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(Anlässlich der 11. JA-Leiterversammlung im Soka Kulturzentrum Shinano-machi, Tokyo, 6.Januar 1989)
Ich möchte alle, die der Kälte getrotzt haben und aus großer Entfernung hierher gekommen sind, von Herzen willkommen heißen.
Ich freue mich sehr, den Anfang des 2. Jahres des „Jahrhunderts der Jugend“ zusammen mit Ihnen, den Mitgliedern der Jugendabteilung, begrüßen zu können.
Ich bin in einem Alter wo ich die Zukunft von Kosen-rufu und der Soka Gakkai Ihnen, die mein volles Vertrauen besitzen, anvertrauen muss. Deshalb werde ich fortfahren, fähige junge Mitglieder zu trainieren und eine solide Basis für Kosen-rufu, die Tausende von Jahren überdauern wird, aufzubauen.
In diesem einen Jahr möchte ich die Entwicklung von 10 Jahren machen. Das ist keine Rhetorik. Leere Worte finden keinen Wiederhall in den Herzen der Menschen, noch können Sie große Veränderungen hervorrufen. Aus diesem Grunde hoffe ich, dass Sie, wenn Sie tatsächlich Schüler Nichiren Daishonins sind und jeder einzelne von Ihnen entschlossen ist, an meiner Seite zu kämpfen, Sie dieses Jahr zu einem wirklich denkwürdigen Jahr in der Geschichte Ihres Lebens machen werden, und dass Sie Ihr volles Potential zum Vorschein bringen und ein vollkommen befriedigendes Leben als ein jugendlicher Mensch führen werden. Bitte hinterlassen Sie eine strahlende Geschichte, die sich aus wertvollen und bedeutungsvollen Tagen zusammensetzt.
Am 12.Juli 1951 fand eine außergewöhnliche Generalversammlung zum Gedenken an die Verleihung eines speziellen Gohonzons an die Soka Gakkai statt, welcher der „Erfüllung des großen Wunsches von Kosen-rufu durch die leidenschaftliche Ausübung von Shakubuku gewidmet war. Trotz seines hohen Alters nahm der 59. Hohe Priester der Nichiren Shoshu, der sich zu dieser Zeit bereits im Ruhestand befand, dankenswerterweise an dieser Versammlung teil. In seiner Ansprache erläuterte der ehemalige Hohe Priester, dass es die wahre Absicht von Nichiren Daishonin ist, alle Menschen diesen Buddhismus zu lehren und das wahre Gesetz durch das ganze Universum hindurch zu verbreiten.
Ich kann mich lebhaft an seine herzlichen Worte der Ermutigung an die Soka Gakkai für unsere Zukunftsaussichten erinnern. Er lobte die Soka Gakkai dafür, dass sie exakt der Absicht und dem Vermächtnis des ursprünglichen Buddhas Nichiren Daishonin folgt und empfahl uns, unsere Bemühungen kontinuierlich fortzusetzen, obwohl wir auf viele Schwierigkeiten treffen würden.
Heute chanten praktisch in jedem Teil der Erde Mitglieder der Soka-Gakkai-Familie Daimoku. Die Anrufung des mystischen Gesetzes, welches diesen wunderschönen blauen Planeten umhüllt, wird mit jedem vergehenden Jahr stärker, wobei seine Resonanz das ganze Universum durchdringt. Man kann sich dem kontinuierlichen Fortschritt der Soka Gakkai und der Hoffnung und Freude, die in ihrem Sog entstehen, nichtlänger entgegenstemmen, egal welche teuflischen Kräfte sich gegen uns erheben mögen.
Es war der Wunsch des zweiten Präsidenten der Soka Gakkai, Josei Toda, dass während der Amtszeit seines Nachfolgers eine perfekte Grundlage für das weltweite Kosen-rufu geschaffen würde. Ich habe den (Stafetten-)Stab, der mir von Präsident Toda überreicht wurde, standhaft hochgehalten, und ich fuhr ständig fort, dort Wege zu schaffen, wo es vorher keine gab. Ich habe mein allerbestes getan, um all diejenigen Pläne zu verwirklichen, die Präsident Todas Vision entsprachen. Wenn ihr jungen Leute, denen dieses Vermächtnis in der Zukunft anvertraut werden wird, diese Verantwortung akzeptiert und mit starke Entschlossenheit vorwärts geht, wird sich ein Weg von unermesslichem h auftun. Wenn nicht, gibt es nur den Weg hin zu Dunkelheit und Unbeständigkeit.
Vor Kurzem sah ich einen Film aus der kürzlich fertiggestellten Video-Serie: „Hinter den Anden - Die Soma-Familie von Peru.“ Einige von euch haben ihn vielleicht schon gesehen. Er dokumentiert eine Reise des Generaldirektors der Nichiren Shoshu von Peru (NSP), Carlos Shima, und seinen Begleitern zu dem abgelegenen Dorf Tauca tief in den Anden- Bergen, um die dortigen Mitglieder zu ermutigen. In Peru, welches in der südlichen Hemisphäre und auf dem Globus Japan fast genau gegenüber gelegen ist, fällt Neujahr in die Mitte des Sommers. Ich habe einen Bericht darüber erhalten, dass sich in der Hauptstadt Lima 5000 Mitglieder zur Neujahrs-Gongyo-Versammlung getroffen haben, um den Start ins neue Jahr zu begehen.
Es gibt immer noch keine Direktflüge von Tokyo nach Lima; man muss einen Zwischenstop in Los Angeles einlegen. Daher dauert es einen vollen Tag, dorthin zu gelangen. Ich habe Peru bis jetzt dreimal besucht: 1966, 1974 und 1984. Ich betrachte Peru, das Land der Inkas, als meine geliebte zweite Heimat. Tauca ist ungefähr 630 Kilometer von Lima entfernt. Mit dem Auto braucht man hin und zurück 36 Stunden. Das ist nicht nur eine beachtliche Entfernung, sondern die Straße verläuft auch durch tiefe Schluchten und über steile Berg- kämme, oder sie windet sich tückisch an einer Felswand entlang, während es an der anderen Seite tief nach unten geht. Wenn man über die holprigen, mit Geröll übersäten Straßen fährt, schlägt man ständig mit dem Kopf gegen das Autodach. Darüber hinaus stellen Banditen eine ständige Gefahr für die Reisenden dar. An einer Stelle der Reise mussten sie einen Fluss auf einer Brücke überqueren, deren Bretter nur von Seilen statt von Nägeln gehalten wurden. Es war eine sehr schwierige Reise. Es war auch Herrn Shimas erste Reise in diese entlegene, bergige Gegend.
Tauca liegt mehr als 3.600 m über dem Meeresspiegel. Besucher aus niedrigen Lagen bekommen wegen des Sauerstoffmangels ausnahmslos ernste Höhenkrankheiten. Das Leben der 400 Dorfhaushalte, zusammengenommen 2.000 Einwohner, dreht sich hauptsächlich um die Bestellung der Felder und die Aufzucht von Tieren. Das Dorf hat keine Elektrizität. In dieser entlegenen Berggemeinde führten Freunde des Mystischen Gesetzes Aktivitäten durch und chanteten Nam-Myoho-Renge-Kyo. Herr Shima und sein Gruppe stählten sich im wahrsten Sinne des Wortes, als tapfere Vorkämpfer des Mystischen Gesetzes, um diese Mitglieder zu ermutigen. Im Vergleich dazu haben wir es in Japan sehr einfach. Wir können komfortabel im Schnellzug reisen. Unsere Straßen
sind asphaltiert. Wir haben in unseren Gemeinde-Zentren das ganze Jahr über Heizung und Klima-Anlage, und es gibt viel zu essen. Es wäre jämmerlich, wenn wir wegen kleiner, unbedeutender Dinge uns beschweren würden, während wir das Glück haben, den Buddhismus in einer solchen Umgebung auszuüben, in der es an nichts fehlt. Ich frage mich sogar manchmal, ob eine Umgebung wie die unsere der wahren Vertiefung des eigenen Glaubens und der Entwicklung der eigenen Humanität dienlich ist. Statt sich zu beklagen, sollten wir uns lieber, weil wir so glücklich sind, darauf konzentrieren, einen starken Kern im Glauben zu schaffen, indem wir uns trainieren und polieren, um noch größere Ideale und Ziele zu verwirklichen. Mit diesem Gedanken im Gedächtnis, hoffe ich, dass Sie Ihre Stärke fördern, so dass Sie eine treibende Kraft für Kosen-rufu werden. Genauso wie in der Fabel vom Rennen zwischen dem Hasen und der Schildkröte, hängt der Erfolg des Glaubens einer Person letztlich davon ab, ob Sie Ihre Mission vollkommen erfüllen und die Reise auf dem langen, steilen Weg zum Gipfel der Erleuchtung in diesem Leben vollenden.
Es gibt einige, die den Glauben nach 20 Jahren der Praxis aufgeben, und einige, die, sobald sie Wohltaten erhalten, ihren suchenden Geist verlieren und deren Praxis dann zur reinen Gewohnheit verkommt. Es gibt einige Personen, die während ihrer Jugend eine Leiterposition inne hatten und die bei allen öffentlichen Anlässen ihre Verantwortlichkeiten brillant darzustellen wussten, aber in Wirklichkeit hat ihr Wachstum aufgehört.
Menschen wie diese sind wie der Hase, der - eigentlich ein schneller Läufer - auf halbem Weg anhält. Man kann nicht die Tiefe des Glaubens einer Person nur mehr nach ihrem äußerlichen Auftreten in der Organisation beurteilen. Genauso mag eine Person, gleich der Schildkröte, sehr einfach und schlicht erscheinen. Der Sieg liegt letztendlich jedoch für diejenigen bereit, die im Glauben bis zum Ende ausharren. Aus diesem Grund lehrt der Daishonin, dass allein der Glaube das Wichtigste ist. Bei der Diskussionsversammlung in Tauca, der der Generaldirektor Shima beiwohnte, waren über 50 Mitglieder, die sich voller Freude zusammengefunden hatten. Tatsächlich gab es unter ihnen nur zwei Haushalte in
diesem Dorf, die bis dahin den Gohonzon empfangen hatten. In Peru gibt es die Regel, dass man den Gohonzon erst dann empfangen kann, wenn man ein perfektes Gongyo machen kann. Eine Frau namens Narcisa de la Cruz, 57 Jahre alt, war die erste Person in dem Dorf, die den Glauben annahm. Narcisa ist schon in der Seikyo Shimbun und anderen Zeitschriften ausführlich vorgestellt worden, so dass ich ihre Erfahrungen nur kurz ausführen möchte. Sie begegnete dem Mystischen Gesetz vor 18 oder 19 Jahren, einige Jahre nach meinem ersten Besuch in Peru. Zu der Zeit hatte gerade ihr Ehemann sie verlassen und überließ ihr ganz alleine die Erziehung von neun Kindern. Zu der Zeit hatte sie nur ein einziges Stück Land zum Lebensunterhalt. Als zusätzliche Erschwernis, litt Narcisa zudem auch noch unter starken Kopfschmerzen, die sie seit ihrer Kindheit hatte. Eine erste Wohltat des Daimoku chantens war, dass die chronische Krankheit, die sie so unerbittlich quälte, vollkommen verschwand. Weil sie nicht Lesen und Schreiben gelernt hatte, konnte Narcisa auch nicht das Gongyo-Buch lesen. So musste sie die Aussprache der Worte des Sutras von jemandem lernen, den sie in diesen Buddhismus eingeführt hatte. Nach mehr als 6 Jahren beherrschte sie das Gongyo und schließlich konnte sie den Gohonzon empfangen; sie hatte soviel Glück angesammelt, dass ihr Eigentum von einem Stück Land auf 22 angewachsen war und sie konnte es sich leisten, zwei Appartementhäuser in Lima zu kaufen. Die Kraft des Gohonzons für Wohltaten ist unbestreitbar.
In ihrem Dorf jedoch sind alte Sitten und Bräuche tief verwurzelt Und, wie in ganz Südamerika üblich, gibt es eine starke Tradition des Katholizismus. Als ein Ergebnis fehlenden Verständnisses und Missdeutungen auf Seiten der Dorfbewohner, traf sie auf verschiedene Formen des Widerstandes. Einige Male wurde sie vor der ganzen Gemeinde über den amtlichen Dorflautsprecher verleumdet und denunziert. Dennoch fuhr Narcisa fort, die Gültigkeit des Buddhismus den anderen Bewohnern und Dorfbeamten entschlossen zu beweisen. Sie besaß eine unerschütterliche Überzeugung: „Bis jetzt hat mir nichts in meinem Leben wirkliches Glück gebracht: außer dieser Buddhismus. Glauben diese Leute etwa, die mich an der Praxis meines Glaubens hindern, dass sie mich glücklich machen können? Ich habe das Recht, das größte Glück zu gewinnen, indem ich den Glauben an das Mystische Gesetz annehme.“
Ihre Worte der Überzeugung tauten nach und nach die hart gewordenen Herzen
der Menschen auf und öffneten sie: „Es ist das Mystische Gesetz, das eine konstante Quelle des Mutes und der Hoffnung in meinem von Elend heimgesuchten Leben gewesen ist. Glaube ist die Quelle meines Glücks. „Die, die erfüllt sind von Überzeugung und vor Hoffnung brennen, sind stark. Weder Beschimpfung noch Kritik kann eine Person besiegen, solange sie erfüllt ist mit Überzeugung, Mut und Hoffnung.
Ihre Größe des Geistes offenbart sich auch in dem Umstand, dass sie, trotz des
Widerstandes vieler Nachbarn ihrem Glauben gegenüber, extrem hart für das Wohl des Dorfes gearbeitet hat. Ihren Hauptbeitrag für die Gemeinde leistete sie bei einem Wiederaufforstungsprojekt. Hinter an ihren Bemühungen steht die Hoffnung, dass das Dorf eines Tages so wohlhabend sein wird, Strom beziehen zu können. Einmal, als eine Herde von 800 Rindern, die dem Dorf als gemeinsames Eigentum gehörte, von korrupten Regierungsbeamten zu Unrecht beschlagnahmt worden war, übernahm sie die Führung im Kampf um die Rückgewinnung der Viehherde. Darüberl1inaus schnitt sie sich niemals selbst von der Gemeinde ab, sogar als Narcisa sich wegen ihres Glaubens einer starken
Opposition gegenübersah. Im Gegenteil, sie strengste sich ganz besonders an, den Menschen im Dorf ihre Dienste anzubieten. Sie redete nicht nur, sondern durch ihre Taten, geboren aus dem Wunsch anderen zu helfen, bewirkte sie eine große Veränderung in ihrer Umgebung. Sie hat jetzt das Vertrauen vieler Dorfbewohner gewonnen, einschließlich des jugendlichen Bürgermeisters, der sie die „kooperativste Frau in der Gemeinde“ nennt. Die Mutter des Bürgermeisters ist praktizierendes Mitglied. Nun wird Narcisa weit und breit vertraut, sie ist respektiert, und spielt eine zentrale i Rolle in der Entwicklung des Dorfes. Sie ist eine konstante Quelle der Ermutigung und Gedankenanstöße für den Bürgermeister. Narcisa sagt, „in Quechua (eine einheimische südamerikanische Indio-Sprache) bedeutet der Dorfname Tauca „Versammlung und Solidarität“! Es ist mein Wunsch, die Menschen in meinem Dorf glücklich zu machen und sie harmonisch durch diesen Buddhismus zu vereinen. Diese vielleicht sehr einfache und ungebildete Frau, ließ mich die Kraft eines reinen Herzens und einer edlen Gesinnung einer einzigen Person fühlen, die das wahre Wesen des Glaubens verkörpert. In Ihrem Wunsch liegt die unerschütterliche Leidenschaft und Liebesbeziehung zu RISSCHO ANKOKU, der Errichtung des Friedens im Land durch die Verbreitung des wahren Buddhismus. Glaube heißt niemals aufzugeben.
Egal, was auch geschieht. Sie müssen ihre Aktivitäten um des Friedens willen, für das Gedeihen der Gesellschaft und für das Glück anderer Menschen beharrlich fortsetzen. Hierin liegt der wahre Weg für einen Gläubigen des Buddhismus Nichiren Daishonins, sich selbst zu leiten.
Ich möchte gerne meine ernsthaftesten Gebete dem Wunsch widmen, dass Narcisa und ihre Freunde, die gerade jetzt ihre Aktivitäten in Tauca mit an ihrer Kraft durchführen - in diesem wunderschönen, entlegenen Bergdorf in den weit entfernten Anden - größtes Glück und beste Gesundheit genießen können. Als wir kurz vorher zusammen Daimoku gechantet haben, habe ich meine tiefsten Gebete für Sie an den Gohonzon gerichtet.
Es gibt verschiedene Theorien über den Ursprung des Namens „Peru“. Allgemein bedeutet er „großes, reiches, südliches Land“. Alltägliche Feldfrüchte wie Kartoffeln, Mais und Tomaten sind in den Bergregionen Perus heimisch. Wie Herr Shima mir einst berichtete, waren Kartoffeln, die aus dieser Gegend kommen, als sie im 16. Jahrhundert zum ersten Mal nach Europa gebracht wurden, generell unbeliebt. Einer dieser fadenscheinigen Gründe für ihre Ablehnung war, dass Kartoffeln nicht in der Bibel erwähnt wurden und deshalb nicht für den menschlichen Verzehr geeignet seien. Ein anderes Gerücht besagte, dass sie die Ursache für alle Arten von Krankheiten seien. Heute jedoch ist die Kartoffel, wie Sie wissen, eine der weitverbreitetesten Feldfrüchte auf der Welt und ist zu einem Hauptnahrungsmittel geworden. „Ähnlich“, fügte Herr Shima hinzu, „sind wir, wenn wir die Lehren des Daishonin in Ländern verbreiten, die wenige oder gar keine Kenntnisse vom Buddhismus haben, dazu bestimmt, missverstanden zu werden und am Anfang auf wenig Sympathie zu stoßen.
Vorurteile gegenüber ungewöhnlichen Kulturen ist ein allgemein gültiges Phänomen, dass man in bestimmten Abstufungen in allen Abschnitten der Geschichte findet. Das wird noch deutlicher spürbar, wenn es zur Verbreitung des großen Gesetzes des Buddhismus Nichiren Daishonins kommt, das bis jetzt noch größtenteils unbekannt ist.
Es ist vollkommen natürlich, dass unsere Bemühungen auf Missverständnis und fehlende Sympathie stoßen werden. Herr Shima und die anderen peruanischen Mitglieder leben mit dem unveränderlichen Glauben, dass, egal wie sehr jemand im Moment missverstanden wird, es nichts anderes zu tun gibt, als um der zukünftigen Generationen und der anderen Menschen willen hartnäckig fortzufahren, das Mystische Gesetz mit einem stolzen wegbahnenden Geist ausführlich zu erklären und zu lehren. Eine Quelle besagt, dass das Wort“ Anden“ von andenes abstammt, was soviel wie „Terrassenfelder“ bedeutet. Und tatsächlich sind überall in den Anden aus den Berghängen gehauene Terrassenfelder ein gewohnter Anblick. Wie es der Zufall will, findet man ebensolche Landschaften mit terrassierten Reisfeldern in der Gegend von Herrn Shimas Heimatstadt Okunoto in der Ishikawa-Präfektur, die als semmaida (Tausend- Stufen-Felder) bekannt sind. Daher sagt Herr Shima, dass er beim Anblick von Bauern, die mit Lasten auf dem Rücken durch die Felder der Anden gehen, jedes Mal von Heimweh erfüllt ist Das Bild stimmt nahezu exakt mit dem überein, das er sich aus früheren Zeiten von Leuten aus seiner Heimat bewahrt hat, die in Stoff geschlagene Bündel (furoshiki) auf dem Rücken tragen. Sooft er sie sah und dachte: „es ist genau wie in meiner Heimat“ verstärkte er ein ums andere Mal seinen Wunsch, diesen Menschen durch die Kraft des Mystischen Gesetzes zu helfen.
Peru liegt im Westen Südamerikas. Es wird im Norden von Ecuador und Kolumbien, im Osten von Brasilien und Bolivien und im Süden von Chile begrenzt. Im Westen liegt der Pazifische Ozean. Im Jahr 1986 zählte seine Bevölkerung mehr als 20 Millionen. Historisch ist das Land als das Herz des Inka-Reiches bekannt, das seine Blütezeit vom 12. bis zum 16. Jahrhundert hatte. Peru erlangte die Unabhängigkeit von Spanien im Jahre 1824, hauptsächlich auf Grund der Bemühungen Simon Bolivars (1783 - 1830).
Simon Bolivar, von dem ich früher schon oft gesprochen habe, war der Anführer der südamerikanischen Unabhängigkeitsbewegung und gilt als Vater der Befreiung Lateinamerikas. Im Alter vom 22 Jahren schwor er sich, Lateinamerika von drei Jahrhunderten bitterer Kolonialherrschaft zu befreien. Von da an, etwa während der ersten 30 Jahre des 19 Jahrhunderts, schlug er mit jugendlicher Energie eine Schlacht nach der anderen und befreite so insgesamt sechs Republiken von fremder Herrschaft Einmal sagte er: „Ohne Energie erreicht man kein Ergebnis. Ohne Stärke bewirkt man nichts, und ohne Mut kann man keinen Ruhm ernten.’ , Man sagt, dass sein unbeugsamer Kampfgeist mit jeder Niederlage, die er erlitt, stärker wurde. Er richtete leidenschaftliche Appelle an die Menschen und war schließlich in der Lage, den Weg zum Sieg frei zu machen, indem er jedes aufkommende Hindernis durch einen entschlossenen Schritt nach vorn beiseite räumte. Ich hoffe, dass die obigen Worte Simon Bolivars Euch Mitgliedern der Jugendabteilung, die sich der Verbreitung des Mystischen Gesetzes widmen, als Wegweiser im Leben dienen werden. Indem wir mutig darin fortfahren, einen Weg der Hoffnung, für die Zukunft zu öffnen, können wir sicher sein, dass wir Kosen-rufu verwirklichen und ein siegreiches Leben führen werden.
Meine jungen Freunde, ich hoffe, dass Ihr die volle Verantwortung übernehmt und in der Organisation vorangeht, indem Ihr eine große Bewegung für Kosen-rufu entfacht. Ich bete von der Tiefe meines Herzens, dass sich jeder von Euch zu einem Helden für Kosen-rufu entwickelt, der das Vertrauen seiner Leiter in der Männer- und Frauenabteilung gewinnt.
In diesem Jahr ist es genau 15 Jahre her, seit Herr Shima Japan verließ, um sich in Peru als Korrespondent der Seikyo Shimbun niederzulassen. Am
Ich kenne auch die Eltern von Herrn Shima sehr gut. Sein verstorbener Vater, Hisao Shima, über den ich in der Serie“ Unvergessliche Freunde“ in der Seikyo Shimbun geschrieben habe, war ein verdienstvoller Pionier in der Gegend von Okunoto, die am Japanischen Meer gelegen ist. Während seiner Studentenzeit an der Universität von Kanazawa pflegte Herr Shima die weite Reise nach Tokyo zu machen, um meine Vorlesungen über die „Ongi Kuden“ ( Aufzeichnung der mündlich übertragenen Lehren) zu hören. Es war mein Anliegen, ihn ernsthaft zu trainieren; er ist einer der Leiter, die ich persönlich erzogen habe. Als Gruppenleiter und später als HauptsteIlenleiter während seiner Zeit in der Jungen-Männer-Abteilung führte er fleißig Aktivitäten durch und kümmerte sich sehr um seine Mitglieder. Gleichzeitig nahm er die zeitraubende Tätigkeit eines Autors für die Seikyo Shimbun in der Chubu-Gegend auf sich. Außerdem unterzog er sich der Mühe eines ernsthaften Fremdsprachenstudiums, nachdem er sich geschworen hatte, eines Tages im Ausland zu leben. Die ganze Zeit habe ich seiner Fortschritte beobachtet.
Als er schließlich als Korrespondent nach Peru ging, war ich ein wenig besorgt. Aber ein Löwenjunges muss das Leben eines Löwen führen; und da Nichiren Daishonin lehrte, dass dieser Buddhismus in der ganzen Welt verbreitet werden muss, müssen wir Schritte unternehmen, um sicherzustellen, dass diese Mission sich bis in die entferntesten Winkel der Erde entfaltet Mit solchen Gedanken im Herzen begleitete ich ihn bei seiner Abreise, zu der ich das folgende Gedicht für ihn geschrieben hatte:
Eines Tages
Wird Lob Dich ereilen,
Wenn Dein Leben Du widmest
Peru -
Heute.
Meine Absicht war, zu sagen: „Nicht gestern, sondern heute! Widme Dein Leben, um heute, an diesem Tag, für unsere Freunde in Peru zu kämpfen. Wenn Du das tust, wird ganz sicher die Zeit kommen, wo man Dich loben wird.“ Diese Zeit ist jetzt gekommen. Letztendlich müssen wir diesen Buddhismus mit dem Bewusstsein praktizieren, dass dies der letzte Augenblick unseres Lebens ist. Unsere Einstellung sollte sein: „Ich kämpfe jetzt!“ und nicht: „Ich werde das irgendwann schon hinkriegen.“ Mein Gedicht tief in sein Herz eingraviert, bemühte sich Herr Shima während der letzten 15 Jahre Tag für Tag. Sein Entschluss ist: „Heute, an diesem kostbaren Tag, der niemals wiederkommen wird, werde ich für meine Freunde in Peru bis zum letzten Blutstropfen arbeiten.“ Mit dem Verständnis des Glaubens erkannte er klar, was ich ihm zu vermitteln beabsichtigte.
Wie ich schon früher erwähnte, ist es für uns, die wir in einem reichen Land wie Japan leben, schwer sich die Schwierigkeiten vorzustellen, die die Durchführung buddhistischer Aktivitäten in Peru mit sich bringt Armselige wirtschaftliche Zustände und kulturelle Unterschiede stellen natürlich große Probleme dar. Peru ist annähernd dreieinhalb mal so groß wie Japan. Das Land kann klimatisch in drei unterschiedliche Regionen eingeteilt werden: die Gebirgsregion, in der die große Höhe jemandem, der nicht akklimatisiert ist, das Atmen schwer macht; die Amazonas-Region mit tropischem Regenwald, wo das ganze Jahr über Temperaturen zwischen 27 und 37 Grad herrschen; und der Küstengürtel mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit. Die Durchführung buddhistischer Aktivitäten in einem so großen Land ist mit beträchtlichen Schwierigkeiten verbunden. Während meiner zweiten Perureise hatte ich Magenschmerzen, nachdem ich während einer Periode unerträglich hoher Luftfeuchtigkeit ein Getränk zu mir genommen hatte. Tatsache ist; dass Herr Shima als Student an einer Nierenerkrankung litt und ein Arzt ihm schließlich mitteilte, dass er sich glücklich schätzen könnte, wenn er sein 25. Lebensjahr erreichen würde. Trotz großer Sorge um ihn fühlte ich mich beruhigt, weil ich wusste, dass kein Leben so wertvoll ist, wie das eines Menschen, der es schafft, dass seine große Leistung in den Annalen von Kosen-rufu erwähnt wird.
Nach Übernahme seiner Verantwortung in Peru hatte Herr Shima sich angewöhnt zu joggen, um seine Gesundheit zu stabilisieren, so dass er seine Mitglieder ermutigen kann. Herr Shima nimmt sich selbst in keiner Weise wichtig. Durch dick und dünn hat er sich konsequent als ein standhafter und ehrlicher Mensch erwiesen. In unserer heutigen Welt zeigen die Menschen - wahrscheinlich durch das Fernsehen beeinflusst - einen starken Hang dazu, sich von einer glänzenden, oberflächlichen Fassade blenden zu lassen. Solche Oberflächlichkeit hat jedoch nichts mit Glaube zu tun und noch weniger mit dem Hervorbringen von Menschlichkeit.
Herr Shima hat unaufhörlich unsichtbare Bemühungen gemacht, um seine Fähigkeiten zu entwickeln, unter anderem, indem er Spanisch lernte und sich als Leiter auszeichnete, der die Merkmale des mutigen Handelns und klaren Urteilens besitzt. Sicherlich kann er sich, da die Umstände in Peru so anders sind, nicht einen einzigen Tag entspannen. Seine Gedanken drehen sich sicherlich ständig darum, wie er am besten die Mitglieder beschützen kann und wie er ! einen Pfad für Kosen-rufu schlagen kann.
Ein Freund aus Übersee sagte einmal zu mir: „Diejenigen, die es vermeiden wirkliche Bemühungen zu machen und sich einfach innerhalb der soliden japanischen Organisation treiben lassen, sind der Ehre, für die Sache des Mystischen Gesetzes zu kämpfen unwürdig. Sie amüsieren sich bloß.
Bei seiner Abreise sagte ich zu Herrn Shima: „Werden sie ein guter großer Bruder für die Mitglieder. Man kann in seinen Beziehungen zu anderen keinen Erfolg haben, wenn man von Ärger beherrscht ist. Ich sagte ihm, er solle ein Mensch mit großer Geduld werden, der von allen geliebt wird. Und genau das hat er getan. Er wird von den peruanischen Mitgliedern geliebt und respektiert. Er ist immer bereit, in jeder Angelegenheit Rat zu geben, und geht immer sofort dahin, wo er gebraucht wird. Er glaubt fest daran, dass es wichtig ist, immer vor Ort dabei zu sein. Und zu keiner Zeit benimmt er sich arrogant oder verliert die Geduld. Seine bloße Anwesenheit lässt jeden sich entspannt und wohl fühlen. Ich konnte das während meines Aufenthaltes in Peru deutlich spüren. Trotz ihrer zierlichen Erscheinung ist die Frau von Herrn Shima, Hiroko, als Ehefrau und Mutter für Kosen-rufu ein wahres Kraftwerk, die ihren Mann hinter den Kulissen großartig unterstützt. Dadurch, dass sie jeden Tag ins Gemeindehaus geht und sich mit den Mitgliedern trifft, hat Frau Shima die Sprache und Bräuche ihrer Wahlheimat gelernt. Nachdem sie ihren Führer- schein gemacht hat, reist sie selbst regelmäßig, um die Mitglieder in Städten in ganz Peru zu ermutigen. Um ihre drei Kinder schnell ins peruanische Leben zu integrieren, hat das Ehepaar sie in eine Schule geschickt, die von einheimischen Kindern besucht wird, anstatt sie auf die japanische Schule zu schicken (die japanische Residenten normalerweise vorziehen).
Das spricht für den aufrichtigen und edlen Glauben der ganzen Familie, die in ihrer tiefen Mission für Kosen-rufu vereint ist. Der Vorgänger von Herrn Shima als Generaldirektor der NSP, der verstorbene Kensei Kichimoto, der als der große Pioniervater von Kosen-rufu in Peru bekannt ist, äußerte einmal: „Es ist das größte Glück der Nichiren Shoshu von Peru, dass Präsident Ikeda uns eine Person wie Herrn Shima geschickt hat.“
Im Laufe der Jahre sind die Aktivitäten in Peru beachtlich fortgeschritten und viele Menschen verstehen und schätzen jetzt die Bemühungen der Soka Gakkai. Zwischen der Soka Universität und der peruanischen Nationaluniversität von San Marcos, die die längste Geschichte von allen Universitäten in Südamerika hat, wurde ein Austauschprogramm eingerichtet. Ich wurde zum Ehrenprofessor dieser Universität ernannt Zusätzlich hat die Stadt Lima mir den Titel des Besonderen Ehrenbürgers zuerkannt, eine sehr seltene Ehre, und meiner Frau den Titel des Ehrenbürgers verliehen. Vor fünf Jahren, bei meinem letzten Besuch, wurde mir der Orden der Sonne von Peru mit dem Großkreuz verliehen, die höchste Würde in Peru, den ich mit dem Bewusstsein annahm, dies in Vertretung der Mitglieder von Peru zu tun, durch deren wertvolle Bemühungen unsere Bewegung eine solche Anerkennung gewonnen hat
In was für einem Land ich auch bin, ich versuche in der Begegnung mit der einheimischen Bevölkerung Freundschaften zu schließen, indem ich die Einheimischen treffe und jedem Einzelnen mit großem Respekt begegne. Bei meinem dritten Besuch in Peru 1984 stellte uns das Büro des Präsidenten freundlicherweise vier Sicherheitskräfte zur Verfügung. Unter ihnen war eine junge Frau namens Angela Tebes, die meine Frau begleitete. Es scheint, dass wir einen tiefen Eindruck auf sie hinterlassen haben, denn vor ungefähr einem Jahr sandte sie mir über Herrn Shima eine Mitteilung, in der sie um einen Gefallen bat. Sie sagte: „Ich werde demnächst heiraten. Ich würde mich sehr freuen, wenn das Ehepaar Ikeda meine Trauzeugen sein würden.“
Zuerst machte ich mir Sorgen, dass es als ihr Trauzeuge nötig sein würde bis nach Peru zu reisen. Aber sie sagte, dass es ihr nichts ausmachen würde, wenn wir nur ihre „Ehrentrauzeugen“ würden. Aus Dankbarkeit für ihre Freundlichkeit während unseres Aufenthaltes, nahm ich freudig an und schickte ihr ein kleines Glückwunschgeschenk. Obwohl Angela jetzt als Sekretärin bei der Polizei arbeitet, teilte sie uns mit, dass sie uns gerne wieder begleiten würde, wenn wir das nächste Mal Peru besuchen. Auch meine Frau schickte ihr, als ihre Tochter geboren wurde, ein kleines Geschenk. Meine Frau und ich versuchen immer Aufrichtigkeit mit Aufrichtigkeit zu beantworten und Zeichen des guten Glaubens, unbesehen wer die Person, die daran beteiligt ist, sein mag, ebenso zu erwidern, um so dauerhafte Freundschaften zu entwickeln. Ähnliches geschah mit den drei anderen männlichen Sicherheitskräften. Als einer von ihnen Zeuge der Aktivitäten der peruanischen Jugendabteilung wurde, sagte er: „Peru hat ein großes Jugendproblem. Ich möchte Ihnen meinen herzlichen Dank aussprechen, dass Sie sich bemühen die Jugend von Peru in solchem Ausmaß zu entwickeln.“
Um zum Thema des Anden-Videos zurückzukehren, war ich wirklich von Freude erfüllt zu sehen, wie Herr Shima sich für unsere Freunde in Peru mit solch einem fröhlichen, lächelnden Gesicht in Aktivitäten stürzt. Dieses Jahr wird er 50. Der Kern hinter diesem lächelnden Gesichtsausdruck ist sogar noch reiner, edler und mehr von Überzeugung erfüllt als je zuvor. Ich verstand dann, dass die Zeit gekommen ist, um das Band der Mission, das zwischen Herrn Shima und mir in diesem Leben besteht, zu vervollkommnen. Indem ich meinen Blick fest auf sein freundliches Lächeln richtete, betete ich tief und ernst für die weitere gute Gesundheit und Aktivität dieses mutigen Mannes. Er hat sein Leben in strikter Übereinstimmung mit seinem feierlichen Versprechen gelebt, nie dem Zweifel nachzugeben oder bedauernswerte Ursachen zu schaffen, die wertvollen Kinder des Buddhas zu beschützen und sich um sie zu kümmern.
Während der letzten Jahre hatte ich viele Begegnungen und Diskussionen mit intelligenten und mit gesundem Urteilsvermögen ausgestatteten Menschen aus der ganzen Welt. Unter diesen war der bekannte britische Astronom, Dr. Chandra Wickramasinghe. In einem Gespräch tauschten wir unsere Gedanken über die ewige Natur des Kosmos und des Lebens selbst aus. Während unserer Diskussion bemerkte Dr. Wickramasinghe, dass das Universum von Leben erfüllt ist, und dass es sicher ist, dass andere intelligente Lebensformen, ähnlich dem Menschen, irgendwo im riesigen Universum existieren und dass das Konzept, wonach das Leben nach dem Tod weitergeht und wonach ein Gesetz von Ursache und Wirkung alles durchdringt, sehr logisch und überzeugend ist Weiter drückte er seinen tiefen Respekt für die buddhistische Sicht des Lebens aus, und sagte, dass von allen Weltreligionen der Buddhismus die offenste Haltung gegenüber wissenschaftlichen Wahrheiten einnimmt. Weiterhin sagte er, dass er große Erwartungen in unsere Ausübung des Buddhismus setze, und bemerkte, dass heute, zu einer Zeit, wo eine neue Weltreligion des Friedens gebraucht wird, vor allem die Aktivitäten der Bewegung, die von Präsident Ikeda geleitet wird, eine Hoffung für die Menschheit darstellen. So wird die Soka Gakkai von intelligenten Menschen in der ganzen Welt eingeschätzt Obwohl es einige geben mag, die negativ über uns sprechen, wäre es der Gipfel der Absurdität, über die Frage, welche Sichtweise wir annehmen sollen, in Verwirrung zu geraten.
Ich glaube dass die Aussage von Dr. Wickramasinghe, dass das Universum von Leben erfüllt ist, eine äußerst tiefe Bedeutung hat Einigen Wissenschaftlern zufolge, könnte es allein in unserer eigenen Galaxie, der Milchstraße, zu der Sonne und Erde gehören, bis zu zehn Millionen Planeten mit zivilisiertem , Leben geben. Wirklich, die riesige Größe des Universums liegt jenseits unserer Verständnisfähigkeit. Dr. Wickramasinghe und ich versprachen uns, unsere Diskussionen in der Zukunft weiterzuführen.
Der Buddhismus lehrt, dass es überall im Universum Buddhaländer gibt. Zum Beispiel, der Jujubibasha Ron (Kommentar über die zehn Stufen) zufolge, dass dem alten indischen Philosophen Nagarjuna zugeschrieben wird, gibt es in jeder der zehn Richtungen (d.h. sowohl Nord, Süd, Ost, West, Nordost, Südost, Nordwest, Südwest, als auch oben und unten) eine ideale Welt. Weit weg im Osten liegt eine Welt, die „keine Angst“ genannt wird, und andere Welten mit so phantastischen Namen wie Freude und Ruhe liegen angeblich weiter im Süden bzw. im Nordosten. Obwohl man sie natürlich nicht mit den oben erwähnten von Wissenschaftlern vorausgesagten Welten verwechseln darf, reicht der bloße Gedanke, dass es in den riesigen Weiten des äußeren Weltraums zahllose Buddhaländer gibt, aus, um Gefühle von großen Abenteuern und Romantik entstehen zu lassen. Lassen Sie uns jetzt einen Blick auf die menschliche Gesellschaft hier auf der Erde werfen. Wie sie wissen, wird die Welt, in der wir leben, im Buddhismus Saha Welt genannt. Leider ist sie weder angstfrei, noch freudig oder ruhig. Die Welt ist erfüllt von Mühsal und Prüfungen, in der wir unterschiedliche Formen des Leidens ertragen müssen. In einer Gosho sagt Nichiren Daishonin: „Diese Saha Welt nimmt die niedrigste Position unter all den Welten der zehn Richtungen ein.“ (MW -4-67) Anders gesagt, dies ist der übelste Ort im ganzen Universum. Die Gosho sagt im Hinblick auf Japan, dass es ein Land ist, in dem viele Menschen das Wahre Gesetz verleumden: „Es scheint, als ob alle Menschen, die die fünf Kardinalsünden in den zehn Richtungen begehen, sich an einem einzigen Ort zusammengefunden haben.“ (Gosho Zenshu, p. 1054) In anderen Worten, sagt Nichiren Daishonin, dass die Erde und im Speziellen Japan der Ort ist, wo sich die schlechtesten Menschen des gesamten Universums angesammelt haben, die aus den anderen Welten herausgeworfen wurden, weil sie zu eigensinnig sind. In diesem Fall ist es ganz natürlich, dass Menschen alle ihnen verfügbaren Mittel einsetzen, um die Praktizierenden zu bekämpfen und diejenigen verleumden, die das Wahre Gesetz verbreiten. Daher braucht man unter keinen Umständen, überrascht zu sein oder durch solche Ereignisse ins Schwanken zu geraten; der Buddhismus enthüllt ganz eindeutig die wahre Natur der Herzen, die das Wahre Gesetz verleumdet.
Sie denken jetzt wahrscheinlich, „In welch schreckliche Welt des Universums bin ich geboren!“ Nichtsdestotrotz, es ist kein Zufall, dass wir in diesem dreckigen Sumpf der Saha Welt geboren sind. Das Hosshi-Kapitel (10.Kap.) des Lotos Sutra sagt: „Durch Ihr Mitgefühl für die Menschen sind Sie als Mensch geboren, um Ihren großen Wunsch zu erfüllen,“ und gleichermaßen“ aus dieser Barmherzigkeit für die Menschen sind Sie in diese schlechte Welt geboren, um überall dieses Sutra zu verbreiten. Anders ausgedrückt, gerade weil Sie in einer vergangenen Existenz Ihren großen Wunsch, die Buddhaschaft zu verwirklichen, bereits erfüllen konnten, haben Sie sich entschlossen in diese Saha Welt geboren zu werden, um das Wahre Gesetz zu verbreiten und die Menschen von ihren Leiden zu erretten. Diese Haltung kennzeichnet den tiefgründigen Geist des Buddhismus.
In den Ongi Kuden sagt Nichiren Daishonin, dass dieser“ große Wunsch die Verbreitung des Lotos Sutras ist“, und dass die Menschen, denen wir Barmherzigkeit gegenüber empfinden sollten, „alle Menschen Japans sind.“ Darüber hinaus sind die Menschen, die in diese schlechte Welt geboren sind, „Nichiren und seine Schüler“ (Gosho Zenshu, p.736).
Als Schüler Nichiren Daishonins, die wir um der Sache von Kosen-rufu Willen vorwärtsgehen, hatten wir, um unsere Aufgabe zu erfüllen, den brennenden Wunsch in diese Welt hineingeboren zu werden, die erfüllt ist von den fünf Unreinheiten. Aus diesem Grund ist der Ort, an dem wir uns befinden, tatsächlich der beste Schauplatz des gesamten Universums, an dem jeder Mensch seine ihm eigene Aufgabe erfüllen kann. Wenn Sie das erkennen können, dann werden Sie ein Leben voller Bedeutung und Freude führen und ein Gefühl der Heiterkeit darüber empfinden, dass Sie leben.
Der 65. Hohe Priester der Nichiren Shoshu, Nichijun Shonin, hielt einst eine Vorlesung, in der er das Folgende sagte: „Es war die Soka Gakkai mit Präsident Toda, als Präsident, die die mutigen Nachfolger der Bodhisattwas, welche sich am Adlergipfel versammelten, aus der Erde hervorgerufen hat, um den Weg in den Späten Tag des Gesetzes anzuführen.“ Diese Worte haben wirklich eine tiefgründige Bedeutung. Ganz bestimmt sind der Buddhismus und das Lotos Sutra keine Märchen. Wenn wir die buddhistische Lehre auf die heutige Realität beziehen, stimmt es exakt mit Nichijun Shonins Worten überein. Seine Führung ist von tiefster Bedeutung. Genau wie die Worte des Hohen Priesters anzeigen, war es Präsident Toda, der uns lehrte, wie man sein Leben führen soll, um sich dem höchsten Wunsch nach Erreichung von Kosen-rufu zu widmen. Die Stärke und Tiefe der Soka Gakkai basiert auf der Meister und Schüler Beziehung. Egal was andere sagen mögen, wir dürfen es nie zulassen, dass dieser ernsthafte Weg des Lebens zerstört wird. Weil diese Beziehung existiert, konnten wir den korrekten Glauben erlernen und so zu unserer Aufgabe als Nachfolger der Bodhisattwas aus der Erde erwachen. Allerdings neigen wir angesichts eines geringfügigen Hindernisses dazu, diese Beziehung zu vergessen und in unserer Dummheit versuchen wir, nach eigenen Strategien zu leben, alleine aus unserem oberflächlichen Selbstverständnis heraus, uns nach außen hin keine vermeintliche Schwäche zu geben. Letztendlich werden wir von vorübergehenden Tendenzen überwältigt, und zum guten Schluss zerstören wir uns selbst .
Darauf möchte ich Sie sehr eindringlich hinweisen. In einem Brief an Sennichi-ama, den Nichiren Daishonin von der weitentfernten Sado Insel geschrieben hat, steht folgendes: .. Jemand, der dem Lotos Sutra Gaben anbietet, wird die gleichen Wohltaten erlangen, als würde er diese Gaben allen Buddhas und Bodhisattwas in den zehn Richtungen anbieten, weil alle Buddhas der zehn Richtungen ihren Ursprung in dem einzigen Wesen von Myo besitzen.“ (MW-5-287-8).
Es besteht überhaupt kein Zweifel, dass im jetzigen Zeitalter des Späten Tages des Gesetzes der Gohonzon der Drei Großen Esoterischen Gesetze das Lotos Sutra“ verkörpert. Dieser Gohonzon ist einzig und allein der Ursprung und symbolisiert die Augen aller Buddhas der zehn Richtungen durch die drei Existenzen des Lebens hindurch. Er ist gleichzeitig die Einheit des Mystischen Gesetzes, welches das Universum durchdringt.
Wenn wir daher Gongyo machen, Daimoku zum Gohonzon chanten und uns den Aktivitäten für Kosen-rufu widmen, dann wird unser Leben von unbegrenztem Glück und Tugend eingehüllt und erleuchtet Die Fortschritte unserer täglichen Praxis mögen vielleicht nicht so groß sein. Dennoch wird die Wohltat einer ernsthaften Praxis, basierend auf den drei Pfeilern, Glaube, Ausübung und Studium, ohne Ausnahme das gesamte Universum durchdringen und uns zur Erlangung von großartigen Tugenden und großem Glück führen, welches zu einem unzerstörbaren Schatz der Ewigkeit heranwächst. Der Daishonin schreibt: .. Stellen Sie sich vor, ein Löwe hat einhundert Junge. Sobald der Löwenkönig bemerkt, dass seine Jungen durch andere Bestien oder Raubvögel angegriffen werden, brüllt er; die einhundert Jungen fühlen sich dann ermutigt und die Köpfe der anderen Bestien und Raubvögel spalten sich in sieben Teile. Das Lotos Sutra ist wie der Löwenkönig, der Herrscher aller Tiere.
Eine Frau, die sich dem Löwenkönig des Lotos Sutra widmet, braucht sich nicht vor den Bestien der Hölle, des Hungers und der Animalität zu fürchten.“ (MW- 5-288)
Das Mystische Gesetz ist der’ ‚Löwenkönig’, konkurrenzlos unter allen Sutras. Wir, die sich dem „Löwenkönig“ des Mystischen Gesetzes widmen, müssen uns vor nichts fürchten - auch nicht vor den Bestien, die im Moment wutentbrannt aufschreien und die nacheinander erscheinen, um uns anzugreifen; wir brauchen auch nicht im Geringsten ins Schwanken zu geraten. Weiterhin werden wir, die wir ernsthaft praktizieren und diesen Buddhismus verbreiten, wie das Brüllen des Löwenkönigs, alle zukünftigen Unterdrücker abwehren. Die majestätische Anwesenheit unserer Mitglieder wird alle bösartigen Winde hinwegtragen und eine erfrischende, reinigende Brise der Wahrheit und der Gerechtigkeit durch die Gesellschaft und darüber hinaus in die ganze Welt fließen lassen.
Sie sollten erkennen, dass wenn Sie sich wie der Löwenkönig stolz und mutig den Menschen gegenüber verhalten und sie die Wahrheit des Buddhismus erkennen lassen, sich der Weg für Kosen-rufu immer weiter vor Ihnen öffnen wird.
Schließlich möchte ich Sie noch einmal darum bitten, dass Sie basierend auf den Grundsätzen von “Korrektem Glauben“, einer „Korrekten Lebensweise“ und einem „Korrektem Leben“ eine Entwicklung anstreben, die einer Entwicklung von zehn Jahren entspricht. Ich beende die heutige Ansprache mit meinen Gebeten für Ihr weiteres fröhliches und mutiges Fortschreiten in der Praxis und im Studium, so dass für Sie dieses Jahr von dauerhaftem Wachstum erfüllt ist .
(aus: JA-Führungen, 1988-1989, D. Ikeda, „Führen Sie ein hervorragendes Leben im Land Ihrer Aufgabe“
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