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Vorlesermaterial für Juni 2004 “ Der wahre Aspekt des Gohonzon“
Studienthema Gohonzon (Teil III) – Das Banner der Verbreitung
„Es ist verwunderlich, dass ich, Nichiren, als erster dieses große Mandala als das Banner der Verbreitung des Lotos-Sutra einschrieb, wo doch sogar so große Meister wie Nagarjuna, Vasubandhu, T’ien-t’ai und Miao-lo dazu nicht fähig waren.“
Aus: „Der wahre Aspekt des Gohonzon“, Gosho von Nichiren Daishonin Dt. Gosho, Band 1, S. 121
Kernfragen, an denen sich das Studium orientieren könnte:
Zum Hintergrund:
1) Wer ist der Empfänger dieses Briefes?
2) Wann ist dieser Brief an sie geschrieben?
3) Was ist das Fazit dieses Schreibens ?
Anregungen für die Antworten:
1) Der Brief war an Frau Nichinyo gerichtet. Es wird angenommen, dass sie entweder die Frau Ikegami Munenakas, des älteren der Ikegami-Brüder war, oder aber die Tochter des Laienpriesters Matsuno Rokuro Saemon. Frau Nichinyo scheint eine gebildete Frau mittleren Alters mit einer gewissen gesellschaftlichen Stellung gewesen zu sein, die anscheinend einen starken Glauben hatte. Denn der Brief „Der wahre Aspekt des Gohonzon“ deutet darauf hin, dass sie einen Gohonzon verliehen bekam, den damals nur besonders standhafte Gläubige erhielten.
2) Am 23. August 1277 (Nach Mondkalender). Nichiren Daishonin schrieb ihn also von seinem Domizil am Minobu-Berg, wohin er sich gegen Ende seines Lebens zurückgezogen hatte
3) In diesem Brief erläutert Nichiren Daishonin detailliert die im Gohonzon eingeschriebenen Funktionen und enthüllt ihn als Verkörperung des Prinzips von Ichinen Sanzen („3000 Welten in einem einzigen Lebensaugenblick“). Das Fazit dieses Schreibens liegt darin, dass wir den Gohonzon nur in uns selbst suchen sollen und sicher in den Genuss der Wohltaten der buddhistischen Ausübung kommen können, wenn wir unseren Glaubens an den Gohonzon vertiefen.
Zum Inhalt:
1) Was ist ein „Mandala“?
2) Warum ist der Gohonzon das Banner der Verbreitung des Loto-Sutra? 3) Wer sind diese große Meister wie Nagarjuna, Vasubandhu, Tiantai und Miaole?
4) Warum ist es verwunderlich, dass Nichiren als erster dieses große Mandala einschrieb?
5) Was bedeutet es, das Lotos-Sutra zu verbreiten (Kosen-rufu)?
Anregungen für die Antworten:
1) „Mandala“ ist ein Begriff aus dem Sanskrit und beschreibt ein Objekt der Verehrung, auf dem die Buddhas und Bodhisattwas dargestellt werden. Ursprünglich bezeichnete es den Altar auf dem die Buddha-Statuen platziert wurden. Nichiren benutzt diesen Begriff hier aber auch im Sinne seiner chinesischen Übersetzung, nämlich „Ansammlung von Wohltaten“ oder „vollkommen ausgestattet sein“. Er bezieht sich damit auf das von ihm eingeschriebene Objekt der Verehrung, den Gohonzon. Er benutzt diese Bezeichnung, um die Großartigkeit des Gohonzons noch plastischer zu beschreiben und will damit zum Ausdruck bringen, dass dieses Objekt alle Buddhas und Bodhisattwas und damit auch alle Wohltaten verkörpert, die diese durch ihre Ausübung empfangen.
2) Nichiren Daishonin erklärt, dass der Gohonzon Ausdruck der großartigen Lehre des Buddhismus des Säens ist, die im Kapitel „Die Lebensspanne des Tathagata“(16. Kapitel) des Lotos-Sutras verborgen ist. Hierin erläutert Shakyamuni, dass er die Erleuchtung nicht in diesem Leben sondern in der unendlichen Vergangenheit erlangt hat. Dies bedeutet, dass das Leben des Buddhas nicht an die Person von Shakyamuni gebunden ist. Die Lebenskraft des Buddhas ist ewig und deswegen im Leben jedes Menschen vorhanden. Der Gohonzon ist die Grundlage dafür, dass alle Menschen im Späten Tag des Gesetzes Zugang zu dieser Lebenskraft erhalten können. Er entspringt dem großen Wunsch des Buddhas Nichiren Daishonin für das Glück aller Menschen, indem er die Möglichkeit für jeden einzelnen schafft, die eigene Buddhaschaft zu verwirklichen. Der Gohonzon ist deswegen mehr als ein individuelles Objekt der Verehrung, er ist dafür da, um unter den Menschen verbreitet zu werden. In diesem Sinne bestätigt Nichiren Daishonin auch, dass im Späten Tag des Gesetzes die Bodhisattvas aus der Erde erscheinen und den Gohonzon verbreiten werden.
3) Nagarjuna: war ein Lehrer der Mahayana-Schule in Südindien und lebte ca. zwischen 150 und 250 n.C. Seine Philosophie ist bekannt als der „Mittlere Weg“.
Vasubandhu
Auch er war ein buddhistischer Lehrer aus Indien, der etwa im 4. oder 5. Jahrhundert n.C. lebte. Er ist bekannt als Autor der Schrift „Der Schatz der Dharma und gab Vorlesungen über Abhidharma.
Tiantai
Tiantai lebte 538 – 597 n.C. und ist der Gründer der chinesischen Tiantai-Schule. Er wird auch als „Buddha des Mittleren Tages des Gesetzes“ bezeichnet. Tiantai verfasste die Abhandlungen „Über die Große Perfektion der Weisheit („Maka Shikan“), „Die Worte und Sätze des Lotos-Sutra („Hokke Mongu“) und „Die Tiefe Bedeutung des Lotos-Sutra („Hokke Gengi“).
Miaole
Der 6. Hohepriester der Tiantai-Schule lebte 711 – 782 n.C. in China. Er baute diese Schule nach dem Niedergang wieder neu auf und verfasste hervorragende Kommentare zu den drei großen Werke von Tiantai.
4) Es gab zur damaligen Zeit und zuvor viele Meister, die den Kern der Lehre des Buddhas Shakyamuni verstanden hatten. Nichiren aber verstand, dass die Verbreitung einer Lehre von vielen Faktoren abhängt, den sogenannten fünf Richtlinien der Verbreitung (die Lehre, die Aufnahmebereitschaft der Menschen, die Zeit, das Land und die Abfolge der Verbreitung). Nichiren sah und verstand seine Aufgabe im Späten Tag des Gesetzes darin, diesen Kern der Lehre Shakyamunis deutlich zu machen und in Form eines Objektes zu verkörpern, um allen Menschen leichten Zugang zu ermöglichen. Er schrieb daher auch: „Wenn Nichirens Mitgefühl wirklich groß und umfassend ist, dann wird sich Nam Myoho Renge Kyo mehr als zehntausend Jahre lang in alle Ewigkeit verbreiten, denn es besitzt die wohltuende Kraft, die blinden Augen eines jeden Lebewesens im Lande Japan zu öffnen, und es blockiert die Straße, die zur Hölle des unaufhörlichen Leidens führt.“ (DG Bd. 4, S. 263f.) Und die Menschen im Späten Tag des Gesetzes sehnten sich nach diesem Objekt.
5) Nichiren Daishonin erklärte, dass er einen Satz der Lotos-Sutras im 28. Kapitel als zentral unter den buddhistischen Lehrinhalten ansah. Dieser Satz lautet: „Deshalb, Samantabhadra, wenn du die siehst, die dieses Sutra aufnehmen und halten, solltest du aufstehen und sie von Ferne grüßen, gerade als ob du dem Buddha Verehrung bezeigtest.“
Die Verbreitung der LS bedeutet ,dass wir uns gegenseitig achten und respektieren.
Frieden schaffen wir zuerst in uns und in unserer unmittelbaren Umgebung. Die Zeit der Konflikte kann nur durch Selbstachtung überwunden werden. Das Banner der Verbreitung ist das Banner der Selbstachtung. Der Gohonzon, das Objekt der Verehrung, ist nichts anderes als die Verehrung des eigenen Selbst!
Weiteres Studienmaterial:
Für weitere Erläuterungen und Ermutigungen zu diesem Gosho-Abschnitt, studieren Sie bitte
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- „Die Welt der Schriften Nichiren Daishonins, Band 1, Seite 271 ff. - Forum Mai/Juni 2004. S. 27 ff.