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Vorlesermaterial Januar 2004

Gosho „Das Erbe des letztendliches Gesetzes des Lebens“

Der zentrale Punkt, dem wir uns in diesem Monat widmen möchten, ist „Itai Doshin - äußerlich verschieden, einig im Herzen - so untrennbar wie Fische und das Wasser“. Dieses Thema „Itai Doshin“ haben wir auch im November 2003 gelernt. Da es sich aber um ein sehr wichtiges Thema handelt, lernen wir nochmal, und zwar aus anderen Stellen der „Welt der Schriften Nichiren Daishonins“ und anhand einer anderen Gosho. Den Goshosatz, den wir in diesem Monat lernen wollen, hat Präsident Ikeda einmal so erklärt: „Dieser Satz gilt, so wie er in der Gosho geschrieben ist, auf ewig als Richtlinie für die SGI.“

Aus der „Welt der Schriften Nichiren Daishonins“ können wir folgende Punkte lernen:

  1. Die Basis für „Itai doshin“ ist die „Einheit von Meister und Schüler“

  2. „Itai doshin“ bedeutet für uns, „alle Unterschiede (zwischen mir und anderen) zu überwinden und das Gefühl zu haben, miteinander so verbunden wie Fische und das Wasser“zu sein.

  3. „Itai doshin“ ist das beste Prinzip, bei der die Menschen respektiert werden und ihr höchstes Potential als Mensch entfalten können.

  4. In der Soka Gakkai, in der mit dem Prinzip von „Itai doshin“ Kosen-rufu durchgeführt wird, fließt das Herzblut des Daishonins“

Der Goshosatz dieses Monats:

„Alle Schüler und Gläubigen Nichirens sollten Nam-Myoho-Renge-Kyo in Itai Doshin chanten und alle Unterschiede zwischen sich überwinden, um so untrennbar zu werden wie Fische und das Wasser, in dem sie schwimmen. Dieses geistige Band ist die Grundlage für die unvierselle

Weitergabe des letztendlichen Gesetzes von Leben und Tod. Hierin liegt das wahre Ziel von meiner, Nichirens, Verbreitung. Wenn Sie so einig sind, kann sich sogar die große Hoffnung für Kosen-rufu ganz sicher erfüllen.“

(Dt. Gosho B I, S. 137, Zeile 9 - 16)

Hintegrund und Zusammenfassung der Gosho:

Diese Gosho wurde am 11. Februar 1272, als Nichiren Daishonin 50 Jahre alt war, am Verbannungsort Tsukahara auf der Insel Sado gechrieben. Der Empfänger war Sairenbo Nichijo (er heiß auch Nichi-e-i), der auch dorthin verbannt wurde.

Sairenbo soll 1221, ein Jahr vor dem Daishonin, geboren worden sein, aber Genaueres über sein Leben ist nicht bekannt. Es soll aus Kyoto stammen.

Er war Lehrpriester der Tendai-Schule und besonders im wissenschaftlichen Verständnis des Buddhismus bewandert. Der Grund, warum er 1271, ein Jahr vor dem Daishonin auf Sado verbannt wurde, ist nicht überliefert. Anfang Februar 1272, kurz bevor er diesen Brief bekam, war er zum Schüler des Daishonins geworden.

An vielen Stellen der Briefe, die der Daishonin an Sairenbo schrieb, erwähnt er die tiefe Ursache und den Anlass der Beziehung seines Schülers zu ihm. Auch in dieser Gosho schrieb er: „Es müssen karmische Bindungen aus der entfernten Vergangenheit sein, die Sie dazu bestimmt haben, zu einer Zeit wie dieser mein Schüler zu werden.“ (Dt.Gosho B I, S.137, 29.Zeile)

Sairenbo scheint noch weiteren Verfolgungen begegnet zu sein, weil er zum Schüler Nichiren Daishonins wurde. Er ließ sich nicht von den Schwierigkeiten unterwerfen Mit tiefem suchenden Geist setzte er seinen Glauben fort. Er stellte dem Daishonin öfters Fragen über die buddhistische Lehren und bekam verschiedene Goshos mit wichtigen Inhalten wie „über das Gebet“, „Über die Verwirklichung der Buddhaschaft der Pflanzen“, „Das wahre Wesen des Lebens“, „Das Wesen des mystischen Gesetzes“ usw.

Diese Gosho war auch eine Antwort des Daishonins auf seine Frage über die Lehre „das Erbe des letzendlichen Gesetzes von Leben und Tod“, die er, der gerade den Glauben des Daishonin angenommen hatte, vom Standpunkt des Tendai-Buddhismus aus stellte.

„Leben und Tod“ von „Das Erbe des letztendlichen Gesetzes von Leben und Tod“ bezieht sich auf „das Leben selbst“, das die zwei Phasen von Leben und Tod wiederholt. „Das letztendliche“ bedeutet das Allerwichtigste, das Wesentliche“. Deshalb heißt „das Erbe des letztendlichen Gesetzes von Leben und Tod“ das Allerwichtigste des Lebens, das grundsätzliche Lebensgesetz. „Das Erbe“ weist darauf hin, dass das Gesetz vom Buddha zu den gewöhnlichen Menschen, vom Meister zu den Schülern überliefert wird, wie z.B. das Blut im menschlichen Körper vom Herzen aus bis zu allen enden des Körpers durch Blutadern ununterbrochen fließt.

Die Beziehung zwischen Meister und Schüler im Buddhismus liegt darin, das Letztendliche, das der Buddha als ein Meister erwacht ist, so wie es ist, dem Leben des Schülers weiterzugeben. Die Gosho „Das Erbe des letztendlichen Gesetzes des Lebens“ ist eine Abhandlung, in der erläutert wird, wie das letztendliche Gesetz des Lebens vom Buddha zum Schüler übermittelt wird und wie sich dies im Leben der gewöhnlichen Menschen, das die zwei Phasen von Leben und Tod wiederholt, zeigen wird.

Hierüber schreibt der Daishonin in dieser Gosho folgendermaßen:

1) „Das Erbe des letztendlichen Gesetzes von Leben und Tod“ ist nichts anderes als Nam-MyohoRenge-Kyo, das bei der Versammlung in der Luft Bodhisattwa Jogyo anvertraut wurde und im Späten Tag des Gesetzes verbreitet wird.

2) Das „Herzblut“ fließt in dem Glauben der Schüler,

wenn sie mit der Erleuchtung (dem festen Glauben) Daimoku rezitieren, dass es zwischen Shakyamuni von kuon (Buddha), das Lotos-Sutra (Gesetz) und Menschen (Schüler) überhaupt keinen Unterschied gibt,

wenn sie die drei Existenzen des Lebens, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, hindurch, das Lotos-Sutra immer beibehalten, und

wenn sie in Itai Doshin, äußerlich verschieden, einig im Herzen, Nam-Myoho-renge-Kyo rezitieren und sich auf das Ziel von Kosen-rufu hin bemühen.

Wenn die Schüler auf solchem Glauben basierend praktizieren, wird Kosen-Rufu mit Sicherheit realisiert.

1) Schließlich fließt das Herzblut des letztendlichen Gesetzes des Lebens dort, wo die Schüler mit dem kraftvollen Glauben Daimoku chanten. Es ist also nutzlos, das Lotos-Sutra beizubehalten, wenn kein Glauben da ist.

Das, was wir diesesmal lernen wollen, ist die Stelle * von 2). Da wird uns die wichtigste Glaubenseinstellung gezeigt, um uns für die eigene menschliche Revolution und für Kosen-rufu zu bemühen, nämlich „Itai Doshin“.

Inhaltzusammenfassung:

  1. Die Basis für „Itai doshin“ ist die „Einheit von Meister und Schüler“

(Hierzu siehe den Anhang 1)

Hier vergleicht Präsident Ikeda den Zusammenhang zwischen der Meister-Schüler-Beziehung und den Gefährten im Glauben mit den Kett- und Schussfäden beim Weben. Die Einigkeit der Gefährten im Glauben - Itai Doshin - entsteht, wenn der Geist jedes Einzelnen auf der Einheit von Meister und Schüler basiert. Die Persönlichkeit jedes Einzelnen kann dann auf ganz natürliche Weise anerkannt und zur Geltung gebracht werden, wenn das Herz jedes Einzelnen mit dem des Meisters, für das Glück der Menschen zu handeln, übereinstimmt.

  1. Itai Doshin bedeutet für uns, „alle Unterschiede (zwischen mir und anderen) zu überwinden und das Gefühl zu haben, so ungetrennt wie Fische und das Wasser zu sein.

(Hierzu siehe den Nahang 2)

Hierin spricht Präsident Ikeda: „“Alle Unterschiede überwinden” bedeutet, dass es unter den Schülern des Daishonin keinen Widerstand gegen andere und keine Zurückweisung anderer gibt. “So untrennbar zu werden wie die Fische und das Wasser, in dem sie schwimmen” könnte man verstehen als die Einstellung, sich gegenseitig als unersetzliche Individuen wertzuschätzen, und den Versuch, aus dem anderen jeweils das Beste herauszuholen. So gesehen heißt „Äußerlich verschieden, einig im Herzen“ in der Einstellung einig zu sein und sich gegenseitig zu unterstützen.“

Alle, die in der SGI in unserer Umgebung sind, ob wir sie mögen oder nicht, sind für Kosen-rufu unentbehrlich. Wir können von ihnen lernen, gerade deshalb, weil sie von anderem Charakter sind. Wir können uns entwickeln und unsere menschliche Revolution erzielen, gerade deshalb, weil wir uns mit der Person nur sehr schwierig übereinstimmen können. So wie Fische nur dank des Wassers leben können, können wir uns eigentlich wegen der Person, mit der wir Probleme haben, weiter bemühen, um uns menschlich zu entwickeln. Seien wir dankbar gegenüber dieser schwierigen Person. Beginnen wir von uns aus uns zu ändern. Das wird sicherlich der erste Schritt, „in der Einstellung einig zu sein und sich gegenseitig zu unterstützen.“

  1. „Itai doshin“ ist das beste Prinzip für eine Organisation bei der die Menschen respektiert werden und ihr höchstes Potential als Mensch entfalten können. (Hierzu siehe den Anhang 3)

„Itai Doshin“ heißt die Einigkeit, die die Einzigartigkeit jeder Person wertschätzt und ihr Raum lässt. In einer Organisation kommt es oft vor, dass man vergisst, mitaeinander respektvoll umzugehen, dass man diejenigen, die anderer Meinung sind oder vom starken Charakter sind, ausschließt. Oder die Meinung der Minderheit wird ignoriert, indem man meint: „Sie sind nicht in Itai Doshin“. Wir wissen alle theoretisch, dass jeder Einzelne höchst respektiert werden muss, aber in der Realität ist das gar nicht einfach. Aber, gerade weil es schwierig ist es in die Tat umzusetzen, ist es wichtig, uns immer weiter herauszufordern. Die Basis dafür ist unser Gebet zum Gohonzon. Auch für diejenigen, die kaum in der Lage sind, in den Kreis der Menschen in der Gruppe hineinzukommen, schicken wir Daimoku, indem wir fest glauben, dass sie auch eine große Aufgabe haben. Wir unterstützen uns und ergänzen uns, so dass wir eine wunderbare Organisation aufbauen, in der jeder Einzelne behaglich und ungezwungen seinen Charakter entfalten und sich für Kosenrufu bemühen kann.

  1. In der Soka Gakkai, in der nach dem Prinzip von „Itai doshin“ Kosen-rufu durchgeführt wird, fließt das Herzblut des Daishonins“ (Hierzu siehe den Anhang 4)

Unsere Bewegung für Kosen-rufu zielt auf die „Harmonie zwischen den Einzelnen und dem Ganzen“ Präsident Ikeda sagt: „Das Lotos-Sutra enthält die Kraft, den Boden des Mitgefühls hervorzubringen, der weder „Einöde“ des Individualismus noch „Gefängnis“ des Totalitarismus ist, sondern der Nährboden, auf dem jeder sich füreinander ergänzt und ermutigt“. Kosen-rufu bedeutet aufgrund der menschlichen Revolution jedes Einzelnen den Frieden und das Gedeihen der Gesellschaft aufzurichten.

Aus dem Goshosatz dieses Monats ist es klar zu ersehen, dass in der Soka Gakkai, die mit der Einstellung von Itai Doshin, äußerlich verschieden, einig im Herzen, die Kosen-rufu-Bewegung durchführt, das Herzblut des Daishonin, sein wahrer Geist fließt. Das „Herzblut“ bedeutet nicht irgendeine besondere Übertragung, wie die Nikken-Sekte behauptet, sondern das „Herzblut des Glaubens“ (Dt.Gosho B 1 S.138) ist das wahre Erbe des letztendlichen Gesetzes des Lebens.

Wir setzen uns mit der Soka Gakkai zusammen gänzlich für die Verwirklichung von Kosen-rufu, den Schwur des Daishonin, ein, mit der Überzeugung, dass dadurch das höchste Glück und die vollständige Zufriedenheit in unserem Leben existieren können.

Anhang 1: „Die Welt der Schriften Nichiren Daishonins“

Gespräche über eine humanistische Religion

(7) Äußerlich verschieden, einig im Herzen: Eine siegreiche Gemeinschaft von Gefährten im Glauben, die sich einem ewigen Versprechen widmen

Die Einigkeit von Äußerlich verschieden, einig im Herzen ist wie ein kostbarer Stoff

SGI-Präsident Daisaku Ikeda: Im Buddhismus ist die Meister-Schüler-Beziehung eine Verbindung von Herz zu Herz auf der Grundlage des Mystischen Gesetzes. Im allgemeinen pflegen zwei Menschen eine solche Beziehung, wenn der Meister bzw. der Lehrer dem Schüler bzw. dem Studenten etwas weiterzugeben hat – sei es Wissen, eine bestimmte Fertigkeit oder auch ein Handwerk. Im Buddhismus geht es jedoch um das Gesetz, das der Meister dem Schüler weitergibt. Die Meister-Schüler-Beziehung ist notwendig, um das Gesetz richtig zu praktizieren und seine Weitergabe sicherzustellen.

Ob es um seine eigene Glaubensausübung ging oder darum, seine Nachfolger im Glauben zu unterweisen, Nichiren Daishonin selbst legte stets großen Wert auf die Aussage “Verlassen Sie sich auf das Gesetz, nicht auf Menschen” . Er forderte uns auf: „Wir wollen ihn [den Ausübenden des Lotos-Sutras] suchen und zu unserem Lehrer machen”. (Aus: “Das Öffnen der Augen, Teil II”, Dt. Gosho, Bd. 2, S. 181)

Im Buddhismus des Daishonin basiert der Glaube immer auf dem Gesetz. Wir sind Ausübende des Gesetzes und wir verbreiten das Gesetz. Wenn wir das erhabene und großartige Ziel erreichen wollen, die Buddhaschaft in dieser Existenz und Kosen-rufu zu verwirklichen, müssen wir uns in einem Geist zusammenschließen und mit der gleichen Absicht vorangehen. Von entscheidender Bedeutung dafür ist ein Lehrer, der das Gesetz korrekt praktiziert. Deshalb machte Nikko Shonin, der Nachfolger des Daishonin, folgende strikte Aussage: “Ohne dem korrekten Weg von Meister und Schüler zu folgen, kann man die Buddhaschaft nicht verwirklichen.”

Masaaki Morinaka, Vizeverantwortlicher der Soka-Gakkai-Studienabteilung: Die Meister-SchülerBeziehung ist in der Tat das immerwährende Prinzip für das ewige Fortbestehen des Gesetzes.

Ikeda: Neben der Beziehung zwischen Meister und Schüler gibt es noch eine andere Art der menschlichen Beziehung, die auf dem Gesetz basiert. Es ist die Verbindung zwischen den Gefährten im Glauben. Besser als mit dem Prinzip Äußerlich verschieden, einig im Herzen könnte man diese Verbindung nicht umschreiben.

Die harmonische Gemeinschaft der Ausübenden des Buddhismus (Skt. Sangha) beinhaltet zwei Aspekte. Diese kann man gut mit den Kett- und Schussfäden beim Weben vergleichen. Beim Weben eines Stoffes auf einem Webrahmen wird zuerst die Kette in Längsrichtung gespannt und dann mit dem Schuss in Querrichtung gekreuzt.

Dabei symbolisiert die Kette die Verbindung zwischen Meister und Schüler und der Schuss die Beziehung zwischen den Mitgliedern. Wenn beide miteinander verwoben sind, entsteht ein wunderschöner Brokatstoff: Kosen-rufu. In den meisten Webtextilien prägt die Kette die Struktur des Stoffes, wogegen der Schuss das Muster oder Design entstehen lässt. Gleichermaßen kann ein wundervolles Muster der Gemeinschaft zwischen den Schülern entstehen, solange das grundlegende Band von Meister und Schüler die Soka Gakkai trägt.

Morinaka: “Gefährten im Glauben” sind Menschen, die ein gemeinsames Anliegen verbindet, wobei dieses Anliegen unterschiedlich ernst und tiefsinnig sein kann.

Ikeda: Das ist ein wichtiger Punkt. Die Mitglieder der Soka Gakkai sind Menschen, die sich dem Ziel von Kosen-rufu widmen. Unsere Organisation ist ein Netzwerk von Freunden, die ein edles Unterfangen verbindet: die Verwirklichung des Friedens für die ganze Menschheit. Wir glauben an unsere Fähigkeit, in diesem Leben die Buddhaschaft zu verwirklichen und bemühen uns darum, auch alle anderen dazu in die Lage zu versetzen. Genauer gesagt bedeutet das, dass wir an den selben Gohonzon glauben und unser Leben für Kosen-rufu einsetzen. Wir ”verlassen uns auf das Gesetz, nicht auf die Person”.

Anhang 2:

Ikeda: Der Daishonin weist hier darauf hin, dass das Erbe des letztendlichen Gesetzes von Leben und Tod einzig da zu finden ist, wo Menschen mit der Glaubenseinstellung von Äußerlich verschieden, einig im Herzen Nam-Myoho-Renge-Kyo chanten, und wo sie einander vorbehaltlos unterstützen und ermutigen. Der Daishonin sagt weiter, das Daimoku, das mit dieser Einstellung gechantet wird, sei “das wahre Ziel der Verbreitung” und nur mit einer solchen Glaubenshaltung “könne sich die große Hoffnung für Kosen-rufu ganz sicher erfüllen”.

Saito: Das zeigt, welch große Bedeutung der Daishonin dem Glauben nach dem Prinzip von Äußerlich verschieden, einig im Herzen beimisst.

Ikeda: Mein Meister, der zweite Präsident der Soka Gakkai Josei Toda, liebte diesen Abschnitt aus “Das Erbe des letztendlichen Gesetzes des Lebens”; und aus tiefster Überzeugung hielt er darüber zum Wohle aller zukünftigen Generationen Vorlesungen. Unverblümt erklärte er die Soka Gakkai zu einer harmonischen Gemeinschaft von Ausübenden für Kosen-rufu, die vom Herzblut Nichiren Daishonins durchströmt wird. Und er verkündete, dass wir nichts und niemandem gestatten sollten, unsere Organisation zu zerstören, die er als “wertvoller als mein eigenes Leben” beschrieb.

Präsident Toda sagte auch, die Soka Gakkai werde durch das Prinzip von Äußerlich verschieden, einig im Herzen auf ewig siegreich sein. Er betonte weiterhin, die Verwirklichung von Kosen-rufu sei nur durch unsere Bemühungen zum Schutze und zur Stärkung der Soka Gakkai möglich – einer Organisation, die sich der Umsetzung des Wunsches und Vermächtnisses des Buddhas widmet. Einigkeit im Glauben ist der Schlüssel für die Verwirklichung von Kosen-rufu.

Morinaka: Im oben zitierten Abschnitt erläutert der Daishonin, dass Äußerlich verschieden, einig im Herzen bedeutet, “alle Unterschiede zwischen sich und den anderen zu überwinden, um so untrennbar zu werden wie die Fische und das Wasser, in dem sie schwimmen.”

Ikeda: “Alle Unterschiede überwinden” bedeutet, dass es unter den Schülern des Daishonin keinen Widerstand gegen andere und keine Zurückweisung anderer gibt. “So untrennbar zu werden wie die Fische und das Wasser, in dem sie schwimmen” könnte man verstehen als die Einstellung, sich gegenseitig als unersetzliche Individuen wertzuschätzen, und den Versuch, aus dem anderen jeweils das Beste herauszuholen. So gesehen heißt Äußerlich verschieden, einig im Herzen in der Einstellung einig zu sein und sich gegenseitig zu unterstützen.

Der Satz “so untrennbar wie die Fische und das Wasser, in dem sie schwimmen” stammt aus einer bekannten Passage des chinesischen Klassikers San Kuo Chih (Die Geschichte von den drei Königreichen) , in der es heißt: “Der Herrscher und sein Minister waren so untrennbar wie Fische und Wasser.” Dies bezieht sich auf eine geschichtliche Tatsache: Der Herrscher Liu Pei, in dessen Diensten der fähige Minister Chuko K’ung-ming steht, nimmt wichtige Geschäfte selbst vor, ermöglicht es aber gleichzeitig K’ung-ming, seine eigenen Fähigkeiten voll einzusetzen. Wir sprechen von einer Beziehung, wo Menschen durch gegenseitige Hilfe und Unterstützung ihr eigenes, einzigartiges Potenzial voll zur Entfaltung bringen können.

Morinaka: Wenn Einigkeit zum höchsten Ziel erklärt wird, passiert es oft, dass die einzelne Person in den Hintergrund treten muss. Aber die Lehre des Daishonin von Äußerlich verschieden, einig im Herzen ist anders. Wer die individuelle Persönlichkeit unterdrückt, verstößt gegen den Geist des Lotos-Sutras, nach dem alle Menschen verehrungswürdig sind, weil sie in sich die Buddhanatur verkörpern.

Anhang 3:

Morinaka: Wenn Einigkeit zum höchsten Ziel erklärt wird, passiert es oft, dass die einzelne Person in den Hintergrund treten muss. Aber die Lehre des Daishonin von Äußerlich verschieden, einig im Herzen ist anders. Wer die individuelle Persönlichkeit unterdrückt, verstößt gegen den Geist des Lotos-Sutras, nach dem alle Menschen verehrungswürdig sind, weil sie in sich die Buddhanatur verkörpern.

Ikeda: Der Daishonin benutzt den Ausdruck Äußerlich verschieden, einig im Herzen für eine Art der Einigkeit, die die Einzigartigkeit jeder Person wertschätzt und ihr Raum lässt.

Saito: Gemeinhin gibt es viele verschiedene Theorien über Organisationen. Doch ich denke, dass Äußerlich verschieden, einig im Herzen das höchste Organisationsprinzip ist, wenn es darum geht, jeder Person zu ermöglichen, ihre Fähigkeiten vollständig zu entfalten.

Ikeda: Genau. Äußerlich verschieden, einig im Herzen ist tatsächlich das höchste organisatorische Prinzip, das jeden Einzelnen und jede Einzelne wertschätzt und ihnen ermöglicht, ihr volles Potenzial zu verwirklichen.

Äußerlich verschieden ist so zu verstehen, dass jeder von uns eine einzigartige Aufgabe, eine einzigartige Begabung und einzigartige Lebensumstände hat. Einig im Herzen bedeutet, dass wir uns trotz unserer Verschiedenartigkeit in unserem Ziel einig sein müssen.

Im Gegensatz dazu beschreibt Äußerlich verschieden, uneinig im Herzen eine völlige Uneinigkeit, wogegen Äußerlich gleich, einig im Herzen eine von Kollektivdenken geprägte Situation darstellt, die die Individualität verleugnet und schließlich zu totalitären Strukturen führt. Keiner dieser beiden Zustände erlaubt es den Menschen, ihre einzigartigen Fähigkeiten zu zeigen.

Morinaka: In einer idealen Organisation sind viele unterschiedliche Menschen durch die gleiche Geisteshaltung verbunden. Mit dieser Einstellung als Grundlage widmen sie sich ihren Aktivitäten als diverse Gruppe.

Ikeda: Jeder hat eine Aufgabe – ohne Ausnahme. Jeder verfügt über ein enormes Potenzial. Die Frage ist: Wie können wir dieses Potenzial hervorbringen?

Wenn jemand seine Menschliche Revolution macht, gibt dies anderen Mut und Hoffnung. Es schafft Vertrauen. Wer inspiriert wird, kann andere inspirieren – das setzt eine Kettenreaktion in Gang, die eine gewaltige Kraft der Veränderung freisetzt.

Saito: In diesem Sinne glaube ich, dass die Soka Gakkai eine wirklich demokratische Organisation ist, die auf der Einstellung basiert, jede einzelne Person wertzuschätzen.

Ikeda: Die Soka Gakkai wird weder von wirtschaftlichen Interessen getragen, noch wird sie von Machtstrukturen kontrolliert. Sie verkörpert die Essenz des Menschseins, vereint im großen Ideal der weiten Verbreitung des Buddhismus Nichirens, einer Lehre, die das Potenzial jedes Einzelnen zum Erblühen bringt. Sie ist der Kristallisationspunkt tiefer Bande des Vertrauens von Herz zu Herz.

Anhang 4:

Morinaka: Wie wahr das ist! Nirgends anders als in der Soka Gakkai kann man eine solch schöne Gemeinschaft des Glücks finden. Ich bin den drei ersten Präsidenten so dankbar dafür, dass sie diese wunderbare Organisation aufgebaut haben.

Vor Ausbruch des 2. Weltkrieges, zu Zeiten der Soka Kyoiku Gakkai (Gesellschaft für werteschaffende Erziehung) – der Vorgängerorganisation der Soka Gakkai – hatte der erste Präsident Tsunesaburo Makiguchi bereits erklärt: “Selbstverleugnung ist eine Lüge. Richtig ist es, das Glück sowohl für sich selbst als auch für die anderen zu suchen.”

Ikeda: Das war zu einer Zeit, in der ganz Japan vom Totalitarismus geprägt war. Inmitten dieser Situation widersetzte sich Präsident Makiguchi auf das heftigste dem damals vorherrschenden Gedanken der “Selbstverleugnung für das öffentliche Wohl” .

Nichiren Daishonin sagt: “Wenn sowohl man selbst als auch die anderen über Weisheit und Mitgefühl verfügen, nennt man das Freude.” (Jap. Gosho, S. 761) Der Kern des Buddhismus Nichirens und der grundlegende Geist der Soka Gakkai ist es, eine Welt zu erschaffen, in der wir gemeinsam mit anderen glücklich werden. Es geht dabei nicht um “Selbstverleugnung” sondern “Selbstaktivierung”.

Saito: Präsident Makiguchi sagte in den Leitlinien der Soka Kyoiku Gakkai Folgendes:

“Die Soka Kyoiku Gakkai als Gemeinschaft soll sich weder einem selbstsüchtigen Individualismus verschreiben, der auf einer kurzsichtigen Weltanschauung basiert, in der das Wohl anderer ignoriert wird. Noch soll sie sich vom irreführenden Diktat des Totalitarismus bestimmen lassen, das den Einzelnen seiner Identität beraubt. Stattdessen soll diese Gemeinschaft es als ihre höchste Ehre betrachten, ein lebender Beweis für eine wahrhaft ganzheitliche Lebensweise zu sein, die sich auf eine korrekte und unverzerrte Weltanschauung gründet und deren Ziel für sich selbst und für andere es ist, friedlich im Land des ewigen ruhigen Lichts zu wohnen.”

Ikeda: Mit “kurzsichtiger Weltanschauung” wies er auf die egoistische Denkweise hin, nur auf seinen persönlichen Vorteil bedacht zu sein. Auf der anderen Seite bedeutete “Totalitarismus” die Aufopferung eines Individuums zum Wohl des Staates oder der eigenen ethnischen Gruppierung. Dagegen bezog sich die “korrekte und unverzerrte Weltanschauung”, für die Präsident Makiguchi eintrat, auf einen Weg der Bemühung für das eigene Glück und das der anderen. Mit “ganzheitlicher Lebensweise” meinte er, Harmonie zwischen dem Individuum und dem Ganzen zu schaffen . Er beschrieb eine Situation, in der jeder und jede Einzelne das eigene Potenzial erblühen lässt, während er oder sie gleichzeitig darum bemüht ist, zum Frieden und Wohlergehen der Gesellschaft in ihrer Gesamtheit beizutragen.

Präsident Makiguchi beschränkte sich nicht auf bloße Idealvorstellungen. Sein Ziel war es vielmehr, diese in der gesellschaftlichen Realität umzusetzen und ihre Gültigkeit zu beweisen. Und er verstand, dass dies durch den Buddhismus des Daishonin möglich war, der großartigen Lehre der Schaffung von Werten, die das grundlegende Lebensgesetz offenbart. Das ist der Ausgangspunkt der Soka Gakkai.

Morinaka: Die Welt der Soka umfasst nun 181 Länder und Gebiete und überwindet nationale, ethnische und kulturelle Grenzen. Das ist eine wirklich beispiellose Errungenschaft in der Geschichte des Buddhismus.

Saito: Wie sehr sich der Daishonin über das Wachstum der Soka Gakkai freuen muss!

Ikeda: Nichiren Daishonins Leben setzt sich in der Soka Gakkai fort, der Organisation, die sich Kosen-rufu widmet, dem Willen und Vermächtnis des Buddhas. Die Lebenskraft des Daishonin und das Erbe des Glaubens sind einzig in der harmonischen Gemeinschaft der Ausübenden zu finden, der Soka Gakkai.

Die Soka Gakkai zu beschützen heißt, das Erbe des Daishonin zu beschützen. Damit bringt man das Herzblut des Glaubens im eigenen Leben zum Fließen. Nur in der Soka Gakkai finden wir die Ausübung der wahren Lehre des Buddhismus.

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