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Die Gosho-Vorlesung von Präsident Ikeda

„Über das Öffnen der Augen“

(14) Ich werde zur Säule Japans werden!

- Steht allein auf! Und lebt nur dem auf untrennbarer Einheit

von Meister und Schüler basierenden „Schwur, innigsten Wunsch“!

Im siegreichen Leben, allein aufzustehen und die Gerechtigkeit bis zum Ende hochzuhalten, gibt es nicht im geringsten Irrsal und Reue.

Das zeigt einen Lebenszustand, der so klar und rein ist wie der wolkenlose blaue Himmel.

„Letzten Endes: Verlassen mich die Götter! Widerfahren mir Verfolgungen! Allem zum Trotz bin ich darauf gefasst, mein Leben [für die Verbreitung des Gesetzes] zu geben!“ (DG Band 2, Seite 185; JG, Seite 232)

Jedes Mal, wenn ich diesen Abschnitt, der als Ausbund der Abhandlung „Über das Öffnen der Augen“ bezeichnet werden kann, mit Ehrfurcht lese, verspüre ich ein Gefühl, dass mein ganzes Leben mit dem Klang der hehren Seele Nichiren Daishonins zu resonieren und vor derart großem Mut und Freude zu beben beginnt.

Das ist ebenso der Gosho-Abschnitt, den ich am 3. Mai 1960 anlässlich meines Amtsantritts als dritter Präsident der Soka Gakkai mit tiefer Ehrfurcht vorgelesen habe.

Ich denke, wir wollen diesmal einen Absatz, der mit diesem Abschnitt beginnt, tiefgründig studieren.

Letzten Endes: Verlassen mich die Götter! Widerfahren mir Verfolgungen! Allem zum Trotz bin ich darauf gefasst, mein Leben [für die Verbreitung des Gesetzes] zu geben!

Der Grund, warum Shariputra vom Weg des Bodhisattwas abkam, den er 60 Äonen lang ausübte, lag darin, dass er das Drängen des Brahmanen nicht ertragen konnte, der ihn um sein Auge anbettelte. Und der Grund, warum die Menschen, obwohl sie den Samen [des Lotos-Sutras] in der ewig entfernten Vergangenheit der fünfhundert Staubkörner-Kalpas oder zu Lebzeiten des Buddhas „Große herausragende universale Weisheit“ (Daitsuchisho) vor dreitausend Staubkörner-Kalpas erhalten hatten, jeweils auch so lange in der Hölle verbleiben mussten, lag wiederum darin, dass sie schlechten Freunden begegneten [und sich von ihnen verwirren ließen]. Unabhängig von guter oder schlechter Absicht ist die Tat, das Lotos-Sutra zu verwerfen, zum Karma bestimmt, in die Hölle zu fallen.

Nun werde ich einen großen Wunsch errichten: Selbst wenn man mir versprechen wird, mir die Herrschaft über Japan zu übergeben, falls ich das Lotos-Sutra aufgeben, die Lehren des „Sutras für die Anschauung der unermesslichen Lebensdauer [des Buddhas]“ (Kanmuryoju-Kyo) annehmen und ihnen mein künftiges Leben überlassen würde, oder auch wenn man mich damit bedroht, meinen Vater und meine Mutter zu enthaupten, falls ich den Namen des Amida-Buddhas nicht anrufe, werde ich, obzwar solch große Verfolgungen auftreten, den Lehren anderer Schulen niemals folgen, solange meine Gerechtigkeit nicht durch einen Weisen widerlegt werden kann. Alle anderen großen Verfolgungen sind gleich dem Staub im Wind. Ich werde zur Säule Japans werden. Ich werde zum Auge Japans werden. Ich werde zum großen Schiff Japans werden. Das habe ich mir gelobt, und das ist mein Schwur. Diesen werde ich niemals brechen. (DG Band 2, Seite 185f; JG, Seite 232)

Das Hauptthema dieses Absatzes liegt im „Geist, allein aufzustehen“.

Kosen-rufu – weithin verkünden und zu verbreiten – beginnt stets mit einem Mutigen, der allein aufsteht.

Wenn wir einen Blick auf die Geschichte des Buddhismus werfen, können wir sagen, dass auch sie gerade in dem Augenblick begann, als Shakyamuni, der zum allen Menschen innewohnenden würdevollsten Leben erwachte, „allein aufstand“.

Und weil Nichiren Daishonin, der wahre Buddha im Späten Tag des Gesetzes, den Weg klar aufzeigte, auf dem alle Menschen in dieser unreinen Welt sich auf das würdevollste Leben stützend leben können, und für dessen Verwirklichung mit felsenfester Entschlossen-heit und auch auf Verfolgungen gefasst „allein aufstand“, ist die Kosen-rufu Bewegung angebrochen, die über zehntausend Jahre im Späten Tag des Gesetzes hinaus andauern wird.

Mit diesem Herzen des Daishonins in der tiefen Ebene des Lebens direkt verbunden, standen die ersten beiden Präsidenten der Soka Gakkai, Herr Tsunesaburo Makiguchi (6.6.1871-18.11.1943) und Herr Josei Toda (11.2.1900-2.4.1958), auf dem Weg der Reformation in der gegenwärtigen Zeit und der menschlichen Revolution allein auf. Auch ich bin als Schüler, der mit ihnen in untrennbarer Einheit steht, allein aufgestanden und habe bis jetzt den Weg der noch nie da gewesenen weltweiten Kosen-rufu Bewegung angebahnt.

Beim wahren Kampf, in dem einer mit unbezwingbarer Überzeugung allein aufsteht, folgen ihm bestimmt zwei und drei Mutige nach. Auch in der Soka Gakkai haben sich namenlose Bürger edlen Mutes einer nach dem anderen erhoben und ein Netzwerk des Guten und der Gerechtigkeit aufgebaut, das jetzt die ganze Erde umschließt.

Um das grundlegende Irrsal der Schüler zu beseitigen

Der Absatz der Abhandlung „Über das Öffnen der Augen“, der mit „Letzten Endes: …“ beginnt, kann im gewissen Sinne als eine Lichtquelle für die Erweiterung der heutigen Kosen-rufu Bewegung angesehen werden.

Aus diesem Absatz kann nichts anderes geschlussfolgert werden, als dass allein Nichiren Daishonin der Ausübende des Lotos-Sutras im Späten Tag des Gesetzes ist.

Zunächst einmal wollen wir den Kontext der Abhandlung „Über das Öffnen der Augen“, bis er zu diesem Absatz gekommen ist, gemeinsam bestätigen.

Vom gesamten Aufbau dieser Abhandlung aus gesehen, trifft dieser Absatz auf den Teil der Schlussfolgerung zu, in dem die Antwort auf den „Zweifel, der in der Welt vorherrschte“ (DG Band 2, Seite 113; JG, Seite 203), ob Nichiren Daishonin wirklich der Ausübende des Lotos-Sutras ist, weil kein Schutz von himmlischen Göttern auftrat, obwohl er stets verfolgt wurde, innerhalb des japanischen Gesammelten Gosho-Werks über 30 Seiten lang [im deutschen Gosho-Band über 75 Seiten] thematisch ausführlich behandelt und systematisch konsequent herausgestellt wird. Währenddessen untersuchte der Daishonin die Sutras akribisch und stellte konkret fest, dass das Verhalten des Daishonins selbst den diesbezüglich spezifischen Darstellungen des Lotos-Sutras genau entspricht.

Und insbesondere auf das Zitat des dreizehnten Kapitels des Lotos-Sutras „Aufforderung zum Beibehalten“ stützend, schlussfolgerte Nichiren Daishonin, dass er selbst, der die „Drei Arten von starken Feinden“[^1]^)^ herausforderte, kein anderer ist als der Ausübende des Lotos-Sutras, wie er in dem Kapitel genau beschrieben ist.

Ferner erklärte er den Grund, warum ihm die himmlischen Schutzgötter keinen Schutz gewähren, obwohl die großen Verfolgungen dem Ausübenden des Lotos-Sutras zustoßen, vernunftgemäß in drei Punkte unterteilt.

Im Sinne der auf den Zitaten des Lotos-Sutras und der Vernunft basierenden genauen Beweisführung, können wir mit Ehrfurcht ersehen, gab er allen Zweifeln der Menschen in der Welt eine vollkommen unmissverständliche Antwort. Jedoch führte es der Daishonin nicht zu Ende.

Warum? Der Grund dafür liegt darin, dass das grundlegende Irrsal, das dem Zweifel von Leuten in der Welt wie auch manchen seiner Schüler dem Daishonin gegenüber zugrunde liegt, von seiner Sicht aus noch nicht vollständig beseitigt worden ist.

Dieses grundlegende Irrsal heißt die Unwissenheit über die Verleumdung des Gesetzes. An der Wurzel des Zweifels, den sie daran hegen, dass dem Daishonin Verfolgungen zustoßen, findet sich gerade diese Unwissenheit der Menschen. Wie beim letzten Mal erläutert, ist der Ausübende des Lotos-Sutras im Späten Tag des Gesetzes derjenige, der gegen dieses ursprüngliche Übel, Verleumdung des Gesetzes genannt, konsequent kämpft. Menschen von Unwissenheit können die Bedeutung dieses Kampfes nicht verstehen.

Ganz gleich, wie klar und deutlich im Lotos-Sutra prophezeit wird, dass die großen Verfolgungen dem Ausübenden des Lotos-Sutras im Späten Tag des Gesetzes widerfahren, und ganz gleich, wie viel Mühe der Daishonin sich dafür gibt, die Gründe aufzuzeigen, warum kein Schutz der himmlischen Götter erscheint, können die Leute einfach nicht begreifen, warum der Daishonin auf alle Fälle gegen die Verleumdung des Gesetzes kämpfen und dadurch Widrigkeiten ausgesetzt werden muss.

Dann versucht der Daishonin, seinen erhabenen Lebenszustand als Ausübender des Lotos-Sutras, der gegen die Verleumdung des Gesetzes vehement kämpft, in Form seines eigenen „Schwurs, innigsten Wunsches“ (Seigan) zu offenbaren.

Bis zum vorherigen Absatz handelte es sich um die Beweisführung, die in Bezug auf die Fragen und Zweifel der Menschen genau mit der anhand des literarischen wie auch theoretischen Beweises ausgeführten Erläuterung vonstatten ging. In diesem Absatz hingegen zeigt der Daishonin die Art und Weise seiner auf dem unerschütterlichen „Schwur, innigsten Wunsch“ basierenden Lebensführung und durchbricht somit in der Tat das grundlegende Irrsal, das in der Tiefe des Lebens aller Menschen latent vorhanden ist. Dies kann meines Erachtens im gewissen Sinne als Brüllen des Löwen, das Leben aller Menschen auf dem „tiefen Mitgefühl“ (Jihi) basierend zu polieren und zu erhöhen, verstanden werden.

Und durch diesen Absatz wird klar aufgezeigt, dass allein die „kämpferische Seele“ des Daishonins, der seinen „Schwur, innigsten Wunsch“ bis zum Ende konsequent beibehält, das Herz des Ausübenden des Lotos-Sutras ist. Er bleibt nicht bloß in der Ebene des Ausübenden des Lotos-Sutras, dessen existenzielle Bedeutung durch den literarischen und theoretischen Beweis klargestellt wird, sondern die Seele des Ausübenden des Lotos-Sutras als solche, die der Daishonin selbst mit seinem ganzen Sein lebt, schwingt hierin mit voller Dynamik.

Im Text dieser Abhandlung beginnt er zuerst mit „Letzten Endes“. Das bedeutet – obwohl ich die Gründe für Verfolgungen, die mir widerfuhren, soweit von verschiedenen Aspekten aus erklärt habe, werde ich von nun an das Wichtigste erwähnen.

Darauffolgend sagt er mit aller Entschiedenheit: „Verlassen mich die Götter!“ – wenn mich die himmlischen Schutzgötter verlassen wollen, dann sollen sie es tun!

Weiter fährt er fort: „Widerfahren mir Verfolgungen!“ – mir macht es nichts aus, auf Verfolgungen zu stoßen, wenn es sein muss.

Und sagt mit aller Überzeugung: „Allem zum Trotz bin ich darauf gefasst, mein Leben [für die Verbreitung des Gesetzes] zu geben!“ – ich habe nichts anderes vor, als mit meinem ganzen Leben zu kämpfen.

Das sind die Worte, die den großartigen Lebenszustand des Daishonins ausdrücken, der alle im Leben der Menschen in der Welt und seiner Schüler gehegten Zweifel durchdringt. Über spekulative Hoffnungen mancher Menschen hinaus, die sich im Herzen insgeheim wünschten, „Ich möchte gerne von himmlischen Göttern beschützt werden!“ oder „Ich will lieber nicht auf Verfolgungen stoßen!“ zeigt sich darin die Entschlossenheit als die des Ausübenden des Lotos-Sutras, die den unzerstörbar erhabenen Daseinsgrund des Daishonins selbst offenbart.

Vom unzerstörbar erhabenen Daseinsgrund des Daishonins aus betrachtet, gibt es über Sein und Nichtsein hinweg noch wichtigere Dinge. Diese muss er unbedingt vollbringen, indem er sein ganzes Leben dafür einsetzt, ganz gleich, welch große Verfolgungen ihm auch immer widerfahren mögen.

Diese wichtigen Dinge sind zum einen die Verwirklichung der Buddhaschaft aller Menschen als das höchste Gute, welches der Buddha selbst im Lotos-Sutra als seinen eigenen innigsten Wunsch predigte, und zum anderen letztlich nichts anderes als Kosen-rufu, wodurch allen Menschen ermöglicht wird, sie tatsächlich zu realisieren.

Gerade diese Dinge sind es, die der Daishonin über Dinge hinaus, wovon Leute in der Welt und manche seiner Schüler innerlich abhingen und in die sie stark verbohrt waren, unbedingt erringen wollte.

Ausübender des Lotos-Sutras ist die Bezeichnung einer „kämpferischen Person“, die sich den großen Wunsch des Buddhas zu ihrem eigenen „Schwur, innigsten Wunsch“ macht und diesen im bösen Zeitalter nach dem Tod des Buddhas, alle Arten von Widrigkeiten überwindend, zuwege bringt.

Besonders im bösen Zeitalter im Späten Tag des Gesetzes, wenn wir Myoho-Renge-Kyo, sowohl den Kern des Lotos-Sutras als auch das Gesetz für die Verwirklichung der Buddhaschaft aller Menschen, nicht verbreiten, kann dieser große Wunsch auch nicht vollbracht werden.

Myoho-Renge-Kyo ist das „Gesetz des Herzens“. Die Verleumdung des Lotos-Sutras, die den Menschen tiefes Misstrauen gegen Myoho-Renge-Kyo bringt, stellt sich zu Recht als böse Beziehung heraus, die dazu führt, dass sich Menschen von der Verwirklichung der Buddhaschaft entfernen. Daher ist sie ein großer Feind, der einen daran hindert, den großen Wunsch des Buddhas zu realisieren. Aus diesem Grund bleibt dem Ausübenden des Lotos-Sutras im Späten Tag des Gesetzes nichts anderes übrig, als sich unweigerlich zu einem solchen Menschen zu entwickeln, der gegen die Verleumdung des Gesetzes kämpft.

„Schwur, innigster Wunsch“ (Seigan) bedeutet die „kämpferische Seele“ des Ausübenden des Lotos-Sutras. Deshalb erläutert der Daishonin in diesem Abschnitt seinen eigenen „Schwur, innigsten Wunsch“ als Ausübender des Lotos-Sutras.

Allein „nicht zurückzufallen“ ist die Quintessenz des Glaubens

Denn, was ist im großen und ganzen das unabdingbarste Erfordernis, um den Lebensweg mit diesem „Schwur, innigsten Wunsch“ zu gehen?

Es ist das „Herz des Nicht-Zurückfallens“. „Schwur, innigster Wunsch“ kann sich erst dann als wahrer „Schwur, innigster Wunsch“ herausstellen, wenn er bis zum Ende beibehalten und zuwege gebracht wird. Gerade dafür wird das Herz des Nicht-Zurückfallens von entscheidender Wichtigkeit. Der nachfolgende Satz lehrt genau diesen Punkt.

„Der Grund, warum Shariputra vom Weg des Bodhisattwas abkam, den er 60 Äonen lang ausübte, lag darin, dass er das Drängen des Brahmanen[^2]^)^ nicht ertragen konnte, der ihn um sein Auge anbettelte. Und der Grund, warum die Menschen, obwohl sie den Samen [des Lotos-Sutras] in der ewig entfernten Vergangenheit der fünfhundert Staubkörner-Kalpas oder zu Lebzeiten des Buddhas ‚Große herausragende universale Weisheit’ (Daitsuchisho) vor dreitausend Staubkörner-Kalpas erhalten hatten, jeweils auch so lange in der Hölle verbleiben mussten, lag wiederum darin, dass sie schlechten Freunden begegneten [und sich von ihnen verwirren ließen]. Unabhängig von guter oder schlechter Absicht ist die Tat, das Lotos-Sutra zu verwerfen, zum Karma bestimmt, in die Hölle zu fallen.“ (DG Band 2, Seite 185; JG, Seite 232)

Um den Glauben auszuüben, ist das „Herz des Nicht-Zurückfallens“ am wichtigsten. Es muss ein Nicht-Zurückfallen sein, das sich auf die drei Arten von Handlungen „Tat“ (Shin), „Wort“ (Ku) und „Gedanke“ (I) erstreckt. Ein ganzes Leben lang niemals den Geist, den Kampf fortzusetzen, verlieren – das ist der Kern des Nichiren-Buddhismus, und das ist das Herz der Soka Gakkai.

Auf seinen „Schwur, innigsten Wunsch“ zurückblickend, den der Daishonin in seinem tiefen Innern zum Zeitpunkt der Errichtung seiner Lehre mit unentwegter Entschlossenheit hegte, zeigt er selbst in dieser Abhandlung abermals seinen unerschütterlichen Schwur.

„Jetzt zum letzten Mal habe ich mir gelobt, einen beharrlichen, suchenden Geist nach der Erlangung der Erleuchtung aufzubringen und im Glauben niemals zurückzufallen.“ (DG Band 2, Seite 106; JG, Seite 200)

Wir führen unsere buddhistische Ausübung gegenwärtig im unreinen Land der Saha-Welt, in der bösen Welt der unreinen Kalpa, durch. Inmitten der Umgebung voller schlechter Freunde, die das Gesetz verleumden, kämpfen wir gegen die drei Hindernisse und vier Teufel[^3]^)^ sowie gegen die drei Arten von starken Feinden, und um währenddessen Beweise unseres Glaubens zu zeigen, ist ein hartes, unermüdliches Training, stets gegen die fundamentale Dunkelheit des eigenen Lebens zu kämpfen, unabdingbar.

„Starkes Herz“, das sich nicht erschüttern lässt, was auch immer geschehen mag, und „reines Herz“, den Weg des Schwurs immer geradewegs zu gehen – wenn wir dies tief in unserem Innern nicht errichten, wird die Flamme unserer buddhistischen Ausübung vom Winde der teuflischen Natur innerhalb kürzester Zeit ausgelöscht.

Solch ein Herz zu stärken, ist der Ausgangspunkt des „Nicht-Zurückfallens“. Ohne tiefe Entschlossenheit können wir teuflische Funktionen, die sich durch schlechte Freunde herauskristallisieren, nicht durchbrechen.

Um zu verdeutlichen, wie furchtbar „schlechte Freunde“ (Aku-Chishiki) wirken, zitiert der Daishonin hierbei einige Beispiele, darunter der Fall Shariputras, der in der Ausübung der Mahayana-Lehre zurückfiel, und ein weiterer Fall derjenigen, die in der ewig entfernten Vergangenheit der fünfhundert Staubkörner-Kalpas[^4]^)^ oder zu Lebzeiten des Buddhas „Große herausragende universale Weisheit“ (Daitsuchisho) vor dreitausend Staubkörner-Kalpas[^5]^)^ in ihrer mahayana-buddhistischen Ausübung doch zurückfielen.

Kurz über den Fall Shariputras: Der Brahmane, der ihn um sein Auge anbettelte, war eine Reinkarnation des Teufelskönigs, der sich Shariputra mit der Absicht näherte, ihn zum Zurückfallen zu bringen. Es war nicht so, dass Shariputra sich dem Drängen dieses Brahmanen unterwarf, sondern er ließ sich von seinem eigenen Herzen besiegen.

Was, nachdem der Brahmane das Auge Shariputras mit Füßen getreten hatte, zurückblieb, war das durch die fundamentale Dunkelheit geprägte Leben, das aus dem Herzen des zurückgelassenen Shariputra erstand. „Solche Menschen sind doch nicht zu retten!“ – es war das Herz der Missachtung. Folglich kam er vom Weg der mahayana-buddhistischen Ausübung ab und fiel somit in die Ausübung der Hinayana-Lehren zurück.

Selbstverständlich war der Fall Shariputras als eine 100 Äonen lang andauernde Ausübung des Bodhisattwas in den davor gepredigten Sutren zu verstehen. Daher ist es nicht nötig, diese Art der Ausübung für unsere buddhistische Ausübung direkt zu übertragen. Denn bei der Ausübung des Buddhismus kommt es „auf die Zeit“ an. Jedoch von einem Aspekt aus betrachtet, erleben wir in unseren Aktivitäten für die Verbreitung der Lehre Nichiren Daishonins jetzt im Späten Tag des Gesetzes alltäglich solch geistige Herausforderungen, die Shariputras Mühen und Leiden weit übersteigen.

Obwohl wir oft aus Unwissenheit, böser Absicht und irreführender Weisheit herrührende Reaktionen der Menschen erfahren und von ihnen verhöhnt und verschmäht werden, verstärken wir jedoch unseren Entschluss, uns für das Glück anderer einzusetzen, mit dem Gefühl, als ob wir unsere eigene Seele Stück für Stück abschleifen würden. Wie wertvoll die Quintessenz der Handlungen der Bodhisattwas ist!

Sie alle, meine verehrten Mitglieder der Soka Gakkai, beten stets mit dem einfühlsamen, sanften, ausdauernden und unerschütterlichen Herzen ernsthaft zum Gohonzon, was auch immer geschehen mag. Und mit zunehmendem Daimoku schreiten Sie für weitere Dialoge und Handlungen, auf fester Überzeugung und tiefem Wunsch basierend, mutig voran: „Jene Person ist auch mit der Buddhanatur ausgestattet“ und „Möge mein Daimoku zur Welt der Buddhaschaft jener Person gelangen!“ Und als Folge davon können wir unseren eigenen Lebenszustand großartig erweitern.

Schließlich, an was es Shariputra fehlte, war dieses „Herz des Lotos-Sutras“. Wenn er davon überzeugt gewesen wäre, dass allen Menschen die Buddhanatur innewohnt, hätte er das Aufkommen seines negativen Gefühls gegenüber dem Brahmanen, der Shariputra um sein Auge anbettelte, unbeirrt zurückdrängen können. Dann wäre eigentlich Shariputra selbst, dessen Auge mit Füßen getreten wurde, zum König der Seele geworden, und wer hierbei bedauert werden sollte, ist der Brahmane, der der höchst positiven Eigenschaft der Menschen keinen Glauben schenken konnte. Im entscheidenden Augenblick konnte Shariputra doch nicht an das Gesetz glauben, das allen ermöglicht, die Buddhaschaft zu verwirklichen, um das derart durch die fundamentale Dunkelheit geprägte Leben der Menschen zu erretten. Darin, könnte man sagen, lag das grundlegende Problem.

Weitere Beispiele, die mit dem Zurückfallen vor fünfhundert Staubkörner-Kalpas oder vor dreitausend Staubkörner-Kalpas im Zusammenhang stehen, können meines Erachtens in ähnlicher Weise verstanden werden, dass im Herzen derjenigen, die sich von schlechten Freunden besiegen ließen, das Gefühl des Misstrauens gegen das Lotos-Sutra keimte.

Der wahre Buddhismus Shakyamunis wie auch der Buddhismus Nichiren Daishonins stützen sich auf die Lebensphilosophie des Lotos-Sutras, das allen Menschen ermöglicht, die Buddhaschaft zu verwirklichen. Was als Gegenpol dieser Lebensphilosophie steht, ist nichts anderes als die fundamentale Dunkelheit des Lebens. Das ist im Grunde genommen das vor der Wahrheit verschlossene Leben, das nicht erkennen will, dass allen Menschen gleichermaßen das würdevollste Leben innewohnt. Dem Lotos-Sutra den Rücken zu kehren, führt einen, wie ein Ball, der den Abhang immer schneller hinabrollt, schließlich in die Hölle unaufhörlichen Leidens, den Abgrund der fundamentalen Dunkelheit des Lebens, zu gelangen.

Deshalb sagt der Daishonin: „Unabhängig von guter oder schlechter Absicht ist die Tat, das Lotos-Sutra zu verwerfen, zum Karma bestimmt, in die Hölle zu fallen.“ (DG Band 2, Seite 185; JG, Seite 232)

Allein das Lotos-Sutra ist die Religion, die die Würde aller Menschen grundlegend schätzt. Allein das Lotos-Sutra ist die Religion, die allen Menschen die Dharmanatur erschließt. Und allein das Lotos-Sutra ist die Religion, die allen ermöglicht, Werte zu schaffen.

Zu der Zeit, in der dieses Lotos-Sutra weit verbreitet wird, fangen unter allen Umständen schlechte Freunde an, in Aktion zu treten, um uns mit aller Macht vom Weg abzubringen. Dabei versuchen sie massiv und hartnäckig, unser Leben in die fundamentale Dunkelheit zu führen und uns der Autorität gehorchen zu lassen. Wir dürfen uns von solch schlechten Freunden nicht erschüttern lassen. Um das zu realisieren, gibt es aber keine andere Wahl, als gegen das Böse, den Feind der wahren Lehre, der das Gesetz verleumdet, bis zum Ende zu kämpfen. Mit anderen Worten ist allein das „kämpferische Herz“ das „Herz des Nicht-Zurückfallens“. Sollten wir den Geist zum Kampf vergessen haben, dann können wir die magnetische Kraft der schlechten Freunde nicht besiegen.

Wir dürfen nicht vergessen, dass es hierin eine zum Sieg des Lebens wichtige Formel gibt.

Allein derjenige, der seinem „Schwur, innigsten Wunsch“ gemäß lebt,

führt ein unübertreffliches Leben

Nun, hierbei sagt der Daishonin: „Unabhängig von guter oder schlechter Absicht . . .“ Das bedeutet, dass schlechte Freunde von beiden Seiten, sowohl gut als auch schlecht, versuchen, uns anzugreifen. Da er sich in diesem Prinzip gründlich auskennt, legt der Daishonin seinen Schwur, im Glauben niemals zurückzufallen, folgendermaßen ab:

„Nun werde ich einen großen Wunsch errichten: Selbst wenn man mir versprechen wird, mir die Herrschaft über Japan zu übergeben, falls ich das Lotos-Sutra aufgeben, die Lehren des „Sutras für die Anschauung der unermesslichen Lebensdauer [des Buddhas]“ (Kanmuryoju-Kyo) annehmen und ihnen mein künftiges Leben überlassen würde, oder auch wenn man mich damit bedroht, meinen Vater und meine Mutter zu enthaupten, falls ich den Namen des Amida-Buddhas nicht anrufe, werde ich, obzwar solch große Verfolgungen auftreten, den Lehren anderer Schulen niemals folgen, solange meine Gerechtigkeit nicht durch einen Weisen widerlegt werden kann. Alle anderen großen Verfolgungen sind gleich dem Staub im Wind. Ich werde zur Säule Japans werden. Ich werde zum Auge Japans werden. Ich werde zum großen Schiff Japans werden. Das habe ich mir gelobt, und das ist mein Schwur. Diesen werde ich niemals brechen.“ (DG Band 2, Seite 185f; JG, Seite 232)

„Selbst wenn man mir versprechen wird, mir die Herrschaft über Japan zu übergeben“ – obwohl es solch eine Verführung geben sollte, und „auch wenn man mich damit bedroht, meinen Vater und meine Mutter zu enthaupten“ – obwohl es auch solch eine Erpressung geben sollte, werde ich mich derart großen Verfolgungen jedoch niemals beugen! Ganz gleich, welch große Verfolgungen auch immer erscheinen mögen, bei denen mein Leben aufs Spiel gesetzt wird, kann ich sie genau wie Staub im Winde wegblasen, so sagt der Daishonin mit aller Entschiedenheit.

Zudem zeigt er seine feste Überzeugung, dass „meine Gerechtigkeit … nicht widerlegt werden kann“.

In der Tat überwand der Daishonin seit der Zeit der Errichtung seiner Lehre vier große Verfolgungen und unzählige Widrigkeiten, so führte er seinen Kampf der Worte wie Brüllen des Löwenkönigs konsequent durch. Unterdessen errang er, die „Vorläufigkeit abzulegen und den ursprünglichen Daseinsgrund zu enthüllen“ (Hosshaku-Kenpon), und stellte unter Beweis, dass Nam-Myoho-Renge-Kyo das große Gesetz für die Verwirklichung der Buddhaschaft der gewöhnlichen Sterblichen ist, das alle Lebewesen in zehntausend Jahren des Späten Tages des Gesetzes und in grenzenloser Zukunft erretten kann. Des Daishonins Gerechtigkeit konnte niemals widerlegt werden.

Und nebst seinem Schwur, niemals zurückzufallen, werden dann die großen Wünsche klar aufgezeigt, für die der Daishonin sein ganzes Leben lang gekämpft hat.

„Ich werde zur Säule Japans werden.“

„Ich werde zum Auge Japans werden.“

„Ich werde zum großen Schiff Japans werden.“

Welch hehres Gelöbnis es ist, das die drei Tugenden Herrscher, Meister und Eltern umfassend manifestiert!

Nichiren Daishonin, können wir mit Ehrfurcht ersehen, fasste bereits am Tag der Errichtung seiner Schule den Entschluss, diese großen Wünsche zu erfüllen. Und jetzt sind 20 Jahre vergangen. Gleich, wie stark Stürme der teuflischen Hindernisse tobten, nichts konnte das „Herz des Nicht-Zurückfallens“ des Daishonins erschüttern.

Zahlreiche Schmähungen mit bösem Mund, niederträchtige Intrigen, Hinrichtungs-versuche und zweimalige Verbannungen – keiner dieser vom Teufelskönig des sechsten Himmels veranlassten Sturmwinde konnte die im Herzen des Daishonins entbrannte Flamme von Kosen-rufu auslöschen. Nein, der Daishonin entfachte diese Flamme umso stärker.

„Das habe ich mir gelobt, und das ist mein Schwur. Diesen werde ich niemals brechen.“ Das sind die Worte, die der Daishonin mit aller Entschiedenheit zum Ausdruck brachte, dass er seinen einmal gelobten Schwur in aller Ewigkeit niemals brechen wird.

Gerade aus dem Leben derjenigen, die diesen großen Wunsch des Buddhas zum eigenen „Schwur, innigsten Wunsch“ machen, tritt die Welt der Buddhaschaft hervor.

Meine Soka Gakkai hat stets mit dem Geist, „ohne Leib und Leben zu schonen“ (Fujishaku-Shinmyo), gekämpft, um diesen „Schwur, innigsten Wunsch“ des Daishonins zu erfüllen, gerade deshalb hat sie über alle Kämpfe triumphieren können.

Der „Schwur, innigste Wunsch“ (Seigan) bildet im Zusammenhang damit, die wahre Lehre im Späten Tag des Gesetzes zu verbreiten, die grundlegende Säule. Ohne das Herz des starken Schwurs, um der Gerechtigkeit willen zu leben, können wir die wilde Strömung in der unreinen Welt nicht zurückdrängen. Ebenso können wir die teuflische Natur auch nicht zurückschlagen.

Keine große Verfolgung zu fürchten. Keine einzige Widrigkeit zu scheuen. Die ursprüngliche Kraft, den Mut dafür hervorzubringen, ist der „Schwur, innigste Wunsch“ nach Kosen-rufu.

Wenn wir dem tiefgründigen „Schwur, innigstem Wunsch“ gemäß konsequent leben, wird die unerschütterliche Seele des Königs erglänzen, ganz gleich, welch teuflische Hindernisse auch immer erscheinen mögen. Und welch verhängnisvolle Schicksalsschläge uns auch immer heimsuchen mögen, wird die unerschrockene Seele des Mutigen erstrahlen.

Und solange das „Herz meines Schwurs, innigsten Wunsches“ nicht durchbrochen wird, können wir von allen möglichen teuflischen Hindernissen und verhängnisvollen Schicksals-schlägen niemals besiegt werden. Zumal, dass das „Herz des Schwurs, innigsten Wunsches“ durchbrochen wird, bedeutet für Buddhisten die größte Niederlage. Solche Menschen, die bislang im Glauben zurückfielen oder als Apostaten gegen die Soka Gakkai wirkten, wurden arrogant, von Ruhm und Reichtum fortgetrieben, und der Geist ihres Schwurs verdarb, daher gingen sie elend zugrunde. Aus dem Grund heißt es: „Es kommt auf das Herz an“. Dass das „Herz des Nicht-Zurückfallens“ beizubehalten und das „Herz des Schwurs, innigsten Wunsches“ durchzusetzen das Mark des Sieges als Mensch ist, lehrt uns Nichiren Daishonin hier klar und deutlich.

Säule des Geistes, Auge der Philosophie und großes Schiff der Rettung

Der Daishonin bezieht seinen Schwur auf „Säule Japans“, „Auge Japans“ und „großes Schiff Japans“.

Es ist kaum nötig zu sagen, dass „Japan“ hierbei keinesfalls darauf hinweist, das Land Japan in den Mittelpunkt zu stellen, sondern vielmehr im Sinne solch eines Landes, das von Verleumdungen des Gesetzes erfüllt ist und somit eher als ein typisch negatives Beispiel genannt werden kann, um tiefe Phänomene der unreinen Welt zu verdeutlichen. Sollten innerhalb der Saha-Welt Lebewesen, die am meisten leiden, und das Land, in dem sie leben, gerettet werden können, dann kann die gesamte Menschheit ebenso gerettet werden.

Japan zu Lebzeiten des Daishonins befand sich in einer Lage, in der es seine spirituelle Stütze verlor und demzufolge kurz vor dem Niedergang stand. Das Land war voll von bösen Priestern, die das Gift verbreiteten, das wahre Gesetz zu verleumden, und das Volk trieb auf dem Meere tiefen Leidens umher.

Ohne Säule wird das Haus zusammenstürzen. Gesellschaft ohne geistige Stütze. Gesell-schaft, die voller schlechter Freunde ist. Gesellschaft, die auf dem Meere ziellos umhertreibt. In solch einer Wüste des Geistes erhob sich Nichiren Daishonin einzig und allein.

Ich werde zur spirituellen Säule des Landes werden, das zusammengestürzt ist!

Ich werde zum Auge werden, das das Recht und Unrecht der chaotischen Philosophien klar unterscheiden kann!

Ich werde zum großen Schiff werden, das auf dem Meer umhertreibende Volk zu retten!

Dieser großartige „Schwur, innigste Wunsch“ war es, den der Daishonin sein ganzes Leben lang konsequent beibehielt.

In Bezug auf rechtswidrige, gewaltsame Handlungen von Hei-no-Saemon-no-jo[^6]^)^, der dem Daishonin massive Verfolgungen zufügte, um ihn aus der Welt zu schaffen, sagt der Daishonin unerschrocken wie ein Brüllen des Löwenkönugs:

„Nichiren ist die Säule und der Balken Japans. Wenn Sie mich verlieren, heißt es, dass Sie die Säule Japans zum Einsturz bringen!“ (DG Band 3, Seite 173; JG, Seite 287)

Ferner beschreibt er im Brief „Über das Verhalten des Buddhas“ seine Intention, die Abhandlung „Über das Öffnen der Augen“ zu verfassen, wie folgt:

„Das Herz dieses Schriftwerkes ist, dass die Existenz Japans von mir, Nichiren, abhängt. Beispielsweise kann ein Haus ohne Säule nicht standhalten, während ein Mensch ohne Seele tot ist. Ich, Nichiren, bin die Seele der Menschen in Japan. Hei-no-Saemon hat die Säule Japans bereits gestürzt.“ (DG Band I, Seite 197f; JG, Seite 919)

Zu Recht ist die „Säule Japans“ ein Wort, das nur jemand ausdrücken kann, der eine felsenfeste Entschlossenheit und einen selbstlosen Kampf als Grundvoraussetzung innehat, dass er sich von keiner einzigen teuflischen Natur der Macht zum Einsturz bringen lässt und sein Leben für seine Überzeugung der Gerechtigkeit, alle Menschen zum Glück zu bringen, bis zum Ende führt.

Es ist nichts anderes als die Soka Gakkai, die diese Seele des Wahren Buddhas übernommen hat. Nein, es gibt nur die Soka Gakkai.

In meinem Gedächtnis sind die Worte meines Meisters Josei Toda tief eingeprägt, die er unmittelbar vor seinem Amtsantritt als zweiter Präsident der Soka Gakkai aussprach:

„Für mich gibt es nur Kosen-rufu.“

„Ich werde aufstehen! Ganz egal, wer was sagt, ich werde nichts fürchten! Nun, von niemandem lasse ich mich stören!“

„Ich werde allein aufstehen!“ so sagte er.

Unabhängig vom Zeitalter und vom Land, die Kosen-rufu-Bewegung beginnt stets mit dem „Geist, allein aufzustehen“. Solange dieses Herz „allein aufstehen“ gegenwärtig ist, werden sich Kräfte des Mystischen Gesetzes vollkommen uneingeschränkt entfalten.

Auch ich bin als Schüler Herrn Todas auf dem noch nie da gewesenen Weg, weltweite Kosen-rufu genannt, „allein“ aufgestanden.

Der „Geist, allein aufzustehen“ ist das über die drei Lebensexistenzen hinweg ewig unabänderliche Grundprinzip für die Verbreitung des Mystischen Gesetzes.

Und allein das „Herz des Schwurs, innigsten Wunsches“ (Seigan) stellt die Seele des Ausübenden des Lotos-Sutras und den Kern der Religion des Daishonins dar.

In dem Teil der Abhandlung „Über das Öffnen der Augen“, nachdem er diesen Kern offenbarte, beginnt der Daishonin dynamisch und leidenschaftlich wie ein grandioser Wasserfall, Prinzipien wie zum Beispiel „Die verringerte Annahme durch die Verwandlung der schweren karmischen Vergeltung“ (Tenju-kyoju), „Die Verwirklichung der Buddhaschaft, die man erlangt, ohne sie anzustreben“, „Der Shakubuku-Geist aus tiefem Mitgefühl“ und unter anderem den grundlegenden Weg von Meister und Schüler zu lehren, die ihr Leben für ihren „Schwur, innigsten Wunsch“ als untrennbare Einheit widmen.

Diese Themen wollen wir in den nächsten Teilen der Vorlesung gründlich studieren.

(Fortsetzung folgt)

(aus „Daibyakurenge“, Juni 2005)

[^1]: ^1)^ Die drei Arten von starken Feinden: Im Vers der zwanzig Zeilen des dreizehnten Kapitels des Lotos-Sutras „Aufforderung zum Beibehalten“ wird erläutert, dass derjenige, der nach dem Tod des Buddhas das Lotos-Sutra verbreitet, verfolgt wird. Diese Beschreibungen ordnete der Große Lehrer Miaole in seinem Werk „Kommentar zu ‚Worte und Sätze des Lotos-Sutras’“ in die drei Arten ein: 1) „Unwissende Laiengläubige mit der sich aufbauschenden Arroganz“: Laien, die den Ausübenden des Lotos-Sutras verfolgen. 2) „Verschlagene Priester mit der sich aufbauschenden Arroganz“: Menschen, die dem weltlichen Leben entsagt haben und den Ausübenden des Lotos-Sutras verfolgen. 3) „Falschheilige mit der sich aufbauschenden Arroganz“: Menschen, die sich mit der autoritären Macht verschwören und den Ausübenden des Lotos-Sutras verfolgen.

[^2]: ^2)^ Drängen des Brahmanen: Als Shariputra sich in seiner früheren Existenz dem Weg des Bodhisattwas widmete, indem er eine Ausübung der Darbringung durchführte, forderte ihn ein Brahmane dazu auf, ein Auge zu spenden. Der Brahmane, dem Shariputra sein Auge darbrachte, roch kurz daran, warf es auf den Boden und trat es mit Füßen. Als Shariputra diesen Vorgang beobachtete, dachte er: „Dieser Kerl kann unmöglich zur Erleuchtung geführt werden.“ So fiel er wieder in die hinayana-buddhistische Anschauung zurück.

[^3]: ^3)^ Drei Hindernisse und vier Teufel: Die drei Hindernisse: „Hindernisse“ (Sho) im Buddhismus sind es, die uns im Wege stehen, wenn wir uns entschließen, den Glauben aufrichtig auszuüben oder Aktivitäten zu machen. 1) Hindernisse aus den Begierden (Bonno-sho): 2) Hindernisse aus dem Karma (Go-sho): 3) Hindernisse aus karmischer Vergeltung (Ho-sho): Sie entstehen aus den drei niedrigen Welten Hölle, Habgier und Animalität und haben ihre Ursache in unseren vergangenen verleumderischen Taten gegen das mystische Gesetz.

*Die vier Teufel (Ma)*: „Teufel“ im Buddhismus wird ursprünglich als
Lebenskrafträuber, Mörder oder Zerstörer übersetzt. Es sind
Funktionen, die Ausstrahlung des Lebens, die Wesenheit des
Mystischen Gesetzes, aus dem Inneren des eigenen Lebens zu berauben
sowie unsere Bemühung zu verhindern, uns zu entwickeln, unsere
Lebenskraft zu verstärken und den Mut aufzubringen, um das Mystische
Gesetz zu verbreiten. 1) Teufel durch die 5 Komponenten des Lebens
(On-ma). 2) Teufel durch Begierde (Bonno-ma). 3) Teufel durch Tod:
Durch den Tod eines Ausübenden des Glaubens, der man selbst ist oder
einem nahe steht, wird die Ausübung des Glaubens verhindert. 4)
Teufel aus dem sechsten Himmel (Tenji-ma): Das ist die
grundlegendste Funktion des Teufels, der aus der tiefsten Dunkelheit
des Lebens entsteht.

[^4]: ^4)^ Fünfhundert Staubkörner-Kalpas (Gohyaku-Jinten-ko): Das ist eine Kurzform von „fünfhundert, tausend, zehntausend, hunderttausend, Nayuta, Asamkhya Kalpas“ und stellt eine Metapher dar, die verwendet wird, um die extrem weit entfernte Zeit zu bezeichnen, in der Shakyamuni die Erleuchtung ursprünglich erlangte. Es wird folgendermaßen erklärt: Angenommen, eine Person würde fünfhundert, tausend, zehntausend, hunderttausend, Nayuta, Asamkhya-fache „Dreitausende-Große-Tausenderwelten“ (Trischliokosmos) nehmen und sie zu winzigen Staubkörnern zermahlen. Dann gehe sie ostwärts und lasse jedes Mal, wenn sie an hundert, tausend, zehntausend, hunderttausend, Nayuta, Asamkhya von Ländern vorbeikommt, ein Staubkorn fallen. Nayuta und Asamkhya sind altindische Zahleneinheiten; es sind beide ungeheure Zahlen von 10 zur dutzendfachen Potenz. Nach einer Quelle entspricht ein Nayuta einer Eins, gefolgt von elf Nullen (hundert Milliarden), und ein Asamkhya entspricht einer Eins, gefolgt von einundfünfzig Nullen. Der große Trischliokosmos bedeutet das Universum, wie man es sich in der damaligen Weltsicht vorstellte. Und alle Welten einschließlich der Welten, an denen sie beim ersten Vorbeigehen kein Staubkorn fallen ließ, werden zusammengenommen und nochmals zu Staubkörnern zermahlen; jedes dieser Staubkörner steht für eine Zeiteinheit „Kalpa“ (Ko). Ein „Kalpa“ bedeutet einen extrem langen Zeitraum; nach einer Erklärung heißt es etwa sechzehn Millionen Jahre. Und der Zeitpunkt, in dem Shakyamuni die Erleuchtung erlangte, soll selbst diese Berechnungen übersteigen und in der noch früheren Zeit um „hundert, tausend, zehntausend, hunderttausend, Nayuta, Asamkhya Kalpas zurückliegen. Diese gesamte Zeitspanne wird „fünfhundert Staubkörner-Kalpas“ (Gohyaku-Jintengo) genannt.

[^5]: ^5)^ Dreitausend Staubkörner-Kalpas (Sanzen-Jinten-ko): Das weist auf die weit entfernte Zeit hin, in der der Buddha „Große herausragende universale Weisheit“ erschien.

[^6]: ^6)^ Hei-no-Saemon-no-jo Yoritsuna (?-1293): Er wurde auch Taira-no Yoritsuna genannt. Seine Frau zog als Amme den ältesten Sohn Tokimunes (1251-1284), des achten Regenten Kamakura-Regimes und des Stammhalters des Hojo-Klans, Sadatoki (1271-1311), den späteren neunten Regenten des Regimes, auf. Er diente den beiden Regenten, Tokimune und Sadatoki, indem er Amtsgeschäfte der regierenden Stammfamilie Hojo und des Kamakura-Regimes als Staatssekretär führte, der über die gesamte Militär- und Polizeigewalt verfügte, und übte somit seine politische Macht voll aus. Mit Ninsho-bo Ryokan (1217-1303), dem Hohenpriester des einflussreichen Tempels Gokuraku-ji der Shingon-Ritsu Schule, eng vereint, intrigierte er als Anstifter, den Daishonin und dessen Anhänger schonungslos zu unterdrücken und zu verfolgen.

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