1600041780 a:2:{s:7:"content";s:37152:"
Vorlesermaterial Monatsgosho Juli/August 2002
"Über die Befriedung des Landes durch die Errichtung des Wahren Gesezes" (Rissho Ankoku ron)“
Diese Gosho „Über die Befriedung des Landes durch die Errichtung des Wahren Gesetzes“ haben wir 1999 und 2001 jeweils im Juli und August studiert. Außerdem war sie in diesen beiden Jahren das Thema für die Studienprüfung.
Diesen Monat lernen wir aber eine andere Stelle aus der Abhandlung.
Das Jahr der Niederschrift, der Adressat, der geschichtliche Hintergrund und die Bedeutung der Überschrift sind hier wiedergegeben und die Zusammenfassung des Inhalts vom Abschnitt, den wir dieses Mal lernen, wurde neu geschrieben.
In seiner neuen Dialogserie „Die Welt der Gosho“ erläutert Präsident Ikeda den Begriff „die Befriedung des Landes durch die Errichtung des Wahren Gesetzes“ tiefgründig. Die deutsche Übersetzung seiner gesamten Erläuterung wurde noch nicht fertiggestellt, aber beim Trainingskurs für die Vorleser am 29. und 30. Juni 2002 wird die Vorlesung über diese Gosho anhand „der Welt der Gosho“ abgehalten und dabei wird geplant, das deutsche Material dafür zu verteilen, auf das Sie sich bitte bei Ihrer Vorlesung beziehen sollten.
Der wichtige Punkt, den wir in diesem Monat lernen wollen:
Der Zweck unseres Kampfes für Kosen-rufu liegt darin, sowohl das Glück jedes Einzelnen als auch das Gedeihen und den Frieden der Gesellschaft zu verwirklichen. Das ist die Aufgabe von uns, den Mitgliedern der Soka Gakkai.
Der Buddhismus Nichiren Daishonins, den wir praktizieren, zielt nicht nur auf unsere eigene Sicherheit und unser Glück ab. Es geht also nicht allein um die Sicherheit und das Glück des einzelnen Menschen. Aufgrund der Veränderung des Lebens jedes einzelnen Menschen zielt die Praxis dieses Buddhismus auf die Veränderung der Gesellschaft und die Vewirklichung des Friedens auf dieser Welt. Der Kern des Buddhismus des Daishonins ist die Idee und dessen Verwirklichung der Befriedung des Landes durch die Errichtung des Wahren Gesetzes, „Rissho ankoku“. Die Aufgabe von uns Mitgliedern der Soka Gakkai liegt darin, jetzt endlich die menschliche Geschichte des Krieges und Konfliktes zu beenden und eine unerschütterliche Basis für den dauerhaften Frieden in der Welt aufzubauen. Betonen Sie bitte bei Ihrer Vorlesung aufgrund Ihres tiefen Entschlusses und Ihrer Überzeugung den Zweck unserer Praxis des Glaubens und unsere Aufgabe hinsichtlich der gegenwärtigen Situation der Welt.
Der Goshoabschnitt (deutsche Gosho Bd. II, S.43; jap. Gosho S. 31-32):
Kaiser und Könige haben ihr Fundament im Staat und bringen dem Zeitalter Frieden und Ordnung, Minister und Bürger haben ihre Felder und Gärten in Besitz und decken den Bedarf der Welt. Wenn aber Banditen aus anderen Gebieten kommen und in das Land einfallen oder eine Revolte im Herrschaftsgebiet ausbricht und die Ländereien der Bewohner beschlagnahmt und geplündert werden, wie kann es dann etwas anderes als Schrecken und Verwirrung geben? Wenn die Nation zerstört ist und die Familien ausgelöscht sind, wohin kann man sich dann in Sicherheit bringen? Wenn Sie sich auch nur im geringsten um Ihre persönliche Sicherheit sorgen, sollten Sie zu allererst für Ordnung und Ruhe innerhalb aller Himmelsrichtungen Ihres Landes beten, nicht wahr? Mir scheint, dass Menschen, wenn sie auf dieser Welt sind, allesamt fürchten, was ihr Schicksal im nächsten Leben sein mag. So geschieht es, dass einige von ihnen an ketzerische Lehren glauben oder jenen Ehre erweisen, die das Gesetz verleumden. Es bedrückt mich, dass sie derartig verwirrt sein sollten darüber, was richtig ist und was falsch, und gleichzeitig tut es mir leid, dass sie zwar den Buddhismus angenommen, aber die falsche Richtung gewählt haben sollten. Warum müssen sie mit der Kraft ihres Glaubens, die in ihrem Herzen ist, nutzlos ketzerischen Lehren Glauben schenken? Wenn sie nicht diese Täuschungen abschütteln, an die sie sich klammern, sondern weiterhin falschen Ideen anhängen, werden sie schnell die Welt der Lebenden verlassen und in die Hölle unaufhörlichen Leidens fallen.“
Das Jahr der Niederschrift und der Adressat
Diese Abhandlung „Über die Befriedung des Landes durch die Errichtung des Wahren Gesetzes“ schrieb Nichiren Daishonin am 16. Juli 1260 in Kamakura, der damaligen Hauptstadt Japans, im Alter von 38 Jahren. Er ließ sie Hojo Tokiyori überreichen, dem höchsten Machthaber des Landes. Daher ist diese Abhandlung zugleich eine Ermahnung an den Herrscher des Landes.
Nachdem Tokiyori sein Amt, das er in der Kamakura-Regierung bekleidete, an seinen Nachfolger Nagatoki übergeben hatte, trat er gänzlich in den Zen-Budhdismus ein und wurde SaimyojiNyudo genannt. (Nyudo ist eine Benennung für buddhistische Laienpriester) Jedoch als Führer des Hauptfamilienclans der Hojo hielt er die tatsächlichen Regierungsgeschäfte inne und übte fortgesetzt seinen Einfluss aus.
In dieser Abhandlung wählt Nichiren Daishonin die Form eines Dialogs zwischen einem „Reisenden“, der den Zustand der Welt beklagt und einem „Gastgeber“, der im Buddhismus bewandert ist. Der Gastgeber steht für den Daishonin, und der Reisende für Tokiyori.
Warum hat Nichiren Daishonin den Herrscher des Landes ermahnt? Es war der Standpunkt des Daishonins, dass selbst Tokiyori als der politisch mächtigste Mann des damaligen Japan auch nichts anderes als ein Mensch war. Daher bemühte er sich durchaus, Tokiyori von der Wahren Lehre des Buddhismus, mittels Dialogs, der aus wohlbegründeter Logik und der Vernunft entspringt, zu überzeugen und ihn zum religiösen Erwachen zu führen, indem er seine Persönlichkeit anspricht. Denn Nichiren Daishonin wünschte sich von tiefem Herzen, dass er Tokiyori, der als ein Regierender unter den miserablen Zuständen der Gesellschaft litt, zum wahren Weg der Menschlichkeit führen kann, damit dieser eine Politik für das Glück des gesamten Volkes ausüben möge.
Der Adressat dieses Schreibens war zwar Hojo Tokiyori, doch im wahren Sinne wurde er an alle politischen Führer und Regierende gerichtet, die über die Richtigkeit und die eigentliche Bedeutung der Religion und der Philosophie nicht im Klaren waren. So war das Schreiben an alle Japaner zu jener Zeit adressiert. Heute zu Zeiten der Demokratie, in der die Souveränität beim Volke liegt, bedeutet dies, dass diese Abhandlung an alle Menschen in der ganzen Welt gerichtet ist.
Geschichtlicher Hintergrund
Der Daishonin sah sich dazu veranlasst, diese Abhandlung zu schreiben, weil sich allzu häufig Naturkatastrophen ereigneten. Heftige Erdbeben, starke Stürme, Überschwemmungen und Dürren, gefolgt von großen Epidemien und Hungersnöten, erreigneten sich fast jedes Jahr. Die Menschen fanden keine Ruhe mehr, sie waren sehr tief verwirrt und litten unsäglich.
Als Folge von Hunger und Krankheit starben unzählige Menschen. Es gab schon keinen Platz mehr, die Verstorbenen zu bestatten. Selbst in Großstädten wie Kyoto und Kamakura wurden die Leichname der Menschen einfach neben Tierkadavern am Straßenrand oder im Flussbett liegen gelassen.
Im „Nachwort zur Abhandlung über die Befriedung des Landes durch die Errichtung des Wahren Gesetztes“ (Dt. Gosho Bd. II, S. 52) begründete der Daishonin den unmittelbaren Anlass, warum er diese Abhandlung schrieb, folgendermaßen: „Im 1. Jahr der Shoka-Ära (1257) am 23. Tag des
Das verheerende Ausmaß der Katastrophe und das dadurch entstandene Elend und Leiden der Menschen schmerzten den Daishonin zutiefst. Um die Menschen vom Leiden zu retten, entschloss er sich, der Grundursache nachzugehen und sie herauszufinden. Darüber hinaus nahm er den Kampf auf, dieses Elend der Menschen zu beiseitigen. Obwohl er sich dessen bewusst war, dass die Ursache allen Unheils bei den in ganz Japan weitverbreiteten irreführenden Religionen lag, begab er sich im 2. Jahr der Shoka-Ära (1258) zum Jisso-ji, einem Tempel der TendaiSchule, der sich am Fuss des Berges Fuji in Iwamoto befand, der heutigen Präfektur Sizuoka, um dort aus der vollständigen Sammlung buddhistischer Schriften den Beweis für die Richtigkeit seiner Überzeugung aufzuzeigen. So verfasste der Daishonin die Abhandlung und reichte sie durch Yadoya Saemon, einen der engsten Mitarbeiter in Regierungskreisen, bei Tokiyori ein.
Die Bedeutung der Überschrift dieser Abhandlung
Die Bedeutung des Prinzips „Rissho ankoku“ (Befriedung des Landes durch die Errichung des Wahren Gesetzes) und der Sinn, warum der Daishonin diese Schrift verfasste, wird hier anhand der Vorlesung Präsident Ikedas über diese Gosho und dem Kapitel „Rissho ankoku“ seiner „Neuen Menschlichen Revolution Bd. 4“ zusammengefasst.
Seit jeher wird gesagt, dass die Handlung des Daishonin für die Verbreitung seiner Lehre mit dieser Abhandlung „Über die Befriedung des Landes durch die Errichtung des Wahren Gesetztes“ beginnt und auch damit endet. Das sagt aus, dass der Daishonin dieser Schrift größte Bedeutung beimisst und sich in vielen seiner Goshos mehrfach auf Stellen aus dieser Abhandlung bezieht. Diese Abhandlung war es auch, aus der er seinen Schülern und Anhängern, die sich in Anbetracht seines ernsten Gesundheitszustandes im Hause der Familie Ikegami versammelten, seine letzten Vorlesungen gab (vom 25. Sept. 1282 an). Die in dieser These durchgängig veranschaulichten Prinzipien des Buddhismus bilden den Kern der wahren Lehre des Daishonins insgesamt. Aus diesem Grund bezeichnet Nichikan Shonin, der 26. Hohepriester, diese Abhandlung als die erste unter den 10 wichtigsten aller Schriften des Daishonin.
Wie im Abschnitt des Adressats beschrieben, wurde diese Gosho für die Menschen nach seinem Tod geschrieben, nämlich an alle Menschen der Welt von heute gerichtet. Deshalb verfasste der Daishonin selbst mehrere Exemplare, die noch heute vorhanden sind. Solch ein Beispiel ist bei seinen Schriften und Abhandlungen nicht zu finden. Hier lässt sich vermuten, dass er aus Sorge und wegen der Gefahr, dass gerade diese Abhandlung in der turblenten gesellschaftlichen Situation verloren gehen könnte, Vorsichtsmaßnahmen zum Erhalt der Schrift für spätere Generationen getroffen hatte. Wir sollten uns daher diese Abhandlung als ein Schreiben zu Herzen nehmen, das direkt an uns gerichtet und für die heutige Zeit geschrieben wurde, eine These, in der das grundlegende Prinzip für die Verwirklichung des für die Ewigkeit andauernden Friedens in der Gesellschaft offenbart wurde.
Das größte Anliegen des Daishonins war, eine Gesellschaft aufzubauen, in der sich jeder einzelne Mensch seines Lebens voll erfreuen und in Frieden leben kann. Er war fest dazu entschlossen, gemeinsam mit den Menschen zu leiden und sie durch sein Beispiel zu ermutigen, ihre Leiden zu überwinden. Dies erwähnt er in seinen Schriften an mehreren Stellen wie z.B.: „Die ganzen Leiden der gesamten Menschen gelten als meine eigenen, einzig allein als die Leiden Nichirens“ (jap. Gosho S. 587) oder „Die allerlei verschiedenen Leiden der gesamten Menschen sind alle meine eigenen, die einer einzigen Person Nichirens“ (aus der „Aufzeichnung der mündlichen Überlieferung“, Jap. Gosho S. 758).
Der Daishonin benutzt in dieser Abhandlung drei verschiedene Schriftzeichen für die allgemeine Bedeutung von „Land“, das als viereckiges Kästchen dargestellt wird. Diese drei verschiedenen Schriftzeichen, die sich darin befinden, beinhalten jeweils drei verschiedene Bedeutungen:
ein Schriftzeichen, das den König darstellt,
ein Schriftzeichen, das Waffen darstellt, durch die das Land oder die Landesgrenze geschütz werden sollte -
In dieser Abhandlung „Über die Befriedung des Landes durch die Errichtung des wahren Gesetzes“ unterscheidet der Daishonin durchgängig diese 3 verschiedenen Schriftzeichen und benutzt das 3. Schriftzeichen mit der Bedeutung das Land für das Volk insgesamt 56 mal (von 71). Hierin kann man deutlich erkennen, dass der Daishonin den größten Wert auf das Glück der einfachen Menschen legte, und gerade dafür bis zum Ende ununterbrochen kämpfte.
Inhalt der Gosho:
Diese Gosho beginnt damit, dass der Reisende, der sich über die elende Situation der Gesellschaft beklagt, seinem Gastgeber die Frage stellt, durch welches Vergehen das alles entstanden ist. Darauf gibt der Daishonin drei Grundursachen für die Katastrophen an, die die Menschen leiden lassen, indem er jeweils die begründenden Sätze aus den Sutren aufzählte:
weil alle Menschen sich dem Lotos-Sutra des Späten Tags des Gesetztes widersetzen, nämlich dem wahren Gesetz, und einen irreführenden Glauben ansüben,
weil die Heiligen und die himmlischen Götter, die eigentlich die Menschen und das Land beschützen sollten, das Land verlassen haben,
Hier wird das Prinzip dargestellt, dass das Wohlergehen oder der Untergang einer Gesellschaft davon abhängt, welches Gesetz die Menschen beibehalten und ausüben, die darin leben.
Die Menschen leben davon beeinflusst, woran sie glauben. Besonders die Religion, welche man ausübt, ist der Maßstab dafür, wie man denkt, handelt und lebt. Wenn man daher an eine irreführende Religion glaubt, wird das eigene Herz mit der Zeit immer betrübter und von seinen Begierden beherrscht. Dadurch verschwindet die Vitalität des Lebens, was Konflikte, Verwirrung und Stagnation in der Gesellschaft verursacht.
Die Verwirrungen des menschlichen Herzens und der Gesellschaft wiederum beeinflussen aus dem Prinzip von „esho funi“, der Einheit der Menschen und ihrer Umgebung, die Natur entsprechend. Der Buddhismus erklärt, dass das Universum selbst ein Lebewesen ist und der Mensch und seine Umgebung einschließlich der Natur voneinander abhängig sind. Die himmlischen Götter im Buddhismus stellen die dem Universum selbst innewohnenden Funktionen dar, die das Land und die Menschen beschützen. Die ursprüngliche Kraft der Schutzfunktionen stammt aus dem universalen Gesetz Nam-Myoho-Renge-Kyo. Wenn die Menschen das reine Gesetz verleumden und unterlegene Lehren ausüben, verlieren die himmlischen Götter (Schutzfunktionen der Natur) ihre Kraft. So gibt es keinen anderen Weg für die Menschen, die sich von ihren endlosen und höllischen Leiden befreien wollen, als ihren falschen Gedanken und Glauben abzulegen und das Wahre Gesetz anzunehmen. Die Schlussfolgerung des Daishonins war: „Deshalb müssen Sie rasch die Lehrsätze, die Sie in Ihrem Herzen hegen, verändern und das eine Wahre Fahrzeug annehmen, die einzige gute Lehre vom Lotos-Sutra“ (Dt.Gosho B. II, S. 45). Der sicherste und direkteste Weg, um die Gesellschaft zu verändern und dadurch das „friedliche Land“ aufzubauen, liegt darin, dass jeder einzelne Mensch in sich das „Wahre Gesetz“ errichtet. Wenn dieses Mystische Gesetz des Universums (Nam-Myoho-Renge-Kyo) verbreitet und das Leben des Buddhas im Herzen jedes einzelnen Menschen geöffnet wird, wird jeder Ort, in dem die Menschen leben, als Buddhaland erstrahlen.
Der Dämon versteht sich in der modernen Zeit als verwirrter Gedanke oder Zeitgeist sowie als innere Tendenz der Menschen. Die Verwirrung der Gedanken beeinflusst das Leben der Menschen negativ und verursacht folglich das Chaos in der Gesellschaft. Wenn z.B. die Menschen egoistisch werden und sich nur um ihr eigenes Wohlbefinden oder flüchtiges Vergnügen bemühen, trägt solch eine Gesellschaft in sich die Ursache für den Untergang. Ein extremer Nationalismus lässt endlose Konflikte zwischen den Völkern entstehen, wodurch viele Menschen verletzt und vernichtet werden. Die Ursache allen Elends und Unglücks liegt darin, dass die Menschen von solchen Gedanken gefangen sind und ihren eigentlichen Ausgangspunkt vergessen haben, für die Menschheit und für das Glück der anderen zu leben.
Rissho ankoku, die Befriedung des Landes durch die Errichtung des Wahren Gesetzes bedeutet, die wahre humanistische Philosophie von der Würde des Lebens und Achtung der Menschen im Herzen jedes Einzelnen zu errichten und diese zum Grundsatz der Gesellschaft zu machen. Die menschliche Revolution jedes Individuums - das Böse im eigenen Leben zu vernichten und das Gute im Herzen entstehen zu lassen, unsere innewohnende Weisheit zu öffnen und unsere Grundeinstellung, Ichinen, vom Egoismus zum Altruismus, von einer zerstörerischen Tendenz zu einer konstruktiven zu verändern - das ist der Grundsatz für die wahre Veränderung der Gesellschaft. Auf einer fruchtbaren Erde wachsen und gedeihen Blumen und Pflanzen prächtig. Genau so - wenn der Nährboden des menschlichen Lebens gründlich gepflegt wird, werden darauf stattliche Früchte des Friedens und der Kultur entstehen. In anderen Worten, ohne die Veränderung des Lebens jedes Einzelnen kann man absolut keine grundlegende Lösung des Problems erzielen, selbst wenn man alle möglichen Methoden oder Maßnahmen treffen würde.
Die Aufgabe der Soka Gakkai liegt darin, die „Befriedung des Landes durch die Errichtung des Wahren Gesetzes“ zu verwirklichen. Von unserer Erde alles Elend - Krieg, Armut, Hungersnot, Leiden durch Krankheit, Diskriminierung usw. - von der Wurzel her zu vertreiben - das ist unsere Aufgabe und der Zweck unserer Bewegung. Die Religion soll und darf nicht einfach zur Befriedigung der eigenen Begierden der Menschen existieren. Falls eine Religion von den Leiden der Menschen die Augen abwendet, bedeutet dies schon der Tod dieser Religion. Nichiren Daishonin erklärt in dieser Gosho: „Wenn Sie sich auch nur im geringsten um Ihre persönliche Sicherheit sorgen, sollten Sie zu allererst für Ordnung und Ruhe innerhalb aller Himmelsrichtungen Ihres Landes beten“. (Dt. Gosho Bd. II. S. 43)
Genauso wie Präsident Toda fragt sich Präsident Ikeda ständig, was er für den Frieden und das Gedeihen der Gesellschaft und für das Glück der Menschheit tun kann und macht sich fortgesetzt Gedanken darüber, wie er handeln soll. Er hat jeden Einzelnen, dem er begegnet, seine eigentliche Aufgabe bewusst werden lassen und die große Volksbewegung der SGI weltweit verbreitet.
Nichiren Daishonin forderte die Menschen auf, mit Spenden an irreführende Religionen aufzuhören. Besonders übte er heftige Kritik gegenüber der Nembutsu-Schule. Zu jener Zeit war diese Sekte für den Glauben an Amida-Buddha von Honen (1133 - 1212) unter der japanischen Bevölkerung sehr weit verbreitet. Der Kern dieser Lehre war, dass man diese Welt als „unreines Land“ betrachtet und glaubt, dass man allein durch die Anrufung des Namens Amida-Buddhas nach dem Tod im reinen Land wiedergeboren werden könne. Für die Menschen, die durch dem Tod im reinen Land wiedergeboren werden könne. Für die Menschen, die durch fortgesetzte Naturkatastrophen und durch menschliches Versagen verursachte heillose Unglücksreihen völlig ermüdet waren, war dieser Gedanke, dieses Leben aufzugeben und nach dem Tod in ein fröhliches Land geboren zu werden viel einfacher und akzeptabler als die Einstellung, die Realität mutig herauszufordern.
Der Daishonin bezeichnete die Anrufung des Namens Amida-Buddhas als einen „jämmerlichen Klang des Nembutsu“. Der jämmerliche und traurige Klang ließ um so mehr die Lebenskraft der Menschen schwinden. Er passte auch zu der damaligen Vorstellung über den Verfall in der Mappo-Zeit, dem Späten Tag des Gesetzes. Die Menschen wurden mehr und mehr zur Flucht aus der Realität getrieben und gerieten immer tiefer in den Sumpf des Leidens.
Deshalb machte der Daishonin klar, dass dieser Glaube die üble Ursache für ihre Kraftlosigkeit war und ihnen den Weg zum eigenen Glück versperrte. Er forderte die Menschen auf, vor allen Dingen den Glauben an die Lehre der Nembutsu-Sekte zu verlassen: „Anstatt 10.000 Gebete zur Beseitigung des Missstandes anzubieten, sollte man einfach diese eine böse Doktrin ächten, die die Ursache aller Probleme ist!“ (Dt. Gosho Bd. II S. 25)
Damit ruft der Daishonin uns alle auf: „Die Menschen sind nicht machtlos, sondern haben die Kraft in sich, sich selbst und die Gesellschaft zu verändern“. „Ihr solltet nicht vor der Realität flüchten, sondern sie mit Mut und Hoffnung herausfordern!“
Zu Lebzeiten des Daishonin wählten die buddhistischen Schulen Japans, um ihre Existenz zu sichern zwischen zwei Alternativen: sich der Macht der Obrigkeit zu unterwerfen, um deren Schutz zu erhalten, oder der Realität der Gesellschaft den Rücken zu kehren und sich einfach in die Welt der Beschaulichkeit zurückzuziehen. Der Daishonin jedoch wies die beiden Methoden ab und zeigte uns den Weg, die reale Welt von Grund auf zu verändern und den wahren Frieden aufzubauen. Zur praktischen Maßnahme, irreführende Religionen zu berichtigen, erklärte der Daishonin konkret, dass man aufhören soll, „Almosen zu geben“ (Dt. Gosho Bd. II S. 40). Damit meinte er, dass die Regierung damit aufhören sollte, Priestern der Nembutsu- und Zen-Schule Schutz zu gewähren. Der Daishonin klärte auf, dass die Grundursache des Unglücks der Menschen in der verwachsenen Beziehung zwischen der politischen Macht und den Religionen lag. Die konvetionellen buddhistischen Schulen suchten um ihres Schutzes willen die Obhut der Feudalregierung, des Kamakura-Shogunats und die Regierung versuchte, die Religion zu benutzen, um die Menschen besser zu steuern. Diese Konstellation wollte der Daishonin durchbrechen. Bis dahin nahm man an, dass der Buddhismus der politischen Macht zu gehorchen und ihr zu dienen hatte. Doch in der Abhandlung über die Befriedung des Landes durch die Errichtung des Wahren Gesetzes machte der Daishonin öffentlich klar, dass gerade der Buddhismus das Wohlergehen oder den Niedergang der Nation entscheidend beeinflusst und die Zukunft der Welt von der Verbreitung des wahren Gesetzes abhängt. Damit wurde die Bedeutung des Buddhismus für die Gesellschaft grundsätzlich umgewandelt. Aus dem Grunde bildet diese Schrift nicht nur den Kern seiner ganzen Unterweisungen, sondern hat eine epochemachende Bedeutung für die Geschichte des Buddhismus in Japan. Dies gilt auch heute als die grundlegende Umwandlung der religiösen Anschauung der Menschen.
Die Art und Weise, wie der Daishonin sich für das Glück der Menschen und den dauerhaften Frieden einsetzte, indem er sogar die Verschmelzung zwischen religiösen Menschen und Machthabern aufs Strengste kritisierte, rief selbstverständlich heftige Widerstände der Menschen mit Einfluss hervor. Die Einreichung dieser Schrift wurde zum Anlass des Beginns vieler Verfolgungen gegen ihn.
Nachdem er am 28. April 1253 zum ersten Mal Nam-Myoho-Renge-Kyo öffentlich bekannt machte und damit seine Lehre verkündete, fing er in Kamakura mit der Verbreitung an. Aber bis zur Einreichung dieser Abhandlung am 16.Juli 1260 wurde er kaum verfolgt, außer, dass er gleich nach seiner Verkündung vom Landvogt Tojo Kagenobu verjagt wurde. Es war beispiellos, dass ein einfacher Priester, der keinen Beistand genoß, den höchsten Machthaber ermahnte. Wäre er nicht auf heftige Verfolgungen gefasst gewesen, hätte er das nicht wagen können. So sagte er in der Gosho „Über das Verhalten des Buddhas“: „Als ich davon erfuhr, war ich hocherfreut und sagte, dass ich diese Ereignisse schon lange erwartet hatte“(Dt. Gosho Bd. I. S. 183). Er bereitete sich auf die Verfolgungen vor und stand alleine auf, um den Kampf für die Errettung der Menschen aufzunehmen.
In der Tat erreignete sich die Verfolgung in Matsubagayatsu 40 Tage nach der Einreichung der Abhandlung (27.August). Alle weiteren Verfolgungen, die Verbannung auf die Halbinsel Izu (12.Mai 1261), die Verfolgung in Komatsubara (11.Nov. 1264), die Verfolgung in Tatsunokuchi (12.Sep. 1271) und die anschließende Verbannung auf die Insel Sado lagen die wiederholten Ermahnungen aufgrund dieser Schrift zugrunde. Für die „Befriedung des Landes duch die Errichtung des Wahren Gesetzes“ ist solch ein harter Kampf notwendig und unvermeidlich. Die Geschichte der Soka Gakkai, die diesen Geist in der gegenwärtigen Zeit fortführt und in die Tat umsetzt, ist ebenfalls von andauernden Verfolgungen und Schwierigkeiten begleitet worden. Auch in der Zukunft wird es nicht anders sein. Es ist aber selbstverständlich, dass wir keine unnützen Reibungen durch unser an gesundem Menschenverstand mangelndes Verhalten verursachen sollten. Dass jeder Einzelne von uns durch den Glanz der Persönlichkeit das Vertrauen von der Gesellschaft erwirbt- das ist die Art und Weise wie wir als Buddhisten leben. Gleichzeitig sollten wir darauf gefasst sein, auf solche Widerstände und Funktionen zu stoßen, die versuchen uns Menschen zu benutzen und zu beherrschen und wir so die Verfolgungen in irgendeiner Form hervorrufen, wenn wir als Buddhisten leben wollen, die sich für das Wohl der Menschen und deren Glück einsetzen. Denn der Kampf für Kosen-rufu liegt darin, diese Gegenkräfte zu überwinden.
Der Daishonin sagte anhand der verschiedenen Sutren voraus, dass falls sich die Menschen in Japan weiterhin den bösen Lehren widmen, sich die von den sieben Katastrophen und Unglücken noch nicht ereigneten zwei Unglücke „Aufstand im eigenen Land“ und „Invasion vom Ausland“ notwendigerweise geschehen würden. Er, der Gastgeber, ermahnt den Reisenden, sich aus dem Grunde schnellstens zu dem wahren Gesetz zu bekehren. Die beiden Unglücke sind Kriege, die eigentlich noch grausamer als Naturkatastrophen sind. Später traf seine Voraussage ein.[^1] Anhand dieser Tatsachen begründete er, dass er selbst ein Heiliger ist, der die drei Lebensexistenzen durchschaut und genau erkennt indem er schreibt: „Ein Heiliger ist die Person, die die drei Lebensexistenzen, vergangenes, gegenwärtiges und zukünftiges, vollkommen erkennt“ (Jap. Gosho S. 974).
Das heißt aber nicht, dass er auf seine Fähigkeit zu durchschauen stolz war, noch dass er dafür betete, dass es geschieht. Nur weil er sicher war, dass die Unglücke sich aus der buddhistischen Logik heraus notwendigerweise ereignen werden, alarmierte er die Menschen aus Sorge um deren Wohlergehen, damit die Ursache dafür von Grund aus beseitigt werden kann, um sie zu verhindern.
Seine Erklärung in dieser Gosho „Wenn Sie das tun, dann wird die gesamte dreifache Welt zum Buddha-Land werden und wie könnte ein Buddha-Land jemals untergehen? Wenn Sie in einem Land leben, das weder Untergang noch Verschlechterung kennt, in einem Land, das weder Schaden noch Spaltung kennt, wird Ihr Körper Frieden und Sicherheit finden, und Ihr Herz wird ruhig und sorglos sein“. (Dt. Gosho Bd.II S.45) bedeutet ebenfalls nicht einfach nur eine Voraussage oder Weissagung. Es ist seine Überzeugung und sein Entschluss, „bestimmt eine friedliche und glückliche Gesellschaft aufzubauen“.
Seien Sie hier bitte daran erinnert, dass Präsident Ikeda am 8.Oktober 1961 vor der gerade gebauten Berliner Mauer stand und sagte, indem er betete: „Diese Mauer wird in 30 Jahren verschwunden sein“. Seinen inneren Lebenszustand zu jener Zeit schilderte er in seinem Roman „Die Menschliche Revolution“ (Ende des Kapitels „das große Licht“) wie folgt:
Shinichi sprach nicht einfach von seiner Vorausberechnung über die Zukunft, und auch nicht schlicht von seinem Wunsch. Das sagte er, weil er davon stark und fest überzeugt war, dass bald und bestimmt das Gewissen, die Weisheit und der Mut der Menschen, die sich nach dem Frieden sehnen, siegen werden. Das war nichts anderes als der Ausdruck seines Entschlusses, sein ganzes Leben für die Verwirklichung des Friedens auf der Welt zu widmen. Ichinen, ein entschlossener Gedanke eines Menschen, umfasst das ganze Universum. Das ist das Prinzip des Buddhismus. „Ich will kämpfen, um diese Mauer zu beseitigen! Um des Friedens Willen! Der Kampf liegt in den Anregungen der Menschen miteinander. Er liegt in den Dialogen zum Erwecken der Menschlichkeit! Darauf will ich mein gesamtes Leben setzen!“ Allein schritt er auf das Brandenburger Tor zu und rezitierte dort dreimal Daimoku.
Treu zu seinem eigenen Wort, das er zu jener Zeit äußerte, widmete Präsident Ikeda sein ganzes Leben der Verwirklichung des Weltfriedens. Unaufhörlich betete er für das Glück der Menschheit. Er erweiterte überall auf der ganzen Welt den Kreis des Dialogs. Er begab sich hinter die eiserne Mauer des Kommunismus, in die ehemalige UdSSR und nach China, um die aufrichtigen Dialoge forzusetzen. Ohne jede Rückenstärkung, allein dadurch, mit jedem einzelnen Menschen mitzuleiden und mitzufühlen, öffnete er stets den Weg für den Frieden in der Gegenwart.
Die Abhandlung „Über die Befriedung des Landes durch die Errichtung des Wahren Gesetzes“ wird, wie am Anfang erwähnt, in der Form eines Dialogs geschrieben, in dem der Gastgeber auf die Fragen des Reisenden antwortet. Der Daishonin nahm diese Form, weil die Verbreitung des Buddhismus keinesfalls durch Autoritäten, Macht oder Zwang erfolgen kann, sondern ganz und gar durch den „Dialog“ von Mensch zu Mensch möglich ist. Durch Dialoge regen wir uns gegenseitig an, schaffen Harmonie. Der Weg zur Befriedung des Landes durch die Errichtung des Wahren Gesetzes wird ebenfalls solide und zuverlässig durch den Dialog von einer Person mit einer anderen fortgesetzt. Dies scheint ein Umweg zu sein, ist aber der sicherste Weg.
Diese Gosho besteht aus „zehn Fragen und neun Antworten“. Nach der neunten Frage beantwortet der Gast seine letzte Frage selbst, nämlich durch einen eigenen Entschlusses. Wir möchten uns tief in unser Herz einprägen, dass der Gast zum Schluss schwört, den Geist der Verbreitung in die Tat umzusetzen: „Aber es genügt nicht, dass ich alleine Ihre Worte annehme und sie glaube. Wir müssen dafür sorgen, dass auch andere vor ihren Irrtümern gewarnt werden!“
Wir möchten aus unserer eigenen, direkten Umgebung heraus den Kreis der geduldigen und ausdauernden Dialoge erweitern und mit unserem Meister zusammen und mit den SGIMitgliedern der ganzen Welt die Aufgabe für die Rissho ankoku, die Befriedung des Landes durch die Errichtung des Wahren Gesetzes erfüllen.
Zusammenfassung des Inhalts
Der Abschnitt, den wir dieses Mal lernen, ist der mittlere Teil der neunten Antwort des Gastgebers. (2001 studierten wir den ersten Abschnitt der gleichen Antwort und 1999 deren schlussfolgernden Teil.)
In der neunten Fragestellung verändert der Gast seine bisherige Haltung völlig, bei der er auf die
Worte des Gastgebers verärgert oder zweifelnd reagiert hat. Er zeigt die Höflichkeit einer Meister-Schüler-Beziehung und schwört einen Entschluss, gemäß den Worten des Gastgebers mit den Almosen an die irreführenden Lehren aufzuhören, an das Wahre Gesetz zu glauben und dem Frieden und Gedeihen der Gesellschaft beizutragen.
Darüber freut sich der Gastgeber von Herzen und fordert ihn auf, seinen Entschluss so bald wie möglich in die Tat umzusetzen. Als Grund, warum das schnellstmöglich geschehen muss, erinnert er den Gast daran, dass sich die zwei Unglücke (Aufstand im eigenen Land und Invasion aus dem Ausland) von den im Yakushi-Sutra gepredigten sieben Unglücken sowie die Katastrophe durch Soldaten und Waffen von den im Daishitsu-Sutra beschriebenen drei Katastrophen (der schreckliche Krieg) noch nicht erreignet haben. Wenn es in Japan so weiter geht und man sich nicht beeilt, prophezeit er warnend, wird sich der Krieg ereignen. Er weist auf die Aufgabe und die Art als ein Buddhist und auch als Mensch zu leben hin, in der man zuallererst für die Sicherheit und das Gedeihen der Gesellschaft und für den Weltfrieden beten soll, wenn man sich persönliches Glück wünscht. Das ist die Stelle, von der wir diesesmal lernen wollen.
Der zu betonende Punkt:
Der Zweck unseres Kampfes für Kosen-rufu liegt darin, sowohl das Glück jedes Einzelnen als auch das Gedeihen und den Frieden der Gesellschaft zu verwirklichen. Das ist die Aufgabe von uns, den Mitgliedern der Soka Gakkai.
Wie der Satz der Gosho „Wenn Sie sich auch nur im geringsten um Ihre persönliche Sicherheit sorgen, sollten Sie zu allererst für Ordnung und Ruhe innerhalb aller Himmelsrichtungen Ihres Landes beten, nicht wahr?“ besagt, erklärt der Daishonin uns, dass wir zuerst für die Sicherheit und das Gedeihen der Gesellschaft und für den Weltfrieden beten sollen, wenn wir uns persönliches Glück wünschen. Das ist ein wichtiger Leitfaden für uns, die wir den Buddhismus Nichiren Daishonins annehmen und beibehalten.
Es ist nicht nötig zu sagen, dass unser persönliches Leben dann Ruhe und Sicherheit findet, wenn die Gesellschaft in Ordnung und die Welt in Frieden ist. Dies ist so deutlich in der gegenwärtigen Gesellschaft, in der die Informationen durch die Entwicklung der Technik augenblicklich um die ganze Welt gehen, und die Geschichte somit weltweit gleichzeitig voranschreitet. Ein Netzwerk einfacher Menschen, die sich weltweit gleichzeitig für den Frieden bemühen, ist immer mehr von Bedeutung. Die Aufgabe der SGI ist deshalb wirklich sehr groß.
Eine Religion darf nicht allein für sich existieren, nicht der Realität den Rücken kehren und sich in ihre eigene Welt zurückziehen. Eine Lebensweise, die nur die Erlösung der inneren Welt des Individuums betont, gehört auch nicht zu einer richtigen Religion. Es ist falsch, sich den Autoritäten der Gesellschaft anzubiedern und Kompromisse mit ihr zu machen. Völlig falsch ist es auch, im Namen eines heiligen Kriegs für eine Religion Menschenleben zu opfern und sie als Mittel dafür zu benutzen.
Der Buddhismus Nichiren Daishonins erklärt: Die innere Veränderung jedes einzelnen Lebens, unseres „Selbst“- das ist die Basis für den Beitrag zum Frieden und das Gedeihen der Gesellschaft. Durch die Praxis des Glaubens verändert jeder Einzelne sein Leben von Grund auf. Indem diese Menschen immer mehr werden, verändert sich die Gesellschaft und ein dauerhafter Frieden wird somit aufgebaut. Mit anderen Worten: Indem jeder Einzelne für den Weltfrieden und das Glück der Menschheit handelt, ändert sich sein Leben und er kann sein angehäuftes Glück immer mehr genießen und sein persönliches Glück verwirklichen.
Das bedeutet, das Glück der einzelnen Menschen und das gesellschaftliche Gedeihen und der Frieden befinden sich in einer untrennbaren Beziehung. Dies beides gleichzeitig zu erreichen, ist die Art und Weise zu leben, die der Buddhismus des Daishonins lehrt. Das wird Kosen-rufu genannt.
„Rissho ankoku“ ist die Friedensphilosophie, um die zugrundeliegende Trübheit des Lebens zu reinigen und die Sicherheit der gesamten Gesellschaft zu verwirklichen. Auf der Basis dieser Friedensphilosophie den Weltfrieden und das Glück der Menschheit zu realisieren - darin liegt der Zweck der budhdistischen Bewegung der Soka Gakkai, der Bewegung der einfachen Menschen.
Präsident Ikeda erwähnt in seiner Dialogserie „Die Welt der Gosho“ folgendes:
„Die Menschheit steht jetzt an einem ernsten Wendepunkt, ob sie stärker in die Welt der Gewalt und des Schreckens hineinfällt oder die Welt des Friedens und der Sicherheit mühsam aufbaut. Wir müssen unbedingt die chronische Tendenz des menschlichen Karmas, den Krieg, überwinden und die „Rissho ankoku“ auf globaler Ebene realisieren. Dafür müssen die Menschen damit anfangen, sich als Menschen selbst zu verändern.“
„Durch die großartige menschliche Revolution eines einzelnen Menschen wird es ermöglicht, das Schicksal der gesamten Menschheit zu verändern. Wir stehen an der vordersten Front dieser großartigen Revolution“ (aus der japanischen Zeitschrift Daibyaku renge Mai 2002, S.29) Mit diesem Aufgabenbewusstsein wollen wir uns auch heute um buddhistische Dialoge mit Mut, Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit bemühen, um die „Rissho ankoku auf globaler Ebene“ zu realisieren.
[^1]: Aufstand im eigenen Land: Aufstand von Hojo Tokisuke im Februar 1272
Invasion aus dem Ausland: Angriff der Mongolei im Oktober 1275 und
im Mai 1281
";s:12:"content_meta";N;}