**Vorlesermaterial Februar 2003 ** **„Das Öffnen der Augen“ (Dt. Gosho Band II, S. 191) ** Der wichtige Punkt, dem wir uns in diesem Monat widmen: Nur wenn wir große Schwierigkeiten und große Hindernisse überwunden haben, können wir unser Glück erringen. Der Schlüssel dafür ist der „große Wunsch“ der Verbreitung, wofür wir uns einsetzen. Der „große Wunsch“ bewirkt, dass wir uns zu einem starken Selbst entwickeln. Haben wir unser „starkes Selbst“ durch die Erfüllung unseres „Schwurs“ fest verankert, öffnet sich uns der Weg im wahrsten Sinne zum leichten und sicheren Leben. “Im entscheidenden Augenblick“ - gerade im wichtigsten Moment des Lebens sollten wir uns daran erinnern, gemeinsam mit unserem Meister ganz und gar für Kosen- rufu zu leben. *Goshotext (Deutsche Gosho B. II S. 191 Z. 4 - 13):* **Obwohl ich und meine Schüler unterschiedlichen Schwierigkeiten begegnen mögen, werden wir gewiss die Buddhaschaft erlangen, wenn wir in unseren Herzen keine Zweifel hegen. Zweifeln Sie nicht, nur weil der Himmel Ihnen keinen Schutz gewährt. Lassen Sie sich nicht entmutigen, weil Sie in dieser Existenz kein leichtes und sicheres Leben genießen. Dies habe ich meine Schüler von morgens bis abends gelehrt, und dennoch beginnen sie zu zweifeln und geben ihren Glauben auf. ** **Törichte Menschen vergessen im entscheidenden Augenblick leicht die Versprechen, die sie gemacht haben.** *Hintergrund und Inhaltzusammenfassung:* Siehe das Vorlesermaterial vom Oktober 2002 *Wichtige Punkte der Inhalte:* Die Goshostelle, von der wir in diesem Monat lernen wollen, steht einige Seiten nach den Sätzen „Sollen mich die Götter verlassen. Sollen alle möglichen Verfolgungen über mich kommen. ...“, die wir im Oktober letzten Jahres studiert haben. Wie dabei auch erwähnt wurde, überprüft der Daishonin in dieser Gosho die Gründe, indem er auf die Fragen seiner Schüler, „warum werden die Ausübenden des Lotos-Sutras von den Schutzgöttern nicht beschützt?“ und „warum erleiden die Verfolger keine sichtbaren Strafen?“ antwortet: „Sollen mich die Götter verlassen. Sollen alle möglichen Verfolgungen über mich kommen. ...“. Der Daishonin sagte damit ganz entschieden : „Sollten mich die Schützgötter auch verlassen, es würde mir nichts ausmachen. Über welchen Zeitraum hinweg und wie viele Schwierigkeiten mir auch fortwährend begegnen, es macht mir nichts aus. Für mich ist klar, es gibt keinen anderen Weg als mich mein Leben lang für Kosen-rufu einzusetzen. Ich, Nichiren, will den Weg für den großen Wunsch der Verbreitung, der wichtiger ist als mein eigenes Leben gehen“ Anschließend rief er seine Schüler auf: „Habt ihr denn nicht den Schwur getan, egal was passiert, gemeinsam den großen Wunsch der Verbreitung durchzusetzen? Gerade jetzt, wo die große Verfolgung Realität geworden ist, solltet ihr doch euren Schwur nicht vergessen. Nur wenn ihr die größte Schwierigkeit überwunden habt, könnt ihr die wahre Sicherheit und das wahre Glück erringen!“ Das ist die Stelle, die wir dieses mal studieren wollen. Wie wir bereits öfter gelernt haben, waren während dieser Zeit, von der Tatsunokuchi-Verfolgung bis zur Sado-Verbannung, nicht nur der Daishonin, sondern auch seine Anhänger und Schüler heftigen Verfolgungen ausgesetzt, wie Verbannung, Beschlagnahme ihres Territoriums usw. Es kam immer wieder vor, dass Gläubige durch die Verfolgungen ins Schwanken gerieten, Zweifel hegten, indem sie dachten: „Es bringt doch keine Wohltaten hervor, wenn wir diesen Glauben weiter beibehalten“, und sie hörten daraufhin auf zu praktizieren. Angesichts dieser Umstände ermutigte er seine Schüler: „Egal welch leidvolle Schwierigkeiten wir auf dem Weg der buddhistischen Ausübung erleiden, so können wir doch, wenn wir nicht an dem mystischen Gesetz zweifeln und gemeinsam mit dem Daishonin den Glauben beibehalten, letzten Endes ganz sicher den Lebenszustand des Buddhas erlangen, die Buddhaschaft in diesem einen Leben verwirklichen. Deshalb sollten wir uns nicht besiegen lassen!“ *Vorleser werden gebeten, für Ihre Vorlesung die „Welt der Schriften Nichiren Daishonins“ Teil (1)* *S. 19 12. Zeile bis S. 21 13. Zeile intensiv und sorgfältig zu studieren und weiterzugeben.* „Ein glückliches Leben zu führen heißt nicht, weder Probleme noch Schwierigkeiten zu haben. In der Tat gibt es kein Menschenleben, das frei von Schwierigkeiten ist. Vielmehr ist es selbstverständlich und unvermeidlich, Schwierigkeiten und Verfolgungen zu begegnen für uns, die wir entschlossen sind, uns für Kosen-rufu, nämlich für das Glück der Menschen und für den Frieden auf der Welt einzusetzen. Denn dieser Entschluss lässt die Menschen sich am meisten entwickeln. Glück ist auch nur dann zu erreichen, wenn man die Schwierigkeiten und Probleme selbst besiegt hat. In Wirklichkeit aber gibt es Menschen, die sich von Schwierigkeiten besiegen lassen. Sind sie besiegt, verstärken sich ihre Leiden, statt dass es ihnen besser geht. Glücklich zu werden erfordert die Stärke des Herzens, die die Schwierigkeiten besiegt. Unglück heißt mit anderen Worten die Schwäche des Herzens, die sich von den Schwierigkeiten besiegen lässt. Präsident Ikeda sagt, das was in uns das „starke Herz“ und das „starke Selbst“ aufbaut, ist der große Wunsch der Verbreitung, dem wir uns widmen sollten. Oben steht geschrieben: „**Wir** **werden gewiss die Buddhaschaft erlangen, wenn wir in unseren Herzen keine Zweifel hegen“** Aber es kommt vor, dass wir, obwohl wir eifrig und mit vollem Einsatz praktizieren, dennoch zweifeln: „Warum passiert so etwas Unangenehmes, obwohl wir praktizieren?“ oder „Warum bin ich immer noch nicht glücklich, obwohl ich so sehr dafür bete?“ Zwar warnen wir uns selbst davor zu zweifeln, aber Zweifel tauchen in unserem Herzen einfach so wie Wolken auf. Was sollte man dagegen tun? Wenn Zweifel aufkommt, ermutigen wir uns: „Nein, so ist es nicht. Wenn ich genau diese Situation durchhalte, sollte sich ein neuer Weg eröffnen!“. Statt also unsere Zweifel zu hegen, müssen wir uns ganz neu entschließen und nochmals versuchen, die Probleme zu überwinden. Darauf kommt es an. Darin liegt das „starke Herz“ und das „starke Selbst“. Das, was uns dazu ermöglicht, ist den großen Wunsch der Verbreitung zu haben, sagt Präsident Ikeda. Erinnern wir uns an unseren großen Wunsch, wobei es nicht um unsere persönliche Angelegenheit geht, statt uns „von solchen Sachen niederdrücken zu lassen“. Wir müssten uns dann erneut entschließen und es nochmals versuchen! Wenn es nur um unsere eigene Sache ginge, könnte man ja aufgeben, wie etwa: „Da kann man nichts machen. Ich kann nichts dafür usw.“ Wenn wir aber an den großen Wunsch denken, dürfen wir nicht aufgeben, nur weil wir gerade mit Problemen und Schwierigkeiten konfrontiert sind. Weil wir gemeinsam mit unserem Meister „den Schwur“ geleistet haben, dürfen wir uns nicht besiegen lassen. So können wir neu überlegen. Deshalb ruft der Daishonin auch uns auf: „Ich und meine Schüler ... “. Und er ermutigt uns, uns im entscheidenden Augenblick an unser Versprechen zu erinnern. Präsident Ikeda zitiert oft diesen Abschnitt der Gosho und weist darauf hin: „Dieser Satz ist die grundsätzlichste aller Führungen des Daishonin. Wir brauchen nur diesen einen Satz zu lernen, um Schwierigkeiten und Hindernisse zu überwinden. Wir werden Buddha, indem wir diesen Satz nicht vergessen.“ Auch sagte er: „Ihr sollt diesen Satz so tief in euer Herz einprägen, dass ihr ihn auswendig könnt“. Lassen wir uns diesen Abschnitt Tag für Tag in unsere Herzen einprägen, um unser eigenes Selbst so zu formen, dass wir im entscheidenden Augenblick unerschütterlich bleiben.