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Strahlende Ideen

Der folgende Text ist der zweite Teil einer Rede, die Präsident Ikeda auf der 19. Hauptstellenleiter-Versammlung gehalten hat und die zusammen mit der Generalversammlung der 4. Kanagawa-Präfektur in der Soka International Friendship Hall in Sendagaya, Tokyo, am 3. Februar 1998, stattgefunden hat.

Arroganz zersetzt das Gesetz

Warum gab es im japanischen Buddhismus immer wieder die Tendenz, zu korrumpieren und derart von den ursprünglichen Lehren des Buddhismus abzuweichen? Nichiren Daishonin sagt ganz klar, daß dies geschehen ist, weil die Schüler ihre Lehrer nicht ernst genug genommen haben.

Der große Lehrer Dengyo begründete den Haupttempel der buddhistischen Tendai-Schule am Berg Hiei, das über viele Jahrhunderte hinweg ein führendes Zentrum des japanischen Buddhismus war. Dengyos Nachfolger jedoch ließen sich von der anwachsenden Popularität der Shingon-Schule beeinflussen und beschlossen, deren Lehren in ihre eigene Schule zu integrieren [, womit sie gegen den Geist und die Absicht Dengyos handelten].

Einen solchen Priester bezieht sich der Daishonin, wenn er schreibt: „Er meinte, daß sein Lehrer, der Große Lehrer Dengyo, sich mit der Sache [der relativen Nutzen des Shingon und der Tendai-Lehren] nicht ausreichend und bis ins Detail auseinandergesetzt habe, und daß er, weil er nicht für längere Zeit in China geblieben war, nur ein ungefähres Verständnis der Shingon-Lehren erlangt habe“ (Major Writings, Bd. 3, S. 153).

Mit anderen Worten, diese späteren Nachfolger glaubten, daß sie besser als Dengyo Bescheid wüßten, daß sie gelehrter wären und daß ihr Meister diese Sache schlichtweg nicht verstanden hätte. Derart waren ihre Gefühle. Ein Zeichen eindeutiger Arroganz. Und so, betört von der Beliebtheit des Shingon, kehrten sie den Lehren ihres Meisters, dem Großen Lehre Dengyo, den Rücken zu.

Tatsächlich jedoch war Dengyo gründlich vertraut mit Shingon und mahnte seine Anhänger auf Grund besseren Wissens, diese Lehre zu meiden. Das ist ein zentraler Punkt. Der Daishonin berichtet über dieses Ereignis in der Gosho „Die Wahl der Zeit“.

Weil die Schüler nicht in der Lage waren, die Großartigkeit ihres Meisters zu erkennen, wurde der Hiei zu einem Zentrum der Shingon-Schule, dessen Priester letztendlich zu „Erzfeinden des Begründers, des großen Lehrers Dengyo“ wurden (Gosho Zenshu, S. 369). In eben dem Moment, in dem sie laut die falschen Doktrinen hätten zurückweisen müssen, versäumten die Schüler Dengyos es, zu handeln. Sie suchten die Fehler bei ihrem Meister und rechtfertigten die eigenen Handlungen als richtig und anständig, und vermieden auf diese Weise Konfrontationen und mögliche Verfolgungen. Diese Schüler waren durchtrieben und selbstbezogen.

Ähnliches ist auch in der Chinesischen T’ien-t’ai- (Tendai-)Schule geschehen. Nach dem Tod des Begründers der Schule, dem Großen Lehrer T’ien-t’ai, wurden von Indien aus neue Sutren nach China eingeführt. Weil diese Texte T’ein-t’ai nicht bekannt waren, hat er sie naturgemäß weder besprochen noch widerlegt. Seine Nachfolger waren naiv genug, zu glauben, daß diese Sutras dem Lotus-Sutra überlegen seien und endeten schließlich damit, daß sie die falschen Lehren annahmen.

Der Daishonin schreibt: „Weil das ein Text war, den T’ien-t’ai nie gesehen hatte, schienen seine Nachfolger in dieser späteren Zeit, oberflächlich wie sie in ihrer Weisheit und ihrem Verständnis waren, dazu geneigt, diese Annahme [daß diese Sutras dem Lotus-Sutra überlegen seien], Glauben zu schenken. (MW, Bd. 4, S. 193)

Die Schüler waren dumm und feige und sie waren weder dazu in der Lage, die Größe ihres Lehrers zu begreifen noch die Gültigkeit seiner Lehren zu beweisen. So kam es, daß der reine Fluß von T’ein-t’ais Lehren verschmutzt wurde. Der Daishonin erläutert dies in der Gosho „Seine Dankesschuld zurückzahlen“.

Wenn man das Böse nicht bekämpft, wird es einen überwältigen

Während diese Priester die Anerkennung und die Verehrung ihres Meisters ausnutzten, um Respekt unter den Leute zu gewinnen, verachteten sie im Inneren ihren Lehrer und taten nichts dafür, die falschen Lehren zu bekämpfen. Tatsächlich waren sie sogar selbst zutiefst beeinflußt von ihnen.

Wenn man das Böse nicht bekämpft, wird es einen überwältigen. Wenn man die teuflische Natur der Macht nicht bekämpft, wird sie von einem Besitz ergreifen. Der Daishonin verweist deutlich auf dieses Prinzip in seinen Schriften.

Ich spreche nicht nur von etwas, das sich vor Jahrhunderten in der Welt des Buddhismus ereignet hat; wir stoßen auch heute noch auf reichlich Beispiele für dieselbe Form der Korruption. Deshalb hoffe ich, daß ihr ernsthaft die Gosho studiert.

Sollten wir den Geist des Begründers und Präsidenten Tsunesaburo Makiguchi und den von Josei Toda verlieren, geriete die SGI in ärgste Bedrängnis. Kosen-rufu könnte nicht erreicht werden. Das käme einem Verrat an unseren Meistern gleich und einer unverzeihlichen Entweihung des Vermächtnises des Daishonin.

Weil ich dies immer im Gedächtnis behalte, nutze ich jeden Bruchteil meiner Kraft und meiner Existenz aus, entschlossen, so lange ich kann, bei guter Gesundheit zu bleiben, damit ich unsere Bewegung weiter führen und die Mitglieder den Geist von Meister und Schüler lehren kann.

Schüler, die den Weg von Meister und Schüler verrieten

Auch in Nichiren Daishonins Zeit gab es arrogante Schüler. Sie kritisierten ihn und hielten die harten Verfolgungen, denen er ausgesetzt war, für das Resultat der falschen Art seine Lehren zu verbreiten.

Der Daishonin schreibt: „Einige meiner Schüler denken, naiv wie sie sind: ‘Unser Lehrer sagt, daß er das Lotus Sutra verbreitet. Aber es mißlingt ihm nicht nur, die Lehre zu verbreiten, obendrein ist er auch noch großen Verfolgungen begegnet. Das geschieht, weil er Dinge sagt wie: „Shingon ruiniert die Nation, Nembutsu führt die Menschen in die Hölle unaufhörlichen Leidens, Zen ist die Lehre des Teufels und Ritsu ist verräterisch.“ Das ist so, als würde man jemanden beleidigen während einer vernünftigen Diskussion“. (Gosho Zenshu, S. 585)

Diese Leute verstanden nicht, daß die Tatsache, daß der Daishonin große Verfolgungen erlitt, obwohl er sich nicht der geringsten falschen Handlung schuldig gemacht hatte, den Beweis liefert für seine Identität als Ausübender des Lotus-Sutra. Der Daishonin sagt, daß solche Menschen in einem Zustand der Hölle leiden werden, länger noch als die Anhänger der falschen Lehren.

Er schreibt: „Das Bedauernswerte ist, daß diese perversen Menschen in den Tiefen der Hölle länger leiden werden als die Gläubigen des Nembutsu.“ (MW, Bd. 1, S. 42)

Derart schwerwiegend ist der Verrat an dem Weg von Meister und Schüler. Die Nikken-Sekte macht sich dieses Vergehens schuldig. Ihre Mitglieder ignorieren schamlos die Lehren des Daishonin, seines Nachfolgers Nikko Shonin und anderer großer Nachfolger. Sie sind selbstsüchtig. Der Buddhismus ist ausgelöscht innerhalb der Priesterschaft, die den Weg von Meister und Schüler verlassen hat.

Der Weg eines Schülers

Im November 1941, einen Monat bevor der Krieg im Pazifik begann, hielt Präsident Toda eine Vorlesung mit dem Titel „Der Weg des Schülers“. In jener Zeit wurde die japanische Gesellschaft vom Nationalismus überschwemmt wie von einem Strom, der über seine Ufer getreten ist und der alles, was ihm im Weg war, weggespült hat.

Wir können erste Anzeichen des Gleichen im heutigen Japan beobachten. Viel Leute sind darüber besorgt, daß Japan auf den gefährlichen Weg des Nationalismus abgekommen ist und auf ihm entgleist, wenn seine demokratischen Institutionen ausgehöhlt werden.

Aus diesem Grund braucht die Gesellschaft dringend eine Volksbewegung, die den Menschen die Macht gibt und ihnen die Verantwortung für ihre eigene Zukunft überträgt. Viele Beobachter sehen in der Soka Gakkai einen Champion im Bereich des Spirituellen, weil sie einen Kampf gegen die korrupten Kräfte der Macht austrägt. Die Zukunft Japans wird, das behaupte ich, von dem Erfolg unserer Bemühungen abhängen.

Präsident Toda beschrieb den Weg des Schülers folgendermaßen:

Nikko Shonin hatte nicht den leisesten Wunsch, Nichiren Daishonin zu übertreffen oder auszustechen. Gleichermaßen ist es unsere Pflicht, treu den Lehren Präsident Makiguchis zu folgen, sie in die Tat umzusetzen und sie in unserm Leben zu manifestieren ... Herr Makiguchi ist unser Meister und wir sind seine Schüler ... Was könnten wir schon erreichen, wenn wir uns darauf beschränkten, seine Art zu reden zu imitieren? Uns würde die wertvolle Essenz seines Geistes abhandenkommen.

Schüler müssen dem Weg des Schülers folgen. Sowohl mit Worten als auch mit Taten müssen wir die Lehren des Meisters mit unseren Leben ausfüllen.

Das ist Präsident Todas Auftrag an uns. Obwohl das zunächst einfach zu sein scheint, war Herr Toda der einzige, der sich daran hielt, als es zu einer großen Verfolgung kam. Andere Schüler gaben nicht nur ihren Glauben auf, sondern verfluchten und mißbrauchten Präsident Makiguchi und Herrn Toda. Die Wankelmütigkeit des menschlichen Herzens ist beängstigend.

Diese Schüler verrieten ihren Meister, weil sie nur an ihren Selbsterhalt dachten. Das ist geheuchelter Glaube. Er steht für ein Leben, das von Animalität beherrscht ist.

Es hat auch viele Einzelpersonen gegeben, die versucht haben, sich wichtig zu machen, indem sie meine Reden und Gesten imitiert haben. Alle diese Menschen jedoch verloren letztendlich ihre [bearings] in den Glauben.

Der Gakkai Geist lebt hier

Während all die anderen Schüler Herrn Makiguchis vor den Autoritäten kapitulierten, hielt allein Präsident Toda an seinen Überzeugungen fest. Darüber hinaus war er seinem Meister so tief dankbar, daß er sagen konnte:

„In deinem weiten und grenzenlosen Mitgefühl ließt du [Präsident Makiguchi] mich dich ins Gefängnis begleiten. Das Resultat davon war, daß ich mit meinem ganzen Leben die Passage des Lotus Sutra lesen konnte, in der es heißt: „Jene Menschen, die das Gesetz gehört hatten / verweilten an verschiedenen Orten in den unterschiedlichen Buddhaländern, / immer aufs Neue wiedergeboren zusammen mit ihren Lehren“ (Lotus-Sutra, S. 140). Mein Nutzen daraus war, daß ich das wesentliche Ziel eines Bodhisattwas aus der Erde verstehen konnte und mit meinem eigenen Leben sogar einen kleinen Teil der Bedeutung des Sutras begreifen konnte. Könnte es eine größere Freude geben als diese?

Er machte diese berühmte Äußerung während des dritten Gedenktags (der zweiten Feier anläßlich) von Herrn Makiguchis Tod. Was für erhabene und noble Worte! Das ist der stolze Pfad der Soka Gakkai von Meister und Schüler und der Weg des Buddhismus.

Herr Toda sagt, daß es kein größeres Glück gibt als das, zusammen mit seinem Meister Verfolgungen durchzustehen. Was für ein Unterschied zu dem Verhalten der anderen Schüler Präsident Makiguchis.

Hindernissen und Verfolgungen zu begegnen, ist ein unausweichlicher Teil der Verbreitung der Lehren des Buddhismus. Das Kapitel „Ermutigende Widmung“ des Lotus Sutra spricht davon, daß der Ausübende des Lotus-Sutra verflucht und schlecht gemacht werden wird (Lotus-Sutra, S. 193). Der Daishonin spricht diesen Punkt in der Gosho immer wieder an. Dennoch, sobald Schwierigkeiten auftauchen, gibt es immer wieder Menschen, die sich, weil sie Verfolgungen befürchten, abwenden und ihren Meister, dem sie zu tiefstem Dank verpflichtet sind, verdammen. Sie benutzen ihren Meister als Schutzschild und auf diese Weise versuchen sie, von sich abzulenken und Angriffen zu entgehen. Was für ein feiges Verhalten!

Meine Schätz sind der Gohonzon, mein Meister und Aufrichtigkeit

Ich meinerseits beschützte Präsident Toda ganz allein. In jedem Moment unterstützte ich ihn.

Die Tradition, den Februar zum Monat der Aktivitäten zur Verbreitung zu machen, hatte ihren Ausgang in meinem Entschluß, die Erwartungen meines Meisters zu erfüllen.

Das war 1952. Herr Toda war im Jahr zuvor zum zweiten Präsidenten ernannt worden, aber die Verbreitung war bisher wenig erfolgreich gewesen. Es gab viele ältere Mitglieder, die sehr von sich selbst überzeugt waren, die aber nichts taten, um das Ziel Präsident Todas zu erreichen. So kam es, daß Präsident Toda schließlich entschied: „Es ist Zeit, daß Daisaku die Führung übernimmt.“

Das war eine strenge Direktive meines Meisters. Entschlossen, ihn nicht im Stich zu lassen, machte ich sein Ziel und seine Vision zu meiner eigenen und bemühte mich auf das Äußerste. Und ich war sofort erfolgreich und zerschlug den Knoten und machte einen Weg frei für unsere Bemühungen, den Buddhismus Nichiren Daishonins zu verbreiten. Von da an entfaltete sich der große Pfad von Kosen-rufu, so wie es ihn heute gibt.

Präsident Toda sagte immer: „Wenn ich Daisaku um etwas bitte, dann weiß ich, daß ich mir keine Sorgen machen muß.“ „Wenn wir Daisaku mit einbeziehen, dann ist der Sieg gewiß.“ Diese Einheit von Meister und Schüler ist der Kern der Soka Gakkai.

Nichiren Daishonin und Präsident Toda sind ständig in meinen Gedanken. Der Gohonzon, Präsident Toda und Aufrichtigkeit sind meine „drei Schätze“.

Ich habe gesiegt mit Aufrichtigkeit. Durch die Bemühung, das aufrichtigste Leben zu führen, während ich gleichzeitig die härteste Kritik und Verleumdung erdulden mußte, habe ich durch den Glauben gewonnen. Ich habe gewonnen als Mensch. Vom Standpunkt des Buddhismus aus gesehen, vom Standpunkt der drei Existenzen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aus, bin ich überzeugt, der größte Sieger zu sein.

Im Buddhismus geht es nicht darum, ein selbstbezogenes Leben zu führen. Wenn wir unsere Leben nicht auf dem Gesetz basieren lassen, praktizieren wir keinen Buddhismus.

Der große deutsche Dichter Friedrich von Schiller schreibt, „Der Tapfere denkt an sich selbst zuletzt.“ Das ist gleichbedeutend mit, sein Leben nicht zu beklagen (!!!), wie es im Lotus Sutra gelehrt wird. Das Gesetz und Kosen-rufu sind von zentraler Bedeutung. Die SGI ist deshalb äußerst wichtig.

Wenn ihr den Geist habt von „Ich möchte etwas für kosen-rufu tun“, werden sich die Wohltaten von selbst einstellen. Aber diejenigen, die denken: „Ich werde die SGI etwas für mich tun lassen“, mißbrauchen die Welt des Glaubens. Sie befinden sich im Lebenszustand der Hölle. Dies war in der Tat die Einstellung all jener, die uns in der Vergangenheit verraten haben.

Äußerlichkeit allein führt nicht zum Sieg

Ich möchte gerne fortfahren und vor allem für die jungen Leute sprechen.

Dieses Jahr verzeichnet den 50ten Todestag des großen indischen Anführers der Unabhängigkeit Mahatma Gandhi (der am 30. Januar 1948 ermordet worden ist). Während seines Kampfes, sein Land von der Kolonialherrschaft zu befreien, reiste Gandhi zu Fuß durch das Land und reiste von Ort zu Ort.

Das ist vergleichbar damit, wie wir herumreisen, um Hausbesuche zu machen und die Lehren des Daishonin mit anderen teilen.

Das zukünftige Wohl seines Landes im Auge, betonte Gandhi den indischen Menschen gegenüber die Bedeutung von Selbständigkeit: „Ihr seid frei in dem Moment, in dem ihr aufhört, von anderen abhängig zu sein. Diese Freiheit, welche, die einzig wirkliche ist, kann euch keiner nehmen“, sagte er.

Mit anderen Worten: wir sollten uns nicht von anderen abhängig machen. Gandhi lehrte die Menschen, mit dem Mut eines Löwen zu leben, bläute ihnen ein, daß sie es sich nicht leisten könnten, die Dinge anderen zu überlassen, daß sie allein aufstehen müßten, um für Gerechtigkeit zu kämpfen.

Nachdem ich den Buddhismus des Daishonin nun schon seit 50 Jahren praktiziere, verstehe ich, was er damit meinte. Letztendlich ist der einzige Weg nach vorn der, Selbstvertrauen zu entwickeln, sich einen Geist des Alleine-Stehen-Könnens zu erarbeiten. Das ist der einzige Weg zum Sieg. Wie Präsident Makiguchi gerne sagte: „Ein einzelner Löwe ist mehr wert als tausend Schafe.“ Ich hoffe, ihr werdet es niemals zulassen, daß Äußerlichkeiten und Theorien den Platz von Handlungen in unserer Organisation einnehmen werden.

Gandhi sagte, von Angst beherrscht zu sein, ist der miserabelste und erbärmlichste aller Zustände. Deswegen drängte er die Leute dazu, vor nichts Angst zu haben. Er bekräftigte, wie sehr er die Angst hasse, und fragte danach, warum Menschen sich von anderen Menschen einschüchtern lassen. Er sagte außerdem: „Feigheit ist vielleicht das größte Laster, unter dem wir leiden und es ist möglicherweise auch die schwerste Form der Gewalt, schwerer noch als Blutvergießen und alles, was normalerweise unter dem Begriff Gewalt gehandelt wird.“

Gandhi lobte Mut über alles, hielt ihn für die wichtigste spirituelle Voraussetzung für ein menschliches Wesen. Feigheit verdirbt und verletzt uns. Wir dürfen nicht feige sein; wir dürfen der Angst nicht nachgeben.

Nichiren Daishonins Buddhismus ist eine Lehre des Muts. Die SGI hat sich zu der Größe, die sie hat, entwickelt aufgrund des unnachgiebigen Mutes ihrer Mitglieder.

‘Ich werde es schaffen’

Gandhi betonte außerdem die Wichtigkeit, in den eigenen Entschlüssen resolut zu sein: Jemand, der sagt, daß er etwas tun wird, „so weit es ihm möglich ist“, verrät darin seinen Stolz oder seine Schwäche, obwohl er selbst es für Bescheidenheit halten mag. Tatsächlich aber liegt in dieser Geisteshaltung keine Spur von Bescheidenheit.

Kurz, er sagt, daß jemand, der halbherzige Äußerungen macht, entweder arrogant oder feige ist.

Präsident Toda stellte oft Leute zur Rede, die ihre Entschlüsse mit zweifelnden, zurückhaltenden Bemerkungen einleiteten, wie: „Ich bin nicht wirklich dazu fähig, aber...“ Er pflegte darauf zu antworten: „Warum sagst du nicht einfach geradeheraus ‘Ich werde mein allerbestes tun’, ‘Ich werde wirklich alles in Bewegung setzen’ oder ‘Ich werde bis zum Ende gehen’?“

Ich glaube, daß es das ist, worauf Gandhi hinaus wollte. Er wollte den Leuten mitteilen, daß sie zu allererst sagen sollten: „Egal welche Schwierigkeiten es mit sich bringen wird, ich werde es schaffen!“ Das, so lehrte Gandhi seine Schüler, ist ein Zeichen von Stärke.

Es sind jetzt nur noch drei Jahre bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. Laßt uns aus dem 21. Jahrhundert das Jahrhundert der SGI machen! (One and all), laßt uns energisch und überschwenglich leben und vertrauensvoll jede Herausforderung überwinden, die sich uns stellen wird. Laßt uns weiter voran streben und den Sieg in jedem Bereich verwirklichen. Laßt uns lange, glänzende und triumphierende Leben führen!

Möge jeder von euch einen überragenden tatsächlichen Beweis für die Kraft eines reinen Glaubens in eurem eigenen Leben zeigen.

Glück und Wohltaten Leben für Leben

Ich werde euch noch einen weiteren Punkt mitteilen, bevor ich schließe.

Jeder von euch trägt zu der weitläufigen Verbreitung des Mystischen Gesetzes bei - dem fundamentalen Gesetz des Universums. Dadurch, daß ihr das tut, setzt ihr in euren Leben die Ursachen dafür, daß ihr als herausragende Verantwortliche in den vielzähligen Trainingsfeldern Leben für Leben wiedergeboren werdet. Das könnt ihr der Gosho und dem Lotus-Sutra entnehmen. Außerdem gibt es unzählige Planeten wie die Erde im Universum. Es könnte sogar sein, daß wir auf einem von diesem wiedergeboren werden und dort zu großen Anführern der Verbreitung des Mystischen Gesetztes werden.

Vertraut deshalb bitte darauf, daß all die Bemühungen, die ihr im Moment macht, die Kämpfe, die ihr jetzt durchsteht, ein Training sind dafür, daß ihr in Zukunft zu Anführen von herausragender Menschlichkeit werdet, und daß ihr außerdem den größtmöglichen Nutzen ansammelt.

Der Buddhismus lehrt das Gesetz von Ursache und Wirkung, das strenge Gesetz des Lebens.

Daraus folgt, daß keine Bemühung im Buddhismus je umsonst ist. Denkt bitte immer daran, daß all eure Bemühungen im Glauben zur Quelle von ewigem Glücks und Wohltaten in eurem Leben werden.

Da eure Leben ewig sind, weder einen Anfang noch ein Ende haben, sind wir dazu bestimmt, wieder und wieder geboren zu werden und in der Ewigkeit in verschiedenen Existenzen in Erscheinung zu treten. Deshalb ist es sinnvoll, anstatt wiederholt in einem Zustand höllischer Leiden gefangen zu sein, uns zu bemühen, große Ursachen während dieses Lebens zu setzen. Wenn wir uns in unserer buddhistischen Praxis bemühen, entwickeln wir einen Lebenszustand, in dem wir uns der Ausführung des Willens und der Hinterlassenschaft des Buddhas widmen können Leben für Leben.

Ich bete für eure Gesundheit.

Unsere großartige Jugendabteilung ist aufgestanden! Wie glücklich mich das macht. Für euch, meine jungen Freunde, werde ich mit meinen unermüdlichen Bemühungen fortfahren, einen Weg in das 21. Jahrhundert zu öffnen.

Vielen Dank für heute!

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