1600041780 a:2:{s:7:"content";s:43942:"

Gosho-Studium für Februar 2004

„Über die Schwierigkeit, dieses Sutra beizubehalten“

Das Feuer flammt höher auf, wenn man Holzscheite nachlegt, und ein starker Wind lässt den Gura anschwellen. Die Zweige alter Pinien biegen sich und verdrehen sich mit dem Alter. Der Ausübende des Lotos-Sutras gleicht dem Feuer und dem Gura, während seine Verfolgungen gleich den Holzscheiten und dem Wind sind. Der Ausübende des Lotos-Sutras ist der Buddha des ewigen Lebens; kein Wunder, dass seine Ausübung behindert wird, genauso wie die Pinien gebogen oder gebrochen werden. Von jetzt an sollten Sie immer an die Worte denken: „Es ist schwierig, den Glauben an dieses Sutra beizubehalten.“ (DG Band I, Seite 47)

„Das Feuer wird auflodern, wenn man Holzscheite nachlegt, und der Gura verdoppelt sich, wenn der starke Wind weht. Die Zweige der Pinien sind gebeugt und krumm, weil sie zehntausend Jahre lang überdauert haben. Der Ausübende des Lotos-Sutras gleicht dem Feuer und dem Gura, während die Holzscheite und der Wind den großen Verfolgungen gleichkommen. Der Ausübende des Lotos-Sutras ist der Tathagata mit der ewigen Lebensdauer, daher dürfte es keinen Zweifel geben, dass er an seinen Ausübungen gehindert wird, so wie die Zweige [alter Pinien] abgeschnitten oder gebogen werden. Von nun an sollten Sie die Worte mit den vier Schriftzeichen „schwierig, dieses Sutra beizubehalten“ keinen einzigen Augenblick vergessen und stets darauf bedacht sein!“ (JG, Seite 1136)

Hintergrund und Zusammenfassung:

1. Der vorliegende Brief wurde von Nichiren Daishonin am 6. März 1275 auf dem Berg Minobu an Shijo Kingo (etwa 1230-1300), der in der damaligen Hauptstadt Kamakura lebte, geschrieben. Der Titel dieser Gosho „Über die Schwierigkeit, dieses Sutra beizubehalten“ geht aus den vier chinesischen Schriftzeichen „schwierig, dieses Sutra beizubehalten (Shi-kyo-nan-ji)“ im obigen Anschnitt, den wir diesmal studieren, hervor. Etwa halbes Jahr zuvor, also im September 1274 versuchte Shijo Kingo seinen Herrn Ema von der Lehre des Daishonin zu überzeugen. Die Familie Ema praktizierte den Glauben der Nembutsu-Schule, und sein Herr Ema Mitsutoki war ein frommer Anhänger des Priesters Ryokan vom Gokuraku-ji Tempel (Ritsu-Schule). Daher schenkte Ema ihm kein Gehör und fing an, Kingo zu meiden. Daraus versuchten Kingos Kollegen Vorteile zu ziehen und begannen, mit verschiedenen Verleumdungen gegen Kingo vorzugehen, indem sie z. B. Herrn Ema schlecht über ihn erzählten. Im Hintergrund dieser Handlungen gab es die intriganten Einflüsse des Priesters Ryokan.

2. Diesen Brief schrieb Nichiren Daishonin, um Kingo zu ermutigen, weil der Daishonin erfuhr, dass Kingo sich über solch heftige Verleumdungen beklage: „Diejenigen, die diesen Glauben zum Mittelpunkt ihres Lebens machen, sollten sich des Friedens und der Sicherheit erfreuen. Aber stattdessen wurde ich von einer Schwierigkeit nach der anderen geplagt, obwohl ich mit vollem Einsatz genau so praktiziert habe, wie man mich gelehrt hat.“ Im vorangehenden Abschnitt dieses Briefes schrieb der Daishonin: „Anzunehmen ist leicht, beizubehalten ist schwierig. Währenddessen findet sich die Verwirklichung der Buddhaschaft im Beibehalten. Wer entschlossen ist, dieses Sutra beizubehalten, muss es darauf bedacht sein, dass ihm Verfolgungen widerfahren.“

3. Fortan wurden die Verleumdungen gegen ihn immer schlimmer; sein Lehensgut wurde gegen ein geringeres eingetauscht (1276), aufgrund der Verleumdung durch seine Kollegen verlangte Herr Ema von ihm, einen Eid abzulegen, dass er seinen Glauben an das Lotos-Sutra aufgebe, sonst sollte sein Gut konfisziert werden (Juni 1277) usw. Dahinter stand die Intrige Ryokans vom Gokuraku-ji Tempel und anderer, die darauf abzielten, dass Shijo Kingo, der innerhalb der Anhängerschaft des Daishonin in Kamakura eine führende Rolle spielte, seinen Glauben aufgeben würde, wodurch alle anderen Anhänger des Daishonin von ihrem Glauben abkommen würden.

4. Jedes Mal, wenn Shijo Kingo Schwierigkeiten zu überwinden hatte, ermutigte ihn der Daishonin aus ganzem Herzen hinsichtlich des Glaubens und auch mit konkreten Ratschlägen, weil der Daishonin Kingos Charakter genau kannte. Daraufhin schrieb Shijo Kingo dem Daishonin einen Brief, in dem er schwor: „Ich werde meinen Glauben beibehalten, wenn auch mein Lehensgut beschlagnahmt würde. Keinesfalls gehorche ich dem Verlangen meines Herrn, den Glauben aufzugeben“. Darauf antwortete der Daishonin umgehend mit einem Brief, lobte darin Kingos unerschütterlichen Glauben und gleichzeitig schickte er im Namen Kingos eine lange Bittschrift an Herrn Ema. („Petition von Yorimoto“, JG, Seite 1153-1162)

5. Es ist aus vielen noch heute vorhandenen Briefen des Daishonin an Shijo Kingo zu ersehen, dass Kingo dem Daishonin über die Einzelheiten des Verlaufs der Verfolgungen, die ihm widerfuhren, ständig berichtete und ihn um Führung bat. Der Daishonin ermutigte ihn jedes Mal aus verschiedenen Gesichtspunkten. Es gibt keinen Zweifel, sagte der Daishonin, dass wer die Lehre des Buddhismus korrekt ausübt, am Ende siegen wird, und Kingo genauso gerade in schwierigen Zeiten mit Mut und Überzeugung seinen Glauben durch und durch beibehalten sollte. Im September 1277 wurde sein Herr Ema Mitsutoki schwer krank und ließ Kingo zu sich holen, durch dessen Behandlung er bereits früher einmal geheilt wurde. Genau wie der Daishonin lehrte, betete er mit Dankbarkeit gegenüber seinem Herrn für dessen Gesundheit und pflegte ihn aufrichtig und sorgfältig. Durch Kingos Bemühung überwand Herr Ema seine Krankheit. Daraufhin bekam Kingo von ihm den Auftrag, ihn zu begleiten, wenn er seinen täglichen Dienst im Regime antrat. Im folgenden Jahr wurde ihm ein dreifach großes Lehensgut als vorher verliehen. Mehr als alle anderen freute sich der Daishonin über den großen Sieg, den Shijo Kingo errang.

6. Hierbei besonders zu beachten, ist die Tatsache, dass Shijo Kingo, dem diese größte Verfolgung in seinem Leben widerfuhr, den Buddhismus Nichiren Daishonins bereits länger als 20 Jahre praktizierte. Es ist also falsch, einfach davon auszugehen, dass unser negatives Karma automatisch geändert wird, falls wir länger dabei sind. Je ernsthafter wir praktizieren, auf desto stärkere Schwierigkeiten stoßen wir, die uns hindern, weiter zu praktizieren. Dadurch zeigt sich das Karma unseres Lebens klarer und deutlicher. Wir praktizieren den Buddhismus Nichiren Daishonins also nicht, um keine Probleme mehr zu haben, sondern vielmehr können wir erst dadurch unser negatives Karma ändern und unsere eigene menschliche Revolution vollbringen, wenn wir größere Schwierigkeiten hervorrufen, ohne uns davon niederschlagen zu lassen, und den Glauben trotz alledem weiter beibehalten. Lassen Sie uns dies tief in unser Herz einprägen, indem wir an Shijo Kingo denken, der den Daishonin stets um Führung im Glauben für jedes Problem bat, um im Leben zu siegen.

Schwerpunkt:

Das Thema dieses Monats ist „Verfolgungen – Schwierigkeiten sind die Nahrung, um uns zu trainieren, und gerade darin finden wir im wahrsten Sinne den Frieden und die Entwicklung!“.

Nichiren Daishonin zeigte seine unerschütterliche Kraft aus dem tiefsten Grund des Lebens, die Kraft des Buddhas, indem er Verfolgungen hervorrief, bekämpfte und überwand. Damit zeigte er uns mit seinem eigenem Leben das Prinzip, wie man die Buddhaschaft verwirklichen kann. Verfolgung bedeutet hier für uns in erweitertem Sinne Schwierigkeiten wie Probleme im Leben, die uns daran hindern, dass wir uns für Kosen-rufu einsetzen.

„Was wir in diesem Jahr schaffen, entscheidet über die Entwicklung von Kosen-rufu in den nächsten 50 Jahren“, sagt Präsident Ikeda. Da dieses Jahr so wichtig ist, wollen wir unsere Schwierigkeiten mutig herausfordern und die unerschütterliche Kraft aus der Tiefe unseres Lebens hervorbringen, um den vollständigen Sieg sowohl in unserem täglichen Leben als auch in der Kosen-rufu Bewegung zu erringen.

Kernpunkte:

(1) Der Daishonin forderte alle „Drei Starken Feinde“ heraus und besiegte sie, um allen Menschen den Weg zur Verwirklichung der Buddhaschaft in diesem Leben zu öffnen.

Das Lotos-Sutra erklärt, dass alle Menschen die Budhaschaft in sich tragen. Das Zeitalter von „Mappo“, im Späten Tag des Gesetzes, ist ein Zeitalter, in dem die Menschen nicht an ihre Buddhaschaft glauben können, weil ihr Leben von der fundamentalen Dunkelheit des Lebens bedeckt ist. Wenn wir zu dieser Zeit das Lotos-Sutra verbreiten, wird die fundamentale Dunkelheit des Lebens der Menschen als „teuflische Kraft“ hervorgerufen, die diejenigen, die das Lotos-Sutra verbreiten, verfolgen.

1. Warum musste der Daishonin so große Verfolgungen ertragen? Wie sollten wir das aus der Sicht des Glaubens her verstehen? In gewisser Weise berühren diese Fragen den Kern des Buddhismus selbst, weil sie eng verbunden sind mit den zwei Fragestellungen „Was ist ein Buddha?“ und „Was bedeutet die Verwirklichung der Buddhaschaft?“. Das Thema „Verfolgung um des Gesetzes willen“ im Leben Nichiren Daishonins ist deshalb von großer Wichtigkeit, weil es uns dabei hilft, sein wahres Wesen zu verstehen. Wir sollten diese Gelegenheit nutzen, die Verfolgungen des Daishonins im Detail zu ergründen und das Verständnis ihrer Bedeutung zu vertiefen.

2. Der Daishonin begegnete den Verfolgungen, weil er energisch erklärte, dass das Lotos-Sutra die Lehre ist, die die Menschen im Späten Tag des Gesetzes von ihren Leiden befreien und ihnen ermöglichen kann, glücklich zu werden. Sie waren keinesfalls auf irgendein weltliches Vergehen des Daishonin zurückzuführen. Er setzte sein Leben aufs Spiel, indem er die wahre Gerechtigkeit vehement verkündete. Diese Tatsache wirkte beängstigend auf andere Personen des religiösen Lebens und erregte bei denjenigen starkes Unbehagen, die sich an die alten religiösen Bräuche und Traditionen gewöhnt hatten. Aufgrund seiner Haltung wurde der Daishonin geradezu mit Ärger und Eifersucht überschüttet. Der Daishonin sagt klar, dass er den Verfolgungen „um des Lotos-Sutras willen“ begegnete. Sie ereigneten sich deshalb, weil er sein ganzes Leben für die Verbreitung des Lotos-Sutras einsetzte.

3. Das Lotos-Sutra lehrt, dass alle Menschen die Buddhaschaft verwirklichen können. Doch diese Aussage ist nicht als bloße Theorie oder Doktrin zu verstehen. Das Sutra erläutert die Ausübung und das unermessliche Mitgefühl des Buddhas, der danach strebt, diese Lehre in die Tat umzusetzen, und darüber hinaus die Aufgabe der Bodhisattwas, die den großen Wunsch des Buddhas nach dessen Tod weiter tragen und dafür kämpfen. Die im Lotos-Sutra allumfassend und eingehend erläuterte Lehre, dass alle Menschen die Erleuchtung erlangen können, ist in Wirklichkeit unvorstellbar schwer zu glauben und zu verstehen. Denn das Gesetz, das es allen ermöglicht, die Erleuchtung zu erlangen, genauer gesagt das Mystische Gesetz, ist selbst „schwer zu verstehen und es schwer einzutreten“, wie es im Lotos-Sutra steht, und kann nur mit der tiefen und grenzenlosen Weisheit des Buddhas erfasst werden. Die Verwirklichung der Buddhaschaft, die höchste Wertanschauung, liegt jenseits der Sphäre der gewöhnlichen Weisheit.

4. Wenn wir zum Beispiel mit Schwierigkeiten direkt konfrontiert sind, ist es aus dem daraus erfolgten Leiden nahezu unmöglich zu glauben, dass wir in der Lage sind, die Buddhaschaft zu verwirklichen. Wenn unsere Umstände dagegen vorübergehend friedlich und behaglich sind, neigen wir leicht dazu, Buddhaschaft oder Erleuchtung als etwas Überflüssiges zu betrachten. Sowohl in leidvollen als auch in angenehmen Zeiten tendieren wir dazu, unseren Glauben an die Verwirklichung der Buddhaschaft zu verlieren. Geschweige denn erscheint uns in solchen Zuständen die Verwirklichung der Buddhaschaft einzelner oder aller Menschen eher wie ein Konzept von einem anderen Stern. Im Lotos-Sutra heißt es außerdem: „Dieses Sutra ruft, selbst während der Tathagata gegenwärtig weilt, viel Hass und Eifersucht hervor. Geschweige denn in der Zeit nach seinem Tod.“ (aus dem Kapitel „Lehrer des Gesetzes“, Seite 390) Diese Aussage unterstreicht, wie schwierig es ist, an das Lotos-Sutra zu glauben und es zu verstehen.

5. Vor diesem Hintergrund sind die großen Verfolgungen, die dem Daishonin widerfuhren, sicher einmal darauf zurückzuführen, dass das Lotos-Sutra schwer zu glauben und schwer zu verstehen ist. Und der Grund, warum die auftretenden Verfolgungen noch heftiger werden, liegt außerdem darin, dass er das Lotos-Sutra in der bösen Welt im Späten Tag des Gesetzes verbreitete. Hier spielt also auch der Faktor Zeit eine Rolle. Der Späte Tag, der beschrieben wird als „Zeitalter des Konflikts, in dem das reine Gesetz verdunkelt wird und verloren geht“ ist eine Zeit, in der sich innerhalb des Buddhismus Teillehren, die Shakyamuni lediglich als „Geeignete Mittel“ erläuterte, zu eigenständigen Schulen entwickeln und miteinander in Konflikt geraten. Es ist eine Zeit, in der die Menschen das Lotos-Sutra, das den höchsten Wert der Verwirklichung der Buddhaschaft lehrt, nicht als Wahre Lehre klar erkennen können.

6. Wenn die Menschen das Lotos-Sutra in diesem Zeitalter verbreiten, verhindern verschiedene andere Lehren, die Shakyamuni erläuterte, die Ausübung des Lotos-Sutras und lassen die dem Leben eigene teuflische Natur wirksam werden. Dies blockiert den Weg zur Verwirklichung der Buddhaschaft. Hierin liegt die Hauptursache für die großen Verfolgungen im Späten Tag. Weil die Wurzeln dieser Ursache sehr tief liegen, sind die Verfolgungen, die daraus entstehen, äußerst hartnäckig. Das Lotos-Sutra erklärt, dass diese großen Verfolgungen nach dem Tod des Buddhas in Form von Angriffen der „drei starken Feinde“ auftreten. Der Daishonin nahm die Mühen auf sich, das Lotos-Sutra im Späten Tag zu verbreiten, wobei er völlig darauf gefasst war, dass er einen heftigen Kampf gegen die teuflischen Funktionen führen musste. Je hartnäckiger er kämpfte, umso mehr teuflische Kräfte wetteiferten darum, sich ihm in den Weg zu stellen. Am Ende forderte der Daishonin jeden einzelnen der drei starken Feinde heraus, die genauso erschienen, wie das Sutra es voraussagte, und führte seine Bemühungen unbeirrt fort.

7. Der Daishonin richtet sein Augenmerk insbesondere auf die „drei starken Feinde“, die das Lotos-Sutra im Zwanzig-Zeilen-Vers des 13. Kapitels „Aufforderung zum Beibehalten“ beschreibt. Er setzte die Ursache dafür, dass alle drei starken Feinde sich zeigten, und bemühte sich darum, das Mystische Gesetz für die Ewigkeit zu verankern. Anders ausgedrückt, besiegte er vollständig die teuflischen Funktionen, die erschienen waren, um das Wahre Gesetz zu zerstören. Damit schaffte er die Grundlage, um „sicherzustellen, dass das Gesetz dauerhaft verbreitet wird.“ (LS, Seite 413) Der dritte der drei starken Feinde, „die sich aufbauschende Arroganz der Falschheiligen (Sensho-Zojoman)“, ist der stärkste von allen. Der Große Lehrer Miao-lo (711–782) sagt, der dritte starke Feind sei „immer schwerer zu erkennen“. Damit weist er darauf hin, dass der dritte Feind sehr schwierig zu durchschauen ist, weil er jeden mit seiner frommen und heiligen Maske täuscht. Gerade deshalb ist es wichtig, allen Menschen sein wahres Wesen zu enthüllen. Solange nur eine begrenzte Gruppe von Menschen seine Natur erkennt, wird sich die Gesellschaft nicht verändern. Aus dem Grund gibt es keinen anderen Weg, außer dass ein Mensch, dessen Augen dafür offen sind, aktiv werden muss, um den dritten starken Feind zu entlarven. Nur dadurch, dass wir gegen die größte teuflische Kraft kämpfen und sie besiegen, können wir für die Menschen den Weg zur Buddhaschaft im Späten Tag des Gesetzes öffnen.

8. Eine Gesellschaft, die die Ausübenden des Lotos-Sutras ausgrenzt, wird sich letzten Endes unvermeidlich auf ihre eigene Zerstörung zu bewegen, weil sie vom dritten der drei starken Feinde manipuliert wird. Der Kampf gegen die drei starken Feinde ist gleichzeitig der Kampf für die „Befriedung des Landes durch die Errichtung des Wahren Gesetzes“. Und gerade dadurch, dass wir sogar den schrecklichsten der drei starken Feinde besiegen, können wir sicherstellen, dass das Gesetz dauerhaft verbreitet wird. Das ist die Grundlage für das ewige Erblühen des Gesetzes in den zehntausend Jahren im Späten Tag des Gesetzes.

(2) Schwierigkeiten sind die Nahrung, um uns zu trainieren.

Schwierigkeiten herauszufordern und dadurch unsere Buddhaschaft hervorzubringen – das heißt, die fundamentale Dunkelheit des Lebens in uns zu überwinden und dadurch unsere Buddhaschaft zu offenbaren. Der Buddha der ewigen Lebensdauer bedeutet die Buddhaschaft, die unserem Leben als Ursprung zugrunde liegt. Aus dem Grunde werden unsere Schwierigkeiten zur Nahrung, damit wir uns in der tiefsten Ebene des Lebens entwickeln können.

1. Aus den Schriften wie „Über die Lehre, die Aufnahmebereitschaft der Menschen, die Zeit und das Land“, die der Daishonin während der Verbannung auf der Halbinsel Izu (1261-1263) verfasste, können wir ersehen, dass er zu dieser Zeit sein Bewusstsein, Ausübender des Lotos-Sutras zu sein, immer mehr vertiefte. Das können wir als Hinweis darauf verstehen, wie sehr er davon überzeugt war, dass er selbst die drei starken Feinde herausforderte. In der ebengenannten Gosho sagt er: „Wenn ich, Nichiren, darüber nachsinne, ob des Buddhas Worte wahr oder unwahr sind, steht nun in der Tat fest, dass die drei Arten von Feinden existieren. Wenn ich sie sich aber verbergen lasse, dann bin ich kein Ausübender des Lotos-Sutras. Bringe ich sie jedoch dazu, in Erscheinung zu treten, dann ist es wohl sicher, dass ich mein Leben verliere.“ Später sagt er: „…wer die drei Arten von Feinden nicht dazu bringt, in Erscheinung zu treten, ist kein Ausübender des Lotos-Sutras. Und wer sie in Erscheinung treten lässt, ist ein Ausübender des Lotos-Sutras.“ (DG 4, Seite 23; JG, Seite 441) Der Daishonin sah in der Verbannung auf Izu das erste Anzeichen des Erscheinens des dritten starken Feindes und vertiefte seine Überzeugung, dass er selbst, der gegen die drei starken Feinde ankämpfte, der Ausübende des Lotos-Sutras ist, der die Menschen im Späten Tag des Gesetzes retten kann.

2. Der Daishonin beschreibt die Freude darüber, das Lotos-Sutra mit seinem Leben gelesen zu haben, mit den Worten: „Wenn ich daran denke, wie der Buddha voraussagte, dass dieser Person Verfolgungen widerfahren werden, kann ich meine Freude schwerlich ausdrücken.“ (JG, Seite 936) und „Welch größere Freude könnte es für mich geben, nachdem ich als Mensch geboren wurde?“ (JG, Seite 937) Das zeigt einen tiefen Lebenszustand der Daishonin, dem es ermöglicht wurde, Verfolgungen um des Lotos-Sutras willen als größte Freude zu betrachten. Auf der anderen Seite sagt der Daishonin über die Herrscher des Landes, die ihn wegen des Lotos-Sutras verfolgten, obwohl er zu keinem Zeitpunkt die Gesetze des Staates gebrochen hatte: „Diesmal bin ich einem Herrscher des Landes begegnet, der es mir ermöglicht hat, mich in dieser Existenz von den Leiden der Geburt und des Todes zu befreien.“ (JG, Seite 938) Er geht sogar so weit, diesem Herrscher als „der zum tiefen Dank verpflichten Person“ (JG, Seite 937) seine Dankbarkeit zu bezeugen, weil er dem Daishonin dessen Ausübung ermöglichte, um die Buddhaschaft zu verwirklichen. Er ist absolut unbezwingbar, und dabei manifestiert er den letztendlichen Humanismus. Jede Verfolgung, die dem Daishonin widerfuhr, nahm er zum Anlass, noch stärker und energischer zu werden. Das kommt daher, dass er, der sein ganzes Leben um des wahren Gesetzes willen einsetzte und gegen die Verfolgungen kämpfte, in sich selbst die „Lebenskraft des Tathagata“ hervorrief. In einem Brief an Shijo Kingo bemerkt der Daishonin, dass der Ausübende des Lotos-Sutras, der große Verfolgungen überwindet, der „Tathagata mit der ewigen Lebensdauer“ ist.

3. Zu diesem Zeitpunkt geriet Shijo Kingo, der von seinem Dienstherrn Ema unter Hausarrest gestellt wurde, in eine Notlage. Unter solchen Umständen erreichte er schließlich einen Punkt, an dem er sich über die Lage beklagte, warum er nicht in Ruhe und Frieden leben könnte, obwohl er doch den Glauben ausübte. Als der Daishonin davon hörte, war er tief besorgt und schrieb Shijo Kingo diesen Brief zur Ermahnung und gleichzeitig zur Ermutigung. Die Ausübung des Lotos-Sutras wird unweigerlich von Verfolgungen begleitet. Aber wer diese Verfolgungen erträgt und überwindet, kann in seinem Leben „Tathagata mit der ewigen Lebensdauer“ manifestieren. In diesem Sinne lehrt der Daishonin, dass Verfolgungen die Nahrung sind, damit wir unser Sein auf der tiefsten Ebene des Lebens polieren und abhärten können. Wer vor Schwierigkeiten flüchtet und dem Training ausweicht, kann niemals persönlichen Fortschritt und Entwicklung erzielen. Das ist die tiefe Überzeugung des Daishonin, die auf seiner eigenen Erfahrung basiert, und eine ewige Wahrheit der buddhistischen Ausübung für die Verwirklichung der Buddhaschaft.

(3) In Frieden und Sicherheit zu leben, bedeutet nicht, ohne Schwierigkeiten und Probleme zu leben. Die wahre Sicherheit kann man nur genießen, indem man gegen die Schwierigkeiten kämpft und sie überwindet. Der Lebenszustand, in dem wir unerschütterlich bleiben können, egal was passiert, garantiert uns den Frieden und das Wohlbefinden in unserem Leben.

Manche von uns fühlen sich womöglich so wie Shijo Kingo, der sich über seine Situation beschwerte. Wir fragen uns, warum wir einer Schwierigkeit nach der anderen begegnen, oder immer wieder Probleme haben, obwohl wir angefangen haben, den Buddhismus Nichiren Daishonins zu praktizieren, um glücklich zu werden. „In Frieden und Wohlbefinden“ zu leben, bedeutet nicht, ein ruhiges und ereignisloses Leben zu führen. Es geht vielmehr darum, einen Lebenszustand aufzubauen, der durch nichts erschüttert werden kann. Dann befinden wir uns immer in einem Zustand des Friedens und Wohlbefindens. Wir können uns selbst einen solch großartigen Lebenszustand dadurch erschaffen, dass wir mit einer starken Glaubenseinstellung kämpfen. Deshalb sagt der Daishonin: „Erst durch das Hervortreten von Verfolgungen sollten wir gewiss sein können, Frieden und Freude errungen zu haben.” (JG, Seite 750) Wenn Schwierigkeiten auftreten, ist das für uns eine Gelegenheit zur Verwirklichung der Buddhaschaft.

Wenn wir dies richtig verstanden haben, gibt es nichts zu fürchten. Egal was passiert, wir können es mutig herausfordern. Die SGI-Aktivitäten sind dafür da, dass wir eine „starke Glaubeneinstellung“ schaffen können. Durch unsere tägliche Bemühung, uns mit dem großen Wunsch wie dem des Daishonin für Kosen-rufu herauszufordern, immer auf ein größeres Ziel hin, können wir ein starkes Ich aufbauen und mit der Einstellung leben: „Wenn Schwierigkeiten auftreten, ist das für uns eine Gelegenheit zur Verwirklichung der Buddhaschaft“. Präsident Ikeda ruft uns in seinem Essay „das Licht des Jahrhunderts für die Menschen – die wertvolle Aufgabe der Soka Gakkai“ dazu auf: „Lassen Sie uns, mit mir zusammen, an dem Ort, wo wir unsere Aufgabe zu erfüllen haben, den vollständigen Sieg in der Verwirklichung von Kosen-rufu und in unserem Leben erringen!“

In Erwiderung auf seinen Aufruf wollen wir in diesem Jahr, dem „Jahr des vollständigen Sieges“, die Mauer in uns durchbrechen und unsere Kräfte aus der Tiefe des Lebens hervorbringen, um erneut die großen Wellen der Verbreitung des mystischen Gesetzes, der Erweiterung durch Dialoge, herbeizuführen. So möchten wir im nächsten Jahr, am 26. Januar 2005, das

  1. Jubiläum seit der Gründung der SGI und gleichzeitig das 30. Jubiläum seit dem Amtsantritt des SGI-Präsidenten Ikeda mit einem großen Sieg feiern.

1. Selbst mitten in einer Reihe großer Verfolgungen verfügte der Daishonin über eine geistige Verfassung, die wie die Sonne strahlte. Sein Lebenszustand war so groß und weit wie der Ozean. Wie stark der Wellengang an der Oberfläche auch sein mag, ist der Ozean selbst in seiner Tiefe stets unerschütterlich. Man kann ihn nicht aus der Ruhe bringen. Das ist der weite und große Lebenszustand, den der Daishonin durch sein tiefes Vertrauen in die Wahrheit, dass alle Menschen die Buddhaschaft verwirklichen können, und mit dem großen Wunsch nach der Erleuchtung aller Menschen im Späten Tag des Gesetzes und durch das Herz des Löwenkönigs, alle möglichen negativen Kräfte nicht zu fürchten, hervorbringen konnte. Wenn wir jetzt seinen Brief „Über die Ausübung, wie der Buddha lehrt“ anschauen, den er während der Verbannung auf der Insel Sado verfasste, kommt es uns vor, als ob er auf seine Kämpfe im Späten Tag des Gesetzes, nämlich seine offensiven wie defensiven Kämpfe gegen das Wirken der teuflischen Funktionen, mit Freude zurückblicken würde.

2. Das ist ein Abschnitt, der von der Dynamik seines Kampfgeistes erfüllt ist. Der Daishonin war überzeugt davon, dass wirklicher „Frieden und Sicherheit“ einzig in dem Kampf gegen die teuflischen Kräfte und dem Sieg über diese Kräfte zu finden sind. Und durch seinen eigenen Kampf lieferte er selbst den besten Beweis für dieses Prinzip. Aus diesem Grund konnte er inmitten seiner Kämpfe eine derart große Freude empfinden. Um die Menschen zum Glück zu führen, eröffnete der Daishonin den Feldzug gegen die teuflischen Kräfte, die überall in seiner Gegenwart wucherten. Es war ein „Kampf der vorläufigen Lehren gegen die wahre Lehre“. Die vorläufigen Lehren, die als vorbereitende Phase und Hinleitung zur wahren Lehre gedacht waren, wurden von den Priestern verzerrt und verfälscht, um die Verbreitung der wahren Lehre zu verhindern. Das war ein Kampf, der um des Gesetzes willen durchgeführt wurde, um diese Verdrehtheit zu korrigieren. Der Daishonin begegnete der Verfolgung nicht mit einer passiven Haltung. Vielmehr sagt er, er habe diesen Feldzug selbst eröffnet. Was der Daishonin unter dem „Banner der fünf Schriftzeichen von Myoho-Renge-Kyo“, dem Kern des Lotos-Sutras, realisierte, war eine Revolution der Religion, also der Kampf für Kosen-rufu. So wie er es mit seinen Worten „bis jetzt hört die Schlacht nicht auf“ klar darstellt, führte Nichiren Daishonin diesen Kampf über 20 Jahre lang ohne Unterlass. Wer sich auf diese Weise unaufhörlich herausfordert, ist ein Buddha. Der Buddha setzt seinen Kampf beharrlich fort, um die Menschen zu beschützen und für sie das Glück zu erschaffen.

3. Der Daishonin nimmt seinen Kampf im bösen Zeitalter, dem Späten Tag des Gesetzes, vielmehr als Freude. Denn „Frieden und Sicherheit in diesem Leben“ und der ewige Weg zur Verwirklichung der Buddhaschaft sind einzig und allein in einem kämpfenden Leben zu finden. Der Daishonin lehrt: Dadurch, dass wir konsequent kämpfen, können wir uns wahren inneren Frieden und Wohlbefinden erschließen. Und wenn wir diese Herausforderung bis zum Ende annehmen, können wir in diesem Leben eine für jedermann sichtbare friedliche und sichere Welt erschaffen. Wir können eine Welt offenbaren, in der „der Wind den Ästen und Zweigen nicht mehr schadet, während der Regen so sanft fällt, dass er die Erdkrume nicht zerstört.“ Das ist eine Welt, in der sich eine beispiellose Sphäre von Zeitlosigkeit und Unsterblichkeit manifestiert. Anders ausgedrückt, aktivieren wir die Kraft des ewigen Mystischen Gesetzes sowohl in den Menschen als auch in der Gesellschaft und realisieren eine durch die Leiden von Alter und Tod unbeeinträchtigte Welt des wahren Glücks und Friedens. Ein ruhiges und ereignisloses Leben zu führen, bedeutet nicht in „Frieden und Ruhe“ zu leben, sonder es geht vielmehr darum, einen Lebenszustand aufzubauen, der durch nichts erschüttert werden kann. Dann ist unser Leben immer in einem Zustand des Friedens und Wohlbefindens. Wir können uns einen solch großartigen Lebenszustand erschaffen, wenn wir mit einer starken Entschlossenheit kämpfen. Aus diesem Grund sagt der Daishonin: „Durch das Hervortreten von Verfolgungen sollten wir gewiss sein können, Frieden und Freude errungen zu haben.” (JG, Seite 750) Wenn Schwierigkeiten auftreten, ist das für uns eine Chance, die Buddhaschaft zu verwirklichen.

4. Der Daishonin verhielt sich durch und durch als ein gewöhnlicher Sterblicher, kämpfte als einfacher Mensch gegen heftige Verfolgungen an und öffnete auf diese Weise den edlen Weg zur Verwirklichung der Buddhaschaft. Deshalb ist sein Verhalten, wie er unzählige Schwierigkeiten überwand, nichts anderes als ein Beweis dafür: „Der Mensch kann derart großartig sein.“ Indem er große Verfolgungen beharrlich ertrug, konnte er das Prinzip „Verfolgungen sind (soku) die Verwirklichung der Buddhaschaft“ mit seinem eigenen Leben beweisen. Und er zeigte uns, dass ein gewöhnlicher Mensch tatsächlich die Buddhaschaft verwirklichen kann, und die Quintessenz des Sieges als Mensch. Deshalb ruft der Daishonin seine Schüler dazu auf, ihm auf demselben Weg zu folgen, wie zum Beispiel: „... so wie ich, Nichiren“, „… ich, Nichiren, bin der Vorreiter“ und „Verbreiten Sie das Lotos-Sutra, wie ich, Nichiren, es tue.“ Sie müssen all Ihren Mut zusammen-nehmen und auf dem gleichen Weg voranschreiten wie ich. Wenn Sie das tun, können sie auf jeden Fall die Buddhaschaft verwirklichen, so lautet das Manifest des Ursprünglichen Buddhas.

(aus „Die Welt der Gosho“, Teil 9)

Glossar:

Die drei starken Feinde: Der „Zwanzig-Zeilen-Vers“ des 13. Kapitels des Lotos-Sutras „Aufforderung zum Beibehalten“ beschreibt jene, die die Menschen verfolgen, die das Lotos-Sutra im bösen Zeitalter nach dem Tod des Buddha Shakyamuni verbreiten. Sie sind: (1) Laien, die nichts über den Buddhismus wissen, sprechen schlecht über die Ausübenden des Lotos-Sutras und greifen sie mit Schwertern und Stöcken an, (2) Priester, die den Buddhismus studierten und die Ausübenden des Lotos-Sutras verleumden und (3) Falschheilige, die um ihren Ruhm oder Reichtum bangen und deshalb weltliche Machthaber dazu bringen, die Ausübenden des Lotos-Sutras zu verfolgen.

Adressat:

1. Shijo Nakatsukasa Saburo Zaemon-no-jo Yorimoto, genannt Shijo Kingo (etwa 1230-1300) stellte genau wie Toki Jonin, unter den Schülern und Gläubigen des Daishonin eine Zentralfigur dar. Er diente dem Lehnsherrn Ema, einem der Oberhäupter des mächtigen Familienclans Hojo. Außerdem war er ein begabter Arzt. Obwohl nicht bekannt ist, wann und aus welchem Grund er anfing, den Glauben auszuüben, können wir annehmen, dass die direkte Begegnung mit dem Daishonin ihn dazu brachte.

2. Der Daishonin, der seine Lehre am 28. April 1253 im Tempel Seicho-ji zum ersten Mal verkündete, begab sich unmittelbar danach in die Stadt Kamakura, das politische Zentrum des damaligen Japan, um seine Lehre zu verbreiten. Dabei richtete er mit Hilfe von Ooama-gozen, einer älteren Angehörigen der Familie Ema, eine kleine Behausung in Matsubagayatsu ein, die zum Zentrum der Verbreitung wurde.

3. Es ist anzunehmen, dass Shijo Kingo dem Daishonin in der frühen Phase der Verbreitung dessen Lehre begegnete und kurze Zeit später anfing, den Glauben auszuüben (etwa im Jahr 1256). Kingo müsste ungefähr 26 Jahre alt gewesen sein. Wie aus einigen Stellen der Gosho, die er erhielt, zu ersehen ist, war sein Charakter von starkem Gerechtigkeitssinn, Geradheit aber auch Impulsivität geprägt. Shijo Kingo suchte stets nach der Lehre des Daishonin. Er setzte das, was er vom Daishonin lernte, mit reinem Glauben konsequent in die Tat um.

4. Er und seine Frau Nichigen-nyo erhielten zahlreiche Briefe von ihrem Meister, Nichiren Daishonin. Selbst in der heutigen Gosho-Sammlung sind 35 Briefe an Shijo Kingo enthalten. So viele Schriften erhielt kein anderer Gläubiger außer ihm vom Daishonin. Dabei handelt es sich um Themen und Prinzipien für die Vertiefung des Glaubens, die auch in der heutigen Zeit aktuell sind und die wir im täglichen Leben konkret anwenden können. Zum Beispiel „der Glaube, Hindernisse zu überwinden“, „der Glaube für das Glück der Familie“, „die richtige Einstellung zum Beruf und zu den Glaubensaktivitäten“, „die Bedeutung des Gohonzons“, „Krankheiten der Kinder“, „wie wir als Einzelpersonen Eintracht zwischen Gläubigen schaffen und die Kosen-rufu Bewegung vorwärts bringen können“ usw..

5. Außerdem bekam Shijo Kingo als Repräsentant aller Schüler inhaltlich sehr wichtige Abhandlungen wie „Über das Öffnen der Augen“, und „Über die Verfolgungen, die dem Heiligen widerfahren“. Selbst im „Brief aus Sado“, der an alle Schüler gerichtet wurde, ist sein Name mit Toki Jonin und einigen anderen erwähnt. Der erste der 35 Briefe, die er und seine Frau vom Daishonin erhielten, stammt vom Mai 1271, der letzte aus dem Jahr 1282. Den vorletzten aber bekam er im Dezember 1280. D.h. die meisten Briefe waren in einem Zeitraum von 9 Jahren, vom Zeitpunkt der Tatsunokuchi-Verfolgung (12. Sept. 1271) bis zur Einschreibung des Dai-Gohonzon (12. Oktober 1280) verfasst worden. Das war der wichtigste Zeitraum, denn in diesem offenbarte der Daishonin seinen ursprünglichen Daseinsgrund (Honchi) als der Ursprüngliche Buddha und verwirklichte schließlich das letztendliche Ziel seines Erscheinens in dieser Welt, die Einschreibung des Dai-Gohonzon. Gerade in dieser bedeutungsvollen Zeitspanne war auch Shijo Kingo mit seinen verschiedenen Schwierigkeiten und Hindernissen konfrontiert.

6. Er war derjenige, der während der Tatsunokuchi-Verfolgung sofort zum Daishonin eilte und ihn bis zur Hinrichtungsstätte begleitete, indem er die Zügel des Pferdes hielt, auf dessen Rücken der Daishonin saß. Er war fest entschlossen, gemeinsam mit dem Daishonin bis zum Ende zu gehen und war darauf gefasst, auch aus dem Leben zu scheiden, falls der Daishonin hingerichtet worden wäre. Als sie in Tatsunokuchi ankamen und die Vorbereitungen für die Hinrichtung begannen, konnte Kingo seine Gefühle nicht mehr zurückhalten, und er sagte unter Tränen zum Daishonin: „Nun ist die Zeit!“ (DG Band I, Seite 189; JG, Seite 913) Der Daishonin hingegen schalt ihn, indem er antwortete: „Wie unentschlossen Sie sind! Über derart großes Glück müssen Sie hocherfreut sein! Und als ich ihm sagte, dass er sein Versprechen auf gar keinen Fall brechen sollte, ...“ (DG Band I, Seite 189; JG, Seite 913) Später jedoch pries der Daishonin das Verhalten von Kingo mehrmals mit den Sätzen: „Wie kann ich das jemals vergessen!“ (JG, Seite 1193) oder „Das kann man als ein Wunder bezeichnen!“ (DG Band I, Seite 96; JG, Seite 1113)

7. Es war unvermeidlich, als Schüler zu Lebzeiten des Daishonin Verfolgungen zu begegnen. Die meisten Schüler und Gläubigen waren sich dessen bewusst und darauf gefasst und konnten verschiedene Verfolgungen überstehen. Viele Schüler und Gläubige jedoch gaben ihren Glauben auf, angesichts der Tatsunokuchi-Verfolgung oder der Verbannung auf die Insel Sado und der darauffolgenden Stürme der Unterdrückung, die gegen sie und andere verübt wurden. Auch unter solch unerbittlichen Umständen hielt Shijo Kingo daran fest, sein Leben für das mystische Gesetz einzusetzen. Er ermutigte andere Schüler und Gläubige und kämpfte bis zum Ende zusammen mit dem Daishonin für Gerechtigkeit. Sein Glaube ist wirklich ein Vorbild für uns. Ferner schickte er mehrmals seinen Boten mit Gaben auf die Insel Sado, und auch er selbst besuchte den Daishonin dort im April 1272. Daraufhin pries ihn der Daishonin später in folgender Weise: „Obwohl Sie als Laie im Dienst für Ihren Herrn sehr beschäftigt sind, ... Die Berge erklimmend und Flüsse und das große blaue Meer überquerend, sind Sie von so weit hierher gekommen, um mich zu besuchen. Wie könnten die Wohltaten, die Sie erhalten, niedriger sein als die des Mannes, der um der Gabe willen seine Knochen in der Stadt Fragrances zerbrach, oder als die des Jungen, der seinen Körper auf den Berg Sessen warf?“

8. Im August 1273 erhielt Shijo Kingo vom Daishonin eine Unterweisung und Ermutigung, weil seine Tochter Kyo-o schwer erkrankt war. In seinem Brief betonte er neben der Kraft des Gebets die Wichtigkeit des Gohonzon: „Nam-Myoho-Renge-Kyo ist wie das Brüllen des Löwen. Welche Krankheit kann daher ein Hindernis sein? ... Das mächtige Schwert des Lotos-Sutras muss von jemandem geschwungen werden, der mutig im Glauben ist. Dann wird er so stark sein wie ein Dämon, der mit einem Eisenstab bewaffnet ist. Ich, Nichiren, habe mein Leben mit Sumi-Tinte eingeschrieben, deshalb glauben Sie daran. Des Buddhas Absicht war das Lotos-Sutra. Aber meine, Nichirens, Seele ist Nam-Myoho-Renge-Kyo, das von nichts übertroffen wird.“ (DG Band I, Seite 72; JG, Seite 1124)

Nichiren Daishonin wurde im Februar 1274 von der Verbannung auf der Insel Sado begnadigt und kehrte im März nach Kamakura zurück. Die Freude von Shijo Kingo, der sich als Kern aller Anhänger trotz großer Schwierigkeiten unerschütterlich für den Glauben eingesetzt hatte, muss größer als die aller anderen gewesen sein.

9. Der Daishonin ermahnte das Regime unter der Herrschaft des achten Regenten Hojo Tokimune (1251-1284) am 8. April zum dritten Mal, dass man die Praxis der falschen Lehren untersagen und das wahre Gesetz annehmen sollte. Da diese Ermahnung erneut nicht gehört wurde, ging er im Mai (einer alt-chinesischen Tradition folgend) auf den Berg Minobu, um die Grundlage für die Verbreitung des mystischen Gesetzes für 10.000 Jahre und darüber hinaus im Späten Tag des Gesetzes zu sichern. Die Schüler und Gläubigen müssen sich bei diesem Anlass erneut entschlossen haben, sich umso mehr für Kosen-rufu einzusetzen.

10. Im September 1274 bemühte sich Shijo Kingo, seinen Dienstherrn Ema in den Glauben an den Buddhismus des Daishonin einzuführen. Die Familie Ema gehörte von jeher zur Nembutsu-Schule. Ema Mitsutoki, der ein frommer Anhänger des Priesters Ryokan (1217-1303) vom Tempel Gokuraku-ji war, ignorierte ihn und begann, Kingo gering zu schätzen. Kingos Kollegen, die auf diese Gelegenheit lauerten, fingen an, ihn zu schikanieren und zu verfolgen. Im Hintergrund soll Ryokan intrigiert haben. So begann eine Zeit der verschiedenartigsten, ständig eskalierenden Verfolgungen gegen Shijo Kingo. Im Jahre 1276 wurde er z. B. gezwungen, seine Ländereien gegen die minderwertigere einzutauschen.

11. Im Juni 1277 nahm er zusammen mit einem Schüler des Daishonin namens Sanmi-bo an einer buddhistischen Debatte teil, die ein ehemaliger Priester der Tendai-Schule, Ryusho-bo, der nun Ryokans Schutz genoss, veranstaltete. Danach wurde Shijo Kingo beschuldigt, mit bewaffneten Soldaten in eine buddhistische Versammlung eingedrungen zu sein und sie gestört zu haben. Außerdem wurde er dazu aufgefordert, ein Gelöbnis zu verfassen, dass er seinen Glauben an das Lotos-Sutra aufgeben werde und dieses bei seinem Dienstherrn einzureichen. Ihm wurde regelrecht angedroht, dass man im Weigerungsfalle veranlassen würde, sein Lehensgut zu beschlagnahmen. Das war eine der Intrigen von Ryokan und seinen Anhängern, die hofften, dass die meisten Schüler und Gläubigen des Daishonin allesamt ihren Glauben aufgeben würden, wenn Kingo vom Glauben abkäme.

12. Der Daishonin, der den Charakter Kingos sehr gut kannte, gab ihm jedes Mal, wenn Probleme oder Hindernisse auftauchten, konkrete Unterweisungen und ermutigte Kingo stets aus vollen Kräften. Shijo Kingo wiederum schrieb dem Daishonin, er werde niemals einen solchen Eid schreiben und seinen Glauben an das Lotos-Sutra bis zum Ende beibehalten, selbst wenn man ihm seine Domäne wegnehmen würde. Sogleich antwortete der Daishonin Kingo, indem er seinen unerschütterlichen Glauben lobte, und schrieb ferner im Namen von Kingo eine lange Bittschrift an dessen Dienstherrn Ema, um ihn über die wirkliche Lage aufzuklären. („Petition von Yorimoto“, JG, Seite 1153)

13. Shijo Kingo scheint den Daishonin ständig über Einzelheiten der Geschehnisse informiert und um Führung gebeten zu haben. Der Daishonin ermutigte ihn jedes Mal von verschiedenen Gesichtspunkten aus. Abschriften der zahlreichen Briefe, die er unter solch ernsthaften Umständen erhielt, sind heute in der japanischen Gosho-Gesamtausgabe veröffentlicht. Da derjenige, der den wahren Buddhismus ausübt, den Kampf am Ende zweifelsohne gewinnen wird, schrieb der Daishonin, dass Shijo Kingo gerade in diesem Augenblick Mut und Zuversicht aufbringen und seinen Glauben bis zum Ende beibehalten soll. Seine Führungen waren konkret und ausführlich wie zum Beispiel: „Sie sollten Ihren Dienstherrn nicht verlassen, selbst wenn er Ihnen Ihr Gut wegnehmen würde.“ Oder: „Seit meiner Kindheit habe ich, Nichiren, niemals für die weltlichen Dinge dieses Lebens gebetet, sondern unbeirrt danach getrachtet, Buddha zu werden. Nichtsdestotrotz habe ich wegen Ihrer Angelegenheiten ununterbrochen zum Lotos-Sutra, zu Shakyamuni Buddha und dem Sonnengott gebetet. Der Grund dafür ist, dass ich davon überzeugt bin, dass Sie derjenige sind, der das Wesen des Lotos-Sutras ererbt.“ (DG Band III, Seite 239; JG, Seite 1169) Von solch mitfühlenden Worten gerührt, muss sich Kingo wohl tief ermutigt gefühlt haben. Er übte seinen Glauben stark und unerschütterlich aus, um dadurch sein Karma zu ändern und seine Lebensaufgabe für Kosen-rufu zu verwirklichen. Ema Tokimitsu, Kingos Dienstherr, ließ, als er selber schwer krank wurde, Kingo als letzte Rettung im September 1277 wieder zu sich holen, weil dieser ihn einst von einer Krankheit geheilt hatte.

14. Aufgrund der Führung des Daishonin betete Kingo aus Dankbarkeit seinem Herrn Ema gegenüber für dessen Genesung, behandelte seine Krankheit nach besten Kräften und pflegte ihn aufrichtig. Als Folge davon wurde die Krankheit Emas geheilt und so konnte Shijo Kingo das tiefe Vertrauen seines Herrn wiedergewinnen. Ema beauftragte Kingo sogar, ihn zum täglichen Dienst im Amt der Regierung zu begleiten. Im darauffolgenden Jahr bekam Kingo Domänen, die dreimal größer waren als die zuvor. Über diesen in seinem täglichen Leben errungenen Sieg freute sich niemand so riesig wie der Daishonin selbst.

(überarbeitet)

";s:12:"content_meta";N;}