*Shakubuku* =========== Gedanken von Matthias Gröninger ------------------------------- *Shakubuku^1^* ist der große Wunsch des Buddhas. *Shakubuku* ist der Wunsch, der aus der Tiefe des eigenen Lebens kommt. *Shakubuku* ist der Wunsch, die Kräfte des Guten zu mobilisieren, die die Menschen zueinander führen. *Shakubuku* ist der Wunsch, den Menschen mit dem gesamten Universum zu verbinden und in Einklang zu bringen. Durch *Shakubuku* findet der Verirrte seine Heimat und wahre Identität wieder. *Shakubuku* überwindet die Isolierung und Entfremdung des Menschen vom Menschen und des Menschen vom Universum. *Shakubuku* ist gegen die Kräfte, die die Menschen gegeneinander hetzen und zur Gewaltanwendung führen. Durch *Shakubuku* wird Armut und Elend vertrieben werden. *Shakubuku* muss mutig gegen die Negativität geführt werden. *Shakubuku* bringt das Licht in die Dunkelheit der Illusionen. Durch *Shakubuku* wird das Mystische Gesetz des Lebens errichtet, sowohl im eigenen wie im Leben anderer. Durch *Shakubuku* erscheint die Welt des Buddhas, die die Kraft besitzt, das Teuflische zu besiegen. *Shakubuku* ist nicht einfach. Wäre es einfach, dann wäre es nicht *Shakubuku.* Man muss hartnäckig sein, bei sich selbst zuerst. *Shakubuku* ist Dialog mit anderen und Kampf in sich selbst gegen die eigene fundamentale Dunkelheit des Lebens. *Shakubuku* ist die tiefe Ent­schlossenheit, Hoffnung und Licht im eigenen Leben zu erzeugen, um sie anderen zu bringen. Mit einer Ent­schlossenheit, mit der man in der Wüste nach Wasser sucht, oder versucht, mit nassem Holz Feuer zu machen. *Shakubuku* vollendet die buddhistische Ausübung von Gongyo und Daimoku und bringt den Ausübenden des Lotos-Sutras hervor. Ja, durch *Shakubuku* wird der Ausübende des Lotos-Sutras erst geboren. Daher ist *Shakubuku* die vollkommene und unübertroffene Ausübung im *Späten Tag des Gesetzes.* *Shakubuku* entspringt dem tiefen Gebet zum Gohonzon und ist das Werk des Herzens, das eins ist mit dem großen Wunsch des Buddhas. *Shakubuku* ist das Erbe und Mandat des Buddhas. *Shakubuku* ist für alle Leidenden und alle Verzweifelten, für alle Suchenden, für alle Freunde und die ganze Familie. *Shakubuku* ist für die Nachbarn und für Fremde. Ja, selbst und gerade für Feinde des Buddhismus ist *Shakubuku. Shakubuku* schafft neue Freunde seit der Zeit ohne Anfang und ohne Ende. So geht der *Shakubuku*-Dialog auch immer weiter bis hin zur Buddhaschaft - ohne Ende. *Shakubuku* in einem entschlossenen Herzen findet tausend verschiedene Wege zu tausend verschiedenen Menschen. Im *Shakubuku-*Dialog variieren Worte und Handlungsweisen je nach Land und Zeit und Menschen, wobei die Ansichten des Gegenüber respektiert werden, weil ja der andere auch Recht haben könnte. Das wird *Shoju^2\ ^*genannt. Doch entscheidend allein ist das Herz für *Shakubuku,* andere zum Glück führen zu wollen. Außen *Shoju* - innen *Shakubuku.* *Shakubuku* ist ein Appell an die innewohnende Güte in jedem Menschen. *Shakubuku* ist der in Handlung fließende Glaube an das Gute im Menschen. *Shakubuku* stärkt die Kräfte des Guten und die Armee des Buddhas gegen die Kräfte der Negativität, des Hasses und der Gewalt. *Shakubuku* ist die Kraft der mitleidenden Liebe und liebenden Gewaltlosigkeit. *Shakubuku* ist die Verbreitung des Mitgefühls für alle Lebewesen, des Mitgefühls des Buddhas und des Universums selbst. Durch *Shakubuku* wird die Absicht des Buddhas, alle Menschen zum Glück und ewigen Frieden zu führen, verwirklicht. *Shakubuku* ist die Tat des *Bodhisattwas aus der Erde.* Und - *Shakubuku* ist die Tat des Schülers, die der Einheit von Meister und Schüler entspringt. Eins in diesem Geiste zu handeln, ist „das wahre Ziel“, erklärt Nichiren Daishonin, „von meiner, Nichirens, Verbreitung. Wenn Sie so einig sind, kann sich sogar die große Hoffnung für Kosen-rufu ganz sicher erfüllen.“ („Das letztendliche Gesetz von Leben und Tod“) In dem Essay Nr. 3 vom 24. August, „*Der Beginn meiner Reise der Einheit von Meister und Schüler“*, schreibt Präsident Ikeda: „Was heißt es als Schüler, einen Kampf - direkt verbunden mit dem Meister - zu führen? Die ‚direkte Verbindung‘ zwischen Meister und Schüler, so wie wir von Herrn Todas Erklärung, dass die Soka Gakkai wertvoller als sein eigenes Leben sei, verstehen, ist nur darin zu finden, zusammen, als ein Teil der Soka Gakkai, zu arbeiten und sich um die Verbreitung der Kosen-rufu-Bewegung zu bemühen. Alles andere ist reine abstrakte Theorie.“ **Anmerkungen:** ^1^ *Shakubuku:* Verbreitung des Buddhismus, indem man jemandes Anhängen an falschen Ansichten zurückweist und diesen Menschen zur richtigen buddhistischen Lehre führt. Diese Methode wird gewöhnlich im *Späten Tag des Gesetzes* angewandt unter Menschen mit Vorurteilen oder verdrehten Ansichten über den Buddhismus. ^2^ *Shoju:* Verbreitung des Buddhismus, indem man eine Person stufenweise zur höchsten buddhistischen Lehre führt, ohne ihre Verbundenheit zu niedrigeren oder irreführenden Lehren zurückzuweisen. *Shoju* wurde vor allem im *Frühen* und *Mittleren Tag des Gesetzes* angewandt, kommt aber auch im *Späten Tag des Gesetzes* bei denjenigen zum Tragen, die wenig Wissen oder Vorurteile über den Buddhismus haben. *Shoju,* bezeichnet auch das Suchen und Ausüben, um zur buddhistischen Erleuchtung zu gelangen. Quelle: Express Dezember 2002