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Führung von Pr.Ikeda anläßlich der ersten JMA Leiterversammlung im Soka Kulturzentrum in Tokio, am 26. Juni 1990.

Auszug:

Sieg und Niederlage, Belohnung und Strafe

Zum Schluß möchte ich kurz über folgende Aussage sprechen: "Was im Buddhismus zählt, ist ob wir gewinnen oder verlieren."

Mein Meister, Josei Toda, erzählte mir oft: "Glauben ist der Kampf einer Person mit Menschlichkeit gegen Grenzen. Glaube ist die Schlacht der Buddhanatur gegen die teuflischen Natur des Lebens. Dies ist es, was mit der Aussage, ´Was zählt im Buddhismus, ist ob wir verlieren oder gewinnen´, gemeint ist."

So wie Ihr fortschreitet, so werdet Ihr natürlicherweise Frustrationen und Grenzen erleben. Wenn das passiert, müßt Ihr Euch noch mehr dem chanten von Daimoku widmen, und Ihr müßt handeln. Wenn Ihr das tut werdet Ihr eine höhere geistige Ebene erreichen. Danach müßt Ihr weiter vorangehen. Diese fortwährende Wiederholung ist die Arbeit des Glaubens.

Euer Sieg wird dadurch bestimmt, ob Ihr im Kampf mit Euch selbst, mit Euren Grenzen und teuflischen Kräften des Lebens gewinnt oder verliert. Es gibt keinen Kampf ohne einen Gegner. Ein leicht gewonnener Kampf ergibt kein Wachstum. Wenn Ihr den wilden Kampf mit Euch selbst, und den Feinden von Kosen-rufu vergeßt, seid Ihr schon in Rückschritt verfallen. Ihr spielt dann nur im Leben. Oberflächlicher Komfort bedeutet nichts, als von sich selbst besiegt worden zu sein.

Nichiren Daishonin hat erklärt: "Buddhismus befaßt sich in erster Linie mit Sieg oder Niederlage, während die weltliche Obrigkeit auf dem Prinzip von Belohnung und Strafe beruht. Aus diesem Grunde schaut man zu einem Buddha als dem höchsten Anführer der Welt auf, während derjenige, der nach Belieben regiert, König genannt wird." (deutsche Gosho Band 3 S.230).

Für Belohnung und Strafe gibt es Ränge, sie sind relativ. Zum Beispiel kann man 60 von 100 Punkten erlangen, oder einen Preis erlangen, der in verschiedenen Graden und Ordnungen verliehen wird. Belohnung und Strafe beziehen sich auf Vergleiche von besser und schlechter. Sieg und Niederlage aber sind absolut. Ihr gewinnt oder verliert, es gibt keine Ebene dazwischen.

Der Buddha ist jemand, der den Sieg errungen hat. ´Höchster Anführer der Welt´ bedeutet das mutigste menschliche Wesen. In den buddhistischen Schriften gibt es viele andere Namen für den Buddha: Sieger der Schlacht, siegreicher Meister, siegreiche Kraft, Sieger über andere, Sieger über das Banner anderer (Banner ist das Emblem für einen König), standfester Sieger der die teuflischen Kräfte zerstörte, Fäller der teuflischen Mächte durch die zehn Kräfte. All dies sind Beinamen des Buddhas.

Mit anderen Worten ist der Buddha der siegreiche Meister der alle Dämonen besiegt. Es ist der Sieg, der den Beweis des Gesetzes des Buddhas zeigt, ein Sieg als Beweis des Glaubens.

Die Schlacht mit den zehn teuflischen Kräften

Nichiren Daishonin beschreibt den Kampf mit den teuflischen Kräften: "Der Teufel des Sechsten Himmels erweckt seine zehn Kräfte im Meer von Leben und Tod, wo sie mit dem Ausübenden des Lotos-Sutra um dieses verschmutzte Reich kämpfen, in dem erleuchtete und nicht erleuchtete Wesen zusammen existieren, um zu sehen wer dies Reich gewinnt oder verliert. Ich Nichiren, in dieser Rolle, wurde von der gewaltigen Kraft (des Buddhas) zwanzig Jahre lang geführt. (In dieser ganzen Zeit) habe ich mich nicht einmal zurückgezogen." (Gosho Zenshu, S.1224)

Die zehn teuflischen Kräfte sind die Kräfte der irdischen Begierden. Sie werden genannt:

• 1. Wünsche. Sucht nach den fünf Wünschen und dadurch in der Praxis nachzulassen.

• 2. Melancholie. Deprimiert und wenig begeistert zu sein.

• 3. Hunger und Durst. Nur an diese Wünsche zu denken.

• 4. Verlangen. Körperliche Lust und Zuneigung, wie zum anderen Geschlecht, Alkohol oder Luxus überhaupt, zum Opfer zu fallen.

• 5. Schlafen. Das bedeutet nicht, daß wir das schlafen aufgeben sollen. Es bezeichnet vielmehr eine lockere und faule Einstellung im Leben. Es beinhaltet ebenfalls die Art von Leben, in der man keine Anstrengungen und Bemühungen macht um sich zu verbessern, sondern nur den einfachsten Weg sucht.

• 6. Angst. Seinen Ängsten zu erliegen und ein Feigling zu werden.

• 7. Zweifel und Bereuen. Praktizierende zu kritisieren und die Saat von Zweifel und Bereuen zu sähen.

• 8. Ärger. Der Praxis zu erlauben, von ärgerlichen Gedanken geleitet zu werden.

• 9. Ruhm und Reichtum. Wegen materiellen Wohltaten und seines Rufs vom Pfad zur Buddhaschaft abzuweichen.

• 10. Arroganz und Verachtung. Hoch von sich zu denken und andere herabzusetzen.

Was ist die Waffe, mit der wir diese teuflischen Kräfte zerstören können? Nur das scharfe Schwert des Glaubens. Deshalb müssen Leiter von Kosen-rufu zu allererst mutige Menschen mit starkem Glauben sein. Ansonsten, egal wie fähig und hervorragend Ihr aussehen mögt, werdet Ihr nicht siegreich im fundamentalen Kampf mit den zehn teuflischen Kräften sein.

Eine Person ist stark, wenn ihr Glauben stark ist. Dieser Abschnitt aus den Schriften Nichiren Daishonins beschreibt, daß ein großer Kampf sich im Universum entfaltet, dem Meer von Leben und Tod. Unser Universum ist ein Reich von Sieg oder Niederlage. Die Kraft des Erschaffens und die Kraft der Zerstörung; Energie führt uns zu einem harmonischen Kosmos, und wilde Tendenzen ziehen ins Chaos; die verbindende Kraft von Mitgefühl und die scharfe Schneide von Haß und Boßheit; das ist unser Universum.

Es ist ein Reich von Geburt und Tod, Licht und Dunkelheit, Aufstieg und Niedergang, Offenheit und Verschlossenheit, Hoffnung und Verzweiflung, Leben gebender Energie und Leben nehmender Energie. Folgen wir Gesetzen, die uns zum Glück führen oder Kräften, die unsere Welt in eine schwarze unglückliche verwandeln? Wir müssen ohne Frage den Gesetzen folgen, die uns zum Glück führen und eine Welt von unzerstörbarem und ständigem Glück erreichen. Das ist unsere Aufgabe als Buddhisten. Die Kräfte des Buddhas sind die Kräfte des Lichts.

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