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Gosho-Studium für Januar 2002 "Das Reisgeschenk"

(1) *Jedoch ist das Leben selbst der wertvollste aller Schätze. Wie im Sutra steht, können selbst die gesamten Schätze des ganzen Universums (Sanzen daisen sekai*1) nicht den Wert eines einzigen menschlichen Lebens erreichen*. Das Leben ist wie eine Lampe und die Nahrung wie Öl. Wenn das Öl verbraucht ist, wird die Flamme erlöschen, und ohne Nahrung wird das Leben enden. Die Menschen setzen das Wort "Nam (Namu*2)" vor die Namen aller Gottheiten und Buddhas, wenn sie diese verehren. Doch was bedeutet "Nam"? Dieses Wort kommt aus dem Sanskrit und heißt im Chinesischen und Japanischen "Kimyo". "Kimyo" bedeutet, sein Leben dem Buddha widmen. Manche Menschen mögen, je nach ihrem Stand, Frauen, Kinder, Gefolgsleute, Grundbesitz, Gold, Silber oder andere Schätze haben. Andere besitzen überhaupt nichts.

(2) Ob man Vermögen hat oder nicht, kein Schatz ist wertvoller als das Leben selbst. Deshalb haben die Heiligen und Weisen in alten Zeiten ihr Leben dem Buddha angeboten, wodurch sie selber die Buddhaschaft erlangten.

Ein junger Mann, der Sessen Doji(*3) hieß, bot seinen Körper einem Dämon an, um eine aus acht Schriftzeichen(*4) bestehende Lehre zu erhalten. Der Bodhisattva Medizinkönig(Yakuo*5) verbrannte seinen Ellbogen, um ihn dem Lotos-Sutra anzubieten. Auch in unserem Land zog Prinz Shotoku(*6) die Haut seiner Hand ab, um darauf das Lotos-Sutra abzuschreiben, und der Kaiser Tenji(*7) verbrannte seinen Mittelfinger, um ihn Shakyamuni Buddha anzubieten. Solche strengen Ausübungen sind für Heilige und Weise, jedoch nicht für uns gewöhnliche Menschen.

(1) Doch selbst gewöhnliche Sterbliche können die Buddhaschaft erlangen, wenn sie nur eines im Herzen tragen: aufrichtigen Glauben. Wenn man genau überlegt, was aufrichtiger Glaube bedeuten soll, so geht es dabei um die Lehre, unser eigenes Herz zu betrachten.

Wenn wir danach fragen, was die Lehre, unser eigenes Herz zu betrachten, eigentlich bedeutet, ist es im tiefsten Sinne so zu verstehen, dass das einzige Gewand, das man hat, dem Lotos-Sutra anzubieten, genau dem Abziehen der eigenen Haut entspricht, und in der Zeit der Hungersnot bedeutet, dem Buddha sein eigenes Leben zu widmen, dass man das einzige Lebensmittel, das man hat, ohne das man heute nicht überleben könnte, dem Buddha anbietet. Die Wohltaten einer solchen Widmung sind keinesfalls unterlegener als die, die Bodhisattva Medizinkönig (Yakuo) durch das Verbrennen seines eigenen Ellbogens erhielt, oder die, die Sessen Doji erhielt, indem er seinen Körper einem Dämon anbot.

Deshalb: Für Heilige ist die angemessene Ausübung Gaben darzubringen, den eigenen Körper anzubieten (Ji-kuyo*8), während für uns gewöhnliche Sterbliche die Aufrichtigkeit zählt, mit der wir dem Buddha die Gaben anbieten (ri-kuyo*9). Das ist eben die Lehre von den Gaben zur Betrachtung

des eigenen Herzens, die im siebten Band der "Großen Konzentration und Einsicht (Maka Shikan*10)" als Paramita (*11)bezeichnet wird.

(Gosho Band I, Seite 64; überarbeitet anhand der japanischen sowie englischen Gosho)

Hintergrund und Zusammenfassung

Die vorliegende Gosho schrieb Nichiren Daishonin als Antwort an einen Anhänger, der ihm einen

Sack gereinigten Reis, einen Sack Kartoffeln und einen Korb Tang aus Flusspflanzen schenkte. Das

Datum und der Empfänger dieses Briefes sind unbekannt. Man vermutet, dass der Daishonin ihn vom Berg Minobu an einen Gläubigen in der Gegend Fuji schickte. In dieser Gosho werden von Anfang bis Ende der Geist und die Bedeutung der Gabe erläutert.

Zuerst hebt er hervor, dass der für alle Menschen wertvollste Schatz das Leben selbst ist, und erklärt, dass es der Grundsatz für die Verwirklichung der Buddhaschaft ist, sein eigenes Leben dem Buddha und dem Gesetz anzubieten. Er weist deshalb darauf hin, dass die Heiligen und Weisen in der Vergangenheit dadurch die Buddhaschaft verwirklichten, dass sie dem Buddha ihr Leben gaben. Als

Beispiele dafür nannte er Sessen Doji, Bodhisattva Medizinkönig usw. Für die gewöhnlichen Sterblichen ist die Aufrichtigkeit, mit der sie Nahrung und Kleidung anbieten, von denen ihr Leben abhängt, gleichbedeutend mit, das eigene Leben anzubieten. Die Gabe der Heiligen und Weisen, ihr eigenes Leben anzubieten, wird "tatsächliche Gabe (ji-kuyo*8)" genannt, während die Gabe der gewöhnlichen Sterblichen, aus dem aufrichtigen Herzen, Dinge wie Nahrung und Kleidung anzubieten, "sinntreue Gabe (ri-kuyo*9)" genannt wird.

Ferner erwähnt er das Prinzip "der Buddhismus ist gleich die Gesellschaft"; dies beinhaltet die

Vereinigung von der Gesellschaft, die von Materie abhängt, mit dem Buddhismus, bei dem es um das

Herz der Menschen geht. Von diesem Prinzip aus ermutigt der Daishonin den Empfänger dieser Gosho, der ihm Reis schenkte, dass seine Gabe genau so wertvoll ist, wie wenn er sein eigenes Leben geschenkt hätte, und versichert ihm, dass der Briefempfänger die Buddhaschaft ohne Zweifel verwirklichen wird.

Zum Schluss erwähnt der Daishonin sein tägliches Leben auf dem Berg Minobu und drückt damit seine Dankbarkeit dafür aus, dass der Empfänger seinen Boten mit verschiedenen Gaben bis nach Minobu geschickt hat.

Anhaltspunkte für die Vorlesung

(1) *Jedoch ist das Leben selbst der wertvollste aller Schätze. Wie im Sutra steht, können selbst die gesamten Schätze des ganzen Universums (Sanzen Daisen Sekai*1) nicht den Wert eines einzigen menschlichen Lebens erreichen.*

Hier wird anhand des Zitats aus dem Sutra erläutert, wie unersetzbar das Leben jedes einzelnen

Menschen ist. Damit drückt Nichiren Daishonin seine Dankbarkeit dafür aus, dass ein Gläubiger ihm Lebensmittel dargebracht hat, die dem unersetzbaren Leben der Menschen gleichkommen, weil sie Menschen am Leben erhalten.

Das Zitat stammt aus dem 23. Kapitel des Lotos-Sutras "Die Geschichte des Bodhisattvas Medizinkönig in seiner früheren Lebensexistenz".

Das Wertvollste für jeden Menschen ist das Leben selbst. Dieses unentbehrliche Leben als Mittel zu benutzen oder damit unachtsam umzugehen, solch eine Tendenz in unserer gegenwärtigen Gesellschaft, das menschliche Leben gering zu schätzen, muss geändert werden. Der Buddhismus Nichiren Daishonins, den wir ausüben, schätzt das Leben als das Allerhöchste, Er zielt darauf hin und ermöglicht uns, das Leben selbst voll zu entfalten, es zu verändern und inhaltsreich zu machen.

Präsident Ikeda sagt in seinem "Dialog mit der Jugend" folgendes:

Der Buddhismus betrachtet das gesamte Universum als ein Leben in gigantischem Ausmaß. Das Leben jedes Einzelnen ist wie die Wellen im großen Ozean des Universums. Wenn die Wellen hoch gehen, kommt es der Geburt des Lebens gleich, wenn die Wellen im Universum verschmolzen sind, befindet es sich im Zustand des Todes. Sowohl Leben (Geburt) als auch Tod sind mit dem Leben des Universums eins.

Auf dem Hintergrund der Tatsache, dass ein Leben geboren wird, hat das gesamte Universum zugestimmt und mitgewirkt. Ihr seid diejenigen, die der ganze Kosmos mit besten Glückwünschen auf die Welt geschickt hat.

Die Würde des Menschen gilt für jeden einzelnen gleichermaßen. Dem Leben jedes Einzelnen ist kein Rang zuzuordnen. Jedes Leben besitzt seine Individualität. Das Leben jedes einzelnen Menschen ist genauso wertvoll wie das des gesamten Universums. Es ist mit dem Leben des ganzen Universums eins und hat die gleiche Wichtigkeit wie dieses.

Hierüber schreibt Nichiren Daishonin wie folgt: "Das Leben selbst ist der wertvollste aller Schätze"

(Jap. Gosho S. 1596), "Der Buddha sagt, dass das Leben auch nicht mit allen Schätzen des gesamten Universums zu kaufen ist." (Jap. Gosho S. 1059) und "Das Leben einen Tag länger zu erhalten, ist wertvoller, als alle Schätze im gesamten Universum zu besitzen."(Jap. Gosho S. 986)

Aus diesem Grund ist Selbstmord nicht zu rechtfertigen. Es darf keine Gewaltanwendung geben und niemand verletzt oder gepeinigt werden. Keiner hat das Recht, das wertvolle Leben irgend eines Menschen zu verletzen.

(2) Ob man Vermögen hat oder nicht, kein Schatz ist wertvoller als das eigene Leben. Deshalb haben die Heiligen und Weisen in alten Zeiten ihr Leben dem Buddha angeboten, wodurch sie selber die Buddhaschaft erlangten.

Um zu klären, dass die Tat der Gabe eine wichtige Ausübung für die Verwirklichung der Buddhaschaft ist, weist der Daishonin darauf hin, dass Heilige und Weise in alten Zeiten dadurch ihre Buddhaschaft verwirklichten, indem sie dem Buddha und den Sutren ihr Leben anboten.

Der unentbehrliche Schatz, den jeder gleichermaßen besitzt, ob er Vermögen hat oder nicht, ist das eigene Leben. Deshalb ist die grundlegende Ursache für die Verwirklichung der Buddhaschaft, das eigene Leben dem Buddhismus zu widmen.

In dieser Gosho werden die Ausübungen von Sessen Doji, Bodhisattva Medizinkönig, Prinz Shotoku und Kaiser Tenji erwähnt, als Beispiele für Heilige und Weise, die dem Buddhismus ihr Leben widmeten.

Der Bodhisattva Medizinkönig, der im Lotos-Sutra erwähnt wird, verbrannte seinen Ellbogen, um ihn dem Buddha, der das Lotos-Sutra predigte, anzubieten. D. h. er bot sein unentbehrliches Leben um des Lotos-Sutras willen dar. Aber diese Geschichte besagt keinesfalls, dass zur Selbstaufopferung aufgefordert wird oder das Leben schlecht behandelt werden sollte. Präsident Ikeda erklärt die eigentliche Bedeutung der Widmung des Lebens in seinem Dialog " Die Weisheit des Lotos-Sutras" wie folgt:

Das Kapitel "Die Geschichte des Bodhisattvas Medizinkönig in seiner früheren Lebensexistenz" hatte in späteren Generationen großen Einfluss. In China und Japan gab es sogar Menschen, die als Opfer für den Buddha buchstäblich ihre Arme oder Körper verbrannten.

Heute brauchen wir natürlich nicht zu solchen Extremen zu greifen. Das Feuer, von dem in dem obengenannten Kapitel die Rede ist, weist auf das Feuer der Weisheit hin. Das heißt mit dem Feuer der Weisheit, die Begierde unseres Körpers zu verbrennen, um das Licht der Buddhaschaft erstrahlen zu lassen. Und die höchste Weisheit ist der Glaube, also Daimoku zu chanten. Auch dadurch, Räucherwerk und Licht als Gabe an den Gohonzon darzubringen, nämlich durch unseren Glauben, kann das gesamte Universum zum Strahlen gebracht werden. Das Kapitel "Eigentliche Tat des Bodhisattvas Medizinkönig" lehrt uns im Grunde genommen den Glauben, unser Leben dem mystischen Gesetz zu widmen.

In dieser Gosho schreibt der Daishonin: "Solche strengen Ausübungen sind für Heilige und Weise, jedoch nicht für uns gewöhnliche Menschen", und macht uns klar, dass wir gewöhnlichen Menschen nicht in der Lage sind, unser Leben anzubieten. Nun, was sollen wir tun, um unsere Buddhaschaft zu verwirklichen? Die Antwort ist "aufrichtiger Glaube".

3) Doch selbst gewöhnliche Sterbliche können die Buddhaschaft erlangen, wenn sie nur eines im Herzen tragen: aufrichtigen Glauben. Wenn man genau überlegt, was aufrichtiger Glaube heißen soll, so geht es dabei um die Lehre, unser eigenes Herz zu betrachten.

Der aufrichtige Glaube bedeutet hier bezüglich der Ausübung der Gabe - die "Aufrichtigkeit aus tiefstem Herzen" und " das Erweisen von Treuherzigkeit". Im erweiterten Sinne beinhaltet dies die "Entschlossenheit (ichinen) auf der tiefsten Ebene unseres Lebens". Das weist darauf hin, wofür wir unser Leben immer einsetzen und mit was für einem grundsätzlichem Gebet wir immer leben sollten. Diese Entschlossenheit auf der tiefsten Ebene eines Menschen ist nicht sichtbar, aber sie zeigt sich im entscheidenden Moment des Lebens durch die entsprechende Handlung. Anders ausgedrückt ist das Wort ichinen das Herz des Menschen, das Augenblick für Augenblick alles in seinem Leben in der Tiefe bestimmt und die Richtung seines Lebens unvermeidlich angibt.

Die Tat, um des mystischen Gesetzes willen Gaben aus aufrichtigem Herzen zu machen, ist ein Ausdruck dieses Glaubens, den man in der Tiefe seines Herzens trägt.

In dieser Gosho wird der aufrichtige Glaube konkret dargestellt, "dass man das einzige

Kleidungsstück, das man auf dem Leibe trägt, um des Lotos-Sutras willen darbringt" oder "dass man dem Buddha in der Zeit der Hungersnot die letzte Nahrung darbringt, mit der man sein Leben heute, um einen Tag verlängern könnte." Solch aufrichtiger Glaube ist der Tat gleich, sein eigenes Leben anzubieten, meint Nichiren Daishonin. Das sind die Beispiele dafür, dass bei der Ausübung des Buddhismus aufrichtiger Glaube entscheidend ist. Darauf basiert "die Lehre, sein eigenes Herz zu betrachten"

.

Die Gabe im Buddhismus (Kuyo) wird daher nicht deshalb gemacht, weil man gerade finanziell einen

Spielraum hat oder weil etwas übrig geblieben ist. Die Gabe im Buddhismus macht man aus

Dankbarkeit und Aufrichtigkeit. Aus diesem Grund ist das für uns eine wichtige buddhistische

Ausübung, um unseren Egoismus, unsere materielle Abhängigkeit, unser Festhalten an Geld und Eigentum zu überwinden. Das bedeutet für uns eine wichtige Ausübung, um die unerschütterliche Überzeugung zu gewinnen, "es kann nicht sein, dass wir nicht glücklich werden können, wenn wir mit dem Glauben an den Gohonzon im Mittelpunkt des Lebens leben". Anders als die in der Gesellschaft übliche "Spende" ist die Gabe im Buddhismus (Kuyo) die grundsätzliche buddhistische Ausübung für die Veränderung unseres eigenen Lebens, für die revolutionäre Verbesserung unseres Lebenszustandes und für die Verwirklichung unserer Buddhaschaft. Da es dabei um die aufrichtige Einstellung geht, bezeichnet sie der Daishonin als "die Lehre, das eigene Herz zu betrachten".

In Bezug auf die Art der Widmung, die durch den Bodhisattva Medizinkönig gezeigt wurde, erklärt Präsident Ikeda ebenfalls im sechsten Band der "Weisheit des Lotos-Sutras" folgendes:

Die Aufrichtigkeit der Bemühungen, dem Buddha seine Dankbarkeit zu erweisen, erleuchtet die Welt. Auch wir sind dank des Gohonzons glücklich geworden. Und dank der SGI, die uns alles über den Gohonzon gelehrt hat, haben wir den richtigen Weg im Leben gelernt. Wenn wir in der Tiefe unseres Herzens "dieses Ichinen, den Geist, Dankbarkeit zu erweisen" besitzen, dann wird unser Glück sich zunehmend vermehren. Egal wie sehr jemand nach außen hin mit Aktivitäten innerhalb der SGI beschäftigt zu sein scheint, wenn ihm der Geist, Dankbarkeit zu erweisen, fehlt, wird seine Arroganz das ganze angesammelte Glück zerstören. Daher kann er seinen Lebenszustand auch nicht grundlegend verändern.

Ein geringster Unterschied in unserem Geist oder Ichinen bringt diametral (180 Grad) entgegengesetzte Resultate hervor. Unabhängig davon, ob jemand in der Organisation der SGI eine höhere Position hat oder mit der Arbeit in der Gesellschaft erfolgreich ist, wenn er vergisst, dafür zu arbeiten, seine Dankbarkeit zu erweisen, zeigt sich die Wahrheit, dass er in seinem Herzen verarmt ist, selbst wenn er äußerlich glänzend aussehen mag."

Als der Bodhisattva Medizinkönig (Yakuo) seine Ellbogen verlor und dann sah, dass seine Schüler deswegen traurig waren, erklärte er ihnen: "Ich habe meine beiden Ellbogen verloren. Aber ich werde sicher den goldenen Körper eines Buddhas erlangen. Als Beweis dafür, dass dies keine Lüge ist, sollen meine beiden Ellbogen so werden, wie sie zuvor waren." Und dann, genau wie er gesagt hatte, wurden seine Ellbogen wiederhergestellt. Zu diesem Ereignis, das im Lotos-Sutra erläutert wird, erklärt Präsident Ikeda folgendes:

Wenn wir mit großer Überzeugung des Glaubens Gaben (Kuyo) darbringen, wie im Lotos-Sutra gezeigt wird, ist es ganz sicher, dass wir dafür noch größeres Glück und Wohltaten erhalten. Eine Gabe, die mit Zögern und Skepsis dargebracht wird, ist keine echte Gabe des Buddhismus. Denn es kommt dabei auf das Herz des Menschen an.

Nichiren Daishonin bezeichnet in dieser Gosho die Gaben, die Heilige und Weise durch die Widmung ihres eigenen Lebens machten, als "tatsächliche Gabe" (ji-kuyo) einerseits; und die Gabe, die gewöhnliche Sterbliche mit ihrer höchstaufrichtigen Einstellung leisteten, indem sie Geld oder Nahrungsmittel darbrachten, als "sinntreue Gabe"(ri-kuyo) andererseits. Und ferner versichert er, dass es sowohl bei der "tatsächlichen Gabe (ji-kuyo) als auch bei der "sinntreuen Gabe" (ri-liyo) an Wohltaten keinen Unterschied gibt, nämlich dass die Verwirklichung der Buddhaschaft sicher ist. Zum Schluss dieser Gosho stellt der Daishonin klar, dass Reis nicht nur Reis, sondern das Leben selbst ist, und preist von Herzen die aufrichtige Absicht desjenigen, der ihm den Reis dargebracht hat.

Glossar

* 1) Sanzen dai sen sekai (die Dreitausend-Großen-Tausenderwelten)

Das ist eine altindische buddhistische Weltvorstellung, die große Trischilio-Kosmos genannt wird. Nach dieser kosmischen Weltordnung besteht eine "kleine Welt"(sho sekai) aus dem Berg Sumeru in der Mitte, um ihn herum befinden sich die Sonne, der Mond, vier Kontinente und der sechsfache Himmel der Begierde. Eintausend solcher "kleinen Welten" werden "kleine Tausenderwelten" (sho sen sekai) genannt. Wiederum eintausend solch "kleiner Tausenderwelten" werden "mittlere

Tausenderwelten" (chu sen sekai) genannt. Weitere eintausend solch "mittlerer Tausenderwelten" werden nun "Große Tausenderwelten" (dai sen sekai) genannt. Wegen dieser drei Arten von Tausenderwelten werden sie alle zusammen "die Dreitausend-Großen-Tausenderwelten" (sanzen dai sen sekai") genannt. Im Universum soll es unzählige solcher "Dreitausend-Großen-Tausenderwelten" geben.

*2) Nam (Namu)

Nam (Namu) stammt von dem Sanskrit-Wort "namas" ab und wurde bei der Übersetzung ins Chinesische unter anderem als "Kimyo" dargestellt und bedeutet :

  1. sich mit absolutem Glauben dem Buddha, sowie der Lehre des Buddhas zu widmen

  2. Zum Ursprung zurückzukehren

  3. Den Buddha bzw. die Buddhanatur mit Ehrfurcht zu respektieren

  4. Im Buddhismus Nichiren Daishonins Nam-Myoho-Renge-Kyo als das ursprüngliche Gesetz aller Phänomene anzunehmen

*3) Sessen doji (Schneeberg-Knabe)

Das ist der Name Shakyamunis, als er in seiner vergangenen Existenz den Buddhismus ausübte. Sessen Doji führte im Berg Schneeberg (Sessen) die Ausübung des Bodhisttvas durch. Eines Tages erschien vor ihm ein Dämon, in den sich Sakra Devanam Indra (Taishaku-ten, eine budhdistische

Schutzfunktion) verwandelt hatte. Dieser rezitierte Sessen Doji die Hälfte eines Verses, den ein Buddha der Vergangenheit gepredigt hatte. Er lautet: "Alle Phänomene sind veränderlich und nicht beständig, und sie spiegeln das Gesetz von Geburt und Tod wider."

Als Sessen Doji dies hörte, freute er sich riesig und bat den Dämon, die zweite Hälfte zu rezitieren. Dafür versprach der Junge dem hungrigen Dämon, sein Leben zu opfern. Als Sessen Doji vom Dämon die zweite Hälfte des Verses hörte, schrieb er sie überall auf Steinen, an Wänden, Bäumen und auf Straßen nieder: "Löscht man den Kreislauf von Geburt und Tod aus, so erlebt man das Nirwana als Freude." Dann stieg er auf einen hohen Baum hinauf und stürzte sich in den Rachen des Dämons. Im letzten Moment verwandelte sich der Dämon in Sakra Devanam Indra (Taishaku-ten) zurück und fing den Körper Sessen Dojis auf. Sakra Devanam Indra (Taishaku-ten) pries Sessen Dojis unerschütterlichen Einstellung, sich dem Gesetz zu widmen und prophezeite, dass Doji in der Zukunft die Buddhaschaft erlangen werde und verschwand. Diese Geschichte lehrt uns den suchenden Geist, ohne Scheu das eigene Leben zu riskieren, und auch die wunderbare Einstellung Sessen Dojis, dass er das Gesetz, das er durch die Widmung seines eigenen Lebens erfuhr, überall niederschrieb, um es allen Menschen in späteren Generationen weiterzugeben.

*4) acht Schriftzeichen

Sie beziehen sich auf die zweite Hälfte eines Verses, die er durch die Widmung seines eigenen Lebens erfuhr: ."Löscht man den Kreislauf von Geburt und Tod aus, so erlebt man das Nirwana als Freude."

*5) Bodhisattva Medizinkönig (Yakuo)

Das ist ein Bodhisattva, der physische und psychische Krankheiten und die Leiden der Menschen mittels guter Medizin zur Heilung bringt. Er wird im 23. Kapitel des Lotos-Sutras "Yakuo-BosatzHonji-bon(Geschichte des Bodhisattvas Medizinkönig in seiner früheren Lebensexistenz)" ausführlich erläutert: In seiner vergangen Existenz hörte er das Lotos-Sutra und erlangte dadurch den Zustand, in dem man alle körperlichen Erscheinungen aller Lebewesen in zehn Welten frei manifestieren kann. Er erkannte, dass er diesen Lebenszustand nur dank des Buddhas erlangen konnte, und gelobte, seine Dankbarkeit zu erweisen. Der Bodhisattva sah ein, dass es die größte Gabe ist, sein eigenes Leben darzubringen. Er trank verschiedene Parfüms und Duftöle, schüttete Duftöl über seinen Körper, zündete sich an und brachte sein Licht dem Buddha dar. Die Flamme brannte 1200 Jahre hindurch und erleuchtete die gesamte Welt. Nachdem er starb, wurde er wieder im Land desselben Buddhas geboren und setzte seine Gabe für die Erweisung der Dankbarkeit fort. Der Buddha sagte ihm, dass er bald sterben würde und vererbte dem Bodhisattva das Gesetz. Der Bodhisattva Medizinkönig erbaute nach dem Tod des Buddhas sehr viele Stupas. Ohne sich damit zufriedenzugeben, verbrannte er seine Ellbogen als Gabe aus Licht, das 72.000 Jahre anhielt. Als er sah, dass seine Schüler traurig darüber waren, dass er seine Ellbogen verloren hat, erklärte der Bodhisattva: "Obwohl ich beide Ellbogen verloren habe, werde ich aber sicher den goldenen Körper des Buddhas erlangen. Als Beweis dafür sollen meine beiden Ellbogen so werden wie sie zuvor waren." Genau wie er sagte, wurden seine Ellbogen wiederhergestellt. Diese Parabel über den Bodhisattva Medizinkönig stellt dar, wie wichtig es ist, dass wir unser Leben dem Buddha widmen, indem wir unsere Dankbarkeit dem Buddha, dem Meister gegenüber mit der Aufrichtigkeit aus tiefstem Herzen erweisen.

*6) Prinz Shotoku (574-622)

Er lebte in der Asuka-Ära in Japan und übernahm als Vertreter der 33. Kaiserin Suiko die Regentschaft des Landes. Da er den Buddhismus verehrte und daran glaubte und darauf basierend eine humanistische Politik ausübte, wurde er später Prinz Shotoku (Heilige Tugend) genannt. Er legte das Lotos-Sutra zusammen mit dem Shrimala-Sutra(Shoman-kyo) und dem Vimalakirti-Sutra (Yuima-kyo) als gesetzliche Grundlage für den Schutz des Staates fest und verbreitete den Buddhismus in Japan.

*7) Kaiser Tenji (626-671)

Er war der 38. Kaiser Japans. Es gibt eine Überlieferung , dass er seinen Mittelfinger als Gabe darbrachte, als ein Tempel erbaut wurde.

**8) Die tatsächliche Gabe (Ji-kuyo)*

Das ist die Ausübung, dass man dem Buddha sein eigenes Leben als Gabe anbietet.

**9) die sinntreue Gabe(ri-kuyo)*

Das ist die Ausübung, dass man dem Buddha Gaben durch aufrichtigen Glauben darbringt.

*10) Die große Konzentration und Einsicht (Makashikan)

Dies ist das Hauptwerk des großen Lehrers T´ien-T`ai (538-579) in China und wird das Lotos-Sutra des Mittleren Tages des Gesetzes genannt. Seine anderen Werke sind "Erläuterung über Worte und Sätze des Lotos-Sutras (Hokke mongu)" und "Erläuterung über die tiefe Bedeutung des Lotos-Sutras (Hokke gengi)"

*11) Dan-haramitsu

Das ist der erste der sechs Haramitsus und bedeutet Darbringung oder Gabe (fuse oder kuyo). DanHaramitsu weist auf eine buddhistische Ausübung hin, aus reinem Herzen für das Glück anderer zu leben - Glück, das man selbst erlebt hat und für sehr wertvoll bzw. unentbehrlich hält.

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