschte, darunter Englisch, Französisch, Holländisch und Spanisch. Erst im Alter von über 40 Jahren begann er mit seiner archäologischen Arbeit und es gelang ihm zu beweisen, daß die Kulturen von Troja und Mykene tatsächlich existiert hatten.]

Schliemann besuchte Hachioji am 19. Juni 1865. Das war zu der Zeit, als Japan sich im Übergang von der Edo- zur Meiji-Zeit befand. Schliemann beschrieb später seinen Besuch in Hachioji als besonders interessant. Er schrieb über seine Eindrücke von dem Gebiet: “Schöne Felder erstrecken sich in alle Richtungen. Und der Ausblick von den Hügeln war noch lieblicher.”

Sechs Jahre nach diesem Besuch in Hachioji, im Jahr 1871, begann Schliemann seine Ausgrabungsarbeiten an der Stätte das alten Troja. In diesem Jahr wurde auch der erste Präsident der Soka Gakkai, Tsunesaburo Makiguchi, geboren.

Ein Sturm der Kritik

Die Menschen auf der ganzen Welt applaudierten Schliemann zur Verwirklichung seines lebenslangen Traumes. Aber unter den Gelehrten seines Heimatlandes Deutschland gab es viele, die auf seinen Erfolg eifersüchtig waren und die einen Sturm der Kritik und der Angriffe gegen ihn vom Zaum brachen. Das ist die menschliche Natur. Obwohl er wunderbare Entdeckungen machte, wurde er kritisiert. So ist die Welt.

Die Angriffe richteten sich auch gegen seine Frau Sophia, die ihn bei seiner Arbeit unterstützte und nahmen sie emotionell so sehr mit, daß die starke Frau schließlich krank wurde und das Bett hüten mußte. Ihr Ehemann unterstützte sie und ermutigte sie mit den Worten: “Du darfst dich nicht von unseren gegenwärtigen Schwierigkeiten besiegen lassen … Diese elenden Angriffe werden verschwinden wir Rauch aus einem Rauchfang. Es ist das Werk des eifersüchtigen Gelehrten, des geschlossenen, etablierten Kreises! Für die Öffentlichkeit in allen Ländern sind wir Helden, die das aufregendste und abenteuerlichste Leben führen.”

Seine Worte sagten: “Was wissen Gelehrte, die in einer geschlossenen, engen Welt leben? Sie stolzieren nur auf der Erde herum, wo sich ihnen niemand entgegenstellt. Kümmern wir uns nicht um ihre Kritik! Applaudiert uns nicht die Welt?” Auf diese Weise bemühte sich Schliemann, seine Frau zu ermutigen und aufzuheitern.

Unaufhörlicher Fortschritt

Alles hängt von dem Einsatz und der Entschlossenheit ab, mit dem wir unser Leben führen. Wem Entschlossenheit fehlt, der ist verwundbar für Niederlagen. Wem Engagement fehlt, der führt ein trauriges, leeres Leben.

Es heißt, daß Schliemann sich sein Leben lang keinen Augenblick ausrastete. Das war ohne Zweifel die Überzeugung, nach der er lebte.

“Ich werde mich ohne Rast bemühen! Die anderen sollen sagen, was sie wollen! Ich werde nicht aufhören, voranzugehen! Wer stehenbleiben und sich ausrasten will, soll das nur tun! Wer sich beklagen will, soll sich keine Zwang antun! Ich werde den Weg gehen, den ich gewählt habe, egal was geschieht!” – ein Mensch, der eine solche unerschütterliche Überzeugung besitzt, ist ein wahrer Ausübender des Buddhismus Nichiren Daishonins. Der Glaube liegt nicht einfach im Rezitieren des Sutra oder in der Fähigkeit, gut reden oder gut Führung geben zu können. Ein echter Buddhist ist jemand, der egal was geschieht, bis zum Ende aktiv den Weg des Glaubens, der Praxis und des Studiums verfolgt, wie es der Daishonin lehrt - eine Person, die sich aufrichtig für Kosen-rufu bemüht. Solches Verhalten ist der Kern des Buddhismus des Daishonin.

Das Ergebnis unseres Lebens wird durch das abschließende Kapitel bestimmt. Daher kommt es darauf an, ob die letzte Phase unseres Lebens frei von Reue ist und mit wunderbarem Licht strahlt wie ein großartiger Sonnenuntergang, denn wie ein schöner Sonnenuntergang einen sonnigen Tag beim nächsten Tagesanbruch ankündigt, wird das abschließende Kapitel unseres Lebens die Natur unserer nächsten Existenz bestimmen.

Der schönste Sonnenuntergang

Die Sonnenuntergänge hier in Hachioji sind großartig. “Das Leuchten des Sonnenuntergangs erfüllt den Himmel und der Abend senkt sich herab…” heißt es in dem bekannten japanischen Kinderlied Yuyake Koyake (Das Glühen des Sonnenuntergangs) Es heißt, daß das Lied den Sonnenuntergang in Hachioji beschreibt. Ich habe auch das Gebiet besucht, das mit dem Lied eine enge Beziehung hat.

[Anmerkung der Redaktion: Damit ist das Gebiet von Ongata in der Stadt Hachioji gemeint. Uko Nakamura (1897-1972), der den Text zu dem Lied schrieb, stammte aus diesem Gebiet, das heute als Yuayake Koyake no Sato (Dorf von Glühend es Sonnenuntergangs) bekannt ist.]

Bei unseren Gesprächen haben mich einmal der Vizerektor Arthur K. C. Li von der Chinesischen Universität Hong Kong und seine Frau Diana gefragt, wo der schönste Sonnenuntergang war, den ich je gesehen habe. Die Sonnenuntergänge über der Bucht von Manila sind zwar berühmt, aber es gibt einen Ort in Japan, der auch großartige Sonnenuntergänge hat. Ich habe ohne Zögern geantwortet: “Vielleicht stimmt mir nicht jeder zu, aber ich finde die Sonnenuntergänge in Hachioji, dem Gebiet der Soka Universität, am schönsten von allen.”

Hachioji bedeutet Acht Prinzen

Hachioji ist ein wunderbarer Name. Es hat zwar vielleicht nicht direkt etwas mit dem Ursprung des Namens der Stadt zu tun, aber die chinesischen Schriftzeichen für Hachioji (acht Prinzen) erscheinen auch im Lotus-Sutra. Ich habe darüber schon in einer anderen Rede gesprochen.

Im (1.) Kapitel Einleitung des Lotus-Sutra wird ein Buddha namens Helligkeit von Sonne und Mond erwähnt. Dieser Buddha, der Weisheit besitzt, die alle lebenden Wesen wie die Sonne, der Mond und ein helles Licht erleuchtet, hat acht Söhne.

[Im Sutra wird erzählt, daß es 20.000 Buddhas namens Helligkeit von Sonne und Mond gab, die hintereinander erschienen. Der letzte dieser Buddhas war, bevor er der Welt entsagte, ein König und hatte acht Söhne.]

Die acht Prinzen tragen tief bedeutungsvolle Namen, die jeweils verschiedenen Formen der Weisheit entsprachen: (1) Absicht Besitzend (Weisheit), (2) Gute Absicht (Ausgezeichnete Weisheit), (3) Unermeßliche Absicht (Grenzenlose Weisheit), (4) Juwelengeschmückte Absicht (Unschätzbare Weisheit), (5) Vermehrte Weisheit (Überlegene Weisheit), (6) Absicht Gereinigt von Zweifeln (Weisheit ohne Zweifel), Widerhallende Absicht (Beredte Weisheit) und (8) Absicht des Gesetzes (Dharmaweisheit).

Wir wollen auch diese herausragenden Tugenden der acht Prinzen zeigen, wenn wir auf die Bühne des neuen Jahrhunderts tanzen.

Das Lotus-Sutra sagt: “Würde und Tugend fielen ihnen [den acht Prinzen] leicht zu und jeder stand einem Reich mit vier Kontinenten vor.” (LS 1, p. 15) Die acht Prinzen regierten wenn Sie so wollen die Welt. Gemeinsam mit ihrem Vater – in der Einheit des Herzens von Eltern und Kindern – gaben sie ihre königliche Position und ihre Ehren in der Gesellschaft auf und widmeten sich ernsthaft und bescheiden der buddhistischen Praxis. Und sie setzten viele gute Ursachen gemeinsam mit zahllosen Bodhisattvas.

Im gegenwärtigen Zeitalter praktiziert nur die SGI die Lehren des Buddhismus genau wie es das Sutra lehrt. Es ist wichtig, auf dem Weg des Wachstums und dem Weg des Glücks voranzugehen, indem wir mit den anderen Mitgliedern in der Organisation der SGI zusammenarbeiten und uns gleichzeitig bemühen, uns selbst zu entwickeln und zu polieren. Alleine zu sein mag sehr frei erscheinen, aber es kann dazu führen, daß wir ein sehr egoistisches und selbstgefälliges Leben führen und letztlich von dem Weg abweichen, der im Rhythmus mit dem Gesetz des Lebens ist.

Frei Weisheit erschließen

Im Buddhismus hat die Zahl acht die Bedeutung “öffnen” – wobei auch die Bedeutungen “erschließen” “enthüllen” und “entwickeln” mit anklingen.

Die Weisheit der acht Prinzen, die ich gerade erwähnt habe, wohnt in jedem von uns. Bitte erschließen Sie diese Funktionen der Weisheit frei und zur Gänze durch mutigen Glauben. Bitte entwickeln Sie Ihre Weisheit, Ihr Glück und Ihren inneren Lebenszustand. Und bitte erziehen Sie einen ständigen Strom von fähigen Menschen und öffnen Sie den Weg von Kosen-rufu. Das ist der Kernpunkt unserer “Hachioji-Revolution.”

Die Mitglieder der Bezirke Shinseiki (Neues Jahrhundert), Josho (Ewiger Sieg), Honjin (Hauptkraft), Ikeda und Eiko (Ruhm) unserer Organisation in Hachioji haben das neue Jahr in Hochstimmung begonnen. Meinen Glückwunsch an Sie alle!

Nichiren Daishonin schreibt: “Namen haben die Tugend, immer unfehlbar bekräftigt zu werden.” (Gosho Zenshu, p. 1274) Ich bitte unsere Leiter, mit frischer Entschlossenheit aufzustehen und auf eine Art und Weise, die des Namens Hachioji würdig ist, solchen wunderbaren tatsächlichen Beweis zu zeigen, daß die Präsenz dieses Gebiets auf der ganzen Welt bekannt wird.

Eine Universitätsstadt

Hier in Hachioji gibt es heute zusammen mit unserer Soka Universität insgesamt 21 Universitäten. Als wir hier vor 30 Jahren die Soka Universität gründeten, gab es nur wenige Universitäten in diesem Gebiet. Einige Leute verspotteten uns dafür, daß wir eine Universität sozusagen “in der Einöde” errichteten. Heute ist Hachioji jedoch zu einer Universitätsstadt geworden, einer Stadt, die auf dem Weg voran für die Welt im 21. Jahrhundert eine führende Rolle übernehmen wird.

Ich bin zuversichtlich, daß die Soka Universität, diese Oase der Soka-Erziehung, in der Zukunft mehr und mehr strahlende, begabte Menschen voller Versprechen für die Zukunft hervorbringen wird, die ihren Weg in die weite Welt gehen werden.

Der Ortsname Hachioji findet sich nicht nur hier in diesem Vorort von Tokyo, sondern an verschiedenen anderen Orten in Japan, darunter in der Präfektur Saitama und Aichi. Es gibt auch eine Reihe von Orten, deren Namen genau so wie Hachioji ausgesprochen wird, die aber mit etwas anderen chinesischen Schriftzeichen geschrieben werden. Es gibt zum Beispiel eine solche Stadt im Bezirk Yahata-higashi in der Stadt Kitakyushu in der Präfektur Fukuoka.

Sind heute Mitglieder aus Kitakyushu hier? [Begeistertes Ja aus dem Publikum.] Ich bete aufrichtig für die großen Bemühungen aller unserer Mitglieder in Hachioji und Kitakyushu und aller Hachiojis in ganz Japan.

Wege zu globaler Harmonie

Im Lauf der Jahre habe ich Vorschläge zu vielen Themen herausgegeben. Zum Anlaß des Tages der SGI (26. Jänner) wird eine Sammlung meiner Gedanken aus mehreren Friedensvorschlägen in englischer Sprache von der Middleway Press in den Vereinigten Staaten herausgegeben werden und sie Lesern auf der ganzen Welt jetzt und für die Zukunft weithin zugänglich machen.

Der Titel des Buches ist For the Sake of Peace: Seven Paths to Global Harmony, A Buddhist Perspective [Für den Frieden: Sieben Wege zu weltweiter Harmonie, eine buddhistische Perspektive]. Die sieben Wege sind der Weg der Selbstbeherrschung, der Weg des Dialogs und der Toleranz, der Weg der Gemeinschaft (menschlichen Solidarität), der Weg der Kultur, der Weg der Nationen (Aufbau von Nationen, die dem Frieden verpflichtet sind), der Weg des globalen Bewußtseins und der Weg der Abrüstung (Verwirklichung eines Jahrhunderts ohne Krieg).

Erstes Kennenlernen durch ein kleines Heft

Dr. Glenn Paige, ein anerkannter Friedensforscher und emeritierter Professor für Politologie an der Universität von Hawaii in Manoa, hat ein sehr freundliches Vorwort für das neue Buch geschrieben. Er erzählt, daß er meine pazifistische Ideale zum ersten Mal in Form eines kleinen Hefts meiner Reden kennenlernte, das in den Anfangstagen der Soka Universität von Studenten zusammengestellt worden war.

[Red.: Das Heft mit dem Titel Toward the 21^st^ Century: Addresses by Daisaku Ikeda (1978) enthielt Reden über den Gründungsgeist der Soka Universität, die zwischen 1968 und 1977 gehalten worden waren.]

Das dünne Bändchen, das Werk von intelligenten und enthusiastischen jungen Menschen, hat viele Menschen berührt und inspiriert und ihr Denken und ihre Sichtweise verändert. Ich möchte hier allen, die an diesem Projekt beteiligt waren, noch einmal meinen Dank aussprechen.

Wir können nie sagen, was die Geschichte bewegen wird oder als kraftvoller Antrieb dienen wird. Deshalb ist Arbeit, in die wir unser Herz und unsere Seele legen, so wichtig.

Dr. Paige sagt in dem Vorwort, daß er besonders inspiriert war, als er aus diesem Büchlein, das von Studenten zusammengestellt worden war, über den pazifistischen Geist und das Motto der Soka Universität erfuhr. Als Gelehrter, der in privaten Institutionen von Weltrang mit religiösen Wurzeln, darunter in der Universität Princeton und Harvard, ausgebildet worden war, sagt er, war er von den Prinzipien der Unabhängigkeit und der intellektuellen Freiheit beeindruckt, die von der Soka Universität vertreten wurde, einer Institution, die sich nicht von religiösen Dogmen beherrschen läßt.

Ein “Friedenspreis der Menschen”

Im Abschluß seines Vorwortes schreibt Dr. Paige:

Wie alle großen Figuren der Geschichte, ist er [Daisaku Ikeda] auf Widerstand gestoßen und hat ebenso Unterstützung erhalten. Der Weg zum Frieden war nicht leicht und wird nicht einfach sein. Aber er rät: “Sich niemals besiegen lassen!”

… der Mut, die Klarheit und die fundierte Art und Weise, mit der er dazu aufruft, dem “Weg der Abrüstung” zu folgen, stellt einen großen Kontrast zum Schweigen oder dem Eintreten für gegenteilige Positionen der politischen Führer der großen militärischen Staaten der Gegenwart dar. Alleine dafür wollen ihm die anerkennenden Leser einen Preis der Menschen für das einundzwanzigste Jahrhundert verleihen.

Diese großzügige Einschätzung beschämt mich. Meine unaufhörlichen Bemühungen für den Frieden sind von der leidenschaftlichen Entschlossenheit getrieben, die Größe von Tsunesaburo Makiguchi und Josei Toda, des ersten und zweiten Präsidenten der Soka Gakkai, zu beweisen, die ihr Leben für den Frieden gegeben haben. Dr. Paige hat tiefes Einfühlungsvermögen für diesen feierlichen Geist von Mentor und Schüler gezeigt.

Ich bin entschlossen, für die Zukunft weiter Vorschläge zu machen, damit wir ein Zeitalter des Friedens und ein Zeitalter der Erziehung verwirklichen können

[Ein neuer Vorschlag über Erziehung von Präsident Ikeda erschien in der Seikyo Shimbun vom 9. Jänner 2001.]

Neujahrsgongyo – Versammlungen für den Frieden

In ganz Japan und auf der ganzen Welt wurden am Anfang des Jahres fröhliche Neujahrsgongyos abgehalten. Auch die Mitglieder in Boston, der Welthautpstadt des Intellekts und dem Geburtsort der amerikanischen Revolution versammelten sich am Neujahrstag in bester Stimmung. Dr. Elise Boulding, die weltbekannte Friedensforscherin und Aktivistin, nahm gemeinsam mit den Mitgliedern am Neujahrsgongyo teil. Die 80-jährige Dr. Boulding ist eine bahnbrechende Gelehrte auf dem Gebiet der Friedensforschung und wurde 1990 für den Friedensnobelpreis nominiert. Sie ist auch Trägerin des ersten Global Citizen Award des der SGI angeschlossenen Boston Research Center for the 21^st^ Century im Jahr 1995.

Dr. Boulding sagte über die lebendige, fröhliche Atmosphäre der SGI-Mitglieder, daß man nirgendwo anders eine solche Versammlung einer gemischten Gruppe von Menschen mit unterschiedlichem ethnischen Hintergrund finden könnte, die gemeinsam das neue Jahr feiern. Das sei ein weiteres Zeichen dafür, sagte sie, daß die SGI eine Friedensorganisation sei.

Dr. Boulding hat viele Jahre mit der SGI zusammengearbeitet und den Friedensaktivitäten der Frauenabteilung der SGI frühe Anerkennung zukommen lassen.

Eine Kultur des Friedens

Dr. Boulding sagte kürzlich in einem Interview mit einem japanischen Frauenmagazin:

Die Geschichte hat bis jetzt zu viel Geweicht auf die Kultur des Krieges gelegt. Von nun an müssen wir Licht auf die verborgene und vergessene Kultur des Friedens werfen. Das selbe könnte man über die Religion sagen. In dieser Hinsicht ist die SGI ein herausragendes Beispiel für eine Gruppierung des Glaubens, die eine sehr klare Vorstellung davon hat, wie die Lehren interpretiert und weitergegeben werden müssen.

Ich bewundere zutiefst den Beitrag, den Präsident Ikeda für den Weltfrieden geleistet hat, indem er diese Lehren durch die Gründung verschiedener Erziehungs- und Forschungseinrichtungen zugänglich gemacht hat. Besonders die Förderung der Musik und der Kunst durch die Soka Gakkai zeigt große Voraussicht. (Aus dem Japanischen; Interview mit Elise Boulding in Pumpkin, Februar 2100, p. 47)

Die SGI hat auf der Grundlage der Lehren des Buddhismus eine Bewegung der Erziehung, des Friedens und der Kultur auf der ganzen Welt verbreitet. Eine der führenden Intellektuellen der Welt sieht unsere Aktivitäten mit einem klaren und umfassenden Blick und sagt, daß wir in der Gemeinschaft der Religionen ein gutes Beispiel geben.

Lob für die Diskussionversammlungen der SGI

Dr. Boulding anerkennt auch die Bedeutung von kleinen Gruppendiskussionen wie unseren Diskussionsversammlungen der SGI und sagt, daß sie die Kultur des Friedens fördern.

Das ist ein wichtiger Punkt. Der Schlüssel liegt nicht in großen Versammlungen, nicht in öffentlichen Ansprachen vor einem riesigen Publikum, sondern in kleinen Gruppen, in Diskussionen, in denen jeder miteinander sprechen und sich wirklich austauschen kann.

Auch im Alter von über 70 Jahren nahm Herr Makiguchi noch aktiv an Diskussionsversammlungen teil. Ich bin sicher, daß er jeden Leiter der SGI, der Diskussionsversammlungen mißachtet oder ausfallen läßt, streng tadeln würde.

Dieses Monat hält die Frauenabteilung zum Beginn des Jahrhunderts der Frauen im ganzen Land lebhafte Generalversammlungen im Format von Diskussionsversammlungen ab. Ich glaube, daß die kraftvollen Bemühungen der Frauenabteilung symbolisch für die vitale Entwicklung sind, die die Soka Gakkai im 21. Jahrhundert erreichen wird. In der Gosho zitiert Nichiren Daishonin eine Stelle aus einem Sutra: “Wenn Sie die Ursachen verstehen wollen, die in der Vergangenheit existiert haben, betrachten Sie die Wirkungen, wie sie sich in der Gegenwart manifestieren. Und wenn Sie verstehen wollen, welche Wirkungen in der Zukunft manifestiert werden, betrachten Sie die Ursachen, die in der Gegenwart existieren.” (WND, p. 172)[^1]

Ein Tribut an Jane Addams

Wer war die erste amerikanische Frau, die den Friedensnobelpreis erhielt? Es war die Sozialaktivistin Jane Addams (1860-1935). Sie erhielt diese angesehene Auszeichnung vor siebzig Jahren, im Jahr 1931, dem Jahr nach der Gründung der Soka Gakkai.

Addams machte die örtlichen Gemeinden zur Basis ihrer Aktivitäten und stellte sich der Herausforderung, die staatlichen Wohlfahrtseinrichtungen für Mütter und Kinder zu verstärken. Sie war ein Pionier der Friedenserziehung und hat für das Wahlrecht für Frauen gekämpft. Das Leben dieser großen Frau ist ein herausragendes Beispiel für uns alle.

[Jane Addams gründete 1889 das Hull House, ein Fürsorgezentrum oder “settlement house,” das sich der Aufgabe widmete, den Bedürfnissen von Einwanderern aus der Arbeiterklasse zu dienen, die in einer beengten Nachbarschaft in Chicago lebten. Es wurde zu einem Zentrum des gesellschaftlichen und kulturellen Austausches für die armen Einwohner der Gemeinde. Ähnliche Fürsorgezentren wurden später in anderen Städten in den Vereinigten Staaten gegründet. Addams war auch aktiv in einer Bewegung engagiert, die sich der Beseitigung politischer Korruption widmete. Als 1898 der Spanisch-Amerikanische Krieg ausbrach, brachte sie ihr unerschütterliches Bekenntnis zum Pazifismus zum Ausdruck. Sie führte weltweite Friedensaktivitäten durch und rief die Frauen auf der ganzen Welt dazu auf, sich für den Frieden zu vereinen.]

Addams vertrat die Meinung, daß das Wahlrecht für Frauen eine unverzichtbare Notwendigkeit für die Verwirklichung einer friedlichen Gesellschaft sei und meinte, daß in einer Gesellschaft, in der die Frauen die bürgerliche Verantwortung mit den Männern teilen, Krieg weniger wahrscheinlich wäre.

“Wenn die Frauen aufstehen, wird der Krieg verschwinden! Echter Frieden wird kommen!” – Das war ihre Überzeugung. Die Botschaft von Jane Addams hat auch heute tiefe Bedeutung für uns.

Frauen müssen mehr anerkannt werden. Ich möchte, daß wir Männer die Frauen respektieren und mit ihnen zusammenarbeiten. Was meinen Sie?

Ich bitte die Mitglieder der Frauen- und Junge-Frauen-Abteilung, fröhlich und geduldig den Weg des Dialogs zu verfolgen und mit vielen Menschen zu sprechen und ihn ihren Gemeinden Freundschaften zu pflegen.

Kleine Orte, kleine Versammlungen sind wichtig. Große Städte, große Treffen sind vielleicht aufregender und interessanter und die Leiter finden es leichter, dorthin zu gehen, aber die weitaus größere und entscheidendere Herausforderung ist es, an Orten, an denen es wenige oder keine Mitglieder gibt, feste Bande des Vertrauens und der Freundschaft zu entwickeln. In diesem Bereich stetige Bemühungen zu machen wird den Weg in ein Jahrhundert des Humanismus öffnen. In neuen Gebieten oder an Orten außerhalb des Rampenlichts Aktivitäten zu unternehmen und dort sich erweiternde Zentren des Friedens zu schaffen, ist die Weisheit und der Kampf großer Kommandanten, der Kampf glänzender Leiter. Ich möchte, daß die Leiter der SGI bahnbrechende Personen sind, die eine neue Geschichte erschaffen.

Duftende Blumen der Freundschaft und des Glücks

Der Garten der Tokyo Makiguchi Memorial Hall umfaßt ein Gebiet, das seit alter Zeit als Umetsubo (Pflaumenfelder) bekannt ist und das für seine Pflaumenblüten berühmt ist. Pflaumenblüten, die der harten Winterkälte trotzen, um vor allen anderen Blumen zu blühen, sind besonders lieblich.

Zum Andenken an den heutigen Tag möchte ich den Mitgliedern der Frauenabteilung die folgenden Gedichte widmen:

Im bitteren Winter

Bereits siegreich

Die Pflaumenblüten

Überwunden

Den bitteren Winter

Blühen die Pflaumen

Pflaumenblüten

Kündigen die Freude des Frühlings an

Im bitteren Winter

Ich hoffe, daß Sie alle durch Dialog von Herz zu Herz in ihren Gemeinden und Regionen duftende Blumen der Hoffnung, der Freundschaft und des Glücks zum Erblühen bringen werden.

Ein demokratischer Sitz der Gelehrsamkeit

Am 3. Mai dieses Jahres wird die Soka Universität von Amerika (SUA) Aliso Viejo in Orange County, Kalifornien endlich offiziell eingeweiht werden. Es ist mein Wunsch, daß die Universität herausragende Studenten von Weltniveau hervorbringen wird, Anführer des neuen Jahrhunderts. SUA Aliso Viejo wird ein edler Sitz der Gelehrsamkeit sein – die Kristallisierung des gemeinsamen Wunsches nach Frieden der einfachen Menschen auf der ganzen Welt. Ich widme der Entwicklung der Universität meine größte Energie. Ich bitte auch Sie alle um freundliche Unterstützung.

Die Besetzungen für den Rat der Treuhänder der neuen Universität wurden gerade beschlossen und ich möchte diese Gelegenheit wahrnehmen, um sie Ihnen vorzustellen. Wie Sie wissen, bin ich der Gründer der Schule. Präsident der Soka Gakkai und Vizepräsident der SGI, Einosuke Akiya, wird oberster Berater sein. Hiroshi Okayasu, Vorsitzender des Rats der Treuhänder der Soka Universität Japan, wird auch die Verantwortung als Vorsitzender des Rates der SUA Aliso Viejo übernehmen. Vizevorsitzender des Rates wird der Rechtsanwalt Stephen Dunham sein, ein Partner und ehemaliger Präsident einer führenden amerikanischen Rechtsanwaltskanzlei, der als herausragender juristischer Berater auf dem Gebiet der Erziehung bekannt ist.

Als Treuhänder werden wir den emeritierten Universitätsprofessor von Harvard, Dr John Montgomery und den Professor des Claremont McKenna College, Dr. Alfred Balitzer haben. Dr. Montgomery ist auch der Direktor des Pacific Basin Research Center der SUA. Er ist einer der führenden Gelehrten der John F. Kennedy School of Government in Harvard, wo ich 1991 einen Vortrag gehalten habe. Ich habe 1993 auch im Claremont McKenna College gesprochen.

Nebenbei erwähnt war der herausragende amerikanische Wissenschaftler Dr. Linus Pauling, der damals 91 Jahre alt war, so freundlich, den Vortrag in Claremont zu besuchen. Zu den weiteren Treuhändern gehören SGI-USA Generaldirektor Danny Nagashima und die Leiterin der SGI Frauenabteilung, Eiko Akiyama. So weit ich weiß, sind einige Treuhänder noch nicht ernannt.

Dr. Daniel Habuki, der ein Absolvent der ersten Klasse der Ober- und Unterstufe der Soka Mittelschule und der Soka Universität Japan ist, ist der erste Präsident der SUA. In der Zukunft werden ein zweiter und dritter und eine endlose Reihe von weiteren Präsidenten mit tiefer Aufgabe in seinem Spuren nachfolgen und den Gründungsgeist der Universität weitertragen.

Wunderbare Beiträge der Absolventen der Soka Schulen

Nächstes Jahr werden die Unter- und Oberstufe der Soka Mittelschule ihr 35-jähriges Jubiläum feiern. Und dieses Jahr feiert die Soka Universität ihr bedeutendes 30. Jubiläum. Ich danke Ihnen allen zutiefst, daß Sie das möglich gemacht haben.

Es gibt insgesamt 500 Absolventen der ersten Klasse der Unter- und Oberstufe der Soka Mittelschule. Heute gibt es insgesamt mehr als 50.000 Absolventen der Soka Mittelschulen und Soka Universität. Ungefähr 4.000 dieser Absolventen sind Erzieher geworden, 130 haben Doktorgrade erworben und 23 sind Vizepräsidenten der Soka Gakkai. In Japan und auf der ganzen Welt leisten die Absolventen der Soka Schulen wunderbare Beiträge auf verschiedenen Gebieten er Gesellschaft und für Kosen-rufu. Ich bin zuversichtlich, daß sich die Bühne ihrer Aktivitäten in der Zukunft noch weiter entfalten wird.

Der 17. Juli 2001, ein Datum das seit der Gründung der Unter- und Oberstufe der Soka Mittelschule ein wichtiges Ziel gewesen ist, nähert sich rasch. Die Absolventen der Mittelschule wollen in der zweiten Hälfte dieses Jahres einen vollkommenen Sieg in allen vor ihnen liegenden Herausforderungen erlangen und planen ein großes Treffen.

[Am 17. Juli 1969 hielt Präsident Ikeda anläßlich des 2. Schülerfests der Unter- und Oberstufe der Soka Mittelschule eine Rede, in der er vorschlug, daß die Schüler sich am 17. Juli 2001 wieder treffen sollten.]

Der große Strom von vielversprechenden Menschen für das 21. Jahrhundert, der von der Soka Erziehung hervorgebracht wird, wird noch reicher und weiter werden, wenn er sich mit dem Fluß von herausragenden Talenten aus der SUA, Aliso Viejo vereinigt.

Heute sind Vertreter von erfolgreichen frühen Bewerbern für den ersten, historischen Jahrgang der SUA, Aliso Viejo, bei uns. Sie sind Schüler von herausragender Leistung. Als Gründer der Schule möchte ich ihnen meine tiefste Anerkennung dafür ausdrücken, daß sie das Studium an der SUA gewählt haben. Danke Ihnen.

Unter ihnen ist auch ein Student aus meinem lieben Tohoku in Nordostjapan.

Lob für Tohoku

Den Mitgliedern aus dem Gebiet Tohoku, die heute bei uns sind, danke, daß Sie so weit gereist sind, um hierher zu kommen.

Tohoku hat gut gekämpft. Es hat sich aufs Äußerste bemüht. Ich möchte gerne für die Nachwelt dauernde Aufzeichnungen von den herausragenden Leistungen meiner Freunde in Tohoku hinterlassen. Ich spende Ihren Bemühungen aus ganzem Herzen Beifall. Gut gemacht, Tohoku! Sie sind ein Vorbild für die Welt.

Rekordzahlen bei Neujahrsgongyos

Unsere Neujahrsgongyo wurde dieses Jahr mit Rekordteilnehmerzahlen gefeiert. Ich habe einen Bericht von den Gebieten erhalten, die in jeder Region den höchsten Prozentsatz an Teilnehmern hatten und möchte ihre Namen bekanntgeben: Die Präfekturen Tokachi, Okhotsk und Kushiro in Hokkaido, Miayagi in der Region Tohoku, Toyama in der Region Hokuriko, Niigata in der Region Shin’etsu, Saitama in der Region Kanto, Bezirk Toshima in Tokyo, Kanagawa in der Region Tokaido, Aichi in der Region Chubu, Osaka in der Region Kansai, Okayama in der Region Chugoku, Kochi in Shikoku, Präfektur Kitakyushu und Präfektur Ikeda in Okinawa. [Präfektur bezeichnet hier eine Organisationseinheit der Soka Gakkai.]

Müßiggang ist kein Glück

Jetzt möchte ich Ihnen unsterbliche Worte vortragen, die auf das Leben und die Gesellschaft Licht werfen.

Die englische Schriftstellerin Jane Austen (1775-1817), die für ihren Roman Stolz und Vorurteil berühmt ist, sagte, daß die Wurzeln der Geduld zwar bitter sind, die Frucht jedoch süß. Das ist so wahr. Der Buddhismus lehrt, daß wir unsere Leiden und Probleme in eine Quelle der Erleuchtung verwandeln können.

Der französische Schriftsteller François de Salignac de La Mothe Fénelon (1651-1715) schrieb in seinem epischen Roman Les Aventures de Télémaque (Die Abenteuer des Telemachos): “Wenn du Herrschaft über andere hast, vergiß nicht, daß du so wie sie gewesen bist, schwach, mittellos und betrübt.” Politische Führer täten gut daran, sich diese Wort in ihr Herz zu gravieren.

Der französische Philosoph René Descartes (1596-1650) schrieb: “Einen kraftvollen Geist zu besitzen ist nicht genug; die wichtigste Voraussetzung ist, ihn recht anzuwenden.” Für uns ist das wichtigste, dem Weg des Glaubens, der Praxis und des Studiums zu folgen.

Der große russische Schriftsteller Leo Tolstoi (1828-1910) schrieb: “Eine der erschreckendsten falschen Vorstellungen ist es, daß es menschliches Glück ist, nichts zu tun zu haben.” Hier sagt Tolstoi, daß der fehlgeleitete Glaube, daß nichts zu tun oder im Müßiggang zu leben Glück darstellt, in Wirklichkeit die größte Täuschung und Quelle von Unglück ist. Wir, die wir uns in unseren SGI-Aktivitäten ernsthaft bemühen, gehen direkt auf dem Weg zum absoluten Glück voran.

Bei einer Plenarsitzung des Zentralkomitees der kommunistischen Partei Chinas im Oktober letzten Jahres sagte der chinesische Präsident Jiang Zemin, mit dem ich zusammengetroffen bin, über Korruption und Bürokratie in der Führung der Partei: “Wie die Geschichte und die Wirklichkeit deutlich zeigen, wird die Zukunft und das Schicksal einer Administration oder einer politischen Partei letztlich davon entschieden, ob die öffentliche Meinung sie unterstützt oder sich gegen sie richtet. Wenn sie nicht die weitestmögliche Unterstützung der Öffentlichkeit gewinnt, wird unvermeidbar der Ruin folgen.” Das sind wichtige Worte, an die alle führenden Personen denken sollten. Die Menschen sind die wahren Hauptdarsteller der Geschichte.

Der Schweizer Philosoph Carl Hilty (1833-1909) schrieb: “Die Grundlage aller Freundschaft ist Aufrichtigkeit. Ohne sie hat Freundschaft überhaupt keinen Wert.” Es ist egal, was andere tun – wir selbst müssen mit der größten Aufrichtigkeit handeln. Wir können die Herzen der Menschen nicht gewinnen, indem wir intrigieren oder sie umherkommandieren.

Die französische Denkerin Simone Weil (1904-43) schrieb: “Vergnügen, Unterhaltung, Ablenkungen und Befriedigung der Sinne sind keine Freude. Freude ist nicht etwas, das von außerhalb des menschlichen Wesens oder der Gruppe kommt, sondern von innen heraus.” Freude ist etwas, das aus unseren Herzen hervorströmt. Gongyo ermöglicht uns, aus unserem Inneren Freude zu erschließen. Wahre Freude ist ein Ausdruck des Glaubens – unser Wunsch, anderen zu helfen und sie zum Glück zu führen, sie zum Glauben an das mystische Gesetz zu bringen.

Das Leben ist wegen seiner Herausforderungen interessant

Die englische Schriftstellerin Charlotte Brontë (1816-55) schrieb: “Aber die Aufgabe die ohne Schwierigkeit ist, ist beinahe ohne Verdienst; es liegt großes Interesse darin, über Hindernisse zu triumphieren.” Wir wollen diesen Geist zu unserem Credo für das kommende Jahr machen! Der Buddhismus ist ein Kampf um den Sieg, so wie das Leben selbst. Niederlage ist traurig. Wenn wir triumphieren, wird unser Leben voller Freude überfließen und wir werden Glück und Nutzen ansammeln. Auch die Zeit wird sich in eine positive Richtung bewegen. Sieg bringt Zuversicht hervor, und diese Zuversicht bringt weitere Siege hervor. Überwinden wir alle Schwierigkeiten und Hindernisse und gehen wir mit einem Gefühl der Freude voran.

Abschließend möchte ich noch einmal Hilty zitieren: “Sieg ist das größte Vergnügen im Leben, das man auf dieser Erde finden kann.” Wir wollen uns in diesem Jahr auf eine Art und Weise herausfordern, daß wir diese Wahrheit genießen können.

Damit möchte ich die erste Leiterversammlung des Jahres 2001 und des neuen Jahrhunderts für die Gakkai beschließen – für die führende Organisation der Welt, die sich dem Frieden und der Kultur und der Verwirklichung von Kosen-rufu widmet, eine großartige Organisation, die direkt mit Nichiren Daishonin verbunden ist.

Danke Ihnen allen für Ihre Bemühungen!

[^1]: Aus dem Sutra der Betrachtung der Erde des Geistes (Shinjikan Sutra)

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