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Gosho-Studium für März 2000
„Über das Verhalten des Buddhas“
Wir sind jetzt am Anfang des Späten Tags des Gesetzes, und ich, Nichiren, bin der erste, der die weltweite Verbreitung von Myoho-Renge-Kyo beginnt. Diese fünf Silben sind das Herz des LotosSutras und die Quelle der Erleuchtung aller Buddhas. Während der über 2200 Jahre, die vergangen sind, seit Shakyamuni ins Nirwana einging, hat sich nicht ein einziger auf diese Aufgabe eingelassen, nicht einmal die bedeutendsten seiner Nachfolger, weder Mahakashyapa noch Ananda noch Ashvaghosha, Nagarjuna, Nan-yüeh, T’ien-t’ai, Miao-lo oder Dengyo. Meine Schüler! Schließen Sie sich zusammen und folgen Sie mir, und Sie werden selbst Mahakashyapa, Ananda, T’ein-t’ai und Dengyo übertreffen! Wenn Sie sich von den Drohungen der Herrscher dieses winzigen Inselstaates einschüchtern lassen und Ihren Glauben aufgeben, wie wollen Sie dann dem noch schrecklicheren Zorn des Königs der Hölle, Enma, begegnen? Sie haben gesagt, dass Sie die Boten des Buddhas sind. Wenn Sie zaudern, wird es niemanden geben, der mehr zu verachten wäre als Sie. ( Gosho Band I, Seite 185 )
1) Nach dem Tod Shakyamunis sind bereits über 2220 Jahre vergangen. Während dieser Zeit hat sich niemand, weder Mahakashyapa noch Ananda, weder Ashvaghosha noch Nagarjuna, weder Nan-yüeh noch T’ien-t’ai, weder Miao-lo noch Dengyo, auf die Aufgabe eingelassen, ( den Kern seiner Lehre ) zu verbreiten. Zum Anzeichen des Phänomens jedoch, dass die fünf Silben von Myoho-Renge-Kyo, die das Herz des Lotos-Sutras und die Augen aller Buddhas sind, zu Beginn des Späten Tags des Gesetzes in der ganzen Welt verbreitet werden sollten, habe ich, Nichiren, den Weg zuerst gebahnt.
2) Nun meine Schüler! Mögt Ihr mir als zweiter, als dritter folgen, so dass Ihr selbst dem Mahakashyapa sowie Ananda überlegen seid und ferner T’ien-t’ai sowie Dengyo übertreffen sollt!
3) Wenn Ihr Euch vor den Drohungen der Herrscher dieser winzig kleinen Insel fürchtet, wie könnt Ihr denn überhaupt die Folter des Königs der Hölle, Enma, überstehen? Ich habe allen vorher klar eingeprägt, dass sie zu solchen Menschen gehören, die gar keine Achtung ernten können, obgleich sie sich selbst als Boten des Buddhas ausgegeben haben, falls sie doch ängstlich bleiben.
( aus dem japanischen Original )
1. Der vorliegende Brief wurde im März 1276, dem zweiten Jahr der Kenji-Ära, von Nichiren Daishonin, der 54 Jahre alt war und auf dem Berg Minobu wohnte, an Frau Konichi-Ama geschrieben, die in der Ortschaft Amatsu lebte, unweit vom Geburtsort des Daishonin, Kominato in Awa, der heutigen Präfektur Chiba. Frau Konichi-Ama lernte die Lehre des Daishonins durch ihren Sohn Yashiro kennen und begann, den Glauben daran auszuüben. Sie führte ihren Glauben rein und aufrichtig durch, selbst nachdem sie ihren Mann und Sohn früh verloren hatte.
Nichiren Daishonin schreibt in diesem langen Brief ausführlich über alle nennenswerten Ereignisse und Handlungen im Zeitraum von etwa 9 Jahren, nämlich angefangen mit der ersten Ankunft der mongolischen Gesandten zum ersten Mal in Japan im Januar 1268, dem fünften Jahr der Bun‘ei-Ära, und beendet im Jahr 1276. Das war eine Zeit, in der Nichiren Daishonin extrem vielen verschiedentlichen Schwierigkeiten und Verfolgungen ausgesetzt war. Er schrieb alles von Jahr zu Jahr chronologisch und wie er sich dazu verhielt.
Die Ankunft der mongolischen Gesandten in Japan ereignete sich als eine Folge der Prophezeiung, die der Daishonin in seiner 1260 verfassten Abhandlung „Über die Befriedung des Landes durch die Errichtung des Wahren Gesetzes“, machte. In dieser Abhandlung, die Nichiren Daishonin an den damaligen höchsten Machthaber des Landes, Hojo Tokiyori adressierte, schrieb der Daishonin eindeutig, dass sich zwei Katastrophen, nämlich eine Invasion ausländischer Mächte und innere Insurrektion, ereignen werden, falls Hojo Tokiyori gegen die Verbreitung der irreführenden Lehren im Land nichts unternehmen wird. Dadurch, dass das mächtige mongolische Reich seine Gesandten zur Aufnahme der ungleichen diplomatischcn Beziehungen nach Japan schickte, wurde die Richtigkeit der Prophezeiung des Daishonin bewiesen.
Trotz der dringenden Aufforderung durch die Abhandlung des Daishonins unternahm Hojo Tokiyori nichts, und die Regierung zeigte wiederum keine Reaktion darauf. In Anbetracht dieser Tatsache schrieb der Daishonin am 5. April 1268 einen Brief „Begründung für die Unterbreitung der Abhandlung Rissho Ankoku-ron“ an Hogan-Bo, der ein hohes Amt in der Regierung innehatte, und ermahnte die Regierung dadurch nochmals. Nichtsdestotrotz gab es wiederum keine Reaktion seitens der Regierung.
Im Gegensatz zum Daishonin versuchten die Führer der anderen buddhistischen Schulen, die Staatsgewalt durch Intrigen zu benutzen, um den Daishonin zu verfolgen und seine Schüler zu unterdrücken. Schließlich schaffte es Ryokan vom Tempel Gokuraku-Ji, ein Bündnis mit Hei-noSaemon-no-jo zu schließen, der über die Polizei- und Militärmacht verfügte. Unter der Leitung Heino-Saemon-no-jo wurde der Daishonin, der kurz davor in seiner Behausung von Matsubagayatsu festgenommen worden war, nach Tatsunokuchi geführt und sollte dort hingerichtet werden. Die Regierung, der jedoch misslang, den Daishonin zu enthaupten, entschied schließlich, ihn auf die Insel Sado zu verbannen.
In dieser Gosho schreibt der Daishonin ausführlich, wie sich der Vorfall ereignete, über das Leben in Tsukahara auf der Insel sowie über die dort stattgefundene Debatte, über Hintergrund und Bedeutung der Abhandlung „Das Öffnen der Augen“ usw.. Ausserdem schrieb der Daishonin auch daüber, dass sich seine Prophezeiung bezüglich der inneren Insurrektion dadurch bewahrheitete, dass sich der Februar-Aufstand, angeführt durch Hojo Tokisuke, im Jahr 1272 ereignete.
Im Februar 1274 stellte die Regierung einen Erlass aus und ließ ihn dem Daishonin zukommen. Kurz nachdem der Daishonin von der Verbannung aus der Insel Sado begnadigt worden war und wieder zur Hauptstadt Kamakura Ende März zurückkehrte, wurde er zur Anhörung am 8. April geladen und traf dort mit Hei-no-Saemon-no-jo zusammen. Der Daishonin, der sah, dass Hei-noSaemon-no-jo als einer der Vertreter der Regierung anwesend war, forderte auf, den anderen buddhistischen Schulen das Gebet nicht mehr anzuvertrauen und gar keine Spenden sowie Unterstützung mehr zukommen zu lassen. Der Daishonin bemühte sich, das korrupte Verhältnis zwischen den Machthabern der Regierung einerseits und den Regilionsführern andererseits zu bereinigen. Das war die dritte Warnung des Daishonin.
Als der Daishonin feststellte, dass die Regierung weiterhin Beziehungen zu den anderen buddhistischen Schulen pflegte, begab er sich im Mai nach Minobu im Land Kai, der heutigen Präfektur Yamanashi. Hierzu schreibt der Daishonin in derselben Gosho: „Wie ich die ganze Zeit erwartet hatte, waren meine Warnungen in den Wind geschlagen worden. Wenn jemand dreimal versucht hat, die Herrscher des Landes zu warnen, und der Rat immer noch nicht befolgt wird, sollte er die Gegend verlassen.“ ( Seite 204 ) Dieser Satz sollte bei uns keinen Eindruck hinterlassen, dass sich der Daishonin aus Enttäuschung oder Verzweiflung zurückzog. Er ging um der Verbreitung seiner Lehre in der Zukunft willen nach Minobu, er hatte große Hoffnung, seine Schüler für den Aufbau des Fundaments der künftigen Entwicklung zu trainieren sowie eine tiefe Absicht, den Dai-Gohonzon einzuschreiben.
In diesem Brief schreibt der Daishonin, dass die Tatsache, dass er der noch nie dagewesenen Verfolgung begegnete, eine Stelle des Lotos-Sutras bewahrheitet, die besagt; „es ist unausweichlich, dass der Ausübende des Lotos-Sutras im Späten Tag des Gesetzes der großen Verfolgung begegnen wird.“ Das beweist wiederum, dass der Daishonin wahrhaft mit seinem eigenen Leben das Lotos-Sutra gelesen hat. Hiermit erklärt der Daishonin, dass er selbst der Ausübende des Lotos-Sutras ist.
Diese Gosho, die der Daishonin in der Zeit der Vorbereitung für die Einschreibung des DaiGohonzons verfasste, ist von besonderer Wichtigkeit, denn er zeigte gerade in dieser ausserordentlich wichtigen Zeit durch sein eigenes Verhalten klar und deutlich, dass er der Ursprüngliche Buddha im Späten Tag des Gesetzes ist.
„Nach dem Tod Shakyamunis sind bereits über 2220 Jahre vergangen. Während dieser Zeit hat sich niemand, weder Mahakashyapa noch Ananda, weder Ashvaghosha noch Nagarjuna, weder Nan-yüeh noch T’ien-t’ai, weder Miao-lo noch Dengyo, auf die Aufgabe eingelassen, ( den Kern seiner Lehre ) zu verbreiten. Zum Anzeichen des Phänomens jedoch, dass die fünf Silben von Myoho-Renge-Kyo, die das Herz des Lotos-Sutras und die Augen aller Buddhas sind, zu Beginn des Späten Tags des Gesetzes in der ganzen Welt verbreitet werden sollten, habe ich, Nichiren, den Weg zuerst gebahnt.“
Hier erklärt der Daishonin, dass Nam-Myoho-Renge-Kyo, nämlich der Kern des Lotos-Sutras, die große Lehre ist, die im Späten Tag des Gesetzes in der ganzen Welt verbreitet werden soll. Dieses Nam-Myoho-Renge-Kyo konnte weder durch die rechtmäßigen Lehrer der Frühen Zeit des Gesetzes wie Mahakashyapa und Ashvaghosha noch durch die rechtmäßigen Lehrer der Mittren Zeit des Gesetzes wie T’ien-t’ai verbreitet werden.
„Nun meine Schüler! Mögt Ihr mir als zweiter, als dritter folgen, so dass Ihr selbst dem Mahakashyapa sowie Ananda überlegen seid und ferner T’ien-t’ai sowie Dengyo übertreffen sollt!“
Das ist das große Brüllen des Löwenkönigs, des Daishonin, der den Weg zum Kampf für die Verwirklichung von Kosen-rufu in der ganzen Welt geöffnet hat und uns alle dazu auffordert, ihm, dem Meister, als zweiter, als dritter entschieden und mutig zu folgen. Der Daishonin hat unzählige Hindernisse und Verfolgungen überwunden und schließlich das Wahre Gesetz offenbart und führt jetzt den großen Kampf unerschütterlich durch, um alle Menschen in der ganzen Welt zum Glück zu führen. Dies ist sein innigster Aufruf, dass wir sein Herz zu unserem eigenen machen und auf dem Weg, den er gebahnt hat, mit ihm zusammen Schritte auf das gemeinsame Ziel hin machen mögen.
Nur die stetige Bemühung, der Kampf für die Verwirklichung von Kosen-rufu allein, führt uns zum Weg der untrennbaren Einheit von Meister und Schüler. Nur in der Ausübung, die auf dem Prinzip dieser Einheit von Meister und Schüler basiert, schließlich in unserem Kampf mit dem Entschluss und Geist, sich für die Verbreitung des Wahren Gesetzes voll einzusetzen, fließt und besteht die Essenz des Glaubens. Ohne diesen Kern der Ausübung des Buddhismus Nichiren Daishonins erscheint kein Nutzen des Gohonzons.
Wer hat sich bis heute den innigsten Aufruf des Daishonin zu Herzen genommen und in die Tat umgesetzt? Wer hat das mystische Gesetz, den Wahren Buddhismus Nichiren Daishonins, indem er unzählige, alle möglichen Kritiken und Verleumdungen durchsteht, so weit bis in 148 Länder der Welt verbreitet? Das ist Präsident Ikeda und seine Soka Gakkai. Deshalb können wir den Nutzen vom Gohonzon erleben. Lasst uns bis zum Ende zusammen mit der Soka Gakkai voranschreiten. Lasst uns mutig kämpfen, um des Daishonins Vermächtnis – nämlich weltweite Kosen-rufu für das Glück und Wohlergehen der gesamten Menschheit zu verwirklichen.
( Aus dem Kapitel „Neue Route“, Nummer 41 )
„Sensei!“ Kosaku Osanai, der zum Leiter des Bereiches Nürnberg ernannt wurde, stellte ihm eine Frage: „In der Gosho steht: ‚Nun meine Schüler! Mögt Ihr mir als zweiter, als dritter folgen, so dass Ihr selbst dem Mahakashyapa sowie Ananda überlegen seid und ferner T’ien-t’ai sowie Dengyo übertreffen sollt!‘
Könnten wir die Tatsache, dass wir jetzt nach Deutschland gekommen sind, etwa so annehmen und verstehen, dass wir diesen Abschnitt der Gosho sinngemäß ausüben?“
Das ist ein Abschnitt, der zunächst einmal darstellt, dass Nichiren Daishonin einzig allein derjenige ist, der als erster die fünf Silben von Myoho-Renge-Kyo, die das Herz des Lotos-Sutras und die Augen aller Buddhas sind, zu Beginn des Späten Tags des Gesetzes in der ganzen Welt verbreitet, und ferner darauf hinweist, wie sich seine Schüler verhalten sollten, so wie es heisst: „Meine Schüler mögen mir, Nichiren, als zweiter, als dritter folgen und das Große Gesetz verbreiten. Dadurch könnt Ihr selbst dem Mahakashyapa sowie Ananda überlegen sein und sollt T’ien-t’ai sowie Dengyo weit übertreffen.“ Shinichi nickte bejahend und sagte zu ihm: „So ist das. Ihr habt Kosen-rufu zur Aufgabe eures Lebens gemacht und seid damit aufgestanden. Daher seid ihr diejenigen, die dem Daishonin folgen und als Pioniere den Weg der Kosen-rufu bahnen. Und weil ihr das höchste Gesetz verbreitet, kann sich jeder einzelne von euch zu demjenigen Menschen entwickeln, der Mahakashyapa sowie Ananda und T’ient’ai sowie Dengyo übertrifft.
Wenn man die Gosho genau anschaut und die Augen des Wahren Buddhismus öffnet, kann man klar und deutlich sehen und verstehen, wie wunderbar das für Kosen-rufu durchaus gewidmete Leben ist, welches wir jetzt führen. Angenommen, du kannst es jetzt noch nicht genau verstehen, aber es stellt sich alles 30 Jahre oder 40 Jahre später eindeutig heraus. Darum streng dich an!“ „Ja!“ haben alle, nicht nur Osanai, einmütig erwidert.
„Wenn Ihr euch vor den Drohungen der Herrscher dieser winzig kleinen Insel fürchtet, wie könnt Ihr denn überhaupt die Folter des Königs der Hölle, Enma, überstehen? Ich habe allen vorher klar eingeprägt, dass sie zu solchen Menschen gehören, die gar keine Achtung ernten können, obgleich sie sich selbst als Boten des Buddhas ausgegeben haben, falls sie doch ängstlich bleiben.“
Hier bezeichnet Nichiren Daishonin die damaligen Machthaber Japans, die durchweg versuchten, ihn zu unterdrücken und zu verfolgen, als Herrscher einer winzig kleinen Insel, und stellt klar, dass für ihn ihre Drohungen überhaupt nicht zu beachten sind, im Gegensatz zur Folter, nämlich das höllische Leiden, welches man doch erleben muss, wenn man seinen Glauben aufgibt. Der entscheidende Punkt liegt darin, dass man solche Qualen so wie Leiden in der Hölle über mehrere Lebensexistenzen hinaus ausweglos fortwährend zu ertragen hat, im Vergleich dazu, dass durch die Staatsgewalt veranlasste Drohungen oder Verfolgungen augenblicklicher und vorübergehender Natur sind.
Der Daishonin hat sich selbst weder von Erspressungen noch Verfolgungen der Obrigkeit zurückschrecken lassen und mutig bis zum Ende gekämpft. Darauf basierend fordert er uns Schüler dazu auf, absolut nichts zu fürchten, und lehrt uns, dass das Beugen vor Erpressung oder Drohung letztendlich die Würde unseres eigenen Lebens zu verletzen bedeutet. Das ist die innigste Warnung des Daishonin.
Ein Auszug aus der Rede Präsident Ikedas.
Aufgrund der Ausübung des mystischen Gesetzes können wir uns auch dem Daishonins unermesslich weiten und breiten Reich des Geistes anschließen. Bitte überzeugen Sie sich davon, dass sich die Welt unseres tiefen Glaubens zugleich in die Welt der universalen Größe erstreckt. Und wollen wir, indem wir den edlen Geist des Daishonin in unserem Leben tief einprägen, in dieser Gesellschaft, in der Leiden, Widersprüche und Ungerechtigkeit stark herrschen, den Kampf des Geistes fortgesetzt durchführen, ohne sich zu fürchten.