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Der Buddhismus ist die Quelle des Mutes
Bei der 13 Honbu-Leiterversammlung der Soka Gakkai, gleichzeitig die 2. Generalversammlung von Chubu, die 3. Generalversammlung von Hokuriku und die 2. Generalversammlung von Chugoku am 8. Januar 2002 in der Tokyo Makiguchi Memorial Hall.
Meine Glückwünsche zum Beginn des Jahres der Erweiterung des Dialogs! Und ein herzliches Willkommen an unsere SGI-Mitglieder, die aus Übersee hier auf Besuch sind! Danke, daß Sie so weit gereist sind!
Meine Glückwünsche auch zu dieser 13. Honbu-Leiterversammlung gemeinsam mit den Generalversammlungen von Chubu, Hokuriku und Chugoku!
Ich freue mich, hier mit Ihnen beisammen zu sein. Sie alle fließen vor Vitalität über. Ich freue mich auf die fortgesetzten kraftvollen Bemühungen im kommenden Jahr.
Es gab ein Wort, das der zweite Präsident der Soka Gakkai, Josei Toda, mit dem brennenden Wunsch, es an seine Nachfolger weiterzugeben, oft betont hat. Dieses Wort war Mut. Er hat einmal ganz klare Führung dazu gegeben:
Das Wesen des Buddhismus ist Mitgefühl. Auch wir müssen Mitgefühl besitzen, aber weil wir gewöhnliche Sterbliche sind, ist das in Wirklichkeit für uns ziemlich schwierig. Mut ersetzt Mitgefühl. Ich spreche von dem Mut, andere vom Leiden zu retten, uns selbst zu verbessern, unsere menschliche Revolution zu machen und den Buddhismus des Daishonin in ganz Japan und auf der ganzen Welt weithin zu verbreiten. Mutige Praxis des Buddhismus ist gleich Mitgefühl.
Ich hoffe, daß Sie in diesem Jahr mit Mut vorangehen werden, für Ihre eigene Entwicklung und zur Verwirklichung historischer Leistungen.
Glückwünsche von Freunden auf der ganzen Welt
Auch dieses Jahr habe ich von führenden Persönlichkeiten auf den Gebieten des Friedens, der Kultur und der Erziehung wieder viele Glückwunschkarten und Briefe mit guten Wünschen für das neue Jahr erhalten. Ich wurde durch Grüße von Seiner Majestät König Bhumibol Adulyadej von Thailand geehrt, einem großen Monarchen der Kultur. Ich habe auch Karten vom indischen Philosophen und Staatsmann Präsident K. R. Narayanan und seiner Frau Usha erhalten, vom chinesischen Vizepräsidenten Hu Jintao, der für Chinas Zukunft im neuen Jahrhundert arbeitet, von Dr. Joseph Rotblat, dem emeritierten Präsidenten der Pugwash Konferenzen und Friedensnobelpreisträger und vom ehemaligen UNO-Generalsekretär Dr. Boutros Boutros-Ghali. Dr. Rotblat, der 93 Jahre alt ist, hat nebenbei bemerkt letztes Jahr die weite Reise von England gemacht, um die Soka Universität von Amerika, Aliso Viejo (SUA-AV) zu besuchen und eine Gedenkvorlesung zu halten. Ich bin zutiefst dankbar für seine Freundlichkeit.
Ich habe auch Neujahrsgrüße von vielen anderen führenden Persönlichkeiten in verschiedenen Ländern erhalten, ebenso wie von Universitätsrektoren, führenden Akademikern und Botschaftern. Das berichte ich Ihnen in aller Bescheidenheit. Sie sollen wissen, daß jede dieser Glückwunschkarten und Briefe den weiten Umfang unseres Netzwerks der Freundschaft und des Vertrauens bezeugt.
Ermutigung für Künstler und Sportler
Bei der heutigen Versammlung, die die erste des neuen Jahres ist, sind Vertreter der Kunstabteilung und Mitglieder, die in der Welt des Sports aktiv sind, bei uns. Vielen Dank! Jeder von Ihnen ist kostbar, daher möchte ich, daß Sie alle, ohne eine einzige Ausnahme, strahlende Sieger im Leben werden. Dinge wie Beliebtheit oder die Zahl von Auftritten im Fernsehen sind, von einem Blickpunkt gesehen und auch was das Glück im Leben betrifft, unwichtig. Egal was geschieht, wichtig ist, daß Sie den Glauben an das mystische Gesetz fortsetzen, das große Gesetz, das so weit ist wie das Universum selbst, daß Sie niemals den Weg von Kosen-rufu verlassen und daß Sie sich bemühen, Ihre eigene große Aufgabe zu erfüllen. Denn das ist der einzige Weg, um wahres Glück zu erlangen. Machen Sie bitte auf dieser Grundlage Bemühung um Bemühung und durchbrechen Sie ihre Grenzen, während Sie Ihr Leben auf der einzigartigen Bühne Ihre Aufgabe führen.
Bitte denken Sie auch daran, daß jedes Spiel und jeder Wettbewerb zum Teil durch Zufall entschieden wird. Was am meisten zählt, ist ob Sie persönliche Fortschritte machen oder nicht. Ein Leben, von dem Sie sagen können „so viel habe ich erreicht!“ ist ein Leben, das von Befriedigung erfüllt ist und Befriedigung ist Sieg.
Sie alle sind herausragende Protagonisten unserer Bewegung, die unglaublichen Einfluß besitzen und die Soka Gakkai macht dank Ihrer ungeheuren Bemühungen große Schritte voran. Ich danke jedem von Ihnen aus ganzem Herzen. Bitte denken Sie auch daran, daß Sie eine kraftvolle Anhängerschaft von 10 Millionen Mitgliedern hinter sich haben! Ich hoffe, Sie werden die wunderbare Kraft und das wunderbare Potential Ihres Lebens in diesem Jahr wieder frei und ungehindert ausspielen.
Uns selbst und anderen Nutzen bringen
Der Französische Denker Michel de Montaigne (1533 – 92) schreib in seinen Essays:
Kein Unglück vermag lebende Tugend sich abwenden lassen; sie sucht nach Übeln und Schmerzen und ernährt sich von ihnen. Die Drohungen von Tyrannen, Folter und Henker sind ihr Leben und ihre Seele.[^1]
In anderen Worten, Mut ist wichtig. Der Buddhismus ist die Quelle des Mutes. Wenn wir Mut besitzen, können wir jedes Unglück oder Leiden in Nahrung verwandeln.
Der berühmte französische Schriftsteller Albert Camus (1913-60) schrieb:
In einer Welt, in der Armut und Absurdität so viele Menschen ihre Menschlichkeit verlieren lassen, bedeutet eine einzige Person zu retten, sich selbst zu retten, sowie ein Stück der Zukunft der Menschheit, auf die wir alle hoffen.[^2]
Indem wir eine andere Person zum Glück führen, führen wir uns selbst zum Glück. Das ist unsere Praxis, anderen Menschen den Buddhismus Nichiren Daishonins nahezubringen. Durch solche Bemühungen, anderen den Buddhismus zu vermitteln, können wir selbst ungeheuer wachsen und wir können unser Karma umwandeln. Das ist die Großartigkeit des Buddhismus. Der Akt, andere Menschen zum Buddhismus zu bringen, der uns ermöglicht, sowohl uns selbst als auch anderen auf profunde Weise Nutzen zu bringen, ist die Formel der Hoffnung für die Menschheit.
Die Jugend betrauen
Unsere Organisationen auf der ganzen Welt und in jedem Gebiet haben mit beispielloser Kraft einen neuen Anfang gemacht! Meine herzlichsten Glückwünsche!
Auch unsere Mitglieder der Jugendabteilung sind entschlossen aufgestanden! In der Zeit des Jahresendes und im neuen Jahr hat die Jugendabteilung in Japan 4.000 neue Mitglieder in ihre Reihen aufgenommen. Das ist wirklich großartiges Wachstum.
Edel sind diejenigen, die sich angestrengt bemühen. Wir können keine Menschen brauchen, die nur reden, egal wie gut das klingen mag, was sie sagen. Was zählt, sind Taten. Worauf es ankommt, ist ob Sie etwas getan haben oder nicht.
Von jetzt an ist die „wesentliche Phase“ der Jugendabteilung. Ich möchte laut verkünden, daß wir in die Zeit eingetreten sind, in der wir alles an unsere Nachfolger in der Jugendabteilung überantworten.
Ich bete auch für die Gesundheit und den hoffnungsvollen Fortschritt unserer lieben neuen Mitglieder, die sich uns eben erst angeschlossen haben.
Wunderbare Entwicklung
Die Organisationen der SGI in den Ländern, deren Vertreter Japan diesen Monat zu Trainingskursen besuchen zeigen auch wunderbare Entwicklung. Ein glückliches neues Jahr an Sie alle!
Zuerst zu Australien, dem Kontinent der Hoffnung. Im Jahr 1964 habe ich Australien zum ersten Mal besucht und dort die Samen des mystischen Gesetzes gesät. Seit damals habe ich aufrichtig für den Frieden und die Blüte dieses schönen Landes gebetet und gehandelt. In den letzten 20 Jahren hat sich die Mitgliedschaft der SGI-Australien mit einem Wachstum von 550 auf 2.300 Mitglieder mehr als vervierfacht.
Die Bharat Soka Gakkai (BSG), unsere Organisation in Indien, der Wiege des Buddhismus, hat ebenfalls eine dynamische Entwicklung gezeigt. In den fünf Jahren seit meinem letzten Besuch in Indien [im Oktober 1997] hat sich die Mitgliederzahl dort verdoppelt. Die indischen Mitglieder haben hart dafür gearbeitet, einen Beitrag zu ihren örtlichen Gemeinden und für die Gesellschaft zu leisten. Ich habe unter Indiens nationalen führenden Persönlichkeiten eine Reihe von guten Bekannten und genieße auch tiefe Bande der Freundschaft mit vielen führenden indischen Denkern und Gelehrten. Die Vorhersage des Daishonin über die Verbreitung des Buddhismus nach Westen wird von der Soka Gakkai allmählich zur Realität gemacht.
Als nächstes Malaysia, das ich im vorvorigen Jahr [Dezember 2000] besucht habe. Die Soka Gakkai Malaysia (SGM) hat in diesem Land, in dem die offizielle Staatsreligion der Islam ist, großes Vertrauen gewonnen. Allein im letzten Jahr wurden wir Zeugen der Fertigstellung von fünf neuen SGM-Gemeindezentren, die der Förderung des Friedens und der Kultur gewidmet sind. Eines von ihnen, das 12-stöckige Grand Culture Center, steht stolz mitten im Herzen der Hauptstadt von Malaysia, Kuala Lumpur. Im Laufe dieses Jahres sollen zwei weitere neue Gemeindezentren eröffnet werden. Ich gratuliere den malaiischen Mitgliedern herzlich zu dieser großartigen Entwicklung unter der Führung ihres weisen Generaldirektors, Herrn Koe Teng Hong.
In Taiwan haben unsere Mitglieder tapfer das verheerende Erdbeben von 1999 überwunden und liefern ein herausragendes Beispiel von Beiträgen zur Gesellschaft. Das taiwanesische Innenministerium hat der SGI-Taiwan im neunten aufeinanderfolgenden Jahr seinen Preis der herausragenden gesellschaftlichen Organisation verliehen. Die Mitgliederzahl wächst auch ständig. Ich gratuliere den Mitgliedern zu der ungeheuren Entwicklung, die sie erreicht haben.
Auch in Südkorea bemühen sich unsere Mitglieder kraftvoll. Vor vier Jahren [im Mai 1998] habe ich die schöne Zentrale der SGI-Korea (KSGI) in Seoul besucht. Mit diesem Zentrum besitzt die KSGI insgesamt 207 Gemeindezentren im ganzen Land. Es gibt auch 70 private Gemeindezentren, die von unseren Mitgliedern für Versammlungen zur Verfügung gestellt werden.
Ich freue mich über die großen Fortschritte, die wir bei der Stärkung der Freundschaft zwischen Korea und Japan machen und darüber, daß heute die Fußballmannschaften der angesehenen Kyung Hee Mittelschule aus Korea und der Kansai Soka Mittelschule [auf dem Campus der japanischen Schule] ein Freundschaftsmatch spielen werden.
Auch die SGI-Hong Kong geht in wunderbarer Harmonie voran und erzieht fähige Personen, die einen Beitrag zur Gesellschaft und zur Welt leisten werden. Der Hong Kong Soka Kindergarten ist jetzt auch als eine der angesehensten Einrichtungen seiner Art bekannt.
Als Ihr Vertreter habe ich Ehrendoktorate und Ehrenprofessuren von 10 führenden Universitäten und Erziehungseinrichtungen in der Region von Hong Kong und Kanton (Guangdong) in China erhalten, darunter von der Universität von Hong Kong und der Chinesischen Universität Hong Kong. Auch diese akademischen Ehrungen sind die Frucht der Bemühungen der Mitglieder von Hong Kong, die in ihren Gemeinden und in der Gesellschaft tiefes Vertrauen gewonnen haben. Danke, Mitglieder von Hong Kong!
Unterlagen für Vorlesungen in über 100 Colleges und Universitäten in der USA
Heute ist bei uns Virginia Straus, die geschäftsführende Direktorin des Boston Research Center for the 21^st^ Century und andere Vertreter des Zentrums. Bis heute hat das Zentrum Schriften zu wichtigen Fragen im Zusammenhang mit dem Frieden herausgegeben, darunter Subverting Hatred: The Challenge of Nonviolence in Religious Traditions und Buddhist Peacework: Creating Cultures of Peace. Ich habe zu einer Reihe dieser Schriften Artikel beigetragen. Diese Veröffentlichungen werden sehr positiv aufgenommen und wurden in Vorlesungen in über 100 Colleges und Universitäten in den Vereinigten Staaten als ergänzende Unterlagen verwendet, darunter in den Universitäten Harvard und Cornell.
Weil die Menschen auf der ganzen Welt unsere Aktivitäten mit klarem, unverzerrtem Blick betrachten, wachsen das Verständnis und die Unterstützung für unsere Bewegung stetig. In solch einem Zeitalter leben wir jetzt.
Ein englisches Buch mit dem Titel The Way of Youth (auf der Grundlage der Serie Discussions on Youth in den Vereinigten Staaten veröffentlicht) steht auf der Bestsellerliste der Independent Publishers Group. Das ist sehr erfreulich, aber mein Wunsch ist vor allem, den jungen Menschen in Amerika auf jede Weise, wie ich kann, Hoffnung und Inspiration zu geben.
Bei uns ist heute eine junge Frau aus Neuseeland, die im Herbst dieses Jahres den zweiten Jahrgang der SUA-AV besuchen wird. Meinen Glückwunsch!
Die neuseeländische Premierministerin Helen Clark hat anläßlich der Eröffnung der SUA-AV im Mai letzten Jahres hat eine Glückwunschbotschaft voll von aufrichtigen guten Wünschen übermittelt.
Heute sind im Publikum SGI-Mitglieder aus insgesamt 22 Ländern und Gebieten. Danke Ihnen nochmals, daß Sie so weit gereist sind. Der Nutzen, der einem solchen edlen suchenden Geist zuwächst, ist wirklich ungeheuer.
Netzwerk der SGI erweitert sich auf 180 Länder und Gebiete
Bei der letzten Honbu-Leiterversammlung, unserer letzten im Jahr 2001, habe ich bekanntgegeben, daß das Netzwerk der SGI sich auf 178 Länder und Gebiete ausgeweitet hat. Direkt nach dieser Ankündigung möchte ich zum Anfang dieses Jahres eine wunderbare gute Nachricht bekanntgeben: Es sind in zwei weiteren Ländern Mitglieder der SGI erschienen.
Eines von ihnen ist die Republik Gambia in Westafrika. Der zeitlose Fluß Gambia fließt durch das ganze Land hindurch in den atlantischen Ozean. Jetzt ist in dieser winzigen afrikanischen Republik eine kraftvolle Quelle von Kosen-rufu hervorgeströmt, die durch die über 10.000 Jahre des späten Tags des Gesetzes und in alle Ewigkeit fließen wird.
Das zweite Land ist die schöne Republik Albanien in Osteuropa. In diesem als Ort herzlicher Gastfreundschaft und Höflichkeit bekannten Land erklingt auch kraftvoll der Klang des Friedens des mystischen Gesetzes. Das erste Mitglied in diesem Land ist eine intelligente junge Frau, eine Studentin.
Das ist das Zeitalter der Junge-Frauen-Abteilung, das Zeitalter der Frauen.
Mit diesen beiden neuen Ländern umfaßt die SGI jetzt ein wunderbares Netzwerk, das sich auf 180 Länder und Gebiete erstreckt.
Ein bedeutungsvoller Jahrestag
Der heutige Tag, der 8. Jänner, ist ein feierlicher Tag von Mentor und Schüler, das Datum, an dem vor 57 Jahren Herr Toda zum ersten Mal vom Tod seines Mentors Tsunesaburo Makiguchi im Gefängnis erfuhr. Herr Toda, der auch in Haft war, erfuhr die Nachricht während einer Routinebefragung von einem der Untersuchungsrichter. Er war sich bis zu diesem Zeitpunkt des Todes seines Mentors völlig unbewußt gewesen. Zurück in seiner Zelle weinte er die ganze Nacht lang Tränen der bitteren Trauer und des Zorns. Das ist das Band zwischen Mentor und Schüler.
[Präsident Makiguchi, der wegen Anschuldigungen wegen Verletzung des berüchtigten Gesetzes zur Wahrung des Friedens und wegen Majestätsbeleidigung verhaftet und ins Gefängnis gesteckt wurde, starb am 18. November 1944. Er war Anfang 70 und starb an Unterernährung und an der schweren Belastung, die seine lange Einzelhaft für seine Gesundheit darstellte. Herr Toda erfuhr im darauffolgenden Jahr, am 8. Jänner 1945, vom Tod seines Mentors. Herr Toda sagte später: „Am 8 Jänner dachte ich mir wieder ‚Ich bin jung. Ich wünschte, daß mein alter Mentor so bald wie möglich entlassen wird.‘ Ich wurde informiert, daß er im November des Vorjahres gestorben war. Da schrie ich ‚Wer hat meinen Mentor ermordet!‘ und ich entschloß mich, mich mit aller Kraft zu bemühen, andere Menschen zum Buddhismus Nichiren Daishonins zu bringen und mein Leben für Nam-myoho-renge-kyo zu geben.“]
Seit diesem Tag wurde Herr Toda zu einem unbeugsamen Kämpfer für Kosen-rufu. Er entschloß sich in seinem Herzen: „Ich werde nicht nach persönlicher Größe streben. Ich werde den Platz meines als Märtyrers gestorbenen Mentors einnehmen und mein Leben der Aufgabe widmen, seinen Geist zu verwirklichen.“
Als dritter Präsident der Soka Gakkai habe ich auch mit dem selben Geist der Einheit von Mentor und Schüler für Kosen-rufu gekämpft und die volle Wucht aller Angriffe und Verfolgungen getragen, von denen Nichiren Daishonin vorhersagt, daß sie unweigerlich den Ausübenden des Lotus-Sutra befallen werden. Auf Verfolgung zu treffen ist Beweis dafür, daß wir für die Sache des Guten eintreten.
Ein großer Kampf, der mit der Einstellung „sein Leben bereitwillig zu geben“ und „selbstloser Einsatz für die Verbreitung des Gesetzes“ geführt wird – das ist der Geist von Mentor und Schüler, der Herrn Makiguchi, Herrn Toda und mir selbst gemeinsam ist.
Es ist leicht, davon zu sprechen „sein Leben bereitwillig zu geben,“ aber sehr wenige Menschen setzten es wirklich in die Tat um. Ich habe den Eindruck, daß eine weitaus größere Zahl der Menschen, die es tun, unter den wirklich aufrichtigen Mitgliedern gefunden werden kann, die an vorderster Linie unserer Organisation hart arbeiten, als unter unseren Spitzenleitern. Eine Leiterposition zu erhalten und Ambitionen zu haben, in der Organisation noch weiter aufzusteigen oder die anderen die harte Arbeit machen zu lassen – das ist kein Glaube, das ist Eitelkeit.
Unsere Dankesschuld zurückzahlen
Ich freue mich sehr, an diesem bedeutungsvollen Datum des 8. Jänner gemeinsam mit Ihnen allen Herrn Makiguchi und Herrn Toda über den ungeheuren Beweis von weltweitem Kosen-rufu berichten zu können, den wir verwirklicht haben, indem wir ein Netzwerk geschaffen haben, das sich nun auf 180 Länder und Gebiete erstreckt. Nichts macht mich glücklicher.
In der Gosho Blüte und Frucht lehrt Nichiren Daishonin das Prinzip, daß der Nutzen, den der Schüler durch die Verbreitung des Lotus-Sutra erlangt, immer zu seinem Mentor zurückkehrt. (WND, p. 909) Unsere angestrengten Bemühungen als Schüler dienen als Rückzahlung unserer Dankesschuld an unseren Mentor. Das ist Buddhismus, Das ist der Weg der Menschlichkeit. Daraus folgt, daß der allerbeste Weg, diese tiefe Schuld zurückzuzahlen der ist, sich ernsthaft zu bemühen, Kosen-rufu zu erweitern.
In der Gosho Die Auswahl der Zeit schreibt der Daishonin:
Kleine Ströme kommen zusammen, um den großen Ozean zu bilden und winzige Staubpartikel häufen sich an, um den Berg Sumeru zu bilden. Als ich, Nichiren, den Glauben an das Lotus-Sutra annahm, war ich wie ein einzelner Wassertropfen oder ein einziges Staubteilchen im ganzen Land Japan. Wenn aber später zwei Menschen, drei Menschen, zehn Menschen und schließlich hundert, tausend, zehntausend und eine Million Menschen das Lotus-Sutra zu rezitieren beginnen und es an andere weitergeben, werden sie einen Berg Sumeru der vollkommenen Erleuchtung bilden, einen Ozean des großen Nirvana. Suchen Sie keinen anderen Weg, um die Buddhaschaft zu erlangen. (WND, p. 579-80)
Es gibt viele Wege im Leben. Wege, die zum Ruhm führen. Wege, die zu hoher gesellschaftlicher Position führen. Und die Liste geht weiter. Aber wo finden wir den Weg zur Erlangung der Buddhaschaft? Er findet sich nur in den Bemühungen, den Fuß von Kosen-rufu zu erweitern.
Der Buddhismus des Daishonin lehrt Glauben, der sich der Förderung von Kosen-rufu widmet.
Glaube ist tägliches Leben. So lange wir daher im Glauben fortfahren, der sich Kosen-rufu widmet, können wir in unserem täglichen Leben und in der Gesellschaft erfolgreich und siegreich sein, egal wie schwierig die Umstände sein mögen, in denen wir uns gerade befinden.
Ein Jahrzehnt phänomenaler Entwicklung
Die Energie und die Fähigkeiten unseres globalen Netzwerks von Mitgliedern sind exponentiell gewachsen und dabei von einem Zuwachs an Nutzen, an fähigen Menschen und an Vitalität und Kraft begleitet worden. Seit unserem Bruch mit der Nikken-Sekte ist ein Jahrzehnt vergangen. Die Bewegung für Kosen-rufu ist dank der SGI, die den wahren Geist Nichiren Daishonins geerbt hat, auf der ganzen Welt mit wachsendem Schwung vorangegangen. Unsere Trennung war nichts anderes als der Wille und die Weisheit des Buddha, damit wir weltweites Kosen-rufu frei und ohne Behinderung fördern können. Ich habe unweigerlich das Gefühl, daß wir endlich in ein Zeitalter eingetreten sind, in dem der Buddhismus der Sonne die gesamte Menschheit richtig beleuchten wird und die Welt zu Frieden, Glück und Blüte führen wird.
In einem Brief an einen seiner Laienanhänger sagt der Daishonin: „Ich vertraue Ihnen die Verbreitung des Buddhismus in Ihrer Provinz an.“ (WND, p. 117) Ich hoffe, daß jeder von Ihnen – an dem Ort, an dem Sie eine tiefe Aufgabe haben, die Ihnen vom Daishonin übertragen worden ist – grenzenloses Glück ansammeln wird, Glück, das so groß ist wie der legendäre Gipfel des Berges Sumeru.
Das Leben ist ewig. Wir haben das Glück gehabt, in diesem Leben das mystische Gesetz anzunehmen und haben eine wunderbare Gelegenheit, Glück anzusammeln. Wenn wir es nicht jetzt tun, so lange wir können, wird es unser Verlust sein. Das Glück, das wir durch unsere Bemühungen für Kosen-rufu ansammeln, stellt ganz besonders die Grundlage für unser ewiges Glück dar. Durch solche Bemühungen ist es absolut sicher, daß wir in Leben um Leben als Buddhas wiedergeboren werden, als Meister des Lebens. Aus diesem Grund wollen wir uns jetzt so gut bemühen wie nur möglich.
Der Schlüssel zur Erziehung der Jugend
Eine Ausstellung über das Leben des chinesischen Premierministers Zhou Enlai (1898-1967) wird in Kürze in der Region Chubu gezeigt werden. Ich möchte den Mitgliedern der Jugendabteilung von Chubu, die dieses Ereignis vorbereiten, für alle ihre harte Arbeit und ihre Bemühung danken.
Die Jugendabteilung hat in den letzten Jahren wirklich ihren Platz behauptet. Die Soka Gakkai muß immer eine jugendliche Organisation bleiben. Es ist in der Soka Gakkai eine Tradition, daß die jungen Leute entschlossen aufstehen und die volle Verantwortung für Kosen-rufu tragen. Wenn wir unseren jugendlichen Geist verlieren und im Herzen alt werden, werden wir nicht mehr die Soka Gakkai sein.
Von diesem Jahr an bin ich entschlossen, ein weiteres Mal ernsthaft meine volle Energie in die Erziehung der Jugend zu legen.
Premier Zhou war eine große führende Persönlichkeit, der die Jugend schätzte. Er betonte drei Punkte, die wichtig sind, wenn man junge Menschen erzieht und ihr volles Potential hervorbringen will: (1) sie zu respektieren, (2) sie zu schätzen und ihnen Verantwortung zu geben und (3) von ihnen zu lernen.
Premierminister Zhou gab selbst ein Beispiel, indem er genau das tat.
Er behandelte auch mich, eine Person, die 30 Jahre jünger war als er selbst, mit äußerster Höflichkeit.
[Bei ihrem Zusammentreffen am 5. Dezember 1974 war Premierminister Zhou 76 und Präsident Ikeda 46 Jahre alt.]
Die Soka Gakkai hat auch immer der Jugend bereitwillig Verantwortung gegeben und von der Jugend gelernt. Deshalb hat sie sich so phänomenal entwickelt.
Ich habe mich ständig der Erziehung der Jugend gewidmet. Eine Organisation, die junge Menschen nicht schätzt, wird unvermeidlich verfallen. Das darf der Gakkai nie geschehen. Das sage ich für die Zukunft.
Unzerstörbaren Geist entwickeln
„Junge Menschen sollten sich im Kampf trainieren! Wenn man Herausforderungen ausweicht, gibt es keine persönliche Entwicklung.“ – so empfand Premierminister Zhou.[^3] Der zweite Präsident der Soka Gakkai, Josei Toda, sagte auch: „Führen Sie einen Kampf! Stählen sie sich inmitten dieses Kampfes!“
Deshalb habe ich gekämpft, mich bemüht und mich rückhaltlos herausgefordert. Manchmal war ich so erschöpft, wenn ich von einer anstrengenden Reihe von Gakkai-Aktivitäten nach Hause kam, daß ich nicht einmal mehr die Kraft hatte, mir die Schuhe auszuziehen. Damals litt ich auch unter Lungenproblemen. Trotz meiner schlechten Gesundheit in meiner Jugend, konnte ich seit der Zeit, als ich den Glauben annahm bis heute immer weiter für Kosen-rufu arbeiten. Das verdanke ich dem strengen Training, das ich von Präsident Toda erhalten habe.
Premierminister Zhou sagte sinngemäß, daß Menschen nur indem sie Training erhalten und indem sie verschiedene harte Herausforderungen durchmachen zum härtesten geschmiedeten Stahl werden.[^4]
Das Leben ist ein Kampf. Wenn man keinen unzerstörbaren, eisernen Geist besitzt, kann man keine großartigen Dinge erreichen. Wenn wir historische Figuren betrachten und auch in der modernen Gesellschaft sind es nur diejenigen, die einen Geist so stark wie Stahl trainiert haben, die siegreich oder erfolgreich sind. Es gibt niemanden, der Erfolg erreicht hat, wenn er die Dinge auf die leichte Schulter genommen hat. In einer solchen Methode gibt es keinen letztendlichen Sieg.
Lebenslanger Einsatz
Ich habe Premier Zhous Worte als Zeichen meiner Hochachtung zu seinem heutigen Todestag zitiert. Er ist vor 26. Jahren um 09:57 Uhr am 8. Jänner 1976 gestorben. Heute morgen haben meine Frau und ich zu seinem Andenken aufrichtige Gebete dargebracht.
Viele Chinesen waren über den Verlust dieses „Premierministers des Volkes“ voller Trauer und Kummer, aber seine Frau, Madame Deng Yingchao, ermutigte alle tapfer:
Wir wollen stark sein, Wir wollen nicht weinen. Weinen wird niemanden wieder zum Leben bringen. Ich selbst habe nur drei Mal [nach dem Tod meines Mannes] geweint. … Was wir tun müssen, ist unsere Tränen zu trocknen und Enlais Arbeit fortzuführen. Und wir müssen für das größere Wohlergehen Chinas arbeiten. Das ist die beste Gabe, die wir Enlai darbringen können.[^5]
Solche Stärke! Solches Engagement! In diesen Worten klingt unser Gakkai-Geist an.
Madame Deng stand an vorderster Front und kämpfte. Sie kämpfte mit Entschlossenheit gegen die Viererbande, die ihren Ehemann angegriffen und verfolgt hatte. In entscheidenden Momenten sind Männer manchmal feige, aber Frauen mit fester Entschlossenheit sind stark. Schließlich kam der Tag, an dem die Viererbande gestürzt wurde.
Bis zum Ende ihres Lebens lebte Madame Deng mit dem selben Engagement wie Premier Zhou. Sie reise für den Frieden um die Welt. Als sie über siebzig war, machte sich ihre Umgebung Sorgen um ihre Gesundheit, die nicht sehr robust war. Damals sagte Madame Deng: „Das ist meine Arbeit. Ich muß sie tun, weil es eine Pflicht ist, die das chinesische Volk mir verliehen hat. So war es auch bei Enlai.“[^6] Sie wich nie vom Weg ihrer Aufgabe ab. Sei hörte nie auf zu kämpfen. Das war das Leben von Deng Yingchao.
Wir wollen auch mit ganzem Herzen bis ans Ende unserer Tage für das Glück unserer Freunde und für die Verwirklichung von Kosen-rufu arbeiten.
Zhou Enlai sagte: „Die Quelle der Macht ist das Volk. Letztlich werden alle Siege erreicht, indem man die Kraft des Volkes einsetzt.“[^7] Auch die Siege der Soka Gakkai sind der Kraft der Menschen zuzuschreiben. Sie sind den Bemühungen unserer Mitglieder zuzuschreiben, die sich an vorderster Front unserer Organisation anstrengen. Sie sind den Anstrengungen von Ihnen allen zuzuschreiben, die sich tatsächlich bemüht haben, Ihre Freunde zu ermutigen und das mystische Gesetz zu verbreiten. Die Soka Gakkai ist eine großartige und edle Organisation der Menschen, die auf der ganzen Welt erstrangig ist, ein Netzwerk des Glaubens, das sich von einem gewöhnlichen Menschen zum nächsten verbreitet und durch einige Herzen in allen Bemühungen triumphiert hat.
Die Macht der Menschen, die in der Gesellschaft Autorität ausüben, ist heimtückisch und vergänglich. Es gibt nichts Edleres als die Menschen und nichts Stärkeres. Weil wir eine Organisation der Menschen sind, hat Premierminister Zhou die Soka Gakkai geschätzt und ihr vertraut.
Eine große „Mutter von Kosen-rufu“
Heute ist bei uns eine große „Mutter von Kosen-rufu,“ die aus Brasilien hierher gekommen ist. Ihr Name ist Magdalena Nader Landi und sie ist eine Beraterin des Bereichs Rio de Janeiro. Frau Nader, vielen Dank.
Frau Nader hat vor 26 Jahren den Glauben an den Buddhismus des Daishonin angenommen und sie hat persönlich insgesamt 485 Familien zu dieser Praxis gebracht. Sie hat einfach mit dem starken Wunsch gebetet, das mystische Gesetz mit den Menschen zu teilen, die leiden und immer aufrichtig und mutig zu anderen über den Buddhismus gesprochen. Wenn wir die Familien hinzuzählen, die von ihrem Mann, der vor drei Jahren gestorben ist, und von ihren drei Kindern zum Buddhismus gebracht wurden, beträgt die Zahl über 730. Die Familie hat auch für die örtlichen Mitglieder ein schönes privates Gemeindezentrum zur Verfügung gestellt. Frau Nader ist hier mit ihren Sohn, dem Gebietsleiter Henrique Nader Landi, der ihren Geist des Glaubens geerbt hat.
Geben wir dieser edlen „Mutter von Kosen-rufu“ aus Brasilien und ihrer ganzen Familie einen aufrichtigen Applaus. Obrigado!
In Japan und in Ländern auf der ganzen Welt kann man viele solche Schätze von Kosen-rufu finden. Ich hoffe, daß Sie immer daran denken werden. Sie haben sich unermüdlich bemüht, um Kosen-rufu voranzubringen, das edelste Unternehmen, das es für einen Menschen gibt. Das sind Menschen, die einen herausragenden Beitrag geleistet haben. Ihre Leistungen sind bei weitem wertvoller als jede andere weltliche Leistung. Ich bitte die Mitglieder der Jugendabteilung, den Shakubuku-Geist solcher verehrungswürdigen „Mütter und Väter von Kosen-rufu“ mutig zu erben. Ich möchte der Jugendabteilung die volle Verantwortung für die nächste Generation der Soka Gakkai anvertrauen!
Sehen Sie Hindernisse als Nutzen an
Im neuen Jahr habe ich viele Karten und Briefe von Freunden und Mitgliedern aus Japan und der ganzen Welt erhalten und ich würde gerne diese Gelegenheit benützen, um meine tiefe Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen.
Dr. Glenn Paige, ein international angesehener Friedensforscher und der Präsident des Center for Global Nonviolence in Honolulu, hat mir ein Buch mit inspirierenden Zitaten geschickt, das vom großen russischen Schriftsteller Leo Tolstoi (1828 – 1910) zusammengestellt wurde. Es trägt den Titel A Calendar for Wisdom und enthält Aussprüche führender Denker der Welt und von Tolstoi selbst.
As Ausdruck meines Dankes an Dr. Paige möchte ich Sie gerne an einigen von Tolstois persönlichen Gedanken aus seinem Buch teilhaben lassen. Das erste Zitat ist „Ein wirklich weiser Mann ist immer freudig.“ In anderen Worte, egal was geschieht, wer wirklich weise ist, ist von Freude erfüllt. Nichiren Daishonin schreibt: „Die Weisen werden sich freuen und die Narren sich zurückziehen.“ (WND, p. 637)
Was ist notwendig, um ein freudige Leben zu führen? Tolstoi betonte immer die Bedeutung von „richtigem Glauben.“ Er sagt: „Wenn Du still und stark sein willst, arbeite und verbessere Deinen Glauben.“ Echter Glaube ist ein Schwert des Glaubens und der Überzeugung, das alles Leiden durchschneidet, er ist ein helles Licht der Hoffnung, der die Dunkelheit und Verwirrung erhellt. Niemand führt ein Leben von größerer Kraft und Haltung als Sie, die ihr Leben auf der Grundlage eines Glaubens führen, der sich der Gerechtigkeit widmet.
Tolstoi beobachtet auch: „Wenn ein Mensch am Leben ist, glaubt er; je näher sein Glaube an der Wahrheit ist, umso glücklicher ist sein Leben. Je weiter sein Glaube von der Wahrheit entfernt ist, umso unglücklicher ist er.“
Es ist bekannt, daß der russische Schriftsteller von den arroganten Kirchenbehörden seiner Zeit verfolgt und exkommuniziert wurde.
Tolstoi sagt auch: „Je tiefer Du das Leben verstehst, umso weniger trauerst Du über die Zerstörung, die der Tod verursacht.“ Der Buddhismus lehrt das Prinzip der Einheit von Leben und Tod. Wer die Prinzipien des Lebens tief studiert und sie in die Praxis umsetzt, wird den Tod nicht fürchten, denn er kann ewige Erfüllung und Glück erlangen.
Der russische Denker sagt weiter: „Alles, was den Menschen Einheit bringt, ist Güte und Schönes, alles was Trennung unter sie bringt, ist böse.“ Die Nikken-Sekte, die versucht hat, unsere Einheit für Kosen-rufu zu zerstören, hat ihre scheußliche Niedertracht in ihren Handlungen zur Zerstörung des Buddhismus gezeigt.
Schaffen wir dieses Jahr wieder viele Gelegenheiten zum Dialog und zum Austausch mit anderen und bringen Menschen zusammen und schmieden wir Bande des Verständnis zwischen ihnen.
Mit Würde, Mut und Stolz vorangehen
Als nächstens möchte ich eine berühmte Stelle aus einem Brief vorlesen, den Nichiren Daishonin an Shijo Kingo schrieb. Es war ein Brief der Ermutigung an seinen Schüler, der sich in einer schwierigen Lage fand, als seine Kollegen falsche Anschuldigungen über ihn zu verbreiten begannen und sein Herr drohte, seine Lehen zu konfiszieren. Der Daishonin schreibt:
Dieses Leben ist wie ein Traum. Man kann nicht sicher sein, daß man bis morgen leben wird. Egal ein wie elender Bettler Sie werden mögen, bringen Sie niemals Schande über das Lotus-Sutra. Da es in jedem Fall gleich ist, zeigen Sie keinen Kummer. So wie Sie in Ihrem Brief geschrieben haben, müssen Sie ohne die geringste Unterwürfigkeit handeln und sprechen. Wenn Sie versuchen, sich beliebt zu machen, wird die Situation sich nur verschlimmern. Selbst wenn Ihre Lehen konfisziert oder Sie vertrieben werden, müssen Sie denken, daß das dem Wirken der zehn Dämonentöchter zuzuschreiben ist und sich ihnen aus ganzem Herzen anvertrauen.
Wäre ich nicht verbannt worden und in Kamakura geblieben, wäre ich sicher in der Schlacht getötet worden.[^8] Auf ähnliche Weise, da das Verbleiben im Dienst an Ihrem Herrn wahrscheinlich zu Ihrem Schaden wäre, kann dies wohl der Plan von Shakyamuni Buddha sein. (WND, p. 824)
Der Daishonin wurde von der großen Verfolgung der Verbannung nach Sado bedrängt, aber dadurch, sagt er, konnte er vermeiden, in einen internen Konflikt zu geraten; daß er nach Sado geschickt wurde, war in Wirklichkeit ein Nutzen.
In der sich in die Länge ziehenden Rezession, vor der wir jetzt stehen, finden sich einige unserer Mitglieder vielleicht als Opfer einer Firmenumstrukturierung oder der Arbeitslosigkeit. Aber durch die Augen des Buddhismus gesehen hat alles eine tiefe Bedeutung. Wir dürfen uns über unsere Situation nicht beklagen. So lange wir starken Glauben besitzen, mutigen Glauben, können wir sicher alle Schwierigkeiten in etwas Positives umwandeln und Gift in Medizin verwandeln.
Bitte schreiben Sie diese Worte des Daishonin in Ihr Herz und gehen Sie weiter entschlossen voran, egal was geschieht.
Im Buddhismus geht es um den Sieg, und es ist entscheidend, daß wir triumphieren, Wir müssen über uns selbst triumphieren und im Leben triumphieren, Deshalb praktizieren wir den Buddhismus des Daishonin.
Der Daishonin ist sich aller Ihrer Bemühungen voll bewußt, wenn Sie tapfer dafür kämpfen, verschiedene Schwierigkeiten zu überwinden und sich mit aufrichtigem Einsatz für Kosen-rufu bemühen. Bitte seien Sie beruhigt und leben Sie Ihr Leben von tiefster Aufgabe bis zum Letzten. Ich hoffe, daß Sie weiter jeden Tag Ihres Lebens auf eine Art und Weise vorangehen werden, die Ihnen selbst treu ist, mit Würde, Mut und Stolz.
Das Volk ist der Souverän
Die Gedanken weiser Menschen auf der ganzen Welt enthalten allgemeine Werte, die studiert zu werden verdienen.
Ich möchte die Worte des deutschen Philosophen Immanuel Kant (1724-1804) vorlesen: „Seit alter Zeit hat die Habgier zahllose beklagenswerte Ereignisse hervorgebracht – Ereignisse die so absurd sind, daß niemand sich vorstellen konnte, daß sie eintreten würden.“[^9] Das ist eine perfekte Beschreibung der Nikken-Sekte und anderer gemeiner Individuen, die ihre Gefährten und die Soka Gakkai verraten haben, der sie in Wirklichkeit tief in der Schuld standen.
Dr. Sun Yat-sen (1866-1925), ein großer Staatsmann des modernen China, sagte: „Wenn wir eine wirkliche Republik haben, wer wird König sein? Die Menschen, unsere vierhundert Millionen, werden König sein. Sie werden verhindern, daß irgendjemand um die Macht kämpft und werden das Übel des Krieges in China reduzieren.“[^10] Das Volk ist der Souverän. Das war Dr. Suns Überzeugung.
Alle Menschen verdienen gleichermaßen Respekt. Daß die lange unterdrückten Menschen ihren rechtmäßigen Platz als Protagonisten der Geschichte einnehmen – diese ungeheure Machtübergabe ist der Wunsch vieler Philosophen der Welt gewesen. Dieses Ziel zu verwirklichen ist echte Demokratie.
Kleine Gesten sind wichtig
Abschließend möchte ich meine aufrichtigen Gebete für Ihre Gesundheit, Lebenskraft und langes Leben darbringen und dafür, daß jeder von Ihnen ein Leben des Glücks und der Freude errichten kann.
Im Leben und in unseren täglichen Angelegenheiten sind kleine Gesten wichtig. Wenn Ihr Partner in die Arbeit geht, hoffe ich, daß Sie ihn mit einem Lächeln verabschieden und sagen: „Einen schönen Tag.“ Und wenn er müde nach Hause kommt, hoffe ich, daß Sie ihn herzlich begrüßen. Niemand möchte in dem Augenblick, in dem er zur Tür hereinkommt, hören: „Beeil’ dich und mach Gongyo.“ [Lachen]
Männer dürfen nie mit Frauen schimpfen. Und sie müssen ihre Ehefrauen schätzen. Sie sollten Ihrer Frau sagen: „Ich habe aufrichtig für dein Glück gechantet,“ oder „Ich verdiene jetzt nicht viel, aber ich verspreche, daß ich dir in der Zukunft ein angenehmes Leben bereiten werde.“ [Lachen] Wenn Sie das aufrichtig sagen, wissen sie, daß es Ihnen ernst ist. Aber wenn Sie es nicht wirklich meinen, werden sie Sie durchschauen. [Lachen]
Mögen Sie jeden Tag weise und wertvoll leben und mit reichem Herzen.
Wenn Sie handeln, tun Sie es mit Mut. Triumphieren Sie über alle Herausforderungen, erfüllen Sie sich selbst und festigen Sie die Grundlagen für Kosen-rufu.
Ich hoffe, daß Sie Leiter sein werden, die wunderbare Führung und Ermutigung geben, die den Mitgliedern Freude gibt, die in diesen kalten Wintermonaten so hart arbeiten.
Ich bete für Ihr Glück im kommenden Jahr! Danke für Ihre lange Aufmerksamkeit heute. Danke vielmals!
[^1]: Aus dem Englischen nach: Michel de Montaigne, The Complete Essays, übers. von M. A. Screech, p. 395. London, 1991.
[^2]: Aus dem Englischen: Olivier Todd, Albert Camus – A Life, übers. von Benjamin Ivry, New York, 1997, p. 79,
[^3]: Kazuteru Saionji, Tou Eicho – Tsuma toshite, doshi toshite (Deng Yingchao, als Frau und als Genossin) Tokyo, Ushio Shuppansha 1999, p. 51.
[^4]: Zhou Enlai, Shu Onrai Senshu (1926-1949) (Ausgewählte Werke von Zhou Enlai: 1926 – 1949), Beijing, Waiwen Chubanshe 1981, p. 494.
[^5]: Deng Yingchao als Frau und Genossin, p. 240.
[^6]: Deng Yingchao als Frau und Genossin, pp. 224 f.
[^7]: Ausgewählte Werke von Zhou Enlai, p. 391
[^8]: Vermutlich ein Hinweis auf den Konflikt, der im zweiten Monat des Jahres 1727 zwischen dem Regenten Hojo Tokimune und seinem älteren Halbbruder Hojo Tokisuke ausbrach.
[^9]: Rückübersetzung aus Immanuel Kant: Versuch über die Krankheiten des Kopfes.
[^10]: Sun Yat-sen. The Three Principles of the People, Übers. Frank W. Price, Taipei, China Cultural Service 1985, p. 65
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