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(13) Der Grund, warum ihm die großen Verfolgungen widerfahren
- der Ausübende des Lotos-Sutras, der
gegen das dem Leben immanente grundlegendste Böse,
das wahre Gesetz zu verleumden, kämpft
Die Abhandlung „Über das Öffnen der Augen“ ist das Schriftwerk, in dem die Errichtung des Buddhismus Nichiren Daishonins angekündigt wurde.
Die „drei Tugenden Herrscher, Meister und Eltern“ zum Hauptthema nehmend, werden in der ersten Hälfte dieser Abhandlung das Gesetz, das über die Kraft verfügt, die Welt im Späten Tag des Gesetzes zu retten, und in der zweiten Hälfte der Abhandlung der Meister im Späten Tag des Gesetzes, der dieses Gesetz verbreitet, klar erläutert.
Insbesondere in ihrer zweiten Hälfte wird im Lichte der Abschnitte des elften Kapitels „Erscheinen des Schatzturms“, des zwölften Kapitels „Devadatta“ und des dreizehnten Kapitels „Aufforderung zum Beibehalten“ im Lotos-Sutra klargestellt, dass sowohl seine ganzen Bemühungen, die wahre Lehre zu verbreiten, als auch die dadurch hervorgerufenen Verfolgungen, die dem Daishonin widerfuhren, mit den Zitaten aus dem Lotos-Sutra übereinstimmen und dass aufgrund dessen gerade der Daishonin der Ausübende des Lotos-Sutras im Späten Tag des Gesetzes ist.
In diesem Teil, wie wir mit Ehrfurcht ersehen, wird aufgezeigt, dass der Daishonin anhand des „literarischen Beweises“, einer der drei Beweise, selbst der Meister im Späten Tag des Gesetzes ist. Darüber haben wir bislang ziemlich detaillierte Betrachtungen angestellt.
Die Probleme, die ungeklärt zurückgeblieben sind, konzentrieren sich nun auf die beiden Fragen, die nämlich heißen, warum die Verfolgungen dem Ausübenden des Lotos-Sutras widerfahren und warum keine Schutzfunktion der himmlischen Götter zum Zeitpunkt der Verfolgungen in Gang gesetzt werden konnte. Das sind die Fragen, die der Daishonin in dieser Abhandlung wie folgt bezeichnet: „Weil diese Fragen den Kern dieses Schreibens sowie das Wichtigste in meinem gesamten Leben darstellen, . . .“ (DG Band 2, Seite 113; JG, Seite 203)
Auf diese Fragen antwortet der Daishonin mit Logik und Vernunft. Folglich, kann man mit Ehrfurcht ersehen, ist es der Teil, in dem anhand des „theoretischen Beweises“ aufgezeigt wird, dass der Daishonin der Ausübende des Lotos-Sutras im Späten Tag des Gesetzes ist. Diesmal werde ich diesen Teil eingehend betrachten.
Ferner im Abschnitt, der mit „Letzten Endes: Verlassen mich die Götter! Widerfahren mir Verfolgungen! Allem zum Trotz bin ich darauf gefasst, mein Leben [für die Verbreitung des Gesetzes] zu geben!“ (DG Band 2, Seite 185; JG, Seite 232) beginnt, werden zum einen der große Schwur des Daishonins erläutert, der sich mit felsenfester Überzeugung, im Glauben niemals zurückzufallen, gelobte, als Säule Japans stetig zu kämpfen, und zum anderen der tiefgründige Lebenszustand des Daishonins gezeigt, der als Meister im Späten Tag des Gesetzes unerschütterlich über alle andere emporragt. Von diesem einen Abschnitt an werden Glaube, Nutzen und Praxis der Religion, die der Daishonin für die Errettung aller Menschen im Späten Tag des Gesetzes errichtete, klargestellt.
Sozusagen offenbart der Daishonin seinen eigenen Herzenswunsch und fordert somit seine Schüler zum Glauben auf der Grundlage der untrennbaren Einheit von Meister und Schüler und dessen unbezwingbarer Praxis auf. In diesem Sinne, können wir mit Ehrfurcht ersehen, stellt der Daishonin darin anhand des „tatsächlichen Beweises“, der sich in seinem eigenen Leben realisierte, klar heraus, wer der Meister im Späten Tag des Gesetzes ist.
Inmitten konsequenten Kampfes gegen große Verfolgungen
gibt es den wahren Frieden sowie die wahre Sicherheit
Nun, an der Stelle, wo der Daishonin anhand des theoretischen Beweises aufzeigt, dass er der Ausübende des Lotos-Sutras im Späten Tag des Gesetzes ist, wirft er von sich aus die Frage auf, ob die Zitate aus dem Lotos-Sutra in Widerspruch geraten könnten, falls der Daishonin behaupten würde, er sei der Ausübende des Lotos-Sutras.
„Ein Mensch sagt: Die drei Arten von starken Feinden sind in der heutigen Welt fast alle zugegen, jedoch gibt es keinen Ausübenden des Lotos-Sutras. Wenn ich meinen würde, Sie seien der Ausübende des Lotos-Sutras, dann gäbe es große Widersprüche zu den Texten des Lotos-Sutras.“ (DG Band 2, Seite 182; JG, Seite 230) In bezug auf „dann gäbe es große Widersprüche zu den Texten des Lotos-Sutras“ zitiert der Daishonin nachfolgend sechs Stellen aus dem Lotos-Sutra.
Ein Mensch sagt: Die drei Arten von starken Feinden sind in der heutigen Welt fast alle zugegen, jedoch gibt es keinen Ausübenden des Lotos-Sutras. Wenn ich meinen würde, Sie seien der Ausübende des Lotos-Sutras, dann gäbe es große Widersprüche zu den Texten des Lotos-Sutras. Denn dieses Sutra besagt: „Vielerlei Knaben des Himmels / werden ihm einen Dienst erweisen / Schwerter und Stöcke tun ihm nichts zuleide / Auch Gift kann ihm nicht schaden.“ (aus dem vierzehnten Kapitel „Friedliche, freudige Ausübung“, Seite 447) Und es lautet weiter: „Wenn ein Mensch ihn hasst und beschimpft / wird sein Mund verschlossen.“ (Seite 447)
Außerdem heißt es: „[Alle diese Lebewesen, die dieses Gesetz bereits gehört haben], werden in der gegenwärtigen Welt friedlich und ruhig leben und später in guten Umständen geboren.“ (aus dem fünften Kapitel „Parabel von den Heilkräutern“, Seite 244)
Ferner: „[Wenn jemand, ohne sich meinen Formeln zu fügen / einen Prediger des Gesetzes in Bedrängnis und Verwirrung stürzt] / soll sein Kopf in sieben Teile zerspalten werden / genau wie die Zweige eines Arjaka-Baumes[^1]^1)^.“ (aus dem sechsundzwanzigsten Kapitel „Dharanis“, Seite 648)
Und: „[Und wer dieses Sutra annimmt, beibehält und rezitiert . . .], wird auch im gegenwärtigen Leben segensvolle Vergeltung erlangen.“ (aus dem achtundzwanzigsten Kapitel „Aufforderung zum Entschluss des Bodhisattwas ‚Universelle Weisheit’ (Samantabhadra)“, Seite 676) Weiterhin: „Wiederum, wenn jemand diejenigen sieht, die dieses Sutra annehmen und beibehalten, aber deren Fehler und Vergehen herausstellt, seien sie wahr oder unwahr, wird dieser im gegenwärtigen Leben von weißem Aussatz befallen werden.“ (Seite 677) [Wie erklären Sie diese Widersprüche?]
Ich antworte darauf: Ihre Zweifel kommen gerade zur rechten Zeit. Bei dieser Gelegenheit werde ich die Unklarheiten, die Sie verwirren, beleuchten.
(DG Band 2, Seite 182; JG, Seite 230)
Im großen und ganzen kann man diese sechs Zitate aus dem Lotos-Sutra in zwei Kategorien einordnen: 1) Wer das Lotos-Sutra im Späten Tag des Gesetzes verbreitet, kann auf alle Fälle durch die himmlischen Schutzgötter beschützt werden, und der Ausübende des Lotos-Sutras kann in der gegenwärtigen Welt friedlich und ruhig leben und später, im nächsten Leben, in guten Umständen wiedergeboren werden. 2) All diejenigen, die den Ausübenden des Lotos-Sutras verfolgen, werden unweigerlich noch in diesem Leben eine „aktuale, negative Auswirkung“ (Genbachi) erleiden.
Unmittelbar vor dieser Frage zitiert der Daishonin einige Abschnitte aus dem dreizehnten Kapitel „Aufforderung zum Beibehalten“ als literarischen Beweis und sagt aufgrund dessen klar, dass er, der Daishonin selbst, der, wie im Sutra explizit dargestellt, gerade verfolgt wird, der wahre Ausübende des Lotos-Sutras ist, und fordert alle Schüler dazu auf, ihn zu ihrem Meister zu machen. Hiergegen wird die oben genannte Frage als Argument mittels Zitaten aus anderen Stellen des selben Sutras gestellt.
Zur Beantwortung stellt der Daishonin zunächst einmal das Faktum als Grundvoraus-setzung der Auseinandersetzungen erneut fest, dass derjenige, der der Ausübende des Lotos-Sutras ist, erst wenn ihm große Verfolgungen widerfahren sind, indem er Beispiele aus der Vergangenheit aufzählt:
Neun große Verfolgungen[^2]^2)^, die Shakyamuni widerfuhren, Bodhisattwa „Niemals Verachtend[^3]^3)^“ (Ja. Fukyo), der mit Steinen und Stöcken verfolgt wurde, Maudgalyayana[^4]^4)^ (Ja. Mokuren), der getötet wurde, Bodhisattwa Aryadeva[^5]^5)^ (Ja. Daiba) und Aryasinha[^6]^6)^ (Ja. Shishi-Sonja). Indem er diese Personen nannte, denen große Verfolgungen widerfuhren, wobei einige von ihnen ihr Leben verloren, wies der Daishonin die Argumente zurück, dass er kein Ausübender des Lotos-Sutras sei, auch wenn ihm die himmlischen Schutzgötter keinen Schutz gewährten.
In der „Aufzeichnung der Vorlesungen über das Lotos-Sutra“ (Ongi-kuden) steht wie folgt: „Was die Ausübung angeht, die Nichiren und seine Anhänger jetzt durchführen: Wenn wir Myoho-Renge-Kyo ausüben, sollten wir uns erst durch das Hervortreten von Verfolgungen sicher sein können, Frieden und Freude errungen zu haben.” (JG, Seite 750) Selbst wenn der Ausübende des Lotos-Sutras von Frieden und Freude spricht, realisieren sich sowohl wahrer Friede als auch wahre Freude nur in der Bemühung, einen unerschütterlichen Lebenszustand zu errichten, aufgrund dessen kämpfte er gegen die großen Verfolgungen unermüdlich bis zum Ende.
Lassen Sie uns den Kern dieses Problems erwägen. Jener, der in seiner früheren Existenz kein Vergehen, das Lotos-Sutra zu verleumden, begangen hat, übt in seinem jetzigen Leben das Lotos-Sutra aus. Heißt das, dass ihnen eine aktuale, negative Auswirkung sofort zuteil werden soll, wenn sie aber solch einem Menschen eine falsche Anschuldigung, weltliche Vergehen begangen zu haben, zuschreiben oder ihn verfolgen, obwohl er unschuldig ist? Das ist damit vergleichbar, dass, wenn Ashura versuchte, auf Shakra (Ja. Taishaku) zu schießen, oder Garuda-Vögel versuchten, die Drachen im Eissee zu fressen, sie aber umgekehrt unweigerlich selbst Verletzungen erleiden mussten.
Der Große Lehrer Tiantai sagte: „Die Krankheiten und Leiden, die ich derzeit erleide, rühren alle aus den Ursachen in der Vergangenheit her. Die verdienstvollen Taten, die ich in meinem jetzigen Leben angesammelt habe, werden sich in der Zukunft als Vergeltung manifestieren.“ (Aus „Die tiefe Bedeutung des Lotos-Sutras“)
Das „Sutra zur Anschauung des Herzensgrunds“ (Ja. Shinjikan-gyo) besagt: „Wenn Sie über die Ursachen in der Vergangenheit Bescheid wissen wollen, dann schauen Sie die Wirkungen in der Gegenwart an. Und wenn Sie über die Wirkungen in der Zukunft Bescheid wissen wollen, dann schauen Sie die Ursachen in der Gegenwart an.“
Im zwanzigsten Kapitel des Lotos-Sutras „Bodhisattwa Niemals Verachtend“ heißt es: „Als er seine Vergehen abgetragen hatte, . . .“ (LS, Seite 564) Das deutet darauf hin, dass Bodhisattwa „Niemals Verachtend“ mit Ziegeln und Steinen angegriffen wurde, weil er in seiner vergangenen Existenz das Vergehen, das Lotos-Sutra zu verleumden, begangen hatte.
Als nächstes heißt es: Wenn ein Mensch unvermeidlich dazu bestimmt ist, in der unmittelbar nächsten Existenz in die Hölle zu fallen, dann wird ihm, auch wenn er in diesem Leben schwerwiegende Vergehen begeht, keine aktuale, negative Auswirkung zuteil. Die Icchantikas, Menschen mit unkorrigierbarem Unglauben, sind Beispiele dafür. (…)
Letzten Endes: Den Icchantikas der schlimmsten Art wird keine aktuale, negative Auswirkung zuteil, weil sie unvermeidlich dazu bestimmt sind, in der unmittelbar nächsten Existenz in die Hölle unaufhörlichen Leidens zu fallen, darum sind sie in diesem Leben keiner aktualen, negativen Auswirkung ausgesetzt.
Zum Beispiel zeigte der Himmel während der Herrschaft von König Jie der Hsia-Dynastie und König Zhou der Yin-Dynastie im antiken China keine außergewöhnlichen Phänomene als Vorzeichen. Das kann womöglich daran gelegen haben, dass ihre Vergehen so schwer-wiegend waren, dass ihre Dynastien bereits dazu bestimmt waren, zugrunde zu gehen.
Zudem kann der Grund, warum es keine aktuale, negative Auswirkung gibt, wahrscheinlich daran liegen, dass die Schutzgötter dieses Land verlassen haben.
Von der Welt, in der das Gesetz verleumdet wird, verschwinden die Schutzgötter, und die himmlischen Schutzgötter hören auf, ihren Schutz zu verleihen, daher erhalten die Ausübenden des Wahren Gesetzes kein Zeichen göttlichen Schutzes. Ganz im Gegenteil begegnen sie großen Hindernissen und Schwierigkeiten.
Das Konkomyo-Sutra besagt: „Jene, die gute Taten vollbringen, sind von Tag zu Tag geschwächt und nehmen an Zahl ab.“
Das ist es, was mit einem bösen Land und einem bösen Zeitalter gemeint ist. Konkret bestätigt dies, was ich in meiner Abhandlung „Über die Befriedung des Landes durch die Errichtung des wahren Gesetzes“ einer eingehenden Betrachtung unterzogen habe.
(DG Band 2, Seite 183ff; JG, Seite 231)
Nachdem er verschiedene Beispiele aus den vergangenen Epochen aufführte, sagt er einmal dazu „Lassen Sie uns den Kern dieses Problems erwägen“ (DG Band 2, Seite 183; JG, Seite 231) und erklärt danach die Gründe, warum die großen Verfolgungen dem Ausübenden des Lotos-Sutras selbst zustoßen, warum ihm die himmlischen Schutzgötter keinen Schutz gewähren und warum all denjenigen, die den Ausübenden des Lotos-Sutras verfolgen, keine „aktuale, negative Auswirkung“ (Genbachi) zuteil werden kann.
Erklärungen darüber können folgendermaßen in den drei Punkten zusammengefasst werden.
Erstens: Der Grund, warum es keinen Schutz durch die himmlischen Schutzgötter gibt, obwohl der Ausübende des Lotos-Sutras verfolgt wird, liegt daran, dass der Ausübende des Lotos-Sutras selbst in seiner früheren Existenz die negative Ursache, nämlich das Gesetz verleumdet zu haben, setzte. Falls der Ausübende des Lotos-Sutras in seiner früheren Existenz keine negative Ursache setzte, wird eine „aktuale, negative Auswirkung“ (Genbachi) dem Verfolger direkt zuteil.
Zweitens: Bei Icchantikas, Menschen mit unkorrigierbarem Unglauben, bei denen feststeht, dass sie im nächsten Leben sowieso in die Hölle fallen, tritt keine negative Wirkung als aktuale, negative Auswirkung zutage.
Drittens: Weil das Land voll von solchen Menschen ist, die das Gesetz verleumden, ist es durch die himmlischen Schutzgötter verlassen, daher erscheint kein Schutz durch die himmlischen Schutzgötter.
Nachfolgend werde ich über jeden einzelnen dieser drei Punkte aufgrund der Aussagen in der Gosho Betrachtungen anstellen.
(1) Das Karma, das der Ausübende des Lotos-Sutras selbst mit sich gebracht hat
Obwohl im Lotos-Sutra gepredigt wird, dass all denjenigen, die den Ausübenden des Lotos-Sutras verfolgen, unweigerlich noch in diesem Leben eine „aktuale, negative Auswirkung“ (Genbachi) zuteil wird, trifft dies nur auf den Fall zu, dass der Ausübende des Lotos-Sutras in seiner früheren Existenz keine negative Ursache setzte, nämlich das Lotos-Sutra verleumdet zu haben.
Wenn jemand in dieser Existenz ein Ausübender des Lotos-Sutras ist, wird er als negative Vergeltung verfolgt, falls er in seiner früheren Existenz das Lotos-Sutra verleumdete.
Selbst Bodhisattwa „Niemals Verachtend“ widerfuhren die großen Verfolgungen wegen seiner eigenen negativen Taten, die er in seiner früheren Existenz verrichtete. In der Tat ist nirgends im Text des Sutras erwähnt, dass all denjenigen, die ihn verfolgten, eine aktuale, negative Auswirkung zuteil wurde, bis Bodhisattwa „Niemals Verachtend“ selbst „seine Vergehen abgetragen hatte“ (Gozai-hicchi). (LS, Seite 564)
Im Buddhismus geht es um das kausale Gesetz von Ursache und Wirkung.
In „Über das Öffnen der Augen“ steht wie folgt: „Das ‚Sutra zur Anschauung des Herzensgrunds’ (Shinjikan-gyo) besagt: ‚Wenn Sie über die Ursachen in der Vergangenheit Bescheid wissen wollen, dann schauen Sie die Wirkungen in der Gegenwart an. Und wenn Sie über die Wirkungen in der Zukunft Bescheid wissen wollen, dann schauen Sie die Ursachen in der Gegenwart an.’“ (DG Band 2, Seite 183; JG, Seite 231)
Wirkungen in der Gegenwart rühren aus den in der Vergangenheit gesetzten karmischen Ursachen her. Jedoch treten Wirkungen, die sich in der Zukunft offenbaren, aus den Ursachen hervor, die in der Gegenwart gesetzt werden. Was hierbei von großer Wichtigkeit ist, liegt grundsätzlich in der Gegenwart.
Obwohl die in der vergangenen Existenz gesetzten Ursachen den jetzigen Moment bestimmt haben, heißt es an der Stelle genauso, dass dieser augenblickliche Moment über die Zukunft entscheidet. Es ist klar zu verstehen, dass die in der vergangenen Existenz gesetzten karmischen Ursachen nicht die Zukunft bestimmen, sondern vielmehr können wir aufgrund der gegenwärtigen Ursachen die strahlenden Wirkungen in der Zukunft erlangen, ganz gleich, welch negative Ursachen auch immer in der Vergangenheit gesetzt worden sein mögen. Dieser hier besonders stark betonte Aspekt ist es, der die Kernlehre des Buddhismus Nichiren Daishonins wahrhaft ausmacht. Der Grund, warum der Daishonin die Lehre des Karmas erläutert, liegt ganz und gar darin, dass er uns die Möglichkeit zeigt, wie jeder Mensch sein Karma unbedingt ändern kann.
Speziell über die Lehre des Karmas im Buddhismus des Daishonins werde ich bei einer anderen Gelegenheit ausführliche Betrachtungen anstellen, was ich dennoch hier klarstellen möchte, ist seine Denkweise, die er uns zu zeigen versucht, nämlich, dass er die Ursachen für die großen Verfolgungen, die ihm widerfuhren, auch in sich selbst sucht. Diese Denkweise seinerseits ist ebenso für uns unbedingt notwendig, um unser eigenes Karma zu verändern.
Sündhafte Taten, das Lotos-Sutra zu verleumden, sind die ursprünglichen, negativen Handlungen, die in Wirklichkeit aus der fundamentalen Dunkelheit des Lebens hervortreten. Gerade solche Handlungen, die dem Leben aller Menschen innewohnende, ursprüngliche Buddhanatur zu verleugnen und das Lotos-Sutra, das lehrt, wie wir die Buddhanatur manifestieren, oder diejenigen, die das Lotos-Sutra verbreiten, zu verleumden, werden zum schlimmsten Vergehen, das man als Mensch je begehen kann.
Gerade diese fundamentale Dunkelheit des Lebens, die einen dazu führt, das wahre Gesetz zu verleumden, wird zum Ursprung aller böser Taten. Und nur dadurch, dass wir in diesem Leben die fundamentale Dunkelheit des Lebens aufgrund des unerschütterlichen Glaubens an das Mystische Gesetz durchbrechen, können wir den bisherigen negativen Kreislauf des Lebens von Böse zu Böse anhalten und zum auf dem Mystischen Gesetz basierenden Kreislauf vom Guten zum Guten verändern. Das ist das Prinzip der Veränderung des Karmas.
Der Daishonin erklärt in bezug auf das Thema „Bestrafung bzw. negative Auswirkung“ (Bachi) hier ebenso, dass demjenigen, der unschuldige Personen verfolgt, eine „aktuale, negative Auswirkung“ (Genbachi) zuteil wird. Das heißt aber nicht, dass irgendein wie Gott außerhalb unseres Selbst existierendes Wesen uns eine Bestrafung zuteil werden lässt. „Bestrafung bzw. negative Auswirkung“ (Bachi), von der wir im Buddhismus des Daishonins sprechen, ist eine negative Wirkung, die sich aus negativen Handlungen jedes einzelnen Menschen ergibt, und richtet sich nach der kausalen Gesetzmäßigkeit von Ursache und Wirkung. Das heißt, im Buddhismus wird eine Art der Bestrafung gepredigt, die grundsätzlich dem Kausalgesetz des Lebens gemäß erscheint, [im Gegensatz zu manch anderen Religionen, die lehren, dass Menschen von irgendeinem übernatürlichen Wesen bestraft würden.]
Es wurde vorhin zwar gesagt, dass demjenigen, der den Ausübenden des Lotos-Sutras verleumdet, der in seiner früheren Existenz negative Ursachen setzte, keine „manifeste, negative Auswirkung“ (Kenbachi) zuteil wird. Das bedeutet jedoch nicht, dass es gar keine negative Auswirkung gibt, sondern lediglich keine „aktuale, negative Auswirkung“ (Genbachi), die sofort erscheint, während es eine nicht offensichtlich wahrnehmbare, „verborgene, negative Auswirkung“[^7]^7)^ (Myobachi) unweigerlich gibt. Die Klärung dieses Aspekts gehört zum nächsten Thema, das mit Icchantikas (Ja. Issendai), Menschen mit unkorrigierbarem Unglauben, in Zusammenhang steht.
(2) Icchantikas, die absolut dazu bestimmt sind, in die Hölle zu fallen
Hierzu sagt der Daishonin, dass im Fall von Icchantikas, Menschen mit unkorrigierbarem Unglauben, die unvermeidlich dazu bestimmt sind, in der unmittelbar nächsten Existenz in die Hölle unaufhörlichen Leidens zu fallen, keine aktuale, negative Auswirkung erscheint.
Hierzu ein Zitat: „Wenn ein Mensch unvermeidlich dazu bestimmt ist, in der unmittelbar nächsten Existenz in die Hölle zu fallen, dann wird ihm, auch wenn er in diesem Leben schwerwiegende Vergehen begeht, keine aktuale, negative Auswirkung zuteil. Die Icchantikas, Menschen mit unkorrigierbarem Unglauben, sind Beispiele dafür“ (DG Band 2, Seite 184; JG, Seite 231) Wie dieses Zitat besagt, gibt es keine aktuale, negative Auswirkung, die augenscheinlich wird, falls die Verfolger selbst unweigerlich dazu bestimmt sind, in die Hölle unaufhörlichen Leidens zu fallen.
In seinem „Brief an Horen“ (Horen-Sho) erklärt der Daishonin folgendermaßen: „Zum Beispiel: Falls jener, der im Gefängnis sitzt und zur Todesstrafe verurteilt ist, in diesem Gefängnis weitere Missetaten verübt, ganz gleich, wie schlimm sie sind, werden ihm keine weiteren Vergehen zur Last gelegt, weil er nur auf die Vollstreckung der Todesstrafe wartet. Aber, falls jene, die ihre Strafen absitzen und freigelassen werden können, im Gefängnis eine Missetat verüben, werden sie weiter bestraft.“ (JG, Seite 1054)
In dieser Abhandlung, indem er einige Stellen aus dem Nirwana-Sutra zitiert, weist der Daishonin darauf hin, dass, selbst wenn unvorstellbar große Bösewichter verschiedene Gelegenheiten zum Anlass nehmen und mit der Zeit dazu kommen können, ihre Sünden zu bereuen, dies im Fall von Icchantikas, Menschen mit unkorrigierbarem Unglauben, völlig ausgeschlossen ist.
Icchantikas sind die Menschen, die von Unglauben und Verleumdungen des Gesetzes durch und durch angesteckt sind und kein Gefühl der Reue hegen. Selbstverständlich sind auch die Icchantikas mit „dem Leben in der Welt der Buddhaschaft“ (Sho’in-Bussho)[^8]^8)^ ausgestattet. Jedoch besitzen sie keinen „Glauben“, der dafür notwendig ist, das Leben in der Welt der Buddhaschaft zu manifestieren. Daher können sie die fundamentale Dunkelheit des Lebens, mit der die Buddhanatur überzogen ist, nicht durchbrechen. Folglich kommen sie quasi solchen Menschen gleich, bei denen überhaupt nicht erkennbar ist, ob sie eine Buddhanatur besitzen, und daher hegen sie ständig böse Absichten und streben danach, Missetaten zu verüben. Das kommt möglicherweise dem Zustand eines Menschen gleich, der nicht im Sonnenlicht baden kann und einfach in der Finsternis umherirren muss, weil die Sonne mit dunklen Wolken verhangen ist, obwohl sie am Himmel glänzend strahlt.
Die Menschen, deren Leben mit der fundamentalen Dunkelheit verhangen ist, verfügen über keine Fähigkeit, an ihre eigene Buddhaschaft und die der anderen zu glauben, und sind wegen ihrer eigenen Vergehen, das Gesetz zu verleumden, völlig gelähmt. Daher bleibt ihnen keine andere Möglichkeit, als auf den unumkehrbaren Abgrund der Hölle zuzugehen.
Und dazu noch, selbst wenn es keine „aktuale, negative Auswirkung“ (Genbachi) geben sollte, sind sie tief in ihrem Herzen von grundlegenden Unruhen gequält, die daraus herrühren, dass sie an gar keine Buddhanatur glauben können. Durch die tiefgreifenden Unruhen im Herzen geht die Zerfressung des Lebens vonstatten. Demzufolge müssen sie auch noch in der Phase, in der keine aktuale, negative Auswirkung offensichtlich erscheint, eine „verborgene, negative Auswirkung“ (Myobachi) unweigerlich erleiden. Aus diesem Grund sagt der Daishonin mit aller Entschiedenheit: „Könige, Minister und ihr ganzes Volk, welche die Ausübenden des Lotos-Sutras im Späten Tag des Gesetzes sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit verachteten, scheinen zwar zu Beginn verschont geblieben zu sein, dennoch waren sie alle dazu bestimmt, schließlich zugrunde zu gehen.“ (DG Band I, Seite 179; JG, Seite 1190)
(3) Himmlische Schutzgötter verlassen das Land
Zum dritten geht es um das Thema, dass himmlische Schutzgötter das Land verlassen.
„Zudem kann der Grund, warum es keine aktuale, negative Auswirkung gibt, wahrscheinlich darin liegen, dass die Schutzgötter dieses Land verlassen haben. Von der Welt, in der das Gesetz verleumdet wird, verschwinden die Schutzgötter, und die himmlischen Schutzgötter hören auf, ihren Schutz zu verleihen, daher erhalten die Ausübenden des Wahren Gesetzes kein Zeichen göttlichen Schutzes. Ganz im Gegenteil begegnen sie großen Hindernissen und Schwierigkeiten. (DG Band 2, Seite 185; JG, Seite 231)
Das ist die Lehre, die erklärt, dass die himmlischen Schutzgötter wieder zum Himmel zurückkehren. Sie ist ebenso in der Abhandlung „Über die Befriedung des Landes durch die Errichtung des wahren Gesetzes“ aufgezeigt.
„Die ganze Welt kehrt dem Recht den Rücken, und alle Menschen huldigen dem Bösen. Folglich haben die Schutzgötter das Land verlassen, und Weise gehen von ihrem Ort weg und kommen nicht mehr zurück. Aufgrund dessen kommen Teufel und Dämonen, Katastrophen und Unglücke ereignen sich nacheinander.“ (DG Band 2, Seite 9; JG, Seite 17)
Das heißt, die Menschen im ganzen Land sind in die Tat, das Gesetz zu verleumden, geraten, folglich verlieren die himmlischen Schutzgötter den Nutzen des Gesetzes und verlassen schließlich das Land. Weil die himmlischen Schutzgötter abwesend sind, gehen die Funktionen, den Ausübenden des Lotos-Sutras zu beschützen und die Verleumder des Lotos-Sutras zu bestrafen, verloren, daher fällt auf die Verfolger keine „aktuale, negative Auswirkung“ (Genbachi).
Wie oben erwähnt, erklärt der Daishonin in dieser Abhandlung aus den drei Aspekten die Gründe, warum dem Ausübenden des Lotos-Sutras Hindernisse und Schwierigkeiten widerfahren und warum auf die Verfolger keine aktuale, negative Auswirkung fällt.
Eigene negative Taten, in der früheren Existenz das Lotos-Sutra verleumdet zu haben, Icchantikas und ein Aspekt, dass die himmlischen Schutzgötter das Land verlassen, was sich als Folge davon herausstellt, dass das ganze Land in die Tat, das Gesetz zu verleumden, gerät – was aus diesen drei Punkten gemeinsam hervorgeht, ist das Thema „Verleumdung des Lotos-Sutras“, nämlich „Verleumdung des Gesetzes“.
Alle Übeltaten, die sich um den Ausübenden des Lotos-Sutras herum ereignen, stehen mit dem grundlegendsten Bösen, der Verleumdung des Gesetzes, im tiefen Zusammenhang. Der Grund liegt darin, dass der Ausübende des Lotos-Sutras jemand ist, der das Wahre Gesetz ausübt. Aus dem Grund, weil der Ausübende des Lotos-Sutras das Wahre Gesetz ausübt und diejenigen rügt, die das Gesetz verleumden, fordert er Icchantikas heraus, ihre „fundamentale Dunkelheit des Lebens“[^9]^9)^ explodieren zu lassen, wobei Icchantikas als drei Arten von starken Feinden erscheinen, und dadurch ereignet sich die große Verfolgung.
Der Kampf, den der Ausübende des Lotos-Sutras führt, ist ebenso ein Kampf für die grundlegende „Reformation“, um das Böse, das Gesetz zu verleumden, zugrunde zu richten. Gerade deshalb bleibt ihm nichts anderes übrig, als Hindernisse und Widrigkeiten zu erleiden, die sich durch die Verfolgungen unweigerlich wetteifernd ereignen.
Aber, diese Hindernisse und Widrigkeiten sind zum einen dafür da, das Leben hart zu trainieren, das dazu befähigt wird, alle negativen Taten, in den früheren Existenzen das Lotos-Sutra verleumdet zu haben, von Grund auf herauszuschmieden. Und darin liegt zum anderen eine tiefe Bedeutung, dass ein jeder den Kampf dafür führt, im Leben aller Menschen, die in dieser bösen Welt leben, die Welt der Buddhaschaft zu errichten. Gerade wegen dieses Kampfes oder aus diesem Kampf kristallisiert sich ein derart unerschütterlicher Lebenszustand heraus, aufgrund dessen der Daishonin sagt: „Erst durch das Hervortreten von Verfolgungen sollten wir uns sicher sein können, Frieden und Freude errungen zu haben.” (JG, Seite 750)
Andererseits schüren die Icchantikas, Menschen mit unkorrigierbarem Unglauben, dadurch, dass sie den Ausübenden des Lotos-Sutras verfolgen, die fundamentale Dunkelheit ihres Lebens umso stärker an und müssen, von Verleumdung des Gesetzes und Unglauben an das Lotos-Sutra gänzlich erfüllt, die „verborgene, negative Auswirkung“ (Myobachi) erleiden, in die Hölle zu fallen.
Und wenn Unglaube und Verleumdung des Gesetzes, von Icchantikas stark beeinflusst, im ganzen Land um sich greifen, gehen die Funktionen der himmlischen Schutzgötter, die das Land beschützen sollten, dementsprechend verloren.
Wenn der Ausübende des Lotos-Sutras unter solchen Umständen alle Hindernisse überwinden und seinen Kampf für die Verbreitung des Wahren Gesetzes bis zum Ende führt, wird sich im Leben jedes einzelnen Menschen die Welt der Buddhaschaft hervorquellend manifestieren. Dieser Kampf, den der Ausübende des Lotos-Sutras um der Verbreitung des Mystischen Gesetzes willen führt, stellt sich nicht allein als Kampf für die Veränderung des Karmas und die Verwirklichung der Buddhaschaft im Leben eines jeden Individuums heraus, sondern auch als Kampf, der dazu führt, die Funktionen der himmlischen Schutzgötter wiederzubeleben, um dem Land Frieden und Sicherheit zu bringen. Und das ist der Kampf für die „Befriedung des Landes durch die Errichtung des wahren Gesetzes“.
Die beiden Fragen, die viele Menschen zu Lebzeiten des Daishonins hegten, nämlich, warum kein Schutz durch die himmlischen Schutzgötter erscheint, falls er wahrhaft der Ausübende des Lotos-Sutras ist, und warum diejenigen, die den Ausübenden des Lotos-Sutras verfolgen, keine „aktuale, negative Auswirkung“ erleiden, sind die Zweifel, die aus einer Art der Glaubenseinstellung der Menschen hervorgehen, die nur sehnsüchtig auf den Schutz der himmlischen Schutzgötter warten und sich daran anlehnen.
Im Gegensatz dazu verkündet der Daishonin, der gewissermaßen versucht, darauf mit Logik und Vernunft zu antworten, das Mystische Gesetz, das einem ermöglicht, sein Karma zu verändern und darauf basierend sein Land zu befrieden, wodurch die himmlischen Schutzgötter, die um den Nutzen des Gesetzes kamen und deshalb das Land verließen, wiederbelebt werden können. Der Abschnitt dieser Deklaration ist es, der mit dem folgenden Satz beginnt, in dem der Daishonin seinen „Schwur, innigsten Wunsch“ (Seigan) klar zum Ausdruck bringt: „Letzten Endes: Verlassen mich die Götter! Widerfahren mir Verfolgungen! Allem zum Trotz bin ich darauf gefasst, mein Leben [für die Verbreitung des Gesetzes] zu geben!“ (DG Band 2, Seite 185; JG, Seite 232)
Im Licht des tiefgründigen Lebenszustandes, den der Daishonin selbst als Herrscher, Meister und Eltern im Späten Tag des Gesetzes manifestiert, können wir klar feststellen, dass der Buddhismus des Daishonins keine Religion ist, bei deren Praxis wir darüber klagen, dass die himmlischen Schutzgötter keinen Schutz gewähren. Dadurch, dass wir den Glauben des Daishonins in der Tat ausüben, um das von ihm gezeigte Ziel „Befriedung des Landes durch die Errichtung des wahren Gesetzes“ zu erreichen, können wir im ganzen Land die starke Schutzfunktion der himmlischen Schutzgötter wieder zum Leben erwecken. Das ist der Buddhismus Nichiren Daishonins, durch den wir auf die Verwirklichung des absolut friedlichen Landes zielen.
In meinem Herzen ertönt die uns herausfordernde Stimme des Daishonins:
Wenn nicht jetzt, wann wollt Ihr denn überhaupt kämpfen! Meine Schüler, erhebt Euch mit Mut!
Wir können alle negative Taten auslöschen und unser Karma grundlegend verändern, wenn wir das Herz des Löwenkönigs hervorbringen und damit tapfer kämpfen!
Lasst uns auch alle Icchantikas, die uns verfolgen, erretten und die fundamentale Dunkelheit der Menschheit ein für alle Male abtrennen!
Und lasst uns die „Befriedung des Landes durch die Errichtung des wahren Gesetzes“ realisieren und das Land voller Frieden aufbauen!
Die „Seele der kämpferischen Menschen“ zu erschaffen, das ist der Buddhismus des Daishonins, und das ist die Quintessenz der Abhandlung „Über das Öffnen der Augen“.
Aus diesem Grund, wenn wir selbst die Zweifel, ob es den Schutz der himmlischen Schutzgötter gibt oder ob der Daishonin wirklich der Ausübende des Lotos-Sutras ist, im essentiellen Sinne überwinden wollen, bleibt uns nichts anderes übrig, als dass wir, auf dem großen Wunsch und dem tiefen Schwur basierend, unser ganzes Leben für die Verbreitung des Lotos-Sutras widmen, und zwar mit der Einstellung, ohne Leib und Leben zu schonen.
Die Abhandlung „Über das Öffnen der Augen“ zeigt uns die wahre Bedeutung des „Öffnens der Augen“, nämlich, dass alle Menschen zur Art und Weise der wahren Religion, wie wir den Schwur ablegen und dem Gesetz gemäß leben können, sowie zur wahren Lebensführung des Menschen erwachen.
(Fortsetzung folgt)
(aus „Daibyakurenge“, Mai 2005)
[^1]: ^(1)^ Arjaka-Baum: Man sagt, dass die Blütenblätter einer Arjaka-Blume sich öffnen und in sieben Teile auseinanderfallen, sobald man sie berührt.
[^2]: ^(2)^ Neun Große Verfolgungen, die Shakyamuni widerfuhren: 1) Verleumdung durch Sundari (Ja. Sondari). 2) Ihm wurde stinkende Reismehlsuppe angeboten. 3) Er wurde gezwungen, Pferdefutter zu essen. 4) König Virudhaka massakrierte den großen Teil des Shakya-Klans. 5) Er bettelte, aber seine Schüssel blieb leer. 6) Verleumdung durch Chinchamanavika (Ja. Senshanyo oder Sensha-Baramonnyo), eine Frau, die Shakyamuni verleumdete, indem sie sich unter ihrem Kleid einen Topf um den Bauch band und öffentlich erklärte, sie sei von ihm schwanger. 7) Devadatta ließ einen Flussstein von einem Hügel fallen, um ihn zu töten. 8) Der kalte Wind zwang ihn, Roben zum Schutz zu suchen. 9) Er wurde durch sämtliche Brahmanen denunziert.
[^3]: ^(3)^ Bodhisattwa „Niemals Verachtend“ (Fukyo): Die Geschichte dieses Bodhisattwas wird im zwanzigsten Kapitel des Lotos-Sutras geschildert; er lehrte und verbreitete das Lotos-Sutra der vierundzwanzig [chinesischen] Schriftzeichen, indem er sie ständig rezitierte: „Ich verehre Euch zutiefst. Niemals werde ich Euch verachten. Was ist der Grund dafür? Ihr alle werdet den Weg des Bodhisattwas ausüben und es bestimmt schaffen, Buddhas zu werden.“ (LS, Seite 557) Shakyamuni, der dieses Sutra predigte, erklärte die Kausalität des Lebens, indem er sagte: „War Bodhisattwa ‚Niemals Verachtend’ zu jener Zeit eine andere Person? Er war ich selbst!“ (LS, Seite 561)
[^4]: ^(4)^ Maudgalyayana (Ja. Mokuren): Er war einer der zehn Hauptschüler Shakyamunis und als der Beste in seinen übernatürlichen Kräften bekannt. Es wird überliefert, dass er noch zu Lebzeiten Shakyamunis während der Bettel-Ausübung durch eine Gruppe der Brahmanen umzingelt und schließlich zu Tode geprügelt wurde.
[^5]: ^(5)^ Bodhisattwa Aryadeva (Ja. Daiba-Bosatsu): Er war der vierzehnte von Shakyamunis 24 Nachfolgern. Er wurde im dritten Jahrhundert in Südindien in eine Brahmanenfamilie geboren und studierte unter Nagarjuna die Lehre der Leerheit (ku). Man nannte ihn auch Kanadeva, weil er ein Auge verloren hatte (Kana bedeutet „ein Auge“). Er widerlegte in einer religiösen Debatte in Pataliputra brahmanische Lehrer und wurde von einem ihrer Schüler getötet.
[^6]: ^(6)^ Aryasinha (Ja. Shishi-Sonja): Er war der letzte von Shakyamunis 24 Nachfolgern. Er wurde im sechsten Jahrhundert in Mittelindien geboren, und während er den Buddhismus in Nordindien verbreitete, wurde er von König Danmira enthauptet. Nach der Überlieferung heißt es, dass aus seinem Hals kein Tröpfchen Blut, sondern nur milchige Flüssigkeit hervorquoll.
[^7]: ^(7)^ Eine „verborgene, negative Auswirkung“ (Myobachi): Sie ist im Gegensatz zur „manifesten, negativen Auswirkung“ (Kenbachi) eine andere Art der negativen Auswirkung, bei der für die meisten Menschen schwer erkennbar ist, in welchem kausalen Zusammenhang sie steht.
[^8]: ^(8)^ Sho’in-Bussho: Das eine der „drei inhärenten Potentiale der Buddhanatur“ (San’in-Bussho): Diese drei sind: 1) das Leben in der Welt der Buddhaschaft (Sho’in-Bussho), mit der alle Menschen ursprünglich ausgestattet sind, 2) die Weisheit (Ryo’in-Bussho), die diese Buddhanatur hervorruft 3) gute Taten oder buddhistische Ausübungen (En’in-Bussho), die dazu dienen, diese Weisheit zu manifestieren. Diese drei inhärenten Potentiale der Buddhanatur bilden die Ursachen, um die Welt der Buddhaschaft zu verwirklichen.
[^9]: ^(9)^ Die fundamentale Dunkelheit des Lebens: Sie weist auf die dem Leben aller Menschen innewohnende grundlegendste Unwissenheit, die negative Natur des Lebens, hin. Das ist die Ignoranz, die einen daran hindert, an das Mystische Gesetz, das die letztendliche Wahrheit erklärt, zu glauben und es zu begreifen.
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