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Vortrag von Yoshi Matsuno am 27.9.2000 im Walldorfer Kaikan

Buddhismus im Alltag

Yoshi Matsuno begann den Vortrag mit einem Zitat von Präsident Havel ungefähr so: „Die Zivilisation ist weitgehend atheistisch und hat deshalb keine Vorstellung mehr von der Ewigkeit und der Unendlichkeit.“

Daraus ergibt sich, dass auch die Vorstellung, was nach mir, nach meinem Leben und mit meinen Mitmenschen passiert, verschwindend gering ist.

Der Buddha hat unter dem Bodhi-Baum die Unendlichkeit lebend erlebt. Er hat erlebt und begriffen was die Gleichzeitigkeit und Wiederholung von Leben - Tod, Wachsein und Schlafen bedeutet. Die Erde hat sich seit Beginn ihrer Zeit ausgedehnt und zieht sich wieder zusammen, das Leben ist ein ständiger Fluß von Veränderung. Der Buddhismus lehrt ich bin du und du bist ich. Ich kann mich also nicht von meiner Umgebung und meinen Mitmenschen trennen. Ich tue etwas Gutes für meine Freundin und es ist auch gut für mich (ich erhalte eine Wirkung). Das bedeutet die Untrennbarkeit von Personen.

Es gibt in jedem Herzen einen giftigen Pfeil namens Diskriminierung. Die Diskriminierung entsteht aus der Trennung von meiner Person und der Personen meiner Mitmenschen. Ich habe das ich bin jenes und deshalb bin ich besser. Ich habe durch diese Trennung von mir und anderen die Legitimation sie zu diskriminieren, weil ich habe nichts mit ihnen am Hut. Der Buddhismus sieht vor dass alle Menschen die Buddhaschaft besitzen und damit das Potential größtes Glück für sich selbst und für andere zu schaffen.

Yoshi Matsuno hatte eine Kugel mit gebracht um darzustellen, dass jeder Mensch ein kleiner Punkt auf dieser Kugel ist, aber auch gleichzeitig die ganze Kugel. Ich bin das Ganze. Er nannte es auch das kosmische Leben.

Menschen die Gewalt und oder Diskriminierung an anderen ausüben, üben diese auch an sich selbst aus, weil es den Grundsatz gibt der besagt ich bin du und du bist ich. Das ist ähnlich wie das christliche Gebot:“ Was du nicht willst das man dir tut, das füge keinem anderen zu.“ Oder „Liebe deine/n nächsten wie dich selbst“.

Buddhismus bedeutet die Diskriminierung und die Unterschiede zu überwinden.

Der Buddhismus lehrt die Weisheit und Mitgefühl zu haben. Aber der Mut ist auch von entscheidender Bedeutung. Ich brauche den Mut um mit meiner Weisheit zu handeln und ich brauche Mut um mit Gefühl zu zeigen. Ohne Mut kein Handeln. Ohne Handlungen wären wir eine Hülle ohne Inhalt.

Es ist auch ein Grundsatz der Soka Gakkai, ohne Gewalt zu Handeln, weil wir durch das Gesetz von Ursache und Wirkung alles zurück bekommen und die Gewalt würde nicht gestoppt.

Durch unsere Ausübung bekommen wir Mut. Wir rezitieren laut „Nam Myoho Renge Kyo“, weil der Gehörsinn die Wichtigste „Pforte“ von außen nach innen ist. Es hat auch einen Sinn „Nam-Myoho-Renge-Kyo“ ständig zu wiederholen, weil wir es dadurch vertiefen und die Wirkung damit aus uns herausholen. Ähnlich machen es auch die Werbeleute, sie wiederholen einen Werbespot öfters damit das Produkt und sein Nutzen sich beim Zuschauer vertieft und die Wirkung des Kaufen eintritt.

Wichtig ist nicht dem Glück hinterher zu laufen sondern zu verstehen:

Ich bin das Glück selbst.

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