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Gosho-Studium für Mai 2001

„Itai Doshin (verschiedene Körper, gleicher Geist)“

„König Chou von Yin führte 700.000 Soldaten in die Schlacht gegen König Wu von Chou mit lediglich 800 Männern. Dennoch verlor die Armee König Chous wegen ihrer Uneinigkeit, während die Männer König Wus wegen ihrer vollkommenen Einigkeit siegten. Selbst ein einzelner Mensch mit sich widersprechenden Zielen wird am Ende gewiss versagen. Doch hundert oder tausend Leute können bestimmt ihr Ziel erreichen, wenn sie in ihrem Herzen einig sind. Obwohl sehr zahlreich, wird es für die Japaner schwierig, irgend etwas zu erreichen, weil sie uneinig sind. Im Gegensatz dazu glaube ich, dass – obwohl ich, Nichiren, und meine Anhänger zahlenmäßig wenige sind – wir unsere große Aufgabe der Verbreitung des Lotos-Sutras vollenden, weil wir in Itai Doshin handeln. Viele wütende Feuer werden durch einen einzigen Regenschauer gelöscht, und viele böse Kräfte werden durch eine einzige große Wahrheit besiegt. Ich, Nichiren, und meine Anhänger beweisen das.“ (Gosho Band I, Seite 24)

1) „Obwohl König Zhòu von Yin über eine 700.000 Mann starke Armee verfügte, verlor er die Schlacht, weil seine Soldaten in Dotai Ishin (gleicher Körper, verschiedener Geist – Uneinigkeit) waren. König Wu von Zhôu hingegen siegte im Kampf, obwohl seine Armee aus 800 Männern bestand, weil sie in Itai Doshin (verschiedene Körper, gleicher Geist – Einigkeit) handelte.

2) Selbst ein einzelner Mensch kann sein Ziel nicht erreichen, wenn er zwei verschiedene Absichten hat, die sich widersprechen. Selbst hundert oder tausend Menschen werden ihr Ziel bestimmt erreichen, wenn sie in ihrem Herzen einig sind.

3) Obwohl die Menschen im Land Japan zahlreich sind, können sie ihre Ziele schwer erreichen, weil sie in Taido Ishin (gleicher Körper, verschiedener Geist – Uneinigkeit) sind. Selbst wenn ich, Nichiren, und meine Anhänger nur gering an Zahl sind, werden wir unser großes Anliegen, das Lotos-Sutra zu verbreiten, unfehlbar vollenden, weil wir in Itai Doshin ( verschiedene Körper, gleicher Geist –Einigkeit) handeln, davon bin ich fest überzeugt.

4) Es steht fest, dass böse Kräfte, selbst wenn sie übermächtig sind, das eine Gute nicht besiegen können. Beispielsweise werden viele wütende Feuer durch einen einzigen Regenguss gelöscht. Genau so gilt dieses Prinzip auch für meine Schüler und Anhänger.“

(aus dem japanischen Original, Seite 1463)

Adressat und Hintergrund

  1. Die vorliegende Gosho ist lediglich vom 6. August datiert, weder das Jahr noch der Adressat sind vermerkt. Aber da es sich inhaltlich um die Verbreitung der Lehre Nichiren Daishonins in Atsuhara handelt, lässt sich im allgemeinen annehmen, dass Nichiren Daishonin, der in Minobu lebte, diesen Brief etwa ums Jahr 1275 an Takahashi Rokuro-Hyoe-Nyudo schrieb. Takahashi Rokuro-HyoeNyudo, der in Kajima im Landkreis Fuji in der Provinz Suruga, der heutigen Präfektur Shizuoka, lebte, wurde Anhänger des Daishonin. Seine Frau war die jüngere Schwester der Mutter Nikko Shonins, des unmittelbaren Nachfolgers Nichiren Daishonins.

  2. Nikko Shonin (1246-1333) wurde am 8. März 1246 in Kajikazawa im Landkreis Minamikoma in der Provinz Kai, der heutigen Präfektur Yamanashi, geboren. Als Nikko Shonin etwa fünf Jahre alt war, verstarb sein Vater, Ohi Kitsuroku, plötzlich, und er hinterließ eine kinderreiche Familie. Bald danach heiratete seine Mutter, die Tochter der Familie Yui in Kawai im Landkreis Fuji in der Provinz Suruga, Tsunashima Kuro-Taro. Er lebte in der Provinz Musashi, der heutigen Hauptstadt Tokio. Um diese Zeit wurde Nikko Shonin von seinen Großeltern aufgenommen und erzogen, bis er im Alter von sechs Jahren mit seiner Grundausbildung im naheliegenden Tempel Shijuku-in anfing. Er setzte dort sein Studium über die Lehre T’ien-t’ais fort. Als Nichiren Daishonin im Jahr 1258 den Tempel Jisso-ji in Iwamoto, unweit vom Tempel Shijuku-in, besuchte, um die Vorbereitung für die Abhandlung „Über die Befriedung des Landes durch die Errichtung des Wahren Gesetzes“ zu treffen, traf der zwölf Jahre alte Nikko den Daishonin und wurde sein Schuler.

  3. Nikko Shonin begleitete den Daishonin im Mai 1274 zum Berg Minobu, nachdem der Daishonin die dritte Ermahnung an das Kamakura-Regime richtete, und begann alsbald, sich für die Verbreitung der Lehre Nichiren Daishonins im Großraum Fuji intensiv einzusetzen. Durch seine verwandtschaftliche Beziehung führte Nikko Shonin das Ehepaar Takahashi zum Glauben des Daishonin. Herr Takahashi entwickelte sich zu einer der führenden Persönlichkeiten für die Verbreitung des Buddhismus des Daishonin in der Region Fuji und stellte sein Haus als Zentrum für die Verbreitung der Lehre zur Verfügung.

  4. Insbesondere im März 1278, in dem sich die sogenannte Verfolgung durch die Hohenpriester des

Tempels Shijuku-in ereignete, wobei die jungen Priester wegen der Annahme des Glaubens an die Lehre Nichiren Daishonins aus ihrem Tempel verbannt wurden, kämpfte Nikko Shonin gegen die ungerechten Maßnahmen, indem er das Haus der Familie Takahashi als Basis nutzte. Herr Takahashi beschützte entschieden Nikko Shonin und andere junge Priester, die vom Daishonin entsandt wurden.

  1. Als Herr Takahashi im Jahr 1275 krank wurde, ermutigte Nichiren Daishonin ihn sehr streng aber aus vollem Mitgefühl, indem er ihm einen langen Brief schrieb:

„Es wird gelehrt, dass gerade das Lotos-Sutra für alle kranken Menschen im ganzen Universum die beste Medizin ist. (...) Warum sollte Ihr Leben nicht gerettet werden können!

Jedoch wenn Sie daran zweifeln, wird meine Kraft auch nicht ausreichen.“ (Japanische Gosho, Seite 1462)

Er überwand durch die Führung des Daishonin seine schwere Krankheit und baute somit das feste Fundament des Glaubens an die Lehre Nichiren Daishonis in der Region. Nach seinem Tod behielt seine Frau konsequent ihren reinen Glauben bei und bekam mehrere Briefe vom Daishonin.

Zusammenfassung

  1. In diesem Brief wird bekräftigt, dass für die Verwirklichung von Kosen-rufu, der Verbreitung des Buddhismus Nichiren Daishonins, die Eintracht von „Itai Doshin (verschiedene Körper, gleicher Geist)“ von größter Bedeutung ist. Zu Beginn dieses Briefes schreibt der Daishonin, dass Nikko Shonin, an der Spitze der Shakubuku-Kampagne im Großraum Fuji, und Niko sowie andere, die zur Unterstützung für die Verbreitung vom Daishonin entsandt wurden, das Prinzip der Einigkeit beherzigen sollten:

„Wenn die Menschen in Itai Doshin (verschiedene Körper, gleicher Geist) handeln, werden sie all ihre Ziele erreichen, während sie in Dotai Ishin (gleicher Körper, verschiedener

Geist) ihre Ziele nicht erreichen können.“

(Gosho Band I, Seite 24; Japanische Gosho, Seite 1463)

Wir studieren diesmal den dem obigen Zitat folgenden Absatz, der uns darauf hinweist, dass wir unseren großen Wunsch, Kosen-rufu, ganz gewiss verwirklichen können, wenn wir in Itai Doshin handeln.

  1. Das Prinzip „Itai Doshin (verschiedene Körper, gleicher Geist)“ haben wir oft und aus verschiedenen Aspekten studiert. Zum Beispiel haben wir dieses Prinzip bei der monatlichen Studienversammlung im Mai 2000 mit der Gosho „Über das Erbe des letztendlichen Gesetzes des Lebens“ oder bei der Vorbereitung für die Aufnahmeprüfung im November 2000 mit dem Thema „Dialog mit der Jugend“ ausführlich behandelt. Diesmal wollen wir das gleiche Thema aus dem Aspekt, wie wichtig die Eintracht von Itai Doshin ist, eingehend studieren.

  2. In der zweiten Hälfte der Gosho wird erläutert, dass die Invasion der Mongolen immer näher rückte und diese wegen der Verleumdung des wahren Gesetzes als eine Bestrafung der buddhistischen Götter betrachtet werden sollte, wodurch sich die Menschen in Japan ihres Vergehens bewusst werden sollten.

Erläuterung zum Absatz 1)

„Obwohl König Zhòu von Yin über eine 700.000 Mann starke Armee verfügte, verlor er die Schlacht, weil seine Soldaten in Dotai Ishin (gleicher Körper, verschiedener Geist – Uneinigkeit) waren. König Wu von Zhôu hingegen siegte im Kampf, obwohl seine Armee aus 800 Männern bestand, weil sie in Itai Doshin (verschiedene Körper, gleicher Geist – Einigkeit) handelte.“

  1. Hier wird anhand eines Zitats aus einer wahren Begebenheit in der altchinesischen Geschichte erklärt, dass die Eintracht von Itai Doshin (verschiedene Körper, gleicher Geist) der Kern sowie der Grundsatz für den Sieg ist. Diese Geschichte steht im Werke „Shih Chi (Shiki)“ des chinesischen Historikers Si-ma Qian (Shiba-sen: etwa 135 v. Ch. – ?). Im elften Jahrhundert vor Ch. war der König Zhòu von Yin in China wegen einer bildhübschen Prinzessin Dá-ji (Daki) so sehr liebestrunken, so dass er die Politik in seinem Königreich schlechtweg vernachlässigte. Er ließ seine Gefolgsleute, die irgendwelche Meinungen oder Vorschläge zu seinem Missfallen unterbreiteten, einfach hinrichten, oder er erlegte seinem Volk übermäßige Steuern auf. Er herrschte in seinem Reich mit Grausamkeit und Tyrannei, und seine Begierde kannte keine Grenzen.

  2. Im Gegensatz dazu wandten König Wén und sein Sohn Wu von Zhôu eine volksnahe Politik an, indem sie viele fähige Menschen in verschiedenen Positionen einsetzten, in denen diese ihre Fähigkeiten voll entfalten konnten. Dadurch gewannen die beiden Könige von ihrem Volk immer mehr Vertrauen, so dass das Reich Zhôu umso mehr wachsen und gedeihen konnte. Als König Wu von Zhôu sah, dass König Zhòu von Yin immer tyrannischer regierte, entschloss Wu sich letztlich, ein Heer gegen den König Zhòu von Yin einzusetzen. Sobald dies bekannt wurde, standen achthundert Generäle auf und entschlossen sich für das gleiche Ziel, den König Zhòu von Yin zu unterwerfen und dadurch das Volk von der Diktatur zu befreien.

  3. Zhòu, der König des Großreichs Yin, stellte dagegen eine 700.000 Mann starke Großarmee zusammen. Aber fast alle seine Soldaten waren von Anfang an kaum kampfbereit. Vielmehr sehnten sie sich insgeheim nach dem Erscheinen des gegnerischen Heeres. Als der Kampf begann, halfen sie sogar ihrem Gegner, indem sie von sich aus den Weg für das gegnerische Heer frei machten. König Zhòu von Yin floh vor dem zahlenmäßig weit schwächeren Feind und fiel in seinem Schloss. Somit ging das Reich Yin zugrunde, und die Zeit der Zhôu-Dynastie kam. Die Armee des Königs Wu gewann beim Volk tiefes Vertrauen, und sie waren alle einig. Obwohl sie zahlenmäßig weit unterlegen waren, konnten sie den Kampf dennoch gewinnen. Dieses historische Ereignis zeigt uns klar und deutlich, dass die Eintracht in Itai Doshin für die Verwirklichung unserer Ziele von entscheidender Bedeutung ist. In der Geschichte kann man öfters solchen Beispielen begegnen. Anhand dieses Beispiels lehrt uns Nichiren Daishonin, dass dieses Prinzip bei der Verbreitung des Buddhismus des Daishonin genauso wichtig ist.

Erläuterung zum Absatz 2)

„Selbst ein einzelner Mensch kann sein Ziel nicht erreichen, wenn er zwei verschiedene

Absichten hat, die sich widersprechen. Selbst hundert oder tausend Menschen werden ihr Ziel bestimmt erreichen, wenn sie in ihrem Herzen einig sind.“

1. „Dotai Ishin (verschiedener Geist, gleicher Körper – Uneinigkeit)“ trifft auch zu, wenn ein Mensch in seinem Herzen zwei sich widersprechende Absichten oder Zielsetzungen hat und für eine bestimmte Sache unentschlossen ist. In dem Augenblick, in dem wir beispielsweise handeln wollen, sind wir noch nicht fest entschieden oder haben wir Bedenken, dann können wir unsere Kraft weder voll entfalten noch unsere Fähigkeit unter Beweis stellen. Hier wird gelehrt, wie wichtig es ist, dass jeder Mensch nicht halbherzig handeln, sondern sich auf eine bestimmte Sache konzentrieren und mit voller Kraft an das bevorstehende Thema herangehen soll. Es wird wiederum gelehrt, dass viele Individuen, die sich in gewöhnlicher Weise schwerlich zusammenschließen können, ihr Ziel unfehlbar erreichen können, wenn sie vereint handeln.

Erläuterung zum Absatz 3)

„Obwohl die Menschen im Land Japan zahlreich sind, können sie ihre Ziele schwer erreichen, weil sie in Taido Ishin (gleicher Körper, verschiedener Geist – Uneinigkeit) sind. Selbst wenn ich, Nichiren, und meine Anhänger nur gering an Zahl sind, werden wir unser großes Anliegen, das Lotos-Sutra zu verbreiten, unfehlbar vollenden, weil wir in Itai Doshin ( verschiedene Körper, gleicher Geist –Einigkeit) handeln, davon bin ich fest überzeugt.“

  1. Zu jenem Zeitpunkt waren alle buddhistischen Schulen Japans mit der Militärmacht des Landes eng verbunden und versuchten, ihre Unterdrückung auf die Schüler und Gläubigen des Daishonin unbegrenzt zu eskalieren. Insbesondere in der Region Fuji entwickelten sich Aktivitäten für die Verbreitung der Lehre des Daishonin sehr lebhaft, wodurch zusehends verschiedene Hindernisse und Schikanen hervorgerufen wurden. Es ist wohl vorstellbar, dass solche Ereignisse im Vorfeld als Omen schließlich zur bekannten Verfolgung in Atsuhara führte. Inmitten solch einer stürmischen Zeit bekräftigt der Daishonin die Eintracht in Itai Doshin (verschiedene Körper, gleicher Geist) als entscheidende Grundvoraussetzung für den Sieg.

  2. Anführende Priester der anderen buddhistischen Schulen sowie die staatliche Obrigkeit waren zwar in einem Punkt wohl „einig – Taido (gleicher Körper)“, nämlich die Schüler und Anhänger des Daishonin zu unterdrücken. Jedoch hegten sie alle innerlich nur solche Wünsche, die aus Motivationen entstanden, um den eigenen Nutzen, Privilegien und Ansehen zu bewahren. Deswegen waren sie letzten Endes doch „uneinig – Ishin (verschiedene Absichten)“. Der Daishonin sagt klar aus, dass solche Menschen mit der Zeit unbedingt zugrunde gehen, selbst wenn sie zeitweilig groß an Zahl sind oder ihre dominante Macht geltend machen.

  3. Obwohl die Schüler und Gläubigen des Daishonin hingegen in ihrem Status sehr „verschieden – Itai“ und wohl wenig an Zahl waren, standen sie mit ihrer Handlung, Kosen-rufu zu verwirklichen und dadurch alle Menschen zum Glück führen zu wollen, vollkommen „vereint – Doshin (gleicher Geist)“. Nichiren Daishonin versichert uns mit voller Überzeugung, dass wir unser größtes Anliegen, den Buddhismus zu verbreiten, ganz gewiss verwirklichen können. Kosen-rufu ist ein ständiger Kampf gegen Hindernisse und teuflische Funktionen, die vor unserer entscheidenden Entwicklung unablässig und unvermeidbar erscheinen. Wie können wir sie besiegen und überwinden? Die Antriebkraft dazu ist die Eintracht in Itai Doshin.

  4. Hier wollen wir ein wenig unser Verständnis über die Bedeutung von „Doshin – gleicher Geist/gleiches Herz“ vertiefen. Zunächst einmal ist die Basis davon selbstverständlich unser Glaube. Das heißt, wir teilen unser Herz, an den Gohonzon zu glauben, gleichermaßen miteinander. Was aber darüber hinaus zu erwähnen ist, dass es einen weiteren Aspekt gibt, der noch dynamischer ist: worüber wir uns alle einig sein sollten – nämlich einen Kampfgeist entwickeln, den wir auf unser großes Ziel „Kosen-rufu – unendlichen Einsatz für das Glück der ganzen Menschheit und Frieden der Welt“ hin hervorrufen. Nichiren Daishonin schreibt hierzu in verschiedenen Gosho, zum Beispiel:

„Der große Wunsch ist, das Wahre Gesetz (Hokke) zu verbreiten“

(Japanische Gosho, Seite 736)

„Wenn Sie denselben Geist wie Nichiren haben, dann müssen Sie ein Bodhisattwa aus der Erde sein.“

(Gosho Band I, Seite 38)

„Dadurch, dass Sie (mir) in der zweiten, der dritten Gruppe folgen, ...“

(Gosho Band I, Seite 185; Japanische Gosho, Seite 910)

  1. Wir sind nicht deswegen zusammen gekommen, weil wir beim gemeinsamen Unterfangen mehr Nutzen erzielen oder weniger Verlust ertragen wollen. Unsere Zusammenkunft basiert weder auf unserem gemeinsamen Interesse noch Hobby. Uns verbindet der Kampfgeist für Kosen-rufu. Jeder einzelne kann seine Individualität sowie seine besondere Eigenschaft voll entfalten und handeln, indem er seine eigene Aufgabe jeweils vollbringt. Das ist die Bedeutung von Itai Doshin. Der „Kampfgeist“ kann mit dem „Mut“ gleichgestellt werden, weil Mut uns ermöglicht, die unbekannte Sphäre im Leben zu öffnen. Er ist im weiteren eine unerlässliche Kraft für diejenige Menschen, die sich fest entschließen, einen neuen Sprung in die Zukunft zu schaffen. Nebst dem Beispiel vom König Wu gibt es viele Geschichten, die uns darauf hinweisen, dass die mutige Tat von wenigen Menschen eine neue Ära eröffnet hat.

  2. Warum das Prinzip „Itai Doshin (verschiedene Körper, gleicher Geist)“ als Schlüssel für den Sieg verstanden wird, liegt darin, dass die Tat die jedem einzelnen Menschen innewohnende Kraft neu hervorruft, wenn wir uns entschließen, für Kosen-rufu zu kämpfen, dafür zu beten und tatkräftig in Aktion zu treten. Dadurch können wir der Kraft der in unserem Leben vorhandenen Buddhaschaft freien Lauf lassen und schließlich unseren Lebenszustand erhöhen. Wenn wir uns im Kampfgeist vereinen, dann werden sich unsere Kräfte viel mehr auswirken, als die Akkumulation der Kräfte jedes einzelnen. Damit können wir unser Ziel viel schneller erreichen.

  3. Im Gegensatz dazu kann man in „Dotai Ishin (gleicher Körper, verschiedener Geist)“ nichts erreichen, so versichert der Daishonin wiederholt. Das bedeutet für uns, dass unsere Herzen verschieden oder uneinig sind, selbst wenn wir rein äußerlich perfekt einig zu sein scheinen. Der Grund, warum unsere Herzen verschieden oder uneinig sind, liegt eindeutig darin, dass wir egoistisch sind oder unserer Eigenwilligkeit den Vorrang gewähren. Egoistisch oder eigenwillig zu sein, bedeutet, dass man nur für sich denkt und augenscheinlich nur zu seinem alleinigen Vorteil handelt, ohne sich darüber Gedanken zu machen, welches Ziel man letztendlich erreichen sollte. Solche Menschen können zwar die anderen kritisieren, jedoch nichts konkretes aufbauen, weil sie weder Mut noch Verantwortungsgefühl besitzen. Wenn sie gelegentlich Hindernissen begegnen, werden sie versuchen, sich zu rechtfertigen, um zu vermeiden, sich damit aufrichtig auseinander zu setzen. Eine Ansammlung egoistischer Menschen, unabhängig von der Größe der Anzahl der Menschen, kann letzten Endes nichts vollbringen, weil sie ständig versuchen, anderen Steine in den Weg zu werfen und sich gegenseitig herabzuziehen.

Auszüge aus den Reden Präsident Ikedas:

  1. Jeder Mensch kann im einzelnen existenziell wohl klein und

    unbedeutend sein. Jedoch wenn jeder Einzelne sich mit bestem Willen entwickelt und dadurch das tiefe Band der zwischenmenschlichen Beziehung aufgrund der Solidarität und des Vertrauens verstärkt, wird sich die Kraft des Individuums zur ungeheueren Kraftquelle entfalten, und diese kann eine unvorstellbar starke Explosion auslösen. Deshalb ist die Eintracht von größter Wichtigkeit. Zugleich und gar darüber hinaus handelt es sich um den ersten Tropfen, denn ohne ihn können weder Solidarität noch Erweiterung entstehen. (20. 12. 1989)

  2. Ob der Sieg errungen werden kann oder nicht, hängt in erster Linie

    vom Mut einzelner Menschen ab, die den Kampf führen. Wenn sie einsam sind, können sie weder Kraft schöpfen noch etwas Schwung bringen. Sie werden umso schwermütiger. Wie bislang viele Beispiele klar und deutlich zeigen, dass unzählige Mitglieder, die Probleme oder Schwierigkeiten haben, sich miteinander zu verständigen und zu kommunizieren, ihren Kontakt zur Gemeinschaft mit der Zeit verloren und ihren Glauben an den Gohonzon schließlich aufgegeben haben. Gerade in schwieriger Zeit sollten und wollen wir umso häufiger miteinander sprechen, uns gegenseitig ermutigen und uns preisen. Dort wird eine neue Kraft und neuer Schwung entstehen. Dadurch können wir fröhlich und freudig werden. Wir werden ermuntert, so dass wir einen neuen Rhythmus zum Sieg schaffen können. (15.12.1991)

Erläuterung zum Absatz 4)

„Es steht fest, dass böse Kräfte, selbst wenn sie übermächtig sind, das eine Gute nicht besiegen können. Beispielsweise werden viele wütende Feuer durch einen einzigen Regenguss gelöscht. Genau so gilt dieses Prinzip auch für meine Schüler und Anhänger.“

  1. Das „eine Gute“ weist auf die Schüler und Anhänger des Daishonin hin, die für die Verwirklichung von Kosen-rufu mit voller Widmung kämpfen. Und „böse Kräfte“ beziehen sich auf diejenigen, die Schüler und Anhänger des Daishonin verfolgen. Der Grund, warum Schüler und Anhänger des Daishonin als „das eine Gute“ bezeichnet wird, liegt darin, dass unsere Bemühung für die Verwirklichung von Kosen-rufu das höchste Gut ist.

Auszug aus dem Gespräch über „die Weisheit des Lotos-Sutras“:

  1. Auf jeden Fall ist das Leben selbst das Ziel. Deshalb darf das Leben

    nicht zu einem „Mittel“ gemacht werden. Das ist die Hauptvoraussetzung. Dieses höchst edle Leben zu bereichern und es erstrahlen zu lassen ist gut, während das Leben zu einem Mittel zu machen und es dazu zu bringen, einzuschrumpfen, böse ist. Ebenso ist Vereinigung gut, während

Zersplitterung böse ist.

  1. Das höchste Gut ist es daher, den Menschen zu helfen, die Welt der

    Buddhaschaft in diesem Leben zu öffnen und eine globale Solidarität des guten Willens zu schmieden. Unsere Bewegung für Frieden, Kultur und Erziehung auf der Grundlage des Buddhismus Nichiren Daishonin, das heißt ausschließlich die Bewegung von Kosen-rufu, stimmt vollkommen mit diesem Ziel überein und ist das höchste Gut.

(aus dem zwölften Kapitel „Devadatta“, Band III, Teil 19)

  1. Das „Gute“ kann erst dann als „Gut“ bewiesen werden, erst wenn wir das Böse besiegen. Aus diesem Grund müssen wir den Kampf gegen das Böse konsequent führen und siegen, weil das Gute, wenn wir den Kampf verlieren, auch vom Bösen verschlungen wird. Nichiren Daishonin erklärt, dass das Band des Guten einzelne Kräfte des Bösen zweifelsohne besiegen kann. Und genauso führten die Schüler und Gläubigen des Daishonin ihren Kampf. Nun hat die Soka Gakkai in ihrer siebzigjährigen Geschichte denselben Kampf tapfer durchgeführt. Wir wollen uns erneut fest entschließen, den 3. Mai 2001 zum Tag des neuen Starts zu machen und mit Präsident Ikeda und mit unseren edlen Kameraden in Itai Doshin (verschiedene Körper, gleicher Geist) vereint die zweiten „sieben Glocken“ in vollem Klang schlagen.

(Studien-Abteilung der SGID)

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