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„Wo ich, Nichiren, jetzt Nam-Myoho-Renge-Kyo chante, ermögliche ich allen lebenden Wesen in den zehntausend Jahren des Späten Tags des Gesetzes, die Buddhaschaft zu erlangen. Ist es daher nicht richtig zu sagen: „Was ich seit langem hoffte, hat sich nun erfüllt?“ „Hat sich nun“ bezieht sich auf das Daimoku, das am 28. Tag des vierten Monats der Kencho-Ära (1253) zum ersten Mal gechantet wurde. Daher können wir daran als etwas denken, das bereits stattgefunden hat.“
(aus dem Englischen)
„Nam-Myoho-Renge-Kyo, das ich, Nichiren, jetzt rezitiere, wird allen Lebewesen in den zehntausend Jahren des Späten Tage des Gesetzes ermöglichen, die Buddhaschaft zu verwirklichen. Entspricht das nicht dem Sinn von ‚(solch ein Wunsch, den ich vor langer Zeit hegte), hat sich jetzt bereits erfüllt (konja-i-manzoku)’? Ihr sollt verstehen, dass ‚bereits (i)’ auf das Daimoku hinweist, das ich am 28. April des fünften Jahres der Kencho (1253), anfing zu chanten.“ (Japanische Gosho, Seite 720)
1. Am 14. Februar 1274 wurde Nichiren Daishonin (1222-1282) vom damaligen Regenten Hojo Tokimune (1251-1284) begnadigt. Dies war ein beispielloses Verfahren und wurde wahrscheinlich durch zwei Geschehnisse ausgelöst, die sich 1272 und 1273 ereigneten: der versuchte Aufstand von Hojo Tokisuke (1248-1272), dem Halbbruder Hojo Tokimunes und die wiederholte Ankunft einer mongolischen Gesandtschaft in Japan. Beides bestätigte die Voraussagen, die der Daishonin in der Abhandlung „Über die Befriedung des Landes durch die Errichtung des wahren Gesetzes (Rissho-Ankoku-Ron)“ am 16. Juli 1260 machte.
2. Der Erlass erreichte am 8. März 1274 die Insel Sado. Der Daishonin verließ dann Ichinosawa am 14. März und machte sich auf den Weg von der Insel Sado nach Kamakura und kam am 26. März in der Hauptstadt an. Der Daishonin traf dann am 8. April mit Hei-no-Saemon-jo (?-1293) als Repräsentant der Regierung zusammen und wies ihn dabei klar und entschieden darauf hin, dass mit der großen Invasion der übermächtigen Mongolen bis zum Jahresende zu rechnen sei. Ferner forderte er ihn dringlich auf, falls er wirklich das Land Japan retten wollte, die Wurzeln des Unheils, nämlich alle Lehren von Nembutsu, Zen und Shingon zu untersagen und die wahre Lehre des Lotos-Sutras anzunehmen.
3. Etwa zu diesem Zeitpunkt sollte er im Auftrag der Regierung dem Daishonin eine Spende in Form eines stattlichen Tempels in Kamakura angeboten haben, um ihn zu beschwichtigen. Jedoch lehnte der Daishonin die Offerte der Regierung definitiv ab. Obwohl der Daishonin die Regierung dreimal (1. Ermahnung: Durch die Einreichung der Abhandlung „über die Befriedung des Landes durch die Errichtung des wahren Gesetzes am 16. Juli 1260, 2. Ermahnung: Bei der Tatsunokuchi-Verfolgung am 12. September 1271 und 3. Ermahnung: beim Treffen am 08. April) ermahnte, wurden diese Ermahnungen schließlich weder angenommen noch befolgt.
4. Es gibt einen alten chinesischen Brauch, dass sich ein Weiser in die Berge zurückziehen soll, wenn er die Obrigkeit drei Mal warnte, diese Warnungen aber nicht beachtet wurden. Demzufolge zog sich Nichiren Daishonin in die Abgelegenheit des Berges Minobu zurück (17.5.1274). Er ging auf den Landsitz von Hakiri-Rokuro-Sanenaga, dem Landvogt der Region Minobu in der Provinz Kai, der heutigen Präfektur Yamanashi. Hakiri-Rokuro-Saemon nahm den Glauben an die Lehre des Daishonin durch Nikko Shonin (1246-1333) an und wurde somit Schüler des Daishonin. Die Entscheidung des Daishonin, Kamakura zu verlassen und nach Minobu zu gehen, bedeutete keinesfalls, dass er der Welt den Rücken kehrte. Vielmehr war das ein Ausdruck seines tiefen Aufgabenbewusstseins, die Menschen von der grundlegenden Ursache für sein Erscheinen in dieser Welt zu überzeugen.
5. Am 17. Juni 1274 ließ sich Nichiren Daishonin in einer kleinen Behausung nieder, die seine Schüler im Tal westlich des Berges Minobu für ihn bauten. Er beschreibt sein neues Heim wie folgt: „Es gibt außer dieser nicht eine einzige Unterkunft in der Region. Meine einzigen Besucher, so selten sie sind, sind die Affen, die sich durch die Baumwipfel schwingen. Und zu meinem Bedauern bleiben selbst die nicht lange, sondern huschen dahin zurück, woher sie gekommen sind.“
6. Unter einer solchen Lage widmete er einen Großteil seiner Zeit dem Schreiben, und nahezu die Hälfte seiner noch vorhandenen Schriften datieren aus dieser Zeitspanne. Er verbrachte auch viel Zeit damit, seine Schüler zu unterrichten und sie für den Aufbau des Fundaments der künftigen Entwicklung zu trainieren, insbesondere Nikko Shonin. Dieser schrieb fleißig diese Vorlesungen als „Aufzeichnung der Vorlesungen des Daishonins (Ongi-kuden)“ auf. Darüber hinaus hatte der Daishonin eine tiefe Absicht inne, den Dai-Gohonzon einzuschreiben.
Zusammenfassung
1. Die „Aufzeichnung der Vorlesungen des Daishonin (Ongi-kuden)“ ist, obwohl noch nicht ins Deutsche übersetzt, eine der wichtigsten Goshos des Daishonin, in der die Essenz und die wahre Absicht seines Buddhismus klar erläutert sind. Die Vorlesungen, die Nichiren Daishonin in seinen letzten Lebensjahren in Minobu über die wichtigen Sätze des Lotos-Sutras abhielt, schrieb Nikko Shonin auf, und diese Aufzeichnung wurde vom Daishonin konzessioniert.
2. Am Anfang dieser Gosho legt der Daishonin sehr ausführlich „Nam-Myoho-Renge-Kyo“ aus. Danach erläutert er alle einzelnen wichtigen Lehren vom ersten bis zum achtundzwanzigsten Kapitel des Lotos-Sutras und dann zwei weitere Sutren, das Eröffnungs- und das Abschluss-Sutra zum Lotos-Sutra, indem er die Auslegungen von T’ien-t’ai (538-597) und Miao-lo (711-782) zitierte. Vor jeden von ihm interpretierten Satz des Lotos-Sutras wurde die Bezeichnung „Die Ongi-kuden lautet:“ gestellt und seine wahre Bedeutung und wahre Absicht vom Standpunkt des Buddhismus des Säens Nichiren Daishonins offenbart.
3. Dass er zuerst die Bedeutung von Nam-Myoho-Renge-Kyo erläutert, weist darauf hin, dass das Gesamtwerk „Ongi-kuden“ nicht einfach das Lotos-Sutra erläutert, sondern der tiefe Sinn von Nam-Myoho-Renge-Kyo, bezogen auf den Buddhismus Nichiren Daishonins, anhand des Lotos-Sutras und der Auslegung T’ien-T’ais klar gezeigt wird.
4. Präsident Ikeda hielt vom August 1962 bis Juli 1964 vor den Repräsentanten der Studentenabteilung eine Vorlesungsreihe über die „Ongi-kuden“. Die meisten der damaligen Teilnehmer sind bis heute als Verantwortliche im Zentrum der Kosen-rufu Bewegung sehr aktiv und wirksam gewesen. Seine Vorlesungen wurden im monatlichen Studienjournal der Soka Gakkai "Daibyaku renge" zwei Jahre lang vom Januar 1963 bis Dezember 1964 veröffentlicht. Sie wurden dann im Jahr 1965 in Form zweier Bücher herausgegeben. Darin schreibt Präsident Ikeda: „Die Ongi-kuden beschreibt die Lehren über die Religion, das Leben, menschliches Glück, das Universum und gesellschaftliche Prinzipien in Anbetracht des Glaubens und des täglichen Lebens, tiefgründig und von verschiedenen Gesichtspunkten aus.“
5. Der Goshotext, den wir in diesem Monat studieren, ist der sechste der acht wichtigen Punkte des zweiten Kapitels „Geeignetes Mittel“ des Lotos-Sutras, wie der Daishonin erläutert: „Es geht um den Wunsch, den ich vor langer Zeit hegte, allen Lebewesen zu ermöglichen, mir gleich zu werden, sodass zwischen uns kein Unterschied mehr besteht (nyogatou-mui nyoga-shaku-shogan).“ Das ist der Abschnitt, der lautet: „Shariputra, du sollst zurecht wissen, dass ich ursprünglich wünschte, allen Lebewesen zu ermöglichen, mir gleich zu werden, sodass zwischen uns kein Unterschied mehr besteht. Solch ein Wunsch, den ich vor langer Zeit hegte, hat sich jetzt bereits erfüllt. Ich habe alle Lebewesen bekehrt und sie in den Weg des Buddhas eintreten lassen.“
6. In bezug auf diesen Satz stellt der Daishonin in der „Ongi-kuden“ eine Frage: „Was bedeutet hier das Wort ‚bereits (i)’ für Shakyamuni?" Und er erklärt daraufhin, dass ‚bereits (i)’ im Buddhismus Shakyamunis, gemäß der Interpretation T’ien-t’ais, auf das „wahre Wesen aller Phänomene (shoho-jisso)“ hinweist. Aber vom Standpunkt der Lehre Nichiren Daishonins, also von der implizierten Bedeutung der Lehre des Daishonin aus (montei), definiert er es klar, dass das „bereits (i)“ im Satz „... hat sich jetzt bereits erfüllt“ auf Nam-Myoho-Renge-Kyo hinweist, das der Daishonin am 28. April 1253 zum ersten Mal verkündete, indem er seinen Schwur ablegte, alle Menschen zur Buddhaschaft zu führen.
1. Nichiren Daishonin rezitierte am 28. April 1253 zum ersten Mal Nam-Myoho-Renge-Kyo und errichtete somit seine Lehre. Er brachte dadurch seinen Wunsch und seinen Schwur zugleich zum Ausdruck, das Glück der Menschen und die grundlegende Veränderung des Zeitalters der Konflikte im Späten Tag des Gesetzes zu realisieren. Dieser Schwur allein bedeutet schon die Erfüllung seines großen Wunsches, denn er war zutiefst entschlossen und davon vollkommen überzeugt, dass solch ein Wunsch, alle Menschen zur Verwirklichung der Buddhaschaft zu führen, unweigerlich realisiert werden kann. Wir wollen auch solch einen Schwur ablegen und uns seinem Entschluss anschließen, um unser eigenes Glück und das Glück anderer und den Frieden in der Gesellschaft aufzubauen.
1. Nichiren Daishonin leistete in seinem Leben zwei entscheidende Schwüre. Den ersten tat er mit 11 Jahren (1233), kurz nachdem er wegen der Grundausbildung in den Seichoji-Tempel aufgenommen wurde: „Lass mich zum weisesten Menschen Japans werden!" (Japanische Gosho, Seite 888) Diesen Punkt haben wir im März dieses Jahres studiert. Den zweiten leistete er mit 31 Jahren (1253), kurz bevor er seine Lehre errichtete. Dieses Mal beschäftigen wir uns mit dem zweiten Schwur, in dem es um die Bedeutung über die Errichtung seiner Lehre geht. Der Daishonin rezitierte am 28. April 1253 zum ersten Mal Nam-Myoho-Renge-Kyo und widerlegte dabei vorwiegend die Lehre der Nembutsu-Schule. Es war ihm klar, dass ihm große Verfolgungen widerfahren werden, wenn er im Späten Tag des Gesetzes Nam-Myoho-Renge-Kyo verbreitet. Aber es gab für ihn, der fest entschlossen war, alle Menschen von ihren Leiden zu befreien und sie zum absoluten Glück zu führen, keinen anderen Weg als dem Gesetz zu folgen, wie es im Lotos-Sutra unmissverständlich vorausgesagt wird. Er sah sich verantwortlich, die Grundtendenz der Menschen im Späten Tag des Gesetzes, die voller Begierden und Streitigkeiten erfüllt sind, von Grund auf zu verändern. Innerlich tief darauf gefasst, großen Schwierigkeiten und Hindernissen bis hin zu Verfolgungen zu begegnen, errichtete der Daishonin schließlich seine Lehre.
2. Die Errichtung seiner Lehre wird durch den Satz „... hat sich jetzt bereits erfüllt“ im zweiten Kapitel „Geeignetes Mittel“ dargelegt. Sein Schwur war es, Nam-Myoho-Renge-Kyo zu verbreiten und dadurch alle Menschen zur Buddhaschaft zu führen. Warum aber bedeutet die „Errichtung seiner Lehre“, bei der er zum ersten Mal Nam-Myoho-Renge-Kyo rezitierte, dass sich sein Wunsch, also sein Schwur bereits erfüllt hat? Der Grund dafür ist zum einen mit dem Prinzip der „Gleichzeitigkeit von Ursache und Wirkung (inga-guji)“ zu erklären. Phänomenal gesehen nehmen eine Ursache und ihre Wirkung natürlich einen zeitlichen Verlauf. Der Buddhismus erklärt aber, dass im „augenblicklichen Lebens (Ichinen)“ sämtliche Ursachen und Wirkungen gleichzeitig enthalten sind.
3. Im Hinblick auf unseren Glauben bedeutet das: Wenn wir zum Gohonzon beten, werden all unsere Wünsche in der Tiefe unseres Lebens zeitgleich zur Erfüllung bewegt. Wenn wir ernsthaft zum Gohonzon Daimoku chanten, sind die Wirkungen in unserem Gebet, dem Ausdruck unserer Wünsche, bereits enthalten. Es dauert eine Weile, bis wir sie als Phänomene wahrnehmen, obwohl sie auf der Ebene unseres Seins bereits zu dem Zeitpunkt, an dem wir uns entschlossen und dafür gebetet haben, erfüllt sind. Der zeitliche Verlauf zeigt sich mehr oder weniger unterschiedlich, je nach Art der Umstände, mit denen sich jeder einzelne von uns konfrontiert. Unsere Wünsche jedoch gehen auf jeden Fall in Erfüllung.
4. Mit anderen Worten drücken sich hier der Entschluss und die tiefe Überzeugung des Daishonin aus. Er offenbart seinen Entschluss: „Mit diesem mystischen Gesetz von Nam-Myoho-Renge-Kyo will ich, dass alle Menschen auf ewig und ganz sicher die Buddhaschaft verwirklichen werden.“ Und er bringt ebenfalls seine tiefe Überzeugung zum Ausdruck: „Es besteht gar kein Zweifel daran, dass es sicher so sein wird.“
5. Wir wollen uns seinem Entschluss anschließen und unseren Schwur leisten, damit wir sowohl unser eigenes Glück als auch das der anderen und den Frieden in der Gesellschaft auf jeden Fall aufbauen können. So heißt es für uns auch „unser Wunsch hat sich jetzt erfüllt!“ Der Daishonin schreibt im Anschluss an diese Goshostelle: „Erfüllt zu sein (manzoku)“ heißt, die Buddhaschaft zu verwirklichen.
Erläuterung (aus „Die Welt der Gosho“ Teil 3)
Katsuji Saito: Am 28. April (dieses Jahres 2002) markieren wir den Beginn des 750. Gründungsjahres der Lehre Nichiren Daishonins. Die SGI wird dieses bedeutsame Ereignis mit ihren Mitgliedern in 180 Ländern und Regionen der Welt gemeinsam feiern. (heute: 185 Länder)
Präsident Ikeda: Die weltweite Verbreitung von Nam-Myoho-Renge-Kyo ist das Vermächtnis des Daishonin, wie es seinen Schriften „Die Rückkehr des Buddhismus nach Westen“ und „die Verbreitung des Mystischen Gesetzes in der ganzen Welt“ zu entnehmen ist. Die SGI ist die einzige Gemeinschaft von Individuen, die diesen Wunsch des Daishonin in die Tat umsetzen und verwirklichen. Das ist eine wichtige Tatsache und beweist, dass die SGI das wahre, rechtmäßige Erbe der Absicht des Buddhas antritt. Wie sehr der Daishonin unsere Bemühungen lobt!
Saito: Ich habe einmal gehört, dass die Soka Gakkai vor fünfzig Jahren, als das 700 jährige Bestehen der Lehre des Daishonin gefeiert wurde, nur aus 10.000 Haushalten bestand. Innerhalb einer kurzen Zeit von 50 Jahren hat sich seine Lehre in so vielen Ländern verbreitet. Das ist ein großartiges Unterfangen, das in den Annalen des Buddhismus leuchten wird. Daran zu denken erfüllt mich mit tiefen Gefühlen. Bei einer kürzlich abgehaltenen Versammlung sprachen Sie davon, dass wir unseren Blick fünfzig Jahre in die Zukunft richten sollen: „In weiteren fünfzig Jahren (2052) werden wir den Beginn des 800. Gründungsjahres der Lehre des Daishonin feiern. Wie weit werden wir Kosen-rufu bis dahin vorangebracht haben? Ich vertraue alles unseren Mitgliedern der Jugend- und Zukunftsabteilung an. Ich zähle auf euch!“ Auch diese Worte berührten mich noch tiefer in meinem Innern.
Präsident Ikeda: Nichiren Daishonins Erklärung zur Errichtung der Lehre war ein großes Versprechen, alle Menschen in den mehr als zehntausend Jahren des Späten Tags des Gesetzes zu erretten. Deshalb ist gerade der Schwur, dass wir uns nunmehr auf die Zukunft hin bemühen, die gesamte Menschheit zum Glück zu führen, das Herz, das der Errichtung seiner Lehre zugrunde liegt.
Erst dadurch, dass wir, erfüllt von der Hoffnung für die Zukunft und dem Geist, für Kosen-rufu zu kämpfen, diesen Tag der Errichtung der Lehre begehen, können wir diesen besonderen Tag richtig feiern. Das ist der Geist der Mitglieder der SGI.
Seine Deklaration der Lehre war auch Ausdruck seines großen Schwurs, der aus seinem tiefen Wunsch hervorging, das Glück aller Menschen zu verwirklichen und die Menschen im Späten Tag des Gesetzes grundlegend zu retten. Und wenn wir diesen Punkt nicht erfassen, können wir die wahre Absicht des Daishonin nicht verstehen, warum er anfing, die verschiedenen buddhistischen Schulen seiner Zeit heftig und vehement zu kritisieren.
Zur Zeit des 700 jährigen Jubiläums war die Anzahl der Mitglieder der Soka Gakkai sicher gering. Aber der zweite Präsident Josei Toda stand alleine auf und hielt einen Schwur, Kosen-rufu zu verwirklichen.
Präsident Todas Blick war zweifelsohne auf das Glück der ganzen Menschheit gerichtet. Sein Lebenszustand war nicht einfach darauf beschränkt, eine Religion oder eine buddhistische Schule zu verbreiten. Seine Erklärung, die er so viele Jahre zuvor (am 7. April 1952) hielt, klingt in meinen Ohren immer noch so lebendig:
„’Ich werde die Säule Japans sein’ bezieht sich auf den Herrscher. ‚Ich werde das Auge Japans sein“ meint den Führer, den Lehrer eines Landes. ‚Ich werde das Große Schiff Japans sein’ bedeutet die Eltern. Auch mit nur einem Bruchteil des Geistes des Daishonin, der die drei Tugenden von Eltern, Lehrer und Herrscher besaß, wollen wir uns anstrengen, den Menschen in Japan Glück zu bringen.“
Er erklärte, sich an die anwesende Jugend wendend, seine Vision für Kosen-rufu in Asien und in der ganzen Welt. Alles begann mit dem Schwur, alle Menschen zum Glück zu führen. Auf diesem großen Brüllen des Löwen basierend, hat die Soka Gakkai ihre existenzielle Bedeutung.
Saito: Ich würde mich freuen, wenn Sie heute die Bedeutung der Errichtung der Lehre des Daishonin am 28. April 1253 erläutern können, und zwar aus den folgenden Gesichtspunkten: die Überlegungen des Daishonin vor seiner Erklärung, die Umstände, die seine Verkündung begleiteten und die Bedeutung der Kritik über die damals führenden buddhistischen Schulen. Lassen Sie uns mit den Aktivitäten des Daishonin beginnen, die der Errichtung seiner Lehre vorausgingen. Aus seinen Schriften geht klar hervor, dass er sich mit dem Thema ernsthaft auseinander gesetzt und sich in tiefe Kontemplation begeben hatte, ehe er zum Entschluss kam.
Präsident Ikeda: In „Über das Öffnen der Augen“ und „Wie man seine Dankbarkeit erweist“ beschreibt er seine Überlegungen im Detail.
Saito: Der Abschnitt in „Über das Öffnen der Augen“ heißt:
„Es ist in Japan nur Nichiren allein, der dies kennt. Sobald ich diesbezüglich auch nur ein einziges Wort sagen werde, wird die Verfolgung durch den Herrscher des Landes unweigerlich auftreten und (nicht nur mir, sondern auch) meinen Eltern, Brüdern und meinem Meister zustoßen. Und als ich mir überlegte, dass es bedeuten kann, es fehle mir an Mitgefühl (Jihi), falls ich dies nicht sagen würde, stellte ich doch im Lotos-Sutra und im Nirwana-Sutra in bezug auf Sagen oder Nicht-Sagen fest, dass, obwohl mir in dieser Lebensexistenz nichts passiert, ich aber in der nächsten Lebensexistenz in die Hölle unaufhörlichen Leidens fallen werde, falls ich es nicht sage, und dass die drei Hindernisse und die vier Teufel unbedingt wetteifernd erscheinen, falls ich es sage. Von diesen beiden Wegen steht es fest, dass ich es sagen muss. Aber während ich inzwischen nachdachte, dass ich beim Auftreten der großen Verfolgungen durch den Herrscher des Landes eventuell auf einmal aufgeben könnte, erinnerte ich mich an das Kapitel „Erscheinen des Schatzturms“ gerade mit dem Prinzip der sechs schwierigen und neun leichten Taten. Selbst wenn Menschen wie wir, die nur über wenig Kraft verfügen, in der Lage sein könnten, den Berg Sumeru weit hinauszuwerfen, selbst wenn Menschen wie wir, die über keine übernatürliche Kraft verfügen, in der Lage sein könnten, mit Heu auf dem Rücken unverbrannt aus dem wütenden Feuer herauszukommen, und auch wenn Menschen wie wir, die keine Weisheit besitzen, in der Lage sein könnten, so viele Sutras wie Sandkörner am Ganges zu rezitieren und sie auswendig zu lernen, ist es für einen schwierig, auch nur einen einzigen Satz oder einen einzigen Vers des Lotos-Sutras im Späten Tag des Gesetzes beizubehalten, das ist es, was darin erläutert wird. Zum jetzigen Mal habe ich mir gelobt, einen beharrlichen Geist zur Rettung aller Lebewesen aufzubringen und im Glauben nie zurückzufallen.“ (Gosho Band II, Seite 106; japanische Gosho, Seite 200)
Das ist ein Abschnitt, aus dem die tiefen Gefühle des Daishonin sprechen, dem die Errichtung seiner Lehre bevorstand.
Präsident Ikeda: Wovon hier die Rede ist, ist sein verzweifelter Kampf gegen die teuflischen Funktionen, die das Universum durchdringen. Man kann dies auch als den fundamentalsten spirituellen Kampf im Buddhismus verstehen. Der Daishonin wusste, dass der Buddhismus nur beginnen kann, sich zu verbreiten, wenn er diesen Kampf resolut gewinnt. Das Gleiche gilt für Shakyamuni – wenn er die Wahrheit sagte, sähe er sich großen Verfolgungen gegenüber. Wenn nicht, mangelte es ihm an Mitgefühl.
Die Sutras sagen klar aus, dass man frei heraus sprechen muss, wenn man die Menschen zur Erleuchtung führen will. Das ist es, worauf der Daishonin seinen Schwur stützte. Er entschloss sich, niemals zurückzuweichen, wenn er einmal frei heraus gesprochen hatte, wie groß auch immer die Verfolgungen sein mögen, die ihm widerfahren. Es ist, als habe er inmitten eines wütenden Sturms die Segel gesetzt. Aber er musste diesen Schritt machen, um die Menschen zu retten, die im tosenden Meer der Gesellschaft Schiffbruch erlitten.
Deshalb ist für uns ein „Großes Schiff“, der Schwur, unentbehrlich. Zum Auftakt, gegen die teuflischen Funktionen zu kämpfen und diesen Kampf bis zum Ende siegreich zu führen, gehört der Schwur.
Saito: Der Daishonin leistet diesen Schwur, nachdem er sich die sechs schwierigen und neun leichten Taten ins Gedächtnis ruft, die im elften Kapitel „Schatzturm“ des Lotos-Sutras beschrieben werden.
Präsident Ikeda: Shakyamuni erläuterte den Bodhisattwas die sechs schwierigen und neun leichten Taten und forderte sie eindringlich auf, den großen Schwur des Buddhas zu übernehmen und danach zu streben, ihn zu verwirklichen, egal, wie hart die Verfolgungen sein mögen, die ihnen widerfahren. Er schärfte ihnen quasi folgendes ein: „Verwirklicht den großen Wunsch des Buddhas und seid selbst auf enorme Verfolgungen gefasst!“
In jedem Fall existiert die korrekte Lehre des Buddhismus heute, gerade weil Nichiren Daishonin fest entschlossen begann, das Mystische Gesetz zu erläutern. Er öffnete einen großen Weg zum Glück der Menschen überall auf unserem Erdball. Hier wurde der erste grundlegende Schritt für Kosen-rufu markiert. (...)
Saito: Kurz gefasst sagt also das Prinzip von den sechs schwierigen und neun leichten Taten aus, wie schwierig es ist, das Lotos-Sutra in diesem unreinen schlechten Zeitalter anzunehmen, was für eine großartige Tat dies ist und wie wertvoll diejenigen sind, die es tun, nicht wahr?
Präsident Ikeda: Das stimmt. Shakyamuni forderte die Teilnehmer (an der Zeremonie in der Luft) stark dazu auf, das Lotos-Sutra nach seinem Dahinscheiden aufrecht beizubehalten und zu verbreiten. Gerade darin, dass er sie zuerst offen auf die Schwierigkeiten hinwies und sie danach dazu aufforderte, können wir eine tiefgründige Bedeutung sehen.
Der Daishonin schreibt, dass er, von dem Geist und dem großen Schwur des Buddhas tief berührt, aufstand, die seinem eigenen Herzen innewohnenden teuflischen Kräfte völlig zu verbannen und alle Menschen im Späten Tag des Gesetzes zum Glück zu führen. In anderen Worten ließ er das Leben der Buddhaschaft in seinem Inneren hervorströmen und besiegte die eigene teuflische Natur, wodurch er den großen Schwur für Kosen-rufu leistete.
Er enthüllt das, wenn er sagt: „Zum jetzigen Mal habe ich mir gelobt, einen beharrlichen Geist zur Errettung aller Lebewesen aufzubringen und im Glauben nie zurückzufallen.“ (Deutsche Gosho Band 2, Seite 106; japanische Gosho, Seite 200) Dies ist ein Ausdruck des Schwurs, den der Daishonin zur Zeit der Errichtung seiner Lehre von dem Aspekt aus leistete, dass er die teuflischen Kräfte besiegte.
Im Gegensatz dazu weist die berühmte Passage in „Über das Öffnen der Augen“, „Ich werde die Säule Japans sein. Ich werde das Auge Japans sein. Ich werde das Große Schiff Japans sein“ (Deutsche Gosho, Band.2, Seite 186) sowohl auf den Schwur, den er zur Zeit der Errichtung seiner Lehre leistete, als auch auf seinen zu verwirklichenden Schwur selbst hin.
Der Schwur des Daishonin blieb felsenfest und konsistent, von der Zeit an, als er ihn im Alter von 31 Jahren leistete, durch seine Verbannung auf Sado hindurch, bis sein Leben endete. Er änderte sich nicht im geringsten. Ein Schwur kann nur dann ein Schwur genannt werden, wenn er bis zum Ende durchgehalten wird. Echter, lebendiger Buddhismus ist nur in unermüdlichem Kampf zu finden.
Um dies zu verdeutlichen, möchte ich das Beispiel eines Pfeils wählen, der auf ein Ziel abgeschossen wird. Sobald die Sehne des Bogens losgelassen wird, fliegt der Pfeil direkt auf sein Ziel zu. Falls jedoch der Pfeil von Anfang an fehlgeleitet oder nicht mit genügender Kraft abgeschossen wird, wird er sein Ziel nicht erreichen. In anderen Worten: niemand kann einen Menschen aufhalten, der mit tiefer Entschlossenheit aufsteht.
Saito: In der „Aufzeichnung der Vorlesungen des Daishonin (Ongi-kuden)“ steht folgendes:
„Nam-Myoho-Renge-Kyo, das ich, Nichiren, jetzt rezitiere, wird allen Lebewesen in den zehntausend Jahren im Späten Tag des Gesetzes ermöglichen, die Buddhaschaft zu verwirklichen. Entspricht das nicht dem Sinn von ‚(solch ein Wunsch, den ich vor langer Zeit hegte), hat sich jetzt bereits erfüllt (konja-i-manzoku)’? Ihr sollt verstehen, dass ‚bereits (i)’ auf das Daimoku hinweist, das ich am 28. April des fünften Jahres der Kencho (1253), anfing zu chanten.“ (Japanische Gosho, Seite 720)
Gerade Nam-Myoho-Renge-Kyo, das der Daishonin am Tag der Errichtung seiner Lehre anfing, zu rezitieren, ist das Große Gesetz, das allen Menschen in den zehntausend Jahren ermöglicht, die Buddhaschaft zu verwirklichen. Anders ausgedrückt wurde sein großer Wunsch nach Kosen-rufu bereits an dem Tag erfüllt, an dem der Daishonin seine Lehre verkündete.
Präsident Ikeda: Nichiren Daishonins Errichtung seiner Lehre war das erste Brüllen des Löwen, das durch das Leben der gesamten Menschheit in den zehntausend Jahren im Späten Tag des Gesetzes hallt. Der darin enthaltene Schwur wird die Menschheit zweifellos bis in alle Ewigkeit erleuchten. Der Daishonin sagt auch: „Es steht fest, dass (Nam-Myoho-Renge-Kyo) schließlich auf der ganzen Welt verbreitet wird.“ (Japanische Gosho, Seite 816)
Die Errichtung seiner Lehre gleicht der Entzündung der Flamme von Kosen-rufu, die für immer Licht in die Dunkelheit bringen wird, die sich über die Menschheit gelegt hat.
(überarbeitet)
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