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Nutzen Sie Ihre Zeit w e i s e
Dies sind Auszüge aus einer Rede von SGI-Präsident Daisaku Ikeda, die er vor jungen Verantwortlichen während eines Treffens in Japan am 24. März 1997 in Sendagaya, Tokyo, gehalten hat.
Ein buddhistischer Text beschreibt eine Begebenheit, als sich Shakyamuni in einem Kloster namens Bambus-Hain aufhielt. Im buddhistischen Verständnis ist ein Kloster ein Ort, an dem man sich der buddhistischen Ausübung widmet. In einer modernen Bedeutung würde es die SGI-Zentren beschreiben.
Shakyamuni wandte sich mit den folgenden Worten an die Versammelten im Bambus-Hain-Kloster: “Das Leben der Menschen ist kurz. Es verrinnt schnell, und seine Fortsetzung findet an einem anderen Ort statt. Soviel Gutes wie möglich im Leben zu schaffen sollte das Ziel sein; das Leben sollte heilig sein. Für den, der geboren wurde, gibt es kein Nicht-Sterben. Selbst derjenige, der lange lebt, lebt doch letzten Endes nur hundert Jahre oder vielleicht ein ganz wenig länger.”
Das Leben der Menschen ist kurz. Früher oder später müssen wir alle sterben. Shakyamuni betont deshalb, daß wir die Zeit, die wir haben, schätzen und benutzen sollten, um Gutes zu schaffen und in der buddhistischen Praxis voranzugehen.
Er hat diese Sätze kaum gesagt als Mara, die Verkörperung allen Bösen, erscheint. Und er beginnt, allem, was Shakyamuni gerade gesagt hat, zu widersprechen. Wenn ein Buddha erscheint, wird immer jemand mit der entgegengesetzten Meinung auftreten. Buddhismus ist letztendlich ein Kampf zwischen dem “Buddha” und dem “Bösen”, den negativen Funktionen, die im Leben selbst enthalten sind. Wäre Devadatta (ein schlecht gesinnter Mönch, der seine Praxis aufgab, sich gegen seinen Lehrer Shakyamuni wandte und ihn immer wieder verfolgte) nicht gewesen, hätte man Shakyamuni nicht den Buddha nennen können.
Buddhismus heißt, zu verlieren oder zu gewinnen. Wenn wir gegen einen starken Gegner kämpfen, werden wir gewinnen oder besiegt werden – es gibt kein Unentschieden. Gegen die negativen Kräfte im Leben zu kämpfen ist ein untrennbarer Teil des Buddhismus. Durch den Sieg in dieser Anstrengung werden wir Buddhas. Wir müssen siegen. Der Buddhismus sichert uns diesen Sieg.
Täuschungen, Tricks und Taktiken, die so vorherrschend sind in dieser Welt, sind in diesem entscheidenden Kampf gegen die Negativität völlig nutzlos. Dieser Kampf wird durch das strikte Gesetz von Ursache und Wirkung beherrscht.
Die Falle des negativen Einflusses
Mara spricht in folgenden Versen: Die Kinder der Menschen leben für eine lange Zeit auf dieser Welt. Laßt also den guten Menschen sich keine Sorgen machen, sondern wie ein Baby, gesättigt von der Muttermilch, zufrieden handeln. Der Tod wird ihn nicht so bald ereilen.
Weil unser Leben lang ist, so argumentiert Mara, brauchen wir mit unserer Zeit nicht sorgfältig umzugehen, sondern sollten unsere überzähligen Jahre unbekümmert nutzen, um die Freuden des Lebens zu genießen. Da uns der Tod nicht sobald ereilen wird, behauptet Mara, können wir mit der Unbekümmertheit eines schlafenden und gesättigten Babys leben. Dies ist das genaue Gegenteil von dem, was Shakyamuni gerade gelehrt hatte.
Einige von Shakyamunis Schülern haben sich bestimmt von diesen Worten beeindrucken lassen. Die Menschen neigen dazu, sich törichterweise von den negativen Einflüssen irritieren zu lassen. Junge Menschen im besonderen haben die Tendenz zu glauben, sie seien für immer jung, so wie Mara es behauptet. Sie denken selten, falls überhaupt, über ihre Sterblichkeit nach, und fühlen sie sicher in dem Gedanken, daß ihr ganzes Leben noch vor ihnen liegt.
Als Antwort auf diese verführerischen Behauptungen Maras sagt Shakyamuni:
Die Kinder der Menschen leben nur eine kurze Zeit auf dieser Welt. Laßt also den guten Menschen sich große Mühe geben, wie jemand, dessen Kopfbedeckung in Flammen steht. Es gibt keinen Menschen, zu dem der Tod nicht kommen wird.
Das Leben der Menschen ist kurz, sagt er. Alle aufrechten Menschen sollten deshalb Zeit als etwas Kostbares betrachten und sich ernsthaft der buddhistischen Praxis widmen. Mit anderen Worten sollten sie das Gesetz mehr schätzen als ihr eigenes Leben und mit dem Geist “niemals das eigene Leben zu bereuen” praktizieren. Shakyamuni ermunterte seine Schüler, sich leidenschaftlich – fast verzweifelt, wie jemand, dessen Kopfbedeckung brennt – zu bemühen, denn das Leben vergeht in einem Augenblick. Er beschwört sie, sich zu bemühen, Gutes zu tun, gute Ursachen zu setzen, und erinnert daran, daß kein Mensch dem Tod entgehen wird.
Als Mara dies hört, erkennt er, daß Shakyamuni ihn durchschaut hat. Er ist tief enttäuscht und macht sich niedergeschlagen davon. Mara hat der Vernunft nichts entgegenzusetzen.
Sobald Sie einen negativen Einfluß als das erkennen, was er ist, können Sie ihn besiegen. Wenn Sie auf der anderen Seite ängstlich reagieren und sich davon beeinflussen lassen, wird die negative Kraft nur noch stärker werden.
Die innere Schwäche überwinden
Mara repräsentiert unsere eigene innere Schwäche und Negativität, die unsere buddhistische Praxis behindern. Wir haben ein starkes und ein schwaches Selbst; beide stehen sich im völligen Gegensatz gegenüber. Wenn wir unsere schwache Seite dominieren lassen, werden wir besiegt. Der Gedanke “Ich bin immer noch jung und habe viel Zeit, ich kann mich entspannen und das Leben gelassen angehen”, ist wie ein verführerisches Flüstern von Mara, ein Beispiel unserer eigenen Schwäche.
Sowohl der “Buddha” wie auch die “teuflische Funktion” existieren in unserem Leben. Letztendlich führen wir eine Auseinandersetzung mit uns selbst. In unserer buddhistischen Praxis, in unserem Leben in der Gesellschaft oder in historischen, politisch oder wirtschaftlichen Entwicklungen – in letzter Konsequenz läuft alles auf eine Auseinandersetzungen zwischen positiven und negativen Kräften hinaus. Alle diese Dinge sind ein Ausdruck des Mystischen Gesetzes von “Myoho” – “myo” als Symbol für die Welt der Buddhaschaft und “ho” für die Neun Welten. Das Mystische Gesetz verkörpert den gegenseitigen Besitz der Zehn Welten – die Aussage, daß die Welt der Buddhaschaft die Neun Welten enthält und daß die Neun Welten die Welt der Buddhaschaft enthält.
Alle Phänomene im Universum sind Funktionen oder Manifestationen des Prinzips des gegenseitigen Besitzes der Zehn Welten, des Prinzips der 100 Welten und 1000 Faktoren und des Prinzips, daß in einem einzigen Moment die 3000 Bereiche enthalten sind (ichinen sanzen). Alles spiegelt die Kausalität der Zehn Welten wider. Es ist ein Kampf zwischen Gut und Böse. Es ist eine verzweifelte Auseinandersetzung zwischen Glück und Unglück, Fortschritt und Rückschritt.
Im Leben ist eine ständige Bewegung zwischen glücklichen Tagen und Zeiten des Leidens. Manchmal passieren unangenehme Dinge. Aber all dies macht das Leben so interessant. Diese Dinge gehören zu einem Menschen. Wenn wir nie eine Veränderung oder Aufregung in unserem Leben erfahren würden, wenn nichts Unerwartetes je passieren würde, wären wir lediglich wie Maschinen, unser Leben wäre unerträglich eintönig und langweilig.
Bitte entwickeln Sie deshalb ein starkes Selbst, damit Sie Ihr Leben mit Zuversicht führen und jeglichen Widerständen, die Ihnen begegnen, mit Haltung gegenübertreten können.
Ich möchte eine Sache heute besonders betonen: “Lesen Sie regelmäßig die Gosho!” Auch wenn es nur ein kurzes Stück ist, nur ein einziger Satz. Selbst das Buch aufzuschlagen ist ein Anfang. Wie dem auch sei, wir sollten uns bemühen die Lehren des Daishonin zu lesen. Versuchen Sie, sich in Ihrer Jugend daran zu gewöhnen, sich an die Gosho zu wenden und die Worte des Daishonin zu lesen.
Die Gosho führt viele Beispiele auf. Wenn wir dieses Buch aufschlagen, werden wir durch die “Strahlen der Philosophie” und die “Sonne des Lebens” ermutigt. Die Gosho ist wie die Stimme Nichiren Daishonin; sie ist die Sammlung seiner goldenen Worte und Lehren.
Es ist wichtig, die Einstellung zu entwickeln, die Gosho zu studieren, die Gosho zu öffnen. Selbst wenn Sie vergessen sollten, was Sie gelesen haben, wird sich eine grundlegende Verbindung in die Tiefe Ihres Lebens eingravieren.
“Die Gosho zu verehren” heißt nicht, sie niemals anzurühren und geschlossen liegen zu lassen. Der Daishonin lehrt, daß den Gohonzon anzunehmen in sich selbst die Erleuchtung birgt. Glauben an den Gohonzon zu haben ist die Grundlage. Und nur durch starken Glauben, der nahtlos mit dem Studium der Gosho verbunden ist, können wir die Erleuchtung verwirklichen und unsere menschliche Revolution verwirklichen.
Werden Sie zu einer Person des “Großen Guten”
Es ist wichtig, uns bewußt zu sein, daß wir sicherlich eines Tages sterben werden. Zu sterben ist ein Teil der Natur. Wenn die Menschen nicht sterben würden, würde die Bevölkerung sich endlos vergrößern, und die furchtbare Konsequenz wäre, das es bald nicht mehr ausreichend Nahrung gäbe. Es ist also nicht eine Frage des “ob wir sterben”, sondern “wie wir sterben”.
In welchem Zustand wir unserem Tod begegnen, wird den Verlauf unseres Leben durch die Ewigkeit beeinflussen. Die Grundfrage des Buddhismus liegt in der Lösung für die Probleme von Leben und Tod, die er anbietet. Wenn man sich keine Gedanken über seinen Tod macht oder keine Verbindung zwischen dieser Existenz und der nächsten sieht, dann gibt es vermutlich keinen Grund, den Buddhismus Nichiren Daishonins zu praktizieren. Aber das Leben ist ewig, unsere Existenz geht auch nach unserem Tod weiter. Zwischen dem Tod und der Wiedergeburt, dem latenten Zustand, können wir keinen Buddhismus praktizieren, die Essenz unseres Lebens nicht verändern. Nur wenn wir als Menschen leben, können wir den Buddhismus praktizieren.
Ein wunderschöner Sonnenuntergang, der den westlichen Himmel in verschiedene Schattierungen von Rot taucht, zeigt, daß wir am folgenden Tag einen klaren Himmel haben werden. Ein Mensch, dessen Leben in seinen letzten Jahren in einem wunderschönen Glanz erstrahlt, wird in seiner nächsten Existenz ein Leben führen, das fröhlich und glanzvoll ist. Deshalb ist es so wichtig, sich in diesem Leben zu bemühen, dauerhafte gute Ursachen und Wohltaten zu sammeln.
Um gute Ursachen anzusammeln, müssen wir etwas Gutes tun. Was aber ist “gut”? Was ist “böse?” Der Späte Tag des Gesetzes, das Zeitalter in dem wir leben, ist eine Zeit, in der es auf diese Fragen keine klare Antwort gibt, keine festen Normen für die Beurteilung von “gut” und “böse”. Es gibt immer noch Menschen, die Krieg als etwas Gutes beschreiben und, falls sie unterliegen, das Böse nur in ihrem Gegner sehen.
Der erste Präsident der Soka Gakkai, Tsunesaburo Makiguchi, unterteilte Gutes in drei Kategorien: kleines, mittleres und großes Gutes. In der Gesellschaft, in der wir leben, mit ihren ständigen und rapiden Veränderungen, sind kleine und mittlere gute Handlungen schnell vergessen, sie hinterlassen keine dauerhafte oder bleibende Wirkung. Einem bedürftigen Menschen Geld zu geben ist nicht unbedingt “gut” für diesen Menschen; es kann ihn unter Umständen nur noch tiefer in seine Armut verstricken.
Es ist deshalb sehr wichtig, Taten des “großen Guten” zu vollbringen, der wichtigsten und grundlegendsten Art des Guten. Nach Präsident Makiguchi ist das “große Gute” von der Art, die Jahrzehnte oder Jahrhunderte überdauert, und bezieht sich auf Handlungen, die für alle Menschen in der ganzen Welt Werte schaffen.
Ein Buddha verpflichtet sich, die Menschen zu lehren, was das höchste “große Gute” ist. Nichiren Daishonin erläuterte, daß es kein größeres Gutes gibt, als Daimoku zu chanten und andere das Mystische Gesetz zu lehren. Auch Präsident Makiguchi betonte, daß nur das Chanten und die Verbreitung des Mystischen Gesetzes das “große Gute” repräsentieren.
Wenn wir unser Leben durch das große Gute des Mystischen Gesetzes grundlegend verändern und es anderen ermöglichen, dasselbe zu tun, dann werden selbst Handlungen des “kleinen oder mittleren Guten” ihre bemerkenswerte Wirkung und Wert entfalten.
Eine Jahreszeit des neuen Anfangs
Konosuke Matsushita (1894 bis 1989) war ein anerkannter japanischer Industrieller und Gründer des Matsushita-Elektrokonzerns. Wir haben uns oft unterhalten, und eine Sammlung dieser Gespräche wurde auch in Buchform veröffentlicht.
Herr Matsushita gab jungen Leuten häufig einen Rat, wenn sie in das Unternehmen eintraten. Zum Beispiel fragte er dann rhetorisch: “Was werdet Ihr als neue Beschäftigte Euren Familien erzählen, wenn Ihr von Eurem ersten Arbeitstag nach Hause zurückehren werdet? Werdet ihr enttäuscht sein und sagen ‘Das war nichts Besonderes’ oder ‘Das war wirklich enttäuschend’? Oder werdet ihr sagen ‘Es war sogar besser als ich erwartet hatte’ oder ‘Ich bin wirklich froh, angestellt worden zu sein’? Er sagte, daß ihre Einstellung an diesem ersten Tag der entscheidende Punkt ihrer Zukunft sein werde.
Natürlich sagte er auch, daß er hoffe, ihre Reaktion werde letzterer Art sein. Aber nicht deshalb, weil er hoffte, daß sich die jungen Leute schon irgendwie in ihr berufliches Schicksal ergeben würden. Er wollte, daß sie verstehen würden, daß man nicht erwarten könne, daß alles genauso ist, wie man sich das zunächst vorgestellt hatte. Und daß ein Satz wie ‘Es ist ein toller Arbeitsplatz! Ich glaube, es wird wirklich herausfordernd und interessant! Ich werde mein Bestes geben!’ – daß solch eine Einstellung ihren Entschluß kräftigen würde, genau dies zu tun und sich darauf einzustellen, eine herausragende Arbeit zu leisten.
So optimistisch und überzeugt zu sein wird auch ihre Familie beruhigen. Jedem wird es dadurch gut gehen. Junge Menschen, die solch eine Rücksicht denjenigen gegenüber zeigen, die sie unterstützt haben; die ehrlich und enthusiastisch sind – so betonte Herr Matsushita immer wieder – werden zu Menschen heranreifen, die Verantwortung tragen können und sich, ganz gleich an welchem Platz, unentbehrlich machen. Zu diesem Schluß kam er schlicht und ergreifend durch die Beobachtung all der Menschen, die im Laufe der Jahre in sein Unternehmen eintraten.
Die Schliche des Unterbewußten
Auch wenn Sie tief im Inneren ein wenig enttäuscht sein sollten mit Ihrem Job, so werden Aussagen sich selbst und anderen gegenüber wie “Es ist ein wunderbarer Arbeitsplatz” oder “Es ist eine einmalige Gelegenheit” Ihre innere Einstellung doch allmählich verändern.
Wenn sich Ihr Entschluß ändert, dann wird sich auch alles andere in die Richtung bewegen, die Sie anstreben. In dem Moment, in dem Sie beschließen, erfolgreich zu sein, werden sich jeder Nerv und jede Faser Ihres Seins sofort auf Ihren Erfolg hin ausrichten. Wenn Sie andererseits denken “Das funktioniert ja nie”, dann wird in diesem Moment auch jede einzelne Zelle Ihres Körpers den Kampf aufgeben, und tatsächlich wird alles auf ein Versagen hinauslaufen.
Ich möchte, daß Sie verstehen, wie fein und genau das Unterbewußte funktioniert. Wie sehr Ihre eigene Orientierung und die Art Ihrer Einstellung nicht nur Sie selbst sondern auch Ihre Umgebung beeinflussen. Das buddhistische Prinzip eines einzelnen Lebensaugenblicks, der 3000 Welten umfaßt, beleuchtet den wahren Aspekt des inneren Zusammenhangs im Leben. Durch die Kraft eines starken inneren Entschlusses können wir uns über uns selbst hinaus erheben, mitsamt unserer Mitmenschen, selbst mitsamt des Landes, in dem wir leben. Jeder von Ihnen ist in Besitz dieses “Werkzeugs”. Es gibt keinen größeren Schatz.
Natürlich bedeutet tatsächliche Veränderung auch harte Arbeit. Aber es ist nur natürlich, in der Jugend hart zu arbeiten. Sie würden nie ein olympischer Athlet oder ein herausragender Basketballspieler werden, ohne dafür extrem hart trainiert zu haben. Und ohne die entsprechenden Anstrengungen können Sie genausowenig erwarten, Werte schaffen zu können.
Wenn jemand auf eine hohe Position gelangt, ohne hart dafür gearbeitet oder Schwierigkeiten überwunden zu haben, dann werden seine Mitarbeiter darunter zu leiden haben. Herr Matsushita sagte oft mit tief empfundenem Gefühl: “Herr Ikeda, wie wahr ist es doch, daß man während seiner Jugend kämpfen und sich bemühen und sich sogar freiwillig diese Herausforderungen suchen sollte!”
Toda und Makiguchi waren derselben Meinung. Wie überhaupt fast alle, die Großes im Leben erschaffen haben. In Ihrer Jugend sollten Sie sich um harte Arbeit bemühen. Sie sollten aktiv versuchen, ein gutes Training zu bekommen. Alle Anstrengungen werden letzten Endes Ihr unschätzbarer Besitz sein.
Alles hängt von unserer Einstellung oder unserem inneren Entschluß ab, und von der Philosophie und den Überzeugungen, die wir haben. Weder unsere Umgebung noch unsere Lebensumstände haben einen wirklichen Einfluß.
Es liegt nun genau ein Vierteljahrhundert zurück, seit ich meinen intensiven Dialog mit dem britischen Historiker Arnold Toynbee (1889 bis 1975) hielt. “Choose Life” wurde mittlerweile in neunzehn Sprachen übersetzt.
An einer Stelle sagte mir Mr. Toynbee, daß sein Motto “Laboremus” sei, was auf Latein soviel bedeute wie “Laßt uns arbeiten!”. Der Buddhismus Nichiren Daishonins beschäftigt sich mit der Gegenwart und der Zukunft. Er atmet diesen Geist des “Laßt uns arbeiten!” Wir praktizieren zum Wohle der Gegenwart und der Zukunft. Es ist wichtig, sich nicht in der Vergangenheit zu verfangen. Wir müssen das hinter uns lassen. Der Buddhismus der wahren Ursache (honnin-myo) basiert stets auf dem gegenwärtigen Moment. Es heißt immer “von nun an”.
An einer Stelle sagte Nichiren Daishonin: “Stärken Sie Ihren Glauben Tag für Tag und Monat für Monat.” Wer seinen Glauben in diesem Sinne stärkt, praktiziert auf ursprüngliche Weise. Unser tägliches Gongyo ist deshalb genauso wichtig wie der regelmäßige Besuch von Diskussionsversammlungen. Wir dürfen unseren Glauben nicht schwach werden lassen. Wir müssen ihn heute stärker machen als er gestern noch war, diesen Monat stärker noch als vorigen Monat.
Die buddhistische Praxis ist eine solche Aufeinanderfolge unermüdlicher Anstrengungen. Und das letztendliche Ziel besteht darin, den Gipfel der Buddhaschaft zu erklimmen.
Quelle: FORUM Oktober 1997
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