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Leiter, Teams und Kommunikation in der Organisation
Rede von Herrn Kaneda, SGI-Vize-Europa-Leiter.
Herbstkurs Nord Italien mit 830 Mitgliedern und 90 Naitoku.
November 1992 - Hotel Dini 5*, Baveno am Lago Maggiore, Italien.
Kaneda: Welche Schwierigkeiten habt ihr? Auf Bereichs- oder Hauptstellenebene ? (alle lachen)
Leiter: Wir haben Schwierigkeiten mit zwischenmenschlichen Beziehungen. Wie kann man Harmonie zwischen den Verantwortlichen auf allen Ebenen herstellen ?
Kaneda: So wie Mann und Frau gut miteinander kooperieren.
Wir sind gewöhnliche Sterbliche, daher existieren in uns Freude, Leiden, Zuneigung und Abneigung. Präsident Ikeda sagte einmal: "Wenn ihr Abneigung empfindet, verlange ich nicht von Euch, Zuneigung zu empfinden, aber bitte zeigt dieses Gefühl nicht, sondern behaltet es für Euch". Oft passiert es, dass wir die Person, die wir unsympathisch finden, nicht respektieren, ihr keinen Raum geben und sie unterdrücken, und das ist nicht in Ordnung. Z.B. gibt es Unterschiede unter den Völkern, z.B. zwischen Japanern und Italienern. Sie werden nie gleich sein, vor allem ihre Mentalität ist total unterschiedlich.
Natürlich gibt es diesen Unterschied zwischen uns. Wie können wir diesen Unterschied überwinden ?
Präsident Ikeda sagt: ´Man muss Daimoku rezitieren, das eigene Leben öffnen mit der Einstellung: ich versuche, diesen Menschen zu verstehen´, aber normalerweise machen wir das Gegenteil, wir denken ´du musst mich verstehen, nicht ich dich!´
Das geht aber nicht. Beide Seiten sollten sich bemühen, einander gut zu verstehen. Auch auf der individuellen Ebene gibt es positive und negative Eigenschaften, und jeder hat eine eigene Art, die Welt zu empfinden. Z.B. in den siebziger Jahren hatten die italienischen Mitglieder ein bisschen Angst davor, mit mir zu sprechen, weil mein Gesicht sehr streng aussah, ich trug nämlich eine sehr dicke Brille und so beschwerte sich jemand bei meiner Frau. Seitdem trage ich eine andere Brille. (alle lachen)
Oberflächlich gesehen hat das nichts mit der Verwirklichung von Kosen-rufu zu tun, aber ich habe diese Kritik angenommen, ich hatte den Wunsch, diese Schwierigkeit zu beseitigen. Meine Augen kann ich nicht verändern, aber eine andere Brille kann ich tragen.
Eine der besten Methoden ist es, immer den Dialog zu suchen; wenn der Dialog fehlt, wird auch ein kleines Problem zu einem großen. Wie kann man sich auf persönlicher Ebene bemühen ?
Man sollte sich bemühen, die eigene Persönlichkeit zu erweitern. Sehen wir uns an, was Präsident Ikeda macht. Er hat gelernt, mit allen Menschen zu kommunizieren. Seine Persönlichkeit ist weit entwickelt, er hat für jeden Menschen den richtigen Schlüssel, um mit ihm in Kontakt zu treten. Es ist für jeden Menschen möglich, in seine Welt einzutreten. Wir dagegen haben diese Fähigkeit nicht. Deswegen bleiben einige Menschen außerhalb unserer Welt. Eine gute Beziehung zu schaffen ist schwierig. Man muss sich bemühen, die eigene Persönlichkeit, die eigenen individuellen Umstände zu erweitern. Dann können wir auch Menschen, die uns fremd waren, in unsere Welt einladen.
Auch ich in meiner Position (Generaldirektor der SGI-Italien), oder Herr Kanzaki (Vize-Generaldirektor der SGI-Italien) in seiner oder auch andere Leiter, wir können nicht sagen: "Ah, er oder sie ist so unsympathisch!" Wir sollten uns stattdessen darauf konzentrieren, wie wir die Begabung jedes einzelnen Mitgliedes fördern können. Unsere Aufgabe ist es, die positiven Seiten zu finden und aufzubauen, die negativen Seiten sollten wir nicht so oft betrachten.
Wenn wir nur die negative Seite eines Menschen sehen, verneinen wir diesen Menschen; es ist als ob wir sagen würden ´dieser Mensch ist nicht mehr nützlich´ - das ist die Schlussfolgerung! Wir sollten uns ständig um unsere eigene menschliche Revolution bemühen.
Die Umgebung, die anderen, sind der Spiegel, der unser Karma reflektiert. Wenn man die eigene innere Ursache verändert hat, verändern sich die anderen im gleichen Maße. Wenn ich mit jemandem ein Problem habe und ich mich dazu entschließe, zuerst mich selbst zu verbessern, wird die Beziehung zu dieser Person auch genau in demselben Maße besser werden. Wenn ich mich selbst nicht verändere, verändert sich die Beziehung zu dieser Person nicht, bleibt immer gleich.
Wenn man Leiter wird, ist man damit konfrontiert, mit anderen zusammenzuarbeiten. Ihr kennt Frau Miglionico (FA Leiterin von Italien) sehr gut, ihr Charakter ist nicht einfach. (Herr Kaneda lacht und einige andere auch.) Sie und ich, wir haben 5 Jahre dafür gebraucht, unsere Beziehung zu verbessern und wir haben unsere persönliche Meinung hinten angestellt. Wir haben uns beide bemüht, Kosen-rufu in Italien so gut wie möglich zu verwirklichen. Jetzt sind wir wie Bruder und Schwester, und wir können ganz frei miteinander sprechen und diskutieren, z. B. jetzt kann ich das auch bei einer Veranstaltung mit 1500 Leuten sagen, sie ist danach nicht beleidigt.
Wer diese Art von Problem hat und unter zwischenmenschlichen Beziehungen leidet, fühlt sich so: "Die anderen haben was gegen mich, sie verstehen mich nicht" oder "Der /die soll ruhig sein, oder "Ich hoffe, er/sie geht in eine andere Gruppe" - so kann man gar nichts lösen. Man soll hingegen Daimoku rezitieren und sich so entschließen: "diese Person wird zu einem meiner besten Freunde werden", und dann handeln, um das zu verwirklichen. Am besten ist es immer, einen Dialog zu führen, zu diskutieren, miteinander zu reden. Wenn man einen Dialog führt, zeigt sich aber auch der besondere Charakter des einzelnen. Derjenige, der aggressiv ist, hat es schwer, sich zu beherrschen. Ein Mensch mit einem schüchternen Charakter mag nicht sprechen, er hört lieber zu, es ist bequemer. Wenn er sprechen soll, fühlt er sich überfordert.
Kennt ihr den Spitznamen von Nikken ? (alle sind neugierig)
Ein abrupter Durchlauferhitzer. Der Charakter von Nikken ist wie ein Durchlauferhitzer: ärgert er sich, ist er sofort auf 180 Grad. Das ist ein Charakter mit einer zerstörerischen Tendenz, er soll zurücktreten! Zurücktreten! Zurücktreten!
Aber jetzt gehen wir weiter. Ich möchte einige wichtige Punkte erklären.
Kaneda: Gibt es eine spezielle Aufgabe für jede Verantwortungsebene? Und welche Funktionen füllen sie aus ?
Kaneda: Die Gruppenleiter z.B. - welche Bedeutung haben sie?
Sie sind ein wichtiges Kettenglied bei der Verwirklichung von Kosen-rufu, weil die Gruppenleiter einen direkten Kontakt zu den Mitgliedern haben. Sie kennen die persönliche Situation der Mitglieder sehr gut, besser als die anderen Leiter. Wenn ein Mitglied ein Problem hat, merkt man das sofort, weil es nicht mehr zu den Gruppenversammlungen geht. Die Gruppenleiter kennen diese Situation, sie erfahren das sofort. In meiner Position bemerke ich das nicht. Der Gruppenleiter ist ein Kettenglied für Kosen-rufu. Solange wir keine Verantwortung übernehmen, bleibt die Praxis eine Ausübung nur für uns selbst. Es ist sehr schwierig, unsere Ausübung so zu erweitern, dass wir auch für andere praktizieren. Wenn wir eine Verantwortung haben, ist es fast immer unvermeidlich, für die anderen zu handeln, und so lernt man, Aktivitäten für die anderen zu machen.
Wenn man Gruppenleiter ist, lernt man viele Dinge, z.B. organisieren, planen, das Thema einer Versammlung vorzubereiten, M.C. zu sein, die Mitglieder zu Hause besuchen, andere Gongyo zu lehren oder die Lehre des Buddhismus zu erklären. Man muss auch eine Statistik führen: Wie viele Mitglieder haben heute Abend an der Versammlung teilgenommen, wie viele Naitoku, wie viele Gäste; das Abonnement für die Publikationen. Alles in allem: wie ist die Lage der Gruppe?
Man hat wichtige Aufgaben, aber es fehlt einem noch an Erfahrung.
Warum leidet man? Das Leiden spornt uns an, für die anderen Aktivitäten zu machen.
Ich war zwei Jahre lang Gruppenleiter, zwei Jahre Bezirksleiter, acht Jahre Bereichsleiter.
Kaneda: Was ist die Aufgabe eines Bezirksleiters? Wie kann er die Gruppenleiter und alle Mitglieder in dem Bezirk gut unterstützen?
In einem Bezirk gibt es z.B. drei Gruppen: alle drei Gruppen sind unterschiedlich: Eine Gruppe entwickelt sich gut, eine Gruppe wächst nicht und die dritte Gruppe ist dabei, sich aufzulösen. Man sieht diesen Unterschied. Der Gruppenleiter betreut jedes einzelne Mitglied individuell, der Bezirksleiter hingegen soll sich nicht nur um den Bezirk als solchen kümmern, sondern auch um jede Gruppe. Er soll auch auf Gruppenebene tätig sein. Da er 3 Gruppen betreut, kann er auch vergleichen. Wenn eine Gruppe sich nicht mehr entwickelt, muss der Bezirksleiter diese Gruppe unterstützen, damit sie wächst. Wenn es Schwierigkeiten unter den Mitgliedern gibt, sollte der Bezirksleiter sofort eingreifen, um das Problem zu lösen. Die Aufgabe des Bezirksleiters ist es daher, die Gruppenleiter und die Mitglieder zu unterstützen und auch andere Aktivitäten zu fördern: Statistik, Abonnement, Spende usw..
Der Bereichsleiter kümmert sich um die Gruppen und die Bezirke. Dazu braucht er noch eine weitere Fähigkeit: Organisieren und Planen. Man muss neue Ideen haben und die Initiative ergreifen. Von der Bezirksverantwortung aufwärts muss man kreativ sein. Ab der Bereichsleitung braucht man auch das Talent der Kreativität, des Organisierens und der Planung. Das Ziel und die Bemühung muss sein, die Anzahl der Teilnehmer an den Versammlungen zu steigern; oder, wenn jemand aufgehört hat zu praktizieren, ihn zu Hause zu besuchen , um ihn zu ermutigen. Diese schwierige Aufgabe sollte man nicht allein den Gruppenleitern überlassen. Die Bereichsleiter und Bezirksleiter haben schon viele Erfahrungen gesammelt und sie haben auch ihren Glauben vertieft, es ist ihre Aufgabe.
Der Gruppenleiter sollte sich bemühen, die Anzahl der neuen Gäste auf den Gruppenversammlungen zu steigern. Die Bereichs- und Bezirksleiter dagegen sollen sich darum bemühen, dass die Anzahl der Nicht-mehr-praktizierenden kleiner wird. Im Moment steigt die Anzahl der Nicht-mehr-praktizierenden. Vor 5 Jahren gab es in ganz Italien maximal 5 % schlafende Mitglieder. Z.B. gibt es jetzt in Mittelitalien 7.300 Mitglieder, aber 1000 Mitglieder, die nicht mehr praktizieren, d.h. 14% der Mitglieder haben aufgehört zu praktizieren, sie "ruhen sich aus". Das ist schlimm, man muss es ernstnehmen. Daher hat das "Territorio" (Hauptstelle) so entschieden: Leiter aller Ebenen (Hauptstelle, Bereich, Bezirk) werden diese "schlafenden" Mitglieder besuchen und sich konzentrieren, die Anzahl der aktiven Mitglieder wieder zu erhöhen.
Zwei Aufgaben auf einmal gerecht zu werden ist sehr schwierig, man muss daran arbeiten: wie man die Anzahl der Teilnehmer an den Versammlungen steigern kann und die "Qualität" jedes einzelnen Mitglieds. Letzteres gehört zu der Verantwortung der Bereichs- und Hauptstellenleiter und sollte nicht dem Gruppenleiter überlassen werden. In Mittelitalien hat man z.B. innerhalb der vier Abteilungen verschiedene Aktionsteams errichtet, sie laufen auf Bereichs- und Hauptstellenebene. Für die Koordination dieser Teams gibt es jeweils einen Verantwortlichen: Sekretariat-, Spende-, Statistik-, Abonnementteam und ein Team für die Verteilung der Publikationen.
Wenn es eine Versammlung für die HS-Ebene gibt, nehmen alle Aktionsteam-Leiter daran teil, weil wir jetzt 15.000 Mitglieder sind und es wichtig ist, viele Aufgaben an viele Mitglieder zu verteilen.
Z.B. wegen der Unaufmerksamkeit eines Abo-Verantwortlichen haben 1.500 Mitglieder einige Monate lang ihre Zeitschriften nicht bekommen, er hatte die ausgefüllten Formulare in einer Schublade vergessen.
Nach der Regionalisierung in Mailand und der damit einhergehenden Neueinteilung in den Gruppen sind 200 Mitglieder sind nicht mehr in der Statistik erfasst. Wenn z.B. jede Gruppe ein Mitglied verliert, sind es bei 150 Gruppen 150 Mitglieder, die aufgehört haben, zu praktizieren. Das bemerkte man auch an den sinkenden Abonnementen. Als es nur wenige Mitglieder gab, war die Fluktuation der Mitglieder kaum zu bemerken, jetzt aber sieht man sie sofort anhand der Statistik, und dieses Team will man jetzt verstärken. Diese Teamverantwortlichen haben keine andere Verantwortung innerhalb der vier Abteilungen, z.B. der Verteilungsverantwortliche und sein Vize haben ihre Bereichsverantwortung abgegeben und widmen sich voll ihrer neuen Aufgabe. Zur Zeit reisen sie durch ganz Italien, um die verschiedenen Situationen vor Ort kennen zu lernen. Sie konzentrieren sich nur darauf , die Verteilung der Publikationen zu verbessern. Sie haben viele gute Sachen ins Leben gerufen, z.B. gibt es 5 Stadtbezirke.
Wie kann man das `Nuovo Rinascimento` und `Duemilauno` (wie `Express` und `Forum`) gut verteilen? Die Verantwortlichen für die Verteilung haben es so gemacht: es werden 5 Autos (eins pro Versammlungsort) vorbereitet, damit die Publikationen direkt vom Kaikan zum Versammlungsort gebracht werden. Hier aber muss man das Problem mit den Benzinkosten lösen: sie gehen auf Kosten der I.S.G. (Associazione Italiana Soka Gakkai).
Es gab aber noch ein Problem: viele Mitglieder habe sich über Fehler in der Verteilung der Publikationen usw. beschwert, und diese Verantwortlichen haben gesagt: Herr Kaneda, wir brauchen eine Telefonverbindung, bei der die Leute 3 Mal pro Woche zu festen Zeiten anrufen können, wir können dann auf die Reklamationen antworten und die Probleme sofort lösen. Das haben wir dann gemacht. Wir müssen uns bei diesen Verantwortlichen für ihre Aktivität bedanken.
Diese Aktivität ist mit der Aktivität des Sekretariats verbunden. Die Verteilungsverantwortlichen treffen mit den Mitgliedern des Sekretariats zusammen, besprechen Probleme und suchen Lösungen. Seit der zweiten Hälfte dieses Jahres hat sich diese Aktivität in Florenz verbessert. Was das Sekretariat angeht, benachrichtigt der Sekretariatverantwortliche alle anderen Sekretariatsverantwortlichen auf allen Ebenen, wenn es eine wichtige Mitteilung gibt. Dasselbe gilt für die Spenden. Ein anderes Problem der I.S.G. ist die Kommunikation, und wir probieren jetzt neue Ideen aus, wie man die Kommunikationskanäle verbessern kann, d.h. wie man die Informationen durch die Verantwortlichen weitergeben kann. Nun habe ich die Newsletter entwickelt, die es zur Zeit nur ein mal in Monat gibt. Das reicht noch nicht.
Wir arbeiten schon an zwei Möglichkeiten, aber die reichen noch nicht aus, und ich habe noch eine Idee gehabt: gemeinsame Teamebenen herzustellen; ich habe die Verantwortlichen eingeladen, aber das reicht noch nicht aus ... Mamma mia !!! (alle lachen)
So habe ich wieder die Initiative ergriffen, und ich halte jetzt einmal pro Monat eine Versammlung für Gruppenleiter im Kaikan ab, damit ca. 80% der Mitglieder alle aktuellen Informationen bekommen können. Wenn wir uns nicht so bemühen, bleiben viele Mitglieder unzufrieden. Wir sollten Informationen immer weitergeben, sobald wir sie bekommen. Daher sollten wir Leiter immer innerhalb der I.S.G. handeln, und nie gegen die I.S.G., und immer mit dem Gohonzon, bitte.
Also, direkt die Probleme lösen. Viele unserer Bemühungen sind auf diesen Punkt hin gerichtet.
Manchmal die Leiter fragen Hilfe zu jemand. Das ist auch sehr gut, auch so ist sehr intelligent, daher beklagen oder sich beklagen ist sehr einfach, aber soll raus kriegen diese Idee. Wir haben dieses Problem, also laden wir Herr Kanzaki ein, wenn er nicht kommt dann klagen wir denn, ist kein Problem.
Kaneda: Andere Fragen? (Lange Pause)
Keine! Also werde ich etwas zu diesem Thema sagen.
Warum haben wir diese Aktionsteams aufgebaut?
Damit die Leiter der 4 Abteilungen - MA, FA, JMA, JFA - sich besser auf die eigene Abteilung konzentrieren können. (Lange Pause)
Es bedeutet, dass man dann die eigene Abteilung verbessern und entwickeln kann. Auf Gruppen- und Bezirksebene gibt es keine Teamverantwortlichen, aber ab Bereichsebene sind diese Aktionsteams ins Leben gerufen worden. Jeder Bereich hat mindestens 100 Mitglieder. Ein Bereichsleiter, der sich wirklich bemüht, hat keine Zeit mehr für das Sekretariat oder andere Aufgaben, das ist unmöglich.
Die Bereichsleiter sollten in erster Linie die Mitglieder betreuen, d.h. sie anrufen und Hausbesuche bei ihnen machen. Dazu noch die Statistik zu führen. Ist zuviel. Gibt es schon einen Verantwortlichen für die Statistik, wird ein Statistikteam aufgebaut. Dieser Verantwortliche soll zunächst die Statistik des eigenen Bereichs führen.
In der Bereichsleiterversammlung erläutert der Verantwortliche dann die Statistik. Auf diese Weise wird den anderen Leitern diese Info weitergegeben, z.B. dieses Mal war die Teilnahme an den Gäste- und Studienversammlungen so, auf diese Weise könnten wir sie noch erhöhen, oder, die Abonnentenzahlen sinken, in den letzten 3 Monaten hat sich die Zahl der Gäste nicht erhöht. Wir brauchen diese Infos, um die Organisation zu verbessern.
Kaneda: Wie funktioniert zum Beispiel das Sekretariat ?
Zuerst bereitet das Sekretariat eine Mitgliederliste auf Gruppen- Bezirks- und Bereichsebene vor. Wenn diese Liste nicht perfekt ist, kann man auch nicht alle Abonnentenlisten richtig ausdrucken. Das schafft man dann nicht.
Wenn das Sekretariatsteam gut arbeitet, ist es kein Problem, wenn ein Mitglied umzieht. Die Liste wird geändert und dann kann man sofort die Zeitschriften (Forum, Express) nachsenden.
Funktioniert das Sekretariat nicht, dann werden die Zeitschriften nie ankommen. Sie werden immer weiter an die alte Adresse geschickt, stimmt´s ?
Deshalb haben wir beschlossen, die Aktionsteams zu erweitern und die Aufgaben unter uns aufzuteilen. Das ist unsere Meinung. Deshalb gibt es nicht mehr einen Hauptleiter im Bereich oder der Hauptstelle. Diesen Bereichs- oder Hauptstellenleiter, der sich um alle 4 Abteilung kümmerte, aber seine eigene Abteilung vergaß, gab es früher.
Ist das nicht so? Aber so hat sich die AINS ( Associazione Italiana Nichiren Shoshu) entwickelt. In der ersten Zeit gab es nur junge Männer und Junge Frauen, dann ist langsam die Frauenabteilung und zuletzt die Männerabteilung entstanden.
Die Männerabteilung ist noch nicht soweit, aber der Hauptleiter war auch in anderen Abteilungen engagiert. Er hat sich um Koordination, Statistik, Sekretariat uns so weiter gekümmert. Also habe ich die Regel aufgestellt: der Hauptstellenleiter muss sich zuerst auf die Männerabteilung konzentrieren.
Die Frauenabteilung funktioniert schon immer so, dass die Leiterinnen sich auf ihre eigene Abteilung konzentrieren. Also liegt die Männerabteilung wirklich zurück.
Jetzt habe ich die Aufgaben der 4 Abteilungsleiter erklärt. Sie sollen sich auf die Entwicklung der einzelnen Mitglieder konzentrieren. Deshalb werden die 4 Abteilungen durch die Aktionsteamleiter unterstützt.
Die Bedeutung der 4 Abteilungsleiter liegt darin, Kosen-rufu voranzubringen.
Die Bedeutung der 4 Aktionsteamleiter ist, diese Bewegung zu unterstützen. Darin liegt ihre Bedeutung.
Jedes Team ist sehr wichtig für die Entwicklung aller Aktivitäten für Kosen-rufu, weil jedes Team seine besondere Funktion hat. Die Teams sollten die eigenen Aktionen für das nächste Jahr planen und immer die Weisheit herausfordern. Wenn ein neues Problem entsteht, sollte die richtige Person um Rat gefragt werden. Wenn Weisheit fehlt, entstehen Hindernisse und das Problem wird größer. Man sollte versuchen, das eigene Denken und die eigene Mentalität zu erweitern.
Nur der Rohbau einer neuen Straße reicht nicht, danach muss sie planiert werden und dann wird sie asphaltiert.
Habe ich mich verständlich ausgedrückt ? Ganz gut oder noch nicht ? (Alle sagen ja)
Frage eines Leiters: “Herr Kaneda, soll es diese neuen Aktionsteams nur von Bereichsebene aufwärts geben oder kann man sie auch in den Bezirken aufbauen ?“
Kaneda: “Meiner Meinung nach ist der Bezirk sehr kompliziert. Machen wir die Gruppen- und Bezirksebene nicht noch komplizierter.“
Kaneda: “Wie suchen wir denn die Teamleiter aus?“
Kaneda: “Zuerst sehen uns den individuellen Charakter eines Menschen an. Um eine Aufgabe in diesen Teams zu übernehmen, muss man sehr engagiert sein. Deshalb darf man keine Person mit einem instabilen Charakter für diese Aufgabe aussuchen. (Pause)
Also suchen wir einen Teamleiter mit einer stabilen Persönlichkeit und einem Gefühl für Verantwortung aus. Es ist wichtig, dass dieser Leiter mindestens 4-5 Jahre diese Aufgabe ausübt und sich dabei entwickelt.
Dann werden wir den Leiter ermutigen aber ihm auch so viele Aktivitäten übertragen, dass er die eigenen Fähigkeiten herausfordern kann bei dieser Aufgabe für die Mitglieder. (Lange Pause)
Also, die Teamleiter nehmen z.B. an den Bezirksleiterversammlungen teil, aber auch an der Hauptstellenleiterversammlung, immer in ihrer Funktion als Teamleiter. Dabei gilt die Regel: Die Teamleiter können die eigene Meinung einbringen, wenn es notwendig ist. Ansonsten sollten sie zuhören, z.B. wenn die Hauptstellenleiter über die Bereichs- und Bezirksleiter sprechen. Wenn die Teamleiter hier nicht gefragt werden, sollten sie zuhören. Falls sie aber dazu gefragt werden, müssen sie ihre eigene Meinung dazu sagen.
Habe ich mich klar ausgedrückt ? Hier muss man ein bisschen Feingefühl haben.
Auf Bundesebene treffen sich 5 Mitglieder des Gremiums, 24 Mitglieder der Haupt-Kommission und je ein Sekretariatsmitglied aus jeder Hauptstelle, dazu kommen je 2 Rechtsanwälte, 2 Steuerberater und 3-4 Buchhalter.
Wenn all diese Leute nicht kommen, können wir unsere Themen nicht effektiv besprechen.
Warum brauchen wir einen Anwalt? Wir besprechen zum Beispiel in der Versammlung, ob ein neues Buch gedruckt werden soll. Wir müssen die Verlagsrechte schützen. Wer soll das Copyright besitzen, die AINS, Daisaku Ikeda oder jemand anders?
Gehören der AINS die Verlagsrechte, so nennt man das konstitutionelle Aktivität.
Gehören die Verlagsrechte nicht der AINS, dann wird das kommerzielle Aktivität genannt. D.h., wir brauchen auf Bundesebene die Beratung von Anwälten und Steuerberatern. Sonst hat unsere Versammlung keinen Wert. (Lange Pause)
Wenn wir die Zahl der Mitglieder entwickeln wollen, finde ich das sehr gut.
Aber wenn jemand immer nein sagt, finde ich das nicht in Ordnung. Hier zeigt sich der Charakter der Menschen, denn manche Menschen wollen gar keine Veränderung. Sie wollen immer alles so behalten, wie es ist .
Hat man nur die eigene Situation vor Augen, kann man sich nicht in andere hineinversetzen. Genauso ist es am Arbeitsplatz. Wie können wir unseren Kopf freihalten von überflüssigen Gedanken und Sorgen ? Mit einem freien Kopf kann man viel weiter sehen, man hat einen Blickwinkel von 360 Grad. Wenn man aber immer an seine vielen Termine denkt, konzentriert man sich darauf und es ist dann schwer, den Überblick zu bewahren. Ist es nicht so ? (Pause)
Um die Leiter nicht zu überlasten, teilen wir die Verantwortung zu je 50%. Wenn zum Beispiel eine Person als Bereichsleiter vorgeschlagen wird, muss derjenige, der den Vorschlag gemacht hat, 50% dieser Verantwortung tragen. Wer als Bereichsleiter vorgeschlagen wurde, muss auch 50% der Verantwortung tragen. 50% und 50% müssen sich so gemeinsam bemühen.
Das ist wirkliche Zusammenarbeit. (Pause)
Wenn unsere Kinder auf die Welt kommen, können wir sie nicht alleine lassen. Das stimmt doch. Wir müssen unsere Kinder mindestens 20 Jahre lang betreuen und unterstützen, sonst können sie sich nicht gut entwickeln. Wir müssen diese Verantwortung übernehmen. “
Frage der Hauptstellenleiterin der Frauenabteilung aus Bergamo: “Gestern hat Herr Kanzaki über einen wesentlichen Punkt für die Leiter gesprochen. Wir sollten uns darüber bewusst sein, dass die Mitglieder uns eine große Möglichkeit für unsere eigene Entwicklung geben.
Aber leider sehe ich bei all meinen Aktivitäten, dass die Leiteraufgabe in meiner Hauptstelle eher als Pflicht und als Leiden gesehen wird und nicht als eine Gelegenheit, die Mitglieder zu betreuen, um glücklich zu werden und sich weiterzuentwickeln. Es ist schwer, diese Einstellung zu verstehen, die gerade das Gegenteil von dem ist, was viele Leiter ihrer Aufgabe gegenüber fühlen.“
Kaneda: “Das ist die Aufgabe jedes einzelnen Mitglieds. Man muss sich darüber klar werden und dann seine Aufgabe immer mit dieser Einstellung ausüben. Gehen wir zurück an den Moment, an dem wir die Aufgabe bekamen. Warum haben wir diese Ehre angenommen?
Wir wollten unser persönliches Glück aufbauen, ist es nicht so? Wir wollen noch glücklicher werden. Aus diesem Grund sollten wir einige Regeln beachten: jeden Tag Morgen- und Abendgongyo machen, Daimoku chanten, an den Versammlungen teilnehmen und Shakubuku machen. Denn Nichiren Daishonin hat uns als Bodhisattwas aus der Erde ernannt- Bodhisattwas aus der Erde. (Pause)
Wir sind Bodhisattwas aus der Erde. Deshalb sollten wir den Glauben für uns selbst und für die anderen ausüben. Die Mitglieder zu betreuen ist unser Recht, nicht unsere Pflicht.
Ich bin zu diesem Herbstkurs nicht aus Pflichtgefühl gekommen, sondern um mehr Glück zu sammeln. Zuerst für mich, dann für die anderen. Ich könnte auch eine Ausrede finden und zu Hause bleiben. (Einige lachen).
Heute Vormittag habe ich einem Mitglied mit einer schweren Krankheit eine Führung gegeben. Um das zu schaffen, musste ich heute morgen früher aufstehen statt auszuschlafen.
Aber ich habe diese Gelegenheit genutzt, denn so kann ich meine Kapazität erweitern. Dieses Mitglied existiert , mit ihm kann ich auch wachsen. Ich nehme an dieser Versammlung teil und das ist eine Gelegenheit für mich.
Deswegen habe ich gestern an einem Kurs in Imperia teilgenommen und bin dann spät abends zu Hause angekommen. Heute morgen bin ich um 5 Uhr aufgestanden, damit ich hier sein kann. Heute um 18.50 Uhr werde ich nach Madrid fliegen, weil ich morgen weiter nach Teneriffa will, um dort die Mitglieder zu ermutigen. Dort wohnen 10 italienische Mitglieder.
Dann fliege ich am 5. über Madrid nach Trets, dort werde ich an einem Kurs der Schweizer Mitglieder teilnehmen und am 7. komme ich nach Imperia zu einem Kurs der Mitglieder aus Ligurien. Abends fliege ich nach Florenz, weil dort am kommenden Tag eine Gremiumsversammlung stattfindet . Am Abend gibt es dort eine Versammlung für alle Mitglieder im Kaikan von Florenz. Am 11. fliege ich nach Japan.
Ich nehme mir mein Recht, zuerst für mich, für meine Familie, für meine Kinder und für alle anderen. (Sehr großer Applaus)
Ich weiß, es ist sehr schwer, so zu leben. Am Anfang meiner Praxis war ich nicht so. Aber ich habe mich sehr bemüht, bis ich diese Aufgabe bekommen habe. (Der Applaus geht weiter)
Ich danke dieser Praxis, ich danke Präsident Ikeda für seine Ratschläge. Ich bin dankbar, dass ich anderen Führungen geben durfte. Wenn Menschen sich bei mir bedanken, weil sie ihr Problem gelöst haben, fühle ich eine tiefe Freude.
Deshalb sollten wir uns bewusst sein: Was wir tun, tun wir in erster Linie für uns selber und nicht, um jemandem einen Gefallen zu tun. Andernfalls wird die Praxis schwer, sie wird zu einer Pflicht.
Deshalb bitte ich euch, mit der Einstellung zu praktizieren: ich werde mein Bestes tun, nur das.
Heute habe ich etwas nicht geschafft, das ist okay, wir brauchen deshalb keine Schuldgefühle zu haben. Heute bin ich wegen meiner Faulheit nicht zur Versammlung gegangen. Es ist okay, ihr braucht dann keine Schuldgefühle zu haben, dann wird es das nächste Mal noch schwieriger, zur Versammlung zu gehen.
Alles zu schaffen, ist unmöglich. Wir sind ja normale Sterbliche. Wir sind keine Maschinen. Manchmal werden wir auch krank. Aber erinnern wir uns immer daran: ich werde mein Bestes tun. Der wesentliche Punkt ist, niemals den Gohonzon zu verlassen. Wenn dieser Punkt klar ist, kann man sich auch manchmal ausruhen. Das ist kein Problem. Aber sich ein Jahr lang auszuruhen, das ist ein bisschen übertrieben. (alle lachen)
Aber das ist auch gut! Aber sich dann ein Jahr lang ausruhen und danach ernsthaft weiterpraktizieren. Das ist auch gut!
Ins Kino gehen oder sich einfach zu amüsieren ist okay, aber bitte vergesst dabei nicht das Wesentliche.“
Frage: “Es kommt doch manchmal vor, dass Leiter aus verschiedenen Gründen für einige Zeit ihre Funktion nicht wahrnehmen. Was passiert dann?“
Kaneda: In Zentralitalien halten wir uns an diese Regel: wenn ein Leiter seine Aufgabe mehr als 6 Monate nicht ausübt und keinen triftigen Grund dafür hat, muss er die Verantwortung abgeben.
Wenn jemand zum Beispiel aus beruflichen Gründen für 6 Monate das Land verlassen muss oder wegen einer Krankheit ausfällt, dann gibt es einen Grund. Aber wenn ein Leiter ohne wirklichen Grund seine Aufgabe schleifen lässt, wird die Verantwortung jemand anders übertragen.
Diese Regeln haben die Mitglieder akzeptiert. Aber einem Mitglied eine Aufgabe zu nehmen und sie jemand anderem zu übergeben, das ist nicht leicht. Man braucht viel Zeit und Überlegung dazu.
Natürlich ermutigen wir den Leiter, damit er seine Aufgabe behalten kann. Aber er soll nicht nur die Verantwortung behalten, sondern sich auch bemühen. Deshalb haben wir diese Regeln entwickelt, z.B. die Übertragung der Aufgabe für die Dauer von zwei Jahren.
Wegen der Nachlässigkeit oder der Faulheit eines Leiters müssen viele Mitglieder leiden. Das darf nicht so sein. Das kann nicht angehen. Ist das nicht so?
(Ende)
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