Präsident Ikedas Rede 28\. Honbu-Leiterversammlung der Soka Gakkai **Schaffen Sie die Kraft, über alles zu triumphieren** (Bei der 28. HLV der Soka Gakkai, gleichzeitig die 6. landesweite Leiterversammlung der Frauenabteilung in der Soka International Friendship Hall in Sendagaya, Tokyo, am 12. Juni 2003) Vielen Dank den Mitgliedern des Orchesters für ihre wunderbare Darbietung! \[Vor der Rede Präsident Ikedas spielte das Soka Gloria Blasorchester zwei beliebte Gakkai-Lieder *Forever Sensei* und *Kofu ni Hashire* (voran zu Kosen-rufu).\] Die Reise zur Verbreitung Des mystischen Gesetzes Ist lang Ermutigen wir einander Und gehen wir einig voran Das ist ein berühmtes Gedicht des zweiten Präsidenten der Soka Gakkai, Josei Toda, das wir tief in unser Herz eingraviert haben. So wie diese Zeilen uns auffordern, haben wir einander ermutigt und sind zusammen auf unser gemeinsames Ziel von Kosen-rufu zugegangen. Dadurch ist unsere Bewegung nicht nur in ganz Japan, sondern auch in globalem Maßstab gewachsen und hat sich entwickelt. Wie glücklich das Präsident Toda machen würde und wie erfreut auch der erste Präsident der Soka Gakkai, Tsunesaburo Makiguchi, wäre. Der Mentor freut sich über die Bemühungen der Schüler. Unserem Mentor durch unsere Leistungen Freude bringen zu wollen, ist der Kernpunkt des Lebens und des Buddhismus. Ich möchte Ihnen allen, meinen lieben Gefährten im Glauben, aus tiefstem Herzen für Ihre unermüdlichen Bemühungen für Kosen-rufu danken. Der Buddhismus ist eine Welt der Gleichheit Glückwünsche an die Frauenabteilung zu ihrer heutigen fröhlichen Leiterversammlung! Es ist wichtig, dass die Männer die Frauen respektieren und schätzen. Ich bitte alle Männer in Leiterpositionen, sich zu bemühen, zu solchen Leitern zu werden, denen die Frauen vertrauen und die sie respektieren. Der Buddhismus ist eine Welt der Gleichheit der Geschlechter, wie es Nichiren Daishonins Ermahnung „Es sollte keine Unterscheidung zwischen Männern und Frauen geben“ (vgl. WND, p. 385) beschreibt. Frauen dürfen nicht als untergeordnet angesehen werden. Männer, die Frauen herablassend behandeln, handeln gegen die Lehren des Buddhismus. Auf die Kinder des Buddha herabzuschauen, ist Verleumdung des Gesetzes. Lob für die Frauenabteilung Viele von Ihnen kennen vielleicht den herzerfrischenden Roman *Anne auf Green Gables*. Er wurde von der bekannten kanadischen Autorin L. M. Montgomery geschrieben, die sagte: „Wir müssen Ideale haben und versuchen, ihnen gerecht zu werden. … Das Leben wäre ohne Ideale eine traurige Angelegenheit, doch mit ihnen ist es großartig und feierlich. Halten Sie an Ihren Idealen fest. …“[^1] Es ist genau so, wie sie sagt. Egal was geschehen ist, haben unsere Mitglieder der Frauenabteilung aufrichtig, engagiert und mit leidenschaftlichem Einsatz für die Verwirklichung von Kosen-rufu gearbeitet, dem edelsten aller Ideale. Sie bemühen sich ernsthaft, ihr Leben mit ihren Füßen fest auf dem Boden zu führen. Sie sind die kostbarsten Schätze ihrer Gemeinden und der Soka Gakkai. Die fortlaufenden Siege, die wir erringen konnten, verdanken wir alle vor allem den tapferen Kämpfen der Mitglieder unserer Frauenabteilung. Das ist eine unbestreitbare Tatsache. Alle Bemühungen, die Sie für Kosen-rufu machen, pflanzen Glück und Nutzen in Ihr Leben – Nutzen und Glück, die immer wachsenden Wohlstand nicht nur für Sie selbst, sondern für Ihre Kinder und deren Kinder im Lauf der Generationen sicherstellen werden. Das ist eine unveränderliche Formel des Buddhismus. Ein dreifaches Hurra für die Frauenabteilung – eine große Allianz von „Glücksexpertinnen,“ die das verehrungswürdigste und wunderbarste Leben der Welt führen! Lebenslanger Dialog Der Daishonin fordert uns auf, nach unseren besten Fähigkeiten mit anderen Menschen über den Buddhismus zu sprechen, auch wenn wir nur einen einzigen Satz oder einen Ausspruch weitergeben. (vgl. WND, p. 386) Das ist die Lehre des Buddha des späten Tags des Gesetzes. Wir in der SGI, die der Aufforderung des Daishonin folgen, werden so lange wir leben Dialog mit anderen führen und sie an unseren Überzeugungen teilhaben lassen und ihnen von der Großartigkeit des Buddhismus erzählen. Ich bin persönlich entschlossen, von jetzt an mit führenden Intellektuellen der ganzen Welt Dialoge von noch größerer Tiefe und Breite zu führen. \[SGI Präsident Ikeda führt gegenwärtig per Korrespondenz für eine spätere Veröffentlichung vorgesehene Dialoge mit einer Reihe prominenter internationaler Figuren aus verschiedenen Gebieten, darunter auch mit Michail Gorbatschow, dem ehemaligen sowjetischen Präsidenten und Friedensnobelpreisträger.\] Ich habe auch einen neuen Dialog mit Dr. John Kenneth Galbraith begonnen, einem der angesehensten Wirtschaftswissenschaftler Amerikas und emeritierter Professor der Universität Harvard. Durch eine Reihe von Treffen im Laufe der Jahre sowohl in Japan als auch in den Vereinigten Staaten haben wir eine herzliche Freundschaft geschaffen. Ich habe schöne Erinnerungen daran, wie ich \[im September 1993\] den großgewachsenen, distinguierten Dr. Galbraith in seinem Haus etwas außerhalb von Boston besucht habe. Meine Frau und ich sind auch mit seiner Frau Kitty eng verbunden. Mein Dialog mit Dr. Galbraith wird beginnend mit der Augustausgabe unter dem Arbeitstitel *Zu einem großen Zeitalter des Humanismus* als Serie in dem der Soka Gakkai nahe stehenden Magazin *Ushio* erscheinen. Dr. Galbraith ist 94 Jahre alt, beinahe 20 Jahre älter als ich. Dennoch schärft er weiter seinen brillanten Geist und analysiert Trends der Welt mit durchdringender Klarheit und erstellt Beobachtungen von ungeheurem Wert und Bedeutung für die friedliche Zukunft unseres Planeten. Mit jedem Jahr unseres Lebens, das vergeht, wollen wir uns bemühen, unseren Charakter zu vertiefen und mit reicher Weisheit zu strahlen. Das abschließende Kapitel des Lebens ist entscheidend. Wir wollen mit der Einstellung leben, uns immer neu herauszufordern, mit der Einstellung, dass noch alles vor uns liegt, egal wie alt wir sind. Die Einstellung, der Menschheit zu dienen Wie ich gehört habe, hat Dr. Galbraith folgende Bemerkung gemacht: „Ich danke, dass das, was für eine zivilisierte Existenz am wichtigsten ist, Menschen sind, die sich über andere Personen und die Menschen insgesamt Gedanken machen. Für mich ist das die wichtigste menschliche Motivation.“ Ich stimme absolut zu. Das ist auch die treibende Motivation der SGI. Über seine drei begabten Söhne – der eine ist ein führender Rechtsanwalt, einer ein Universitätsprofessor und einer ein Wirtschaftswissenschaftler – sagte Dr. Galbraith. „Wenn sie nicht anderen helfen, die weniger glücklich sind als sie, werde ich enttäuscht sein.“ In seinen Worten klingt eine hohe Philosophie an. Was für einen Menschen zählt, ist nicht Ruhm oder Reichtum. Von höchster Bedeutung ist ein Leben, das dem Dienst an unseren Mitmenschen gewidmet ist, ein Leben, das einen Beitrag zur Gesellschaft leistet. Alle wirklich großen internationalen Figuren, mit denen ich gesprochen habe, teilen diese Ansicht. Wirkliche „Schätze der Nation“ Dr. Arnold J. Toynbee (1889-1975), einer der herausragenden Historiker des 20. Jahrhunderts, und auch Dr. Linus Pauling (1901-1994), der Vater der modernen Chemie, fühlten einen tiefen Gleichklang mit der altruistischen Lebensweise des Bodhisattva, die im Mahayana-Buddhismus gelehrt wird. Das ist einer der Gründe, wieso sie so ungeheures Vertrauen in die SGI setzten, die heute in der realen Welt aktiv die Aufgabe des Bodhisattva erfüllt. Angesehene Denker wie diese beiden suchen aufrichtig und bescheiden weiter nach Antworten auf die Fragen des Lebens: Was ist der richtige Weg für menschliche Wesen? Wer geht auf diesem Weg? Das 3. Kapitel des Lotus-Sutra *Ein Gleichnis* sagt: „In diesem Land werden Bodhisattvas als großer Schatz angesehen werden.“ (LS 3, p. 52) Was ist ein „großer Schatz“ für ein Land? Sind es arrogante politische Anführer? Sind es eitle Berühmtheiten? Absolut nicht! Das Lotus-Sutra lehrt, dass es Bodhisattvas sind. Unschätzbar wertvoll über jeden Maßstab hinaus sind in diesem schlechten späten Tag des Gesetzes jene, die dem Weg des Bodhisattva folgen – in anderen Worten, Menschen, die obwohl sie verleumdet und angegriffen werden, weiter Bemühungen unternehmen, um anderen Menschen Nutzen zu bringen, Menschen die für das Glück der anderen Menschen kämpfen und die das mystische Gesetz verbreiten. Sie sind der höchste Schatz. Und diese Menschen sind niemand anderer als Sie alle. Es gibt niemanden, der edler ist als jene, die sich für Kosen-rufu einsetzen. Ich bin beständig vom höchsten Respekt für Sie alle erfüllt. Ich denke immer „Ohne diese kostbaren Menschen gäbe es keine Soka Gakkai. Ohne sie könnten wir Kosen-rufu nicht verwirklichen.“ Das sind meine ehrlichen Gefühle. Ich bete immer für Ihre Gesundheit, Ihre Sicherheit und Ihr Wohlergehen. Ich bete aufrichtig dafür, dass Sie Glück ansammeln und nicht in Unfälle geraten. Ich bete nicht für mich selbst, sondern für die Gakkai und alle Mitglieder. Der Geist des Lotus-Sutra wurde in Japan erstmals vom Großen Lehrer Dengyo (767-822, Gründer der japanischen Tendai-Schule, auch als Saicho bekannt) richtig weitergegeben. Er schreibt: „Was ist ein Schatz der Nation? Ein Geist, der den Weg sucht, ist ein Schatz und jene, die diesen suchenden Geist besitzen, sind der Schatz der Nation.“[^2] „Ein Geist, der den Weg sucht“ ist, einfach gesagt, ein entschlossener Einsatz für die Praxis des Buddhismus, dessen höchster Ausdruck die Einstellung ist, für Kosen-rufu zu kämpfen. Jemand, der diese Einstellung besitzt, ist wirklich ein Schatz seines oder ihres Landes. Wir nehmen den Glauben an das ewige und unzerstörbare Gesetz an und wir lehren andere davon. Es gibt keine wunderbarere Aktivität. Dengyo setzt fort: „Jene, die in Rede und Handlung fähig sind, sind ein Schatz der Nation. … Jene, die weder in Rede noch in Handlung fähig sind, sind Verräter der Nation.“[^3] Wer unermüdlich die Stimme für die Gerechtigkeit erhebt, Irrtümer zurückweist und handelt, ist ein unübertroffener Schatz, sagt er – doch er verurteilt diejenigen, die versäumen, zu handeln oder mit ihrer Stimme für die Gerechtigkeit einzutreten, streng als Verräter des Landes, egal was ihr Status oder ihre Position ist. Jeder einzelne von Ihnen, der seine Stimme erhebt und unaufhörlich für das höchste Gute – das ist Kosen-rufu – arbeitet, ist ein unübertroffener Schatz. Sie sind Menschen, die es verdienen, auf das Höchste respektiert und geschätzt zu werden. Außerdem arbeitet niemand härter oder bemüht sich aufrichtiger für Kosen-rufu als unsere Mitglieder der Frauenabteilung. Niemand kann sich mit ihnen vergleichen, was Gebet, Handeln, Einsatz, Dialog und leidenschaftliche Rede betrifft. Ich möchte die Frauenabteilung als erstrangigsten Schatz der Nation loben. Danke Ihnen vielmals für alle Ihre engagierten Bemühungen. Der sechsundsechzigste Hohepriester Nittatsu (1902-79) lobte die Mitglieder der Soka Gakkai ebenfalls für ihren Einsatz für Kosen-rufu als Schatz der Nation, indem er diese Worte des Großen Lehrers Dengyo zitierte. Das ist eine klare historische Tatsache. \[Hohepriester Nittatsu machte diese Aussage in einer Rede bei der 14. Generalversammlung der Jugendabteilung im Jahr 1965.\] Die Soka Gakkai ist eine Organisation, die sich der Erfüllung des Testaments und des Befehls des Buddha widmet. Der gegenwärtige Hohepriester Nikken und seine Konsorten, die von blinder Eifersucht auf uns getrieben sind, haben versucht, den Fluss von Kosen-rufu aufzuhalten. Dadurch habe sie gezeigt, dass sie „Verräter“ und „Schurken“ ohne Beispiel sind. Ein stetiger Strom von glänzenden Talenten Um das Thema zu wechseln – eine unserer Leiterinnen der Junge-Frauen-Abteilung in Hongkong, Au Kawing, wurde für die Teilnahme an einem speziellen Forschungsprojekt zur Identifizierung des SARS-Virus ausgewählt. Sie hat als junge Wissenschaftlerin angestrengt mit dem Rest des Forschungsteams zusammengearbeitet. Die Resultate des Teams wurden auch im Fernsehen vorgestellt. \[Au Kawing, eine Bezirksleiterin der Junge-Frauen-Abteilung der SGI Hongkong, war Mitglied eines Teams von Wissenschaftlern, denen die Auftrage gestellt worden war, die genetische Sequenz des SARS-Virus zu entschlüsseln. Über die Aktivitäten des Forschungsteams wurden in den Medien weithin berichtet.\] Ich habe im vergangenen Jahr auch die Gelegenheit gehabt, Frau Au zu treffen und ich habe seitdem ihre Aktivitäten mit herzlicher Anteilnahme beobachtet. Ich wache nämlich immer still über das Wachstum und die Entwicklung jeder Person. Vor drei Jahren habe ich von der chinesischen Universität Hongkong ein Ehrendoktorat in Sozialwissenschaften erhalten. Fr. Au hat als graduierte Studentin der Universität auch an dieser Zeremonie teilgenommen. Ich wusste bereits von ihren Studien und hatte ihr Worte der Ermutigung geschickt. Viele strahlende junge Geister beginnen wie ein weites Feld leuchtender Sterne aus der SGI hervorzutreten. Sonderbarerweise habe ich das Gefühl, dass in den letzten zwei oder drei Jahren und ganz besonders in diesem vergangenen Jahr solche Begabungen mit immer stärkerer Häufigkeit erscheinen. Von den Absolventen unserer Soka Mittelschulen in Tokyo und Kansai sind 221 Ärzte geworden und die erstaunliche Zahl von 160 hat ein Doktorat gemacht. Ich habe durch Erziehung gesiegt. Ich habe mich ernsthaft der Aufgabe gewidmet, Menschen zu erziehen. Eine große Zahl von außerordentlich begabten Absolventen der Soka Schulen – so viele, dass ich sie unmöglich alle vorstellen kann – machen heute wunderbare Bemühungen auf den Gebieten, die sie sich ausgewählt haben. Ich habe nicht den geringsten Zweifel daran, dass in der Zukunft weiterhin ein unaufhörlicher Strom hoch begabter Menschen erscheinen wird. Heute haben wir bei uns eine Delegation von hervorragenden Studenten der Soka Universität Amerika (SUA), Aliso Viejo. Gratulation! Danke Ihnen vielmals, dass Sie bei uns sind. Sie alle sind strahlende junge Menschen, die sicherlich im 21. Jahrhundert herausragende führende Personen sein werden. Bitte geben Sie gut auf Ihre Gesundheit acht. Ich bete mit ganzem Herzen für Ihr Wachstum. Den Weg zum Glück und Sieg für alle zeigen Unseren Leitern in jeder Region möchte ich sagen: Seien Sie Zhuge Kongmings von Kosen-rufu und zeigen Sie herausragende Führungsqualitäten. \[Zhuge Kongming oder Zhuge Liang war der brillante Premierminister des alten chinesischen Königreichs Shu und ist eine der Hauptfiguren des chinesischen Klassikers *Die drei Reiche*.\] Das war auch der Grund, wieso Präsident Toda uns als Jugendliche *Die drei Reiche* lesen ließ. Die Prinzipien der Führung, die Präsident Toda uns gelehrt hat, werden heute mehr denn je gebraucht. Wir sind in ein Zeitalter eingetreten, in dem die Soka Gakkai für die Zukunft Japans und der ganzen Welt immer wichtiger werden wird. Viele fähige Menschen für Kosen-rufu erscheinen auch in Ländern auf der ganzen Welt in einer wachsenden Flut. Wo immer man heute auf der Welt hingeht, gibt es heute unweigerlich Mitglieder der SGI, die sich kraftvoll für Kosen-rufu bemühen. Die Zeiten haben sich dramatisch verändert. Ich bitte darum, dass unsere Leiter selbst fleißig studieren, dass sie einig und im selben Rhythmus sind und dass sie sich zu führenden Personen vom Kaliber eines Zhuge Kongming entwickeln. Und ich bitte sie, für das Glück und den Sieg aller weise die Führung zu übernehmen. Alles hängt von der Führung ab – eine dramatische Rettung auf See Nichiren Daishonin bemüht sich ernsthaft, die Tatsache zu vermitteln, dass alles von der Lenkung der Person am Steuer anhängt, von der Führung, und dass aus diesem Grund führende Personen so wichtig sind. \[Der Daishonin schreibt: „Wenn ein Schiff von einem ungeübten Steuermann geführt wird, kann es kentern und alle an Bord ertrinken.“ (WND, p. 614)\] Unter den heutigen Teilnehmern befindet sich auch Kapitän Tetsuo Ozaki mit seiner Frau Fumiko: Kapitän Ozaki ist das heroische Mitglied der Hato-kai (Hochseegruppe) der Soka Gakkai, der vor vielen Jahren eine dramatische Rettungsoperation auf Leben und Tod im sturmgepeitschten Meer geleitet hat. Ich habe die neue Fernsehdokumentation gesehen, die dieses Ereignis zeigt. Ich lobe Sie aus ganzem Herzen für Ihren unglaublichen Mut, Kapitän Ozaki. \[Die Rettungsaktion auf hoher See ereignete sich Ende Dezember 1980 mitten auf dem Pazifik und endete am Neujahrstag 1981. Damals befehligte Kapitän Ozaki (zur Zeit ein stellvertretender Bezirksleiter der Soka Gakkai) den großen Eisenerzfrachter Dampier Maru. In stürmischer See antwortete er auf den SOS-Ruf eines in der Nähe befindlichen Frachters, der Onomichi Maru, die zerbrochen war und zu sinken begonnen hatte. Im Kampf gegen die Elemente und unter großer Gefahr für ihr eigenes Leben retteten Kapitän Ozaki und seine Mannschaft alle 29 Menschen an Bord des anderen Schiffs. Das Drama der Rettung wurde kürzlich in der bekannten Dokumentarserie der NHK *Project X: The Challengers* gezeigt. Präsident Ikeda gratulierte Kapitän Ozaki und seiner Frau. Auf die Fragen des Präsidenten der SGI sagte Kapitän Ozaki, dass er mit der Überzeugung gehandelt hatte, dass er und seine Mannschaft die gesamte Mannschaft des anderen Schiffes sicher retten würden und dass er während der Rettungsoperation, die sich inmitten von bis zu 20 m hohen Wellen abspielte, Daimoku gechantet hatte.\] Wir können alle viel von dem gefassten und mutigen Führungsstil von Kapitän Ozaki lernen. Der Daishonin schreibt: „Je größer die Schwierigkeiten sind, die ihn befallen, umso größer die Freude, die er wegen seines starken Glaubens verspürt.“ (WND, p. 33) Egal auf welche tobenden Wellen wir treffen, es ist wichtig, dass wir sie direkt mit Tapferkeit und noch mehr Tapferkeit herausfordern. Es ist entscheidend, dass wir nicht vor unseren Problemen davonlaufen oder der Feigheit nachgeben. Der einzige Weg zum Sieg ist letztlich, dass wir selbst stark werden. Mit der selbstlosen Einstellung von Shijo Kingo Ich möchte jetzt gerne einige Worte des 64. Hohepriesters Nissho (1879-1957) vorlesen. Er war ein Hohepriester, der die Soka Gakkai aufrichtig schätzte und daher prosperierte und entwickelte sich der Haupttempel. Ich möchte Ihnen diese Worte für zukünftige Generationen mitgeben: „So wie Shijo Kingo den Daishonin unter Gefahr für sein eigenes Leben beschützte, haben Sie \[Daisaku Ikeda\] selbstlos von sich gegeben, um Präsident Toda, den Anführer von Kosen-rufu und Ihrer aller Mentor zu schützen.“ Das war die fundierte Beobachtung des Hohepriesters. Ich habe meinen Mentor entschlossen beschützt und mich ohne jeden Gedanken an mein Wohlergehen rückhaltlos dieser Aufgabe gewidmet, und ich habe sogar meine eigenen bescheidenen Mitteil beigesteuert, um ihn zu unterstützen. Und als sein Geschäft in finanzielle Schwierigkeiten geriet, tat ich alles was ich konnte, um ihn zu unterstützen und ihm zu helfen. Damals war ich kein Spitzenleiter. Ich war einfach ein junger Mann. Ich kämpfte für meinen Mentor. Im Geist der Einheit von Mentor und Schüler tat ich alles für ihn, was ich konnte. Deshalb hat die Soka Gakkai ihre heutige phänomenale Entwicklung auf der ganzen Welt erreicht. Ich bitte Sie, diese feierliche Tatsache niemals auch nur einen Augenblick lang zu vergessen. Bitte seien Sie Leiter, die sich immer an diesen Geist erinnern, denn dies ist der Geist eines echten Kämpfers für Kosen-rufu. Die Tradition der Gakkai, mit dem Mentor zusammenzuarbeiten Der Daishonin lehrt, dass wer im späten Tag des Gesetzes die richtige Lehre verbreitet, erwarten muss, Verleumdung und Beschimpfung zu erfahren und in *Das Öffnen der Augen* geht er sogar so weit, zu sagen: „Von Narren gelobt zu werden – das ist die größte Schande.“ (WND, p. 287) Es ist unvermeidbar, dass mutige Ausübende der Lehren des Buddha, die sich bemühen, Kosen-rufu zu verwirklichen, auf Verleumdung und Kritik treffen. Das ist der Beweis dafür, dass sie echte Ausübende des Lotus-Sutra sind. Und wer zieht heute für seine Bemühungen, das mystische Gesetz auf der ganzen Welt zu verbreiten, Verleumdung und Beschimpfung auf sich? Es sind ich und Sie, die Mitglieder der SGI. Wenn wir uns aktiv im Kampf für Kosen-rufu engagieren, wird unser Leben mit unglaublichem Nutzen erfüllt. Gemeinsam mit dem Mentor für das Ziel von Kosen-rufu zusammenzuarbeiten, ist seit der Zeit von Präsident Makiguchi eine Tradition der Gakkai. Es ist die unveränderliche Formel zur Verwirklichung der weiten Verbreitung des Buddhismus. Über Lügen triumphieren Abschließend möchte ich über einige Worte des dritten Präsidenten der Vereinigten Staaten Thomas Jefferson (1743-1826) sprechen, der weithin als „Vater der amerikanischen Demokratie“ angesehen wird. Er schrieb: „Ich habe keine Angst vor den Priestern. Sie haben an mir alle ihre verschiedenen Geschütze versucht – frommes Gejammer, scheinheilige Phrasen, Lügen und Verleumdung – ohne mir auch nur einen Augenblick Schmerzen zu bereiten.“[^4] Die Angriffe und die Kritik korrupter Priester konnten Jefferson nicht besiegen. Nikken hat versucht, die Soka Gakkai zu zerstören, indem er diese Organisation von Kosen-rufu vor einem Jahrzehnt exkommunizierte. Doch wir waren von seinen Intrigen und Angriffen völlig unbeeindruckt. Wir haben über sie alle triumphiert! Der antike römische Philosoph Cicero (106-43 v. u. Z.) sagte: „Doch je größer die Schwierigkeit, um so größer der Glanz; es gibt keinen Anlass, bei dem die Gerechtigkeit fehlen sollte.“[^5] Je größer die Schwierigkeiten sind, auf die wir treffen, um so größer ist der Ruhm, der auf uns wartet und desto größer werden Glück und Nutzen sein, die wir in unserem Leben ansammeln. Gehen wir auch mit der Einstellung voran, dass es „keinen Anlass geben sollte, bei dem die Gerechtigkeit fehlt.“ Meine Freunde, bitte geben Sie gut auf Ihre Gesundheit acht, bleiben Sie gesund und führen Sie ein langes und erfülltes Leben. Auf Bald! Danke Ihnen. (SGI Newsletter Nr. 5601 vom 19. Juni 2003) [^1]: L. M. Montgomery: Anne of Avonlea. New York, Bantam Books 1976, p. 130. [^2]: Aus Dengyos *Sange Gakusho Shiki* (Regeln für die Schüler der Bergschule), vgl. Sources of Japanese Tradition, Hg. Wm. Theodore de Bary. New York, Columbia University Press 1958, Bd. 1, p. 127. [^3]: Ibid. [^4]: Thomas Jefferson: Not Afraid of Priests. In: Saul K. Padover (Hg.): Thomas Jefferson on Democracy. New York, Penguin Books 1946, p. 122. [^5]: Griffin, T.M. u. Atkins, E. M.(Hg.): Cicero, On Duties. Cambridge, U.K., Cambridge University Press 1991, p. 26.