Die Gosho-Vorlesung von Präsident Ikeda ======================================== „Über das Öffnen der Augen“ ---------------------------- **(5) „Fünfschichtiger Vergleich“ (Goju-no-Sotai)** > **- Ursache und Wirkung des Lebens und ** > > **der grundlegende Wegweiser für die Lebensführung** In der ersten Hälfte der Abhandlung „Über das Öffnen der Augen“ wird das Prinzip, später „fünfschichtiger Vergleich“ (Goju-no-Sotai) genannt, erläutert. Diesmal möchte ich die Bedeutung dieses Kriteriums „fünfschichtiger Vergleich“ näher betrachten und somit meine Vorlesung über die erste Hälfte der Abhandlung abschließen. Ich habe bereits eingehend erklärt, dass es sich bei dieser Abhandlung „Über das Öffnen der Augen“ um die drei Tugenden „Herrscher, Meister und Eltern“, welche von allen Lebewesen verehrt werden sollten, als Hauptthema handelt. Dabei zählt der Daishonin in bezug auf die Philosophien und Religionen in China, angefangen mit dem Konfuzianismus und hier generell die konfuzianische Schule bzw. „nicht-buddhistische Literatur“ (Geten) genannt, auf den Brahmanismus, stellvertretend für alle anderen Lehren außer den buddhistischen in Indien, hier der „äußere Weg“ (Gedo) genannt, und auf den Buddhismus im allgemeinen jene Persönlichkeiten auf, die in der jeweiligen philosophischen und religiösen Richtung von vielen Menschen in der Tat als Herrscher, Meister und Eltern verehrt worden sind. Weiterhin untersucht der Daishonin, was diese Philosophien und Religionen durch die Handlung ihrer Gläubigen, nämlich Herrscher, Meister und Eltern zu respektieren, die Menschen insgesamt lehren und welche Lebensweise, die daraus hervorgeht, für die Menschen schließlich mit sich bringt. Das kommt daher, weil der Daishonin der Ansicht ist, dass, nur wenn sie den Menschen eine sichere Lebensweise bieten, die genannten Persönlichkeiten im wahrsten Sinne als herausragende Herrscher, Meister und Eltern bezeichnet werden können. Indem er in dieser Art und Weise in der Abhandlung „Über das Öffnen der Augen“ die drei Tugenden „Herrscher, Meister und Eltern“ zum Thema macht, recherchiert er gründlich welches Gesetz oder welche Lebensweise von der jeweiligen Philosophie bzw. Religion maßgebend gelehrt wird. Und dabei hängt der grundlegende Gesichtspunkt, dieses Gesetz sowie die Lebensweise zu untersuchen, mit dem Kausalitätsgesetz von „Ursache und Wirkung des Lebens“ eng zusammen. **Das Kausalitätsgesetz von Ursache und Wirkung ist** **der wesentliche Kern von Philosophien und Religionen ** Das Kriterium „fünfschichtiger Vergleich“ (Goju-no-Sotai), könnte man sagen, geht aus dem Gesichtspunkt hervor, der einem die Möglichkeit bietet, Religionen und Philosophien in bezug darauf zu untersuchen, ob sie Menschen tatsächlich dabei helfen, ihre Leiden zu überwinden, und sie somit zum unerschütterlichen Glückszustand führen können oder nicht, und dabei festzustellen, inwiefern sie jeweils im Zusammenhang damit die Kausalität von Ursache und Wirkung des Lebens erklären. „Ursache und Wirkung des Lebens“ bedeutet hierbei die „Ursache und Wirkung von Glück und Unglück“ und es geht letztlich, wie bei der letzten Vorlesung erwähnt, um die Kausalität von „Ursache und Wirkung der zehn Welten“, die nämlich dem Kausalitätsgesetz von „Ursache und Wirkung bezüglich der Verwirklichung der Buddhaschaft“ gleicht. Mit anderen Worten ausgedrückt, geht es darum, die qualitativen Unterschiede von Religionen und Philosophien nach dem Maßstab zu erforschen, inwieweit die Lehre der jeweiligen Religionen und Philosophien der Kausalität von Ursache und Wirkung im Zusammenhang mit menschlichem Glück und Unglück bis zum Ursprung nachgeht und sie ergründet. Beispielsweise könnte sich eine Krankheit sogar verschlimmern, wenn ein Arzt, ohne vorher die Ursache der Krankheit genau festzustellen, versuchen würde, Patienten zu behandeln. Ähnlicherweise, um Leiden oder Probleme der Menschen zu lösen, muss man ihre Grundursache genau erforschen und an deren Beseitigung herangehen. Ansonsten könnte man Gefahr laufen, das Unglück zu fördern. Gerade Ursache und Wirkung klar und deutlich herauszustellen, macht den wesentlichsten Kern von Religionen und Philosophien aus. Der Große Lehrer Tiantai (538-597) aus China fasste fünf überragende Merkmale des Lotos-Sutra „Name (Myo), Wesenheit (Tai), Eigenschaft (Shu), Funktion (Yu) und Lehre (Kyo)“ als „fünfschichtige tiefe Bedeutungen“ (Goju-Gen bzw. Goju-Gengi) zusammen. Die „Eigenschaft“, das dritte der genannten fünf Merkmale, stellt sich darunter von ihrer Bedeutung her als Grundlage oder wesentlicher Kern der Philosophien und der jeweiligen religiösen Schule dar. Hierzu weist er darauf hin, dass diese „Eigenschaft“, noch konkreter gesagt, nichts anderes ist als die Kausalität von „Ursache und Wirkung“. (aus „Die tiefe Bedeutung des Lotos-Sutra“ Band 1, Ch. Fa-hua Hsüan-i; Ja. Hokke-Gengi) Die hier vom Großen Lehrer Tiantai genannte „Ursache und Wirkung“ trifft zurecht auf die Kausalität von „Ursache und Wirkung des Lebens“ zu, die bedeutet, dass das Leben der leidenden Menschen (Ursache) sein intrinsisches würdevollstes Potenzial öffnet, um Leiden zu überwinden, und schließlich einen von nichts zu erschütternden glücklichen Lebenszustand (Wirkung) errichtet. Und das wahre Wesen, nämlich das Gesetz der letztendlichen Erleuchtung, das hierbei auf die zweite der „fünfschichtigen tiefen Bedeutungen“ die „Wesenheit“ zutrifft, ist an sich unergründlich und kann als nichts anderes bezeichnet werden als „der Weg der Worte hört auf und psychische Betätigungen gehen zu Ende“ (Gongo-Dodan, Shingyo-Shometsu), was bedeutet, dass das letztendliche Gesetz weder mit Worten auszudrücken noch mit Herzen zu erdenken ist, trotzdem wird es hier aufgezeigt, dass dieses wahre Wesen mit dem Kausalitätsgesetz von „Ursache und Wirkung bezüglich der Verwirklichung der Buddhaschaft“ in unteilbarer Beziehung steht. Wenn ich hier ein Beispiel nennen darf: das wahre Wesen ist mit einem unbegrenzt großen, leeren Raum zu vergleichen, während die Kausalität von „Ursache und Wirkung“ etwa Pfeilern oder Balken gleichkommt. Durch Pfeiler und Balken kann ein leerer Raum in Form eines Zimmers erscheinen, aber wenn sie, jedoch genau umgekehrt, damit keinen Raum in Form eines Zimmers gestalten können, werden sie nicht als Pfeiler oder Balken bezeichnet. (aus „Die tiefe Bedeutung des Lotos-Sutra“ Band 8, Tiantai) Das deutet darauf hin, dass die Tiefe der bei der jeweiligen Lehre (Religion oder Philosophie) erläuterten Kausalität von „Ursache und Wirkung“ unweigerlich mit der Tiefe des „zu erleuchtenden Kausalitätsgesetzes“, das als Grundvoraussetzung der jeweiligen Lehre gilt, eng zusammenhängt. Nam-Myoho-Renge-Kyo, das der Daishonin verbreitete, besteht aus „Myoho“, dem letztendlichen „Mystischen Gesetz“ und „Renge“, der „Lotos-Blume“, die für die auf dem Mystischen Gesetz basierende Gleichzeitigkeit von Ursache und Wirkung steht. Dadurch können wir verstehen, dass dies mit sich selbst das letztendliche Gesetz von Ursache und Wirkung in bezug auf die Verwirklichung der Buddhaschaft darstellt. Deswegen lässt sich, auch wenn wir nur ein einziges Mal Nam-Myoho-Renge-Kyo rezitieren, in diesem „Ichinen“, dem augenblicklichen Herzen, die Kausalität von „Ursache und Wirkung“ bezüglich der Verwirklichung der Buddhaschaft vollbringen. Wenn wir andere Religionen und Philosophien näher in Betracht ziehen, können wir viele Unterschiede feststellen, wie sie die Kausalität von Ursache und Wirkung des Lebens darstellen. Und ihre inhaltlichen Unterschiede zeigt der Daishonin in dieser Abhandlung „Über das Öffnen der Augen“ aufgrund des Kriteriums „Fünfschichtiger Vergleich“ auf und offenbart das letztendliche Kausalitätsgesetz von Ursache und Wirkung bezüglich der Verwirklichung der Buddhaschaft als das grundlegendste Gesetz, um die Menschen im Späten Tag des Gesetzes zu retten und zum absoluten Glück zu führen. Sodann möchte ich hier auf den Aussagen des Daishonin beruhend „Fünfschichtiger Vergleich“ jeweils inhaltlich erwähnen. **Der Buddhismus, der allen ermöglicht, ** **mit eigener Absicht und Handlung das Schicksal zu öffnen ** *Erstens: Vergleich zwischen dem „inneren Weg“ und dem „äußeren Weg“ (Naige-Sotai)* Zuerst geht es um den Vergleich zwischen dem „inneren Weg“ (Naido), dem Buddhismus, also den Lehren des Buddha Shakyamuni, und dem „äußeren Weg“ (Gedo), allen anderen nicht-buddhistischen Lehren. Im Buddhismus, der davon ausgeht, dass die Hauptursache, Glück oder Unglück des eigenen Lebens zu bestimmen, in unserem eigenen Leben liegt, wird unmissverständlich erklärt, dass jeder einzelne Mensch ein subjektives Wesen ist, das über das Recht verfügt, sein eigenes Schicksal zu bestimmen und zu gestalten. Aus diesem Grund wird der Buddhismus der „innere Weg“ genannt. Wenn man im Gegensatz dazu andere Religionen untersucht, lässt sich jedoch feststellen, dass es auch solche gibt, die das Kausalitätsgesetz von Ursache und Wirkung in bezug auf Glück oder Unglück menschlichen Lebens nicht anerkennen. Dazu gehören auch solche Thesen: die eine behauptet, dass alles Geschehen nur zufällig sei; die andere erzählt, dass jedes Schicksal unabhängig von eigenem Streben vorher bestimmt sei; die nächste stellt eine eklektische Idee dar, alles sei eine Zusammensetzung beider Elemente. Das sind die Thesen, die aus Kapila, Uluka und Rsabha, den Gründern der drei führenden philosophischen Schulen im antiken Indien, stammen, die vor Shakyamuni erschienen. Ähnliche Erörterungen lassen sich auch in Philosophien der Gegenwart anmerken. Zudem gibt es solche Lehren, die eine gewisse Gesetzmäßigkeit von Ursache und Wirkung, jedoch nur auf die gegenwärtige Existenz beschränkt, mit der Begründung einräumen, dass die Existenz des Lebens weder vor der Geburt noch nach dem Tod erkennbar sei, und ihre weitere Forschung einstellen. Zu den Repräsentanten solcher Ansichten zählen Konfuzianismus, Taoismus u. a. in China. Und der auf der modernen Wissenschaft basierende Rationalismus kann im Grunde genommen auch dazu gezählt werden. Warum gibt es bei den Menschen von Geburt an in bezug auf ihre Lebensumstände so viele Unterschiede? Und woran liegt es, dass manche Menschen in dieser Lebensexistenz kein ihren guten oder schlechten Taten entsprechendes Resultat klar zu erleben haben? Auf solche Fragen können die vorgenannten Philosophien oder Religionen keine überzeugende Antwort geben. Demzufolge können sie auch nicht ganz imstande sein, existenzielle Fragen zu beantworten, wie zum Beispiel: „Warum sind wir geboren? Oder: Wozu und wofür leben wir?“ Die Philosophien der sechs führenden exegetischen Schulen des Brahmanismus im antiken Indien beispielsweise predigen zwar die Kausalität von Ursache und Wirkung des Lebens, das sich auf die drei Existenzen erstreckt, trotzdem laufen sie Gefahr, in eine Art von Determinismus zu geraten, dass alles Schicksal vorbestimmt sei, und daraus geht im Grunde genommen die Vorstellung hervor, dass das Schicksal von Lebewesen Gottheiten, die es beaufsichtigen, oder extrinsischen Kräften wie der Natur völlig ausgeliefert sei. Was dadurch hervorgehoben wird, ist die menschliche Subjektivität, die merklich beschränkt und beeinträchtigt bleibt. Kurzum können wir bis hierhin soweit zusammenfassen, dass die nicht-buddhistische Literatur sowie der „äußere Weg“ entweder die Kausalität von Ursache und Wirkung nicht predigen oder, selbst wenn sie diese predigen, nur zum Teil erklären und der befangenen Anschauung über die Kausalität von Ursache und Wirkung erliegen. Aus diesem Grund weist Nichiren Daishonin in „Über das Öffnen der Augen“ darauf hin, dass die Gründer der Religionen in China und Indien „in Wirklichkeit einem Säugling gleichkommen, der sich in der Kausalität von Ursache und Wirkung nicht auskennt“. (DG Band 2, Seite 73; JG, Seite 188) Im Gegensatz dazu wird im Buddhismus gelehrt, dass alle Ereignisse, die in und mit unserem eigenen Leben erfolgen, selbst als unsere eigene Verantwortung aufzufassen sind. Das ist die Philosophie, die „Jigou-jitoku“ – \[auf Deutsch etwa „wie die Saat, so die Ernte“\] – genannt wird, was heißt, dass man die Folge seiner eigenen Taten, positiv wie negativ, selbst zu verantworten hat. Der Grund dafür, dass wir das strenge Kausalitätsgesetz von Ursache und Wirkung als unser eigenes Anliegen frontal an- und aufnehmen können, liegt darin, dass wir die Wahrheit erkennen, dass das Leben jedes einzelnen Menschen mit dem großartigen Potenzial und Vermögen, Buddhanatur genannt, ursprünglich ausgestattet ist. Um unser Streben nach dem Glück beständig fortzusetzen, müssen wir uns dessen bewusst werden, dass jeder einzelne von uns ursprünglich befähigt ist, glücklich zu werden. Mit der Zeit immer mehr und tiefer zur wahren Subjektivität und Verantwortung zu erwachen, dass jeder einzelne Mensch mit seiner jetzigen Absicht und Handlung sein eigenes Schicksal öffnen kann, ist die grundlegende Lehre des Buddhismus, des inneren Weges. ### Der Mahayana (großes Fahrzeug), der darauf zielt, ### die Ursache des Glückes hervorkommen zu lassen *Zweitens: Vergleich zwischen Mahayana und Hinayana (Daisho-Sotai)* Als nächstes geht es um den Vergleich zwischen dem Mahayana-Buddhismus und dem Hinayana-Buddhismus. Obwohl dieser zweite Vergleich in der Abhandlung „Über das Öffnen der Augen“ kaum berührt ist, können wir meines Erachtens annehmen, dass, da der Daishonin im Zuge, die Vergleiche zwischen dem vorläufigen und dem wahren Mahayana-Buddhismus sowie zwischen dem vorläufigen Mahayana-Buddhismus und dem theoretischen Teil des Lotos-Sutra zu erörtern, das Thema „Ermahnung an die zwei Fahrzeuge“ (Shravaka und Pratyekabuddha), Ausübende des Hinayana-Buddhismus, erwähnt, dieser Vergleich vom Sinne her darin enthalten ist. Selbst wenn vom inneren Weg die Rede sein sollte, gibt es im Buddhismus allgemein verschiedene Lehren und Doktrinen. Unter ihnen wird im Hinayana-Buddhismus, auch der Theravada-Buddhismus (Lehren der Alten) genannt, gelehrt, dass man sich die Erlangung des Nirwana, des ruhigen und friedvollen Lebenszustandes, zum Ziel setzt, und zwar, nachdem man Ausübungen von verschiedenen Arten, beispielsweise Gebote beizubehalten, fleißig und intensiv zu meditieren usw. längere Zeit ausdauernd angehäuft und dabei sämtliche Begierden, nämlich die Ursache aller Leiden, ausgelöscht hat. Das Glück, worauf der Hinayana-Buddhismus aber abzielt, lässt sich nur dadurch realisieren, dass man die Ursache des Unglücks beseitigt, wobei Menschen tendenziell eher passiv bleiben, als dass sie sich dazu aufgefordert fühlen, ihr Glück aktiv aufzubauen, geschweige denn, kommen sie schwerlich auf die Idee, ihr Glück mit anderen zu teilen oder sich für das Glück anderer einzusetzen. Da es sich zudem um die Begierden derjenigen Menschen in den neun Welten handelt, deren Leben eigentlich mit der Ursache des Unglücks ausgestattet ist, bleibt ihnen keine andere Wahl mehr, als ihr eigenes Leben selbst auszulöschen, wenn sie diese Begierden vollständig aus der Welt schaffen wollen. Das ist das Prinzip, das „Körper zu Asche zu verbrennen und die Weisheit zu erlöschen“ (Keshin-metschi) genannt wird, und darin liegt die Grenze des Hinayana-Buddhismus. Im Gegensatz dazu wird im Mahayana-Buddhismus gelehrt, dass man, anstatt Begierden auszumerzen, in seinem Leben voller Begierden die Weisheit der Erleuchtung manifestiert, somit Begierden richtig kontrolliert und das reine, starke und unerschütterliche Selbst aufbaut. Das ist die Bedeutung des Prinzips „Begierden in Erleuchtung zu verwandeln“ (Bon’no-soku-Bodai). Also, ohne nur in der Ebene zu bleiben, die Ursache des Unglücks im eigenen Leben auszulöschen, sollte man vielmehr aktiv darauf abzielen, die Ursache des Unglücks zu sublimieren, die Ursache des Glücks zu offenbaren und darüber hinaus andere Menschen zum Glück zu führen. Das ist die Lehre, die den Mahayana-Buddhismus ausmacht. **Der wahre Mahayana-Buddhismus, der offenbart, ** **dass alle Menschen mit der Welt der Buddhaschaft ausgestattet sind ** *Drittens: Vergleich zwischen dem vorläufigen und dem wahren Mahayana (Gonjitsu-Sotai)* Selbst im Mahayana-Buddhismus, der es sich zum Ziel setzt, die Ursache des Glücks zu offenbaren, gibt es zwei unterschiedliche Charaktere. Im „wahren Mahayana-Buddhismus“, dem Lotos-Sutra, wird klargestellt, dass dem Leben aller Menschen die grundlegende Ursache des Glücks, die Welt der Buddhaschaft, ursprünglich innewohnt, wie es im Nirwana-Sutra steht, und ferner wird die Wahrheit des Lebens aufgezeigt, dass alle Lebewesen diese offenbaren und manifestieren können, wie dies im zweiten Kapitel des Lotos-Sutra „Geeignete Mittel“ durch das Prinzip „öffnen, zeigen, erwachen lassen und eintreten lassen“ (Kai-Ji-Go-Nyu) in bezug auf den Zweck des Erscheinens der Buddhas erläutert wird. In allen anderen Mahayana-Lehren außer dem Lotos-Sutra, also im vorläufigen Mahayana-Buddhismus andererseits wird gelehrt, dass die Menschen in der Welt der zwei Fahrzeuge, Shravakas und Pratyekabuddhas, die bei anderen deswegen Abscheu erregten, weil sie nur nach ihrer eigenen Erleuchtung strebten, die Bösen und Frauen mit der Welt der Buddhaschaft eigentlich nicht ausgestattet seien, und somit bleibt die Ursache des Glücks eingeschränkt. Das ist nicht der wahre Mahayana-Buddhismus, der für das Glück aller Lebewesen existiert, sondern vorläufige Lehren, die nach dem damals allgemein geltenden, gesellschaftlichen Verständnis der Menschen gepredigt wurden. Daher werden sie der „vorläufige Mahayana-Buddhismus“ genannt. Im Gegensatz dazu lehrt der wahre Mahayana-Buddhismus, das Lotos-Sutra, die wahre Erleuchtung des Buddhas, dass alle Menschen einschließlich der Menschen in der Welt der zwei Fahrzeuge, der Bösen und Frauen gleichermaßen die Erleuchtung erlangen können, und zeigt die seiner Erlangung der Erleuchtung zugrunde liegende Lehre von „einem augenblicklichen Herzen, das dreitausend Möglichkeiten enthält“ (Ichinen-Sanzen) auf. Die wahre Absicht des Buddhas liegt darin, alle Menschen zu retten und zum absoluten Glück zu führen. Gerade im Lotos-Sutra, das diese Lehre klar aufweist, ist die wahre Erleuchtung des Buddhas unmittelbar offenbart. **Der tatsächliche Teil des Lotos-Sutra, der ** **das Manko der Ansicht „On-ri-dan-ku“ vollständig aufhebt ** Viertens: Vergleich zwischen dem theoretischen und dem wesentlichen Teil des Lotos-Sutra (Honshaku-Sotai) Selbst wenn soweit erklärt worden ist, dass alle Menschen mit der Welt der Buddhaschaft, der Ursache des Glücks, ausgestattet sind, geht es im wesentlichen vielmehr darum, ob sie diese in der Tat manifestieren können oder nicht. Wenn man die Kausalität von Ursache und Wirkung, die sich auf die drei Lebensexistenzen erstreckt, in Betracht zieht, stellt sich verständlicherweise heraus, dass, weil das Leben ewig existiert, die „manifeste Wirkung“ (Ho), die man in dieser Lebensexistenz zu erleben hat, bereits durch unzählige Handlungen, das Karma insgesamt, in vergangenen Existenzen vorausbestimmt ist. Demzufolge muss man, wenn man dies verändern will, auf extrem lange Zeit hin unermüdlich gute Taten ausüben und positive Ergebnisse davon in seinem Leben unaufhörlich ansammeln. Hierbei sind ogenannte Ausübungen, die über mehrere Kalpas andauern, vonnöten. In allen dem Lotos-Sutra vorausgehend gepredigten Sutren und dem theoretischen Teil des Lotos-Sutra wurde diese Art von Anschauung über die Erlangung der Erleuchtung dargestellt, sodass die Erlangung der Erleuchtung im Leben Shakyamunis selbst als Folge seiner langen Ausübungen in unzähligen Kalpas erst in dieser Lebensexistenz möglich geworden sei, was „Primäre Erlangung der Erleuchtung in dieser Existenz“ (Shijo-Shokaku) genannt wird. Solange wir an dieser Ansicht festhalten, kann das Manko, „die neun Welten zu verabscheuen, sich davon zu trennen und Begierden darin abzulegen, \[um die Erleuchtung zu erlangen\]“ (On-ri-dan-ku), woraus hervorgeht, dass das Leben in der Welt der Buddhaschaft als Wirkung erst dann erscheint, wenn das Leben in den neun Welten als Ursache verschwunden ist, nicht aufgehoben werden. Im Gegensatz dazu geht der wesentliche Teil des Lotos-Sutra davon aus, dass Shakyamuni die Erleuchtung bereits in der ewig entfernten Vergangenheit von „fünfhundert Staubkörner-Kalpas“ (Gohyaku-Jintengo) erlangte, und parallel dazu wird der ursprüngliche Daseinsgrund des Buddhas offenbart, der sein Leben als Bodhisattwa auch danach fortsetzt und auf verschiedene Weise erscheint, um die Lebewesen zu retten. Das heißt, dass sowohl die neun Welten als auch die Welt der Buddhaschaft dem Leben Shakyamunis, des Buddhas, ursprünglich und beständig innewohnen. Dadurch, dass diese Tatsache gepredigt wurde, offenbarte es sich, dass man in seinem Leben der neun Welten die Welt der Buddhaschaft öffnen und manifestieren kann, und somit wurde der Weg gebahnt, dass man sofort mit diesem Leib die Buddhaschaft verwirklichen kann. ### Der Gohonzon als klarer Spiegel und der Daishonin als Vorbild Fünftens: Vergleich zwischen Säen und Ernten (Shudatsu-Sotai) Nun jetzt, auch wenn im wesentlichen Teil des Lotos-Sutra der Weg zur Verwirklichung der Buddhaschaft in dieser Lebensexistenz gebahnt worden ist, lässt es sich jedoch an der „Oberfläche seines Textes“ (Monjo) nur erkennen, dass Shakyamuni erst aufgrund seiner unvorstellbar langen Ausübung, die er als Bodhisattwa vor der Erlangung der Erleuchtung in der ewig entfernten Vergangenheit verrichtet hatte, die ewige Lebensdauer erlangte und dann erstmals dazu fähig wurde. Aber um die ewige Lebensdauer zu erlangen, musste er zuerst bis an die Stufe „Sho-ju“[^1], die Stufe des Nicht-Zurückfallens im Glauben, gelangen. Erst nachdem er diese Stufe „Sho-ju“ erreicht hatte, konnte er durch den dabei gewonnenen unerschütterlichen Glauben die fundamentale Dunkelheit des Lebens durchbrechen, die Weisheit erlangen und dazu erwachen, dass seinem eigenen Leben sowohl die neun Welten als auch die Welt der Buddhaschaft beständig innewohnen. Allerdings sind auch Ausübungen, die zur Stufe „Sho-ju“ führen, schon schwierig genug, und von dort aus die Weisheit zu öffnen und in der Tat zur Welt der Buddhaschaft im eigenen Leben zu erwachen, ist noch schwieriger, sodass gewöhnliche Sterbliche dies nur sehr schwer schaffen können. Demzufolge lässt es sich an der Oberfläche des Textes im Lotos-Sutra wiederum erkennen, dass für gewöhnliche Sterbliche der Weg sowohl zur Erlangung der Erleuchtung mit diesem Leib als auch zur Verwirklichung der Buddhaschaft in dieser Lebensexistenz nicht unbedingt sofort gebahnt wurde. Im Gegensatz dazu hat der Daishonin im „Buddhismus in der Tiefe des Textes“ Nam-Myoho-Renge-Kyo, das grundlegendste Gesetz des universellen Lebens schlechthin, sofort gepredigt und aufgezeigt, welches für die Ausübungen des Bodhisattwas, die Shakyamuni in der ewig entfernten Vergangenheit bis zur Erreichung der Stufe „Sho-ju“ verrichtet hatte, als Antriebskraft gegolten hatte und zu dem er gerade erwachte, als er die Stufe „Sho-ju“ erreicht hatte. Wenn gewöhnliche Sterbliche nach diesem Gesetz suchen, daran glauben, wie es ist, und es beibehalten, können sie unmittelbar die Wirkung der Buddhaschaft erlangen. Für uns heißt es, dadurch, dass wir den Gohonzon, in dem der Daishonin sein Leben in der Welt der Buddhaschaft manifestierte, die er in seinem eigenen Herzen durch Nam-Myoho-Renge-Kyo vollbrachte, ohne dabei den Körper eines gewöhnlichen Sterblichen zu verändern, also das grundlegende Objekt der Verehrung als klaren Spiegel und den Daishonin selbst als Vorbild annehmen und fest daran glauben, dass unserem eigenen Leben die Welt der Buddhaschaft innewohnt, können wir in unserem Leben die Welt der Buddhaschaft sofort manifestieren. ### Die Schule des „augenblicklichen Herzens“, in dem ### die Kausalität von Ursache und Wirkung enthalten ist Demzufolge ist das Letztendliche von Ursache und Wirkung im augenblicklichen Herzen eines gewöhnlichen Sterblichen, der den tiefen und unerschütterlichen Glauben ausübt, enthalten. Bringen wir einen starken Glauben hervor, um die fundamentale Dunkelheit zu durchbrechen, so erscheint das Leben in den neun Welten als das ewig andauernde Leben, und darin manifestiert sich das Leben in der Welt der Buddhaschaft. Dies habe ich bereits am Ende meiner letzten Vorlesung erwähnt. Der Daishonin untersucht in seiner Abhandlung „Über die Mystik der wahren Ursache“ nach dem Maßstab von Ursache und Wirkung alle buddhistischen Lehren und stellt ihre theoretischen Unterschiede zusammengefasst dar. Außerdem weist er „vier verschiedene Anschauungen“[^2] über die Kausalität von Ursache und Wirkung auf, welche letzten Endes an das „augenblickliche Herz von Ursache und Wirkung“ gelangen. Das heißt, alle als Hilfsmittel geltenden, vorläufigen Lehren des Buddhismus erläutern die Doktrin „die neun Welten verabscheuen, sich davon trennen und Begierden darin ablegen, \[um die Erleuchtung zu erlangen\]“ (On-ri-dan-ku), welche darauf hinweist, dass man die Welt der Buddhaschaft, die Wirkung, erst dann erlangen könne, wenn man die neun Welten, die Ursache, vollständig ausgelöscht habe. Deswegen werden sie die „Schule der divergenten Kausalität von Ursache und Wirkung“ (Inga-Isho-no-Shu) genannt. Da im Gegensatz dazu im theoretischen Teil des Lotos-Sutra erläutert wird, dass die neun Welten und die Welt der Buddhaschaft demselben einen Leben des Buddhas gleichermaßen innewohnen, wird er die „Schule der konvergenten Kausalität von Ursache und Wirkung“ (Inga-Dosho-no-Shu) genannt. Und da im wesentlichen Teil des Lotos-Sutra erklärt wird, dass der wahre Körper des Buddhas es ist, in dessen Leben die neun Welten und die Welt der Buddhaschaft zusammen über die drei Lebensexistenzen hinaus beständig vorhanden sind, wird dieser die „Schule der beständig und parallel existierenden Kausalität von Ursache und Wirkung“ (Inga-Byojyo-no-Shu) genannt. Im Gegensatz zu diesen drei Schulen wird in „der einzig, allen zugrunde liegenden Tiefe des Textes im wesentlichen Teil des Lotos-Sutra“ (Montei-Dokuitsu-Honmon), was letztendlich die universelle Lehre des Daishonin ausmacht, erklärt, dass sowohl die neun Welten als auch die Welt der Buddhaschaft im „augenblicklichen Herzen“ (Ichinen) eines gewöhnlichen Sterblichen enthalten sind, dass die Welt der Buddhaschaft im Körper jedes einzelnen gewöhnlichen Sterblichen dem augenblicklichen Herzen des Glaubens gemäß jederzeit hervorquillt und dass ein jeder die Buddhaschaft sofort hervorrufen und verwirklichen kann. Aus diesem Grund wird dies die „Schule des augenblicklichen Herzens, in dem die Kausalität von Ursache und Wirkung enthalten ist“ (Inga-Ichinen-no-Shu) genannt. Also im Buddhismus Nichiren Daishonins geht es zu Recht um das „augenblickliche Herz“ (Ichinen), wie er sagt: „Allein das Herz ist entscheidend.“ ### Der Charakter, der das grundlegende Ziel des Lebens verkörpert Nun, wenn sich das Verständnis über die Anschauung von Ursache und Wirkung aufgrund des Kriteriums „fünfschichtiger Vergleich“ vertieft, wird die Bedeutung über die zu verehrenden drei Tugenden „Herrscher, Meister und Eltern“ ebenso tiefer und deutlicher. Da die drei Tugenden in der nicht-buddhistischen Literatur sowie in den Lehren des „äußeren Weges“ nicht auf klaren und sicheren Anschauungen über die Kausalität von Ursache und Wirkung aufgebaut sind, tragen sie für die Menschen, die daran glauben, kein klares Zielbewusstsein mit sich, selbst wenn sie als zu verehrende Persönlichkeiten verherrlicht und deren Absolutismus und Autorität stark unterstrichen werden. Selbst wenn sie etwas mit sich bringen, ist es nichts anderes als eine Art von Lebensführung, als taste man im Dunkeln umher oder lebe man der Autorität gehorchend passiv. Als nächstes stellen der Hinayana-Buddhismus und der vorläufige Mahayana-Buddhismus gemeinsam eine Anschauung über die Erlangung der Erleuchtung nach der Doktrin „die neun Welten verabscheuen, sich davon trennen und Begierden darin ablegen, \[um die Erleuchtung zu erlangen\]“ (On-ri-dan-ku) dar, wobei der Buddha als besonderes Wesen verehrt wird. Andererseits verbleiben die Menschen prinzipiell lediglich in der Ebene, wo sie sich mit einem geringen Ziel, eigene Begierden ganz allein auszulöschen, begnügen (im Hinayana-Buddhismus) und mit einem unrealistischen Traum leben, in dem sie auf das Erscheinen eines großartigen Buddhas, der alle Menschen retten sollte, als illusionäres Produkt warten (im vorläufigen Mahayana-Buddhismus). Auf jeden Fall können sie sich nicht davon befreien, das Leben passiv zu führen. Im Gegensatz dazu wird im Lotos-Sutra, der wahren Lehre, das Prinzip „das wahre gegenseitige Enthaltensein der zehn Welten“ aufgezeigt, welches bedeutet, dass alle Lebewesen in den neun Welten auch mit der Welt der Buddhaschaft ausgestattet sind (im theoretischen Teil) und der Buddha, der in der ewig entfernten Vergangenheit die Erleuchtung erlangte, ebenso mit den neun Welten ausgestattet ist (im wesentlichen Teil). Dadurch wird allen ermöglicht, in ihrem eigenen Leben das großartige Leben in der Welt der Buddhaschaft zu öffnen, sodass sie ihr Leben voller Hoffnung führen können. Jedoch ist der Buddha, der in der ewig entfernten Vergangenheit die Erleuchtung erlangte, hauptsächlich von der Sicht der Wirkung des vollendeten und vollkommenen Buddhas aus gesehen dargestellt. Deshalb bleibt er für gewöhnliche Sterbliche letztlich lediglich ein Objekt der Verehrung und kann somit für alle Menschen kein gutes Beispiel sein, das die Kausalität von Ursache und Wirkung für die Verwirklichung der Buddhaschaft vorführt. Im Gegensatz dazu wird im Buddhismus Nichiren Daishonins dargestellt, dass der Daishonin selbst ein Vorbild ist, das durch die Kraft des „augenblicklichen Herzens“ (Ichinen) die Buddhaschaft verwirklicht. Des Daishonins Kämpfe, die in seinen Briefen und Schriften beschrieben sind, des Daishonins Ausübungen, die ohne sein eigenes Leben zu schonen verrichtet wurden, des Daishonins Wunsch und Schwur, Menschen zu retten und Frieden zu schaffen, und des Daishonins Herz wie das des Löwenkönigs zeigen uns das „augenblickliche Herz“, damit wir alle tatsächlich die Buddhaschaft verwirklichen können. Das geht auch aus seinen eigenen Aussagen klar hervor, die lauten: „ . . . wie zum Beispiel ich, Nichiren.“ (DG Band 1, Seite 167; JG, Seite 957) oder: „Als Vorbild sollten Sie nach keinem anderen suchen.“ (DG Band 3, Seite 199; JG, Seite 1220) Das Kriterium „Fünfschichtiger Vergleich“ ist die Lehre, die uns dadurch, dass sie das letztendliche Kausalitätsgesetz von Ursache und Wirkung aufzeigt, den untrüglichen Wegweiser vor Augen führt, in dessen Richtung wir unser Leben stetig entwickeln können. Und dies ist schließlich das Prinzip, das die unübertroffenen drei Tugenden „Herrscher, Meister und Eltern“ als höchstes Vorbild aufzeigt, nach dem alle gewöhnlichen Sterblichen im Späten Tag des Gesetzes die Verwirklichung der Buddhaschaft vollbringen können. „Über das Öffnen der Augen“ ist ein Schriftwerk, das allen Menschen gegenüber Nichiren Daishonin, den Ausübenden des Lotos-Sutra, der als Vorbild dafür gilt, klar aufzeigt, dass alle gewöhnlichen Sterblichen die Buddhaschaft verwirklichen können. Aus diesem Grund wird es als „Schriftwerk, das das wahre Objekt aus der Sicht der Person offenbart“ bezeichnet. (Fortsetzung folgt) (aus „Daibyakurenge“, September 2004) [^1]: ^1^ Die Stufe „Sho-ju“: Die Art und Weise von Ausübungen, die Boddhisattwas durchführen, ist in 52 Stufen gegliedert. Die Stufe „Sho-ju“ zählt als die erste der zehn innerhalb der Stufe „Ju“, die elfte, von Anfang gezählt, und stellt eine Befähigung dar, dass man im Glauben nicht mehr zurückfällt. [^2]: ^2^ In „Die tiefe Bedeutung des Lotos-Sutra“ (Ch. Fa-hua Hsüan-i; Ja. Hokke-Gengi) untersucht der Große Lehrer Tiantai jedes einzelne der fünf überragenden Merkmale des Lotos-Sutra, „fünfschichtige tiefe Bedeutungen“ (Ja. Goju-Gen bzw. Goju-Gengi) genannt, nämlich „Name, Wesenheit, Eigenschaft, Funktion und Lehre“, jeweils von vier unterschiedlichen Aspekten und ordnet danach alle buddhistischen Lehren ein. Hierbei handelt es sich um die Definition nach der „Eigenschaft“ (Shu). Und aufgrund dessen definiert der Daishonin wie folgt: 1) die „Schule der divergenten Kausalität von Ursache und Wirkung“ (Inga-Isho-no-Shu) bedeutet alle vorläufigen Lehren einschließlich des vorläufigen Mahayana-Buddhismus. 2) die „Schule der konvergenten Kausalität von Ursache und Wirkung“ (Inga-Dosho-no-Shu) bedeutet die Lehre im theoretischen Teil des Lotos-Sutra. 3) die „Schule der beständig und parallel existierenden Kausalität von Ursache und Wirkung“ (Inga-Byojyo-no-Shu) bedeutet die Lehre im wesentlichen Teil des Lotos-Sutra. 4) die „Schule des augenblicklichen Herzens, in dem die Kausalität von Ursache und Wirkung enthalten ist“ (Inga-Ichinen-no-Shu) weist auf die Lehre der „einzig, allen zugrunde liegenden Tiefe des Textes im wesentlichen Teil des Lotos-Sutra“ (Montei-Dokuitsu-Honmon), Nam-Myoho-Renge-Kyo, hin.