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Vorlesermaterial November 2002
"Das Öffnen der Augen" Teil I (Dt. Gosho Band II, S. 105, Z. 22 bis S. 106, Z. 19)
Der wichtige Punkt, dem wir uns in diesem Monat widmen:
Der Daishonin gelobte, das mystische Gesetz zu verbreiten, egal was für Schwierigkeiten und Verfolgungen ihm begegnen würden. Genau diesem Schwur entsprechend kämpfte er mit dem vollen Einsatz seines Lebens bis zum Ende. Wahre Schüler sind diejenigen, die mit dem gleichen Herzen wie ihr Meisters kämpfen. Deshalb möchten wir ebenfalls so ein Leben führen, in dem wir mit dem gleichen Schwur wie dem des Nichiren Daishonin, das mystische Gesetz verbreiten.
Goshoabschnitt
Aber wenn ich auch nur ein einziges Wort äußere, das sich darauf bezieht, dann werden Eltern, Brüder und Lehrer mich sicherlich kritisieren, und die Autoritäten der Regierung werden Schritte gegen mich einleiten. Andererseits ist mir völlig bewusst, dass es mir an Barmherzigkeit fehlt, wenn ich mich nicht äußere. Ich habe überlegt, welchen Weg ich im Lichte der Lehren des Lotos- und Nirvana-Sutras einschlagen muss. Wenn ich weiterhin stumm bleibe, mag ich dem Leid in dieser Lebensspanne entkommen, aber in meinem nächsten Leben werde ich gewiss in die Hölle des unaufhörlichen Leidens fallen. Wenn ich die Dinge beim Namen nenne, werde ich - dessen bin ich mir völlig bewusst - mit den drei Hindernissen und den vier Teufeln kämpfen müssen. Doch von diesen beiden Wegen muss sicherlich der letztere gewählt werden. Wenn ich angesichts der Verfolgungen seitens der Regierung in meiner Entschlossenheit schwanken würde, könnte ich meine Aufgabe nicht erfüllen. In dem Fall wäre es vielleicht besser, nichts zu sagen. Während ich dies durchdachte, erinnerte ich mich an die Lehren des Hoto-Kapitels über die sechs schwierigen und neun leichten Taten. Menschen wie ich, die über dürftige Stärke verfügen, sollten doch in der Lage sein, den Sumeru-Berg hochzuheben und ihn umherzuwerfen; Menschen wie ich, denen es an geistigen Kräften mangelt, sollten doch eine Ladung trockenen Grases auf die Schultern nehmen und dennoch im Feuer am Ende des Kalpas des Niedergangs unverbrannt bleiben können, und Menschen wie ich, die ohne Weisheit sind, könnten immer noch so viele Sutras lesen und auswendig lernen, wie es Sandkörner im Ganges gibt. Doch solche Taten sind nicht schwierig, so sagt man uns, wenn man sie mit der Schwierigkeit vergleicht, im Späten Tag des Gesetzes auch nur einen Satz oder Vers des Lotos-Sutras anzunehmen und beizubehalten. Nichtsdestoweniger gelobte ich, ein kraftvolles und unüberwindbares Begehren für die Errettung aller Wesen aufzubieten und in meinen Bemühungen niemals zu schwanken. (Deutsche Gosho Band II, S. 105, Z. 22 bis S. 106, Z. 19)
Erläuterung der Wörter:
Die drei Hindernisse und die vier Teufel („San-sho shi-ma“ san=drei, sho=Hindernis, shi=vier und ma=Teufel): Das sind die drei Hindernisse und vier teuflischen Funktionen, die uns bei der buddhistischen Ausübung behindern.
Störungen und Behinderungen, die uns bei der Ausübung unseres Glaubens im Wege stehen, sind als die drei Hindernisse wie folgt bekannt:
Hindernisse aus Begierde (**Bonno-sho): Unsere eigenen Begierden wie Habgier, Ärger, Dummheit usw. werden zu Hindernissen beim Ausüben unseres Glaubens. **
Hindernisse aus Karma (**Go-sho):** Eigenes negatives Karma, das in unserem Leben eingeprägt ist, erscheint als Hindernis und stört unseren Glauben. Konkret sind sie die Schwierigkeiten, die durch uns nahe stehende Personen wie Ehefrau, Kinder usw. erscheinen.
Der Teufel von „vier Teufeln (Shi-ma)“ wird als „Lebenskrafträuber“ oder „Zerstörer“ übersetzt. Das ist die Funktion des Lebens, die von innen her die Ausstrahlung des Lebens als das Wesen des Mystischen Gesetzes verhindert.
Teufel, der durch die 5 Komponenten des Lebens verursacht wird *(On-ma*): Durch Disharmonie der körperlichen und geistigen Funktionen des Lebens wird der Praktizierende in seiner Ausübung behindert.
Teufel durch Begierde**(Bonno-ma):** Unsere Begierden, wie Habgier, Ärger, Dummheit usw. zerstören unseren Glauben.
Teufel durch Tod: Durch den Tod eines Praktizierenden wird er selbst oder andere in seiner bzw. ihrer Ausübung behindert.
Die sechs schwierigen und neun leichten Taten: Sie werden im 11. Kapitel des Lotos-Sutras „Das Erscheinen des Schatzturms“ erläutert. Durch den Vergleich von sechs schwierigen mit neun leichten Taten wird gezeigt, wie schwierig es eigentlich ist, das Mystische Gesetz nach dem Tod des Buddhas zu verbreiten.
Die sechs schwierigen Taten sind, das Lotos-Sutra nach dem Tod des Buddhas in einem bösen Zeitalter:1. zu verbreiten, 2. zu schreiben oder es andere schreiben zu lassen, 3. auch nur eine Weile zu lesen, 4. es auch nur einem einzigen Menschen zu lehren, 5. es zu hören, anzunehmen und nach dessen Bedeutung zu fragen und 6. den Glauben daran beizubehalten.
Die neun leichten Taten sind 1. verschiedene Sutren außer das Lotos-Sutra zu lehren, 2. den Sumeru-Berg in die Hand zu nehmen und in unzählige in anderen Welten liegende Buddhaländer zu werfen, 3.mit den Zehen unser Gesamtweltsystem (Sanzen-daisen-sekai) zu bewegen und in ein weit entferntes anderes Land zu werfen, 4. auf dem höchsten Gipfel der Himmelswelt stehend, unzählige Sutren außer das Lotos-Sutra zu lehren, 5. den Himmel mit einer Hand zu greifen und sich darin zu bewegen, 6. den großen Erdboden auf die Fußbeuge zu legen und in den Himmel aufzusteigen, 7. mit trockenem Heu auf dem Rücken ins Feuer zu gehen, ohne verbrannt zu werden, 8. den Menschen unzählige Lehren zu erläutern und übernatürliche Kräfte zu erlangen und 9. viele Menschen den höchsten Erleuchtungszustand des HinayanaBuddhismus, arakan, erreichen zu lassen.
Damit ist gemeint, im Späten Tag des Gesetzes das mystische Gesetz zu verbreiten, ist viel schwieriger, als diese neun unglaublich schwierigen Taten durchzuführen.
Hintergrund und Inhaltszusammenfassung: Siehe das Vorlesermaterial für Oktober 2002 Hauptpunkte des Gosho-Abschnitts:
Der Abschnitt, den wir dieses Mal lernen, befindet sich im ersten Teil der Gosho „Das Öffnen der Augen“. Hier drückt der Daishonin seinen damaligen Gemütszustand aus, als er am 28. April 1253 seine Lehre gründete.
Direkt vor diesem Abschnitt schreibt der Daishonin: „Ich, Nichiren, bin die einzige Person in ganz Japan, die dies versteht“. (B.II, S. 105, 21.Zeile) Viele Menschen konnten die Buddhaschaft nicht verwirklichen und sind in die bösen Pfade (Lebenszustände) hinabgefallen, obwohl sie den Buddhismus ausübten. Dazu meint der Daishonin, weil sie sich von den Priestern, die von Teufeln besessen waren, haben beeinflussen lassen. Davon wusste der Daishonin allein. Er stand dagegen auf, auch allein, obwohl er sich der Gefahr bewusst war.
Die Priester, die eigentlich gute Einflüsse (zen-chishiki) auf die Menschen haben sollten, übten im Gegenteil böse Einflüsse auf sie aus und zerstörten die gute Seite des Lebens - das ist der Umsturz des Buddhismus - darin sah er klar und deutlich die Ursache des Unglücks der Menschen.
Es war unumgänglich, falls er auch nur ein einziges Wort davon aussprechen sollte, Verfolgungen seitens der Machthaber, die mit den Priestern verbunden waren, auf sich zu ziehen. Aber wenn er das Böse gelassen und sich nicht dazu geäußert hätte, würde das bedeuten, dass er unbarmherzig gewesen wäre und damit die Ursache für den Absturz in den Höllenzustand gesetzt hätte. So machte er sich, bevor er seine Lehre deklarierte, tiefe Gedanken darüber, ob er mit den Kampf, gegen das Böse vorzugehen aufnehmen sollte.
„Doch von diesen beiden Wegen muss sicherlich der letztere gewählt werden“, - so trat er in den harten Kampf ein, das Böse zu besiegen und das mystische Gesetz zu verbreiten. Er bemerkte dazu, dass der Satz von „den sechs leichten und neun schwierigen Taten“ der entscheidende Anlass gewesen sei. Warum ist es denn so schwierig, nach dem Tod des Buddhas das Lotos-Sutra zu verbreiten? - Der Grund ist, weil denjenigen, die im bösen Zeitalter das Gesetz verbreiten, harte Verfolgungen begegnen werden. Menschen haben Angst vor Verfolgungen und können solch lebensbedrohliche Situationen nicht verkraften; deshalb können sie nicht dafür aufstehen, das Mystische Gesetz zu verbreiten. Mit anderen Worten will der Satz von „den sechs leichten und neun schwierigen Taten“ die Ausübenden des Lotos-Sutras nach dem Tod des Buddhas dazu ermahnen, mit großer Gefasstheit, jede Schwierigkeit auszuhalten. Weil der Daishonin die Worte aus dem Lotos-Sutra als an ihn persönlich gerichtet verstand und sie annahm, stand er auf für den Kampf, das Mystische Gesetz zu verbreiten.
Wie am Anfang mit dem Satz „Der wichtige Punkt, dem wir uns in diesem Monat widmen“ erwähnt, gelobte er, das Mystische Gesetz zu verbreiten, egal welche Schwierigkeiten und Verfolgungen ihm begegnen würden. Genau diesem Schwur entsprechend kämpfte er mit vollem Einsatz seines Lebens bis zum Ende. Seinen Entschluss hierfür beschreibt der Daishonin im letzten Satz dieses Abschnitt: „Nichtsdestoweniger gelobte ich, ein kraftvolles und unüberwindbares Begehren für die Errettung aller Wesen aufzubieten und in meinen Bemühungen niemals zu schwanken.
Wahre Schüler sind diejenigen, die mit derselben Entschlossenheit kämpfen. Genauso wollen wir unser Leben mit dem Eid, das mystische Gesetz zu verbreiten, führen.
Bitte lesen Sie bei der Vorbereitung für Ihre Vorlesung den Teil 3 ab Seite 48 der „Schriften Nichiren Daishonins“ intensiv und tiefgründig.
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