Die Gosho-Vorlesung von Präsident Ikeda ======================================== „Über das Öffnen der Augen“ ---------------------------- **(4) „Die wahre Ursache und die wahre Wirkung“ (Hon’in, Honga) ** > **- die grenzenlose Ausübung der Bodhisattwas und ** > > **die ewige Welt der Buddhaschaft, die wir durch den Glauben öffnen ** „Das Kegon-Sutra und die Sutren wie das Hannya- und Dainichi-Sutra verbergen nicht nur die Lehre, dass Menschen in den Welten der zwei Fahrzeuge (Shravakas und Pratyeka-Buddhas) die Buddhaschaft erlangen können, sondern sie versäumen auch zu erklären, dass der Buddha (Shakyamuni) seine ‚Erleuchtung in der ewig entfernten Vergangenheit’ erlangte’ (Kuon-Jitsujo). In diesen Sutren gibt es daher zwei Fehler. Erstens: Sie verbergen die Lehre ‚Ichinen-Sanzen’, die im theoretischen Teil des Lotos-Sutra enthalten ist, bedingt dadurch, dass sie die vorläufigen Lehren noch nicht abgelegt haben, weil darin eine ‚Einstufung von Ausübungen’ (Gyofu) enthalten ist. Zweitens: Weil sie, wie es heißt, erläutern, dass Shakyamuni die Erleuchtung in dieser Lebensexistenz erstmals erlangt habe, und somit das ‚Mittel’ (Gon) nicht erschlossen ist, verbergen sie die ‚ewig entfernte Vergangenheit’ (Kuon), \[in der Shakyamuni die Erleuchtung erlangte\], wie es im wesentlichen Teil des Lotos-Sutra gelehrt wird. Diese beiden großen Doktrinen sind der Kern der Lehren im ganzen Leben des Buddhas und das Herz sowie das Mark aller Sutren. Dadurch, dass das zweite Kapitel ‚Geeignetes Mittel’ im theoretischen Teil des Lotos-Sutra die Lehre ‚Ichinen-Sanzen’ und somit die Erlangung der Erleuchtung für Menschen in den Welten der zwei Fahrzeuge erläutert, wird es von einem der zweierlei Fehler, die in den dem Lotos-Sutra vorausgehend gepredigten Sutren begangen wurden, befreit. Dennoch, weil das Prinzip ‚das Vorläufige ablegen und das Ursprüngliche offenbaren’ (Hosshaku-Kenpon) im Leben Shakyamunis noch nicht erklärt ist, wird die Lehre des tatsächlichen Ichinen-Sanzen nicht enthüllt, und die Erlangung der Erleuchtung für Menschen in den Welten der zwei Fahrzeuge bleibt ebenso nicht sichergestellt. Solche Lehren sind dem Mondschein auf der Wasseroberfläche gleich oder wie wurzellose Pflanzen, die auf den Wellen treiben. Wenn, am wesentlichen Teil des Lotos-Sutra angelangt, die Lehre der ‚primären Erlangung der Erleuchtung in dieser Existenz’ (Shijo-Shokaku) zurückgewiesen wird, werden die Wirkungen der vier Lehren[^1] gleichermaßen zurückgewiesen. Und wenn die Wirkungen der vier Lehren zurückgewiesen sind, werden die Ursachen der vier Lehren gleichermaßen zurückgewiesen. Dadurch, dass Ursachen und Wirkungen der zehn Welten, wie in den dem Lotos-Sutra vorausgehend gepredigten Sutren und dem theoretischen Teil des Lotos-Sutra erläutert, zurückgewiesen wurden, werden die Ursache und Wirkung der zehn Welten, wie im wesentlichen Teil des Lotos-Sutra erläutert, enthüllt. Das ist zu Recht die Lehre der wahren Ursache und der wahren Wirkung. Sie offenbart, dass die neun Welten in der seit der Zeit ohne Anfang andauernden Welt der Buddhaschaft enthalten sind und dass die Welt der Buddhaschaft den seit der Zeit ohne Anfang andauernden neun Welten innewohnt, was als das wahre gegenseitige Enthaltensein der zehn Welten, die wahren hundert Welten und tausend Faktoren sowie das wahre Ichinen-Sanzen dargestellt wird.“ (DG Band 2, Seite 96/97; JG, Seite 197) Im vorliegenden Abschnitt der Gosho wird die „Lehre der waren Ursache und der wahren Wirkung“, das Gesetz für die Erlangung der Erleuchtung, die im 16. Kapitel des Lotos-Sutra „Unermessliche Lebensdauer des Tathagata“ erläutert wird, klargestellt. Die „wahre Ursache und die wahre Wirkung“ (Hon’in, Honga) weisen auf die Ursache und die Wirkung für die Erlangung der Erleuchtung in der ewig entfernten Vergangenheit hin, wie sie im Kapitel „Unermessliche Lebensdauer des Tathagata“, im wesentlichen Teil des Lotos-Sutra, erläutert werden. In diesem Kapitel „Unermessliche Lebensdauer des Tathagata“ wird erläutert, dass die wahre Erlangung der Erleuchtung Shakyamunis vor den „Gohyaku-Jintengo“ (fünfhundert Staubkörner-Kalpas), also in einer Zeit der unermesslichen Vergangenheit stattfand. Dass Shakyamuni in dieser ewig entfernten Vergangenheit die Erleuchtung erlangte, wird die „Erlangung der Erleuchtung in der ewig entfernten Vergangenheit“ (Kuon-Jitsujo) genannt. Und die Ursache für seine Erlangung der Erleuchtung zu diesem Zeitpunkt wird die „wahre Ursache“ genannt, während das Ergebnis, die Erleuchtung erlangt zu haben, die „wahre Wirkung“ genannt wird. Diese Erlangung der Erleuchtung gemäß der wahren Ursache und der wahren Wirkung wird an der Oberfläche des Textes im Kapitel „Unermessliche Lebensdauer des Tathagata“ nur auf das Ereignis der Person Shakyamuni beschränkt erläutert. Jedoch, aus dem Standpunkt „in der Tiefe des Textes“ (Montei) betrachtet, kann die Erläuterung nicht ausschließlich auf die Erlangung der Erleuchtung im Leben Shakyamunis beschränkt bleiben. Die „wahre Ursache und die wahre Wirkung“ liegen nicht nur der Erlangung der Erleuchtung in der ewig entfernten Vergangenheit im Leben Shakyamunis zugrunde, sondern sie weisen prinzipiell auch auf die Ursache und Wirkung für die grundlegendste, universelle Verwirklichung der Buddhaschaft hin. Das heißt, sie gelten ebenso für die Verwirklichung der Buddhaschaft aller Menschen. #### Zweierlei Fehler in den dem Lotos-Sutra vorausgehend gepredigten Sutren Zuerst zitiert der Daishonin die Worte Miaole des Großen (711-782) aus China und zeigt zwei Arten von theoretischen Mängeln auf, die in den dem Lotos-Sutra vorausgehend gepredigten Sutren vorhanden sind. Als erstes geht es um das Manko, dass die Lehre „Ichinen-Sanzen“, die im theoretischen Teil (Shaku-mon), vom ersten Kapitel bis zum vierzehnten Kapitel des Lotos-Sutra, gelehrt wird, in den dem Lotos-Sutra vorausgehend gepredigten Sutren verborgen ist. Der Ausdruck des eingangs zitierten Absatzes „ … eine ‚Einstufung von Ausübungen’ (Gyofu)[^2] enthalten ist“ weist darauf hin, dass in bezug auf buddhistische Ausübungen allen Sutren, die dem Lotos-Sutra vorausgehend gelehrt wurden, eine Ansicht zugrunde liegt, Differenzierungen sowie Diskriminierungen aufzustellen. Als Voraussetzung für diese Ansicht findet sich die Anschauung, Unterschiede zu fixieren, in welcher der zehn Welten sich Lebewesen befinden. Insbesondere von dieser diskriminierenden Anschauung, es gebe zwischen den neun Welten und der Welt der Buddhaschaft eine unüberbrückbare Trennung, ausgehend, wird eine Notwendigkeit der über mehrere Kalpas andauernden Ausübungen, nach denen die Lebewesen der neun Welten erst die Erleuchtung erlangen können, unterstrichen, und es wird dabei ebenso stark hervorgehoben, dass die Menschen der zwei Fahrzeuge, Shravakas (Stimmen-Hörer) und Pratyeka-Buddhas (Teilerleuchtete), die Erleuchtung auf gar keinen Fall erlangen können. Und die Stelle „ … das ‚Mittel’ (Gon) noch nicht erschlossen ist“ bedeutet, dass, wie eben erklärt, die als vorläufiges Mittel dienlichen Lehren, die Unterschiede der zehn Welten in bezug auf die Menschen zu fixieren, zuerst gepredigt wurden, jedoch die wahre Lehre noch nicht offenbart ist. Im theoretischen Teil, der ersten Hälfte des Lotos-Sutra jedoch wird diese Anschauung der Diskriminierung durchbrochen, nämlich es wird betont, dass die Menschen der zwei Fahrzeuge die Erleuchtung erlangen können, und das Prinzip „das wahre Wesen aller Phänomene“ (Shoho-Jisso) wird vor allem darin gepredigt. Und dadurch wird die Lehre „Ichinen-Sanzen im theoretischen Teil des Lotos-Sutra“ klar dargestellt, aus dem die Lehren, „den Lebewesen der neun Welten wohnt die Welt der Buddhaschaft inne“ sowie „alle Lebewesen besitzen die Möglichkeit, die Erleuchtung zu erlangen“, hervorgehen. Der zweite der „zweierlei Fehler“ heißt, dass alle Sutren, die dem Lotos-Sutra vorausgehend gepredigt wurden, die Lehre „die Erlangung der Erleuchtung in der ewig entfernten Vergangenheit“ (Kuon-Jitsujo), die im wesentlichen Teil (Hon-mon), dem zweiten Teil des Lotos-Sutra erläutert wird, verbergen. In allen Sutren, die dem Lotos-Sutra vorausgehend gepredigt wurden, wird erläutert, dass Shakyamuni \[in Indien\] die Erleuchtung zum ersten Mal erlangt habe, wie dies die „primäre Erlangung der Erleuchtung in dieser Existenz“ (Shijo-Shokaku) genannt wird. Die „primäre Erlangung der Erleuchtung in dieser Existenz“ bedeutet, in dieser Lebensexistenz zum ersten Mal die „wahre Einsicht“ (Erleuchtung) vollbracht zu haben. Dies weist darauf hin, dass Shakyamuni, nach unendlich langen Ausübungen in mehreren Kalpas, in dieser Lebensexistenz zum ersten Mal die Erleuchtung erlangt haben soll. Das heißt, die Lehre „die primäre Erlangung der Erleuchtung in dieser Lebensexistenz“ stellt eine Anschauung dar, die für die Erlangung der Erleuchtung unendlich lange Ausübungen in mehreren Kalpas voraussetzt. Demzufolge, kann man sagen, beruht diese Anschauung über die Erlangung der Erleuchtung auf der Denkweise, die neun Welten und die Welt der Buddhaschaft seien strikt voneinander getrennt. Im theoretischen Teil des Lotos-Sutra wird die Möglichkeit, dass die Lebewesen die Erleuchtung erlangen können, klargestellt, und somit ist zwar einer der „zweierlei Fehler in den dem Lotos-Sutra vorausgehend gepredigten Sutren“ aufgehoben. Dennoch ist in bezug auf den Buddha die Anschauung über die Erlangung der Erleuchtung, die „primäre Erlangung der Erleuchtung“, weiterhin vollständig ungeklärt geblieben. Über die Lehre „Ichinen-Sanzen“ im theoretischen Teil des Lotos-Sutra, dem es an der Predigt über die „Erlangung der Erleuchtung in der ewig entfernten Vergangenheit“ unverändert mangelt, sagt der Daishonin: „Dennoch, weil das Prinzip ‚das Vorläufige ablegen und das Ursprüngliche offenbaren’ (Hosshaku-Kenpon) im Leben Shakyamunis noch nicht erklärt ist, wird die Lehre des tatsächlichen Ichinen-Sanzen nicht enthüllt, und die Erlangung der Erleuchtung für Menschen in den Welten der zwei Fahrzeuge bleibt ebenso nicht sichergestellt.“ (DG Band 2, Seite 97; JG, Seite 197) Das Prinzip „das Vorläufige ablegen und das Ursprüngliche offenbaren“ (Hosshaku-Kenpon) bedeutet, dass Shakyamuni im 16. Kapitel des Lotos-Sutra „Unermessliche Lebensdauer des Tathagata“ das „Vorläufige“ (Shaku) im Leben des Buddhas, die primäre Erlangung der Erleuchtung in dieser Existenz, durchbrach und die wahre Wesenheit, nämlich das „Ursprüngliche“ (Hon) im Leben des Buddhas, die „Erlangung der Erleuchtung in der ewig entfernten Vergangenheit“, offenbarte. Ohne das Ursprüngliche oder die wahre Wesenheit des Buddhas zu offenbaren und unabhängig davon, wie ernst Shakyamuni auch die Lehren wie „die Erlangung der Erleuchtung für Menschen in den Welten der zwei Fahrzeuge“ und das „Ichinen-Sanzen im theoretischen Teil des Lotos-Sutra“, dass die Welt der Buddhaschaft dem Leben der Lebewesen in den neun Welten innewohnt, gepredigt haben mag, sagt der Daishonin, kann dies weder „wahres Ichinen-Sanzen“ genannt werden noch ist die „Erlangung der Erleuchtung für Menschen in den Welten der zwei Fahrzeuge“ sichergestellt. Und die Tatsache, dass der Lehre „das Ichinen-Sanzen im theoretischen Teil des Lotos-Sutra“ eine fundierte Stütze fehlt und sie deswegen ungewiss bleibt, wird hier mit dem „Mondschein auf der Wasser-oberfläche“, sowie den „wurzellosen Pflanzen, die auf den Wellen treiben“, verglichen. **„Das Vorläufige ablegen und das Ursprüngliche offenbaren“ ** **und „Die wahre Ursache und die wahre Wirkung“ ** Als nächstes werde ich über den Punkt „weil das Prinzip ‚das Vorläufige ablegen und das Ursprüngliche offenbaren’ (Hosshaku-Kenpon) im Leben Shakyamunis noch nicht erklärt ist, wird die Lehre des tatsächlichen Ichinen-Sanzen nicht enthüllt“ Betrachtungen anstellen. Die Bedeutung, dass Shakyamuni im 16. Kapitel „Unermessliche Lebensdauer des Tathagata“ predigte, er habe die „Erleuchtung in der ewig entfernten Vergangenheit erlangt“ (Kuon-Jitsujo), liegt darin, dass er zum einen das Vorläufige, die „primäre Erlangung der Erleuchtung in dieser Existenz“ (Shijo-Shokaku), durchbrach und zum anderen die „wahre Ursache und die wahre Wirkung“ (Hon’in, Honga) offenbarte. Der Daishonin stellt fest, dass die Wirkungen im Zusammenhang mit der Erlangung der Erleuchtung, die in den vier Lehren, den dem Lotos-Sutra vorausgehend gepredigten Sutren und dem theoretischen Teil des Lotos-Sutra, vielfältig erläutert wurden, vollständig zurückgewiesen worden sind. Des weiteren sagt er, dass die Tatsache, dass die Wirkungen im Zusammenhang mit der Erlangung der Erleuchtung zurückgewiesen wurden, darauf hinweist, dass alle Ursachen im Zusammenhang mit der Erlangung der Erleuchtung, die wiederum in den vier Lehren erläutert wurden, gleichermaßen vollständig zurückgewiesen worden sind. Und derart „Ursachen und Wirkungen der zehn Welten in den dem Lotos-Sutra vorausgehend gepredigten Sutren und dem theoretischen Teil des Lotos-Sutra“ vollständig zurückzuweisen, erweist sich als eine der beiden Bedeutungen, die auf dem Prinzip „das Vorläufige ablegen und das Ursprüngliche offenbaren“, basieren. „Ursachen und Wirkungen der zehn Welten“ beziehen sich hierbei auf Ursachen und Wirkungen, die mit der Erlangung der Erleuchtung im Zusammenhang stehen, nämlich die neun Welten als Ursachen und die Welt der Buddhaschaft als Wirkung. Des weiteren werden im 16. Kapitel des Lotos-Sutra die „Ursache und Wirkung der zehn Welten im wesentlichen Teil des Lotos-Sutra“, die „wahre Ursache und die wahre Wirkung“, enthüllt. Nämlich: die wahre Ursache und die wahre Wirkung in bezug auf die Erlangung der Erleuchtung werden erläutert. Das ist eine andere Bedeutung, die sich ebenso auf das Prinzip „das Vorläufige ablegen und das Ursprüngliche offenbaren“ stützt. An dieser Stelle möchte ich vorweg erwähnen, wie die wahre Ursache und die wahre Wirkung an der Oberfläche des Textes im Kapitel des Lotos-Sutra „Unermessliche Lebensdauer des Tathagata“ erläutert werden. Eingangs im Kapitel „Unermessliche Lebensdauer des Tathagata“ wird wie folgt gepredigt: „Seit ich in Wirklichkeit die Erleuchtung erlangte, sind unermessliche grenzenlose Hunderte, Tausende, Zehntausende, Hunderttausende, Nayutas von Kalpas vergangen.“ (LS, Seite 478) Und dadurch wird klar verkündet, dass die wahre Erlangung der Erleuchtung im Leben Shakyamunis bereits in der unermesslich ewigen Vergangenheit stattfand. Ferner wird ebenso gepredigt: „Seit ich die Erleuchtung erlangt habe, ist es äußerst lange her und ewig entfernt. Meine Lebensdauer beträgt eine unermessliche Zahl von Asamkhyeya Kalpas; sie bleibt beständig und geht nicht zu Ende.“ (LS, Seite 482) Hier wird erklärt, dass das Leben des Buddhas, der in der ewig entfernten Vergangenheit die Erleuchtung erlangte, beständig fortwährt und nicht zu Ende geht. Dieses beständig fortwährende und nicht zu Ende gehende Leben in der Welt der Buddhaschaft stellt sich als die Wirkung im Zusammenhang mit der Erlangung der Erleuchtung in der ewig entfernten Vergangenheit, nämlich als die wahre Wirkung dar. Als nächstes wird in bezug auf die wahre Ursache wie folgt gepredigt: „Die Lebensdauer, die ich ursprünglich durch die Ausübung des Bodhisattwawegs erlangt habe, ist jetzt noch nicht erschöpft. Und es wird auch die oben genannte Zahl verdoppeln.“ (LS, Seite 482) Das heißt, er erwähnt, dass nicht nur das eine Leben in der Welt der Buddhaschaft der wahren Wirkung, sondern auch das andere Leben in den neun Welten, das den Bodhisattwaweg ausübt, was für die Erlangung der Erleuchtung zur wahren Ursache wurde, seit der Erlangung der Erleuchtung vor den „fünfhundert Staubkörner-Kalpas“[^3] (Gohyaku-Jintengo) noch nicht beendet sind, und er erklärt weiter, dass diese Leben noch doppelt so lang andauern werden. Es wird hier erklärt, dass das Leben in der Welt der Buddhaschaft, die wahre Wirkung, beständig fortwährt und nie zu Ende geht und dass das Leben, das die Ausübung des Bodhisattwas, die wahre Ursache, durchführt, ebenso nicht zu Ende geht. Dieser Aspekt unterscheidet sich, wie hier erläutert, von der Anschauung über die Erlangung der Erleuchtung, die auf den vorläufigen Sutren, die dem Lotos-Sutra vorausgehend gepredigt wurden, beruhen, dass man das Leben in der Welt der Buddhaschaft erst vollbringen könne, wenn man das Leben in den neun Welten abgebrochen habe. Und das sind die Ursache und Wirkung im wesentlichen Teil des Lotos-Sutra, also die wahre Ursache und die wahre Wirkung. In der Tat wird im Kapitel „Unermessliche Lebensdauer des Tathagata“ gepredigt, dass der Buddha, der in der ewig entfernten Vergangenheit die Erleuchtung erlangte, auch nach der Erlangung der Erleuchtung niemals aufhört, die Ausübung des Bodhisattwas durchzuführen, um in dieser realen Welt der neun Welten, in der wir leben, die Lebewesen zu retten. Hiermit stellt sich die Wesenheit des wahren Buddhas durch die Umsetzung des Prinzips „das Vorläufige ablegen und das Ursprüngliche offenbaren“ im Kapitel „Unermessliche Lebensdauer des Tathagata“ klar heraus. Kurzum gesagt, das ist der „ewige Buddha, der die grenzenlos andauernde Ausübung des Bodhisattwas durchführt“. Das Leben derjenigen, die inmitten dieses realen Alltagslebens die grenzenlos andauernde Ausübung des Bodhisattwas durchführen, befindet sich in den neun Welten. Gleichzeitig manifestiert sich dieses Leben in der Welt der ewigen Buddhaschaft als ursprüngliche Energie, mit der man diese grenzenlos andauernde Ausübung des Boddhisattwas durchführen kann. Der Buddha von der „primären Erlangung der Erleuchtung in dieser Existenz“ (Shijo-Shokaku), also der Buddha, von dem angenommen wird, er habe in diesem Leben zum ersten Mal die Erleuchtung erlangt, soll in einem reinen Land, einer völlig anderen Welt, erscheinen, wenn er ins Nirwana eingetreten sei, was sich daraus ergibt, dass er folglich nicht mehr in dieser realen Welt die Ausübung des Bodhisattwas fortsetzen werde. Im Gegensatz zu ihm bleibt der Buddha von der „Erlangung der Erleuchtung in der ewig entfernten Vergangenheit“ (Kuon-Jitsujo) in dieser realen Welt, die für ihn genau das reine Land, das Land ewigen Lichts, bedeutet. Und für den im Kapitel „Unermessliche Lebensdauer des Tathagata“ erläuterten Buddha stellen alle realen Ereignisse, die sich in den neun Welten abspielen, Chancen und Anlässe dar, die vitale Kraft in der Welt der Buddhaschaft aus seinem eigenen Leben hervorzubringen, und sie sind für ihn wiederum nichts anderes als eine Bühne, auf der sich ihm eine Möglichkeit anbietet, Weisheit und tiefes Mitgefühl in der Welt der Buddhaschaft voll zu entfalten. Und die Lebewesen, die unter realen Problemen der neun Welten leiden, sind für ihn sowohl „meine“ Kinder, die er zu ermutigen und zum Glück zu führen hat, als auch „meine“ Freunde, für die er sich bemüht, die Freiheit in der Welt der Buddhaschaft gemeinsam zu teilen. Der Buddha, der die wahre Freiheit, die Welt der Buddhaschaft genannt, erlangt hat, steht allein auf als wahrer „Sieger“ und initiatives „Individuum“, das kraft der Welt der Buddhaschaft Leib und Seele kontrolliert und die teuflische Natur bezwingt. Parallel dazu erkennt dieser Buddha, dass sowohl im Leben anderer Lebewesen als auch in tiefem Grund der realen Welt die Kraft in der Welt der Buddhaschaft latent vorhanden ist. Und um diese Kraft zu manifestieren, spricht er stetig die Lebewesen an, appelliert an die Welt und setzt sich mit „mutiger Handlung“, „uneingeschränkter Weisheit“ und „herzlichem Dialog voller Aufrichtigkeit“ ein. Wie hier kurz erwähnt, hat das Prinzip „das Vorläufige ablegen und das Ursprüngliche offenbaren“ im Kapitel „Unermessliche Lebensdauer des Tathagata“, in dem die Ansicht der „primären Erlangung der Erleuchtung in dieser Existenz“ (Shijo-Shokaku) zurückgewiesen wurde und die Anschauung der „wahren Ursache und der wahren Wirkung“ im Zusammenhang mit der „Erlangung der Erleuchtung in der ewig entfernten Vergangenheit“ (Kuon-Jitsujo) klar dargestellt worden ist, dazu beigetragen, unsere bisherige Anschauung über den Buddha und über die Erlangung der Erleuchtung von Grund auf zu ändern. Jedoch bloß an der Oberfläche des Textes im Kapitel „Unermessliche Lebensdauer des Tathagata“ wird die „wahre Wirkung“ des Buddhas von der Erlangung der Erleuchtung in der ewig entfernten Vergangenheit als Mittelpunkt der Predigten erläutert, wobei die „wahre Ursache“ lediglich auf den vorher zitierten Abschnitt des Lotos-Sutra „ . . . ich habe ursprünglich den Bodhisattwaweg ausgeübt . . .“ (LS, Seite 482) beschränkt dargestellt ist. #### Die seit der Zeit ohne Anfang andauernde Welt der Buddhaschaft #### und die seit der Zeit ohne Anfang andauernden neun Welten Wer durchschaute, dass in der Tiefe des Textes im Kapitel „Unermessliche Lebensdauer des Tathagata“, in dem die wahre Ursache und die wahre Wirkung des Buddhas von der Erlangung der Erleuchtung in der ewig entfernten Vergangenheit gepredigt wird, das grund-legendste Gesetz verborgen liegt, durch das die gewöhnlichen Sterblichen die Buddhaschaft verwirklichen können, ist Nichiren Daishonin. Der Daishonin schreibt über die wahre Ursache und die wahre Wirkung folgendermaßen: „Die Lehre offenbart, dass die neun Welten in der seit der Zeit ohne Anfang andauernden Welt der Buddhaschaft enthalten sind und dass die Welt der Buddhaschaft den seit der Zeit ohne Anfang andauernden neun Welten innewohnt, was als das wahre gegenseitige Enthaltensein der zehn Welten, die wahren hundert Welten und tausend Faktoren sowie das wahre Ichinen-Sanzen dargestellt wird.“ (DG Band 2, Seite 97; JG, Seite 197) Die „seit der Zeit ohne Anfang andauernde Welt der Buddhaschaft“ weist an der Oberfläche des Textes auf das beständig fortwährende und nie zu Ende gehende Leben in der Welt der Buddhaschaft hin, das der Buddha von der Erlangung der Erleuchtung in der ewig entfernten Vergangenheit vollbrachte. Wie bereits erwähnt, ist der Buddha von der Erlangung der Erleuchtung in der ewig entfernten Vergangenheit, der das beständig fortwährende und nie zu Ende gehende Leben vollbrachte, ebenso mit dem Leben der neun Welten ausgestattet. Aus diesem Grund sagt der Daishonin, dass „die neun Welten in der seit der Zeit ohne Anfang andauernden Welt der Buddhaschaft enthalten sind.“ Für den in der ewig entfernten Vergangenheit erleuchteten Buddha, der bereits das Leben in der Welt der Buddhaschaft erlangt hat und ungeachtet dessen darauf eingestellt ist, den Kampf durchzuführen, um im realen Alltagsleben der neun Welten alle Lebewesen zu retten, wirken alle negativen Erlebnisse in den neun Welten wie Leiden, Trauer usw. ebenso dafür, alle Menschen zum Glück zu führen. Im allgemeinen werden die Gefühle, die aus Leiden und Trauer entstehen, die Menschen entmutigen und dazu führen, ihr Leben zu verschließen. Im Gegensatz dazu können Leiden und Trauer, die Erlebnisse in den neun Welten, die in der seit der Zeit ohne Anfang andauernden Welt der Buddhaschaft enthalten sind, als tiefes Mitgefühl wie große Barmherzigkeit aufgenommen werden, um alle Mitmenschen zu retten. Das ist das aktive Gefühl, das deswegen entsteht, weil die vitale Kraft in der Welt der Buddhaschaft unaufhörlich hervorquillt und das Leben selbst grenzenlos weit aufgeschlossen ist. Als nächstes sagt der Daishonin, dass „die Welt der Buddhaschaft den seit der Zeit ohne Anfang andauernden neun Welten innewohnt.“ Wenn ich jetzt diesen Abschnitt gemäß der „Oberfläche des Textes“ (Monjo) näher betrachte, kommt mir eine Aussage des Großen Lehrer Tiantai (538–597) aus China wieder in den Sinn, die im neunten Band eines seiner Hauptwerke „Worte und Sätze des Lotos-Sutra (Ch., Fa-hua Wen-chü; J., Hokke-Mongu)“ wie folgt lautet: „Wenn man die Stufe ‚Shoju’ bestiegen hat, hat man bereits die beständige Lebensdauer erlangt.“ Damit wird gesagt, dass man in ewig andauernden Ausübungen der Bodhisattwas bereits das beständig fortwährende Leben des Boddhisattwas erlangte, sobald man die Stufe „Shoju“[^4] bestieg. Alle Bodhisattwas legen zuerst „vier grundlegende Wünsche und Schwüre“ (Shigu-Seigan) ab, von denen der erste lautet: „Alle Lebewesen unbegrenzt retten zu wollen.“ Sich zum einen davon zu überzeugen, dass diese Lebensführung des Boddhisattwas zweifellos korrekt ist, und zum anderen den Schwur, in der Ausübung des Boddhisattwas ewig nicht zurückzufallen und sich davon niemals zu entfernen, bedeuten möglicherweise, die beständig fortwährende Welt des Bodhisattwas erlangt zu haben. Gerade deswegen, weil Shakyamuni diesen festen Schwur beibehält, setzt er selbst nach der Erlangung der Erleuchtung die Ausübung des Bodhisattwas fort. In bezug auf diesen Text im Werk Tiantais „Worte und Sätze des Lotos-Sutra“ erwähnt Nichikan Shonin (1665-1726) in seiner Abhandlung „Über die dreifache geheime Lehre“ wie folgt: „Das heißt, dass dies bereits die ‚beständig fortwährende wahre Ursache’ offenbart und deshalb ‚die seit der Zeit ohne Anfang andauernden neun Welten’ genannt wird.“ Das bedeutet, dass der Daishonin den Aspekt des Lebens, die unbegrenzte Ausübung des Boddhisatwas durchzuführen, „die seit der Zeit ohne Anfang andauernden neun Welten“ nannte. Der Unterschied zwischen den neun Welten und der Welt der Buddhaschaft solle in der „Unbeständigkeit“ (Mujo) und dem „ewig, beständig Fortwährenden“ liegen. Als der Weg, die Möglichkeit, diesen Unterschied zu überwinden, wurden in den dem Lotos-Sutra vorausgehend gepredigten Sutren die über mehrere Kalpas andauernden Ausübungen aufgestellt, so dass man der Erlangung der Erleuchtung immer näher kommen könne, indem man den Kreislauf von Geburt und Tod mehrmals wiederholt und währenddessen buddhistische Ausübungen durchgeführt habe. Dies konnte jedoch schließlich nur solch eine Anschauung über die Erlangung der Erleuchtung aufweisen, die „Onri-danku“ genannt wird, die neun Welten zu verabscheuen, sich davon zu entfernen und sie auszulöschen. Das ist eine Doktrin, dass man, erst wenn man sich von den neun Welten befreit habe, zur Welt der Buddhaschaft gelangen könne. Im Gegensatz dazu wurden im wesentlichen Teil des Lotos-Sutra das ewige Leben in der Welt der Buddhaschaft und der ewige Bodhisattwaweg, der einem ermöglicht, das ewige Leben praktisch zu verwirklichen, gepredigt, und somit offenbarten sich „die Welt der Buddhaschaft enthält die neun Welten“ und „die neun Welten sind mit der Welt der Buddhaschaft ausgestattet“. Zudem wurde aufgrund der wahren Ursache und der wahren Wirkung im Leben Shakyamunis aufgezeigt, dass im Leben jedes einzelnen Menschen die zehn Welten beständig fortwähren, und dadurch wurden sämtliche Ursachen und Wirkungen, die davor gelehrt worden waren, zurückgewiesen. Da im wesentlichen Teil des Lotos-Sutra die wahre Ursache und die wahre Wirkung offenbart und dadurch der Aspekt, dass die Welt der Buddhaschaft und die neun Welten dem Leben ursprünglich inhärent sind und beständig fortwähren, aufgezeigt worden sind, stellt sich nicht nur nominell, sondern auch tatsächlich klar heraus, dass das Leben mit den zehn Welten ausgestattet ist. Aus diesem Grund sagt der Daishonin, der feststellte, dass im wesentlichen Teil des Lotos-Sutra die wahre Ursache und die wahre Wirkung gepredigt wurden: „ … was als das wahre gegenseitige Enthaltensein der zehn Welten, die wahren hundert Welten und tausend Faktoren sowie das wahre Ichinen-Sanzen dargestellt wird.“ Das ist jedoch letztlich eine Erklärung, die dem Wortlaut des Textes entsprechend gemacht werden kann. Wenn ich aber noch tiefer betrachte, würde ich sagen, dass dies nicht allein auf das Leben Shakymaunis beschränkt bleibt, sondern das Leben aller eine Existenz ist, die eigentlich danach begehrt, die „ewige Welt der Buddhaschaft“ zu manifestieren und die „unbegrenzte Ausübung des Bodhisattwas“ fortzusetzen. Das Leben ist es, das sich das Glück für sich und für andere wünscht und danach begehrt. In des Daishonins Aussage über die wahre Ursache und die wahre Wirkung lässt sich meines Erachtens die „in der Tiefe des Textes“ liegende Absicht, die wahre Ursache und die wahre Wirkung aller Lebewesen klarzustellen, erkennen. In seiner Abhandlung „Über die dreifache geheime Lehre“ erklärt Nichikan Shonin im Sinne „der Tiefe des Textes“, dass „in der Tiefe des Textes in bezug auf die Stufe ‚Sho-ju’, die wahre Ursache“, „das Mystische Gesetz für die Stufe ‚Myoji-soku’ in der ewig entfernten Vergangenheit und das tatsächliche Ichinen-Sanzen“ verborgen liegen. „Sho-ju“, die Stufe der Ausübung für Bodhisattwas, stellt einen Lebenszustand dar, in dem man das grundlegende Ziel seiner eigenen Lebensführung, die Erleuchtung zu erlangen und dadurch die Rettung aller Menschen zu realisieren, fest etabliert hat, sowie den Lebenszustand derjenigen, die sich felsenfest dazu entschlossen haben, den Bodhisattwaweg ewig fortzusetzen und sich niemals davon erschrecken zu lassen, welch große Schwierigkeiten und Hindernisse einem auch immer widerfahren mögen. Im Leben Shakyamunis stellte sich die wahre Ursache für die Erlangung der Erleuchtung in der ewig entfernten Vergangenheit dar, als er sich in der ewig entfernten Vergangenheit wahrhaft fest entschloss, den ewig andauernden Bodhisattwaweg unaufhörlich auszuüben. Hierzu sagt der Daishonin jedoch, dass es als Triebkraft der Ausübung, die Shakyamuni ermöglichte, die Stufe „Sho-ju“ zu besteigen, das „Mystische Gesetz für die Stufe ‚Myoji-soku’ in der ewig entfernten Vergangenheit und das tatsächliche Ichinen-Sanzen“ gibt. „Myoji-soku“ ist wiederum die zweite der sechs Stufen für die Ausübungen der gewöhnlichen Sterblichen und bedeutet, dass man vom Mystischen Gesetz zum ersten Mal gehört hat und fest daran glaubt. Das „Mystische Gesetz für die Stufe ‚Myoji-soku’ in der ewig entfernten Vergangenheit“ ist das grundlegendste Gesetz, das allen gewöhnlichen Sterblichen ermöglicht, durch dessen Ausübung die Buddhaschaft zu verwirklichen. Und Nichiren Daishonin ist derjenige, der unmittelbar lehrte und aufzeigte, dass dieses Gesetz Nam-Myoho-Renge-Kyo ist. An der Oberfläche des Textes im Kapitel „Unermessliche Lebensdauer des Tathagata“, kann man sagen, wurden die wahre Ursache und die wahre Wirkung aufgezeigt, wobei die wahre Wirkung in der Welt der Buddhaschaft, die Shakyamuni erlangte, in den Vordergrund gestellt wurde. Im Gegensatz dazu werden im Buddhismus aus dem Aspekt „in der Tiefe des Textes“ die wahre Ursache und die wahre Wirkung erläutert, wobei die Bodhisattwas, die den Bodhisattwaweg, die wahre Ursache, ausüben, in den Vordergrund gestellt werden. Das bedeutet, dass man im Leben der gewöhnlichen Sterblichen in den neun Welten die wahre Ursache und die wahre Wirkung in bezug auf die Verwirklichung der Buddhaschaft klar macht. Das sind die wahre Ursache und die wahre Wirkung in der Tiefe des Textes, im Buddhismus Nichiren Daishonins. Die „wahre Ursache“ (Hon’in) bedeutet also, dass sich die gewöhnlichen Sterblichen, die vom Mystischen Gesetz zum ersten Mal gehört haben und daran glauben und es beibehalten, fest entschließen, den grenzenlosen Bodhisattwaweg auszuüben. Und aufgrund der Tatsache, dass die gewöhnlichen Sterblichen in ihrem Leben das ewig andauende Leben in der Welt der Buddhaschaft manifestieren, lässt es sich als die „wahre Wirkung“ (Honga) definieren. Wie lassen sich im Buddhismus Nichiren Daishonins „die seit der Zeit ohne Anfang andauernden neun Welten“ erklären? Sie stellen das Leben dar, das sich in dem Augenblick offenbart, als die Lebewesen, die sich in den neun Welten befinden, die in ihrem Leben vorherrschende fundamentale Dunkelheit durchbrochen und bezwungen haben. Weil aus diesem Leben Funktionen in der Welt der Buddhaschaft hervortreten, sagt der Daishonin, „dass die Welt der Buddhaschaft den seit der Zeit ohne Anfang andauernden neun Welten innewohnt“. Und der „Glaube“ ist es, der diese fundamentale Dunkelheit durchbricht. Wonach richtet sich der Glaube? Das ist der „Glaube“ an das ewige Mystische Gesetz. Damit alle Menschen diesen „Glauben“ errichten können, hat der Daishonin den Gohonzon, das wahre Objekt der Verehrung, und dazu das Chanten des Daimoku als Ausübung manifestiert. Nichiren Daishonin schreibt in seinem „Brief an Gijo-bo“: „Im Jigage, dem Versteil des Kapitels ‚Unermessliche Lebensdauer des Tathagata’, heißt es: ‚. . . von ganzem Herzen begehren, den Buddha zu sehen, und sich nicht scheuen, selbst ihr Leben zu geben (Isshin-yokken-butsu, Fujishaku-shinmyo).’ (LS, Seite 490) Ich, Nichiren, habe die Welt der meinem eigenen Leben innewohnenden Buddhaschaft aufgrund dessen, diesen Satz selbst gelebt zu haben, offenbart.“ (DG Band 2, Seite 218; JG, Seite 892) Und nachdem er klarstellte, dass der Glaube, „sich nicht scheuen, selbst das eigene Leben zu geben (Fujishaku-shinmyo)“, der Glaube an Myoho-Renge-Kyo ist, erklärt er seine eigene Verwirklichung der Buddhaschaft, indem er den Satz „von ganzem Herzen begehren, den Buddha zu sehen (Isshin-yokken-butsu) auf drei verschiedene Weisen liest, nämlich, „den Buddha in seinem eigenen Herzen zu sehen“, „mit seinem ganzen Herzen den Buddha zu sehen“ und „man ist Buddha, wenn man sein Herz sieht“. Die ersten zwei Sätze stellen die Ursache dar und offenbaren das Herz des Glaubens, während der letzte Satz „man ist Buddha, wenn man sein Herz sieht“ die Wirkung darstellt und das Herz, die Welt der Buddhaschaft vollbracht zu haben, offenbart. Das heißt, im Herzen des Glaubens verwirklichen sich die wahre Ursache und die wahre Wirkung. Wie soweit erläutert, können, nur wenn „die seit der Zeit ohne Anfang andauernde Welt der Buddhaschaft“ und „die seit der Zeit ohne Anfang andauernden neun Welten“ klargestellt worden sind, die beiden imstande sein, die Kluft zwischen den unbeständigen neun Welten und der ewigen Welt der Buddhaschaft zu überwinden, und sich vereinen. Und darin wird das gegenseitige Enthaltensein der zehn Welten im wahrsten Sinne des Wortes erreicht. Wenn das gegenseitige Enthaltensein der zehn Welten wahrhaft erreicht wird, kann das Ichinen-Sanzen ebenso erreicht werden. Daher sagt der Daishonin: „das wahre gegenseitige Enthaltensein der zehn Welten, die wahren hundert Welten und tausend Faktoren sowie das wahre Ichinen-Sanzen.“ (Fortsetzung folgt) (aus „Daibyakurenge“, August 2004) [^1]: ^1^ Die vier Lehren: Der Große Lehrer Tiantai teilte Shakyamunis Lehren je nach Inhalt in vier Gruppen ein; Zo-kyo, was den Hinayana-Lehren entspricht; Tsu-kyo oder vorläufige Mahayana-Lehren; Be-kyo, ein höheres Niveau von vorläufigem Mahayana und En-kyo oder der wahre Mahayana. En-Kyo bedeutet die „vollkommene Lehre“, die letztendlich Nam-Myoho-Renge-Kyo, einzig in der Tiefe des Textes im Lotos-Sutra verborgen, gemeint ist. [^2]: ^1^ Das Wort „eine Einstufung von Ausübungen“ (Gyofu) wird im Sinne der Diskriminierung angewendet. Ursprünglich heißt es, dass die Art und Weise der Ausübung für Boddhisattwas in 52 Stufen eingeteilt wurde und sie diese akribisch differenzierten Stufen von der einen in die nächste allmählich hinaufsteigen, um schließlich die Erleuchtung zu erlangen. [^3]: ^2^ „Fünfhundert Staubkörner-Kalpas“ (Gohyaku-Jintengo): Das ist eine Kurzform von „fünfhundert, tausend, zehntausend, hunderttausend, Nayuta, Asamkhya Kalpas“ und stellt eine Metapher dar, die verwendet wird, um die extrem weit entfernte Zeit zu bezeichnen, in der Shakyamuni die Erleuchtung erlangte. Es wird folgendermaßen erklärt: Angenommen, eine Person würde fünfhundert, tausend, zehntausend, hunderttausend, Nayuta, Asamkhya-fache „Dreitausende-Große-Tausenderwelten“ (Trischliokosmos) nehmen und sie zu winzigen Staubkörnern zermahlen. Dann gehe sie ostwärts und lasse jedes Mal, wenn sie an hundert, tausend, zehntausend, hunderttausend, Nayuta, Asamkhya von Ländern vorbeikommt, ein Staubkorn fallen. Nayuta und Asamkhya sind altindische Zahleneinheiten; es sind beide ungeheure Zahlen von 10 zur dutzendfachen Potenz. Nach einer Quelle entspricht ein Nayuta einer Eins, gefolgt von elf Nullen (hundert Milliarden), und ein Asamkhya entspricht einer Eins, gefolgt von einundfünfzig Nullen. Der große Trischliokosmos bedeutet das Universum, wie man es sich in der damaligen Weltsicht vorstellte. Und alle Welten einschließlich der Welten, an denen sie beim ersten Vorbeigehen kein Staubkorn fallen ließ, werden zusammengenommen und nochmals zu Staubkörnern zermahlen; jedes dieser Staubkörner steht für eine Zeiteinheit „Kalpa“ (Ko). Ein „Kalpa“ bedeutet einen extrem langen Zeitraum; nach einer Erklärung heißt es etwa sechzehn Millionen Jahre. Und der Zeitpunkt, in dem Shakyamuni die Erleuchtung erlangte, soll selbst diese Berechnungen übersteigen und in der noch früheren Zeit um „hundert, tausend, zehntausend, hunderttausend, Nayuta, Asamkhya Kalpas zurückliegen. Diese gesamte Zeitspanne wird „fünfhundert Staubkörner-Kalpas“ (Gohyaku-Jintengo) genannt. [^4]: ^3^ Die Stufe „Sho-ju“: Die Art und Weise von Ausübungen, die Boddhisattwas durchführen, ist in 52 Stufen gegliedert. Die Stufe „Sho-ju“ zählt als die erste der zehn innerhalb der Stufe „Ju“, die elfte, von Anfang gezählt, und stellt eine Befähigung dar, dass man im Glauben nicht mehr zurückfällt.