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SGI PRÄSIDENT IKEDAS REDE
24. HONBU-LEITERVERSAMMLUNG DER SOKA GAKKAI
EINHEIT UND ÜBERZEUGUNG SIND DIE SCHLÜSSEL ZUM SIEG
Bei der 24. Honbu-Leiterversammlung der Soka Gakkai, gleichzeitig die 5. landesweite Leiterversammlung der
Frauenabteilung und die 3. Shikoku Glory Generalversammlung in der Makiguchi Memorial Hall in Hachioji,
Tokyo, am 8. Jänner 2003. An der Versammlung nahmen Vertreter der Nankai Universität aus China, der Alma Mater von Zhou Enlai teil. Sie überreichten dem Leiter der SGI ein großes traditionelles chinesisches Gemälde zur Erinnerung an den 35. Jahrestag seines Vorschlags zur Normalisierung der diplomatischen Beziehungen zwischen Japan und China und an den 25. Jahrestag des im Jahr 1978 unterzeichneten Friedens- und Freundschaftsvertrages zwischen Japan und China.
Ich wünsche Ihnen allen ein glückliches neues Jahr! Es macht mir große Freude, Sie alle in so guter Stimmung zu sehen. Ich freue mich auch dieses Jahr wieder auf Ihre wunderbaren Bemühungen.
Mein Mentor Josei Toda hat in seinen Neujahrsgrüßen oft scherzhaft gesagt: „Eine wachsende Flut von Glück und Nutzen anzusammeln und jedes Jahr weiser und reicher zu werden, ist ein Beweis des Glaubens. In Japan sagt man ‚Glückwünsche zum neuen Jahr!’ aber wirklich feiern kann man, wenn man einen Lebenszustand erlangt, in dem man seine Brieftasche öffnet und sagen kann: ‚Oh – ich bin ja reich!’“ [Lachen]
Arbeiten wir dieses Jahr wieder voller Energie zusammen, um Kosen-rufu voranzubringen und großartigen tatsächlichen Beweis oder Nutzen zu erlangen.
Heute möchte ich zuallererst über den bekannten schottischen Denker und Historiker Thomas Carlyle sprechen.
Carlyle wurde im Jahr 1795 als Sohn eines Steinmetzen geboren. Nach seinem
Universitätsabschluss arbeitete er einige Jahre als Lehrer, bevor er sich der Schriftstellerei und dem Journalismus zuwandte. Er nahm tiefen Anteil am Leben der Arbeiterklasse und kritisierte heftig gesellschaftliche Heuchelei und Lügen. Seine Schriften übten einen wichtigen Einfluss auf das Denken und die Meinungen seiner Zeit aus.
Carlyle sah den deutschen Schriftsteller Johan Wolfgang von Goethe als Mentor an. Bis zum Ende seines Lebens führte Goethe mit dem jüngeren Mann einen Schriftverkehr und schenkte ihm freundliche Worte der Unterstützung und der Ermutigung. Carlyles Freundschaft mit dem amerikanischen Schriftsteller Ralph Waldo Emerson ist ebenfalls bekannt.
Unter den vielen Schriften Carlyles, der 1881 im Alter von 85 Jahren starb, befindet sich die philosophische Satire Sartor Resartus (Der Umgeschneiderte Schneider, 1836) und On Heroes, Hero-Worship, and the Heroic in History (1841).
Carlyle erklärte: „Der Mensch ist zum Kämpfen erschaffen … Es ist für einen Menschen immer unverzichtbar, zu kämpfen.“[^1] Das Leben ist ein Kampf. Wenn wir den Kampf vermeiden, liegt vor uns nur Niederlage. Unsere Bewegung von Kosen-rufu ist ein Kampf, um die Ausrichtung der Herzen der Menschen oder ihre innere Motivation grundlegend in Richtung von Frieden und Glück zu ändern.
Ich muss an die Worte von Premier Zhou Enlai denken, der große Anführer des chinesischen Volkes und einer der Helden unserer Welt. Er sagte: „Die Kraft des Volkes ist unbesiegbar.“[^2] Die Menschen waren immer sein erstes Anliegen.
Die Menschen sind stark. Despoten sind schwach. Es ist genau die Schwäche der Despoten, die sie sich in mächtige Autorität kleiden und manchmal die Menschen auf irrsinnige Weise unterdrücken lässt. Echte Anführer dagegen sind jene, die aus ganzer Überzeugung gemeinsam mit dem Menschen und für das Wohlergehen der Menschen kämpfen. Zhou Enlai war ein solcher Anführer.
Er sagte: „Einheit ist Stärke. Nur wenn wir einig sind, können wir die Arbeit vollenden, die wir tun müssen.“[^3] In diesen einfachen Worten können wir die wesentlichen Prinzipen für den Sieg finden. Die Einheit ist entscheidend. Es gibt nichts Stärkeres als Einheit. Wir in der SGI wollen dieses Jahr auch durch Einheit triumphieren!
Der Buddhismus wird bald triumphierend hervortreten. Ein Sieg, egal in welcher Herausforderung oder in welchem Kampf, bringt immer Freude. Besiegt zu werden dagegen macht jeden niedergeschlagen. Die Verlierer weinen bitterlich, die Sieger strahlen vor Ruhm. Deshalb müssen wir im Leben unfehlbar siegen. Das ist das Ziel des Glaubens und unserer festen Einheit.
China ist ein großer kultureller Wohltäter Japans. Yu Xin (513-581), einer seiner berühmten
Denker und Dichter aus dem 6. Jahrhundert, schrieb: „Echte Blüten zerfallen bald, aber Bäume auf Gemälden bleiben ewig im Frühling.“
Ich hatte gerade das Privileg, von der angesehenen Universität Nankai in China ein großartiges Gemälde von Yu Fuqian, dem bekannten Künstler und Professor der Universität zu empfangen. Getreu den Worten von Yu Xin erblüht in diesem hervorragendem Kunstwerk ein ewiger Frühling der Freundschaft, des Friedens und der duftend leuchtenden Hoffnung.
Ich möchte Vizepräsident Kong Fanfeng, Professor Yu Fuqian und Prof Wang Xuzhou von der Universität Nankai meine tiefste Anerkennung und Dankbarkeit ausdrücken. Ich werde sicherstellen, dass dieses Geschenk ewig als Schatz der Soka Gakkai aufbewahrt wird.
[Das Gemälde im klassischen chinesischen Stil stellt drei weiße Kraniche inmitten eines Meeres chinesischer Pfingstrosen und japanischer Kirschblüten dar. Das Werk ist 3,7 Meter lang und 1,6 Meter hoch.]
Die Pfingstrose, eine der typischen Blumen Chinas, die hier in diesem Gemälde so lebendig dargestellt wird, ist seit alter Zeit als „Königin der Blumen“ gepriesen worden. Sie wird als Blume, die Frieden, Glück, Gedeihen und Wohlstand symbolisiert, geliebt und bewundert. Nichts bereitet mir größere Freude als die wunderbare Entwicklung, die China bei seinem Eintritt in das 21. Jahrhundert erzielt hat.
Das Gemälde zeigt auch wunderschöne japanische Kirschblüten, die Zhou Enlai so beständig geliebt hat.
Heute, der 8. Jänner, ist der Todestag von Zhou Enlai. Ich werde ihn nie vergessen. Er starb nur etwas mehr als ein Jahr nachdem wir in Beijing zusammengetroffen waren. Die Nachricht von seinem Tod machte die Menschen auf der ganzen Welt tief traurig.
[Präsident Ikeda traf am 5. Dezember 1874 mit Premier Zhou zusammen. Der chinesische Politiker starb am 8. Jänner 1976.]
Es erfüllt mich mit tiefen Gefühlen, dass ich die Ehre habe, Vertreter der Universität Nankai, der geliebten Alma Mater des verstorbenen Premiers, an diesem Tag zu empfangen, an dem wir seine Erinnerung ehren.
Die weißen Kraniche in dem Bild, Symbole des langen Lebens, sind ebenfalls mit ungeheurer Eleganz und Lebendigkeit dargestellt.
Gerade eben hat uns Dr. Yu, der das Werk gemalt hat, erklärt, dass die drei Kraniche für die drei Gründungspräsidenten der Soka Gakkai stehen. Ich bin sicher, dass der erste und zweite Präsident Tsunesaburo Makiguchi und Josei Toda sich auch freuen würden.
[Bei der Überreichung des Gemäldes an den Präsidenten der SGI sagte Dr. Yu: „Die drei Kraniche stellen die drei Gründungspräsidenten der Soka Gakkai dar. Ich möchte eine bleibende Aufzeichnung der Kämpfe dieser drei bemerkenswerten Persönlichkeiten hinterlassen. Ich wünsche Präsident Ikeda auch Gesundheit und langes Leben.“]
Ich nehme diese großartige Manifestation tiefer Freundschaft in aller Bescheidenheit als strahlendes Porträt des vor uns liegenden erfolgreichen Jahres für alle Mitglieder in 185 Ländern und Gebieten entgegen, ein Jahr, in dem sie Gesundheit, langes Leben und Glück genießen werden und in dem sie in ein Meer von Blüten des Glücks und des Nutzens eingehüllt sein werden.
Lassen Sie mich unsere Mitglieder aus Übersee begrüßen. Danke, dass Sie so weit gereist sind! Den Mitgliedern aus Großbritannien, Indien, Südkorea und Taiwan: Danke für Ihre ernsthafte Teilnahme an Ihren wichtigen Trainingskursen.
Zhou Enlai pflegte Freundschaft mit Menschen aus der ganzen Welt und führte Dialoge mit ihnen. Dialog ist der wahre Weg zum Frieden. Er genoss auch [im Jahr 1954 in Beijing] ein kurzes, intensives Zusammentreffen mit Charlie Chaplin. Chaplin war, wie Sie wissen, ein „König der Komödie,“ der auf der Seite der Wahrheit stand und mit der Kraft der Kultur bewaffnet [in dem Film Der Große Diktator] Hitler angriff.
An die Vertreter unserer Künstlerabteilung: Danke, dass Sie heute hier sind! Ermutigung, die die Herzen der Menschen berührt, kann man „Kunst“ des Lebens nennen. In einem von Chaplins großen Filmen, Limelight, gibt es eine berühmte Szene, in der ein alternder Darsteller eine junge Ballerina ermutigt, die vor einer schweren Herausforderung steht. Chaplins Figur ermutigt sie, weiter zu kämpfen – für sich selbst und für ihre Existenz. Er sagt. „Denke an die Kraft im Universum ist – die Kraft, die die Erde bewegt und die die Bäume wachsen lässt. Dieselbe Kraft ist in dir, wenn du nur den Mut hast – und den Willen, sie zu nützen.“
Alles ist ein Kampf. Das ist das Wesen des Lebens und auch der Kunst.
Weil die Soka Gakkai sich durch alle Hindernisse hindurchgekämpft hat, hat sie die heutige unübertroffene Entwicklung erreicht.
Vizepräsident Kong von der Universität Nankai, der heute hier bei uns ist, ist auch der Direktor des Zhou Enlai-Forschungszentrums der Universität. Er ist besonders bekannt für seine Forschungen über die Jahre, die Zhou Enlai in seiner Jugend als Student im Ausland verbrachte.
In seinen 20ern studierte Zhou nicht nur in Frankreich, sondern auch in Großbritannien und
Deutschland. Diese Zeit war ein entscheidender Wendepunkt in seinem Leben. Im März 1922 erhielt er die traurige Nachricht, dass einer seiner engsten Gefährten in China von gegnerischen politischen Kräften getötet worden war. Der junge Zhou wurde von wildem Zorn ergriffen: „Ich werde Widerstand leisten!“ schwor er „Ich werde meinen Freund nicht umsonst sterben lassen! Ich werde beweisen, wie bedeutend sein kurzes Leben war!“ Seine Trauer und sein Zögern beiseite schiebend, stürzte er sich mit Herz und Seele in den Kampf. Er ging mit zielstrebiger Entschlossenheit voran. Das ist die Einstellung eines echten Kameraden, eines echten jungen Menschen. Die Flamme von Zhous Einsatz für die Gerechtigkeit brannte sein ganzes Leben lang hell.
Sich aus der Tiefe der Trauer über den Tod einer geliebten Person zu erheben und daranzugehen, ihre Vision mit noch größerer Entschlossenheit zu verwirklichen – nichts kann sich mit der Tiefe, der Vornehmheit und der Kraft eines solchen Lebens messen. Das ist etwas, das mein Mentor im Leben, Josei Toda, oft feierlich bekräftigt hat.
Die Universität Nankai hat den edlen Geist von Zhou Enlai geerbt und führt in getreu fort.
Zhou, ein Mann von ungeheurem Charakter und Integrität, musste bist zu seinem Tod die
Angriffe der berüchtigten Viererbande[^4] ertragen. Es gibt in jedem Land immer bösartige
Personen, die große Männer und Frauen zu stürzen versuchen. Nach Zhous Tod ging die Viererbande voller Eifer daran, die herausragenden Leistungen des verstorbenen Premiers falsch dazustellen und zu verstecken. Doch zu jener Zeit standen die „Krieger der Feder“ der Universität Nankai entrüstet auf, entschlossen, die Wahrheit und Rechtmäßigkeit des „Premiers des Volkes“ aufzuzeichnen und um die Geschichte für die Nachwelt korrekt festzuhalten.
Die Kristallisierung dieses Kampfes ist das Zhou Enlai-Forschungszentrum der Universität Nankai, dessen Direktor Dr. Kong ist. Es verkörpert ein hohes geistiges Erbe, das über Leben und Tod hinausgeht. Wir in der SGI fühlen einen tiefen Gleichklang mit diesem Geist und applaudieren ihm aus ganzem Herzen.
Der alte griechische Philosoph Plato sagt in Der Staat: „gerechte [Personen] sind glücklich und ungerechte elend.“[^5]
Unabhängig von ihrem Status oder ihrer Position sind gerechte Menschen glücklich. Im Gegensatz dazu sind die Ungerechten elend, egal wie erhaben ihre Position in der Gesellschaft sein sollte oder wie großartig sie erscheinen mögen.
Die englische Schriftstellerin des 19. Jahrhunderts Emiliy Brontë schreib in einem ihrer Gedichte:
False and foolish mortal, know,
If you scorn the world’s disdain
Your mean soul is far below
Other worms, however vain.[^6]
Falsche und dumme Menschen – genau das dürfen Sie niemals werden!
Emiliy Brontë war eine der drei berühmten Brontë-Schwestern. Sie starb im jungen Alter von 30 Jahren, doch im Jahr vor ihrem Tod veröffentlichte sie ihren unsterblichen Klassiker Sturmhöhe (Wuthering Heights). Zur damaligen Zeit fand es die Gesellschaft unannehmbar, dass Frauen Romane schreiben und daher nahm sie ein männliches Pseudonym an, unter dem sie das Werk veröffentlichen ließ. Das Buch, eine leidenschaftliche Geschichte von Liebe und Hass, zog zuerst feindselige Kritik auf sich, aber heute wird es als einer der besten Romane der englischen Sprache angesehen und steht in einer Reihe mit den Werken von Schriftstellern wie Shakespeare.
Die Geschichte ist in ihrem Urteil kompromisslos: Gerechtigkeit und Wahrheit, Irrtum und Lüge werden klar enthüllt. Es ist daher entscheidend, dass wir uns zu Menschen von Weisheit entwickeln, die auf der Grundlage einer breiten historischen Perspektive zwischen Gut und Böse, Recht und Unrecht unterscheiden.
Die Soka Gakkai hat bis heute unsägliche Verleumdung und Beschimpfung erlitten, die allesamt blanke Lügen waren. Wie Sie wissen, waren das nichts anderes als Intrigen und Ränke, die darauf abzielten, unser Ansehen zu untergraben.
Nichiren Daishonin schreibt: „Wie Berge sich auf Berge türmen und Wellen auf Wellen folgen, treten Verfolgungen zu Verfolgungen hinzu und vermehrt Kritik Kritik.“ (WND, p. 241) Diese Stelle bezieht sich auf Japan im späten Tag des Gesetzes, wobei der Daishonin erklärt, dass der Ausübende des Lotus-Sutra in einem so weit abgelegenen Land so weit entfernt von der Zeit Shakyamunis auf noch heftigeren Widerstand treffen würde.
Je größer die Integrität und Korrektheit gerechter Menschen ist und je aktiver sie sind, umso mehr werden sie zum Objekt von Neid, Hass, Beschimpfung und bösen Intrigen. Der Daishonin erkannte deutlich diesen perversen und verdrehten Zustand der menschlichen Gesellschaft.
Der Vater der Soka-Erziehung, Tsunesaburo Makiguchi, trat ein für das, was recht war, und wurde aus diesem Grund von den Militärbehörden inhaftiert. Er starb schließlich im Gefängnis. Aber selbst hinter Gittern beklagte Herr Makiguchi sein Schicksal nicht im Geringsten. Er verkündete gelassen, dass seine Schwierigkeiten im Vergleich zu den ungeheuren Verfolgungen, die der Daishonin erlitten hatte, „unendlich klein“ seien. Das ist die grundlegende Kraft und Tiefe einer Person des Glaubens. Das ist die Einstellung eines überragenden Siegers im Leben.
Im Jahr 1953 sandten wir – Präsident Toda und die Jugendabteilung – zum Anlass des 10. Gedenkjahres (9. Todestages) von Präsident Makiguchi, eines Märtyrers für den Frieden, Exemplare seines Buches Kachi Ron (Werttheorie) an Universitäten auf der ganzen Welt. Die Werttheorie bildet einen Grundpfeiler von Herrn Makiguchis Prinzipien der wertschaffenden Erziehung.
[Werttheorie ist der zweite Band von Herrn Makiguchis vierbändigem Werk Soka Kyoikugaku Taikei (Das System der wertschaffenden Pädagogik). Exemplare dieses Bandes wurden zusammen mit einem kurzen englischsprachigen Abriss seines Inhalts an 422 Universitäten und Forschungsinstitute in über 50 Ländern gesandt.]
Obwohl es eine Zeit war, in der viele Japaner keine Gedanken über die Welt als Ganzes verschwendeten, fanden wir es wichtig, Herrn Makiguchis Werk in die Welt hinauszusenden – nicht für die unmittelbare Gegenwart, sondern für die kommenden 30 oder 50 Jahre. Und dieses Jahr sind es genau fünf Jahrzehnte, seit wir dieses Projekt unternommen haben. Heute hat die humanistische Bewegung der SGI bei Einrichtungen der höheren Bildung auf der ganzen Welt ungeheures Vertrauen und Respekt gewonnen.
[Präsident Ikeda hat insgesamt 183 Ehrendoktorate und Ehrenprofessuren von Bildungseinrichtungen außerhalb Japans erhalten, darunter auch von der Universität Nankai. Wenn man die Ankündigungen bevorstehender Verleihungen dazuzählt, erhöht sich die Zahl auf 151.]
Das mystische Gesetz ist das grundlegende Gesetz, das alles Leben und das Universum durchdringt. Unser Fortschritt als seine Ausübenden fördert Frieden, Kultur und Erziehung.
Erst kürzlich hat mir ein Absolvent der Soka Universität, der jetzt in Schottlands altehrwürdiger Universität Glasgow studiert, einen Brief mit sehr guten Nachrichten geschrieben. Er sagte: „Ich war tief bewegt, ein Exemplar der Werttheorie, das vor 50 Jahren aus Japan hierher geschickt wurde, in einer der Bibliotheken der Universität Glasgow zu finden, einer Schule, die Ihnen ein Ehrendoktorat verliehen hat.“
Wir in der SGI haben die Grundlagen zu einer ungeheuren Allianz des Friedens, der Kultur und der Erziehung auf der Basis des Buddhismus gelegt, die in der menschlichen Geschichte ohne Beispiel ist. Das, erkläre ich, ist ein Triumph von Mentor und Schüler.
Die Soka Universität von Amerika (SUA), die viele Menschen nur für einen phantastischen Traum gehalten haben, ist endlich zu einer strahlenden Realität geworden.
Heute sind Vertreter der Studentenschaft und der Fakultät der SUA bei uns, angeführt vom
Präsidenten der SUA, Daniel Habuki. Die Studenten sind aus dem ersten und zweiten Jahrgang der SUA, Aliso Viejo, sowie aus der Graduate School in Calabasas. Danke Ihnen vielmals, dass Sie heute an dieser Versammlung teilnehmen.
Diese Jugendlichen sind alle edle Pioniere, die sich voller Enthusiasmus aus vielen Ländern in der SUA versammelt haben, weil sie von den Gründungsprinzipen der Schule angezogen und inspiriert worden waren.
Ich freue mich sehr, Sie zu sehen.
Wie die unglaubliche Teilnahme bei unseren Neujahrsgongyo-Versammlungen im ganzen Land zu Anfang dieses Monats gezeigt hat, ist die Soka Gakkai unbestreitbar die erstrangigste Organisation in ganz Japan. Es haben viele begeisterte Jugendliche teilgenommen, die alle anderen überstrahlt haben!
Die Nikken-Sekte ist dagegen in völlige Dunkelheit gefallen.
Die heutige Versammlung ist auch die Generalversammlung unserer unvergleichlichen Frauenabteilung, der Sonne des Jahrhunderts der Frauen. Gratulation!
Wieso konnte Madame Deng Yingchao gemeinsam mit ihrem Ehemann Zhou Enlai alle Schwierigkeiten überwinden? Die Einsicht von Vizepräsident Kong von der Universität Nankai in diesem Punkt ist scharfsinnig. Er bemerkte in einem Interview, dass der Grund der sei, dass Madame Deng sich seit ihrer Jugend nicht nur der Befreiung der Menschheit und dem Glück aller Menschen verschrieben hatte, sondern dass sie auch fest überzeugt war, dass sie erfolgreich sein könnte.
Als Person, die die Gelegenheit gehabt hat, Madame Deng bei mehreren Anlässen zu treffen, könnte ich dieser Beurteilung nicht mehr zustimmen. Nichts ist stärker als absolute Überzeugung.
Glückwünsche auch zur Generalversammlung von Shikoku. Die Mitglieder aus Shikoku haben sich vermutlich gefragt, ob ich überhaupt noch dazu kommen würde, sie zu erwähnen! Bitte machen Sie sich keine Sorgen, ich habe es nicht vergessen! [Lachen] Alle unsere Leiter, die heute hier versammelt sind, möchte ich bitten, besonders bedacht und aufmerksam zu sein, wenn sie zu vielen Menschen sprechen und nie kleine Details aus den Augen zu lassen. Ihre Worte sollten alle glücklich und zufrieden machen. Bitte leiern Sie keine selbstbezogenen Monologe herunter. Ich hoffe, dass Sie es sich zum Prinzip machen, alle herzlich zu begrüßen und darauf achten, niemanden zu übersehen. Wer derart minutiöse Aufmerksamkeit für andere zeigen kann, ist ein großer Leiter. Ein solches Beispiel war Zhou Enlai.
Shikoku erinnert mich immer an des Gakkai-Lied Kurenai no Uta [das in Shikoku entstanden ist]. Es ist ein wunderbares Lied.
Ich applaudiere den Mitgliedern von Shikoku zum strahlenden Erfolg bei ihren Bemühungen, Falsches zurückzuweisen und die Wahrheit zu zeigen. Wie sehr der Daishonin Sie sicher loben würde!
Die Menschen von Shikoku sind bekannt für ihre hohen Ziele und für ihre Integrität. Dr. Sun Yat-sen, der Pionier der demokratischen Revolution Chinas, hatte eine enge Freundschaft mit einem Mann aus diesem Gebiet.
[Dr. Sun Yat-sen war mit dem japanischen gesellschaftlichen Aktivisten Nagatomo Kayano befreundet, der in der Präfektur Kochi, Shikoku geboren wurde.]
Dr. Sun sagte: „Lügen können letztlich nicht über die Wahrheit siegen.“ „Wer einig ist, ist stark“ und „Der letztliche Sieg wird von jenen errungen, die sich bis zum Ende bemühen.“ Eine Schlacht wird durch Ausdauer gewonnen. Das, erkläre ich mit dem höchsten Lob, ist der Stolz und die Tradition von Shikoku.
Mitglieder von Shikoku, ich zähle dieses Jahr wieder auf Ihre tapferen Bemühungen!
Der Vorhang ist endlich über der „wesentlichen Phase“ der Jugendabteilung aufgegangen. In ganz Japan werden diesen Monat Bezirksleiterversammlungen der Junge-FrauenAbteilung abgehalten werden und die Junge-Männer-Abteilung folgt nächsten Monat. Ich bete aufrichtig für die kraftvollen Bemühungen aller unserer Bezirksleiter.
Was ist die einfachste aber auch die stärkste Triebkraft für Kosen-rufu? Es ist der Bezirk. Ich hoffe, dass Sie immer daran denken werden, während Sie sich herausfordern, Kosenrufu voranzubringen.
In meiner Jugend habe ich auch als Bezirksleiter und Gruppenchef gearbeitet. Ich war nicht von Anfang an Präsident oder Ehrenpräsident. Ich habe in jeder Position, die mir zugeteilt wurde, gewissenhaft meine Verpflichtungen erfüllt. Meine Frau hat auch stetige Bemühungen gemacht und als Bezirksleiterin der Frauenabteilung begonnen.
Wer plötzlich zu Ruhm oder hohen Positionen aufsteigt, wird oft genau so leicht zerdrückt und wird stürzen, weil er keine feste Basis besitzt. Ohne Bemühungen und harte Arbeit kann man keine Grundlage aufbauen. Das ist nur einleuchtend.
Vertrauen Sie denen, die hart gearbeitet haben, die sich beständig hinaufgearbeitet haben – das ist seit der Zeit von Präsident Makiguchi und Toda die Einstellung der Gakkai gewesen und das dürfen wir nie aus den Augen verlieren.
Eine Quelle des großen Stolzes für mich ist, dass seit meiner Jugend mein Motto immer war: „Geh an die schwierigsten Orte! Kämpfe dort und zeige einen Beweis! Siege unfehlbar!“ Und überall, wo ich hingegangen bin, habe ich immer gesiegt. So habe ich eine felsenfeste Soka Gakkai aufgebaut.
Ich war nie verzagt. Immer wenn ich in ein Gebiet ging, das sich abmühte und bei der Verbreitung nur wenig vorankam, habe ich die Situation umgedreht. Das hat mir sogar den Spitznamen „Mr. Schafft-es“ eingetragen.
Ich rufe Sie auf, die jungen Helden von Kosen-rufu, auch ins Getümmel zu springen, hart zu arbeiten und zu „großen Helden des Lebens“ zu werden. Ich bete, dass Sie als Sieger gekrönt von höchstem Ruhm strahlen werden.
Wie Vizepräsident Kong in seiner Rede zuvor erwähnte, wurde nach der Veröffentlichung des Werkes Zhou Enlai und Daisaku Ikeda ein weiteres Produkt der gemeinsamen Forschung der Soka Universität und der Universität Nankai mit dem Titel Zhou Enlai und Japan in Buchform herausgebracht.
Das neue Buch untersucht den ersten Eintrag, den der 19-jährige Zhou Enlai nach seiner Ankunft als Student in Japan in sein Tagebuch schreib. Er trägt das Datum des 1. Jänner 1918. Ein Teil dieses Jugendtagebuchs lautet: „Der Buddha lehrt, dass das Zurückzahlen unserer Dankesschuld von größter Wichtigkeit ist … Mit dem Wunsch, die Dankesschuld zurückzuzahlen, die ich habe, werde ich etwas Großes verwirklichen und denen innere Ruhe bringen, in deren Schuld ich stehe. Ich werde mein Leben nicht umsonst führen.“[^7] Eine der Schriften des Daishonin, die wir zahllose Male gelesen haben, sagt auch: „Sie dürfen Ihr Leben nicht umsonst verbringen und es dann zehntausend Jahre lang bereuen.“ (WND, p. 622) Wo können wir ein Leben finden, das nicht umsonst geführt wird? Man findet es, das sage ich, in einem Leben, das sich der Erfüllung des Eides von Mentor und Schüler zur Verwirklichung von Kosen-rufu widmet, das direkt zum Weltfrieden führt.
TOTALER SIEG!
Abschließend möchte ich der Jugendabteilung einen meiner liebsten Aussprüche von Zhou Enlai mitgeben: „Wir streben nach Sieg – totalem Sieg!“[^8]
Lassen Sie mich unseren Gästen von der Universität Nankai nochmals meine tiefe
Anerkennung aussprechen. Xiexie. [„Danke“ auf Chinesisch.]
(SGI Newsletter Nr. 5411 vom 16. Jänner 2003)
[^1]: Thomas Carlyle, Past and Present, Hg. von Richard D. Altick. New York, New York University Press 19675, p. 191.
[^2]: Zhou Enlai. Zhou Enlai tongyi zhanxian wenxuan (Ausgewählte Werke Zhou Enlais aus der Einheitsfront), Beijing, Renmin Chubanshe 1984, p. 399.
[^3]: Zhou Enlai, Zhou Enlai xuanji (Ausgewählte Werke Zhou Enlais), Beijing, Renmin Chubanshe 1980, Bd. 1, p. 365
[^4]: Viererbande: Die vier Personen, die für die Kulturrevolution (1966.1976) verantwortlich gemacht werden. Es wurde ihnen vorgeworfen, nach dem Tod von Mao Zedong und Zhou Enlai versucht zu haben, die Macht an sich zu reißen. Die bekannteste der vier war Maos Witwe Jiang Qing, die anderen waren Wang Hongwen, Zhang Chunqiao und Yao Wenyuan.
[^5]: Plato, The Republic, Books I-V, übers. v. Paul Shorey. Cambridge, MA, Harvard University Press 1994, Bd. 1, p. 105.
[^6]: Emily Brontë, The Complete Poems of Emily Jane Brontë, edited by C. W. Hatfield. New York, Columbia University Press 1941, p. 55. [Falscher dummer Sterblicher, wisse/Wenn du verachtest die
*Abneigung der Welt/Ist deine gemeine Seele weit unter/and’ren
Würmern, egal wie eitel.\]*
[^7]: Shu Onrai to Nihon (Zhou Enlai und Japan), hg. v. Wang Yongxiang u Tsuyoshi Takahashi, Tokyo, Hakuteisha 2002, pp. 330-31.
[^8]: Zhou Enlai Xuanji (Ausgewählte Werke Zhou Enlais), Bd. 1, p. 206.
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