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Kunst und Spiritualität im Osten und im Westen

Präsident Ikedas Vorlesung an der Académie des Beaux-Arts (Akademie der Schönen Künste)des Institut Francais vom 14.Juni 1989 in Paris

Wenn ich darüber nachdenke, wie viele Individuen hier in der Akademie gewesen sind, wo ich jetzt gehe und gestanden haben, wo ich stehe, fühle ich Ehrfurcht, Respekt und ein intensives Bewußtsein, was es heißt ein kreativer Mensch zu sein. Ich habe versucht, dieses Gefühl in einem Gedicht auszudrücken:

Tief, tief auf dem fernen Meeresgrund

Liegt ein ergiebige Quelle,

Deren reines Wasser unaufhörlich hervorströmt,

weiter, blauer als irgend ein See,

fließt sie ewig mit einem bezaubernden Klang.

Dieser reine Strom, der sich ergießt,

unerschöpflich seit dem Beginn der Zeit,

Wenn wir ihn berühren können,

können wir aus seiner ewigen Lebenskraft schöpfen;

Wenn wir daraus trinken können,

Wird er in uns unbändige Kräfte der Kreativität nähren.

Diese Quelle, die hervorbricht

Aus den Tiefen des Kosmos,

Und in die weite See des Lebens fließt,

Diese Quelle, die die geheimnisvolle Quelle des Universums ist,

Aus ihrem bodenlosen Schlund

Strömt das große Meer des Lebens hervor,

Und die Melodie der Geschichte klingt dort wieder.

Diese feierliche und heilige Musik,

Ist sie nicht der innere Rhythmus der Menschheit,

Die Sprache, die von allen Männern und Frauen gesprochen wird?

Können wir sie nicht hören,

Die klaren Töne dieser heiligen Sinfonie,

Ihr Echo über den Wellen?

Können wir ihn nicht sehen,

Den pulsierenden Rhythmus, der hervorbricht

Aus den Tiefen des Geistes,

Dieser unerschöpflich tiefe, dieser unfaßbare

Brunnen der Schöpfung?

Eine Integrierende Kraft

Kunst ist der unbezähmbare Ausdruck der Menschlichen Spiritualität. So ist es jetzt und so wird es immer sein. In jede einzelne der Myriaden konkreter Formen von Kunst ist das Symbol der letztendlichen Wahrheit eingeprägt. Das Erschaffen eines Kunstwerkes findet in bestimmten räumlichen Grenzen statt, aber durch den Prozeß des Erschaffens sucht die Seele des Künstlers die Einheit mit dieser letztendlichen Realität, die man kosmisches Leben nennen mag. Ein lebendiges Kunstwerk ist selbst Leben, geboren aus der dynamischen Verschmelzung des Selbst (Mikrokosmos) mit dem Universum (Makrokosmos).

Kunst ist für den Geist, was Brot für den Körper ist; durch Kunst finden wir zur Einheit mit einer transzendentalen Wesenheit, atmen ihren Rhythmus und können daraus die Energie beziehen, die wir für spirituelle Erneuerung brauchen. Kunst hilft uns auch, unser inneres Wesen zu reinigen und bringt die geistige Erhöhung mit sich, die Aristoteles Katharsis nannte. (Aristoteles benutzte den Ausdruck Katharsis, um die Art von geistiger Läuterung zu beschreiben, die durch die klassische Tragödie hervorgerufen werden sollte. Anm. d. Übers.)

Welche Eigenschaft der Kunst ist es also, die sie dazu bestimmt, so eine grundlegende und dauerhafte Rolle im menschlichen Leben zu spielen? Ich glaube es ist die Kraft, zu integrieren, die Ganzheit der Dinge zu enthüllen. In einem der ersten Szenen des Faust läßt Goethe den Faust entzückt ausrufen: Into the whole how all things blend, each in the other working, living." Wenn man diese erstaunliche Aussage akzeptiert, daß alles Leben mit einander verbunden ist, dann wird Kunst das elementare Mittel, durch das der Mensch seine Verbindung zum Menschen entdecken kann, die Verbindung der Menschheit zur Natur und die Verbindung der Menschheit zum Universum.

Egal, ob in der Poesie, der Malerei oder in der Musik, ein Juwel von künstlerischem Ausdruck kann in uns einen unaussprechlichen Impuls anregen, der uns förmlich auf Schwingen in die Welt der Empfindungen trägt und uns dieses Erlebnis mit anderen teilen läßt, während wir seine Wirklichkeit bestätigen. Die der Kunst eigene Kraft der Integration wirkt sich in uns Lebewesen so aus, daß sie dem Begrenzten den Weg öffnet, grenzenlos zu werden und dem Greifbaren einer persönlichen Erfahrung die Möglichkeit gibt, universelle Bedeutung anzunehmen. Religion hat immer auf dem Weg der Kunst ihre Einheit mit dem universellen zu bestätigen, wie wir an der Verknüpfung von Kunst und religiösem Ritual im antiken Drama sehen können. Die englische Autorin Jane E. Harrison schreibt, “Letztendlich ist es ein und derselbe Impuls, der einen Menschen in die Kirche oder ins Theater führt”

...

In der heutigen Zeit ist der Verfall der Kraft der Synthese ,die durch Kunst und Religion immer zum Ausdruck kam ,im Osten

Wie im Westen gleicherma▀en ein Problem.

Helle K÷pfe ,die diese Schwierigkeiten kommen sahen ,haben schon seit dem Ende des 19.Jahrhunderts die Aufmerksam‑

keit auf diesen Punkt gelenkt. Ich brauche jetzt nicht ins Detail zu gehen. Aber wenn der Mensch seine Verbundenheit mit der Natur und dem Universum zerst÷rt ,werden die Verbundenheit zu den Mitmenschen zerrissen werden.

Und dann kann man im falle einer Isolation nicht nur einfach von einer Zivilisationskrankheit sprechen.

Es ist unleugbar :Der gesamte Kontext der Kunst hat sich gewaltig verõndert .Die Bedingungen der gegenwõrtigen Kunst

Unterscheiden sich z.B. stark von denen des griechischen Theaters oder Kunst ,wo das Publikum am Schauspiel teilnahm ,

manchmal sogar mehr als die K³nstler selbst .Es stellt sich die Frage : Wie soll im Kontext der gegenwõrtigen Kunst diese

Kraft der Synthese ,diese Fõhigkeit zu verbinden wieder ausge³bt werden? Wie kann sie in der Beziehung zwischen dem

Isolierten K³nstler ,der sich der leeren Seite oder der jungfrõulichen Leinwand gegen³ber sieht ,und dem unbekannten Be‑

wunderer oder Leser wiederbelebt werden? Selbst f³r talentierte K³nstler gibt es kein ,,Feld" ,keinen gemeinsamen physischen Ort.

Manche Menschen suchen nach der vitalen Kraft der Urzeit und trõumen davon ,die Zõhigkeit des Urmenschen wiederzu‑

entdecken .Andere werden nostalgisch angesichts der Energie ,die auf der Erde pulsierte ,als sie noch nicht durch die Modernisierung verunreinigt war. Das ist die Auseinandersetzung des modernen Menschen .Es mag paradox erscheinen, aber ich glaube ,da▀ seit dem Ende des 19.Jahrhunderts deshalb gro▀e Denker erschienen sind ,weil sie die ,,Kristallisation" der ernsten Themen ihrer Zeit waren ‑ sie haben die Nacht erhellt ,wie Sterne strahlen sie.

Heute gibt es in der Tat einerseits die gr÷▀te Freiheit und k³nstlerische Vielfalt ‑andererseits gibt es das nach innen

Gerichtete Verlangen ,die Br³che der Seele zu reparieren ,die die Verbindung zu ihrem angestammten Land verloren hat.

Diese beiden Aspekte des heutigen Lebens schwõchen sich jedoch ab ‑ ebenso wie die Kraft ,die uns erlaubt ,das Sichtbare zu ³berschreiten .

Ich m÷chte hier nun den Begriff ,,Kraft der Synthese " ersetzen ‑ und zwar durch das ,was Buddhisten kutschi‑en nennen

(die Funktion ,die das Leben an seine Umgebung bindet )

Das Konzept der kausalen Beziehung hat seinen Ursprung in der Theorie der ,,bedingten Entstehung", einer philoso‑

phischen Konstruktion ,die seit Shakyamuni die gesamte Geschichte des Buddhismus begleitet hat.

Diese Theorie besagt ,da▀ jedes soziale oder nat³rliche Phõnomen aus einer Verbindung mit einem anderen Phõnomen

Hervorgeht ,und da▀ nichts isoliert vorkommt .

Mit anderen Worten :Alles ,was ist ,ist das Resultat einer Interaktion .

F³r gew÷hnlich sprechen wir von Interaktion in rõumlichen Begriffen.Aber die kausale Beziehung ,von der im Buddhismus

Die Rede ist ,ist vieldimensional und ³bersteigt Raum und Zeit.

Im japanischen õsthetischen Bewu▀tsein ,gibt es die Idee der Harmonie mit der Natur ,die auf Schriftsteller wie Paul Claudel

Und Andre Malraux anziehend wirkt. Diese traditionelle japanische Auffassung von Sch÷nheit beruht nicht allein auf einer Art primitiven Animismus ,sondern auch auf der buddhistischen Idee der ,,bedingten Entstehung".

Traditionelle japanische Kunstformen (die Teezeremonie ,Blumengestecken ,Gõrten ,Malerei auf Schiebet³ren oder

,,spanischen Wõnden" ) haben f³r sich allein keinen Wert .Sie erhalten erst ihre volle Bedeutung ,wenn sie in einem ,,Platz"

plaziert werden ,im Zentrum eines gew÷hnlichen Raumes ,im Herzen des tõglichen Lebens .

Mit anderen Worten :die Verbindung ,in die sie mit dem umgebenden Raum eingehen ,ist ,was ihnen ihren vollen Wert gibt.

Ich m÷chte noch hinzuf³gen ,da▀ die traditionellen Formen japanischer Dichtung wie Renga und Haiku am Anfang ohne ein

Solchen ,,Platz" ,ohne einen Platz wo die Autoren zusammenkommen konnten ,nicht hõtten existieren k÷nnen.

Der Buddhismus erklõrt die ,,bedingte Entstehung" aller Phõnomene mit dem Konzept von ku ( Leere) .Die Tendenz ,den Begriff ku mit dem Begriff des Nichts zu assoziieren ,gibt es immer noch .Zum Teil ist der Buddhismus selbst hierf³r verant‑

wortlich ,insbesondere der s³dliche oder Hinayana ‑Buddhismus ,der auf der Suche nach Erleuchtung durch die Negation der weltlichen Werte bei einer Art Nihilismus anlangt.

Das Konzept von ku im n÷rdlichen oder Mahajana ‑Buddhismus unterscheidet sich vollkommen von der statischen ,

nihilistischen Auffassung der s³dlichen Schulen.

Der n÷rdliche Buddhismus beschreibt eine Realitõt ,die sich von einem Moment zum nõchsten wandelt ‑ die flie▀ende

Bewegung des Lebens selbst .Hierzu findet sich in der vertrauteren westlichen Tradition eine Parallele ‑ die Philosophie

Bergsons ,der es um das Verstõndnis des Lebens vom Standpunkt seiner Kontinuitõt aus geht. Ich bin versucht ,diese Dynamik ,diese vitale Energie im Zustand ku wie der n÷rdliche Buddhismus ihn definiert , ,, kreatives Leben " zu nennen.

Ein kreatives Leben zielt stõndig darauf ,³ber das individuelle Selbst hinauszugehen ,indem es die Schranken von Raum

Und Zeit bestõndig ³berschreitet und ein universales Selbst anstrebt. Dieses kreative Leben entwickelt sich mit anderen Worten in Spr³ngen und erlangt jeden Tag Erneuerung ,indem es mit dem urspr³nglichen Rhythmus des Universums

Schritt hõlt.

Meine Gesprõche mit Herrn Rene Huyghe von der Akademie francaise wurden vor 10 Jahren ver÷ffentlicht. Dort gab

Herr Huyghe eine hervorragende Definition des Kernpunkts des n÷rdlichen Buddhismus ,den er "geistiges Leben "

Nannte und damit sein tiefes Verstõndnis von der Sache zeigte .

"Wir sind verbunden mit der kreativen Aktion der Zukunft ,auf die das Universum sich zubewegt " ,so sagte er.

Das Lotos‑Sutra ,die Quintessenz des n÷rdlichen Buddhismus ,gab verschiedene Erklõrungen der dynamischen Kraft

Des kreativen Lebens. Es offenbart das Wesen eines v÷llig freien Lebens ,frei von Begrenzungen im rõumlichen oder zeitlichen Sinn ,und bekrõftigt ,da▀ diese ganze Existenz in einem einzigen Augenblick enthalten ist .Der erste Teil des

Lotos‑Sutras lehrt ,da▀ alle Phõnomene auf einer grundlegenden Gesetzmõ▀igkeit beruhen. Wenn wir mit diesem Gesetz

Verschmelzen ,sind all diese Phõnomene in unserem Leben zu diesem Zeitpunkt enthalten ,und dieses Leben durchdringt das gesamte Universum .Im letzten Teil des Lotos‑Sutras offenbart Shakyamuni Buddha ,da▀ er seit der entfernten Ver‑

gangenheit ein Buddha gewesen war ,einer Vergangenheit ohne Anfang ,und er erklõrt die Ewigkeit des Lebens .

Die Vergangenheit und die Zukunft ,,kondensieren " im gegenwõrtigen Moment .

Diese Vereinigung des eigenen Lebens mit allen Phõnomenen und die Kondensierung der Zeit sind es ,die die Dynamik

Und das von allen Hindernissen freie kreative Leben ausmachen .An der Energie dieses kreativen Lebens teilzuhaben erlaubt es uns in unserem tõglichen Leben ,ohne Unterla▀ aktiv zu sein und auf dem eigenen Weg der Vervollkommnung

Voranzugehen.

Die bemerkenswerte Besonderheit des Lotos‑Sutras verglichen mit anderen Sutras ist die : Es wagt ,das Trainingsfeld

F³r den Weg des Bodhisattwas genau im Herzen der schwierigen Gesellschaft zu suchen und es betont ,da▀ man inmitten

Dieser Realitõt das eigene Leben reinigen und ein universales Selbst hervorbringen kann ,das das niedrigere Selbst ³berschreitet.

Die Beschreibungen des Lotos‑Sutras sind reich an malerischen ,dramatischen und literarischen Bildern .Im Mittelteil des

Lotos‑Sutras wird die Zeremonie in der Luft beschrieben ,in der ein gewaltiger Schatzturm ,dekoriert mit sieben Arten von

Juwelen (Gold ,Silber ,Lapis lazuli ,Perlen usw .) am Himmel erscheint .

Dieser Schatzturm ,der hoch ins Universum aufragt ,symbolisiert die Gro▀artigkeit und W³rde des Lebens .

Die friedliche Welt ,die in dem Kapitel ³ber ,,Die Fortdauer des Lebens" beschrieben wird ,ist ein Land ,wo sich ,,stõndig

G÷tter und Menschen aufhalten", wo ,,die Hallen und Palõste in seinen Gõrten und Hainen verziert sind mit allen Arten von Edelsteinen .Edle Gewõchse tragen ³berreichlich Bl³ten und Fr³chte ,und die Menschen dort sind gl³cklich und f³hlen sich

Wohl .Die G÷tter schlagen himmlische Pauken ,

erschaffen eine ununterbrochene Symphonie des Klangs.

Ein Regen von wei▀en Mandara‑Bl³ten

Ergie▀t sich ³ber den Buddha und die Menschen."

Malerei ,Musik und dichterische Bilder ³bertreffen sich gegenseitig darin ,eine wahrhaft wunderbare Welt entstehen zu lassen .Obgleich uns die Geschichte oft einen Gegensatz zwischen Kunst und Religion bemerken lõ▀t ,zeigt uns das Lotos‑Sutra mit gro▀er Kraft und Phantasie ganz klar ,da▀ Kunst und Religion miteinander harmonisieren und einander ergõnzen.

Jede Dimension des menschlichen Lebens (das nach Kierkegaard die religi÷se ,die ethische und die õsthetische Dimension

Einschlie▀t ) ist inbegriffen in der dynamischen Entwicklung des kreativen Lebens ,wie sie im Lotos‑Sutra offenbart wird.

Wenn diese Dimensionen ‑ nach wiederholter Veredelung und Selektion ‑ miteinander zu dem verschmolzen werden , was

Man die ,,kosmische Bewegung" nennen k÷nnte ,‑ welche Bilder werden dann schlie▀lich erscheinen ?

Wir k÷nnen uns eine vielfarbige Kapsel vorstellen ,die sich immer schneller dreht und schlie▀lich nur von einer Farbe zu sein scheint .Ich erinnere mich an eine Passage aus einer buddhistischen Schrift , die die Essenz des Lotos‑Sutras perfekt zum

Ausdruck bringt .Sie lautet :,,Selbst wenn Du nicht Mahakaschyapa bist ,solltest Du tanzen .Selbst wenn Du nicht Schariputra bist ,solltest Du aufstehen und tanzen .Ist Bodhisattwa Jogyo nicht tanzend aus der Erde aufgestiegen ?"

Mahakaschyapa und Schariputra ,die die Intelligenz reprõsentieren ,geh÷rten zu Shakayamunis besten Sch³ler.

Im obigen Abschnitt steht das Wort ,,Tanzen" f³r die Freude ,die sie daran hatten ,die Lehre des Lotos‑Sutras zu h÷ren.

Bodhisattwa Jogyo war an der Spitze der zahlreichen Bodhisattwas ,die Shakayamuni ,als er das Lotos‑Sutra lehrte ,dazu

Brachte ,aus der Erde hervorzukommen ,um ihnen die Verbreitung des Gesetzes nach seinem Tod anzuvertrauen.

Die Sch÷nheit dieser Bilder bewegt mich sehr :,,Tanzen", ,,Aufstehen und Tanzen", ,,tanzend".

Voller Leben und Energie beschreiben sie diese Bodhisattwas ,die aus der Erde erscheinen. Dies ist eine hervorragende Art und Weise ,um einem die Dynamik des kreativen Lebens ,das bestõndig wie das Klopfen eines Herzens pulsiert ,ins Bewu▀tsein zu rufen.

Was bedeutet dieses Bewu▀tsein im Lotos‑Sutra ? Die Erklõrung war ,da▀ sie bildliche Beschreibungen der Bewegungen

Eines individuellen Lebens sind. Der Ausdruck ,,tanzend" sollte aber nicht als Beschreibung einer objektiven Tatsache genommen werden ,sondern als Symbol f³r das kreative Leben .

Das Bild der hervorspringenden Bodhisattwas symbolisiert Freude ,aber nicht ein einfache Freude .Es ist unter allen Freuden die h÷chste ,die Freude ,die derjenige empfindet ,der unablõssig zum Wohl der Gesellschaft beitrõgt und ernsthaft nach der Bedeutung eines Lebens sucht ,das vom grundlegenden Gesetz des Universums reguliert wird.

Wir leben heute in einer Zeit von Schwierigkeiten und Wandeln ,f³r die es in der Geschichte kein Beispiel gibt.

In solchen Zeiten schauen viele nach innen ‑ das ist heute ziemlich deutlich. Am Ende seines Lebens versuchte Paul Vaery,

eine ,,Gesellschaft der Herzen" zu schaffen.Als wir miteinander sprachen ,hatte Andre Malraux ,der in dieselbe Richtung

dachte ,bereits eine spirituellen Revolution zeigen .Ich bin ³berzeugt ,da▀ diese Welle an kreativem Leben ,sein Erbl³hen ,

auch an der Wurzel der Wiederbelebung aller menschlichen Aktivitõten sein wird ,beginnend mit der Kunst .Ich m÷chte schlie▀lich mit einem Gedicht ,das ich der Kunst zu Ehren komponiert habe enden :

Kunst ,

oh ewiges Licht ,

unvergõngliche Spur von Zivilisationen!

Hymne an das Leben ,

an die Freiheit ,die Sch÷pfung ,die Freude !

Tiefe Andacht ,

vollkommene Harmonie mit der eigentlichen Wirklichkeit!

Forum der Freundschaft ,

wo Millionen von Wesen

sich zusammen tun ,einander gr³▀en ,einander zulõcheln .

Ein Literat erklõrte im Westen:

,,Osten ist Osten und Westen ist Westen ,

doch wenn die beiden Riesen sich treffen

werden Grenzen und Nationalitõten verschwinden."

Zur gleichen Zeit schrieb im Osten ein gro▀er Dichter;:

,,Ost und West m³ssen sich vermõhlen

auf dem Altar der Menschlichkeit"

Und da die Kunst

Und reicht der Seele die Hand ,sie einzuladen

In eine linde und heitere Welt ,

in einen Garten ,wo die Einbildungskraft am Himmel lodert ,

sie einzuladen auf die edle B³hne der Weisheit

und sie zum fernen Horizont

einer universalen Zivilisation zu f³hren .

unhinterfragbare Gef³hl einer Erweiterung des Selbst sein.

Es ist ein Gef³hl der F³lle ,herr³hrend aus einem geheimnisvollen Rhythmus ,eine Art Reise ins Unbegrenzte ,erlebt als ein Miteinanderteilen ,ein Austausch ,dessen Quelle unsere innere Welt ist.

Die Kraft der Synthese ,die charakteristisch f³r die Kunst ist ,verwirklicht sich in der Íffnung des Begrenzten dem Unbegrenzten ,der individuellen Existenz der universellen Bedeutung gegen³ber .

Dieses Verbindungsst³ck,oder Bindeglied ,mit dem Universellen war ein bedeutsamer Bestandteil religi÷ser Riten und

Brõuche ,aber ebenso findet man es in der Kunst der Antike.

M÷glicherweise gibt es gerade da keinen Unterschied zwischen Kunst und Religionsrituale ,die englische Autorin

Jane E. Harrison schrieb einmal :

,,Letztendlich ist es das gleiche Gef³hl welches ein Mensch in die Kirche oder ins Theater f³hrt "

Entsprechend einer Anekdote ,die ich einmal geh÷rt habe ,verstand ein junger Japanischer Schauspieler diese Impulse

Als er eine Reise nach Europa machte.

Wõhrend seiner Reise hatte er Gelegenheit ,Meisterwerke westlicher Kunst im Louvre zu besichtigen .

Verwundert sagte er :,,▄berall sieht man Christus."Sicherlich eine etwas voreilige Schlu▀folgerung ;aber es gibt einfach seine ▄berraschung wieder ,den betrõchtlichen Einflu▀ der christlichen Tradition auf die westliche Kunst zu entdecken.

Nat³rlich ist dieser Kommentar nichts weiter als das Zeugnis eines Gastes aus dem Osten ,der eine sehr pers÷nliche Sichtweise westlicher Kunst zum Ausdruck bringt ,aber er konnte die Grundlegende Realitõt sehr spontan zum ausdruck bringen.

Nehmen wir einmal Notre Dame ,oder die Kathedrale von Chartes ,sind sie nicht Ausdruck gotischer Architektur in Europa und zugleich die Manifestation der Weltanschauung des christlichen Mittelalters ?

Das k³nstlerische Verm÷gen zur Synthese ist in der Tat erstaunlich .Kunst und Religion sind untrennbar.Der Mensch gelangt

Schlie▀lich ,in seiner leidenschaftlichen Suche nach einem besseren Leben ,immer zu dieser Wahrheit.

Schauen wir uns jetzt mal die Kunst im Osten an ,eine Durchleuchtung des K³nstlerischen Gehalts der japanischen Kultur

Bringt zum Vorschein ,da▀ auch hier eine Einfõrbung durch religi÷se Gef³hle stattfindet .

Paul Claudel verstand und erlõuterte das ,ebenso Andre Malraux ,mit dem ich ³ber dieses Thema sprach.

Die Matur der religi÷sen ▄berlieferung in Japan mag etwas zweideutig erscheinen ,wenn ma ihr den rigorosen Monotheis‑

mus des Christentums gegen³ber stellt. Paul Claudel definiert die Motivation hinter der traditionellen japanischen ─sthetik

Als ,,das Begehren ,sich mit der Natur zu verschmelzen ,als sie zu dominieren."

Ein paar Jahrzehnte spõter nannte Malraux dieselbe ─sthetik ,,die innere Realitõt" .Er hatte ,wie mir scheint ,eine sehr klare Wahrnehmung von der religi÷sen Haltung ,die den Menschen mit dem Universum und der Natur verbindet.

In der heutigen Zeit ist der Verfall der Kraft der Synthese ,die durch Kunst und Religion immer zum Ausdruck kam ,im Osten

Wie im Westen gleicherma▀en ein Problem.

Helle K÷pfe ,die diese Schwierigkeiten kommen sahen ,haben schon seit dem Ende des 19.Jahrhunderts die Aufmerksam‑

keit auf diesen Punkt gelenkt. Ich brauche jetzt nicht ins Detail zu gehen. Aber wenn der Mensch seine Verbundenheit mit der Natur und dem Universum zerst÷rt ,werden die Verbundenheit zu den Mitmenschen zerrissen werden.

Und dann kann man im falle einer Isolation nicht nur einfach von einer Zivilisationskrankheit sprechen.

Es ist unleugbar :Der gesamte Kontext der Kunst hat sich gewaltig verõndert .Die Bedingungen der gegenwõrtigen Kunst

Unterscheiden sich z.B. stark von denen des griechischen Theaters oder Kunst ,wo das Publikum am Schauspiel teilnahm ,

manchmal sogar mehr als die K³nstler selbst .Es stellt sich die Frage : Wie soll im Kontext der gegenwõrtigen Kunst diese

Kraft der Synthese ,diese Fõhigkeit zu verbinden wieder ausge³bt werden? Wie kann sie in der Beziehung zwischen dem

Isolierten K³nstler ,der sich der leeren Seite oder der jungfrõulichen Leinwand gegen³ber sieht ,und dem unbekannten Be‑

wunderer oder Leser wiederbelebt werden? Selbst f³r talentierte K³nstler gibt es kein ,,Feld" ,keinen gemeinsamen physischen Ort.

Manche Menschen suchen nach der vitalen Kraft der Urzeit und trõumen davon ,die Zõhigkeit des Urmenschen wiederzu‑

entdecken .Andere werden nostalgisch angesichts der Energie ,die auf der Erde pulsierte ,als sie noch nicht durch die Modernisierung verunreinigt war. Das ist die Auseinandersetzung des modernen Menschen .Es mag paradox erscheinen, aber ich glaube ,da▀ seit dem Ende des 19.Jahrhunderts deshalb gro▀e Denker erschienen sind ,weil sie die ,,Kristallisation" der ernsten Themen ihrer Zeit waren ‑ sie haben die Nacht erhellt ,wie Sterne strahlen sie.

Heute gibt es in der Tat einerseits die gr÷▀te Freiheit und k³nstlerische Vielfalt ‑andererseits gibt es das nach innen

Gerichtete Verlangen ,die Br³che der Seele zu reparieren ,die die Verbindung zu ihrem angestammten Land verloren hat.

Diese beiden Aspekte des heutigen Lebens schwõchen sich jedoch ab ‑ ebenso wie die Kraft ,die uns erlaubt ,das Sichtbare zu ³berschreiten .

Ich m÷chte hier nun den Begriff ,,Kraft der Synthese " ersetzen ‑ und zwar durch das ,was Buddhisten kutschi‑en nennen

(die Funktion ,die das Leben an seine Umgebung bindet )

Das Konzept der kausalen Beziehung hat seinen Ursprung in der Theorie der ,,bedingten Entstehung", einer philoso‑

phischen Konstruktion ,die seit Shakyamuni die gesamte Geschichte des Buddhismus begleitet hat.

Diese Theorie besagt ,da▀ jedes soziale oder nat³rliche Phõnomen aus einer Verbindung mit einem anderen Phõnomen

Hervorgeht ,und da▀ nichts isoliert vorkommt .

Mit anderen Worten :Alles ,was ist ,ist das Resultat einer Interaktion .

F³r gew÷hnlich sprechen wir von Interaktion in rõumlichen Begriffen.Aber die kausale Beziehung ,von der im Buddhismus

Die Rede ist ,ist vieldimensional und ³bersteigt Raum und Zeit.

Im japanischen õsthetischen Bewu▀tsein ,gibt es die Idee der Harmonie mit der Natur ,die auf Schriftsteller wie Paul Claudel

Und Andre Malraux anziehend wirkt. Diese traditionelle japanische Auffassung von Sch÷nheit beruht nicht allein auf einer Art primitiven Animismus ,sondern auch auf der buddhistischen Idee der ,,bedingten Entstehung".

Traditionelle japanische Kunstformen (die Teezeremonie ,Blumengestecken ,Gõrten ,Malerei auf Schiebet³ren oder

,,spanischen Wõnden" ) haben f³r sich allein keinen Wert .Sie erhalten erst ihre volle Bedeutung ,wenn sie in einem ,,Platz"

plaziert werden ,im Zentrum eines gew÷hnlichen Raumes ,im Herzen des tõglichen Lebens .

Mit anderen Worten :die Verbindung ,in die sie mit dem umgebenden Raum eingehen ,ist ,was ihnen ihren vollen Wert gibt.

Ich m÷chte noch hinzuf³gen ,da▀ die traditionellen Formen japanischer Dichtung wie Renga und Haiku am Anfang ohne ein

Solchen ,,Platz" ,ohne einen Platz wo die Autoren zusammenkommen konnten ,nicht hõtten existieren k÷nnen.

Der Buddhismus erklõrt die ,,bedingte Entstehung" aller Phõnomene mit dem Konzept von ku ( Leere) .Die Tendenz ,den Begriff ku mit dem Begriff des Nichts zu assoziieren ,gibt es immer noch .Zum Teil ist der Buddhismus selbst hierf³r verant‑

wortlich ,insbesondere der s³dliche oder Hinayana ‑Buddhismus ,der auf der Suche nach Erleuchtung durch die Negation der weltlichen Werte bei einer Art Nihilismus anlangt.

Das Konzept von ku im n÷rdlichen oder Mahajana ‑Buddhismus unterscheidet sich vollkommen von der statischen ,

nihilistischen Auffassung der s³dlichen Schulen.

Der n÷rdliche Buddhismus beschreibt eine Realitõt ,die sich von einem Moment zum nõchsten wandelt ‑ die flie▀ende

Bewegung des Lebens selbst .Hierzu findet sich in der vertrauteren westlichen Tradition eine Parallele ‑ die Philosophie

Bergsons ,der es um das Verstõndnis des Lebens vom Standpunkt seiner Kontinuitõt aus geht. Ich bin versucht ,diese Dynamik ,diese vitale Energie im Zustand ku wie der n÷rdliche Buddhismus ihn definiert , ,, kreatives Leben " zu nennen.

Ein kreatives Leben zielt stõndig darauf ,³ber das individuelle Selbst hinauszugehen ,indem es die Schranken von Raum

Und Zeit bestõndig ³berschreitet und ein universales Selbst anstrebt. Dieses kreative Leben entwickelt sich mit anderen Worten in Spr³ngen und erlangt jeden Tag Erneuerung ,indem es mit dem urspr³nglichen Rhythmus des Universums

Schritt hõlt.

Meine Gesprõche mit Herrn Rene Huyghe von der Akademie francaise wurden vor 10 Jahren ver÷ffentlicht. Dort gab

Herr Huyghe eine hervorragende Definition des Kernpunkts des n÷rdlichen Buddhismus ,den er "geistiges Leben "

Nannte und damit sein tiefes Verstõndnis von der Sache zeigte .

"Wir sind verbunden mit der kreativen Aktion der Zukunft ,auf die das Universum sich zubewegt " ,so sagte er.

Das Lotos‑Sutra ,die Quintessenz des n÷rdlichen Buddhismus ,gab verschiedene Erklõrungen der dynamischen Kraft

Des kreativen Lebens. Es offenbart das Wesen eines v÷llig freien Lebens ,frei von Begrenzungen im rõumlichen oder zeitlichen Sinn ,und bekrõftigt ,da▀ diese ganze Existenz in einem einzigen Augenblick enthalten ist .Der erste Teil des

Lotos‑Sutras lehrt ,da▀ alle Phõnomene auf einer grundlegenden Gesetzmõ▀igkeit beruhen. Wenn wir mit diesem Gesetz

Verschmelzen ,sind all diese Phõnomene in unserem Leben zu diesem Zeitpunkt enthalten ,und dieses Leben durchdringt das gesamte Universum .Im letzten Teil des Lotos‑Sutras offenbart Shakyamuni Buddha ,da▀ er seit der entfernten Ver‑

gangenheit ein Buddha gewesen war ,einer Vergangenheit ohne Anfang ,und er erklõrt die Ewigkeit des Lebens .

Die Vergangenheit und die Zukunft ,,kondensieren " im gegenwõrtigen Moment .

Diese Vereinigung des eigenen Lebens mit allen Phõnomenen und die Kondensierung der Zeit sind es ,die die Dynamik

Und das von allen Hindernissen freie kreative Leben ausmachen .An der Energie dieses kreativen Lebens teilzuhaben erlaubt es uns in unserem tõglichen Leben ,ohne Unterla▀ aktiv zu sein und auf dem eigenen Weg der Vervollkommnung

Voranzugehen.

Die bemerkenswerte Besonderheit des Lotos‑Sutras verglichen mit anderen Sutras ist die : Es wagt ,das Trainingsfeld

F³r den Weg des Bodhisattwas genau im Herzen der schwierigen Gesellschaft zu suchen und es betont ,da▀ man inmitten

Dieser Realitõt das eigene Leben reinigen und ein universales Selbst hervorbringen kann ,das das niedrigere Selbst ³berschreitet.

Die Beschreibungen des Lotos‑Sutras sind reich an malerischen ,dramatischen und literarischen Bildern .Im Mittelteil des

Lotos‑Sutras wird die Zeremonie in der Luft beschrieben ,in der ein gewaltiger Schatzturm ,dekoriert mit sieben Arten von

Juwelen (Gold ,Silber ,Lapis lazuli ,Perlen usw .) am Himmel erscheint .

Dieser Schatzturm ,der hoch ins Universum aufragt ,symbolisiert die Gro▀artigkeit und W³rde des Lebens .

Die friedliche Welt ,die in dem Kapitel ³ber ,,Die Fortdauer des Lebens" beschrieben wird ,ist ein Land ,wo sich ,,stõndig

G÷tter und Menschen aufhalten", wo ,,die Hallen und Palõste in seinen Gõrten und Hainen verziert sind mit allen Arten von Edelsteinen .Edle Gewõchse tragen ³berreichlich Bl³ten und Fr³chte ,und die Menschen dort sind gl³cklich und f³hlen sich

Wohl .Die G÷tter schlagen himmlische Pauken ,

erschaffen eine ununterbrochene Symphonie des Klangs.

Ein Regen von wei▀en Mandara‑Bl³ten

Ergie▀t sich ³ber den Buddha und die Menschen."

Malerei ,Musik und dichterische Bilder ³bertreffen sich gegenseitig darin ,eine wahrhaft wunderbare Welt entstehen zu lassen .Obgleich uns die Geschichte oft einen Gegensatz zwischen Kunst und Religion bemerken lõ▀t ,zeigt uns das Lotos‑Sutra mit gro▀er Kraft und Phantasie ganz klar ,da▀ Kunst und Religion miteinander harmonisieren und einander ergõnzen.

Jede Dimension des menschlichen Lebens (das nach Kierkegaard die religi÷se ,die ethische und die õsthetische Dimension

Einschlie▀t ) ist inbegriffen in der dynamischen Entwicklung des kreativen Lebens ,wie sie im Lotos‑Sutra offenbart wird.

Wenn diese Dimensionen ‑ nach wiederholter Veredelung und Selektion ‑ miteinander zu dem verschmolzen werden , was

Man die ,,kosmische Bewegung" nennen k÷nnte ,‑ welche Bilder werden dann schlie▀lich erscheinen ?

Wir k÷nnen uns eine vielfarbige Kapsel vorstellen ,die sich immer schneller dreht und schlie▀lich nur von einer Farbe zu sein scheint .Ich erinnere mich an eine Passage aus einer buddhistischen Schrift , die die Essenz des Lotos‑Sutras perfekt zum

Ausdruck bringt .Sie lautet :,,Selbst wenn Du nicht Mahakaschyapa bist ,solltest Du tanzen .Selbst wenn Du nicht Schariputra bist ,solltest Du aufstehen und tanzen .Ist Bodhisattwa Jogyo nicht tanzend aus der Erde aufgestiegen ?"

Mahakaschyapa und Schariputra ,die die Intelligenz reprõsentieren ,geh÷rten zu Shakayamunis besten Sch³ler.

Im obigen Abschnitt steht das Wort ,,Tanzen" f³r die Freude ,die sie daran hatten ,die Lehre des Lotos‑Sutras zu h÷ren.

Bodhisattwa Jogyo war an der Spitze der zahlreichen Bodhisattwas ,die Shakayamuni ,als er das Lotos‑Sutra lehrte ,dazu

Brachte ,aus der Erde hervorzukommen ,um ihnen die Verbreitung des Gesetzes nach seinem Tod anzuvertrauen.

Die Sch÷nheit dieser Bilder bewegt mich sehr :,,Tanzen", ,,Aufstehen und Tanzen", ,,tanzend".

Voller Leben und Energie beschreiben sie diese Bodhisattwas ,die aus der Erde erscheinen. Dies ist eine hervorragende Art und Weise ,um einem die Dynamik des kreativen Lebens ,das bestõndig wie das Klopfen eines Herzens pulsiert ,ins Bewu▀tsein zu rufen.

Was bedeutet dieses Bewu▀tsein im Lotos‑Sutra ? Die Erklõrung war ,da▀ sie bildliche Beschreibungen der Bewegungen

Eines individuellen Lebens sind. Der Ausdruck ,,tanzend" sollte aber nicht als Beschreibung einer objektiven Tatsache genommen werden ,sondern als Symbol f³r das kreative Leben .

Das Bild der hervorspringenden Bodhisattwas symbolisiert Freude ,aber nicht ein einfache Freude .Es ist unter allen Freuden die h÷chste ,die Freude ,die derjenige empfindet ,der unablõssig zum Wohl der Gesellschaft beitrõgt und ernsthaft nach der Bedeutung eines Lebens sucht ,das vom grundlegenden Gesetz des Universums reguliert wird.

Wir leben heute in einer Zeit von Schwierigkeiten und Wandeln ,f³r die es in der Geschichte kein Beispiel gibt.

In solchen Zeiten schauen viele nach innen ‑ das ist heute ziemlich deutlich. Am Ende seines Lebens versuchte Paul Vaery,

eine ,,Gesellschaft der Herzen" zu schaffen.Als wir miteinander sprachen ,hatte Andre Malraux ,der in dieselbe Richtung

dachte ,bereits eine spirituellen Revolution zeigen .Ich bin ³berzeugt ,da▀ diese Welle an kreativem Leben ,sein Erbl³hen ,

auch an der Wurzel der Wiederbelebung aller menschlichen Aktivitõten sein wird ,beginnend mit der Kunst .Ich m÷chte schlie▀lich mit einem Gedicht ,das ich der Kunst zu Ehren komponiert habe enden :

Kunst ,

oh ewiges Licht ,

unvergõngliche Spur von Zivilisationen!

Hymne an das Leben ,

an die Freiheit ,die Sch÷pfung ,die Freude !

Tiefe Andacht ,

vollkommene Harmonie mit der eigentlichen Wirklichkeit!

Forum der Freundschaft ,

wo Millionen von Wesen

sich zusammen tun ,einander gr³▀en ,einander zulõcheln .

Ein Literat erklõrte im Westen:

,,Osten ist Osten und Westen ist Westen ,

doch wenn die beiden Riesen sich treffen

werden Grenzen und Nationalitõten verschwinden."

Zur gleichen Zeit schrieb im Osten ein gro▀er Dichter;:

,,Ost und West m³ssen sich vermõhlen

auf dem Altar der Menschlichkeit"

Und da die Kunst

Und reicht der Seele die Hand ,sie einzuladen

In eine linde und heitere Welt ,

in einen Garten ,wo die Einbildungskraft am Himmel lodert ,

sie einzuladen auf die edle B³hne der Weisheit

und sie zum fernen Horizont

einer universalen Zivilisation zu f³hren .

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