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Forum 6/7 95

DAS ERBE DES HÖCHSTEN GESETZES VON LEBEN UND TOD

Dies ist der sechste Teil einer Erläuterung der Gosho "Das Erbe des höchsten Gesetzes von Leben und Tod" von Daisaku Ikeda. Diese Gosho wird auch in den nächsten Monaten ausführlich in den Studienversammlungen der SGI-D besprochen.

Übersetzung von Elisabeth Roeder.

Vollkommene Einigkeit

Alle Schüler und Gläubigen Nichirens sollten Nam-Myoho-Renge-Kyo in Itai Doshin chanten und alle Unterschiede zwischen sich überwinden, um so untrennbar zu werden wie Fische und das Wasser, in dem sie schwimmen. Dieses geistige Band ist die Grundlage für die universelle Weitergabe des höchsten Gesetzes von Leben und Tod. Hierin liegt das wahre Ziel von meiner, Nichirens, Verbreitung. Wenn Sie so einig sind, kann sich sogar das große Gebet für Kosen-rufu ganz sicher erfüllen.

Hier lernen wir, dass das Erbe des höchsten Gesetzes in der Beziehung der Gläubigen zueinander fließt, die vollkommene Eintracht untereinander bewahren. Der Abschnitt ist eine konkrete Lektion, welchem Weg der Ausübung wir folgen sollen, um dadurch das Herzblut zu erben, durch das jeder Einzelne die Erleuchtung erreichen kann.

Aber wo genau fließt denn nun das Erbe des höchsten Gesetzes? Die Antwort darauf gibt der Daishonin ganz zu Anfang dieser Gosho, wo er schreibt: "Die fünf Schriftzeichen Myoho-Renge-Kyo wurden von den beiden Buddhas im Schatzturm, Shakyamuni und Taho, an Bodhisattwa Jogyo übergeben, der damit ein seit der unendlichen Vergangenheit ungebrochenes Erbe trägt." Im wörtlichen Sinne existiert das Erbe im Leben von Jogyo, dem Anführer der Bodhisattwas aus der Erde, den die Buddhas Shakyamuni und Taho mit der Verbreitung des Lotos-Sutras betrauten. Vom Standpunkt des wahren Buddhismus aus ist das Wesen des höchsten Gesetzes das Leben von Nichiren Daishonin selbst. Er ist die Verkörperung des ursprünglichen Buddhas aus der unendlichen Vergangenheit, der als Bodhisattwa Jogyo erschien, als Shakyamuni das Lotos-Sutra lehrte. Daher folgert der obige Abschnitt, dass das Erbe, das im engeren Sinne im Leben des Daishonin vorhanden ist, in einem allgemeineren Sinne innerhalb der Gruppe seiner Schüler fließt, die vollkommene Einigkeit untereinander bewahren.

Der zitierte Abschnitt macht außerdem deutlich, dass das Herzblut des Buddhas in den Handlungen der Menschen pulsiert - nicht derjenigen, die Zwietracht säen oder egoistisch handeln, sondern im Leben derer, die Daimoku chanten und zusammen ihr gemeinsames Ziel Kosen-rufu verfolgen. Es ist ein wichtiger Abschnitt; denn er zeigt einen praktischen Weg, wie einfache Leute von geringem Verständnis im Späten Tag des Gesetzes die Buddhaschaft verwirklichen können.

"Hierin liegt das wahre Ziel von meiner, Nichirens, Verbreitung." Was war Nichiren Daishonins Ziel bei der Verbreitung des Mystischen Gesetzes? Er hatte nicht die Absicht, das Erbe des wahren Buddhismus für sich zu behalten oder es nur einer begrenzten Zahl von Menschen weiterzugeben. Er wollte allen Menschen in seinem eigenen Land und in der ganzen Welt den Weg zur Buddhaschaft öffnen und ihnen das Erbe weiterreichen. Er wollte es der ganzen Menschheit weitergeben, und zwar für alle Ewigkeit. Dieser Geist stand hinter allem, was er tat, und wir sehen daran den grundsätzlichen Unterschied zwischen shoju und shakubuku. Shoju war die Methode, die im Frühen und Mittleren Tag angewandt wurde, um das Wahre Gesetz allen kommenden Generationen zu übermitteln, dagegen hat shakubuku im Späten Tag das Ziel, allen Menschen die Verwirklichung der Buddhaschaft zu ermöglichen.

Aus unendlichem Mitgefühl für alle Menschen errichtete Nichiren Daishonin den Dai-Gohonzon als höchste Verkörperung der Erleuchtung. Er lehrte uns, dass wir die Ausübung und die Bewegung mit der Einstellung von Itai Doshin (wörtlich: viele Körper, ein Geist) weiterführen sollen. Im Lichte dieser Lehre ist der vornehmste Aspekt von Nichiren Daishonins Buddhismus der Glaube, der auf Itai Doshin basiert. Heute sind wir Mitglieder der Soka Gakkai fest mit dem Gohonzon verbunden und widmen uns der Verbreitung des Mystischen Gesetzes. Unser Training und unser Studium findet immer in einem schönen, harmonischen Gefüge menschlicher Beziehungen statt. Daß die Soka Gakkai überhaupt existiert, ist im Licht dieser Lehre des Daishonin schon äußerst wichtig. Unsere Organisation erfüllt die vornehme Aufgabe, "das wahre Ziel von Nichirens Verbreitung" zu verwirklichen. Josei Toda pflegte zu sagen: "Die Organisation der Soka Gakkai ist wichtiger als mein eigenes Leben.“

Soka-Gakkai-Mitglieder bewahren vollkommene menschliche Einigkeit und überwinden alle Unterschiede zwischen sich. Unsere Organisation hat eindeutig das höchste Gesetz des Lebens geerbt, den Schlüssel, durch den alle Menschen die Buddhaschaft verwirklichen können. Toda wusste das ganz genau, und ich bin sicher, dass er seine Bemerkung aus diesem Grunde machte. Die Fähigkeiten einer Gruppe, ganz gleich welcher Art, sind immer größer als die Summe der Fähigkeiten ihrer einzelnen Mitglieder. Wenn jedes Mitglied nach dem Prinzip von Itai Doshin die ihm gemäße Position bekommt, wird die Gruppe als Ganzes unglaublich vielseitig sein. Denken Sie an die Familie, die kleinste gesellschaftliche Einheit. Kultur und Traditionen der Menschen werden immer von Gruppen oder Organisationen geschaffen und der Nachwelt überliefert. Die Soka Gakkai wurde gegründet, damit jeder Einzelne sein eigenes Leben revolutionieren, in diesem Leben die Erleuchtung erlangen und seinen großen Auftrag für Kosen-rufu erfüllen kann. Darum ist die Organisation mit den Kräften und Fähigkeiten des Buddhas ausgestattet. In ihr fließt der nie versiegende Strom des höchsten Lebensgesetzes. Sie sehen das sofort, wenn Sie die Entwicklung der Soka Gakkai studieren: unzählige Menschen haben mit ihrer menschlichen Revolution die Geschichte der Organisation geschrieben. Wir sind die Schüler von Herrn Toda. In der Organisation, die er uns hinterlassen hat, sind unsere Leben in Einigkeit miteinander verbunden. Unsere höchste Pflicht ist es, sie zu achten, zu hegen und zu schützen. Die Soka Gakkai ist die Welt von Itai Doshin, die lebendige Organisation der buddhistischen Ausübung und das Trainingsfeld der Menschlichen Revolution in unserer Zeit.

Der Daishonin lehrt uns, dass das Erbe des höchsten Gesetzes nur innerhalb einer Gruppe von Menschen mit demselben Glauben fließt, die in vollkommener Einigkeit zusammenarbeiten. Ich denke, es ist wichtig, ein paar Worte über das Wesen und die Bedeutung von Itai Doshin zu sagen.

Wir treffen uns häufig, um die Bewegung für Kosen-rufu voranzubringen, die Gosho zu studieren oder Veranstaltungen zu planen. Wir geben einander Unterstützung und Führung. All das ist Itai Doshin im Kleinen. Im Brief aus Teradomari heißt es: "Diejenigen mit suchendem Geist sollen sich versammeln und diesen Brief gemeinsam lesen." Das menschliche Gemüt verändert sich alle Augenblicke, darum treffen sich unsere Mitglieder, um die richtige Richtung im Glauben beizubehalten. Dann trennen sie sich wieder, und jeder geht seiner Wege; einige, um ein unerschütterliches Fundament für ihre Familie zu schaffen, andere, um zum Gedeihen ihrer Gemeinschaft beizutragen. Sich immer wieder zu treffen und zu trennen, ist der praktische Weg für die Mitglieder, das Wesen des Buddhismus in ihrem eigenen Leben zu zeigen. Ich denke, das ist mit den Worten gemeint: "Wenn Itai Doshin die Vorherrschaft unter den Leuten gewinnt, werden sie all ihre Ziele erreichen." 1 Was die Soka Gakkai heute ist, das verdankt sie Mitgliedern, die unzählige Male zusammengekommen und auseinandergegangen sind; sie waren "viele Körper", aber eins im Geist und hielten mit Präsident Toda im Zentrum fest zusammen.

Das Ziel unseres Glaubens ist die ständige Revolution unseres eigenen Lebens. Kosen-rufu ist nichts anderes als diese Revolution, darauf ausgerichtet, zum Frieden und zur Kultur der Menschheit beizutragen. Eine Organisation, ganz gleich welcher Art, die nicht mehr nach ständiger Revolution strebt - der Summe täglicher Reformen -, ist nur noch ein lebender Leichnam und hat keine Zukunft. Noch etwas macht unsere Organisation zu etwas Besonderem: Kosen-rufu hat eine völlig andere Dimension als Revolutionen, die nur im Interesse einer bestimmten Klasse oder Gruppe gemacht werden. Unsere Revolution ist die Kristallisation des edelsten menschlichen Strebens, eine universale, ewige Revolution, deren Früchte alle Menschen in der Welt ernten sollen. Sie wissen sicherlich inzwischen, dass eine solche Revolution nur durch die Einigkeit von Itai Doshin möglich ist.

Itai Doshin besteht aus zwei wichtigen Prinzipien. Das erste ist natürlich itai, das heißt viele verschiedene Individuen. Der Buddhismus Nichiren Daishonins respektiert zutiefst die Individualität, die Situation und den Charakter jedes Einzelnen und zeigt den Weg, wie man seine besonderen Fähigkeiten voll zur Geltung bringen kann. In den Ongi Kuden steht: "Kirsche, Pflaume, Pfirsich und Damaszenerpflaume blühen jede auf ihre besondere Weise, und jede zeigt die drei Eigenschaften des Lebens des ursprünglichen Buddhas, ohne ihren eigenen Charakter zu ändern." Mit anderen Worten, die Menschen sollten in ihrem Kampf für Kosen-rufu ihre einzigartigen Fähigkeiten voll ausspielen. Ihr Kampf führt zu ihrer eigenen menschlichen Revolution, und der Kreis der Einigkeit, den sie bilden, ist die Soka Gakkai.

Weil Organisationen eine gewisse innere Ordnung wahren müssen, neigen sie dazu, individuelle Unterschiede abzulehnen und dafür zu sorgen, dass ihre Mitglieder sich so stark wie möglich anpassen. Die besten Beispiele dafür sind vielleicht das Militär und die Cliquenwirtschaft. Eine Clique mag vielleicht sehr einig wirken, aber da sie in Wirklichkeit einen harten Kern bildet, zu dem Außenstehende keinen Zugang haben, wird sie schließlich unfähig, sich dem Wandel der Zeiten anzupassen. Zwar scheint sie ein Körper zu sein, aber gewöhnlich zerfällt sie in zahllose widerstreitende Parteien. Am Ende lässt ihr moralischer Verfall das Böse unter ihren Mitgliedern aufkommen. Das erklärt, warum viele religiöse Körperschaften stagnieren. Sie sind zu "Cliquen" geworden, und die Vetternwirtschaft vergiftet sie bis zur Bewegungsunfähigkeit.

Die Mitglieder der Soka Gakkai haben immer gegenseitigen Respekt für einander und für die besonderen Begabungen des anderen bewahrt. Ich möchte, dass Sie diese vornehme Tradition ewig fortsetzen. Im Land des Buddhas hat jedes Mitglied seine eigene Aufgabe zu erfüllen. Unser Ziel ist eine totale Revolution. In ihrer idealen Form bringt diese Revolution Menschen aus allen Lebensbereichen im Garten der Soka Gakkai zusammen, wo jeder auf seine ganz eigene Weise erblüht. Eine Vereinigung der Fischhändler kann vielleicht Reformen auf dem Fischmarkt durchsetzen, aber sie werden keine vollständige Revolution erreichen. Die vollständige Revolution wird nur erreicht, wenn Menschen mit den verschiedensten Charakteren und Begabungen ihre Fähigkeiten voll ausschöpfen, während sie den Gipfel von Kosen-rufu im kommenden Jahrhundert erklimmen.

1 Deutsche Gosho Bd.l, S. 24

DAS ERBE DES HÖCHSTEN GESETZES VON LEBEN UND TOD

Dies ist der siebte Teil einer Erläuterung der Gosho "Das Erbe des höchsten Gesetzes von Leben und Tod" von Daisaku Ikeda. Diese Gosho wird auch in den nächsten Monaten ausführlich in den Studienversammlungen der SGI-D besprochen.

Der Gohonzon und Kosen-rufu sind unsere Grundlagen

Das zweite Prinzip von Itai Doshin fordert, dass Menschen mit unterschiedlichen Körpern (itai) in einem Geist handeln (doshin). Es ist noch wichtiger als das erste. Mit dem Ausdruck "alle Unterschiede zwischen sich überwinden" werden die Unterschiede nicht abgelehnt. Er wendet sich vielmehr gegen das Fehlen einer herzlichen, persönlichen Kommunikation zwischen den Menschen. Er verwirft den Egoismus und das nur von persönlichen Gefühlen bestimmte Handeln. Solche Haltungen führen nämlich dazu, dass die Leute ihre Unterschiede betonen und schließlich die Verbindung zueinander verlieren. In solchen uneins gewordenen Gruppen kann kein geistiges Band lange halten.

Die Fische und das Wasser dagegen sind zwei völlig verschiedene Sachen, aber die Fische können keinen Augenblick ohne das Wasser überleben. "So untrennbar werden wie Fische und das Wasser, in dem sie schwimmen“, das heißt begreifen, dass wir mit den Menschen um uns herum in einem farbenprächtigen Teppich menschlicher Beziehungen verwoben sind. Innerhalb dieses Gewebes blüht und gedeiht unser, ja es hängt sogar davon ab. Diese Beziehungen müssen wir hüten wie einen Schatz. "Wasser" symbolisiert die menschlichen Beziehungen, von denen wir umgeben sind - unsere Organisation - und "Fische" sind wir selbst. Wie die Fische, die sich in ihrem Wasser rundum wohl fühlen, so müssen wir in die Gruppe von Itai Doshin eintauchen und jedem einzelnen Mitglied mit Achtung begegnen. Dann können wir "so untrennbar werden wie Fische und das Wasser, in dem sie schwimmen."

Die buddhistische Lehre legt großen Wert auf ein starkes Gefühl der Dankbarkeit: Dankbarkeit gegenüber den Eltern, den Lehrern, der Gesellschaft und der Menschheit. Ein Buddhist betrachtet unsere Existenz als untrennbar mit allen anderen Lebensformen verbunden. Wir lernen durch den Buddhismus, dass wir für die Existenz anderer Menschen eben so dankbar sein sollten wie für unsere eigene. Bitte machen Sie sich klar, dass das Prinzip Itai Doshin auf dieser Lehre basiert. Aber schauen Sie sich die Gesellschaft an, in der wir leben. Sie wimmelt von Leuten, die immer nur ihre Unterschiede herausstellen, und sie wird von Konflikten und Selbstsucht, Feindseligkeit und Hass, Zwietracht und Zerstörung heimgesucht. Wie die Füchse und Wölfe, gierig und gerissen, lauern die Leute auf die Gelegenheit, übereinander herzufallen. Wir müssen das so sehen, wie es ist. Wir dürfen boshaften Menschen nicht nachgeben oder uns von ihnen lächerlich machen lassen. Wir sind ringsum von dieser harten Wirklichkeit umgeben, aber dennoch bleibt eine Kraft, die alle Bösartigkeit überwinden und eine wahrhaft humanistisch geprägte Gesellschaft zustandebringen kann. Das sind wir selbst, die Mitglieder der Soka Gakkai. Im Geist von Itai Doshin untrennbar vereint, müssen wir auf unser hohes Ziel zugehen, das uns allen gemeinsam vom ursprünglichen Buddha Nichiren Daishonin hinterlassen wurde. Doshin (ein Geist) heißt, an den Gohonzon zu glauben und das höchste Ziel von Kosen-rufu als unsere eigene, persönliche Aufgabe anzunehmen. Die Gosho sagt uns, wir sollten "denselben Geist wie Nichiren haben"1 und fordert uns auf: "Meine Schüler! Schließen Sie sich zusammen und folgen Sie mir."2

Wenn Leute nur nach ihren subjektiven Meinungen und persönlichen Launen gehen, werden sie in Körper und Geist uneins werden und in einen Strudel von Klagen, Unzufriedenheit, Hass und Eifersucht geraten. Aber wenn sie alle im Geist von Itai Doshin zusammenhalten, wird jeder sehen, wie intensiv die anderen sich mit ihren jeweiligen Fähigkeiten einsetzen. Sie werden deutlich sehen, dass die Mitglieder in ihren jeweiligen Handlungsbereichen die Führung übernehmen, selbständig arbeiten und so die ganze Bewegung Schritt für Schritt voranbringen. Jeder führt sein Leben, so gut er irgend kann, und fühlt sich immerfort gereinigt und von neuer Kraft erfüllt. Wenn wir uns ihrer individuellen Bemühungen und Gefühle bewusst sind, empfinden wir eine neue Achtung vor ihnen allen und bemühen uns gleichzeitig um so mehr an unserem eigenen Platz, unsere eigene Aufgabe zu erfüllen. Unsere Organisation lebt, weil sie aus solchen Menschen besteht. Es ist deshalb nur natürlich, dass das Erbe des höchsten Gesetzes als breiter, klarer Strom von Freude und reichlichen Wohltaten darin fließt. Bis heute hat die Soka Gakkai ihren Glauben immer durch die reinste Form von Itai Doshin gestützt. Diese Reinheit kann man nur schwer würdigen, wenn man unserer Organisation nicht angehört. Einer meiner Wünsche für alle Mitglieder ist, dass Sie diese Tradition ewig bewahren und niemals zerstören.

In Itai Doshin, einer der bekanntesten Schriften Nichiren Daishonins, heißt es: "König Chou von Yin führte 700.000 Soldaten in die Schlacht gegen König Wu von Chou mit lediglich 800 Männern. Dennoch verlor die Armee König Chous wegen ihrer Uneinigkeit, während die Männer König Wus wegen ihrer vollkommenen Einigkeit siegten."3 Diese Geschichte ereignete sich in China vor dem 11. Jahrhundert v. Chr. und führte zur Ablösung einer Dynastie durch die nächste. Obgleich diese Zeit und der geschichtliche Hintergrund uns sehr fern liegen, enthält die Geschichte doch eine ewige Wahrheit über das menschliche Verhalten. Nach der Shih Chi (Aufzeichnungen des Historikers) von Ssu-ma Ch'ien war König Chou aus der Yin-Dynastie ein blutiger Tyrann. Er war völlig vernarrt in eine Frau namens Ta Chi und gab sich Tag und Nacht der Sinneslust hin. Er tötete jeden, der sich ihm zu widersetzen wagte. Manchmal machte er Pökelfleisch oder Dörrfleisch aus den Leichen seiner Opfer. Als sein treuer Gefolgsmann Pi Kan dagegen protestierte, ließ der König ihm das Herz herausreißen. Natürlich war ihm das Glück seines Volkes vollkommen gleichgültig.

Die Yin-Dynastie beherrschte zahlreiche Länder. Eins davon war Chou. Dessen König Wen war ein weiser Herrscher, der das Vertrauen der Könige anderer Länder genoss. Als er starb, wurde sein Sohn Wu sein Nachfolger. Er erfüllte den letzten Willen seines Vaters und griff den tyrannischen König Chou an. Das Unternehmen fand genau zur rechten Zeit statt; achthundert Edelleute mit der gleichen Absicht schlossen sich ihm an. König Chou befehligte 700.000 Soldaten in der Schlacht gegen Wu. Wus Armee war ein kunterbunter Haufen von Edelleuten aus den verschiedensten Ländern, aber fest vereint in dem gemeinsamen Wunsch, den abscheulichen König zu strafen, der sich gegen den Willen des Himmels vergangen hatte. Ihre Kampfmoral war ausgezeichnet. König Chous Truppen übertrafen die Mannschaft König Wus zahlenmäßig bei weitem, aber sie hatten keinen Kampfgeist. Tatsächlich waren sie insgeheim froh, dass Wu kam. Als die Expeditionsstreitkräfte anrückten, rebellierten Chous Soldaten gemeinsam gegen ihren König und ließen Wu kampflos in ihr Land einmarschieren. Die Yin-Dynastie stürzte, und die Chou-Dynastie war geboren. Wu hatte die Herzen der Menschen gewonnen und genoss ihr Vertrauen. Von Anfang an war seine Armee in Itai Doshin vereint gewesen, und darum hatte er einen so glänzenden Erfolg.

Auch wir müssen mit starkem Glauben an den Gohonzon in Itai Doshin vorangehen und das Banner der menschlichen Revolution hochhalten. Alle anderen Menschen werden bald herausfinden, dass ihre einzige Hoffnung in unserem Fortschritt liegt, und sie werden sich einer nach dem anderen uns anschließen. Jetzt ist es an der Zeit. Wenn wir in Itai Doshin vereint sind, "kann sich sogar die große Hoffnung für kosen-rufu ganz sicher erfüllen."

Kosen-rufu wird uns nicht über den Weg laufen, wenn wir einfach dasitzen und abwarten oder wie Papageien leere Phrasen nachplappern. Es kann nur verwirklicht werden, wenn wir unseren Glauben ohne Unterlass im Geist von Itai Doshin ausüben. Kann, so gesehen, heutzutage irgendeine religiöse Organisation außer der Soka Gakkai "der Gesandte des Buddhas genannt werden, geschickt, um die Aufgabe des Buddhas auszuführen"4 ? Welche andere Vereinigung führt Nichirens Verbreitung" in unserer Welt durch? Ich sage Ihnen, es gibt keine andere. Deshalb werden die Mitglieder der Soka Gakkai mit Sicherheit unermessliche Wohltaten erhalten, wie die Gosho sagt: "Nicht einmal die Weisheit des Buddhas kann die Wohltaten ermessen, die Sie erhalten werden." Unser Lebensweg wird von einer wichtigen Aufgabe und von großem Glück erleuchtet. Folgen Sie dieser Straße immer weiter geradeaus, dann werden Sie schließlich den höchsten Zustand von Glück und Zufriedenheit erreichen.

Die Fallgrube der Arroganz

Aber wenn einer von Nichirens Schülern die Einigkeit von Itai Doshin stören sollte, wird er sein eigenes Schloss von innen zerstören.

Nichiren Daishonin weist darauf hin, dass die Schüler, deren Geist nicht eins mit seinem ist, wie Parasiten im Körper eines Löwen und Feinde des wahren Buddhismus sind. Da sie die Einheit von Itai Doshin zerbrechen und sich so selbst vom Erbe des höchsten Gesetzes ausschließen, ist ihr Vergehen besonders schwer. Im Buddhismus ist die schwerste der fünf Hauptsünden5, "Uneinigkeit in der buddhistischen Gemeinschaft zu stiften." Sie hat auch etwas mit einer noch tödlicheren Handlung zu tun: "Verleumdung des Mystischen Gesetzes". Beides bedeutet, Myoho-Renge-Kyo zu zerstören - das Erbe des höchsten Gesetzes und das Herzstück des Buddhismus.

Einen "anderen Geist" zu haben, bedeutet im Grunde, gegen den Geist Nichiren Daishonins zu handeln. Aber diejenigen, die sich anscheinend manchmal gegen den Daishonin wenden, tun das nicht absichtlich. Was bringt also manche Leute dazu, starken, eigensinnigen Widerstand zu entwickeln? Ich glaube, die Ursachen sind Selbstsucht, persönliche Gefühle und Selbstgefälligkeit. Zu Shakyamunis Zeit wurden manche Leute aus solchen Gründen zu Verrätern und unterbrachen den Fluss des Buddhismus. Einer von ihnen war Devadatta. Es heißt von ihm, er sei ein Schurke gewesen, der drei von den fünf Hauptsünden begangen hatte. Anfangs gehörte er zu Shakyamunis Schülern, aber später verließ er die Gruppe der Buddhisten, nahm fünfhundert Mönche mit sich und begann, Shakyamuni und seine Schüler anzugreifen. Was ließ ihn abtrünnig werden und schließlich in die Hölle fallen? Der folgende Abschnitt aus Das Öffnen der Augen beschreibt die Situation sehr anschaulich:

„Der Weltgeehrte schalt Devadatta und sagte ihm ins Gesicht: `Du bist ein Narr und ein Speichellecker!' Devadatta hatte das Gefühl, als habe ihn ein Giftpfeil ins Herz getroffen. In wildem Ingrimm sagte er: `Gautama kann kein Buddha sein. Ich bin der Erbe König Dronodanas, der ältere Bruder des verehrten Ananda und ein Vetter Gautamas. Was immer ich Böses getan haben mag, er hätte mich unter vier Augen ermahnen sollen. Stattdessen hat er mich in Gegenwart einer großen Versammlung von Menschen und himmlischen Wesen schwer getadelt. Wie kann ein solcher Mann in einer Reihe mit Buddhas und Bodhisattwas stehen? Schon früher hat er mir meine Liebste weggenommen. Diesmal hat er mich vor einer großen Versammlung gedemütigt. Von heute an bin ich sein Erzfeind und werde es in jedem Leben sein, so oft ich wiedergeboren werde."6

Devadatta brach die Einigkeit von Itai Doshin offensichtlich aus Erbitterung, die aus einem persönlichen Groll herrührte. Der unmittelbare Anlass für seinen Verrat war Shakyamunis Tadel. An einem Ort der buddhistischen Ausübung in Gegenwart vieler anderer Schüler wurde er ein Narr genannt und bekam Vorwürfe zu hören, und das nahm er übel. Wie überheblich war er doch, und wie erpicht auf die Bewunderung der anderen! Shakyamuni konnte sehen, dass Devadatta mit einem solchen Charakter die Erleuchtung nicht erlangen würde, wenn er nicht seine Arroganz ablegte. Darum schalt der Buddha seinen Vetter absichtlich vor aller Augen.

Shakyamuni kannte Devadattas Herz in- und auswendig. Als Lehrer wünschte er aufrichtig, dass sich sein Schüler entwickelte. Er wollte Devadattas boshaftes Herz korrigieren und sein Leben von der Umnachtung befreien, die ihn sonst ins Elend stürzen würde. Das hatte nichts mit persönlichen Dingen zu tun; er musste einfach strenge Führung geben. Die harten Worte des Buddhas drückten seine Barmherzigkeit mit diesem besonderen Menschen aus. Aber so weit konnte Devadatta nicht sehen. In seiner Arroganz war er schon so versessen auf Ruhm und Reichtum, dass er die Führung und Hilfe zurückwies, die Shakyamuni ihm anbot. Ich kenne viele Beispiele von Menschen, die aus Stolz vom Weg der menschlichen Revolution abgekommen sind. Es mag vorkommen, dass jemand Sie hart ermahnt oder Ihnen klipp und klar eine strenge Führung gibt. Zu solchen Zeiten sagen Sie sich bitte, dass Sie an einem Wendepunkt stehen, der über Erfolg oder Misserfolg Ihrer menschlichen Revolution entscheiden kann. Präsident Toda hat mir oft sehr strenge Führung gegeben. Er schalt mich sogar für Fehler, die andere Leiter gemacht hatten. Wenn ich an diese Zeit zurückdenke, bin ich von Erinnerungen und von tiefer Dankbarkeit an meinen verstorbenen Meister erfüllt. Ich wünschte so sehr, ich hätte seine ernsthafte Führung noch zehn Jahre länger haben können! Wir haben gesehen, dass der unmittelbare Anlass für Devadattas Auflehnung die erniedrigende Behandlung durch Shakyamuni im Angesicht einer großen Versammlung war. Die eigentliche Ursache jedoch reichte viele Jahre zurück. Das geht aus Devadattas Bemerkung hervor: "Schon früher hat er mir meine Liebste weggenommen." Devadatta entstammte einer königlichen Familie. Als junger Mann konkurrierte er mit Prinz Siddharta (so hieß Shakyamuni in seiner Jugend) um die Hand der Prinzessin Yashodara, die als die schönste Frau Indiens galt. Aber Devadatta verlor; denn Shakyamuni, sagt man, übertraf seinen Rivalen bei weitem. Das alles mag es Devadatta schwer gemacht haben, die Worte des Buddhas mit offenem Herzen anzunehmen. Aber seine aufbrausende Antwort war so durch und durch persönlich, dass sie durch nichts gerechtfertigt war. Auf jeden Fall können wir sehen, dass er voller Erbitterung war; voller Eifersucht und Hass auf seinen überlegenen Vetter hing er seiner verlorenen Liebe nach.

Kommen wir jetzt zu Sammi-bo, einem Schüler, der sich gegen Nichiren Daishonin wandte. Sammi-bo war einer der führenden Schüler, aber genau wie Devadatta zerstörte er die Einigkeit der Anhänger des Daishonin und starb endlich eines gewaltsamen Todes. Über ihn schreibt der Daishonin:

"Mit Sammi-bo hat es etwas sehr Seltsames auf sich. Doch ich befürchtete, dass irgendeine Ermahnung von den Dummen als reiner Neid auf seine Weisheit auf gefasst werden würde, und deshalb unterließ ich es, offen mit ihm zu sprechen. Nach einiger Zeit führte sein bösartiger Ehrgeiz zum Verrat und schließlich zu seinem Untergang während der Atsuhara-Verfolgung. Wenn ich ihn strenger zurechtgewiesen hätte, wäre er vielleicht gerettet worden. Ich habe dies bis jetzt noch nicht erwähnt, weil niemand es verstehen konnte.“7

In diesem Abschnitt weist der Daishonin auf einen wichtigen Punkt hin. Er wollte Sammi-bo Führung geben und ihn auf seine Fehler aufmerksam machen, aber seine Umgebung hielt ihn davon ab. Bevor er dies tun konnte, hatten seine Schüler eine Atmosphäre geschaffen, in der es mehr geschadet als genutzt hätte, Sammi-bo zurechtzuweisen. Sammi-bo Nichigyo war ein gebildeter Priester, der am Tempel Enryakuji in Kyoto studiert hatte. Das war damals die höchste Stätte der buddhistischen Gelehrsamkeit. Mit seinem Wissen und seiner Beredsamkeit errang er in der Debatte mit dem berühmten Tendai-Gelehrten Ryuzo-bo mit Leichtigkeit einen glänzenden Sieg. Er neigte aber zu unangebrachtem Stolz auf seine Begabungen und gleichzeitig zur Unterwürfigkeit gegen gesellschaftlich Höherstehende. Ihm fehlte der wahre Stolz und die Entschlossenheit, die höchste Lehre des Buddhismus unter allen Umständen hochzuhalten. In seiner Antwort an diesen Priester schreibt der Daishonin: "In Ihrem Brief erwähnten Sie, dass Sie die große Ehre hatten, im Familientempel eines Hofadligen einen Vortrag zu halten. Aber es scheint mir doch sehr seltsam, dass Sie so etwas sagen. ... Wenn Sie von Ihrer `großen Ehre' sprechen, drücken Sie da nicht im Grunde Ihre geringe Meinung über mich, Nichiren, aus?" Anscheinend stufte Sammi-bo den Buddhismus Nichiren Daishonins niedriger ein als die adelige Herrschaft in Kyoto, dem religiösen Mittelpunkt des Landes.

Während der Atsuhara-Verfolgung wurde Sammi-bo zur Unterstützung von Nikko Shonin, der im Rang unter ihm stand, in das Fuji-Gebiet geschickt. Darauf erlag er den Ränken von Gyochi, dem amtierenden Hauptpriester des Tendai-Tempels Ryusen-ji, und kehrte sich gegen Nikko Shonin. Sie kennen die Folgen: das „führte ... zu seinem Untergang", und er starb eines gewaltsamen Todes. Ich habe den Verdacht, dass es ihm nicht behagte, hingehen und einen rangniederen Mann unterstützen zu müssen, der den Kampf gegen die Verfolgung leitete. Von diesem Kampf hing Aufstieg oder Fall von Nichiren Daishonins buddhistischem Orden ab. Selbst in einer solchen Entscheidungsschlacht ärgerte er sich vor allem, dass ihm nicht die Leitung übergeben worden war. Er war völlig von seinem Egoismus und vom Wunsch nach Ruhm und Reichtum beherrscht.

Der Daishonin hatte diese dunkle Tendenz in Sammi-bos Leben natürlich schon lange vorher erkannt. Als Sammi-bo einmal in Kyoto den wahren Buddhismus verbreitete, schrieb ihm der Daishonin einen Brief, in dem er ihn vor seiner Neigung zum Eigendünkel warnte. Der Daishonin hielt viel von Sammi-bos Gelehrsamkeit, aber er wollte nicht, dass sie ihm zu Kopf stieg und ihn schließlich abtrünnig werden ließ. Er muss es bei mehreren Gelegenheiten für nötig gehalten haben, Sammi-bo zu tadeln, aber wie ich schon sagte, nahmen die Dinge eine Wendung, die ihn davon abhielt. Das führte letzten Endes zu Sammi-bos Tod. Denken Sie daran, dass zu allen Zeiten das Prinzip gilt: "Es kann keinen Bruch zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft geben."

Nach dem Tod des Daishonin gab es eine verräterische Bewegung von seiten der fünf Älteren Priester, die die engsten Schüler des Daishonin gewesen waren. Nachdem er gestorben war, versuchten sie, seine Lehre mit der der Tendai-Schule gleichzusetzen. Schamlos bezeichneten sie sich als Tendai-Anhänger und gaben den wahren Buddhismus auf; gar nicht so sehr, weil sie den Buddhismus des Daishonin nicht verstanden hätten, sondern eher, weil sie in der bereits gut etablierten Tendai-Schule ihre Autorität zu bewahren hofften. Aber sie fingen das so an, dass sie die Lehre des Daishonin verfälschten. Sie wissen vielleicht, dass der Daishonin viele seiner Goshos in der einfachen japanischen Silbenschrift verfasste. Die fünf älteren Priester fanden, dass jede Gosho, die nicht in klassischen chinesischen Schriftzeichen geschrieben war, dem Ansehen ihrer Schule schade. Unter dem Vorwand,

dass solche Schriften ihrem verstorbenen Meister Schande machten, zerrissen sie sie entweder, um neues Papier daraus zu machen, oder sie verbrannten sie. Sie taten nichts anderes, als den Geist des ursprünglichen Buddhas Nichiren Daishonin, der sein eigenes Leben allen Menschen weihte, mit Füßen zu treten. Nichiro, einer von den fünfen, hatte sich an der Verbreitungskampagne beteiligt, beflügelt von seiner vollkommenen Meister-Schüler-Beziehung zum Daishonin. Er wurde für seine Bemühungen sogar ins Gefängnis geworfen. In seinem Brief an den gefangenen Schüler preist der Daishonin seinen starken Glauben. Aber dann, nachdem Nikko Shonin die Nachfolge des Daishonin angetreten hatte, wendete sich sogar dieser Nichiro gegen den zweiten hohen Priester und lehnte den wahren Buddhismus ab. Es ist eine traurige Geschichte, aber für uns auch eine sehr wichtige Lektion. Generationen von Gläubigen müssen sie auf ihrem Weg zu Kosen-rufu im Gedächtnis behalten. Nichiro

war zu Lebzeiten des Daishonin sehr aktiv. Aber als Nikko Shonin Hoherpriester wurde, wendete Nichiro sich gegen ihn. Damit verletzte er die Lehre: "Es kann keinen Bruch zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft geben." Dieses Prinzip sollte jetzt und in der Zukunft allen, die den Buddhismus verbreiten, als Spiegel dienen.

Präsident Makiguchi, der Gründer der Soka Gakkai, legte als Pionier das Fundament für Kosen-rufu, indem er das Wahre Gesetz um den Preis seines eigenen Lebens verbreitete. Auch angesichts der Unterdrückung durch die Regierung machte er entschlossen weiter; er bot der Verfolgung die Stirn, um den wahren Buddhismus zu verbreiten, bis er zuletzt inhaftiert wurde. Zu der Zeit hatte er schon eine große Schar von Anhängern, aber kaum war er im Gefängnis, gaben viele davon ihren Glauben au£ Als dann Josei Toda zweiter Präsident wurde, kehrte sich eine Reihe ehemaliger Schüler Makiguchis vom wahren Buddhismus ab. Die Leiter in der Frühzeit der Soka Gakkai ließen sich indessen von den Abtrünnigen nicht im mindesten beirren. Sie waren unerschütterlich von ihrem Glauben überzeugt, und durch ihre Einigkeit konnte die Soka Gakkai ihre beispiellose Aufwärtsentwicklung machen. Heute sind ihre Namen und ihre Verdienste berühmt in der Geschichte von Kosen-rufu. Diese und andere Ereignisse aus der alten wie auch aus der neueren Geschichte beweisen mit Sicherheit, dass diejenigen, die heutzutage Vorteile aus der Soka Gakkai zu ziehen suchen, nicht besser sind als Umstürzler, die den Geist von Itai Doshin zerstören wollen. Es gab immer Leute, es gibt sie heute und wird sie auch in Zukunft geben, die unsere Organisation benutzen wollen, um ihre selbstsüchtigen Wünsche zu befriedigen. Manche versuchen, uns vielleicht für finanzielle Zwecke auszunutzen. Andere mögen versuchen, unsere Organisation, deren Stärke und Reinheit sie völlig unterschätzen, als Vehikel zur Erlangung von Ruhm und Reichtum zu benutzen. Es gibt solche Leute sowohl innerhalb als auch außerhalb der Soka Gakkai. Manche schließen sich uns zweifellos auch einfach aus Neugier an; auch das kann Schaden bringen.

Wer in einer Zeit der Prüfungen die Einheit von Itai Doshin bricht, wird "sein eigenes Schloss von innen zerstören." Solange alles zu ihrer Zufriedenheit läuft, werden solche Menschen mit der Organisation gehen und sie über den grünen Klee loben. Aber wenn die Gakkai angegriffen wird oder die Dinge nicht so laufen, wie sie gehofft hatten, dann wird diese Art von Leuten die Gakkai verraten. Ich habe gesehen, dass es solchen Menschen immer schlechter ging und ihr Leben immer düsterer wurde. Das ist sehr traurig, aber nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung ein unvermeidliches Resultat.

1 Deutsche Gosho Bd. 1, S. 38

2 Deutsche Gosho Bd. 1, S. 185

3 Deutsche Gosho Bd. 1, S. 24

4 Deutsche Gosho Bd. 1, S. 37

5 Die fünf schwersten Vergehen im Buddhismus: 1. seinen Vater zu töten,

  1. seine Mutter zu töten, 3. einen Arhat zu töten, 4. einen Buddha zu verletzen, 5. Uneinigkeit zwischen den Gläubigen zu stiften.

6 Vgl. Deutsche Gosho Bd. 2, S. 1 18. (Die Deutsche Gosho folgt dem Text der "Major Writings"; hier wird das Zitat übersetzt, wie es in "Lectures on the Sutra" wiedergegeben ist. A.d.Ü.)

7 Deutsche Gosho Bd. 1, S. 180

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