1600041780 a:2:{s:7:"content";s:44714:"
Gosho-Studium für April 2000
„Das Wahre Objekt der Verehrung“
„aber in der Essenz bedeuten sie, dass Shakyamunis Ausübungen und die Tugenden, die er folglich erlangte, alle in dem einzigen Satz Myoho-Renge-Kyo enthalten sind. Wenn wir an diesen Satz glauben, werden wir natürlich dieselben Wohltaten erhalten wie er. Mit vollkommenem Verständnis von Shakyamunis Lehren sagten die vier großen Männer des Lernens: „Wir haben die großartigste Anhäufung von Juwelen empfangen, als wir es am wenigsten erwarteten.“ Sie repräsentieren die Welt des Lernens, die in uns existiert.“
( Gosho Band I, Seite 228 )
1) Jedoch liegt die eigentliche Bedeutung der Zitate darin, dass die beiden Gesetze, die Shakyamuni erlangte, nämlich die Ausübung als Ursache und die Tugend als Wirkung, in den fünf Silben von Myoho-Renge-Kyo vollkommen enthalten sind. Wenn wir diese fünf Silben annehmen und sie beibehalten, werden uns die von ihm erlangten Wohltaten von Ursache und Wirkung natürlicherweise zuteil werden.
2) Aufgrund ihres tiefen Verständnisses über die Lehren Shakyamunis sagten die vier großen Stimmen-Hörer ( die Menschen in der Welt ‚Lernen‘ ): “Wir haben selbst die unermesslich wertvollen Juwelen erhalten können, ohne sie gesucht zu haben.“ Sie repräsentieren die Welt des Stimmen-Hörers in unserem eigenen Leben.
( aus dem japanischen Original, Seite 246 )
Diese Abhandlung „Über das Wahre Objekt der Verehrung für die Anschauung des eigenen Herzens“ schrieb Nichiren Daishonin im April 1273 in Ichinosawa auf der Insel Sado und schickte sie an Toki Jonin ( 1216 – 1299 ), der als Gutsherr in Wakamiya, einem Ort in der Provinz, Shimousa, der heutigen Präfektur Chiba, lebte. Er diente wiederum dem Familien-Clan Chiba, in dem er ein hohes Amt innehatte. Unmittelbar nachdem der Daishonin am 28. April 1253 im Tempel Seikyo-ji auf dem Berg Kiyosumi seine Lehre zum ersten Mal verkündet hatte, ging er in die damalige Hauptstadt Kamakura und fing dort an, seinen Buddhismus zu verbreiten. Etwa binnen eines Jahres sollte Toki Jonin den Glauben des Daishonin angenommen haben und wurde dessen Schüler in der frühesten Phase der Verbreitungsgeschichte des Buddhismus Nichiren Daishonins.
In der Abhandlung „Über das Öffnen der Augen“, die gleich nach der Ankunft auf der Insel Sado im Februar 1272 verfasst und an Shijo Kingo ( 1230 – 1300 ) geschickt wurde, erklärt der Daishonin, dass er selbst der „Ursprüngliche Buddha im Späten Tag des Gesetzes“ ist. Daher wird sie das Schriftwerk, in dem „das Wahre Objekt der Verehrung aus dem Aspekt der Person“ offenbart wird, genannt. Im Gegensatz dazu wird diese Abhandlung wiederum als Schriftwerk, das „das Wahre Objekt der Verehrung aus dem Aspekt des Gesetzes“ offenbart, bezeichnet.
„Das Wahre Objekt der Verehrung aus dem Aspekt des Gesetzes“ ist der Honzon als Schriftrolle ( Mandala ). In dieser Abhandlung stellt der Daishonin aus der buddhistischen Doktrin die Bedeutung über die Objekte der Verehrung klar dar, welche sich alle Menschen für die Verwirklichung der Buddhaschaft im Späten Tag des Gesetzes mit besonderer Aufmerksamkeit und Sorgfalt aussuchen sollten.
Hier darf aber sicher eines nicht missverstanden werden. In Wirklichkeit konnte Nichiren Daishonin bei der Tatsunokuchi-Verfolgung nicht enthauptet werden, weil die Henker durch das plötzliche, unerwartete Erscheinen eines hell leuchtenden Kometen verblendet und in große Angst versetzt wurden, wodurch verhindert wurde, ihn zu töten. Danach entschied die Regierung schließlich, den Daishonin auf die Insel Sado zu verbannen. Was aber hier genau zu verstehen ist, dass Nichiren Daishonin dadurch seinen bis zu dem Zeitpunkt der Hinrichtung geltenden Status als derjenige, der die Aufgabe des Bodhisattwas Jogyo als ein Schüler des Buddhas Shakyamuni in dieser Welt wahrnehmen sollte, ablegte und seine wahre Identität als der Ursprüngliche Buddha seit der Zeit des Urbeginns offenbarte.
Myorai-metsugo-go-gohyakusai(ni) in der fünften fünfhundert Jahre-Periode nach dem Tod Shakyamunis, nämlich zu Beginn im Späten Tag des Gesetzes,
Hajimu beginnen; der Daishonin beginnt, zuerst zu verbreiten,
Kanjin(no) für die Anschauung des eigenen Herzens,
Honzon das Wahre Objekt der Verehrung,
Sho ein Auszug oder hier eine Abhandlung (über).
Honzon bedeutet hierbei das Objekt der Verehrung, dem die Menschen sich gänzlich widmen oder zu dem die Menschen ursprünglich zurückkehren können. Nichiren Daishonin schrieb den Gohonzon ein, um allen Menschen im Späten Tag des Gesetzes zu ermöglichen, ihr Leben dafür zu widmen und gleichermaßen für die Verwirklichung der Buddhaschaft.
Die Menschen, die zusammen mit dem Daishonin zu dessen kontemporärer Zeit lebten, konnten theoretisch die Möglichkeit wahrnehmen, ihn persönlich kennenzulernen oder zu treffen so wie eine direkte Beziehung mit dem Leben des Buddhas herzustellen. Was sollten die Menschen tun, die nach seinem Tod leben? Oder wofür können die Menschen ihr Leben widmen, und wo können sie den Sinn des Lebens finden? Gerade aus diesen Gründen schrieb der Daishonin sein Leben mit Sumi-Tinte in den Gohonzon ein und hinterließ ihn dafür, dass alle Menschen ihr wahres Glück verwirklichen können.
Gesetz manifestiert worden ist, denn inmitten im Gohonzon ist „Nam-Myoho-Renge-Kyo – Nichiren“ senkrecht eingeschrieben. „Nam-Myoho-Renge-Kyo“ stellt zum einen den Aspekt des Gesetzes, das das ganze Universum durchdringt, dar, und „Nichiren“ zum anderen den Aspekt der Person, die das Gesetz bzw. die Gesetzmäßigkeit in sich manifestiert und damit in vollkommener Harmonie lebt. Was hier besonderes hervorzuheben ist und in was sich der Gohonzon des Daishonins von allen anderen Objekten der Verehrung ganz klar unterscheidet, ist die Tatsache, dass der Gohonzon, dem wir unser Leben gänzlich widmen und einsetzen, nicht einseitig, sondern auf beidem, nämlich dem Gesetz, das darin manifestiert ist, und der Person, die das Gesetz verkörpert, gleichbedeutend basiert. ( Für die Vertiefung Ihres Verständnisses über diese beiden Themen möchten wir Ihnen empfehlen, „die Weisheit des Lotos-Sutra, Teile 27 und 28“ zu lesen. ) 5. Worum handelt es sich im Wesentlichen, wenn wir vor oder zu dem Gohonzon täglich und kontinuierlich Gongyo machen und Daimoku rezitieren? Nichiren Daishonin erklärt eindeutig, dass „Kanjin – das eigene Herz bzw. das eigene Leben anzuschauen“ dabei von besonderer Wichtigkeit ist. Zum Beispiel können wir feststellen, wie wir selbst aussehen, wenn wir uns vor den Spiegel stellen. In ähnlicher Weise können wir unser eigenes Leben klar erkennen, das sich jeweils in einer der zehn Welten befindet, gerade vor dem Spiegel der Lehre des Buddhas, der vollkommen klar erläutert, wie das Leben aller Lebewesen und des ganzen Universums funktioniert.
Der Gohonzon, der im Buddhismus quasi eine Rolle des Spiegels für uns spielt und in dem wir unser eigenes Leben gründlich anschauen können, wird uns dadurch ermöglichen, klar zu erkennen und zu begreifen, dass das Leben jedes einzelnen Menschen eigentlich Nam-Myoho-Renge-Kyo selbst ist. Im Grunde genommen ist der Gohonzon weiter dafür da, dass wir uns davon bewusst werden können, dass alle Menschen ursprünglich das wertvollste Leben der Buddhaschaft innehaben und diese dem zugrundeliegende Anschauung sowohl in der Gesellschaft als auch in unserem täglichen Leben tatkräftig realisieren können. Darin liegt die tiefe Bedeutung über das „Wahre Objekt der Verehrung für die Anschauung des eigenen Herzens“, sowie Nichiren Daishonin es bezeichnet.
Alle führenden Religionen in der Geschichte besitzen Objekte der Verehrung. In der Regel sind es Ausdrücke oder Symbole irgendwelcher übernatürlicher Macht oder Kräfte, welche ausserhalb unseres Lebens existieren und unser Leben sowie das menschliche Schicksal beherrschen oder bestimmen würden. Die Menschen nehmen in ihrem Gebet allmählich eine unterwürfige Haltung ein, wenn sie um Erlösung, Vergebung und Barmherzigkeit bitten. In manchen Fällen versuchen sie auch, diese übernatürlichen Kräfte durch Unterwürfigkeit zu versöhnen und ihrem Zorn zu entgehen. Solche innere Einstellungen der Menschen zum Glauben und dem Leben haben zur Entstehung einer besonderen Rolle des Klerus als Vermittler zwischen dem einfachen Menschen und seinem Objekt der Verehrung beigetragen. Die Orientierung auf äussere Objekte, die das Übernatürliche symbolisieren, führt unvermeindlich zur Herausbildung einer strengen Hierarchie im Bereich der Glaubensgemeinschaft. Dies übertrug sich auf den weltlichen Bereich, in dem man häufig von der Aristokratie, insbesondere von Häuptlingen und Königen, sagte, sie seien Herrscher von Gottes Gnaden, was auch die Bildung starrer sozialer Schichten nach sich zog. Aus diesem Grund entwickelten so viele religiöse Gruppen negative und unmenschliche Gedanken über menschliche Würde und Gleichheit. Selbst wenn sie über die Gleichheit aller Menschen predigten, steht die Tatsache fest, dass die Menschen doch dem Übernatürlichen unterlegen sind. Schließlich wird die Trennung sowie der Unterschied zwischen den beiden nicht überwunden.
Über das „Objekt der Verehrung für die Anschauung des eigenen Herzens“, das Nichiren Daishonin errichtete, erläutert Nichikan Shonin, dass es das Objekt der Verehrung für die Anschauung des eigenen Herzens von uns Menschen ist. Das Objekt der Verehrung für die Anschauung des eigenen Herzens existiert daher nicht ausserhalb unseres Lebens. Das beinhaltet wiederum die Bedeutung, dass das Objekt der Verehrung mit der in unserem Leben vorhandenen würdevollsten Wesenheit, nämlich mit dem mystischen Gesetz unmittelbar verbunden ist. Der Daishonin erklärt, dass es gar keinen Abstand zwischen dem Objekt der Verehrung und den Menschen gibt.
Diese Abhandlung wird in drei Teile geteilt;
Die Einführung. Hierin wird die Theorie von Ichinen Sanzen anhand der zahlreichen Sutras und deren Erläuterungen gründlich und klar dargestellt.
Danach wird über „das eigene Herzen anzuschauen ( Kanjin )“ ausführlich erläutert und dabei erklärt, dass ( Myoho-Renge-Kyo ) anzunehmen und beizubehalten selbst im Späten Tag des Gesetzes das eigene Herz anzuschauen bedeutet.
Dann wird über das „wahre Objekt der Verehrung ( Honzon )“ erläutert. Ferner wird erklärt, dass die Bodhisattwas aus der Erde im Späten Tag des Gesetzes erscheinen und das Wahre Objekt der Verehrung für das gesamte Universum errichten.
Hier wird zum Abschluss geführt, indem der Daishonin erklärt, dass er als der Ursprüngliche Buddha aus seinem tiefen Mitgefühl die Theorie von Ichinen Sanzen in den fünf Silben von MyohoRenge-Kyo manifestiert und allen Menschen im Späten Tag des Gesetzes verliehen hat.
Der Daishonin schreibt: „Es sollte nur denjenigen, die dieselbe Absicht haben, erlaubt werden, sie ( diese Abhandlung ) zu lesen.“ ( Seite 245, aus dem japanischen Original neu übersetzt). Was bedeutet hier „dieselbe Absicht ( Muni-no-Kokorozashi )“? Sie sind diejenigen, die durch und durch an den Daishonin glauben und absolut keinen Zweifel hegen. Sie sollten fest entschlossen sein, niemals mit ihrer Ausübung des Buddhismus aufzuhören und ihren Glauben an den Gohonzon im ganzen Leben unerschütterlich beizubehalten, was auch immer geschehen mag.
Aus diesem Grund möchte ich anlässlich des Studiums dieser Gosho stark betonen und hervorheben, dass wir unseren klaren, unerschütterlichen Glauben unser ganzes Leben lang fortwährend festhalten und weiterhin auf der Basis der großen brennenden Leidenschaft für die Verwirklichung von Kosen-rufu im Späten Tag des Gesetzes stehen sollten, indem wir die unermessliche Lebenskraft und das tiefe Mitgefühl des Ursprünglichen Buddhas Nichiren Daishonin direkt übernehmen.
Jedes Mal, wenn ich diese Gosho lese, kann ich meine Tränen schwerlich beherrschen. Ich fühle mich sehr bewegt und gar überwältigt vom tiefen Mitgefühl und dem unentwegten Wunsch des Daishonin, der sich gerade in der Verbannung auf der Insel Sado befand, nämlich die größte Verfolgung durch die Staatsgewalt in seinem Leben hinnahm, und trotzdem dieses große Werk niederschrieb. Er war der Verbannte schlechthin und befand sich in einer Situation, in der unzählige Anhänger der Nembutsu Sekte tags und nachts lauerten und hartnäckig versuchten, ihm nach dem Leben zu trachten.
Die erste und zweite Hälfte des siebzehn Seiten umfassenden Originaltextes sind von unterschiedlicher Papierqualität, und der Daishonin musste beide Seiten des Papiers benutzen. Er konnte nicht einmal genug Schreibpinsel und Papier bekommen. Da lässt sich klar erkennen, in welch bitteren Umständen er damals war. Das ist ein Lebenswerk, das der Daishonin in solch einer armen Umgebung mit seinem ganzen Leben niederschrieb. Nichtsdestotrotz war ihm keine Schwierigkeit zu groß. Er ermutigte jeden einzelnen, der diesen Brief einmal las, seinen Glauben unbeirrt und unmissverständlich bis zum Ende zu vollbringen und die Buddhaschaft unbedingt zu verwirklichen, weil der Mensch selbst einen Hauch der Quintessenz der buddhistischen Lehre des Daishonin spüren konnte.
Inmitten solch einer großen Verfolgung offenbarte der Daishonin das Wahre Objekt der Verehrung und lehrt uns eindeutig durch die tiefgründigste Lehre des Buddhismus, dass uns gerade Hindernisse bzw. Verfolgungen zur Erleuchtung führen. Mir erschließt sich der unergründbar tiefe Sinn, den diese Abhandlung enthält, besonderes stark, wenn ich über den Abschnitt in Nichiren Daishonins Leben von der Zeit dieser Schrift bis zur Einschreibung des Dai-Gohonzon für die gesamte Menschheit nachdenke.
„Jedoch liegt die eigentliche Bedeutung der Zitate darin, dass die beiden Gesetze, die Shakyamuni erlangte, nämlich die Ausübung als Ursache und die Tugend als Wirkung, in den fünf Silben von Myoho-Renge-Kyo vollkommen enthalten sind. Wenn wir diese fünf Silben annehmen und sie beibehalten, werden uns die von ihm erlangten Wohltaten von Ursache und Wirkung natürlicherweise zuteil werden.“
„Dieser Gohonzon gibt unermessliche und grenzenlose Wohltaten. Seine mystischen Funktionen sind großartig und tiefgründig. Wenn Sie an diesen Gohonzon glauben und auch nur kurze Zeit Nam-Myoho-Renge-Kyo chanten, wird kein Gebet unbeantwortet bleiben, keine Sünde unausgelöscht bleiben, alles Glück Ihnen zuteil werden, und alle Rechte bewiesen werden.“ Der zweite Präsident Toda zitierte diesen Abschnitt bei jeder Gelegenheit, um diejenigen Mitglieder zu ermutigen, die mit Krankheit und Armut zu kämpfen hatten.
Dieser Abschnitt hat eine tiefe Bedeutung. Ich möchte dies wortwörtlich erläutern. Es bedeutet zum einen, dass alle Tugenden, die der in Indien geborene Shakyamuni in den unzähligen vergangenen Existenzen durch seine Ausübungen als Ursachen erlangte, so wie alle Wohltaten, die er sich nach der Erlangung der Buddhaschaft durch seine ganzen Bemühungen zur Rettung der Menschen erwarb, in den fünf Silben von Myoho-Renge-Kyo vollkommen enthalten sind, und zum anderen, dass uns dadurch, dass wir das mystische Gesetz annehmen und beibehalten, alle seine Tugenden und Wohltaten natürlicherweise übertragen werden. In der Tat ist der Gohonzon also die Schatzkammer, in der alle Ausübungen und Tugenden aller Buddhas in Zeit und Raum angehäuft sind. Seine mystische Funktion umschließt das ganze Universum.
Diesbezüglich pflegte Präsident Toda eine Geschichte „der Spiegel von Johari“ zu erzählen. Dieser Spiegel hing im Palast des Königs Emma und wurde auch der Spiegel des Karma genannt. Wenn König Emma den Verstorbenen befragte, sagte er: „Du hast so viel Unrecht getan, als du noch am Leben warst, nicht wahr?“ Aber der Tote versuchte es abzustreiten: „Ich habe nichts der gleichen getan, ich versichere es.“ Der König entgegnete scharf: „Schau dort in den Spiegel des Karma!“ Zu seiner großen Überraschung konnte der Tote im Spiegel alle Übeltaten sehen, die er zu seinen Lebzeiten begangen hatte. Diese Geschichte ist nicht einfach nur moralisch, sondern sie lehrt uns mit Hilfe einer Anekdote, dass das Gesetz von Ursache und Wirkung, das das ganze Leben durchdringt, absolut unumstößlich ist.
Präsident Toda sagte einmal: „In dieser Saha-Welt sind unsere physische Existenz und unsere Situation selbst der Spiegel des Karma. Das Karma, das wir in unseren vergangenen Existenzen geschaffen haben, lässt uns in dieser Welt die karmische Vergeltung erfahren. Sowohl körperlich als auch geistig.“ Dies ist das wirkliche Wesen des Lebens, dem niemand entkommen kann. Jeder Versuch, dies zu vermeiden, ist absolut nutzlos. Darum predigte Shakyamuni, wie wichtig es ist, dass wir uns Leben um Leben immer wieder der buddhistischen Ausübung widmen sollten, um alle Vergehen gegen das Gesetz und alle Laster, die wir begangen haben, wiedergutzumachen. Soweit steht jedoch die wörtliche Bedeutung des Gosho-Abschnitts im Mittelpunkt der Erläuterung.
Wenn wir aber jetzt denselben Abschnitt aus dem Aspekt des Daishonin betrachten, stellt sich heraus, dass Nichiren Daishonin der Ursprüngliche Buddha ist, der als „der Herrscher der Wahren Ursache und der Wahren Wirkung“ ( Gosho, Seite 854 ) von Anfang an unermessliche, grenzenlose Wohltaten besitzt, einschließlich aller Tugenden, die sich aus den Ausübungen aller Buddhas ergeben. Wenn Nichikan Shonin erklärt, dass Shakyamuni im Gosho-Text für alle Buddhas und die von ihnen erworbenen Tugenden steht, sagt er uns damit, dass Nichiren Daishonin die Eigenschaften aller Buddhas besitzt. Der Daishonin fasste alle Wohltaten seiner tugendhaften Taten im Gohonzon der Drei Großen Esoterischen Gesetze zusammen. Er erklärt hierzu in der Gosho: „Ich, Nichiren, habe mein Leben mit Sumi-Tinte eingeschrieben, deshalb glauben Sie von ganzem Herzen an den Gohonzon. Des Buddhas Wille ist das Lotos-Sutra, aber meine, Nichirens, Seele ist nicht anderes als Nam-Myoho-Renge-Kyo.“ ( Gosho Band I, Seite 72 ) Mit dieser Erklärung konkretisiert er den Gohonzon, indem er ihn mit seinem eigenen Leben identifiziert. Er kündigt die Erscheinung der aufgehenden Sonne eines neuen Buddhismus an, während das Mondlicht von Shakyamunis Buddhismus allmählich verblaßte und verschwand. Das gibt den Weg frei für ein epochales Ereignis nicht nur in der Geschichte des Buddhismus, sondern auch in der Geschichte der Menschheit.
Seite 263 )
Jeder Mensch hat seine eigenen Probleme und seine Träume für die Zukunft. Der Kranke möchte gesund sein; wer keine Wohnung hat, wünscht sich ein Heim und ein friedliches Familienleben; wieder ein anderer versucht verzweifelt, den instinktiven Drang zu Ärger und Gier zu bezähmen, der die Oberhand gewinnen und einen Menschen körperlich und geistig beherrschen kann. Obwohl die Menschen Hoffnungen haben, aber doch keinen Weg und kein Mittel kennen, sie zu verwirklichen, enden sie oft in der Frustration. Das entspricht eher der Realität des gewöhnlichen Lebens der meisten Menschen. Aber jeder einzelne ohne Ausnahme, wenn er einmal den Buddhismus der Wahren Ursache annimmt und ausübt, kann eine strahlende Zukunft schaffen, denn in dem Augenblick, in dem der Wunsch des einzelnen Menschen eins wird mit seinem ewigen Wesen, wird gleichzeitig der Wunsch in der Tiefe des Lebens verwirklicht. In diesem Augenblick ändert sich das Karma, und ein unermesslicher, ewiger Schatz wird angesammelt, der sich in der Zukunft manifestieren wird, so wie ein vollkommen dunkler Raum in dem Augenblick erleuchtet wird, in dem man das Licht einschaltet. Dies ist nur deswegen, weil der Gohonzon die Ausübungen aller Buddhas in Raum und Zeit und die daraus folgenden Tugenden enthält, und weil die Kraft des Buddhas und die Kraft des Gesetzes innerhalb des Gohonzons unermesslich und grenzenlos sind.
„Aufgrund ihres tiefen Verständnisses über die Lehren Shakyamunis sagten die vier großen Stimmen-Hörer ( die Menschen in der Welt ‚Lernen‘ ): “Wir haben selbst die unermesslich wertvollen Juwelen erhalten können, ohne sie gesucht zu haben.“ Sie repräsentieren die
Welt des Stimmen-Hörers in unserem eigenen Leben.“
Das Zitat in diesem Abschnitt stammt aus dem vierten Kapitel des Lotos-Sutra. Dort drücken die vier großen Stimmen-Hörer der mittleren Stufe, nämlich Mahakashapa, Katyayana, Subhuti und Maudgalyayana, ihre Freude darüber aus, dass sie durch die „Parabel von den drei Karren und dem brennenden Haus“ die Absicht des Buddhas verstehen konnten. Sie haben etwas gewonnen, obwohl sie kaum erwarteten – das allumfassende Mystische Gesetz, die Quintessenz der Lehren des Buddhas, in der alle Taten als Ursache und die daraus folgenden Tugenden als Wirkung Shakyamunis enthalten sind. Hier danken sie dem Buddha, dass er ihnen das Mystische Gesetz verkündet hat.
Normalerweise kann man das Gesetz nur dann finden, wenn man es aufrichtig gesucht hat. Das tiefe Mitgefühl des Buddhas jedoch ermöglichte es den vier großen Stimmen-Hörern, das Gesetz wahrzunehmen, ohne es gesucht zu haben. Aus dem Grund waren sie hocherfreut und drückten hier ihre tiefste Dankbarkeit aus. Wenn man aber diese Stelle noch genauer schaut, wird man erkennen, dass es in der Tiefe nicht so gewesen sein kann, diese Schüler hätten nichts gesucht. Die „Parabel von den drei Karren und dem brennenden Haus“ verdeutlicht, wie es wirklich war. Die Geschichte geht kurzum so: „Es war einmal ein reicher Mann, der Dutzende von Kindern hatte. Sie hatten sich immer drei Arten von Karren gewünscht; von Schaafen, von Hirschen und von Ochsen gezogene Karren. Eines Tages geriet das große Haus des reichen Mannes in Brand, und er rief verzweifelt nach seinen Kindern, sie sollten aus dem Haus herauskommen, aber vergeblich. Dann erinnerte er sich an ihren Wunsch und rief sie, indem er sagte, die Karren, die sie sich so sehr wünschten, seien draussen vor dem Haustor. Die Kinder rannten aus dem Haus, um die Karren zu bekommen. Als sie endlich draussen waren, gab der reiche Mann stattdessen jedem von ihnen einen riesigen Karren, vor den ein weisser Ochsen gespannt war, und das war viel besser als die Karren, die sie sich einmal gewünscht hatten.
Die drei Karren stehen für die Fahrzeuge – Stimmen-Hören ( Lernen ), Teilerleuchtung, Bodhisattwa –, und der Wunsch der Kinder war so sehr stark, dass sie sofort aus dem Haus kamen. Der Vater schenkte seinen Kindern schliesslich doch den Karren mit dem wundervollen weissen Ochsen, der das beste Fahrzeug, das mystische Gesetz symbolisiert. Die Lehre des höchsten Fahrzeugs handelt vom Zustand der Buddhaschaft, einem so hohen und erhabenen Zustand, dass die Schüler des Stimmen-Hörens ihn sich nicht vorstellen konnten. Die Schüler waren auf der Suche nach weit weniger wertvollen Edelsteinen – den Lehren der drei Fahrzeuge. Aber der Buddha gab ihnen den unermesslichen Juwel des Mystischen Gesetzes, dadurch, dass er schließlich das LotosSutra lehrte, etwas viel Großartigeres als alles, was sie je erwartet hatten, zu bekommen. Die Parabel kann auch auf diejenigen angewandt werden, die jetzt im Späten Tag des Gesetzes an den Gohonzon glauben und ihn beibehalten. Unsere Motive, den Gohonzon empfangen zu wollen, könnten in den meisten Fällen vermutlich eher kleine, gewöhnliche Wünsche gewesen sein, die sich aus dem täglichen Leben ergaben. Wohl zur Ausnahme gehören unter uns solche Mitglieder, die den Glauben an den Gohonzon annahmen, weil sie den höchsten Lebenszustand der Buddhaschaft für möglich hielten und sich danach sehnten.
Jedoch seitdem wir an den Gohonzon glauben und den Buddhismus Nichiren Daishonins immer gründlicher studieren, haben wir angefangen, allmählich zu begreifen, dass ein Buddha ein menschliches Wesen voller Weisheit, Glück und Lebenskraft ist. Ferner haben wir auch angefangen, schließlich zu erkennen, dass der Gohonzon nicht nur einfach dazu da ist, unsere kleinlichen Wünsche zu erfüllen, sondern dass er das Leben des Buddhas verkörpert. Er ist wiederum ein unbezahlbarer Schatz, der ganz gewöhnlichen Menschen ermöglicht, so edel und wertvoll wie der Buddha zu werden. Das bedeutet, dass das Leben der Freude, die die vier großen Stimmen-Hörer erlebten und aus ihrem tiefen Herzen rufen; „Wir haben selbst die unermesslich wertvollen Juwelen erhalten können, ohne sie gesucht zu haben.“ inmitten im eigenen Herzen derjenigen existiert, die den Gohonzon angenommen haben und ihn beibehalten.
Es handelt sich um den Ausdruck „Jitoku – selbst erhalten“. Das bedeutet, etwas in sich selbst zu erhalten und selbst durch die eigene Kraft zu gewinnen. Und ferner heisst es, etwas ganz frei und völlig unabhängig von Zeit und Raum zu gewinnen. Die großartige Lebenskraft der Buddhaschaft entsteht und zeigt sich nur in den ersten, tatkräftigen, hingebungsvollen Bemühungen, mit dem Gohonzon eins zu werden, und daher bedeutet Jitoku, mit einem Wort, Glauben. Das ist die Bedeutung von Juji-soku-Kanjin – das Annehmen und Beibehalten ( des Gohonzons ) führt dazu, das eigene Herz anzuschauen. Der Gohonzon ist eine absolute objektive Realität, und ohne ihn gibt es weder Verwirklichung der Buddhaschaft noch menschliche Revolution. Gleichzeitig sollte es uns auch klar sein, dass sich die Kraft des Gohonzons sicher nicht manifestieren kann, wenn wir uns nicht beharrlich und unaufhörlich der Ausübung unseres Glaubens widmen.
Übrigens weist die Welt Shomon – Stimmen hören – auf den suchenden Geist derjenigen hin, die sich bemühen, die Lehren des Buddhas zu hören. Ein suchender Geist drängt immer nach Entwicklung und Wachstum und gibt sich nie mit seiner gegenwärtigen Lage zufrieden. Bitte vergessen Sie nicht, dass Sie die Größe des Buddhismus Nichiren Daishonins mit Ihrem Leben wirklich spüren und verstehen können, nur wenn Sie diesen suchenden Geist stetig hervorrufen und aktiv nach Wachstum und Fortschritt streben. Im Bezug auf das tiefe Verständnis der vier Großen Stimmen-Hörer wird im vierten Kapitel des Lotos-Sutra wie folgt erläutert: „Wie sind nun wahrhafte Stimmen-Hörer geworden, die die Stimme des Buddha-Weges hören und sie alle anderen ebenfalls hören lassen. Wir sind nun wahrhafte Arhats und dürfen Gaben erhalten, von den Himmeln, den Menschen, Dämonen und Gottheiten in jeder Welt.“ Dies zeigt deutlich, dass sie sich, obwohl sie dem Buddha Shakyamuni nur um ihrer eigenen Erleuchtung willen zuhörten, jetzt endlich vollkommen in solche Menschen verwandelt haben, die anderen dazu bewegen, den Lehren des Buddhas zuzuhören.
Und doch sind diese Leute, die ihr Leben so erneuerten, dieselben, die vom Buddha in den Lehren vor dem Lotos-Sutra streng zurückgewiesen wurden, wie es der Daishonin in der Gosho „Das Öffnen der Augen“ beschreibt: „Aber diese Männer gehörten zu den beiden Bereichen von Shomon ( Stimmen-Hören ) und Engaku ( Teilerleuchtung ), und obwohl sie dachten, dass sie selbst das Nirvana erlangt hätten, taten sie nichts, um anderen zu nützen. ...( Sie ) waren selbst doch zu einem Pfad bestimmt, auf dem sie niemals die Buddhaschaft erlangen und ihren Eltern daher niemals die Errettung bringen konnten. So wurden sie ... als Männer bekannt, die ihre Verpflichtung nicht verstanden.“ ( Gosho Band II, Seite 84 ) Gefangen in einer Welt der Einsamkeit und im starren Panzer ihrer Arroganz und Egozentrik, wurden die Menschen des Stimmen-Hörens nicht nur vom Buddha in den Lehren vor dem Lotos-Sutra hart zurückgewiesen. Sie wurden sogar von jenen einfachen Menschen verachtet, auf die sie selbst herabgeschaut hatten. Im Lotos-Sutra jedoch gewannen sie unerwartet das kostbarste Juwel der Buddhaschaft, und von da an setzten sie sich tapfer unter den einfachen Menschen in Bewegung und führten den Kampf durch, um sie die Lehren des Buddhas hören zu lassen.
Die Menschen der Welt Stimmen-Hören ( Lernen ), die strenge Zurechtweisungen des Buddhas unendlich lang ertragen mussten und dem Buddha dennoch folgten, waren ausser sich und überglücklich, als sie diese neue Offenbarung erst im Lotos-Sutra hörten, das ihnen gestattete, sie dürfen auch die Buddhaschaft verwirklichen. Mit frischem Entschluss schworen sie felsenfest, sich der Verbreitung der Lehre Shakyamunis zu widmen. Das vierte Kapitel des Lotos-Sutra schildert diese Szene, wie sie „vor Freude sprangen und tanzten“. Hier wurde die eigentliche Aufgabe der Menschen, der Stimmen-Hörer, endgültig enthüllt, und ohne diese Aufgabe wären die langen Äonen ihrer asketischen Praxis just nutzlos geworden. Das ist einer der Gründe, warum ihre Verwirklichung der Buddhaschaft im Lotos-Sutra als ein herausragendes Prinzip genannt wird.
Im vierten Kapitel des Lotos-Sutra steht: „die Stimme des Buddha-Weges hören und sie alle anderen ebenfalls hören lassen.“ Die „Stimme des Buddha-Weges“ ist also Nam-Myoho-RengeKyo selbst, und „alle“ bezieht sich auf alle Menschen. Das Mystische Gesetz ist die Kraft, die die Buddhaschaft, den würdevollsten Zustand, aus dem Innersten des Lebens aller Menschen hervorbringt. Und kann die Stimme, die aus dem Mystischen Gesetz entspringt, menschliche Herzen im Innersten berühren.
Erstellt von Studienabteilung der SGI-D
";s:12:"content_meta";N;}