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Vorlesermaterial März 2003

„Das Öffnen der Augen Teil I (Deutsche Gosho B. II, S. 84 Z. 2 - 13)

Der wichtige Punkt, dem wir uns in diesem Monat widmen:

„Wenn ein Mann seine Eltern und sein Heim verlässt und ein Mönch wird, sollte er immer die Errettung seines Vaters und seiner Mutter zum Ziel haben.“

  1. Der Daishonin, der innerhalb des einfachen Volks, zu dem seine Eltern auch gehörten aufwuchs, wünschte sich stark, diese Menschen glücklich zu machen und ihnen so seine Dankbarkeit zu erweisen. Das war eine der Motivationen sowie eine der Bedeutungen dafür, dass er den großen Schwur der Verbreitung leistete. Wir wollen uns sein Herz und Gefühl zu eigen machen, d.h. wir lernen das Mystische Gesetz zu verstehen, üben es aus und verbreiten es, nicht allein für unser eigenes Glück, sondern auch für das Wohl unserer Eltern, der Familienangehörigen, aller uns umgebenden Mitmenschen und darüber hinaus für das Glück des Volkes und den Frieden der Welt.

  2. Wenn auch gegenwärtig unsere Eltern oder Familienangehörigen noch nicht praktizieren oder sich gar unserer Ausübung entgegenstellen, so können wir aber ganz sicher unsere gesamte Familie zum Glück führen, wenn wir als einzige Person in der Familie weiter praktizieren. Mit dieser Überzeugung wollen wir allein aufstehen und uns für den großen Wunsch einsetzen.

Goshotext:

Er sagte dies, weil wenn ein Mann seine Eltern und sein Heim verlässt und ein Mönch wird, er immer die Errettung seines Vaters und seiner Mutter zum Ziel haben sollte. Aber diese Männer gehörten zu den beiden Bereichen von shomon und engaku, und obwohl sie dachten, dass sie selbst das Nirvana erlangt hatten, taten sie nichts, um anderen zu nützen. Und selbst wenn sie etwas getan hätten, um anderen Nutzen zu bringen, so waren sie selbst doch zu einem Pfad bestimmt, auf dem sie niemals die Buddhaschaft erlangen und ihren Eltern daher niemals die Errettung bringen konnten. So wurden sie im Gegensatz zu dem, was man hätte erwarten können, als Männer bekannt, die ihre Verpflichtungen nicht verstanden.

Hintergrund und Inhaltzusammenfassung: Siehe das Vorlesermaterial vom Oktober 2002

Wichtige Punkte der Inhalte:

In der ersten Hälfte dieser Gosho erläutert der Daishonin „ichinen sanzen“ des Lotos-Sutras, das schwer zu glauben und schwer zu verstehen ist. In der letzten Hälfte der Gosho weist er darauf hin, dass er, der dieses schwer zu glaubende und schwer zu verstehende Gesetz verbreitet, um die Menschen im Späten Tag des Gesetzes zu erretten, „der Ausübende des Lotos-Sutras im Späten Tag des Gesetzes “ ist, der die drei Tugenden des Herrschers, des Meisters und der Eltern besitzt.

Einer der Gründe, warum das Lotos-Sutra schwer zu glauben und schwer zu verstehen ist, ist der, dass die Verwirklichung der Buddhaschaft der zwei Fahrzeuge, shomon und engaku, zum ersten Mal im Lotos-Sutra verkündet wurde, obwohl dies in allen anderen Sutren die ganze Zeit verneint worden war. In den bisherigen vorläufigen Lehren war den Menschen der zwei Fahrzeuge die Verwirklichung der Buddhaschaft unmöglich, da sie sich mit ihrer eigenen Erleuchtung begnügten und sich nicht um ihre Mitmenschen bemühten.

Die Goshosätze, die wir in diesem Monat studieren, sind ein Teil des Abschnitts, der diesen Punkt beschreibt.

Präsident Ikeda aber erläutert diesen Abschnitt in seinem Dialog „Die Welt der Schriften Nichiren Daishonins“ von einem anderen Gesichtspunkt aus. Nämlich, mit dem Satz „Wenn ein Mann seine Eltern und sein Heim verlässt und ein Mönch wird, sollte er immer die Errettung seines Vaters und seiner Mutter zum Ziel haben“ fühlt sich Präsident Ikeda in das große Herz und das wahre Gemüt des Daishonin ein, der den Schwur leistete, die gesamte Menschheit zu erretten. In dem Dialog beschreibt Präsient Ikeda daher einen der Gründe für seinen Schwur mit der starken Wunsch, die einfachen Menschen, unter denen er aufwuchs, darin eingeschlossen seine Eltern, zum großen Glück zu führen, um ihnen seine Dankesschuld zurückzuzahlen. Das war eine der Motivationen und eine der Bedeutungen, warum der Daishonin den großen Schwur für die Verbreitung des Mystischen Gesetzes leistete.

Wir möchten in diesem Monat auch die „Welt der Schriften Nichiren Daishonins“ Teil (2), und zwar von S.22, 9. Zeile bis S.29, 23.Zeile zusammen intensiv studieren..

Hierin erwähnt Präsident Ikeda: „Es war der tiefe Wunsch des Daishonin, seine Eltern, die enorme Bemühungen gemacht hatten, ihn großzuziehen und ihre Freunde, die so hart an ihrer Seite gearbeitet hatten, auf den großen Weg zum wahren Glück zu führen. Das starke Dankbarkeitsgefühl des Daishonin veranlasste ihn zu schwören, dass er die Quintessenz des Buddhismus meistern und dadurch zur letztendlichen Wahrheit von Leben und Tod vordringen werde“. (aus der „Welt der Schriften Nichiren Daishonins Teil 2, S. 26)

Nichiren Daishonin erwähnt an vielen Stellen seiner Gosho, dass er aus dem einfachen Volk stammt. Er gehörte keinesfalls zu den auserwählten Menschen der hohen gesellschaftlichen Schichten. Er wuchs auf, indem er die Leiden und Sorgen der einfachen Menschen mit seinem eigenen Leben mitfühlte. Gleichzeitig spürte er wohl auch die ihnen innewohnenden wunderbaren Kapazitäten und Kräfte. Sein großer Wunsch, jeden einzelnen dieser Menschen, seine Eltern und alle anderen, die ihn aufgezogen hatten, unbedingt zum Glück führen zu wollen – entsprungen aus einem tiefen Dankesgefühl für sie - vertiefte er seinen suchenden Geist nach der Wahrheit, der ihn zu dem Schwur führte: „Ich werde der weiseste Mensch Japans!“ (jap. Gosho S.1282)

Präsident Ikeda sagt auch: „Der Buddhismus des Daishonin ist eine Lehre von und für die Menschen - eine Lehre, in der die Menschen die Hauptdarsteller sind. Wir sollten verstehen, dass der Eid des jungen Daishonin klar die Richtung bestimmte, die dieser Buddhismus als eine Lehre für gewöhnliche Menschen nehmen würde.“ (aus der „Welt der Schriften Nichiren Daishonins Teil 2, S. 25)

Mit dem Schwur, den der Daishonin mit 12 Jahren tat, zu dem weisesten Mensch von ganz Japan zu werden, setzte er den Ausgangspunkt für seinen Kampf, sich sein ganzes Leben lang für das Glück der Menschen einzusetzen, indem er immer mitten unter ihnen blieb. Stets war er auf der Seite der einfachen Menschen. Weder von Unterdrückung noch von Versöhnungsversuchen seitens der Machthaber ließ er sich beeinflussen. Unerschütterlich setzte er den Kampf für die Veränderung der bösen Tendenz der Gesellschaft und des Zeitalters, das die Menschen als Mittel benutzte und ihr Glück niedertrat fort.

Präsident Ikeda sagt weiter: „Einerseits schritt das Zeitalter des Späten Tags des Gesetzes voran, beherrscht von Gier und Macht. Andererseits war die Unfähigkeit des traditionellen Buddhismus, Menschen zum Glück zu führen, deutlich zutage getreten. Inmitten all dieser Umstände wurde die Sehnsucht nach einem neuen Buddhismus, der dem Glück der Menschen dienen und das Zeitalter transformieren könnte, immer größer, wie auch der leidenschaftliche Wunsch des Daishonin, der `weiseste Mensch von ganz Japan´ zu werden, beständig wuchs“. (aus der „Welt der Schriften Nichiren Daishonins Teil 2, S. 29)

Genau seinem Eid entsprechend betete der Daishonin und studierte den Buddhismus eifrig, so dass er die Weisheit des Mystischen Gesetzes immer mehr entfaltete.

Wir wollen uns auch das tiefe Gefühl des Daishonin „Man sollte die Errettung seines Vaters und seiner Mutter zum Ziel haben“ zu eigen machen, das Mystische Gesetz studieren, es ausüben und verbreiten, nicht nur allein für unser eigenes Glück, sondern auch für das Wohl unserer Eltern, der Familienangehörigen, aller Mitmenschen um uns, und darüber hinaus für das Glück des Volkes und den Frieden der Welt.

Viele Ihrer Eltern oder Familienangehörigen praktizieren wahrscheinlich noch nicht. Selbst wenn das der Fall ist oder ihre Familienangehörigen sich ihrer Ausübung entgegenstellen, können Sie ganz sicher die gesamte Familie zum Glück führen, wenn Sie erst einmal allein in der Familie angefangen haben zu praktizieren. Präsident Ikeda fing auch allein an zu praktizieren, als er mit 19 seinem Meister Präsident Toda begegnete. Bald begann er bei der Firma zu arbeiten, die Präsident Toda betrieb, um die finanzielle Basis für Kosen-rufu aufzubauen. Als sein Unternehmen in große Schwierigkeit geriet, war es der damals noch 22jährige Daisaku Ikeda, der Pärsident Tod am meisten und mit voller Kraft unterstützte. Über die damalige Zeit schreibt Präsident Ikeda in seinem Roman „Die neue menschliche Revolution“ wie folgt:

Jeden Tag ging Shin´ichi Yamamoto hinaus, wo immer Toda ihn auch hinschickte. In vielen Fällen waren diese Geschäftsgänge schwierige, diplomatische Manöver, die für ihn, der schüchtern und aufrichtig war, ziemlich schwer zu bewerkstelligen waren. Trotzdem versuchte er nie diesem unangenehmen Pfad vor sich auszuweichen, denn das wiederum erlaubte ihm sein Gerechtigkeitssinn nicht. Seine Aufgabe war es, Verständnis bei den Kreditgebern zu wecken, ihre Unterstützung zu suchen, sofortige Schuldentilgung einzuklagen und Beschwerden anzuhören. Jede Aufgabe erforderte seinen ganzen Mut. Die harte Realität und die Last seiner großen Verantwortung trieben ihn täglich an den Rand der Erschöpfung. Kurz – Shin’ichi erfuhr schon in sehr jungen Jahren den harten Gegenwind, den das Leben mit sich bringt. Zudem lebte er noch unter widrigen Bedingungen. Wenn er um Mitternacht in seine Wohnung zurückkehrte, chantete er ernsthaft Daimoku, aber für seinen erschöpften Körper konnte er nichts tun. Jeden Tag wurde er durch die Tuberkulose etwas schwächer. Seit Shin’ichi ein Jahr zuvor sein zu Hause verlassen hatte, lebte er in einer Wohnung in Omori, Tokio. Die eintönigen Nächte in seinem kleinen Zimmer erinnerten ihn sehr an sein elterliches zu Hause, das er sehr vermisste. Der zweiundzwanzigjährige junge Mann hätte sich sowohl physisch als auch spirituell in die Obhut seiner Eltern begeben können. Selbst wenn er der Verlierer schlechthin gewesen wäre, sie hätten ihn dennoch mit offenen Armen aufgenommen. Gleichzeitig konnte er sich die Gefühle seiner Eltern vorstellen und wie sie seinen Umgang, der seine Gesundheit so ernsthaft geschwächt hatte, verfluchen würden.

Er wollte jedoch seinem verehrten Lehrer, Josei Toda keine Schande machen. Anstatt zu stöhnen chantete er Daimoku mit tiefem Ernst. Er wünschte sich, dass er wenigstens gesund werden könnte oder dass seine täglichen Aktivitäten reibungslos verlaufen würden. Wäre wenigstens eine dieser Bedingungen erfüllt, dann würde er nicht so leiden.

Das große Problem war, dass er es sowohl mit einer Krise bei der Arbeit als auch mit einer seine Gesundheit betreffend zu tun hatte, beides zur gleichen Zeit. Er tat alles ihm in der Macht stehende um einen Ausweg zu finden. Manchmal hatte er allerdings das Gefühl als würde er in Treibsand eingesogen und je mehr er versuchte sich dagegen zu wehren, desto schlimmer wurde es.

In dieser Situation las er jeden Abend einen Abschnitt aus der Gosho. Unbewusst machte er es sich zur Gewohnheit, diese Abschnitte in sein Tagebuch zu notieren. Das war seine Form der Mitternachtsgespräche in dieser Einsamkeit, aber genau das entzündete eine unsterbliche Flamme in seinem Herzen.

Einmal – mitten in der Nacht – blätterte er durch die Gosho „Das Öffnen der Augen“, als sein Blick an einer Zeile hängen blieb. Dort hieß es: „Wenn ein Mann seine Eltern und sein Heim verlässt und ein Mönch wird, er immer die Errettung seines Vaters und seiner Mutter zum Ziel haben sollte.“(Dt. Gosho B.II S.84) Er hatte das Gefühl als billigte Nichiren Daishonin sein gegenwärtiges Leben.

Obwohl er sein Elternhaus ohne Tonsur verlassen hatte, war er doch fest entschlossen seiner Aufgabe als großer, religiöser Erneuerer nachzukommen. Seit er sein zu Hause verlassen und all seine Energie in die Arbeit unter Toda gesteckt hatte, hatte er seine Überzeugung erneuert, dass er zweifellos fähig sein würde, diese beizubehalten. Ein eindeutiger Gedanke setzte sich in ihm fest, nämlich dass seine gegenwärtigen Leiden ein Omen auf dem Weg zu seiner menschlichen Revolution seien und dass er gleichzeitig seine Eltern wahrhaftig glücklich machen würde. Er dachte: „Schaut auf meine Zukunft! Ich muss nur diese drückenden Probleme ohne Angst überstehen. Ich bin jung. Tatkräftig und mit überschäumender Freude werde ich immer weiter voranschreiten. Alles was ich tue wird vom Dai-Gohonzon gesehen. Sollen mich die anderen verurteilen, wenn sie wollen. Sollen sie über mich lachen, wenn ihnen danach ist!

Er lag in seinem kleinen Zimmer und sah zur Decke hinauf. Manchmal war er unfähig den Schleim in seiner Kehle beim Husten loszuwerden. Tatsächlich sah Shin’ichi gar nicht hinauf zur Decke, sonder er betrachtete vielmehr die bedenkliche Kondition seines eigenen Lebens. Während er über seine Krise nachdachte, versetzte er sich in einen Zustand glühender Entschlossenheit. Er hatte das Gefühl als würden Windböen ihn hierhin und dorthin blasen und ohne dass er es selbst merkte, wurde sein Ausdruck ganz ernst.

Durch den Kampf in Einheit von Meister und Schüler überwand Präsident Toda seine Notlage zu seiner Zufriedenheit. Bald übernahm er das Amt der zweiten Präsidentschaft der Soka Gakkai Der Verlauf der Geschichte danach wird hier nicht beschrieben, da Ihnen allen bekannt ist, wie Präsident Ikeda bis zum Ende seinen Meister Präsident Toda beschützt, für Kosen-rufu immer vorangehend gekämpft, somit die Einheit von Meister und Schüler vorgelebt hat und jetzt auch noch weiter seinen Kampf fortsetzt.

Kurz bevor seine Mutter starb, soll sie aus tiefstem Herzen gesagt haben: „Mein Leben war von Sieg gekrönt.“ Daraus können wir klar ersehen, dass Präsident Ikeda den Satz der Gosho „wenn ein Mann seine Eltern und sein Heim verlässt und ein Mönch wird, sollte er immer die Errettung seines Vaters und seiner Mutter zum Ziel haben“, buchstäblich praktiziert hat.

Wir wollen ebenfalls - von dem Satz überzeugt - allein aufstehen und uns für den großen Wunsch der Verbreitung einsetzen. Und die Mitglieder, die in ihrer Familie trotz Schwierigkeiten alleine praktizieren, möchten wir von Herzen ermutigen und unterstützen.

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