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Die Gosho-Vorlesung von Präsident Ikeda

„Über das Öffnen der Augen“

(15) „Das schwere [Karma] zu verändern und [es] leichter anzunehmen“

(Tenju-kyoju)

- Der Buddhismus, der einem ermöglicht, das Schicksal

zu verändern, um die gesamte Menschheit zu erretten

In dieser Vorlesung wollen wir von der Abhandlung „Über das Öffnen der Augen“ den Abschnitt intensiv studieren, in dem die „Nutzen“ (Kudoku), die der Ausübende des Lotos-Sutras erhält, offenbart werden.

Gerade diese Nutzen verfügen über die Kraft, alle Menschen, die im bösen, unreinen Zeitalter im Späten Tag des Gesetzes leben, von Grund auf zum Glück zu führen. Den Weg, auf dem alle Menschen diesem Nutzen entgegen voranschreiten können, hat Nichiren Daishonin gebahnt.

Die Nutzen, die der Ausübende des Lotos-Sutras erhält

Die in dieser Abhandlung zu offenbarenden „Nutzen“ (Kudoku), die der Ausübende des Lotos-Sutras erhält, sind zum einen „das schwere [Karma] zu verändern und [es] leichter anzunehmen“ (Tenju-kyoju), nämlich die Veränderung des Schicksals, und zum anderen „die Verwirklichung der Buddhaschaft, die man von selbst gewinnen kann, ohne sie extra zu fordern“, nämlich die Verwirklichung der Buddhaschaft in diesem Leben. Diese zwei Arten von Nutzen sind es, mit denen die „Handlung“ des Ausübenden des Lotos-Sutras selbst großartig ausgestattet ist.

Der Daishonin überwand unzählige große Widrigkeiten, und durch sein eigenes Verhalten stellte er als Ausübender des Lotos-Sutras, der sie vollständig besiegte, diese beiden Nutzen unter Beweis. Die Essenz seiner Beweisführung, können wir mit Ehrfurcht ersehen, liegt in seiner Handlung als Faktum, die ihm widerfahrene größte Verfolgung in Tatsunokuchi, nämlich die von der Staatsmacht veranlasste Hinrichtung überwunden zu haben.

Und diese Nutzen können im Grunde genommen alle, die den durch den Daishonin errichteten Buddhismus für den Späten Tag des Gesetzes genau so ausüben, wie er uns lehrt, ganz sicher manifestieren.

Wie bis jetzt ausführlich betrachtet, erteilte der Daishonin in dieser Abhandlung gegenüber der Kritik vieler Menschen in der Welt und mancher seiner Schüler, „der Grund, warum ihm Verfolgungen widerfahren, liegt darin, dass er kein Ausübender des Lotos-Sutras ist“, anhand der literarischen sowie theoretischen Beweise eine klare Antwort. Seine Antwort lautete sinngemäß wie folgt: „Der wahre Ausübende des Lotos-Sutras ist jemand, der für die Errettung aller Menschen im Späten Tag des Gesetzes gegen das grundlegendste Böse, das wahre Gesetz zu verleumden, kämpft, große Verfolgungen auf sich nimmt und sie vollständig und siegreich überwindet.“

Gerade, weil er gegen das grundlegendste Böse, die Verleumdung des wahren Gesetzes genannt, kämpfte, war es doch sozusagen selbstverständlich, dass ihm Widrigkeiten sowie Verfolgungen widerfuhren. Und als Triebkraft, um diese Widrigkeiten zu überwinden, wird der „Schwur, innigste Wunsch“ (Seigan) von großer Wichtigkeit.

Im Absatz der Abhandlung „Über das Öffnen der Augen“, der mit „Letzten Endes: Verlassen mich die Götter! Widerfahren mir Verfolgungen! Allem zum Trotz bin ich darauf gefasst, mein Leben [für die Verbreitung des Gesetzes] zu geben!“ (DG Band 2, Seite 185; JG, Seite 232) beginnt, erwähnt der Daishonin seinen unerschütterlichen „Schwur, innigsten Wunsch“, die Ausübung, die das Wesen des Ausübenden des Lotos-Sutras ausmacht, konsequent bis zum Ende zu führen, um alle Menschen im Späten Tag des Gesetzes zu erretten, ganz gleich, welch große Verfolgungen ihm auch immer widerfahren mögen. Darüber, dass gerade dieser „Schwur, innigste Wunsch“ den Kernpunkt des Geistes, den der Ausübende des Lotos-Sutras innehat, darstellt, haben wir uns beim letzten Mal vergewissert.

Nun, was sind die „Nutzen“ (Kudoku), die dem Ausübenden des Lotos-Sutras zuteil werden? Sie sind es, die seinem Leben ursprünglich innewohnen und gerade deswegen, weil er gegen die Verleumdung des Gesetzes, das grundlegendste Böse, unermüdlich kämpft, aufgrund seiner konsequenten Praxis aus dem Inneren seines Lebens hervortreten.

In der „Aufzeichnung der Vorlesungen über das Lotos-Sutra“ (Ongi-kuden) heißt es: „Die Handlung, das Böse auszulöschen, heißt ‚Ku’ [von Kudoku], während die Handlung, das Gute hervorzurufen, ‚doku’ [von Kudoku] genannt wird.“ (JG, Seite 762) Weil wir gegen alle Kräfte, das wahre Gesetz zu verleumden, kämpfen und das grundlegendste Böse auslöschen, öffnet sich die grenzenlose Kraft des Mystischen Gesetzes, des grundlegendsten Guten, in unserem Leben, und dadurch werden die unermesslichen Nutzen hervorgerufen.

Aufgrund des tief überzeugten und unerschütterlichen Glaubens, der uns ermöglicht, die Handlung, das wahre Gesetz zu verleumden, aufzuheben, kann die grenzenlose Kraft des Mystischen Gesetzes in unserm Leben aufblühen. Zu Recht wird das ursprüngliche Leben in der Welt der Buddhaschaft, Nam-Myoho-Renge-Kyo genannt, hervortreten.

Dem Karma ins Gesicht sehen und zur Veränderung des Schicksals antreten

Als zwei Arten von „Nutzen“ (Kudoku), die der Ausübende des Lotos-Sutras erhält, erläutert der Daishonin zuerst den Nutzen, der durch das Prinzip „das schwere [Karma] zu verändern und [es] leichter anzunehmen“ (Tenju-kyoju) dargestellt wird. Das liegt daran, dass er die Bedeutung über die „schweren Hindernisse“, die der Ausübende des Lotos-Sutras zu erdulden hat, klarstellen wollte.

Zunächst beleuchtet der Daishonin seine Handlungen anhand des Spiegels des Buddhismus und stellt dabei fest, dass der Grund, warum er selbst solchen schweren Strafen wie Verbannung und Hinrichtung begegnen musste, auf sein eigenes Karma in der vergangenen Existenz zurückzuführen ist. Hierzu zitiert er einen Abschnitt aus dem Parinirvana-Sutra (Ja. Hatsunaion-Kyo).

Die Frage lautet: Wie können Sie erkennen, dass Verbannungen und Todesurteile, die Ihnen auferlegt wurden, das Ergebnis von in der Vergangenheit geschaffenem Karma sind?

Als Antwort darauf sage ich: Ein bronzener Spiegel reflektiert Erscheinung sowie Gestalt. Der Spiegel, den der Kaiser Qin Shi Huangdi zur Verurteilung gebrauchte, offenbarte Vergehen, die in dieser Gegenwart begangen wurden. Der Spiegel des buddhistischen Gesetzes bringt die karmischen Ursachen hervor, die in der Vergangenheit gesetzt wurden.

Das Parinirvana-Sutra besagt: „Meine gutmütigen Schüler! Gesetztenfalls, ihr hättet in der vergangenen Existenz zahllose Vergehen begangen und diverse negative Karma verursacht. Vergeltungen dieser Vergehen sind: Ihr werdet entweder von anderen verachtet, oder ihr erscheint mit einer hässlichen Gestalt; es mangelt euch an Kleidung; Nahrung ist schlecht und kläglich; ihr könnt nicht zu Reichtum gelangen, selbst wenn ihr danach strebt; ihr werdet entweder in eine arme Familie oder in eine Familie mit irreführender Ansicht geboren; oder ihr werdet durch den Herrscher des Landes verfolgt. Außerdem werdet ihr alle übrigen verschiedenen schweren Leiden als Mensch hinnehmen. Dass ihr diese jedoch in der gegenwärtigen Existenz leichter annehmen könnt, ist der Kraft der Nutzen zuzuschreiben, die ihr dadurch erlangt, das Gesetz zu beschützen.“

Dieser Abschnitt des Sutras trifft auf mein, Nichirens, Leben vollkommen zu, als seien sie Kontermarken. Dadurch ist das ‚Eis des fuchsartigen Zweifels’ völlig geschmolzen, Tausende und Zehntausende von Kritiken sind für mich nun bedeutungslos geworden. Diesen Text werde ich nun Satz für Satz auf mein eigenes Leben beziehen.

Es steht: „Ihr werdet entweder von anderen verachtet.“ Hierzu heißt es im Lotos-Sutra: „Man wird sie erniedrigen, verachten, hassen und beneiden“ – über 20 Jahre lang bin ich erniedrigt und verachtet worden. „Oder erscheint ihr mit einer hässlichen Gestalt“ sowie „es mangelt euch an Kleidung“ – das trifft auf mein Leben zu. „Nahrung ist schlecht und kläglich“ – das trifft auf mein Leben zu. „Ihr könnt nicht zu Reichtum gelangen, selbst wenn ihr danach strebt“ – das trifft auf mein Leben zu. „Ihr werdet in eine arme, niedrige Familie geboren“ – das trifft auf mein Leben zu. „Ihr werdet durch den Herrscher des Landes verfolgt“ – wie sollte ich an diesem Text des Sutras zweifeln können?

Das Lotos-Sutra besagt: „Immer und immer wieder werden wir verbannt.“ Und ein Abschnitt des vorhin zitierten Sutras lautet: „. . . alle übrigen verschiedenen schweren Leiden hinnehmen.“ In diesem Abschnitt heißt es auch: „Dass ihr diese jedoch in der gegenwärtigen Existenz leichter annehmen könnt, ist der Kraft der Wohltaten zuzuschreiben, die ihr dadurch erlangt, das Gesetz zu beschützen.“ Hierzu sagt der 5. Band der „Großen Konzentration und Einsicht“ (Ch. Mo-ho tschih-kuan; Ja. Maka-shikan) folgendes: „Die Ausübung, die mit unkonzentrierter Einstellung gemacht wird, bringt nur schwache positive Auswirkungen mit sich, dadurch kann man kein Karma verändern. Jedoch jetzt, wenn man die Meditation ausübt, kann man in Bezug auf seinen eigenen physischen und psychischen Zustand sowohl im gesunden als auch kranken Zustand genau betrachten und erfassen, wodurch man sein Karma verwandeln kann.“ Ferner heißt es: „Wenn die Ausübung fortschreitet und das Verständnis wächst, treten die drei Hindernisse und vier Teufel wetteifernd auf, um einen daran zu hindern.“ (DG Band 2, Seite 186f; JG, Seite 232)

Im Abschnitt dieses Sutras werden als Auswirkungen des aus der vergangenen Existenz herrührenden Karmas stellvertretend acht Arten von schweren Hindernissen erläutert, die der Ausübende des Lotos-Sutras in seiner gegenwärtigen Existenz zu erdulden hat. Sie sind nämlich: 1) „Ihr werdet entweder von anderen verachtet,“ 2) „Ihr erscheint mit einer hässlichen Gestalt,“ 3) „es mangelt euch an Kleidung,“ 4) „Nahrung ist schlecht und kläglich,“ 5) „ihr könnt nicht zu Reichtum gelangen, selbst wenn ihr danach strebt,“ 6) „ihr werdet entweder in eine arme Familie,“ oder 7) „ihr werdet in eine Familie mit irreführender Ansicht geboren,“ 8) „ihr werdet durch den Herrscher des Landes verfolgt.“

Der Daishonin unterstreicht, dass diese Darstellungen der Hindernisse mit seinem eigenen Leben, wie er sich mit unzähligen Hindernissen über 20 Jahre lang auseinandersetzte, genau übereinstimmen.

„Dieser Abschnitt des Sutras trifft auf mein, Nichirens, Leben vollkommen zu, als seien sie Kontermarken. Dadurch ist das ‚Eis des fuchsartigen Zweifels’[^1]^1)^ völlig geschmolzen, Tausende und Zehntausende von Kritiken sind mir nun bedeutungslos geworden. Diesen Text werde ich nun Satz für Satz auf mein eigenes Leben beziehen.“ (DG Band 2, Seite 186; JG, Seite 232) Indem er alle acht Auswirkungen im einzelnen aufzählt, bestätigt der Daishonin immer und immer wieder: „Das trifft auf mein Leben zu.“

Gerade aufgrund seiner tiefen Überzeugung, dass er sich zu Recht in einem solch souveränen Lebenszustand wie der alle Bergen überragende Himalaja, König aller Berge, befindet, schaut der Daishonin alle Berge der karmisch bedingten, schweren Hindernisse und Widrigkeiten von einer majestätischen Höhe seines unerschütterlichen Lebenszustandes herunter: „Ich habe alles auf mich genommen, und ich habe alles überwunden!“

Der Grund, warum der Daishonin bekräftigt, dass er alle im Sutra erläuterten, karmisch bedingten Auswirkungen auf sich nahm, liegt selbstverständlich sicher nicht darin, dass er seine eigenen in der vergangenen Existenz begangenen, schweren Vergehen bejammert, sondern vielmehr zeigt er dadurch, wie ich mit Ehrfurcht ersehe, uns allen seinen eigenen tiefen Lebenszustand auf, aufgrund dessen er alle karmisch bedingten, negativen Auswirkungen mit aller Entschiedenheit überwältigt.

Es ist unmöglich zu zählen, wie oft ich von der unvorstellbar langen Vergangenheit bis heute als böser König geboren wurde, der den Ausübenden des Lotos-Sutras seiner Gewänder und seiner Nahrung, seiner Felder und Ernten beraubte. Das kommt genau der Handlung der Menschen in der heutigen Zeit im Land Japan gleich, viele dem Lotos-Sutra gewidmete Tempel zu zerstören. Dazu geschah es auch unzählige Male, dass ich die Köpfe der Gläubigen des Lotos-Sutras abschlug.

Diese schweren Vergehen habe ich bereits zum Teil abgegolten, jedoch gibt es möglicherweise welche, die noch nicht abgegolten sind. Selbst wenn es scheint, alles vollständig abgebüßt zu haben, ist der Rest davon noch nicht ausgelöscht. Wenn für mich die Zeit kommt, mich von den aus Geburt und Tod hervorgehenden Leiden zu befreien, kann ich sie unweigerlich erst dann verlassen, nachdem ich diese schweren Vergehen vollständig abgegolten habe.

Meine Verdienste sind unbedeutend und geringfügig, meine Vergehen jedoch tief und schwerwiegend. In der Zeit, als ich die Lehren der vorläufigen Sutras ausübte, erschien die Folge dieser schweren Vergehen noch nicht. Wenn Eisen erhitzt, jedoch nicht stark geschmiedet wird, bleiben die darin enthaltenen Unreinheiten verborgen und werden nicht sichtbar. Aber wenn es wieder und wieder stark geschmiedet wird, treten die Unreinheiten hervor. Das ist der Tat ähnlich, Hanfsamen auszupressen: Wenn man sie nicht stark genug auspresst, kann man daraus nur wenig Öl gewinnen.

Jetzt habe ich, Nichiren, alle, die im Land das wahre Gesetz verleumden, energisch und eindringlich gerügt, deshalb sind diese großen Verfolgungen aufgetreten. Das bedeutet, dass meine schweren Vergehen in der Vergangenheit durch meine Taten in dieser gegenwärtigen Existenz, das wahre Gesetz zu beschützen, hervorgerufen worden sind.

Wenn Eisen nicht mit Feuer in Berührung kommt, bleibt es schwarz. Wenn es aber mit Feuer in Verbindung kommt, wird es rot. Wenn man mit einem Stück Holz gegen den schnell fließenden Strom paddelt, entstehen die Wellen wie Berge. Wenn man einen schlafenden Löwen mit der Hand berührt, wird er laut brüllen. (DG Band 2, Seite 187f; JG, Seite 232f)

Der Daishonin durchschaute, dass dem ganzen in der vergangenen Existenz verursachten negativen Karma, das zum Leben eines jeden Menschen in der gegenwärtigen Existenz schwere Hindernisse und Unglücke mit sich bringt, die negative Handlung, das Lotos-Sutra zu verleumden, nämlich schweres Vergehen, sich dem Mystischen Gesetz zu widersetzen, zugrunde liegt. Demzufolge kannte er sich ebenso im Zusammenhang damit klar aus, dass jeder Mensch alle möglichen negativen Handlungen überwinden kann, wenn er in dieser gegenwärtigen Existenz das grundlegendste Böse des Lebens, die Verleumdung des wahren Gesetzes genannt, bezwingt.

Folglich betont er hier, dass er selbst in seiner vergangenen Existenz unzählige üble Vergehen beging, das Lotos-Sutra verleumdet zu haben.

„Es ist unmöglich zu zählen, wie oft ich von der unvorstellbar langen Vergangenheit bis heute als böser König geboren wurde, der den Ausübenden des Lotos-Sutras seiner Gewänder und seiner Nahrung, seiner Felder und Ernten beraubte. Das kommt genau der Handlung der Menschen in der heutigen Zeit im Land Japan gleich, viele dem Lotos-Sutra gewidmete Tempel zu zerstören. Dazu geschah es auch unzählige Male, dass ich die Köpfe der Gläubigen des Lotos-Sutras abschlug.“ (DG Band 2, Seite 187; JG, Seite 232)

In diesem Abschnitt erklärt er offen, er sollte in unendlichem Kreislauf von Leben und Tod in der Zeit seit der ewigen Vergangenheit bestimmt solche Verleumdungen, wie hier aufgezählt, begangen haben, und dass er deswegen, weil er diese schweren Vergehen herausfordert, in der gegenwärtigen Existenz aufgrund der Praxis desjenigen, der als Ausübender des Lotos-Sutras gegen die Verleumdung des wahren Gesetzes kämpft, schwere Hindernisse in Form einer Verfolgung zu erdulden hat.

„Das allgemeine Gesetz von Ursache und Wirkung“ und

„das großartige Kausalitätsgesetz von Ursache und Wirkung“

Die Quelle allen negativen Karmas ist auf den Unglauben dem Mystischen Gesetz gegenüber sowie auf die Verleumdung dieses Gesetzes zurückzuführen. Durch diese Vergehen wird der Kreislauf des Lebens von Böse zu Böse in Gang gesetzt; er dreht sich fortgesetzt und hört damit nie auf. Aber, solange der Einfluss dieses grundlegenden Bösen übrig bleibt, häuft man negatives Karma weiter an, und dadurch kann man schließlich keiner Auswirkung höllischen Leidens ausweichen. Das ist nichts anderes als das Furchtbare, das aus der Handlung hervorgeht, das wahre Gesetz zu verleumden.

Der Unglaube dem Mystischen Gesetz gegenüber sowie die Verleumdung des wahren Gesetzes lassen sich, was hierbei als Essenz davon festzustellen ist, als Mobilisierung des der fundamentalen Dunkelheit des Lebens völlig untergeordneten Gefühls erkennen. Man kann nicht daran glauben, dass das Leben der Buddhaschaft allen Menschen innewohnt und dass jeder Mensch durch die Öffnung dieses Lebens die Buddhaschaft verwirklichen kann – was die Verwirklichung der Buddhaschaft nach dem Prinzip „das gegenseitige Enthaltensein der zehn Welten“ (Jikkai-gogu) darstellt. Und umso schlimmer ist, dass man den Ausübenden des Lotos-Sutras, der durch seine Handlung unermüdlich fortgesetzt bewirkt, dass alle Menschen ihre Buddhanatur öffnen können, beneidet, hasst, anfeindet und verachtet. Das ist das Wesen der Menschen, deren Handlungsweise aus der fundamentalen Dunkelheit des Lebens herrührt.

In diesem Sinne wird die innere Herausforderung, der Verleumdung des wahren Gesetzes, der negativsten Handlung, ins Gesicht zu sehen, unweigerlich dazu führen, sich mit der fundamentalen Dunkelheit des Lebens, dem Ursprung des Bösen im Leben eines Menschen, ernsthafter auseinanderzusetzen und ihr Wesen tiefgründiger zu erfassen. Dadurch, dass wir das Wesen des letztendlichen Bösen genau einsehen und die Ursache für das Grundübel, das dieses Böse hervorbringt, entfernen und entgültig tilgen, können wir den Weg zur Veränderung des Schicksals anbahnen. Das ist der Buddhismus Nichiren Daishonins.

Das ist der buddhistisch-orthodoxe Gedanke, der in gewisser Hinsicht auch zu Shakyamunis Anschauung über das „Entstehen durch gegenseitige Einflussnahme“ (Engi) führt, die nämlich lehrt, man könne erst dadurch, dass man in der Tiefe der beiden Leiden von Altern und Tod die Dunkelheit bzw. die Ignoranz des Lebens entdeckt und diese bewältigt, alle grundlegenden Leiden des menschlichen Lebens auslöschen.

Jedoch, die im von Indien bis nach Japan verbreiteten Buddhismus allgemein gepredigte Anschauung über die „Auslöschung der karmisch bedingten Vergehen“ vertritt im Grunde genommen, wie die acht Arten von schweren Hindernissen im Parinirvana-Sutra (Ja. Hatsunaion-Kyo) zu sehen waren, in Bezug auf das kausale Gesetz von Ursache und Wirkung eine passive Denkweise, dass man in der gegenwärtigen Existenz Auswirkungen aller negativen Handlungen in der Vergangenheit eine nach der anderen auf sich nehmen und sie somit auszulöschen versuchen sollte. Diese Denkweise bezeichnete der Daishonin als „das allgemeine Gesetz von Ursache und Wirkung“. (DG Band 1, Seite 174; JG, Seite 960 )

Die Veränderung des Schicksals im Buddhismus des Daishonins stützt sich aber nicht auf dieses „allgemeine Gesetz von Ursache und Wirkung“.

Wie eben erwähnt, liegt die grundlegende Ursache der negativen Handlungen im Unglauben dem Mystischen Gesetz gegenüber und in der Verleumdung des wahren Gesetzes. Daher geht es zum einen als Ursache um die buddhistische Ausübung, diesen Unglauben bzw. die Verleumdung des wahren Gesetzes zu durchbrechen, und zum anderen als Wirkung um die Tatsache, dass die Sonne des Mystischen Gesetzes im Herzen der Menschen aufgeht und die Welt der Buddhaschaft hervortritt – nämlich, es geht um das „Kausalitätsgesetz von Ursache und Wirkung für die Verwirklichung der Buddhaschaft“.

Das auf dem Mystischen Gesetz basierende, grundlegendste Kausalitätsgesetz von Ursache und Wirkung für die Verwirklichung der Buddhaschaft ermöglicht einem, alle Ketten von Ursache und Wirkung von negativer Natur abzusprengen und die ganzen, auch zum Teil einmal gesetzten Ursachen und Wirkungen von positiver Natur allesamt einzuschließen und sie weiter zu entfalten. Das ist, was „das großartige Kausalitätsgesetz von Ursache und Wirkung“ genannt werden kann.

Das „schwere [Karma] zu verändern und [es] leichter anzunehmen“,

die „Auslöschung der karmisch bedingten Vergehen“ und

die „Veränderung des Karmas“

Im sich auf dieses „großartige Kausalitätsgesetz von Ursache und Wirkung“ stützenden Prinzip „die Veränderung des Schicksals“ (Shukumei-Tenkan) im Nichiren-Buddhismus, könnte man sagen, gibt es, wenn man es noch genauer anschaut, folgende drei Aspekte, nämlich das „schwere [Karma] zu verändern und [es] leichter anzunehmen“ (Tenju-kyoju), die „Auslöschung der karmisch bedingten Vergehen“ (Zaisho-Shometsu) und die „Veränderung des Karmas“ (Shukugo-Tenkan).

Das „schwere [Karma] zu verändern und [es] leichter anzunehmen“ bedeutet, dass man durch das aus der vergangenen Existenz herrührende schwerwiegende Karma bedingte schwere, leidvolle Auswirkungen, die man normalerweise mehrere Existenzen hindurch zu erdulden hat, jetzt in diesem Leben verändern, leichter annehmen und auslöschen kann. Das ist ein buddhistisches Prinzip, das die Veränderung des Schicksals ausdrückt, wobei es auf die Gewichtigkeit der anzunehmenden negativen Auswirkungen fokussiert wird.

Die „Auslöschung der karmisch bedingten Vergehen“ bedeutet, Einflüsse des aus der vergangenen Existenz herrührenden schweren Karmas selbst auszulöschen.

Die „Veränderung des Karmas“ (Shukugo-Tenkan), könnte man sagen, bedeutet, dass man den von Böse zu Böse endlos andauernden Kreislauf selbst, bedingt durch schwere Vergehen, das wahre Gesetz in der vergangenen Existenz verleumdet zu haben, in den Kreislauf von Gutem zu Gutem verwandelt. Dies kann sozusagen als Kursänderung, die in einer sich auf das Leben der drei Existenzen erstreckenden großen Dimension stattfindet, bezeichnet werden.

Ein Gosho-Abschnitt, der diese drei Aspekte in Bezug auf die Veränderung des Schicksals beinhaltet, steht in der Abhandlung „Das Prinzip ‚das schwere [Karma] zu verändern und [es] leichter anzunehmen’“ und lautet folgendermaßen:

„Obwohl jemand die Qualen der Hölle in der Zukunft zu erleiden hat, weil sein in der vergangenen Existenz verursachtes Karma in diesem Leben nicht abgegolten ist, verschwinden die Leiden der Hölle im Nu, wenn er in diesem Leben derart schwerem Leiden begegnet. Es heißt weiter, dass er nach dem Tode den Nutzen in der Welt der menschlichen Ruhe und der himmlischen Freude, der drei Fahrzeuge und des höchsten Fahrzeuges erlangen kann.“ (DG Band 1, Seite 93; JG, Seite 1000)

Hier in diesem Abschnitt sagt der Daishonin: „Die Leiden der Hölle verschwinden im Nu.“ Auch in der Abhandlung „Über das Öffnen der Augen“ steht: „Ich habe diese schweren Vergehen vollständig abgegolten.“ (DG Band 2, Seite 188; JG, Seite 233) Das heißt, „vollkommen auszulöschen“. Diese beiden Abschnitte, kann man mit Ehrfurcht ersehen, drücken den Aspekt „die Auslöschung der karmisch bedingten Vergehen“ (Zaisho-Shometsu) aus.

Zum Beispiel können wir Sterne, die am nächtlichen Firmament schimmern, von der Erde aus mit unseren bloßen Augen nicht mehr sehen, sobald die Sonne morgens aufgeht, da das Schillern der Sterne vom strahlenden Licht der Sonne eingeschlossen wird.

In ähnlicher Weise wird die Welt der Buddhaschaft in unserem Leben hervorquellend aktiviert, wenn die Sonne des Mystischen Gesetzes aufgrund des tiefen Glaubens, durch dessen Kraft wir die Verleumdung des Gesetzes durchbrechen, in unserem Herzen glänzend aufgeht. Dann werden die Leiden der Hölle, die uns so lange quälten, sofort verschwinden. Zu Recht vor dem Glanz der Sonne am herrlich strahlenden, blauen Himmel werden alle schweren Vergehen vollständig verschwinden.

Die Leiden des Karmas verschwinden absolut!

Die Finsternis des Unglücks erhellend, geht die Sonne des Sieges auf!

Das ist die feste Überzeugung Nichiren Daishonins. Der Buddhismus, der allen ermöglicht, das Schicksal zu verändern, ist die Religion der Hoffnung und zu Recht nichts anderes als ein anderer Name der Religion, die allen die Revolution des Glückes ermöglicht.

Zudem sagt der Daishonin, dass wir den bisher anhaltenden Kreislauf von Böse zu Böse in den sechs niederen Welten aufhalten und von Leben zu Leben sowie von Existenz zu Existenz den Nutzen der Welten der menschlichen Ruhe, der himmlischen Freude, der Stimmenhörer, der Pratyekabuddhas und der Buddhaschaft erlangen können. Das heißt, die Veränderung des Karmas in diesem Leben als Ausgangspunkt können wir in den Kreislauf von Gutem zu Gutem eintreten. Das kann meines Erachtens als Aspekt der „Veränderung des Karmas“ (Shukugo-Tenkan) bezeichnet werden.

Und durch den Kampf, die Verleumdung des wahren Gesetzes zu rügen, die normalerweise schier endlos andauernden schweren Leiden zu verändern und in diesem Leben ein für alle Mal aufzuhalten, entspricht dem Aspekt des Prinzips „das schwere [Karma] zu verändern und [es] leichter anzunehmen“ (Tenju-kyoju).

Die Kraft der Nutzen, die man dadurch erlangt, das Gesetz zu beschützen

In Bezug auf die Kraft, die einem ermöglicht, die Leiden im Nu verschwinden zu lassen und das Schicksal zu verändern, richtet Nichiren Daishonin seine Aufmerksamkeit auf den Ausdruck „die Kraft der Nutzen, die man dadurch erlangt, das Gesetz zu beschützen“ aus dem Parinirvana-Sutra (Ja. Hatsunaion-Kyo).

Das Gesetz zu beschützen bedeutet, die wahre Lehre des Daishonins zu praktizieren. Weil die Verleumdung des Gesetzes die Grundursache für den Kreislauf von Böse zu Böse ist, können wir durch die Praxis, das Gesetz zu beschützen, diesen Kreislauf aufhalten.

Das Ziel, das Gesetz zu beschützen, liegt darin, alle Menschen zum Glück zu führen. In diesem Sinne dadurch, dass wir das dem Leben aller Menschen innewohnende Gesetz für die Verwirklichung der Buddhaschaft beschützen, tritt die Kraft der Nutzen, die mit der Tat, das Gesetz zu beschützen, zusammenhängt, in Erscheinung.

Das heißt, inmitten des Kampfes, den ein jeder als Ausübender des Lotos-Sutras führt, wird die negative Eigenschaft des Lebens, sich dem wahren Gesetz zu widersetzen, herausgeschlagen, sodass er die fundamentale Dunkelheit des Lebens durchbrechen kann. Und die konkrete Praxis dafür ist, gegen das Böse zu kämpfen, nämlich nichts anderes als die Ausübung von Shakubuku. Gegen die negative Beziehung, schlechte Freunde, anzukämpfen, die Leuten verhelfen, die Dunkelheit ihres Lebens zu fördern und die Dharmanatur zu verhüllen, entspricht ebenso dem Kampf, die dem eigenen Leben immanente fundamentale Dunkelheit zu durchbrechen.

In der Abhandlung „Über das Öffnen der Augen“ erwähnt der Daishonin seinen eigenen Kampf mit Nachdruck:

„Jetzt habe ich, Nichiren, alle, die im Land das wahre Gesetz verleumden, energisch und eindringlich gerügt, deshalb sind diese großen Verfolgungen aufgetreten. Das bedeutet, dass meine schweren Vergehen in der Vergangenheit durch meine Taten in dieser gegenwärtigen Existenz, das wahre Gesetz zu beschützen, hervorgerufen worden sind. (DG Band 2, Seite 188; JG, Seite 233)

Hier findet sich der rechtmäßige Weg, der zur Veränderung des Schicksals im Nichiren-Buddhismus führt. Deswegen, weil der Daishonin die Verleumdung des wahren Gesetzes im ganzen Lande energisch und eindringlich rügte, ereigneten sich große Verfolgungen wetteifernd. Da dies nichts anderes ist, als dass schwere in der Vergangenheit begangene Vergehen jetzt als Folge erschienen sind, kann er sich dadurch, dass er sie jetzt vollständig auslöscht, vom mit Leiden erfüllten Kreislauf des Lebens befreien – das ist sein Fazit.

Allein unentwegter Kampf, all diejenigen, die das wahre Gesetz verleumden, allen Hindernissen zum Trotz herauszufordern und zu rügen, ist der direkte Weg, der zur grundlegenden Veränderung des Schicksals führt. Dafür ist der Mut unabdingbar. Im Gegensatz dazu, mit dem von Feigheit befangenen Kampfgeist können wir niemals die aus Leben und Tod herrührenden Leiden verändern.

Um diesen Punkt zu untermauern, zitiert der Daishonin aus dem Werke Tiantais „Die Große Konzentration und Einsicht“ (Ch. Mo-ho tschih-kuan) zwei Abschnitte.

„Die Ausübung, die mit unkonzentrierter Einstellung gemacht wird, bringt nur schwache positive Auswirkungen mit sich, dadurch kann man kein Karma verändern. Jedoch jetzt, wenn man die Meditation ausübt, kann man in Bezug auf seinen eigenen physischen und psychischen Zustand sowohl im gesunden als auch kranken Zustand genau betrachten und erfassen, wodurch man sein Karma verwandeln kann. Ferner heißt es: Wenn die Ausübung fortschreitet und das Verständnis wächst, treten die drei Hindernisse und vier Teufel wetteifernd auf, um einen daran zu hindern.“ (DG Band 2, Seite 187; JG, Seite 232)

Das heißt, im ersten Abschnitt stellt er fest, dass man den Kreislauf der aus Leben und Tod herrührenden Leiden schwerlich in Bewegung setzen kann, falls die Taten des Guten allzu schwach sind.

Im Gegensatz dazu steht im nächsten Abschnitt, dass die drei Hindernisse und vier Teufel wetteifernd auftreten, gerade weil man das wahre Gesetz korrekt ausübt.

Widrigkeiten dienen als Training des Lebens

Aus den oben genannten Gründen sind die großen Verfolgungen, die dadurch entstanden sind, dass der Daishonin die Verleumdung des wahren Gesetzes rügte, nicht nur als Widrigkeiten zu verstehen, sondern vielmehr haben sie in sich eine Bedeutung des „Trainings des Lebens“. In dieser Abhandlung sagt der Daishonin hierzu: „Wenn Eisen erhitzt, jedoch nicht stark geschmiedet wird, bleiben die darin enthaltenen Unreinheiten verborgen und werden nicht sichtbar. Aber wenn es wieder und wieder stark geschmiedet wird, treten die Unreinheiten hervor. Das ist der Tat ähnlich, Hanfsamen auszupressen: Wenn man sie nicht stark genug auspresst, kann man daraus nur wenig Öl gewinnen.“ (DG Band 2, Seite 188; JG, Seite 233)

Gleichermaßen besagen auch die Abschnitte der anderen Gosho: „Das Karma lässt sich schwerlich ermessen. Wenn Eisen im Feuer erhitzt und geschmiedet wird, entsteht daraus ein Schwert. Weise und Heilige sind es, die durch Schmähung auf die Probe gestellt werden. (aus „Brief aus Sado“, DG Band 1, Seite 170; JG, Seite 958) Und: „Sie beide haben Ihren Glauben an das Lotos-Sutra ernsthaft beibehalten, deshalb schlagen Sie gegenwärtig die in der vergangenen Existenz verursachten schweren Vergehen heraus. Das ist zum Beispiel damit vergleichbar, dass die Unreinheiten im Eisen an die Oberfläche kommen, wenn es kräftig geschmiedet wird.“ (aus „Brief an die Brüder“, DG Band 1, Seite 105; JG, Seite 1083)

Das Leben, das durch die Praxis, das wahre Gesetz zu beschützen, vollständig trainiert worden ist, verfügt über die Kraft, die Unreinheiten, das durch die Verleumdung des Gesetzes angehäufte negative Karma genannt, hinauszustoßen, und dadurch wird es über die drei Existenzen hinaus in aller Ewigkeit unsterblich. In der seit der Zeit ohne Anfang andauernden Wiederholung von Leben und Tod sind wir zeit dieses Lebens dem Buddhismus Nichiren Daishonins begegnet, und dadurch, dass wir die Verleumdung des wahren Gesetzes rügen und aufgrund dessen unser eigenes Leben hart trainieren, können wir die Veränderung des Schicksals realisieren und in unserem Herzen einen ewig unzerstörbaren Lebenszustand der Welt der Buddhaschaft etablieren. Das bedeutet die Verwirklichung der Buddhaschaft in diesem Leben.

Diese durchdringende Praxis des Buddhismus Nichiren Daishonins wird die Bedeutung in Bezug auf Widrigkeiten in unserem Leben vollkommen verändern.

Widrigkeiten sind dann nicht mehr negative Elemente, denen man ausweichen sollte, sondern aufgrund dessen, diese zu besiegen, werden sie sich nunmehr als aktiv aufzufassende Elemente darstellen, wobei jeder einzelne Mensch auf die Verwirklichung der Buddhaschaft in seinem eigenen Leben zustrebt. Sicherlich ist jede Bemühung, sich mit Widrigkeiten zu konfrontieren, für jene, die sich gerade inmitten des Strudels von Schwierigkeiten befinden, nicht leicht zu vollbringen. Es gibt keinen Menschen, der sich nach Härten und Leiden sehnt. Daran zu denken, je weniger Schwierigkeiten, desto besser, ist nun mal sehr menschlich.

Dennoch, selbst wenn jemand, der das mystische Gesetz zur grundlegenden Veränderung kennt und dadurch imstande ist, Schwierigkeiten, die ihm widerfahren, so aufzufassen: „Sie sind aufgetreten, weil ich gegen das Böse gekämpft habe“, und davon überzeugt ist, dass sich jenseits dieser Schwierigkeiten der Weg zum großartigen Lebenszustand der Buddhaschaft öffnet, also jemand, der, angenommen, in der Tat Schwierigkeiten Angesicht zu Angesicht gegenübersteht, kann er sich im realen Leben kraftvoll und mutig durchschlagen.

Es sind meine Gleichgesinnten der Soka Gakkai, die sich diese letztendliche Wahrheit des Buddhismus Nichiren Daishonins im tiefsten Grund des Lebens zu eigen machen. Davon bin ich fest überzeugt.

Als Beweis dafür sind meine Gleichgesinnten erst dann stark, wenn sie Schwierigkeiten und Hindernissen ins Auge schauen. Und vor allen Dingen sind sie fröhlich und heiter. Das kommt daher, weil sie den im Ursprung des Lebens pulsierenden Rhythmus des Guten, die Veränderung des Schicksals genannt, bereits empirisch kennen. Und auch wenn man selbst noch keine direkte Erfahrung macht, hat man die Möglichkeit, täglich mit solchen Freunden umzugehen, die sich ihn zu eigen gemacht haben.

Im Leben derjenigen, die ihrem harten Schicksal trotzen und sich auf den Glauben stützen, ist bereits die letztendliche Wahrheit des Buddhismus Nichiren Daishonins, „Karma wird vom Wunsch bekleidet“ (Ganken-ogo)[^2]^2)^ genannt, widergespiegelt.

Gar keine Widrigkeit fürchten, über Schwierigkeiten gar nicht klagen und allen Hindernissen mutig und unerschrocken entgegentreten. Das sind meine seit der ewig entfernten Vergangenheit eng verbundenen Freunde, die dieses Herz des Löwenkönigs hervorrufen, das „Schicksal“ zur „Aufgabe“ verändern und ein Siegesdrama der großartigen Menschlichen Revolution aufführen. Wie herrlich und würdevoll ihr Lebenszustand ist!

Folglich bedeutet die Niederlage für Buddhisten nicht die Tatsache, dass Schwierigkeiten sich ereignen, sondern eher als Faktum, dass sie sich mit Widrigkeiten nicht tapfer und aufrichtig auseinandersetzen. Wenn man, ohne zu kämpfen, entflieht, verwandelt sich Widrigkeit wahrhaft in Verhängnis.

Solange wir am Leben sind, kämpfen wir unermüdlich immer weiter. Leben, leben und sich im Leben mutig durchschlagen, und kämpfen, kämpfen und bis zum Ende kämpfen. Die Lebensphilosophie Nichiren Daishonins, der diese Quintessenz des Lebens lehrt und somit allen Menschen ermöglicht, ihr eigenes Schicksal zu verändern, führt ebenso zur großartigen religiösen Revolution, die die konventionelle Art der Auffassung im Hinblick auf Widrigkeiten in religiösem Sinne völlig verändert.

„Je schwieriger die Zeit, desto größer die Möglichkeit, das Schicksal zu verändern“, „gerade unter den schwierigen Umständen können wir die Menschliche Revolution vollbringen“ und „ganz gleich, welche Widrigkeiten auch immer auftreten mögen, können wir sie zum Schluss absolut verändern“ – mit dieser tiefen Überzeugung bis zum Ende zu leben, zeugt vom korrekten Glauben an den Buddhismus des Daishonins. Und wer in direkter Verbindung mit Nichiren Daishonin in der Tat auf diesem Weg zur Veränderung des Schicksals voranschreitet und den großen Weg zur religiösen Revolution in der ganzen Welt anbahnt, sind meine Mitglieder der Soka Gakkai Internationale. Lassen Sie uns mit diesem Stolz und der Freude immer weiter vorwärts marschieren.

(Fortsetzung folgt)

(aus „Daibyakurenge“, Juli 2005)

[^1]: ^(1)^ „Eis des fuchsartigen Zweifels“ (Kogi-no-Koori): Das ist eine Metapher, die zum einen möglicherweise auf die Charaktereigenschaft der Füchse, die sehr vorsichtig sind, und zum anderen auf deren Beharrlichkeit, die so hart wie Eis ist, hinweisen sollte.

[^2]: ^(2)^ „Karma wird vom Wunsch bekleidet“ (Ganken-ogo): Aus tiefem Mitgefühl und Mitleidensgefühl für die leidenden Menschen sehnen sich die Lehrer des Gesetzes danach, in einer unreinen Welt geboren zu werden. Die Lehrer des Gesetzes sind die Menschen, die aufgrund des Nutzens, den sie in ihrer buddhistischen Ausübung angesammelt haben, eigentlich in einem „guten Land“ geboren werden könnten. Aber, sie verzichten darauf, um alle Lebewesen zu erretten. So legen sie ihren Schwur ab, in einer Welt voll von Bösem geboren zu werden. Während sie die gleichen Leiden wie die der Menschen, die in der bösen Welt geboren sind, erdulden, verbreiten sie das Mystische Gesetz. Dieser Ausdruck steht im Werke des Großen Lehrers Miaole aus China „Kommentar zu Worte und Sätze des Lotos-Sutras“ (Ch. Fa-hua Wen-chü; Ja. Hokke-Mongu-ki).

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