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HANDBUCH
FÜR SGI-VERANTWORTLICHE
Eine Zitatensammlung zu Themen
rund um die Verantwortung
©Copyright:
SGI Deutschland e.V.
Nordendstraße 38
64546 Mörfelden-Walldorf Version: Juni 1999
Sprachliche Überarbeitung:
Kathrin Büchs, Ursula Bücker, Susanne Schulze VORWORT
Das vorliegende “Handbuch für SGI-Verantwortliche” ist keine Neuerfindung im eigentlichen Sinne. Seine ursprüngliche Entstehung verdanken wir fleißigen Mitgliedern der Hauptstelle Nord, die die Zitate zu den verschiedenen Bereichen rund um das Thema “Verantwortung” schon vor längerer Zeit zusammengestellt hatten.
Anläßlich des SGI-D Jahrestreffens 1999 haben wir uns überlegt, daß es schön wäre, Euch Gruppen- und Teamverantwortlichen eine Art Leitfaden für die täglichen Fragen, die sich aus Eurer Aufgabe ergeben, zur Verfügung zu stellen.
So haben wir das ursprüngliche Handbuch sprachlich und teilweise auch inhaltlich überarbeitet und uns bemüht, verschiedene Themen auf einen aktuellen Stand zu bringen. Euch wird auffallen, daß wir zu teilweise traditionellen Begriffen wie “Hausbesuch” oder “Persönliche Führung” neue sprachliche Ausdrucksformen gewählt haben. Nichtsdestotrotz ist das vorliegende Werk nur ein erster Versuch einer Zitatensammlung, der keinerlei Ansprüche auf Vollständigkeit oder höchste Aktualität legt. Es wäre schön, wenn Ihr selber in Zukunft weitere Quellen und Zitate sammelt und diese vielleicht zunächst handschriftlich in “Eurem” Heft notiert. Platz dazu gibt es am Ende jedes Kapitels. Sicher können wir dann in naher Zukunft ein neues, brandaktuelles Themenheft über Verantwortung in der SGI herausgeben.
Der besseren Lesbarkeit wegen haben wir im übrigen darauf verzichtet, jeweils die weibliche und männliche Form (z.B. “der/die Gruppenverantwortliche”) in den Text zu integrieren. Es versteht sich für uns von selbst, daß jeweils Frauen und Männer gemeint sind.
Nun wünschen wir Euch viel Spaß bei der Lektüre des Handbuches! Hoffentlich beschert es Euch immer wieder einmal interessante Erkenntnisse und spannende Erfahrungen mit der Ausübung des Buddhismus von Nichiren Daishonin als SGID Verantwortliche.
Eure SGI-D Leitung Bingen, im Juni 1999
VERANTWORTUNG IN DER SGI 1
Zitate aus der Gosho 1
Zitate von SGI-Präsident Daisaku Ikeda 1
Über die Verantwortung in der SGI 2
Fünf Leitlinien zum Thema 4
Fünf wesentliche Punkte für Verantwortliche 7
Sonstige Zitate zum Thema 9
Die Einstellung von Verantwortlichen von Satoru Izumi 9
Persönliche Notizen zum Thema 11
ERNENNUNG 12
Zitate aus der Gosho 12
Zitate von SGI-Präsident Daisaku Ikeda 12
Die SGI braucht keine eitlen Menschen 12
Sonnenaufgang (Neue Menschliche Revolution) 13
Die Philosophie des großen Mitgefühls 14
Persönliche Notizen zum Thema 16
LEITUNG DES GONGYO (DOSHI) 17
Zitate aus der Gosho 17
Zitate von SGI-Präsident Daisaku Ikeda 17
Glaube heißt, die eigene Arroganz herauszufordern 17
Sonstige Zitate zum Thema 18
Wer leitet das Gongyo bei Diskussionsversammlungen? 18
i
Persönliche Notizen zum Thema 20
STUDIUM 21
Zitate aus der Gosho 21
Zitate von SGI-Präsident Daisaku Ikeda 22
Der Geist des buddhistischen Studiums 22
Praxis und Studium auf der Grundlage des Glaubens 23
Persönliche Notizen zum Thema 24
GÄSTE-VERSAMMLUNGEN 25
Zitate aus der Gosho 25
Zitate von SGI-Präsident Daisaku Ikeda 26
Über Versammlungen der Soka Gakkai 26
Die Gruppenversammlung 27
Sonstige Zitate zum Thema 28
Persönliche Notizen zum Thema 29
PERSÖNLICHES GESPRÄCH (PERSÖNLICHE FÜHRUNG) 30
Zitate aus der Gosho 30
Zitate von SGI-Präsident Daisaku Ikeda 30
Sonstige Zitate zum Thema 32
Persönliche Führung – wozu? 32
Persönliche Notizen zum Thema 33
BESUCHE BEI MITGLIEDERN (HAUSBESUCH) 34
ii
Zitat aus der Gosho 34
Zitate von SGI-Präsident Daisaku Ikeda 34
Die Bedeutung von Besuchen bei Mitgliedern 34
Zitate aus der Neuen Menschlichen Revolution 35
Sonstige Zitate zum Thema 35
Die Aufgabe der Gruppenverantwortlichen 35
Ein Gespräch aus dem UK-Express
Persönliche Notizen zum Thema 37
STATISTIK 38
Zitate von SGI-Präsident Daisaku Ikeda 38
Persönliche Notizen zum Thema 40
PLANUNG 41
Zitate aus der Gosho 41
Zitate von SGI-Präsident Daisaku Ikeda 41
Persönliche Notizen zum Thema 43
INFORMATION 44
Zitate aus der Gosho 44
Zitate von SGI-Präsident Daisaku Ikeda 44
Bericht und Information 44
Sonstige Zitate zum Thema 45
Die Aufgabe des Gruppenverantwortlichen 45
iii
Ein Gespräch aus dem UK-Express
Persönliche Notizen zum Thema 48
iv
Es gibt kein größeres Glück, als an das Lotos-Sutra zu glauben. Es, das LotosSutra, verspricht uns “Frieden und Sicherheit in diesem Leben und gute Umstände für das nächste.” Lassen Sie sich nicht von den Schwierigkeiten der Gesellschaft stören. Schließlich kann niemand Problemen ausweichen, selbst Heilige und Weise nicht. aus: ”Glück in dieser Welt”, Dt. Gosho, Band 1, S. 23
Verlassen Sie sich auf das Gesetz, nicht auf Menschen, das sollte Ihre Richtlinie sein! aus: ”Die vierzehn Verleumdungen”, Dt. Gosho, Band 3, S. 210
Ob Sie den Namen des Buddhas chanten, das Sutra rezitieren oder auch nur Blumen und Räucherstäbchen darbringen, alle Ihre tugendhaften Handlungen pflanzen den Nutzen und das dauerhafte Glück in Ihr Leben hinein. Mit dieser Überzeugung sollten Sie Ihren Glauben in die Tat umsetzen.
aus: ”Über die Verwirklichung der Buddhaschaft in diesem Leben”, Dt. Gosho, Band 1, S. 44
Ein Verantwortlicher sollte stets mehr Daimoku chanten als seine Mitglieder. aus: Guidance Memo
Wer sich seiner Aufgabe bewußt ist, ist stark. Wer für eine Aufgabe lebt, ist schön. Die Mitglieder fühlten sich, als ob ihnen die Augen geöffnet worden wären. Sie hielten es sogar für merkwürdig, daß sie bis dahin so sehr unter Gefühlen von Einsamkeit und Isolation gelitten hatten. Die Berge und das Meer von Hawaii, die noch Augenblicke zuvor von Düsterkeit und Verzweiflung überschattet waren, schienen jetzt von Hoffnung zu strahlen. Die Situation und die Lebensumstände der Mitglieder hatten sich nicht im geringsten verändert. Aber es bestand kein Zweifel, daß sich etwas nicht Greifbares ganz gewiß verwandelt hatte. Diese unsichtbare Verwandlung in der tiefsten Tiefe ihres Lebens würde schließlich zu einer Veränderung ihrer gesamten Lebensumstände führen.
aus: Neue Menschliche Revolution, Band 1, S. 41
aus: Guidance Memo
Der Buddhismus Nichiren Daishonins hat zum Ziel, daß jeder Mensch sich seines unbegrenzten Lebenspotentials bewußt wird, dieses Schritt für Schritt entfaltet und gleichzeitig anderen dabei hilft, das Gleiche zu tun. Diese beiden Aspekte der “Ausübung für sich und andere” (jigyo keta) sind untrennbar miteinander verbunden, denn das Glück des Einzelnen bedingt eine glückliche Umgebung.
Der Mensch und seine jeweilige Umgebung beeinflussen sich ständig und wechselseitig, mit jedem Gedanken, jedem Wort und jeder Tat. In unserer Gesellschaft wird im allgemeinen angenommen, daß die Umgebung die Lebensbedingungen eines Menschen bestimmt und ihn unwiderruflich prägt. Weil die meisten Menschen der Ansicht sind, daß sie selbst über ihr Schicksal nicht frei entscheiden können, weil es von einer überirdischen Macht gelenkt wird, leiden sie unter Ängsten, Minderwertigkeitsgefühlen, Eifersucht, Feindseligkeit, Ablehnung und Mangel an Eigeninitiative.
Der Buddhismus klärt darüber auf, daß eine solche Einstellung das direkte Ergebnis einer verzerrten, illusorischen Vorstellung von der Realität des Lebens ist. Die Menschen denken, daß man nur dem vertrauen kann, was man sieht, hört oder anderweitig erfährt. Dennoch gibt es unglaubliche Kräfte im Innersten unseres Lebens, die uns in die Lage versetzen, unser Schicksal und das unserer Umgebung grundlegend zu ändern.
Das in jedem Menschen vorhandene Potential der Buddhaschaft ist dabei die alles entscheidende Kraft. Es ist allerdings nicht ganz einfach, diese Kraft hervorzubringen und zu nutzen. Deshalb gibt es die Lehre, die das ”Mystische Gesetz des Lebens” aktiviert und uns einfachen Alltagsmenschen ermöglicht, uns die Kraft und Weisheit zu erschließen, mit der wir ein erfülltes und glückliches Leben führen können. Ein derart kraftvolles Leben kann unsere gesamte Umgebung beeinflussen.
Ein Mensch, der gemäß den Lehren Nichiren Daishonins praktiziert, kann seine Buddhaschaft entfalten und sein Leben in jeder Hinsicht zu verbessern. Er wird zu einer Bereicherung für seine Familie, die Gesellschaft, sein Land und die ganze Welt. Wer so lebt, wird von allen positiven Kräften des Lebens beschützt. Wenn mehrere Menschen zusammen praktizieren, werden sie zur treibenden Kraft der positiven Entwicklung ihrer Umgebung.
Wir sprechen oft von ”Kosen-rufu” (weithin fließen lassen) und dem Glück des
Einzelnen als Ziel unserer Ausübung. Kosen-rufu ist nichts anderes als ein Zustand der Gesellschaft, in dem eine Minderheit stark genug ist, die Änderung vom Negativen zum Positiven herbeizuführen. Unsere heutige Gesellschaft ist sehr komplex, zum großen Teil ohne Einigkeit und gegenseitige Achtung. Aber nur wo harmonische Einigkeit und ein gemeinsames Ziel existieren, kann etwas von entscheidender Bedeutung im Dienst der gesamten Menschheit erschaffen werden. Ohne Eintracht und ohne eine entsprechende Organisation werden alle Bemühungen von Einzelnen im Sande verlaufen.
Diese Erkenntnis, daß nämlich Kosen-rufu nur durch eine starke, humanistische Organisation erschaffen werden kann, die ihre Kräfte in einem gemeinsamen Ziel bündelt, entstammt der Weisheit und der großen Bemühung der ersten beiden Präsidenten der Soka Gakkai, Herrn Makiguchi und Herrn Toda.
Unsere Bewegung, die auf dem Prinzip von itai Doshin (verschiedene Körper, ein Geist) aufbaut, d. h. der Einigkeit im Zustand der Buddhaschaft, unterscheidet sich daher wesentlich von jeder anderen Organisation. Sie ist das ideale Umfeld für eine grundlegende menschliche Revolution, der einzigen unblutigen Revolution in der Geschichte der Menschheit, die für alle Menschen eine Änderung von Unglück zum Glück hervorbringen kann. Zusammen mit SGI-Präsident Ikeda zu dieser Organisation beizutragen und Verantwortung zu übernehmen ist deshalb die bestmögliche Ursache für das eigene Glück wie auch für das Wohlergehen und die Veränderung der Umstände seiner jeweiligen Umgebung.
Verantwortung innerhalb der Soka Gakkai zu übernehmen bedeutet, für Kosenrufu aktiv zu werden und die SGI-Friedensbewegung anzuführen
Keine Organisation kann sich ohne Verantwortliche entwickeln. Gruppenverantwortlicher in der SGI zu sein bedeutet, sich in der vordersten Reihe für die SGI-Friedensbewegung einzusetzen. Nur die Gruppenverantwortlichen haben täglichen Kontakt mit und Beziehung zu allen Mitgliedern, deren Freunden und Gästen.
SGI-Verantwortlicher zu sein heißt allem voran, andere den Glauben zu lehren. Dazu braucht man weder spezielle organisatorische Fähigkeiten noch eine besondere Ausbildung oder „höheres“ Wissen. Die einzige Befähigung liegt in der ständigen Entwicklung des eigenen Glaubens. Der Glaube vertieft sich Schritt für Schritt als Wirkung des täglichen Gongyos, ausreichendem Daimoku, Studium und Aktivitäten für Andere, vor allem der Verbreitung.
Als SGI-Verantwortlicher dient das eigene Leben den anderen als Beispiel
Aufgabe einers SGI-Verantwortlichen ist es, durch den eigenen Glauben den
Glauben anderer Menschen zu erfrischen. Wir können durch unsere eigene Entschlossenheit die Entschlossenheit bei Anderen anregen und durch unsere eigene Hoffnung bzw. Leidenschaft Hoffnung bzw. Leidenschaft in Anderen wecken. Dabei überträgt sich der Lebenszustand des Verantwortlichen auf die Mitglieder. Dies funktioniert allerdings nur, wenn der Zustand aufrichtig ist und auf dem Glauben basiert. Das mag entmutigend klingen, aber tatsächlich ist dies die größte Hilfe, seine eigene Menschliche Revolution zu verwirklichen. Beim ernsthaften Versuch, allen seinen Mitgliedern dabei zu helfen, die drei Arten der Praxis (Glaube, Ausübung, Studium) zu meistern, setzt der Verantwortliche unglaubliche Ursachen für seine eigene Entwicklung. Buddhismus ist dabei niemals Aufopferung im Sinne von “Selbstkasteiung”. Was immer man gibt, bekommt man vielfach zurück. Die Stärke des Ichinen alleine entscheidet, ob der Grad des Vergrößerungsprozesses 1:1, 1:100, oder 1:1000 ist!
Andere im Glauben zu leiten bedeutet gleichzeitig, dem Gohonzon und damit seinem eigenen Leben zu vertrauen. Tatsächlich zeigt ein SGI-Verantwortlicher seine Aufgabe aktiv dadurch, daß er den Prozeß der eigenen ständigen Auseinandersetzung mit dem Gohonzon und die daraus resultierenden Erfahrungen mit Anderen teilt. Jede Ermutigung, die er gibt, wird ebenso ihn selbst ermutigen und die Freude dieser Praxis erneut spüren lassen. Diese Freude kann dann auch für seine Mitglieder und Gäste zur größten Inspiration werden.
Fünf Leitlinien von Präsident Ikeda zum Thema
“Verantwortung in der Soka Gakkai”
(aus der Sammlung der Ermutigungen der Soka Gakkai Präsidenten)
Wenn ein Verantwortlicher sich selbstbewußt und mit klarer Entschlossenheit für seine Aufgabe einsetzt, entstehen immer dort, wo er sich aufhält, neue Wellen und Kräfte, die die Herzen der Menschen bewegen.
König Utoku setzte sich für das Mystische Gesetz ein, kämpfte und starb, um Priester Kakutoku zu beschützen. Dabei stand er bis zum Ende alleine und ohne jede Unterstützung, so wie ein Löwe, der keinen Begleiter nötig hat. Für diejenigen, die sich heute der Aufgabe der Verwirklichung des Weltfriedens widmen, ist der Entschluß, auch einmal ganz alleine stehen zu können, um den Gohonzon und die Soka Gakkai zu beschützen, von großer Wichtigkeit. Ein Sprichwort besagt: ”Wer stark wird, wenn er alleine steht, ist wahrhaft mutig.” Ein Mensch mit dieser Einstellung, mit diesem ‚Gakkai-Geist‘, hat echten Mut. Dagegen muß jemand, der sich dem jeweiligen Zeitgeist beugt, seinen Glauben und den ‚GakkaiGeist‘ dabei vergißt, nach Ruhm und Ansehen strebt und aus Trägheit und Gewohnheit lebt, als schwacher Mensch bezeichnet werden, wie stark er sich auch nach außen hin geben mag. Wer den ‚Gakkai-Geist‘ des ‚Entschlossen alleine Stehens‘ das ganze Leben hindurch bis zu seinem Tod beibehält, ist ein wahrhaft mutiger Mensch.
Vom Regen geschlagen, wie Unkraut bewegst und arbeitest Du.
Nichts Göttlicheres, Großartigeres, Schützer des Volkes als Deine Gestalt habe ich je gesehen.
Es gibt Verantwortliche, die stets die Nähe von Menschen mit größtem Leid suchen und sich für sie einsetzen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Verantwortliche, die leidende Menschen nach Möglichkeit meiden, um sich stattdessen schlau und hinterlistig bei der Bevölkerung beliebt zu machen.
Diese zweite Gruppe genießt in der Gesellschaft häufig die größere Anerkennung. Was für ein trauriges Bild! Kein Volk ist unglücklicher als jenes, das von einem Verantwortlichen regiert wird, der nur an seine eigene Position denkt und Ruhm und Reichtum anstrebt. Unter einem solchen Regenten wird das Volk zum “Fußabtreter” der Machtansprüche; es wird für die Interessen der Regierung ausgenutzt, mißbraucht und geopfert, was schließlich zu einem großen Leid in der Bevölkerung führt.
Wer sich als Verantwortlicher aufrichtig für den Weltfrieden durch die Verbreitung des mystischen Gesetzes entschließt, kann sich bei Versammlungen, persönlichen Besuchen bei Mitgliedern oder Gesprächen mit am Buddhismus Interessierten ganz direkt und aktiv mitten unter den Menschen einsetzen. Dabei sind Dinge wie ‚Position‘ oder ‚Formalitäten‘ völlig unerheblich; entscheidend über ‚Sieg oder Niederlage‘ sind allein die eigene Menschlichkeit und die Fähigkeiten, die man als Mensch besitzt.
Jedes einzelne Mitglied hat die Aufgabe, mit den anderen Menschen zu sprechen, sich über den Glauben auszutauschen, ggf. Fehler zu korrigieren und sich selbst und die anderen zu Personen von großer Menschlichkeit und mit einem tiefen Verständnis der Soka Gakkai zu entwickeln. Diejenigen, die sich bemühen, ein solch aufrichtiges und kraftvolles Leben zu führen, sind die wahren Bodhisattvas aus der Erde, die wirklichen Verantwortlichen der Soka Gakkai.
Nur durch den eigenen, überzeugten Glauben ist es möglich, Menschen zu bewegen. Weder große Worte, noch ständiges Zurechtweisen und schon gar nicht Geld können das bewirken. Glaube beinhaltet alles: die Kapazität als Mensch, die Fähigkeit in der Gesellschaft usw. Das Prinzip ”Der Glaube ist gleich der König der Gesellschaft”/”Der Glaube ist gleich die wahre Gestalt” verdeutlicht die Entscheidung zwischen Sieg und Niederlage.
Wenn der Glaube eines Verantwortlichen schwächer wird, wird es für die Mitglieder schwierig, ihm zu folgen. Wer mit Strategie oder scharfem Ton versucht, Aufgaben nur noch zu delegieren, verursacht damit unweigerlich Konflikte. Manchmal hört man Aussagen wie: ”Es ist menschlich, wenn ein Verantwortlicher seine Schwächen zeigt.” Wenn es allerdings um den Glauben geht, ist es doch entscheidend, wie entschlossen ein Verantwortlicher ist. Ein starker Glaube kann jeden Konflikt lösen.
Selber glücklich zu werden ist unter Umständen gar nicht so schwer. Für Verantwortliche geht es aber darum, sich für das Glück der anderen einzusetzen. Nur wer mit dieser Einstellung aufrichtig zum Gohonzon betet und seinen Glauben vertieft, kann Menschen wirklich Mut machen.
Klares Verantwortungsbewußtsein ist von größter Wichtigkeit für alle, die in der SGI eine Aufgabe übernommen haben. Die Tiefe des Verantwortungsbewußtseins prägt letztendlich die Persönlichkeit eines Menschen.
”Für alle negativen Ereignisse übernehme ich selbst die gesamte Verantwortung. Alle positiven Ereignisse möchte ich als Verdienste der Mitglieder betrachten.” Es ist lobenswert, als Verantwortlicher solch eine Einstellung zu haben.
Verantwortungsgefühl ruft Weisheit hervor. Dagegen fördert ein Mensch, der selber seiner Verantwortung aus dem Wege geht, auch bei anderen ungute Verhaltensweisen.
In der SGI-Bewegung ist keine Bemühung umsonst. Je größer die Schwierigkeiten sind, denen ein Verantwortlicher aufgrund seiner Aufgabe begegnet, desto mehr Nutzen bekommt er und desto überzeugter wird sein Glaube werden. Wenn ein Verantwortlicher mit der Überzeugung und dem Wunsch Daimoku chantet, mehrere tausend Menschen Wohltaten erhalten zu lassen und sich nicht nur aus Selbstzweck, sondern zum Nutzen von unzähligen Menschen zu einer fähigen Person zu entwickeln, werden unweigerlich die Kräfte des Buddhas und des Gesetzes erscheinen.
5. Wegbereiter für den Weltfrieden
Betrachtet man die Wasseroberfläche eines Teiches oder Sees, so scheinen Wasservögel ruhig und gelassen darauf hinzugleiten. Unter Wasser aber, für die Augen des Beobachters unsichtbar, paddeln ihre Füße mit den Schwimmhäuten in ständiger Bewegung. Nur durch diese pausenlose Anstrengung können sie gemächlich vorwärtstreiben.
SGI-Verantwortliche könnte man mit diesen Wasservögeln vergleichen: Erst durch ihre Bemühungen kann sich unsere Bewegung für den Weltfrieden gelassen weiterentwickeln. Die Schwierigkeiten und Leiden, denen Verantwortliche im Rahmen ihrer Aufgabe begegnen, schaffen die Zeit und die Bedingungen für die Verwirklichung des Weltfriedens durch die Verbreitung des mystischen Gesetzes. Menschen, die ohne echte Bemühungen zu Ehren und Erfolg gekommen sind, werden leicht arrogant. Als SGI-Verantwortliche ist es unsere Aufgabe, diese Personen zu durchschauen und selber durch unsere aufrichtige Bemühungen Jahr für Jahr eine erfolgreiche Geschichte der Entwicklung des Weltfriedens zu schaffen. Nur durch zahlreiche eigene Glaubenserfahrungen und natürlich auch das Meistern vieler schwieriger Situationen werden wir als SGI-Verantwortliche zu Wegbereitern für den Frieden.
Fünf wesentliche Punkte für Verantwortliche aus: Guidance Memo, S. 12-14
Der erste wesentliche Punkt für Verantwortliche ist ein unerschütterlicher Glaube. Ungeachtet der Heftigkeit der Hindernisse, die uns begegnen, sollten wir uns bewußt machen, daß es unsere Aufgabe ist, überzeugt von den Wohltaten des Gohonzon zu sprechen, um das Mystische Gesetz zu verbreiten.
Der zweite Punkt ist ein klares Verantwortungsgefühl. Es geht dabei um die Bemühung der Verantwortlichen, ihre Mitglieder aufrichtig zu schätzen, sie zu beschützen und sie warmherzig zu ermutigen. Das letztendliche Ziel der Verantwortlichen ist das Glück der Mitglieder. Das Aufgabenbewußtsein der Verantwortlichen wird durch menschliche Bindungen zu den Mitgliedern ständig vertieft, so daß der Verantwortliche angesichts von Schwierigkeiten seiner Mitglieder denken wird: “Ich werde meine Mitglieder niemals im Stich lassen.” Verantwortungslosigkeit ist Mangel an Mitgefühl (jihi).
Der dritte wesentliche Aspekt für Verantwortliche ist die Toleranz. Dies beinhaltet die Fähigkeit, die persönliche Situation eines Mitglieds genau zu verstehen, indem man sich selber in ihre/seine Lage versetzt. Wichtig ist hierbei die Entschlossenheit, ein offenes Ohr für alle Probleme zu haben und jeden Typ von Mensch so zu ermutigen, daß sie/er einen starken Glauben entwickeln und glücklich werden kann. Das Sutra nennt diese Einstellung ‚Jemandem ein Gewand von Sanftheit und Geduld umlegen‘.
Die vierte Voraussetzung ist, unparteiisch zu sein. Wir dürfen uns nicht nur von unserem eigenen Gefühl oder unserer persönlichen Meinung leiten lassen. Deshalb ist es entscheidend, vernünftige Vorschläge immer anzuhören, aber klar gegen falsche Ansichten oder starke Emotionen, auch wenn sie von ‚höheren‘ Verantwortlichen vertreten werden, Stellung zu beziehen. Es kann für Verantwortliche nicht darum gehen, den Menschen zu schmeicheln, die ihnen wohlgesonnen sind. Wer billige ‚Tricks‘, Lügen oder Strategien der anderen nicht durchschauen kann, ist kein herausragender Verantwortlicher. Ein fähiger Verantwortlicher ist in der Lage zu erkennen, wie hart und aufrichtig jedes seiner Mitglieder für den Weltfrieden arbeitet, auch wenn diese Bemühungen manchmal nur schwer sichtbar sind. Dadurch kann er der richtigen Person am richtigen Ort Aufgaben anvertrauen.
Fünftens brauchen Verantwortliche Selbstvertrauen. Dies beinhaltet gleichermaßen Entschlossenheit, Mut und Entscheidungskraft. Verantwortliche können durch ihr Selbstvertrauen alle Mitglieder beschützen, ihnen Zuversicht geben und gemeinsam mit ihnen fröhlich die Zukunft in Angriff nehmen.
Keine Weisheit ohne Verantwortungsbewußtsein
Auszüge aus Gesprächen Daisaku Ikedas mit jungen Menschen im August 1992 aus: Forum Juni 1993, S. 19
Menschen sind keine Maschinen. Und weil Organisationen Zusammenschlüsse von Menschen sind, ist es unrealistisch zu erwarten, daß Verantwortliche jedem helfen können, sein Potential zu offenbaren, nur weil es ihnen von oben befohlen wird, als ob man auf einen Knopf drückt. Der wirklich Verantwortliche betet immer, denkt und plant, daß jeder in der Organisation sich freuen und fröhlich seinen Aktivitäten nachgehen kann. Es ist nicht leicht. Wen die Verantwortlichen bürokratisch werden, fängt jede Organisation an zu degenerieren.
Weisheit erscheint dann, wenn Mitgefühl da ist. Eine Mutter ist in der Lage, eine für andere unerreichbare Quelle der Weisheit zu erschließen aufgrund der Liebe zu ihren Kindern. Dasselbe trifft auf Lehrer und alle Verantwortlichen zu. Ich spreche davon, anderen gegenüber rücksichtsvoll, verantwortungsvoll und aufrichtig zu sein. Dabei kann man die wahre Quelle der Weisheit finden.
Sobald Du die Inspiration und das Potential an Wachstum, die einer echten Meister-Schüler-Beziehung innewohnen, schätzen gelernt hast, wirst Du feststellen, welch eine unermeßliche Kraft Du daraus ziehen kannst, welch eine unermeßliche Weisheit und welch ein unermeßliches Mitgefühl aus Deinem Leben hervorsprudeln werden. Stärke, Mut und Verantwortungsgefühl kommen allesamt von dort.
Die Einstellung von Verantwortlichen aus: “ Guidelines of Faith”, Satoru Izumi, S. 111-113
Diejenigen von Ihnen, die als neue SGI-Verantwortliche ernannt worden sind, werden erkennen, daß Ihre Verantwortung in erster Linie darin besteht, Ihren Mitgliedern ein beständiges Wachstum im Glauben und die Verwirklichung von dauerhaftem Glück zu ermöglichen. Gleichzeitig geht es darum, daß Sie sich darum bemühen, Ihren eigenen Lebenszustand zu erhöhen. Denken Sie immer daran, daß Verantwortung in unserer Organisation bedeutet, Verantwortung für die Mitglieder zu übernehmen. Andererseits sollten diejenigen von Ihnen, die nicht ernannt wurden, ihre gesamte Unterstützung denen zuteil werden lassen, die ernannt wurden und auf jede erdenkliche Art und Weise mit ihnen zusammenarbeiten. Wenn Sie sich gegenseitig bei der Entwicklung der Organisation unterstützen und zusammenarbeiten, werden Sie ganz natürlich absolutes Glück ansammeln und die Ursachen für Schutz und Unterstützung für den Zeitpunkt setzen, an dem Sie an der Reihe sind, eine zentrale Verantwortung zu übernehmen.
Die Tatsache als solche, daß Sie für eine neue Aufgabe als SGI-Verantwortliche ernannt wurden, garantiert noch keine Wohltaten vom Gohonzon. Wenn Sie die Aufgaben, die sich aus Ihrer Verantwortung ergeben, nicht in die Tat umsetzen d.h. sich als “Abgesandte des Gohonzon” für das Glück der Mitglieder und deren Wachstum im Glauben einzusetzen - kann man Sie nicht als Verantwortliche im eigentlichen Sinne bezeichnen, auch wenn Sie offiziell den Titel tragen.
Wenn Sie egoistisch und arrogant werden, nur weil Sie als Verantwortliche ernannt wurden, werden Sie die Mitglieder verwirren und Ärger und Uneinigkeit unter ihnen hervorrufen. Dafür werden Sie entsprechende Wirkungen erhalten: nicht nur die Wohltaten vom Gohonzon werden ausbleiben, sondern auch Ihre gegenwärtigen Schwierigkeiten werden sich verschlimmern und vervielfachen. Miao-lo wird in der Gosho zitiert: ”Je höher die Lehre, desto niedriger die Person, die sie erretten kann.”^1^
Je größer Ihre Aufgabe in der Organisation ist, desto umfassender wird in diesem Sinne auch Ihre Verantwortung.
Bitte entwickeln Sie stets eine Einstellung von ”Von jetzt an”. Lassen Sie uns eine Studienprüfung als Beispiel nehmen. Wenn Sie sie bestehen und in Ihrer Freude vergessen, neue Anstrengungen zu unternehmen, dann zeigen Sie damit eine vergangenheitsorientierte Einstellung oder den Geist von ”Jetzt bin ich angekommen”. Diejenigen, die in einem solchen Augenblick denken, Sie seien jetzt am Ziel, werden keine Fortschritte mehr in ihrer menschlichen Revolution machen.
Wenn Sie aber verstehen, daß mit dem Bestehen der Prüfung Ihre Verantwortung noch größer wird und daß Sie das, was Sie gelernt haben, nun zu Ihrem eigenen Glück und das der Anderen in die Tat umsetzen können, werden Sie Fortschritte in Ihrer menschlichen Revolution machen. Selbst wenn Sie in der Prüfung durchfallen, dann aber ernsthaft zum Gohonzon beten, die Prüfung beim nächsten Mal zu bestehen und darüber nachdenken, warum Sie durchgefallen sind, dann werden Sie mit Sicherheit in Zukunft bestehen. Dies ist die Einstellung von ”Von jetzt an”. Wenn Sie sich allerdings entmutigt fühlen und sich darüber beklagen, daß Sie nicht genug Zeit hatten zu lernen, oder daß die Fragen nicht aus dem Bereich kamen, den Sie studiert hatten, dann lassen Sie zu, daß Sie in der Vergangenheit gefangen werden und bekommen das Gefühl, daß Sie die Situation nicht unter Kontrolle haben. Ob Sie nun die Prüfung bestehen oder durchfallen: Wenn Sie aufrichtig zum Gohonzon chanten, um immer die Einstellung von “Von Jetzt an” beizubehalten, werden Sie mit Sicherheit Fortschritte in Ihrer menschlichen Revolution machen und Ihren Lebenszustand erhöhen. Ich möchte Sie bitten, dieses Prinzip unbedingt zu verstehen und als Verantwortliche für Ihre neuen Aufgaben in die Tat umzusetzen.
Persönliche Notizen zum Thema “Verantwortung in der SGI”
Abutsu-bo, Sie verdienen es, ein Leiter in dieser nördlichen Provinz genannt zu werden. Könnte es sein, daß Bodhisattva Jyogyo als Abutsu-bo in diese Welt wiedergeboren worden ist und mich besucht hat? Wie wunderbar. Es geht über meine Kraft zu verstehen, warum Sie solch einen reinen Glauben besitzen. aus: ”Über den Schatzturm”, Dt. Gosho, Band 1, S. 62
Die Reispflanze blüht und trägt Körner, doch ihr Geist bleibt in der Erde. Daher sprießt der Stengel, um noch einmal zu blühen und Körner zu tragen. Die Wohltaten, die ich, Nichiren, durch die Verbreitung des Lotos-Sutra erhalte, werden zu Dozen-bo zurückkehren. Wie großartig! Es heißt, wenn ein Meister einen guten Schüler hat, werden beide die Buddhaschaft erlangen, wenn ein Meister schlechte Schüler um sich sammelt, werden Meister und Schüler in die Hölle fallen. Wenn Meister und Schüler nicht der gleichen Meinung sind, können sie nichts erreichen. aus: “Über Blumen und Samen”, Dt. Gosho, Band 1, S. 119
Die SGI braucht keine eitlen Menschen aus: Forum Dezember 1995, ”Geistige Freiheit”, S. 6, von Daisaku Ikeda
Ich erinnere mich an einen sehr wohlhabenden Mann, der der Soka Gakkai zu einer Zeit beitrat, als das Geschäft von Präsident Toda in einer besonders schlechten Lage war. Er war ein beeindruckender und einflußreicher Mann und schien eine Reihe von Menschen in die Praxis eingeführt zu haben. Aber er hatte etwas in seinem Verhalten an sich, das unaufrichtig erschien, so als ob er nur daran interessiert sei, die Zahl der Menschen zu vergrößern, die ihm gegenüber loyal sein würden. Eines Tages besuchte er Präsident Toda und sprach zu ihm mit anmaßender Vertraulichkeit, so als sei er ein alter Freund.
Er sagte: ”Es sieht so aus, als ob Sie im Moment eine schwierige Zeit erleben, und es macht mir nichts aus, Ihnen etwas zu helfen, wenn ich kann. Es ist sehr schwer, den Buddhismus des Daishonin zu verbreiten, wenn die Soka Gakkai nur Mitglieder hat, die arm und krank sind. Aber wenn Sie mich zu einem Verantwortlichen machen, würden die Menschen die Gakkai anders sehen.” Herr Toda erkannte sofort die niedrigen Beweggründe des Mannes und sagte: ”Es ist die Aufgabe einer echten Religion, des Wahren Buddhismus, die Armen und Kranken zu retten. Die Soka Gakkai ist der Verbündete der einfachen Menschen, Freund der Leidenden. Egal wie hart die Soka Gakkai angegriffen oder lächerlich gemacht wird, wir werden für diese Menschen kämpfen. Vom Standpunkt des Buddhas aus ist das die nobelste Aufgabe.
Wir brauchen die Unterstützung von jemand wie Ihnen nicht, der angibt und sich großtut, nur weil er etwas mehr Geld besitzt, und wir brauchen Sie ganz bestimmt nicht als Verantwortlichen der Soka Gakkai!” Das ist der Geist der SGI und der Geist des Buddhismus. Es ist Herz und Seele Shakyamunis und Nichiren Daishonins.
Arrogante und törichte Schickeria, die die einfachen Menschen herabsetzt, kann weder das tiefe Herz des Buddhismus noch unseren großen Geist verstehen.
Sonnenaufgang
aus: ”Neue Menschliche Revolution”, Bd. 1, S. 38-39
Vizegeneraldirektor Kiyoshi Jujo und die anderen Leiter, die Shin’ichi begleiteten, schlugen vor, daß Yumiko Nagata, die die Verbindung mit der Auslandsabteilung der Soka Gakkai Zentrale hielt, zur Leiterin der Junge-Frauen-Abteilung des neuen Bezirks werden sollte. Sie hatten sich auch auf den jungen Mann, der als Fahrer und Reiseleiter bei ihrer Inselrundfahrt gedient hatte, als Bezirksleiter der Junge-Männer-Abteilung geeinigt. Doch sie konnten sich nicht entscheiden, wer die Stellungen des Bezirksleiters und der Leiterin der Frauen-Abteilung des Bezirks übernehmen sollte.
Als Shin’ichi das hörte, reagierte er gleich. ”Bitten wir doch Riki-San darum, Bezirksleiter zu werden. Er spricht fließend englisch. Da wahrscheinlich in Zukunft immer mehr Nichtjapaner mit der Ausübung dieses Glaubens beginnen werden, werden Englischkenntnisse zu einer wichtigen Voraussetzung. Auch macht Rikis bitterer Kampf, zerrissen zwischen der widersprüchlichen Verbundenheit zu Japan und den Vereinigten Staaten während des Krieges, ihn ideal dafür geeignet, sich hier auf Hawaii, einem wahrhaften Schmelztiegel der Völker, an die Spitze zu stellen. Außerdem besitzt er einen liebenswürdigen Charakter.”
Die anderen schienen gegenüber Shin’ichis Vorschlag etwas unschlüssig, konnten aber keine bessere Alternative anbieten. ”Was ist mit der Bezirksleiterin für die Frauen-Abteilung?” fragte Katsu Kiyohara, Leiterin der Frauen-Abteilung der Soka Gakkai.
”Riki-San sagte, daß seine Frau Bezirksleiterin in Japan ist und daß er sie bitten wird, bald zu ihm nach Hawaii zu kommen, nicht wahr?” warf Shin’ichi ein. ”In diesem Fall sollten wir sie, wenn sie hier ankommt, darum bitten, zur Bezirksleiterin der Frauen-Abteilung zu werden. Ich glaube, es wird kein Problem entstehen, selbst wenn die Stellung bis dahin unbesetzt bleibt. Es gibt wirklich keinen Grund, etwas zu übereilen.” Nach der Diavorführung kündigte Shin’ichi die Gründung des neuen Bezirks an. ”Heute möchte ich hier auf Hawaii einen neuen Bezirk bilden. Sind Sie alle damit einverstanden?” Einen Augenblick lang waren alle wie vom Donner gerührt. Aufgrund der geringen Anzahl von Mitgliedern, die auf Hawaii lebten, hatte niemand im Traum daran gedacht, daß dort ein Bezirk entstehen könnte. ”Hawaii besitzt aufgrund seiner geographischen Lage eine besondere Bedeutung für die weltweite Verbreitung von Nichiren Daishonins Buddhismus”, fuhr Shin’ichi fort. ”Außerdem wird es ewig in den Annalen von Kosenrufu als der Ort leuchten, wo der erste Schritt auf der weltumspannenden Reise für den Weltfrieden der Soka Gakkai stattfand. Aus diesem Grund und um der Zukunft willen möchte ich gerade hier auf Hawaii einen Bezirk gründen.”
Als Shin’ichi dies sagte, brachen die Mitglieder schließlich in fröhlichen Beifall aus. ”Ich möchte Riki-San bitten, zu Ihrem neuen Bezirksleiter zu werden. Sind Sie alle damit einverstanden?” Der Raum hallte mit zustimmendem Applaus wider. Doch niemand war überraschter als Hiroto Hirata selbst. ”Ich soll Bezirksleiter werden?” fragte er. ”Ich weiß nicht, ob ich solch einer großen Verantwortung entsprechen kann. Ich weiß wirklich nichts über den Glauben...” ”Ja, ich möchte Sie bitten, Bezirksleiter zu werden”, wandte sich Shin’ichi an den offensichtlich verblüfften Hiroto Hirata. ”Zu Anfang wissen Sie vielleicht nicht, was zu tun ist, aber das können Sie im Laufe der Zeit lernen. Was Sie vor allem brauchen, ist eine starke Entschlossenheit, jedem im Bezirk dabei zu helfen, glücklich zu werden. Sie sollten auch versuchen, zu solch einem Menschen zu werden, mit dem jedermann sprechen kann, und stets daran denken, wie Sie es jedem einzelnen ermöglichen können, daß er sein Potential hervorbringt. Von jetzt an wird sich die Organisation auf Hawaii in dem Maße entwickeln, wie Sie aufrichtig beten und die Initiative ergreifen. All Ihre Bemühungen werden sich zu Ihrem eigenen Nutzen und Glück verwandeln.”
Die Philosophie des großen Mitgefühls aus: Forum Februar 1996, S. 5, von Daisaku Ikeda
Wie glücklich müssen sich die Anhänger des Daishonin geschätzt haben, sein unglaubliches Mitgefühl genießen zu können. Gerührt und bewegt von seiner Sorge um sie, spürten sie zweifellos, daß dies eine „wahre Religion“ ist, und vertieften ihren Glauben.
Wie Verantwortliche sich verhalten ist wichtig. Aufrichtigen buddhistischen Verantwortlichen liegen Kosen-rufu und das Glück der Praktizierenden zuallererst am Herzen, egal wie die Umstände sind. Es ist unglaublich wichtig, daß Verantwortliche die Praktizierenden schätzen, sich wirklich einsetzen, um fähige Menschen zu erziehen, und denen helfen und Mut machen, die darum kämpfen, glücklich zu werden. Umgekehrt unterstützten auch die Anhänger des Daishonin ihren Lehrer im Glauben beständig und kümmerten sich um ihn, sogar wenn sie selbst gerade mit den größten Schwierigkeiten kämpften. Dies ist der Weg von Meister und Schüler. Verrat, so heißt es, ist das schwerste aller Verbrechen. Jemand, der dich unterstützt, während die Dinge gut laufen, dich aber im Stich läßt, sobald Schwierigkeiten auftauchen, ist verachtenswert. Solche Personen zeigen, daß sie keine Menschlichkeit besitzen.
Persönliche Notizen zum Thema “Ernennung”
”Wenn Sie tiefen Glauben an diese Wahrheit besitzen und Myoho-Renge-Kyo chanten, ist es sicher, daß Sie die Buddhaschaft in diesem Leben verwirklichen. Deswegen lautet das Sutra: ‘Nach meinem Tode müßt Ihr dieses Sutra annehmen und beibehalten. Wer das tut, der wird den direkten Weg zur Buddhaschaft einschlagen.’ Zweifeln Sie nicht im geringsten! Das ist der Glaube zur Verwirklichung der Buddhaschaft in diesem einen Leben. Nam-Myoho-Renge-Kyo, NamMyoho-Renge-Kyo.”
aus: ”Über die Verwirklichung der Buddhaschaft in diesem Leben”, Dt. Gosho, Band I, S. 45
”...,daß alle Zehn Welten ausnahmslos in der einen Welt der Buddhaschaft enthalten sind. Aus diesem Grunde wird der Gohonzon Mandala genannt. ‘Mandala’ ist ein Sanskrit-Wort und bedeutet ‘vollkommen ausgestattet’ oder ‘Anhäufung von Wohltaten’. Nur im Glauben kann man den Gohonzon finden. Wie das Sutra feststellt: ‘Nur durch Glauben kann man in die Buddhaschaft eintreten.’” aus: ”Der Wahre Aspekt des Gohonzons”, Dt. Gosho, Band I, S. 123
”Im Fumon-Kapitel heißt es: ‚Das Schwert wird unverzüglich in Stücke zerbrochen werden.‘ An diesen Aussagen ist nichts Falsches. Ein starker und unerschütterlicher Glaube ist von entscheidender Bedeutung.” aus: ”Die Tatsunokutschi-Verfolgung”, Dt. Gosho, Band I, S. 97
”Beim Einschreiben des Gohonzons zu ihrem Schutze bin ich, Nichiren, dem Löwenkönig gleich. Das ist es, was das Sutra meint mit ‘der Kraft eines angreifenden Löwen... Glauben Sie mit Ihrem ganzen Herzen an dieses Mandala. NamMyoho-Renge-Kyo ist wie das Brüllen des Löwen. Welche Krankheit kann daher ein Hindernis sein? ... Aber Ihr Glaube allein wird all diese Dinge bestimmen. Ein Schwert wird in den Händen eines Feiglings nutzlos sein. Das mächtige Schwert des Lotos-Sutra muß geschwungen werden von jemand, der mutig im Glauben ist. Dann wird er so stark sein wie ein Dämon, der mit einem Eisenstab bewaffnet ist.”
aus: ”Antwort an Kyo-o”, Dt. Gosho, Band I, S. 72
Glaube heißt, die eigene Arroganz herauszufordern aus: Buddhism in Action, Band 1, S. 247
Gongyo ist die Grundlage unserer buddhistischen Ausübung zum Gohonzon. Indem wir Gongyo machen, harmonisieren wir unser Leben mit dem großen Schatzturm von Nam-Myoho-Renge-Kyo oder dem Gohonzon der Drei Großen Esoterischen Gesetze.
Somit ist Gongyo eine sehr feierliche Zeremonie, bei der wir durch unseren Glauben in die Welt der Buddhaschaft eintreten können. Dies geschieht durch das Versprechen, uns für Kosen-rufu einzusetzen, während wir für die Auslöschung unserer Verleumdungen aus der Vergangenheit und für die Erlangung der Erleuchtung beten. Gongyo ermöglicht uns, unsere Buddhanatur aus dem Inneren hervorzuholen. Mit einer erfrischten Einstellung für die Gegenwart und auch für die Zukunft zu leben, ohne auf die Vergangenheit zurückzublicken, ermutigen wir uns selbst, die Realität der neun Welten herauszufordern.
Während wir Gongyo machen, durchflutet die große Medizin von Nam-MyohoRenge-Kyo unser inneres Wesen. Dadurch können wir unser Leben reinigen und die negativen, zerstörerischen Funktionen, welche die Ursachen von Krankheiten und anderen Problemen sind, auslöschen. Die Person, die das Gongyo leitet, bekundet durch ein ernsthaftes und würdevolles Verhalten ihre Einstellung, die wichtigste buddhistische Zeremonie durchzuführen. Die Körperhaltung dieser Person ist gleichzeitig natürlich und würdevoll; ihre Stimme widerhallend, kraftvoll und selbstsicher genug, um diejenigen zu leiten, die hinter ihr sitzen.
Ein dynamischer Rhythmus beim Gongyo, mit einer Stimme, die weder zu schwach noch zu dünn ist, gibt jedem Teilnehmer am Ende ein erfrischendes Gefühl. Ich bedaure die Menschen, die Verantwortlichen folgen müssen, deren Gongyo schleppend und unrhythmisch ist.
Ich hoffe, daß sie tief verstehen, daß die Qualität des Gongyo von der Einstellung des Verantwortlichen abhängt, der es leitet.
Wer leitet das Gongyo bei Diskussionsversammlungen? aus: NSUK Bulletin, 09. März 1990, Nr. 45, S. 4
Herr Richard Causton, verstorbener Generaldirektor der SGI-UK, wiederholte seine Einstellung über diesen Punkt bei einer Versammlung der Hauptstellenverantwortlichen in Taplow Court.
Er sagte: ”Wer das Gongyo leitet, ist eine Sache des gegenseitigen Einverständnisses zwischen Bezirks- und Gruppenverantwortlichen auf der Basis von Daimoku.” Es war üblich, daß man übergeordnete Verantwortliche, die zu einer Versammlung kamen, aus Höflichkeit fragte, ob sie das Gongyo leiten wollten. Aber es war auch vollkommen in Ordnung, wenn sie dies ablehnten. ”Genausowenig haben die Verantwortlichen der Männerabteilung das Vorrecht des letzten Wortes zu einem Thema auf einer Versammlung!” fügte er hinzu.
Wenn eine Entscheidung auf Daimoku basiert, wird schließlich jeder sie annehmen können, vorausgesetzt die Gründe werden vernünftig erläutert. Und falls keine einstimmige Zustimmung erlangt werden kann, sollten alle nach Hause gehen und darüber bis zur nächsten Versammlung chanten.
Persönliche Notizen zum Thema “Leitung des Gongyo (Doshi)”
Bemühen Sie sich in den zwei Wegen von Ausübung und Studium. Ohne Ausübung und Studium kann es keinen Buddhismus geben. praktizieren Sie beständig für sich selbst und lehren Sie andere. Sowohl die Praxis wie das Studium entspringen dem Glauben. Lehren Sie andere nach besten Kräften, und sei es nur ein einziger Satz oder ein einziger Begriff. Nam-Myoho-Renge-Kyo, Nam-MyohoRenge-Kyo. aus: ”Das Wahre Wesen das Lebens”, Dt. Gosho, Bd. 1, S. 39
Lassen Sie sich von dem Priester, der mein Bote ist, diesen Brief vorlesen. Vertrauen Sie ihm als Priester von erleuchteter Weisheit und stellen Sie ihm jede Frage, die Sie über den Buddhismus haben. Wenn Sie Ihre Zweifel nicht in Frage stellen und sie lösen, können Sie nicht die dunklen Wolken der Illusion vertreiben, genauso wenig, wie Sie ohne Beine eine Reise von tausend Meilen machen können. Lassen Sie ihn diesen Brief immer wieder vorlesen und stellen Sie alle Fragen, die Sie wollen. aus: ”Brief an Niike”, Dt. Gosho, Bd. 1, S. 133
Obwohl ich eher ein Mensch geringer Fähigkeiten sein mag, habe ich mich doch voller Ehrfurcht dem Studium des Mahayana gewidmet. Wenn sich eine Eintagsfliege an den Schwanz eines Vollblutpferdes hängt, kann sie 10000 Meilen weit reisen. Und der grüne Efeu, der sich rund um die hohe Pinie windet, kann 1000 Fuß hoch wachsen. aus: ”Rissho Ankoku Ron”, Dt. Gosho, Bd. 2,. S. 31
Halten Sie diesen Brief immer bei sich und lesen Sie ihn immer wieder. aus: ”Über die Ausübung der Lehren des Buddhas”, Dt. Gosho, Bd. 1, S. 148
Ganz gleich, wie einfach und bescheiden ein Mensch sein mag: wenn seine Weisheit nur das kleinste bißchen größer als die Ihre ist, sollten Sie ihn nach der Bedeutung des Sutras fragen. aus: ”Die vierzehn Verleumdungen”, Dt. Gosho, Bd. 3, S. 209
In der Vergangenheit war Sessen Doji bereit, sein Leben hinzugeben, um auch nur einen halben Vers zu hören. Um wieviel größer sollte unsere Dankbarkeit sein, ein Kapitel oder den Inhalt sogar eines Bandes des Lotos-Sutras zu hören. Wie können wir jemals eine solche Wohltat zurückzahlen? Wahrhaftig, wenn Sie sich um Ihr Wohl im nächsten Leben sorgen, sollten Sie sich Sessen Doji zum Vorbild nehmen. Selbst wenn Sie zu arm wären, um etwas Wertvolles zu spenden: Wenn sich die Gelegenheit bietet, Ihr Leben um des buddhistischen Gesetzes Willen hinzugeben, so sollten Sie Ihr Leben anbieten, um den Buddhismus studieren zu können. aus: ”Die vierzehn Verleumdungen”, Dt. Gosho, Bd. 3, S. 215
Die Wahrheit der buddhistischen Lehren hängt keinesfalls vom Stand der Person ab, die sie erläutert, sondern nur davon, ob sie mit den Sutras übereinstimmen oder nicht. Nur weil eine Person von niedrigem Stand sein mag, dürfen Sie ihre Lehre niemals verachten. ”Wortstreit zwischen einem Weisen und einem ungebildeten Mann” aus: Gosho Zensu (japanische Gosho), S. 481
Zuerst möchte ich Ihnen sagen, daß man mit Ihrer Frage über das Lotos-Sutra die Ursache für unzerstörbares Glück legt. Im jetzigen Späten Tag des Gesetzes ist die Zahl derer, die nach der Bedeutung von nur einem Satz oder einem Vers des Lotos-Sutras fragen, viel kleiner als die Zahl derer, die den großen Berg Sumeru wie einen Stein in ein anderes Land schleudern oder die gesamte Milchstraße wie einen Ball mit dem Fuß wegstoßen können. Sie ist sogar geringer als die derjenigen, die unzählige andere Sutras annehmen und lehren können und dadurch Priester und Laien, die ihnen zuhören, befähigen, die sechs mystischen Kräfte zu erlangen. Ebenso selten ist ein Priester, der die Bedeutung des Lotos-Sutras erklären und klare Antworten auf Fragen darüber geben kann. Das Hoto-Kapitel im 4. Band des Lotos-Sutras erläutert das wichtige Prinzip der sechs schwierigen und neun einfachen Taten. Daß Sie eine Frage über das Lotos-Sutra stellen, gehört zu den sechs schwierigen Taten. Dies ist ein sicherer Hinweis darauf, daß Sie gewiß die Buddhaschaft erlangen werden, wenn Sie das Lotos-Sutra beibehalten. aus: ”Der wesentliche Satz”, Dt. Gosho Bd. 1, S. 115
Der Geist des buddhistischen Studiums aus: Das Wahre Wesen des Lebens Teil 1, Gosho-Erläuterung von Daisaku Ikeda
Aber ich möchte nicht nur die Größe Kumarajivas und seiner Aufgabe rühmen, sondern auch zeigen, was wir für unser eigenes Studium des Buddhismus aus seiner Arbeitsweise lernen können. Er widmete sich dem Gespräch mit den Menschen und blieb immer im Kontakt mit ihnen. In gewissem Sinne sind wir die Kumarajivas von heute. Er trug als Übersetzer dazu bei, daß die buddhistischen Schriften von Indien nach China gelangten, und wir, die Kumarajivas der Gegenwart, müssen die siebenhundert Jahre alten Schriften des Späten Tages des Gesetzes mit Leben erfüllen, indem wir sie den Menschen unserer Zeit nahebringen.
Unsere Studienbewegung folgt dem gleichen Muster wie die von Kumarajiva. Unser Sutra ist die Gosho, und wir arbeiten mit den der jeweiligen Gelegenheit angemessenen Formen - mit Vorlesungen, Fragen und Antworten oder persönlichen Gesprächen. Und wir verbreiten den Buddhismus durch das Gespräch, immer in direktem Kontakt mit den Menschen und ihren Gefühlen.
Auch der Buddha Shakyamuni verkündete seine Lehren mitten unter den Menschen und teilte ihre Freuden und Sorgen bis zu seinem Tod.
(...)
Nichiren Daishonin hatte die gleiche Einstellung wie Shakyamuni. Die umfangreiche Gosho, die wir studieren, ist die Essenz seiner ständigen Bemühung, den Menschen zu helfen - durch Hunderte von Briefen und Tausende von Gesprächen.
Er sperrte sich nicht in eine Bibliothek ein, um die Gosho zu schreiben, sondern er sprach und schrieb unmittelbar am Schauplatz seiner Auseinandersetzung mitten unter den Menschen. Er kämpfte für die Menschen, redete mit ihnen und schrieb ihnen persönliche Briefe der Ermutigung. Die Vorstellung vom Buddhismus als einer Lehre der Sanftmut und Gelassenheit, die in einer idyllischen Landschaft unter dem Schatten eines Baumes verkündet wird, ist ein völlig falsches Bild. Der Buddhismus ist äußerst praktisch und keineswegs wirklichkeitsfremd. Er lebt in der menschlichen Gesellschaft und wurde von Menschen an Menschen weitergegeben - dies ist der wahre Strom des Buddhismus.
Praxis und Studium auf der Grundlage des Glaubens aus: einer Rede von Präsident Ikeda, gehalten am 16. Sep. 1993 in Malibu
Wenn wir den Glauben analysieren, dann können wir ihn in drei wesentliche Komponenten einteilen: Glaube, Ausübung und Studium. Nichiko Shonin hat die Beziehung zwischen diesen Dreien diskutiert. Er schreibt: ”Zweck der Ausübung ist es, den Glauben zu unterstützen; und Zweck des Studiums ist es, die Ausübung zu unterstützen. Man kann auch sagen, daß die Ausübung durch den Glauben angeführt wird, und daß das Studium der Ausübung folgt. Wir dürfen also weder auf eine Weise praktizieren, die unserer Überzeugung widerspricht, noch uns so sehr auf das Studium konzentrieren, daß wir unsere Ausübung vernachlässigen. Wenn innerhalb der Beziehung dieser drei Komponenten eine Diskrepanz entsteht und sich das Ganze nicht gemeinsam voranbewegt, geraten Glaube, Ausübung und Studium aus dem Gleichgewicht. Die Entwicklung stagniert und die Praxis wird leblos. Wenn der Glaube nicht rein und wahrhaftig ist, besteht sogar die Gefahr, daß Ausübung und Studium zerstört werden.
Persönliche Notizen zum Thema “Studium”
Verstehen Sie klar, was ich Sie gelehrt habe, und praktizieren Sie ohne Nachlässigkeit alle Lehren der acht Bände und achtundzwanzig Kapitel des Lotos-Sutra. Wenn Sie mich sehen möchten, dann beten Sie zur Sonne. Gleichzeitig wird von dort mein Bild reflektiert werden. Lassen Sie sich von dem Priester, der mein Bote ist, diesen Brief vorlesen. Vertrauen Sie ihm als Priester von erleuchteter Weisheit und stellen Sie ihm jede Frage, die Sie über den Buddhismus haben. Wenn Sie Ihre Zweifel nicht in Frage stellen und sie lösen, können Sie nicht die dunklen Wolken der Illusion vertreiben, genauso wenig, wie Sie ohne Beine eine Reise von tausend Meilen machen können. Lassen Sie ihn diesen Brief immer wieder vorlesen und stellen Sie alle Fragen, die Sie wollen. In Erwartung Sie wiederzusehen, schließe ich hier. Hochachtungsvoll. aus: ”Brief an Niike”, Dt. Gosho, Band 1, S. 133
Sie sollten immer miteinander sprechen und die Leiden von Leben und Tod überwinden, um das reine Land des Adlergipfels zu erreichen, wo Sie einander zustimmen und aus dem gleichen Geist sprechen können. aus: ”Über Blumen und Samen”, Dt. Gosho, Band 1, S. 119
Zunächst möchte ich Ihnen sagen, daß Sie mit Ihrer Frage über das Lotos-Sutra die Ursache für unzerstörbares Glück legen. (...) Daß Sie eine Frage über das Lotos-Sutra stellen, gehört zu den sechs schwierigen Taten. Dies ist ein sicherer Hinweis darauf, daß Sie zweifellos die Buddhaschaft erlangen werden, wenn Sie das Lotos-Sutra annehmen und beibehalten. (...) Nam-Myoho-Renge-Kyo ist nur ein Satz, doch er ist der Kern des gesamten Sutras. Sie fragten, ob man die Buddhaschaft nur durch das Chanten von Nam-Myoho-Renge-Kyo verwirklichen könne, und das ist die wichtigste Frage überhaupt. Es ist das Kernstück des gesamten Sutras und der Inhalt seiner acht Bände. (...) Zweifeln Sie nicht im geringsten daran. Teilen Sie Ihrem Mann mit, daß ich ihm dies ausführlich erklären werde, sobald ich ihn treffe. aus: ”Der wesentlich Satz”, Dt. Gosho, Band 1, S. 115 - 117
Dieser Brief wurde besonders für Munenaga geschrieben. Er sollte auch seiner und Munenakas Frau vorgelesen werden. Nam-Myoho-Renge-Kyo, Nam-MyohoRenge-Kyo. aus: ”Brief an die Brüder”, Dt. Gosho, Band 1, S. 113
Dieses ist das Schiff in ”ein Schiff zur Überfahrt”, das Gefährt von Nam-MyohoRenge-Kyo. Diejenigen, die an Bord gehen, sind die Schüler Nichirens sowie die Laiengläubigen. Glauben Sie dieses von ganzem Herzen. Wenn Sie Shijo Kingo besuchen, führen Sie bitte ein ernstes Gespräch mit ihm. Ich werde Ihnen wieder schreiben. Mit tiefer Hochachtung aus: ”Das Schiff, die See des Leidens zu durchqueren”, Dt. Gosho, Band 1, S. 54
Über Versammlungen der Soka Gakkai
Präsident Ikedas Leitlinien über Grundlagen
(Quelle unbekannt)
Versammlungen der Soka Gakkai erzeugen eine dynamische Bewegung, die auf Kosen-rufu gerichtet ist. Hier können wir unseren Glauben, unsere Praxis und unser Studium vertiefen. Deshalb sollten sie wahre Demokratie widerspiegeln. Die Versammlung ist auch der Ort, an dem Menschen die Lebenskraft erlangen, um von Hoffnung erfüllt und in Eintracht auf ein gemeinsames Ziel zuzugehen.
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Die Versammlung der Soka Gakkai ist ein Ort, an dem wir über Buddhismus lernen, unseren Glauben und unser Verständnis vertiefen sowie unsere Augen öffnen für den Zustand der Gesellschaft. Hier können wir einen kompletten Überblick über menschliches Verhalten bekommen und großartige Lektionen über das Leben lernen.
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Es ist wichtig, dafür Sorge zu tragen, daß sich die Mitglieder bei einer Versammlung wohl fühlen. Allein die Tat ein Fenster zu öffnen, wenn es zu warm ist, ist ein Beispiel, Aufmerksamkeit gegenüber den anderen zu zeigen. Es ist ein Zeichen echter Verantwortung, alle erdenklichen Betrachtungen für das Wohl der Mitglieder anzustellen.
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Wenn Sie immer wieder zu Menschen sprechen, werden Sie letztendlich gut darin. Natürlich sind unsere Versammlungen keine Redewettbewerbe, noch sind wir professionelle Geschichtenerzähler. Unsere Beredsamkeit hat nur den Zweck, andere für das Ziel von Kosen-rufu zu ermutigen. Die höchste Form der Beredsamkeit besteht darin, mit tiefster Überzeugung über die Wohltaten des Gohonzons zu sprechen.
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Ermutigung, egal ob sie individuell oder auf Diskussionsversammlungen gegeben wird, sollte konkret sein. Wenn ein Mitglied ein spezielles Problem hat, kann man sie oder ihn dadurch ermutigen, daß man eine Beziehung zu eigenen Erfahrungen herstellt.
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Verantwortliche sollten sich immer bemühen, eine helle Atmosphäre zu schaffen, die Bedürfnisse jeder anwesenden Person in Betracht zu ziehen sowie überzeugende Ermutigung zu geben, die ein tiefes Gefühl der Zuversicht in den Zuhörern weckt.
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Eine Atmosphäre lebendiger Gespräche bei Versammlungen ist die beste Grundlage für die Entwicklung unserer Bewegung. Eine freudige Atmosphäre, in der Mitglieder und Verantwortliche frei miteinander sprechen können, zeigt Wachstum. Eine dumpfe Versammlung ohne lebhafte Konversation dagegen ist ein Zeichen von Rückschritt.
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Soka Gakkai Mitglieder sind Studenten, Arbeiter, Geschäftsleute, Angestellte, usw..
Ein Verantwortlicher sollte die Fähigkeit entwickeln, die unterschiedlichsten
Menschen in ihrer Praxis zu unterstützen. Ob er einzelne Menschen ermutigt oder Versammlungen leitet, ein Verantwortlicher sollte eine Atmosphäre starken Glaubens schaffen, die jeden einschließt, genauso wie ein breiter Fluß alles während seines Laufes einfließen läßt. Vermeiden Sie um jeden Preis jegliche Art von Formalität.
Die Gruppenversammlung aus: Guidance Memo
Die Gruppenversammlung ist keine bloße Diskussionsversammlung. Sie hat ihren ganz eigenen Sinn und Zweck, der darin besteht, das Gesetz zu verbreiten. Deshalb stehen die Gäste im Vordergrund. Bei der Planung der Versammlung braucht man sich nicht an Formalitäten festzuhalten.
Es gibt jedoch einige fundamentale Elemente, die erfahrungsgemäß eine Versammlung zum Erfolg führen. So ist es wichtig, daß für jede Versammlung ein Thema vorbereitet wird und - da es eine buddhistische Versammlung ist - diese mit Gongyo beginnt. Die Leitung des Gongyos wird natürlicherweise vom Gruppenverantwortlichen übernommen, bzw. dem ‚höchsten‘ Verantwortlichen angeboten.
Der Gruppenverantwortliche, Bezirksverantwortliche oder ein höherer Verantwortlicher, der die Versammlung besucht, sollte einen Gosho-Abschnitt oder eine aktuelle Rede von Präsident Ikeda erläutern. Wenn Gäste da sind und die Mitglieder der Gruppe zuvor genügend Daimoku für die Versammlung gechantet haben, wird es viele Fragen geben. Diese Fragen sind wichtig, denn sie erlauben uns, den Gästen das mystische Gesetz nahezubringen. Fragen sollten daher je nach Situation Priorität gegenüber den vorbereiteten Themen haben. Die Fragen unserer Gäste zu beantworten und sie dabei immer näher zum Gohonzon zu führen ist immer noch der Hauptzweck der Gruppenversammlung.
Vorrangiges Thema ist außerdem die Bedeutung unserer Organisation als weltweite ”Bewegung für Frieden, Kultur und Erziehung” und warum wir zum Gohonzon chanten. Benutzen Sie die Kraft der Organisation und laden Sie den Bezirksverantwortlichen oder ‚höhere‘ Verantwortliche zu Ihrer Versammlung ein und bitten Sie diese, einen Gosho-Abschnitt vorzubereiten. Verantwortliche ab der Bezirksebene werden nicht automatisch zu Ihrer Versammlung kommen, wenn Sie sie nicht einladen. Sie können noch ein weiteres tun: Berichten Sie diesen Verantwortlichen im Vorfeld von den speziellen Schwierigkeiten und Vorfällen in Ihrer Gruppe. So können Sie den größten Wert aus ihrem Besuch schöpfen.
“..In der Versammlung liegt die lebendige Tradition der Soka Gakkai seit ihren Gründungstagen unter dem ersten Präsidenten Makiguchi. Sie ist die wesentliche Ursache für die bisherige großartige Entwicklung der Soka Gakkai gewesen und wird auch weiterhin das wesentliche Fundament dafür sein. Die Tradition dieser Versammlung darf auf keinen Fall vernachlässigt werden. Ohne Versammlungen gibt es keine Verbreitung, ohne Versammlungen gibt es keinen Ort der gemeinsamen buddhistischen Ausübung.“
„Vergleicht man die Soka Gakkai mit einem großen Schiff, so sind die Versammlungen wie die Wellen des Meeres, die das Schiff tragen. Nur dadurch, daß es durch diese Wellen vorangetragen wird, kann sich das Schiff zur Errettung der Menschheit fortbewegen.“
„Auch wenn auf einer Versammlung lediglich zwei oder drei Teilnehmer erscheinen: auch nur zu einem einzigen Menschen voller Begeisterung über das Mystische Gesetz sprechen zu können, bedeutet den Erfolg der Versammlung.
alle aus: UNSER FORUM, Juni 1988, S. 2
Persönliche Notizen zum Thema “Gästeversammlungen”
Zunächst möchte ich Ihnen sagen, daß Sie mit Ihrer Frage über das Lotos-Sutra die Ursache für unzerstörbares Glück legen. (...) Daß Sie eine Frage über das Lotos-Sutra stellen, gehört zu den sechs schwierigen Taten. Dies ist ein sicherer Hinweis darauf, daß Sie zweifellos die Buddhaschaft erlangen werden, wenn Sie das Lotos-Sutra annehmen und beibehalten. (...) Nam-Myoho-Renge-Kyo ist nur ein Satz, doch er ist der Kern des gesamten Sutras. Sie fragten, ob man die Buddhaschaft nur durch das Chanten von Nam-Myoho-Renge-Kyo verwirklichen könne, und das ist die wichtigste Frage überhaupt. Es ist das Kernstück des gesamten Sutras und der Inhalt seiner acht Bände. (...) Zweifeln Sie nicht im geringsten daran. Teilen Sie Ihrem Mann mit, daß ich ihm dies ausführlich erklären werde, sobald ich ihn treffe. aus: ”Der wesentliche Satz”, Dt. Gosho, Band 1, S. 115- 117
Dieses ist das Schiff in ”ein Schiff zur Überfahrt”, das Gefährt von Nam-MyohoRenge-Kyo. Diejenigen, die an Bord gehen, sind die Schüler Nichirens sowie die Laiengläubigen. Glauben Sie dieses von ganzem Herzen. Wenn Sie Shijo Kingo besuchen, führen Sie bitte ein ernstes Gespräch mit ihm. Ich werde Ihnen wieder schreiben. Mit tiefer Hochachtung. aus: ”Das Schiff, die See des Leidens zu durchqueren”, Dt. Gosho, Band 1, S. 54
Chanten Sie Nam-Myoho-Renge-Kyo und vertiefen Sie Ihren Glauben. Ich kann Ihnen nicht genug für Ihre häufigen Briefe danken. Jakunichi-bo, bitte vermitteln Sie ausführlich alle diese Lehren den anderen Schülern. aus: ”Brief an Jakunitschi-bo”, Dt. Gosho, Band 1, S. 51
Mit ein paar ermutigenden Worten kann man einem Menschen helfen, das Leben weit zu öffnen. Folglich bemühte sich Shin’ichi ständig aufrichtig darum, jede noch so kurze Begegnung wertzuschätzen und den Mitgliedern herzliche Ermutigung zu geben. aus: Neue Menschliche Revolution, Bd. 1-2, S. 6
Wer sich seiner Aufgabe bewußt ist, ist stark. Wer für eine Aufgabe lebt, ist schön. Die Mitglieder fühlten sich, als ob ihnen die Augen geöffnet worden wären. Sie hielten es sogar für merkwürdig, daß sie bis dahin so sehr unter Gefühlen von Einsamkeit und Isolation gelitten hatten. Die Berge und das Meer von Hawaii, die noch Augenblicke zuvor von Düsterkeit und Verzweiflung überschattet waren, schienen jetzt von Hoffnung zu strahlen. Die Situation und die Lebensumstände der Mitglieder hatten sich nicht im geringsten verändert. Aber es bestand kein Zweifel, daß sich etwas nicht Greifbares ganz gewiß verwandelt hatte. Diese unsichtbare Verwandlung in der tiefsten Tiefe ihres Lebens würde schließlich zu einer Veränderung ihrer gesamten Lebensumstände führen. aus: Neue Menschliche Revolution, Bd. 1, S. 41
Ohne seine Energie und seine Kraft voll einzusetzen, kann man keine fähigen Menschen heranziehen. Nur mit Leidenschaft und Aufrichtigkeit, die aus der Tiefe des eigenen Lebens herausströmen, kann man Menschen inspirieren und ihnen helfen, zu wachsen. aus: Neue Menschliche Revolution, Bd. 1, S. 45
Es war offensichtlich, daß viele Mitglieder von einem Tag auf den anderen unter einer Wolke von Qualen gelebt hatten. Shin’ichi brauchte jedes Quentchen seiner Energie und Leidenschaft, um denjenigen Mut zu geben, die in Traurigkeit und Verzweiflung gefangen waren, damit sie wieder stark werden und kraftvoll leben konnten. Das war keine leichtere Aufgabe, als aus feuchtem Holz ein Feuer zu entfachen. Shin’ichi kümmerte sich um jeden liebevoll, sprach über die Großartigkeit des Buddhismus und bot mit großer Gewissenhaftigkeit Rat und Führung an, seine Worte sprühten Funken der Überzeugung. aus: Neue Menschliche Revolution, Bd. 1, S. 79
Wir praktizieren den Buddhismus Nichiren Daishonins, weil wir auf der Grundlage unserer Buddhaschaft ein erfülltes und bedeutungsvolles Leben führen wollen. Wenn wir mit einem großen Problem konfrontiert sind, kommt diese Buddhaschaft nicht immer sofort hervor. Das ist der Moment, in dem die Organisation wichtig wird. Indem wir ein persönliches Gespräch mit einem erfahrenen Verantwortlichen suchen, können wir Buddhas Weisheit von jemandem ”ausleihen”, der mehr Erfahrung im Glauben hat und dem wir vertrauen können, daß er durch dieses spezielle Problem hindurchsieht. Anschließend ist es wichtig, die angesprochenen Punkte ohne Interpretation mit viel Daimoku in die Praxis umzusetzen. Verantwortliche mit noch wenig Erfahrung - Gruppenverantwortliche (bzw. Teammitglieder der JA, Anm. der Red.) sollten Ihre Mitglieder ermutigen, persönliche Gespräche mit erfahreneren Verantwortlichen (z.B. Bezirks-, Bereichsund Hauptstellenverantwortlichen) zu suchen - und dies auch selbst tun!
aus: Guidance Memo
Persönliche Führung - wozu? aus: UNSER FORUM, Januar 1985, S. 1f
Wenden Sie vor allem anderen die Strategie des Lotos-Sutras an!” (Dt. Gosho, Bd.1, S. 57) lehrt Nichiren Daishonin. Die Strategie des Lotos-Sutras anzuwenden heißt für uns, mit vollem Herzen immer und immer wieder Nam-MyohoRenge-Kyo zum Gohonzon zu rezitieren. Das ist die ganze Lehre des Buddhas, und nichts mehr! Das ist für uns ”hochintelligente Menschen” zu einfach, und es ist schwer, diese Strategie als höchste zu akzeptieren. Jeder weiß: Ohne die Sonne gibt es kein Leben auf dieser Erde; Aber diese Tatsache ist so selbstverständlich, daß man diese Wohltat der Sonne vergißt. Nam-Myoho-Renge-Kyo ist die Gesetzmäßigkeit, die auch unsere Sonne, und nicht nur diese Sonne, sondern alle Sonnen im Universum in Bewegung setzt, und gleichfalls stehen alle elementaren Teilchen in der Mikrowelt unter diesem Einfluß. Das ist zu groß, um es sich vorstellen zu können. Aber es ist die Realität, die alle Buddhas intuitiv erkannten. Die Führung, die wir anderen geben, bzw. von anderen annehmen, sollte diese große Wirkung von Nam-Myoho-Renge-Kyo klarer und bewußter werden lassen. Wenn wir die Führung von anderen verstanden haben, dann sollten wir mit erneuter Entschlossenheit zum Gohonzon Nam-Myoho-Renge-Kyo rezitieren können. Oft kann man auch Führung geben, indem man einfach mit anderen zusammen praktiziert.
Präsident Akiya sagte kürzlich: ”Die Führung des SGI-Präsidenten Ikeda ist wie ein Lineal, womit wir uns von Punkt A zu Punkt B geradlinig fortbewegen können.” Alle anderen Strategien können erst ihren Effekt zeigen, wenn die Grundstrategie von Nam-Myoho-Renge-Kyo die Basis ist. Sinn und Zweck persönlicher Führung ist es, jeden einzelnen in seiner jeweiligen Situation zu motivieren, mit vertieftem und überzeugtem Glauben zum Gohonzon Daimoku zu rezitieren und Aktivitäten zu machen.
”Nyosetsu Shugyo” (Ausübung, so wie der Buddha lehrt) heißt nach dem 26. Hohepriester Nichikan auch, ”Buddhas Lehre selbst genauso zu praktizieren, wie man den anderen lehrt”. Das heißt, wenn wir anderen Führung geben, sind wir verpflichtet, diese Führung selbst in die Tat umzusetzen. Das chinesische Wort für Aufrichtigkeit bedeutet, daß man die eigenen Worte in die Tat umsetzt. Egal, ob wir Führung nehmen oder geben, wir sollten ausreichend Lebenskraft durch Daimoku haben, damit wir das Gesagte verwirklichen können. Es ist deswegen sowohl für Führunggebende als auch für Führungannehmende gleichermaßen ratsam, vor und nach der Führung intensiv Daimoku zu rezitieren.
Persönliche Notizen zum Thema “Persönliches Gespräch (Persönliche Führung)”
Dieses ist das Schiff in ”ein Schiff zur Überfahrt”, das Gefährt von Nam-MyohoRenge-Kyo. Diejenigen, die an Bord gehen, sind die Schüler Nichirens sowie die Laiengläubigen. Glauben Sie dieses von ganzem Herzen. Wenn Sie Shijo Kingo besuchen, führen Sie bitte ein ernstes Gespräch mit ihm. Ich werde Ihnen wieder schreiben. aus: Das Schiff, die See des Leidens zu durchqueren, Dt. Gosho, Band 1, S. 54
Zitate von SGI-Präsident Ikeda... zu den Menschen gehen und ihr Herz berühren, darin lag das Hauptmerkmal von Shin’ichis Rede. aus: Neue Menschliche Revolution, Band 2, S. 120
Die Bedeutung von Besuchen bei Mitgliedern aus: Seikyo Times, ”SGI President’s Guidance on the Basics” Seit den Tagen Präsident Makiguchis ist die traditionelle Art der Ermutigung das persönliche Gespräch. Es kann dazu beitragen, im Herzen des Zuhörers neue Horizonte und Perspektiven zu eröffnen. In der Welt des Glaubens ist Ermutigung unentbehrlich. Auf Basis einer herzlichen und persönlichen Ermutigung können die Mitglieder ihren Glauben vertiefen und ihre Persönlichkeit weiterentwickeln. Jemanden beim Gongyo so konsequent wie möglich zu unterstützen, sich zusammen zu bemühen den Buddhismus zu verbreiten und mit anderen Mitgliedern die Gosho zu studieren sind verschiedene Formen der Ermutigung im Glauben.
Wenn ein Mitglied ein Problem hat, unterstützen Sie sie oder ihn freundlich, damit sie oder er nicht zum Stillstand kommt. Wenn Mitglieder nach anstrengenden Aktivitäten müde sind, achten Sie bitte gut auf die jeweilige Person. Wenn jemand eine Frage zu den Lehren des Daishonin hat, bemühen wir uns um eine sorgfältige Erläuterung. Wir können uns dann zu Verantwortlichen entwickeln, denen die Menschen vertrauen, wenn wir im Gespräch Überzeugungen vermitteln und helfen, Problemlösungen zu finden.
Es ist besonders wichtig, Ihre jüngeren Mitglieder freundlich zu ermutigen und mit ihnen zu sprechen, als wären es Ihre Brüder und Schwestern. So können wir selbst erkennen, in welcher glücklichen Lage wir sind, Anderen auch nur ein wenig über den Buddhismus zu erläutern, und ihnen helfen zu können, glücklich zu werden.
Als Verantwortliche möchten wir jedes Mitglied inspirieren, einen hoffnungsvollen Traum für die Zukunft zu entwickeln. Besonders jungen Menschen können wir Hoffnung geben und mit ihnen eine prächtige Vision für die Zukunft entwikkeln.
Sie werden die Menschen niemals verstehen, wenn Sie ihnen nicht wirklich zuhören, sondern ihnen Ihre eigene Meinung aufzwingen und ihren Ansichten keine Beachtung schenken, oder wenn Sie versuchen, sie auf der Basis Ihrer eigenen begrenzten Erfahrung zu beurteilen. Sie können die wahren Empfindungen von anderen nur verstehen, wenn Sie sich ernsthaft um die Menschen kümmern.
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Mit ein paar ermutigenden Worten kann man einem Menschen helfen, das Leben weit zu öffnen. Folglich bemühte sich Shin’ichi ständig aufrichtig darum, jede noch so kurze Begegnung wertzuschätzen und den Mitgliedern herzliche Ermutigung zu geben. aus: Neue Menschliche Revolution, S. 6
Shin’ichi hatte es sich zur Aufgabe gemacht, jede Art von Unglück auszutreiben. Hier, bei dieser Versammlung, engagierte er sich bei einem ernsten Kampf, bei dem es um Sieg oder Niederlage ging, für das Ziel, den dunklen Schleier des Leids, der sich um das Herz einer Frau gelegt hatte, zu durchstoßen - um in ihr eine Quelle des Mutes hervorzurufen und eine Flamme der Hoffnung zu entzünden. Shin’ichi war sich ihres Schmerzes, ihres Leids und ihrer Einsamkeit deutlich bewußt. Gerade deswegen wollte er, daß sie die Stärke entwickelte, so zu leben, daß nichts sie brechen konnte. aus: Neue Menschliche Revolution, S. 32
Die Aufgabe des Gruppenverantwortlichen aus: UK-Express, März 1992
Kathy West ist Frauenabteilungsverantwortliche in der Hauptstelle City und North London, mit 14 Bezirken in 6 Londoner Stadtbezirken.
Mike Yeadon ist Männerabteilungsverantwortlicher im Oxford-Bereich mit 6 Bezirken im Stadtgebiet von Oxford und dem Umland
Mike: Ich denke, es ist wirklich wichtig, Mitglieder zu Hause zu besuchen. Wenn es ein Mitglied gibt, das sich besonders stark quält, kann man den Bezirksverantwortlichen fragen, ob er nicht zu dem Besuch mitkommen möchte. Jemanden mit zwei Verantwortlichen zu besuchen, kann eine große Freude sein. Manchmal kann es sehr schwierig sein, jemanden zu besuchen und eine echte Herausforderung - und da ist es nur gut, wenn eine erfahrene Person zur Unterstützung dabei ist.
Kathy: Besuche bei Mitgliedern zuhause sind wirklich unbedingt erforderlich in unserer Ausübung. Ich habe ein sehr leidenschaftliches Gefühl dafür und ich denke, daß alle Verantwortlichen in regelmäßigen Abständen Besuche machen sollten - sagen wir, einmal im Monat. Wenn jeder Gruppen-, Bezirks- oder Bereichsverantwortliche einmal im Monat jemanden besuchen würde, wäre schnell jeder einmal besucht worden. Selbst ein Mitglied kann ein anderes Mitglied besuchen. Es ist eine sehr bereichernde Erfahrung, weil man dem Menschen, den man besucht, sehr nahe kommt. Normalerweise besuche ich die Mitglieder der Frauenabteilung. Als ich Bereichsverantwortliche war, ging ich oft mit meinen Bezirksverantwortlichen los, um ein Mitglied oder einen Gruppenverantwortlichen zu besuchen. Das hat wirklich eine sehr starke Einigkeit geschaffen. Es schien uns mit dem Gohonzon zu vereinigen, so daß wir uns alle füreinander öffnen konnten, über die Ausübung und unsere persönlichen Kämpfe sprechen konnten. Es ist gut, wenn man eine Zeit vereinbart, die für alle angenehm ist; auch wenn es nur darum geht, gemeinsam Gongyo zu machen, eine Tasse Tee zu trinken und kurz zu plaudern. Wenn möglich sollte man sich dabei eine zeitliche Grenze setzen. Wichtig ist natürlich, daß man jemanden nicht besucht, um ihm etwas aufzudrängen, sondern um ein Herz-zu-Herz-Gespräch zu führen, über das, was das Mitglied wünscht.
Mike: Ich möchte gerne auch die Wichtigkeit des persönlichen Gesprächs betonen. Dabei geht es um ganz aufrichtige Kommunikation! Das ist es, was am Ende zählt: Durch die persönliche Ermutigung in einem Gespräch unter vier Augen können Menschen in die Lage versetzt werden, ihre menschliche Revolution zu machen.
Jeder, der auch in schwierigen Zeiten weiterpraktiziert hat, kann diese Erfahrung bestätigen.
Persönliche Notizen zum Thema “Besuche bei Mitgliedern (Hausbesuch)”
Viele Mitglieder und Verantwortliche haben gemischte Gefühle der Statistik gegenüber. Die Statistik ist jedoch notwendig. Nichts anderes zeigt so deutlich die wirkliche Entwicklung einer Bewegung, und wir sind die Bewegung, die Kosenrufu voranbringen wird. Wir können nur dann ermessen, ob wir immer noch auf dem richtigen Weg sind, unsere Ziele zu erreichen, wenn wir jederzeit wissen, was in jeder Gruppe, jedem Bezirk, Bereich, jeder Hauptstelle, jedem Land, Kontinent usw. geschieht.
Alles beginnt in der Gruppe. Es ist daher wichtig, daß ein Gruppenverantwortlicher die statistischen Ergebnisse der Versammlung am gleichen Abend dem Bezirksverantwortlichen telefonisch übermittelt. Es ist ebenso wichtig, daß er seine eigene Statistik führt, um so den tatsächlichen Fortschritt der Mitglieder und seiner Gruppe im Auge zu haben. Nicht jeder hat ein exzellentes Gedächtnis, und nichts spricht eine deutlichere Sprache als die Zahlen. Der Gruppenverantwortliche kann
z.B. eine Kartei über die Teilnahme der Mitglieder an den Gruppenversammlungen führen. So kann er für sich selbst erkennen, wo Handlungsbedarf besteht und welche Mitglieder er besonders ermutigen und unterstützen muß.
Vor dem Hintergrund, daß die Bemühung um die Verwirklichung von Kosen-rufu eine Sache von Sieg oder Niederlage ist, sollten wir die Wichtigkeit korrekter Statistik verstehen, um für die Zukunft planen zu können. Man kann ohne Übertreibung sagen, daß die Statistik jeder Gruppe
Als er kurz nach 16:00 zur Zentrale zurückkehrte, erfuhr er, daß gerade eine ”Sekretärsversammlung” stattfand. Es war eine Versammlung der Statistik-Abteilungsmitglieder der verschiedenen Bezirke. Entschlossen, jedes nur mögliche Mitglied zu treffen und mit ihnen zu sprechen und ihnen den Geist des Glaubens einzuflößen, konnte Shin’ichi diese Gelegenheit nicht vorübergehen lassen. Er eilte in das Zimmer.
Genau wie Shin’ichi vermutet hatte, war er der Mehrheit der versammelten Leute nicht bekannt. Er redete mit einem von ihnen nach dem anderen, und während er zwischendurch über persönliche Dinge mit ihnen sprach, brachte er die Bedeutsamkeit der Aufgabe der Statistik-Abteilung zum Ausdruck. Damit eine Organisation wahrhaftig lebendig und aktiv sein kann, sollte der Verantwortliche mit jedem einzelnen seiner Mitglieder mit höchster Aufmerksamkeit sprechen. Andernfalls wird die Organisation schließlich in ihren Zielen versagen, weil sie keine Menschlichkeit besitzt.
Shin’ichi wußte sehr wohl, wie kompliziert und nervenaufreibend die Arbeit dieser Abteilung war, und - bei allen Mühen, die unternommen wurden - wie wenig sie von anderen richtig eingeschätzt wurde. Genau deswegen, so sagte er den Sekretären, könne man, zunächst unmerklich, Nutzen ansammeln, weil man diese Art von undankbaren Aufgaben auf sich nahm. Wie unbemerkt ihre Bemühungen auch scheinen mochten, sie führten nichtsdestoweniger eine der Schlüsselaufgaben auf dem Weg zu Kosen-rufu aus. Daraus folgte, daß ihre Taten nicht nur entsprechend vom Gohonzon anerkannt würden, sondern schließlich in offenbare Belohnungen verwandelt würden. Der Buddhismus wäre nicht Buddhismus, wenn dies nicht geschehen würde. ”Bitte seien Sie davon überzeugt,” schloß Shin’ichi, ”und fahren Sie fort, Ihr Bestes in dieser Aufgabe zu tun, und tragen Sie dafür Sorge, daß Sie gesund bleiben.
aus: Menschliche Revolution, Band 10, S. 21
Persönliche Notizen zum Thema “Statistik”
Ob Sie den Namen des Buddhas (Nam-Myoho-Renge-Kyo) chanten, das Sutra rezitieren oder auch nur Blumen und Räucherstäbchen darbringen, alle Ihre tugendhaften Handlungen pflanzen den Nutzen und das dauerhafte Glück in Ihr Leben hinein. Mit dieser Überzeugung sollten Sie Ihren Glauben in die Tat umsetzen. aus: Über die Verwirklichung der Buddhaschaft in diesem Leben, Band 1, S. 44
Allein der Glaube ist es, worauf es wirklich ankommt. Ganz gleich, wie ernsthaft ich, Nichiren, auch immer für sie bete - wenn Sie keinen Glauben haben, ist es so, als wolle man versuchen, nassen Zunder anzuzünden. Setzen Sie alles daran, die Kraft Ihres Glaubens zu verstärken. aus: Die Strategie des Lotos-Sutras, Band 1, S. 57
Die Reispflanze blüht und trägt Körner, doch ihr Geist bleibt in der Erde. Daher sprießt der Stengel, um noch einmal zu blühen und Körner zu tragen. Die Wohltaten, die ich, Nichiren, durch die Verbreitung des Lotos-Sutra erhalte, werden zu Dozen-bo zurückkehren. Wie großartig! Es heißt, wenn ein Meister einen guten Schüler hat, werden beide die Buddhaschaft erlangen, wenn ein Meister schlechte Schüler um sich sammelt, werden Meister und Schüler in die Hölle fallen. Wenn Meister und Schüler nicht der gleichen Meinung sind, können sie nichts erreichen. aus: Gosho Band 1, Über Blumen und Samen, S. 119
Nicht zu planen bedeutet, den Erfolg der Versammlungen dem Zufall zu überlassen. Es ist die Aufgabe des Gruppenverantwortlichen, eine Vision für seine Gruppe zu haben und diese Vision seinen Mitgliedern nahe bringen. Dann können sie für das Wachstum der Gruppe und ihr eigenes Wachstum planen. Zur gleichen Zeit möchten wir alle Gruppenaktivitäten, langsames Gongyo und Besuche bei interessierten Personen eingeschlossen, gut planen und mit reichlich Daimoku begleiten.
Die Planung für die Gruppe kann auf Gruppen- oder Bezirksebene erfolgen. Jeder Bezirk hat seinen eigenen Stil, und die Gruppen eines Bezirks sollten niemals Vergessen, daß es ihre Aufgabe ist, den Bezirk zu unterstützen. Bei ihrer Planung das Bewußtsein der Gruppenverantwortlichen entscheidend, daß sie Verantwortliche in einem Bezirk sind. Der Bezirksverantwortliche sollte sich über den Bereich Gedanken machen und darüber, wie er diesen unterstützen kann. Er kann dies nur dann tun, wenn die Gruppenverantwortlichen sich innerhalb des Bezirks bemühen, ihn zu unterstützen aus: Guidance memo
Persönliche Notizen zum Thema “Planung”
Sie sollten immer miteinander sprechen und die Leiden von Leben und Tod überwinden, um das reine Land des Adlergipfels zu erreichen, wo Sie einander zustimmen und aus dem gleichen Geist sprechen können. aus: ”Über Blumen und Samen”, Dt. Gosho, Band I, Seite 119
Ich werde von ganzem Herzen zu den Göttern beten. Halten Sie an Ihrem Glauben fest, so daß Ihr Wunsch erfüllt werden wird. Geben Sie an Ihre Frau alles weiter, was ich geschrieben habe. Mit tiefer Hochachtung aus: ”Die Schwerter des Guten und des Bösen”, Dt. Gosho, Band I, Seite 91
Dieser Brief wurde besonders für Munenaga geschrieben. Er sollte auch seiner und Munenakas Frau vorgelesen werden. Nam-Myoho-Renge-Kyo, Nam-MyohoRenge-Kyo.
aus: Brief an die Brüder, Dt. Gosho, Bd. 1, S. 113
Bericht und Information aus: Guidance memo
Keine Organisation kann ohne korrekte Berichterstattung und guten Informationsfluß bestehen. Informationen werden auf Planungsversammlungen gegeben, und daher ist es für einen Gruppenverantwortlichen enorm wichtig, an allen Bezirks- und Gruppen-planungsversammlungen teilzunehmen. So kann er die entsprechenden Informationen an seine Mitglieder weitergeben.
Gleichzeitig ist es auch sehr wichtig, daß ein Gruppenverantwortlicher seinen Bezirksverantwortlichen über jede Entwicklung oder Schwierigkeit in der Gruppe informiert. Der Gruppenverantwortliche hat eine Vision für seine Gruppe, der Bezirksverantwortliche für seinen Bezirk. Wenn der Bezirksverantwortliche genau weiß, was in jeder Gruppe geschieht, so kann er seine Gruppenverantwortlichen voll unterstützen. Darin zeigt sich ‚itai doshin‘ in der Praxis, und diese Eintracht ist der sicherste Weg für Wachstum und für das Entstehen einer wahrhaft fröhlichen Gruppe und eines ebensolchen Bezirks.
Die Aufgabe des Gruppenverantwortlichen aus: UK-Express, März 1992
Ein Gespräch zwischen Kathy West, Mike Yeadon, Jackie Sadler und John Brandreth, unter der Leitung von Katie Hebb
Kathy West ist Frauenabteilungsverantwortliche in der Hauptstelle City und North London, mit 14 Bezirken in 6 Londoner Stadtbezirken.
Mike Yeadon ist Männerabteilungsverantwortlicher im Oxford-Bereich mit 6 Bezirken im Stadtgebiet von Oxford und dem Umland
Jackie Sadler ist Gruppenverantwortliche im Bezirk Solent, der das Gebiet Hampshire und das Umland abdeckt. In ihrer Gruppe sind 16 Mitglieder, um die sie sich ohne die Hilfe eines zweiten Verantwortlichen kümmert.
John Brandreth ist Gruppenverantwortlicher in Bedford. In seiner Gruppe sind 3 Mitglieder (1 Gohonzonmitglied und 2 ‚Anfänger‘). Auch er hat keinen CoGruppenverantwortlichen.
Jackie: Was ist der Zweck von ständiger Weitergabe von Informationen an Mitglieder, die seit Jahren nicht zu einer Versammlung gekommen sind?
Mike: Ich denke, der wichtigste Punkt ist, eine Form von Kontakt und Freundschaft aufrechtzuerhalten, so daß diese Menschen nicht isoliert werden. Eine der Hauptaufgaben eines Gruppenverantwortlichen ist die Kommunikation. Die Bemühung, die nötig ist, mit jemandem zu kommunizieren, der nicht zurücksendet, ist wahrscheinlich die schwierigste Sache von allen. Aber indem wir dies tun, zeigen wir, daß dieser Mensch weiterhin in unser Daimoku eingeschlossen bleibt. Es ist erstaunlich, wie viele Menschen gesagt haben, daß, als die Information an ihrer Tür ankam, sie sich gerade in einer besonders schwierigen Zeit befanden und dies genau die Sache war, die sie angetrieben hat, es noch mal zu versuchen. Wenn die Zeit wiederkommen sollte, zu der sie wieder anfangen wollten zu praktizieren, dann können sie die Verbindung relativ leicht wieder aufnehmen, weil sie wissen, daß sich andere immer noch für sie interessieren, ob sie nun praktizieren oder nicht.
Andererseits sollte man, wenn jemand sagt: ”Ich möchte nicht, daß mir noch irgend etwas zugeschickt wird!” natürlich diesen Wunsch respektieren.
Kathy: Findet Ihr es schwierig, viele Informationen zu verschicken? Delegiert Ihr das an andere weiter?
Jackie: Ich habe einen Kleingruppenverantwortlichen (gibt es in diesem Sinne in Deutschland nicht, Anm. d. Redaktion), der mir hilft.
Mike: Ich denke, Du solltest mehr als einen Kleingruppenverantwortlichen für 16 Mitglieder haben.
Kathy: Wenn eine Gruppe mehr als 10 aktive Mitglieder hat, würde ich wärmsens empfehlen, daß es mindestens zwei Kleingruppenverantwortliche gibt. Indem man Aufgaben delegiert und die Kleingruppenverantwortlichen bittet, sich um die Menschen zu kümmern und den Gruppenverantwortlichen dabei zu unterstützen, erhalten diese ein gutes Training.
Es ist wichtig für Euch, alles – Eure persönlichen Schwierigkeiten und Eure Aktivitäten – mit Eurem Bezirksverantwortlichen zu teilen. Wenn Ihr Ermutigung braucht, wendet Euch doch an Euren Bereichs- oder Hauptstellenverantwortlichen. Durch engen Kontakt mit den Verantwortlichen, die Euch am nächsten stehen, bekommt Ihr direkte Unterstützung und Ermutigung. Es muß einen konstanten Fluß an Erläuterungen und Berichterstattung geben, so daß alle zusammenarbeiten können. Und dies wiederum wird die Mitglieder inspirieren.
Mike: Ich erinnere mich an jemanden, den ich vor langer Zeit in den Buddhismus eingeführt habe, der mir sagte, der Grund, warum er weitergemacht habe, sei gewesen, daß ich ihm eine Postkarte geschickt hätte. Er schickte nie etwas zurück oder trat mit mir in Kontakt. Offensichtlich hatte ich ihm über einen langen Zeitraum hinweg ein paar Postkarten geschickt, in denen ich nur fragte ”Wie geht es Dir? Chantest Du noch? Ich mache gerade dies...” usw. Später sagte er mir, dies sei der Grund gewesen, warum er weiter praktiziert hat. Ich erinnere mich nicht, ihm etwas geschickt zu haben, aber ich habe es offensichtlich getan.
Kathy: Ja, einige der Informationen, die man als Verantwortlicher weitergibt, scheinen ganz selbstverständlich zu sein. Für Euch mag es total eindeutig sein, aber einige Menschen müssen einfach an Versammlungen erinnert werden.
Ich erinnere mich, als ich angefangen habe zu praktizieren, hat derjenige, der mich eingeführt hat - und kurz darauf mein Gruppenverantwortlicher - mich jede Woche kontaktiert, und das hat mir wirklich sehr geholfen. Es war nicht so, daß ich blöd war oder nichts von Versammlungen wußte, aber irgendwie brauchte ich einfach etwas Pflege und Kontakt. Ich brauchte es, daß sie mir zum Beispiel den Zweck der Planung für eine Versammlung erklärten, obwohl sie es mir schon mehrere Male erklärt hatten. Das war für mich notwendig, bevor mein Leben in der Lage war, alles zu begreifen und die Wichtigkeit zu verstehen.
So scheint es manchmal, als wiederholten wir etwas fürchterlich häufig. Manchmal braucht es aber einfach so viele Erinnerungen, bevor manche Leute die Kraft haben, tatsächlich alles mitzukommen, den Zweck einer Versammlung selbst verstehen und eine Verbindung zu der Gruppe herstellen können. Ich plädiere deshalb stark für einen wöchentlichen Kontakt.
John: Was ist die Aufgabe eines Bezirksverantwortlichen? Einige Bezirksverantwortliche sind sehr beschäftigt und es scheint nicht angebracht, sie zu bemühen.
Mike: Ich frage mich, ob sie das nicht von der Erfüllung ihrer Funktion abhält, die auch wiederum die Kommunikation ist. Ich werde von Gruppen- und Bezirksverantwortlichen ermutigt und ich versuche im Gegenzug, Gruppen- und Bezirksverantwortlichen zu ermutigen. Es sollte eine Zwei-Bahn-Straße sein und hat mit Hierarchie nichts tun. Die Organisation ist ein Werkzeug, um uns bei der Veränderung unseres Karmas und bei der Weiterführung unserer Ausübung zu helfen, weil wir uns gegenseitig ermutigen können. Der Bezirksverantwortliche könnte zum Beispiel durch diese Kommunikation die Führung von Herrn Causton (mittlerweile verstorbener Verantwortlicher der SGI UK, Anm. der Redaktion) oder Präsident Ikeda weitergeben, so daß diese Informationen wiederum in den jeweiligen Gruppen an die Mitglieder und Gäste weitergehen.
Kathy: Als Gruppenverantwortliche gehört es zu Eurer Aufgabe, Eure Probleme und Schwierigkeiten Eurem Bezirksverantwortlichen zu erklären, und natürlich auch, wie es allen Mitgliedern geht und wie deren Ausübung läuft. Auch die Probleme Eurer Mitglieder gehören dazu, aber natürlich niemals irgendwelcher persönlicher Klatsch, niemals irgendwelche Urteile.
Zu dieser Art von Bericht gehört, ob die Ausübung Eurer Mitglieder stark ist, ob sie glücklich sind, oder ob sie sich abquälen oder ob sie deprimiert sind. Es geht also nur um Informationen darüber, wie die Leute in Eurer Gruppe die drei Arten der Ausübung von Gongyo, Studium und Shakubuku handhaben und wo ihre Schwierigkeiten liegen, so daß der Bezirksverantwortliche ebenfalls dafür chanten und sie unterstützen kann.
Als Gruppen-, Bezirks-, Bereichs und Hauptstellenverantwortliche ist es Eure Aufgabe, untereinander all diejenigen in der Organisation zu kennen, die gerade mit persönlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Auf diese Weise wissen die jeweiligen Verantwortlichen darüber Bescheid, wer aus verschiedenen Gründen einen Besuch oder eine andere Form der Unterstützung benötigen könnte, und sie können sich wirklich um die Mitglieder kümmern.
1 Gosho Zenshu, S. 340
“Information”
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